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Wilsdruffer Tageblatt : 10.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192909102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290910
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-10
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.09.1929
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sion zu suchen, die bei der Reinigung des Schiffes in der Pump kammer erfolgte. Das Schiff sollte gerade durch zwei Schlepper in das Dock eingeschleppt werden, als das Feuer ausbrach. Plötz lich stand das Schiff in Hellen Flammen. Erstickender Rauch machte jegliches Sehen unmöglich. Alles stürzte aus dem Innern des Schiffes, blind durch Rauch und Flammen, auf Deck, aber auch hier war es nicht zum Aushalten. Die meisten sprangen ins Wasser. Doch konnten nur wenige einen Rettungsgürtel ergreifen. In dem Dorfe Heyplaat bei Rotterdam, wo dis meisten Ar beiter wohnen, herrschen aus Anlatz der Katastrophe der „Vimei- ra" grotze Befürchtungen. Bei der Trockendockgesellschaft spielen sich herzzerreitzende Szenen ab. Immer noch treffen Kinder und andere Angehörige ein, um sich nach dem Verbleib der Väter, der Männer oder Söhne zu erkundigen. Soweit bisher feststeht, sind zehn Tote zu verzeichnen. Die Polizei befindet sich im Hafen und ist eifrig damit beschäftigt, nach den Leichen der bei dem Un glück ums Leben Gekommenen zu suchen. Der Hin-enburg-A-ler. Die Einweihungsfeier auf Helgoland. Auf dem sogenannten Reichsplatz des Helgoländer Oberlandes wurde am Sonntag der vom Norddeutschen Lloyd und dem Seebäderdienst der Hamburg-Amerika- Linie gestiftete Hindenburg-Adler eingeweiht. Das Stand bild soll eine symbolische Verkörperung des Reichs gedankens zum Ausdruck bringen und stellt den Kopf des Reichspräsidenten von Hindenburg dar, der von den Fittichen des Reichsadlers beschattet wird. Als Ver treter der Reichs- und Staatsbehörden waren erschienen der Präsident des Landesfinanzamtes Unterweser Dr. Carl, Senator Dr. Böhmers und Dr. May aus Bremen. Generaldirektor Geheimrat Stimm ing vertrat den Norddeutschen Lloyd, Direktor Richter die Hapag. In großer Zahl nahmen auch die Kurgäste, die Helgo länder Bevölkerung sowie Bewohner von den übrigen Nordseeinseln an dem Akt teil. Die Festrede hielt Geheim rat Stimming. Er wies unter anderem hin auf die Feldherrntätigkeit des jetzigen Reichspräsidenten, die hin übergeleitet habe zu seinem hohen Amte an der Spitze des Reiches, das im Urteil der Weltgeschichte als seine höchste Leistung gewertet werden dürfte. Hindenburgs hohes Pflichtgefühl baute in Deutschland die Brücke vom Alten zum Neuen in dem Staatswesen neuer Prägung. Das Vaterland sei auch heute noch in schwerer Gefahr, wenn auch der Tag in greifbare Nähe gerückt sei, wo der letzte fremde Soldat Deutschlands Boden verlassen habe. Schwere Lasten blieben noch auf uns ruhen und Hindenburg ist uns in seiner Pflichttreue ein ernster Mahner zum Dienst am deutschen Volke, zur Zusammenfassung aller Kräfte. Der Redner schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Reichspräsidenten. Präsident Dr. Carl überbrachte die Grüße des Reichspräsidenten und der Reichsregierung. Er übergab das Wahrzeichen deutscher Einheit und Treue in die Ob hut des Bürgermeisters von Helgoland. Dieser dankte und verkündete den Entschluß, den Standort des Denk mals zukünftig „Hindenburgplatz" zu nennen. Nachdem noch Direktor Ritter von der Hapag ge sprochen hatte, schloß die Feier mit dem gemeinsamen Gesang des „Deutschlandliedes". An den Reichsprä sidenten wurde ein Telegramm abgesandt, das dieser als bald mit herzlichen Worten beantwortete. Ein undankbares Protektorat. Deutsche Note an das Außenkommissariat in Moskau. In Beantwortung der russischen Verbalnote, in der die Sowjetregierung über Gewalttätigkeiten gegen Sowjetbürger in China und die geringen Erfolge der von dendeutschenKonsulnin China ergriffenen Schutz maßnahmen Klage führt, hat der deutsche Botschafter in Moskau im Auftrage des Auswärtigen Amtes dem Außenkommissariat eine Verbalnote überreicht, in der es u. a. heißt: Die deutsche Gesandtschaft in Peking sei zu einem eingehenden Drahtbericht über die Lage der Sowjetbürger in China aufgefordert worden; ein höherer Beamter der deutschen Konsulate in Barbin habe sich in zwischen zu einer Informationsreise persönlich nach Mandschuria begeben. Das Auswärtige Amt möchte der Sowjetunion im Interesse der friedlichen Rege lung der bestehenden Differenzen anheimgeben, das Ein treffen dieses Berichts abzuwarten, ehe sie sich zu Repres salien entschließe. Der Herr Giabskapttan. Ein tschechischer Haupt mann von Köpenick. In Prag ist ein Schwindler verhaftet worden, der sich in T a b o r (Böhmen) als Referent im Verteidigungs- Ministerium und Stabskapitän Ingenieur Kohlik ausgegebcn und eine große Rolle im Arbeitsausschuß der dortigen Ausstellung des tschechischen Kriegswesens ge spielt hat. Es handelt sich um den mit 15 Monaten Gefängnis vorbestraften Schmiedegesellen Will Helm Cupelik aus Prag, der den Ausweis eines Stabs kapitäns Karl Kutina gestohlen hatte und auf diesen Namen auswärts Betrügereien verübt hat. Cupelik lebte in Tabor auf großem Fuß, verkehrte in der festen Gesell schaft und unterhielt Beziehungen zu der Tochter eines reichen Mannes, die ihn beinahe geheiratet hätte. Cupelik war der Held und Anführer aller ausgelassenen Gesellschaften. Er hatte auch nie über Geldmangel zu klagen, denn jedem war es eine Ehre, dem Herrn Stabs kapitän beizuspringen. Knapp vor Schluß der Ausstellung verschwand Cupelik aus Tabor unter Hinterlassung beträchtlicher Schulden bei Privaten und in nahezu allen Hotels und Schankstätten der Stadt. Bezeichnend für die Frechheit des tschechischen Hauptmanns von Köpenick ist es, daß er beim Besuch des Ministerpräsidenten Udrzal dessen Führer machte. Genoffenschaft als Heilmittel. Die Stuttgarter Genossenschaftstagung. Der Allgeme^e 66. deutsche Genossenschaftstag trat in S t u t t g a r t zu seiner Hauptversammlung zusammen. Etwa 1700 Vertreter der in dem Spitzenverband zusam mengeschlossenen Organisationen des H a n d w e r k s, des Kleingewerbes und der Landwirtschaft, Ver- treter der Industrie, der Bankwell und des Handels waren erschienen. Nachdem der Vorsitzende des Verban des, Professor Dr. Frucht, die Erschienenen willkommen geheißen hatte, begrüßte Staatsvräüdent Bolz im Namen Der württembergischen Staatsregierung die "Gäste, ins besondere die Vertreter aus den besetzten Gebieten. In seinen weiteren Ausführungen wies er daraus hin, daß de: genossenschaftliche Gedanke mehr als bisher im Volki Wurzel gefaßt habe und zum Heilmittel für schwer bedrängte Volksgruppen geworden sei. Ministerial direktor Dr. Reichardt überbrachte sodann die Grüße der Reichsregierung, besonders die des Reichswirtschafts ministeriums. Er sprach weiter von der erfreulichen Konsolidation der Genossenschaftsbewegung und wies darauf hin, daß der genossenschaftliche Gedanke zu einem der wichtigsten Abwehrmittel des Kleinge werbes gegenüber den Großunternehmen geworden sei, Er betonte dann, daß die Genossenschaften und nebenbei die S p a r k a s s e n für die Vermittler des Kredits des Kleingewerbes in der Frage der kurzfristigen Kredite ihre Aufgabe fanden und ganz erfüllt haben, ferner, daß eine weitere Anteilnahme des Reiches an der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse zu verzeichnen sei, und daß eine befriedigende Lösung dieser Frage der engeren Verbin dung zwischen der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse und der Genossenschastsabteilung der Dresdener Bank ge funden sei. Dr. Reichardt ging schließlich auf die Frage der Abfatzfinanzierung ein, wies dabei als Beispiel auf die Vorkommnisse bei der Frankfurter Allgemeinen Ver- sicherungs-A.-G. hin und betonte, daß vom volkswirtschaft lichen Gesichtspunkt aus abgesehen, die Nachteile der Absatzfinanzierung größer als ihre Vorteile seien. Vom Ehemann erdolcht. Dessau. In der Mosigkauer Heide, zwischen Heidekrug and Lingenau, überfiel der 37 Jahre alte Arbeiter Mansfeld seine mit Waldarbeiten beschäftigte Frau und brachte ihr mit einem Dotchmesser mehrere Stiche bei. Die Frau starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Sre hatte ihren Mann, der sie in der Trunkenheit oft mißhandelt hatte, verlassen. Raubmord in Eberswalde. Eberswalde. In der Viktoriastratze wurde die Witwe Ellebrand in ihrem Zigarrengeschäft ermordet aufgefunden. Alle Behältnisse der Wohnung waren durchwühlt. Der Täter hat anscheinend mehrere hundert Mark erbeutet. Voruntersuchung gegen die Frankfurter Bankdirektorcn. Frankfurt a. M. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde gegen die bisherigen Direktoren der Frankfurter All gemeinen Versicherungs-A.-G., Philipp Becker und Dr. Kirsch baum, sowie gegen die bisherigen Direktoren der Südwest deutschen Bank, S. Sauerbrey und Bruno Fuchs, die Vor untersuchung eröffnet. Neue Brandstiftung im Dorfe Baruth. Bautzen. In ernster Feuersgefahr schwebte das große Kirchdorf Baruth, wo infolge der Beteiligung von Feuerwehr leuten an den berüchtigten Massenbrandstiftungen die Frei willige Feuerwehr aufgelöst worden ist. In der Stallung des Pfarrhofs, wo viele Steine Leute Heu und Stroh aufbewahrt haben, war Feuer ausgebrochen, das sehr rasch um sich griff. Die vorhandene Pflichlfcuerwchr reichte zur Bekämpfung des Feuers nicht aus. Darauf erschienen die Nachbarwehren von Buchwald und Racket, die ein Weitergreifen des Brandes ver hinderten. Es liegt wieder Brandstiftung vor. Übergang der Anhaltinischen Salzwerke an die Preußag. Dessau. Der Anhaltinische Landtag genehmigte in dritter Lesung und damit endgültig mit 19 gegen 17 Stimmen den Übergang der Anhaltinischen Salzwerke an die Preußag. Die Preußag erhöhte die jährliche Pacht bei den Verhandlungen mit dem anhaltinischen Ministerium von 13 auf 15 Prozent. Verheerendes Feuer in Unterfranken. Stockheim (Rhön). Die Gemeinde Stockheim wurde von einer gewaltigen Feuersbrunst heimgesucht, der 22 Scheunen und 10 Wohnhäuser mit den dazugehörigen Nebengebäuden zum Opfer fielen. Das Vieh konnte größtenteils gerettet werden. Die AeuwWen in den Böllerbundrat. Genf. Die Völkerbundvcrsammlung hat mit 50 von 53 Stimmen Polen für ein weiteres dreijähriges Mandat als nichtständiges Mitglied des Völkerbundrates bestätigt. An Stelle Rumäniens wurde Südslawien mit 42 Stimmen und an Stelle Chiles Peru mit 38 Stimmen für drei Jahre in den Völkerbundrat gewählt. Aufhebung des Ein- und Ausfuhrverbots von Häuten und Knochen. Gens. Die Slaatenkonferenz zur Inkraftsetzung der Ab machungen über die Befreiung der Häute- und Knochenaus fuhr hat beschlossen, beide Abkommen zum 1. Oktober d. I. zwischen 20 Unierzeichnerstaaten in Kraft treten zu lassen, ob wohl nur 15 die Abkommen ratifiziert haben. Polen und Südslawien, die beiden wichtigsten der fünf Staaten, die noch nicht ratifizierten, haben zugefagt, der Aufhebung der Ein- und Ausfuhrverbote für Häute und Knochen ourch administra tive Maßnahmen Rechnung tragen zu wollen. Grotze Hitze in London. London. London und Umgebung hatte unter starker Hitze zu leiden. Die im Schatten gemessenen Temperaturen be trugen über 30 Grad. Kämpfe an der chinesisch-russischen Grenze? London. Wie aus Tokio gemeldet wird, soll Pogrant- schnaya von sowjeirussischen Flugzeugen mit Bomben belegt worden sein. Der Bahnhof und die angrenzenden Häuser seien in Flammen ausgegangen. Die Bevölkerung habe sich in die Keller geflüchtet, es seien jedoch viele Opfer zu ver zeichnen. Wie es in den Meldungen weiter heißt, wird der Ort neuerdings auch von Artillerie beschossen und brennt an mehreren Stellen. Wilsdruff, am 10. September 1929. Merkblatt für den 11. September. Sonnenaufgang 5^ t Mondaufgang 14^ Sonnenuntergang 18^ f Monduntergang 21^ 1914 Besetzung Deutsch-Neuguineas durch die Entente. Verhütet den Schnupfen! ., Während draußen in der Natur allerlei untrügliche Zeichen schon seit einiger Zeit das Herannahen des Herbstes ankün- dlgen, sind wir erst durch den scharfen Temperatursturz der letzten Tage des beginnenden Herbstes inne geworden. Wer aber alle diese Warnungszeichen der Natur nicht beachtet, der muß es büßen in Gestalt — des ersten Schnupfens. Der Schnupfen verdankt seine Entstehung bekanntlich dem Zusammenwirken von Klima, Disposition und Bakterien, d. h. eine plötzliche Abkühlung gestattet den in unserem Körper stets vcrhandenen bakteriellen Krankbeitsitokken. oft auf dem Weae der Fernleitung, bei Personen, deren Widerstandskraft aus irgendwelchen Gründen geschwächt ist, den Eintritt in unser Inneres. Daraus ergibt sich ohne weiteres, wie wir einen Schnupfen verhüten können; nämlich erstens, indem wir uns durch wärmere Kleidung der veränderten Außentempe ratur rechtzeitig anpassen, zweitens, indem Wir eine plötzliche Abkühlung einzelner Körperstellen zu vermeiden suchen, und drittens, indem wir nicht erst jetzt, sondern zu allen Zeiten des Jahres, in geeigneter Weise für genügende körperliche Ab härtung sorgen. Gewiß, ein Schnupfen ist keine schwere Krankheit, aber man kann ihm leider meist nicht ansehen, was alles aus ihm werden kann. Stirnhöhlenkatarrh und -eiterung, Kehlkopf-, Luftröhren- und Lungenentzündung sind, um nur einige zu nennen, die Folgeerscheinungen, zu denen, wenn es das Un glück will, der Schnupfen nur den Auftakt bildet. Darum möge sich jeder einzelne auch vor dem Schnupfen in geeigneter Weise in acht nehmen; aber noch mehr: wer einen Schnupfen hat, der bleibe sich stets seiner Pflichten als guter Staatsbürger be wußt, dem wie sein eigenes auch das Wohl der Gesamtheit am Herzen liegt. Drum niese und huste man anderen nicht ins Gesicht, sondern wende sich ab und halte sich ein Taschen tusch vor den Mund. Eine Statistik hat, ergeben, daß jeder Mensch in unseren Breiten durchschnittlich 3,7 Erkältungen im Jahre durchmacht. Hier ist eine Zahl, hier gilt's, einen Rekord zu brechen! Versucht es und verhütet zunächst einmal „den ersten Schnupfen". Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme Schwimmbecken 17 Grad; Planschbecken 16 Grad. Die Landeskirchliche Kreditgenossenschaft für Sachsen e. G. m. b. H. Dresden versendet ihren Geschäftsbericht auf das Ge schäftsjahr 1928/29. Den Vorstand derselben bilden Professor Dr. Hugo Hickmann-Leipzig, Vicepräsident des Landtages und der Landessynode als Vorsitzender, Stodtrat Dr. Hermann Krum biegel und Pfarrer M. I. Krömer-Dresden. Den Aufsichtsrat bilden die Herren Kreishauptmann i. Dr. Dr. Morgenstern-Dres den Vorsitzender, Oberkirchenrat Superintendent Jentsch-Chem nitz stellvertretender Vorsitzender, Pfarrer Wendelin, Geschäfts führer des Gesamtverbandes für Innere Mission, Dresden, Pfar rer em. Graefe-Annaberg, Geheimer Konsistorialrat Wirthgen- Dresden und Hofrat Dr. jur. Löbner-Leipzig. Dem interessanten Bericht ist zu entnehmen, daß sich der Kreis der angeschlossenen kirchlichen Verbände, 'Kirchgemeinden, kirchlichen Anstalten und Vereine erweitert hat, so daß die Genossenschaft am Ende des Ge schäftsjahres 454 Mitglieder mit 892 Anteilen gegen 400 Mit glieder mit 684 Anteilen im Vorjahre zählte. Die eingezahlten Geschäftsanteile stiegen von 148200 RMk. auf 177 462,50 RMk. Die Haftsumme erhöhte sich von 273 600 RMk. auf 356 800' RM. Die Einlagen stiegen von 697 019-53 RMk. auf 1165 183,38 Reichsmark. Der Umsatz betrug 7 196 258,45 RMk. gegenüber z 135 045,47 RMk. Hauptbuchungen wurden 14174 getätigt, Postsachen gingen 11519 Stück aus. Verfügung 4^ Prozent, bei monatlicher 5)4 Prozent und bei vierteljährlicher 7 Prozent. Das Rechnungsjahr 1928/29 schlicht mit einem Reingewinn von 32 438,24 RMk., wovon 5 Prozent Dividende in Höhe von 7410 Reichsmark auf eingezahlte Geschäftsanteile verfallen; dem Re servefond werden 17 420 RMk., dem außerordentlichen Reserve fond 3350 RMk., dem Inventarkonto 2000 RMk. überwiesen und 2258,24 RMk. für neue Rechnung vorgetragen. Viele kirchliche Gelder, Baufonds, Vakanzkassen, Rücklagen verschiedenster Art, Vereinsgelder konnten der Landeskirchlichen Kreditgenossenschaft zugeführt werden. Die Bilanz per 31. März 1929 wei t in Aktiva: 347 471,63 RMk. Bauguthaben, 217,38 RMk. Po tscheckkonto, 48 250 RM. eigene Wertpapiere, 100 871,99 RMk. gewährte Darlehen und 3,12 RMk. Inventarkonto auf, dem in Passiva 177 462,50 RMk. Geschästsguthaben, 22 580 RMk. Reserve fonds, 3150 RMk. außerordentlicher Reserevefond, tägliche 296 427,16 RMk., monatliche 273 226-54 RMk. und viertel jährliche 595 529,68 RMk. -Einlagen und 32 438M RMk. Rein gewinn gegenüberstehen. Kirchlich gesinnte Kreise unseres Volkes dürften sich gern hierdurch von der Landeskirchlichen Kreditge nossenschaft für Sachsen unterrichten lassen. Lohnbescheinigungen für 1929 nach 8 39 St. A. D. B. In letz ter Zeit ist verschiedentlich beim Reichsminister der Finanzen an- gefragt worden, in welcher Weise u. in welchem Umfange Steuer abzugsbelege für 1929 auszufchreiben sind. Der Reichsminister der Finanzen ist nicht in der Lage, vor der in Aussicht genommenen Neuregelung des Finanzausgleichs darüber Entscheidung zu tref fen, sondern mutz sich den Erlatz bezüglicher Bestimmungen aus drücklich Vorbehalten. Die Arbeitgeber können jedoch den im Lau se des Jahres 1929 ausgeschiedenen Arbeitnehmern Lohnbescheini gungen (8 39 St. A. D. B.) schon jetzt aushändigen. Diese können die Arbeitnehmer dann zur Geltendmachung etwaiger Erstattungs ansprüche für 1929 verwenden. Zu diesem Zwecke werden Vor drucke (Lohnsteuerüberweijungsblätter) von den Finanzämtern unentgeltlich ausgegeben. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß es sich bei dieser Maßnahme nur um eine Behelfsmaßnahme zugunsten der Arbeitgeber handelt. Hierdurch soll jedoch der 'Ent scheidung über die Art und den Umfang der Einreichung von Steuerabzugsbelegen für 1929 in keiner Weise vorgegriffen werden. Wirtschaftliches Ergebnis der Leipziger Herbstmesse 1929. Das Ergebnis der abgelaufenen Herbstmesse in Leipzig wird, wie schon bisher vom Institut für Kvnjunkturforfchung untersucht. Zu diesem Zweck ist an die Ausstellerfirmen ein Fragebogen in drei facher Ausfertigung ausgesandt worden. Die Industrie- und Han delskammer Dresden bittet ihre bezirkseingesessenen Messeaus steller dringend, jenen Erhebungsbogen genau und vollständig ausgefüllt bis spätestens 12. September an die Kammer einzusen den. Die Beantwortung des Fragebogens ist für die Erstattung des Gefamberichts durchaus notwendig. Den Ausstellern wird spä ter dieser Gesamtbericht kostenlos zur Verfügung gestellt. Er er möglicht ihnen einen Vergleich mit dem Geschäftsgang ihrer Wett bewerber und bie Prüfung der eigenen Leistungsfähigkeit. Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben. In dem Jahresbe richt der Sächsischen Gewerbeaufsichtsbeamten' für 1928 ist ge sagt, daß auch Kinder im Handelsgewerbe wiederholt mit Boten gängen beschäftigt gefunden wurden, ohne daß sie behördlich an gemeldet und Arbeitskarten sür sie ausgestellt waren. Es wird deshab erneut auf das die Kinderarbeit in gewerblichen Betrie ben regelnde Reichsgesetz vom 30. März 1903 hingewiesen. Die Arbeitgeber dürfen keine Kinder ohne Arbeitskarte beschäftigen. Sie haben vor der Beschäftigung der Ortspolizeibehörde Mittei lung zu machen und dafür zu sorgen, daß die bei ihnen mit Bo tengängen beschäftigten Kinder im Besitze einer Arbeitskarte sind. Die Arbeitskarte wird von der Polizeibehörde des Aufenthalts ortes des Kindes unentgeltlich ausgestellt. An vielen Dingen des täglichen Lebens geht man häufig achtlos vorüber. Haben Sie sich z. B. einmal die Umhüllung eines Maggi-Fleischbrühwürfels, der doch, weil so praktisch, in Ihrem Haushalt Verwendung findet, genau angesehen? Haben Sie auch gelesen, daß der Würfel in gut"/, Liter kochendem Wässer — und nicht nur in einer gewöhnlichen Taste, die meist keinen Viertelliter enthält — aufgelöst werden soll? Beachten Sie dies, dann wird die Fleischbrühe immer gerade recht sein und wie eine aus frischem
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