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Wilsdruffer Tageblatt : 04.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192909044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290904
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290904
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-04
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.09.1929
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. Wieviel liche Widerstandsfähigkeit. In derselben Weise sein Pferd „kurz" zu Iten oder beim Kopf von er ¬ den sich der Zeitung ist, die dorr über die Landstraße weht. Aus grauer Vorzeit als fliehendes Steppentier führt zu einer Steigerung der Widerstands- Aus grauer Vorzeit als fliehen fäytgkeit, während jede Art der Unterernährung will es die Flucht ergreifen Wieviel ungünstig zu beurteilen ist. Ebenso schädigt Unheil haben schon scheuende Pferde angerichtet, jede Ueberanstrengung, jede forcierte Leistung, Manches Unglück hätte verhütet werden können, wie z. B. übertriebene Zuchtleistung, die natür- wenn der Führer rechtzeitig daran gedacht hätte, Die Akarusräüde wird bei Schweinen seltener beobachtet und zeigt besonders an den Körperteilen, die bei wirken Erkältungen und auch Vergiftungen. Es ist z. B. eine bekannte Tatsache, daß Tiere in schlecht ventilierten Stallungen weniger widerstandsfähig sind als Tiere aus gut ge lüfteten Ställen. Durch den Aufenthalt in warmen, dunstigen Stallungen werden die Tiere nicht nur verweichlicht, sondern es kommt teil weise sogar zu chronischen Vergiftungen durch Kohlensäure, Ammoniak, Schwefelwasserstoff u. a. m. Vorbeugen ist besser, billiger und leichter, als bereits zum Ausbruch gekommene Leiden zu heilen. Jeder einsichtsvolle Tier züchter wird daher den Hauptwerk auf hygienisch einwandfreie Haltung und Fütterung seiner Tiere legen, um Schädigungen durch Krankheiten zu vermeiden. Die kiMMgane unserer Haustiere. Von Wilhelm Blohm. Ein Landmann steht auf freiem Felde und winkt seinem Hunde, der sich aus der Hofstelle tummelt. Rufen und Pfeifen nützt nichts, weil ein starker Sturm jeden Laut verschlingt. Der Herr winkt mit Arm und Hut: aber der sonst so folgsame Hund nimmt keine Notiz davon. „Verdammter Köter, kannst du denn nicht sehen? Warte, du bekommst dein Fell voll." Als der Herr nach Hause kommt, setzt es harte Worte oder gar Hiebe; der Hund verkriecht sich in seiner Hütte und ist dem Herrn gram; denn er ist sich keiner Schuld bewußt. Warum kam er nicht zum Herrn? Weil er ihn nicht gesehen hat! Die Strafe war ungerecht, das Verhältnis zwischen Herr und Hund ist getrübt. Der Hund sollte den Herrn nicht gesehen haben? Wenn der Herr mittags aus dem gewöhnlichen Wege nach Hause kommt, dann läuft der Hund ihm schon auf viel größere Entfernung entgegen. Das stimmt schon. Er weiß eben, daß sein Herr um diese Zeit heimkehrt, und da kommt er ohne Aufforderung heran, aber erkannt hat er seinen Herrn erst auf ganz kurze Entfernung und ganz sicher war er erst, als er Witterung (Geruch) von seinem Herrn erhalten hatte. — Füns Jäger stehen nahe beieinander, der Hund des einen wird herangepfiffen. Er kommt sofort, läuft aber erst zu diesem und jenem Schützen, bis ein kurzes „Hierher" ihm den richtigen Weg zeigt. Nicht ungehalten sein über den treuen Begleiter; er kann doch nichts dafür, daß sein Auge bedeutend schlechter ist als unseres; dafür sind ja sein Geruch und sein Gehör um so viel schärfer! Wenn wir unfere Haustiere richtig behandeln wollen, dann müssen wir immer daran denken, daß ihre Sinnesorgane anders zu bewerten sind als unsere. Um bei dem Hunde zu bleiben: Warum haben wir dieses Raubtier zum Haustier gemacht? Nicht allein seines Mutes und seiner Schnelligkeit wegen, sondern auch, weil bei ihm gerade die bei uns minderwertigen Sinne ganz hervor ragend ausgeprägt sind: Geruch und Gehör! Der scharfe Geruchssinn des Hundes zeigt dem Herrn den Aufenthalt des Wildes oder das Versteck des Diebes. Wegen seines feinen Gehörs hat er einen flachen Schlaf und verrät dem festschlafenden Menschen durch sein Gebell das Nahen des Feindes; aber auf seinen Geq sichtssinn können wir nicht rechnen, das Auge ist schlechter als unser. Wie ist es nun mit den anderen Haus tieren? Das Pferd hat ebenfalls ein gutes Gehör, aber einen noch besseren Geruch. Es ist nicht Eigensinn, wenn das Pferd aus einem schmutzigen Eimer die Wasseraufnahme ver weigert; jeder Pferüepfleger weiß das ja. Er werde nicht ungeduldig, wenn das Tier zögert, in einen fremden Stall zu gehen; es sieht eben nichr, wohin es soll. Man fasse das Tier an den Kopf und führe es, dann folgt es schon. Niemals schlage man das Pferd, wenn es vor einem unbekannten Gegenstand scheut. Es er kennt wirklich nicht, daß es nur eine alte Tieren mit schwacher oder ganz unpigmen tierter (farbstofffreier) Haut. Diese Erytheme entstehen durch äußere Einwirkung, wie Hitze, Kälte, Sonne, oder aber im Verlauf von In fektionskrankheiten. Bei äußerer Einwirkung heilt die Krankheit nach Abstellung der Ur sache allmählich unter starker Hautabschilferung ab, während bei Infektionskrankheiten das Grundleiden fachmännische Behandlung er fordert. Bei verschiedenen Infektionskrankheiten (Rotlauf, Schweinepest u. a.), aber auch nach äußerer Einwirkung tritt mitunter bei Schweinen ein Quaddelexanthem auf. Auch nach der Verfütterung bestimmter Nahrungsmittel wird das Leiden öfter beobachtet. Die Quaddeln, die gewöhnlich eine rundliche Form haben, verschwinden bald wieder nach Abstellung der Ursache. Zu den Hautkrankheiten ist auch die durch Ektoparasiten verursachte Räude des Schweines zu rechnen, die beim Schwein in zwei Formen, der Sarkoptes- und der Akarus- räude, vorkommt. Bei der Sarkoptes- räude treten die ersten Krankheits erscheinungen in der Umgebung der Ohren und Augen auf, von wo aus sie sich über den ganzen Körper, mit Ausnahme der Schenkel innenfläche und des Bauches, ausdehnen. Die Haut erscheint zunächst gerötet und mit kleinen Knötchen durchsetzt. Später kommt es in der Haut zur Schuppenbildung von grauweißer Farbe, bis sich schließlich bräunliche, trockene Borkenlager bilden mit starrer Faltenbildung der Haut. Gleichzeitig stellt sich heftiger Juck reiz ein, so daß die Tiere jede Möglichkeit be nutzen, um sich zu scheuern oder zu kratzen. Dadurch lösen sich die Borken teilweise, und es kommt zur Ausbildung von mehr oder weniger umfangreichen eiterigen Prozessen oder Geschwüren in der Haut. Wie bei allen Krankheiten, wirken auch hier begünstigend unhygienische Haltung und Fütterung. Ferkel leiden besonders schwer unter der Räude, und es kann bei ihnen zu erheblichen Ernährungs störungen und selbst zu Todesfällen kommen. gebracht wurde, treten häufig Hautkrankheiten im Anschluß an Infektionskrankheiten auf, anderseits aber auch Störungen des All gemeinbefindens im Anschluß an Hautkrank heiten. Vorbeugend ist dayer das Hauptgewicht auf die allgemeine Stärkung der Widerstands kraft bei den Tieren durch Fernhaltung schädi gender Einflüsse zu legen. Schädigend wirken können Unterernährung, Ueberanstrengungen, Erkältung, Vergiftungen u. a. m. Kräftige Er nährung, besonders genügende Wasseczusuhr, zu nehmen, wenn es mit Dingen, die ihm fremd sind, zusammentrifft. Das Großstadtpferd ist allerdings längst gegen die Farben und Ge räusche der Umwelt abgestumpft, aber manches Landpferd scheut heute noch vor dem Auto. Auch beim Rinde steht cher Geruchssinn obenan. Im Stall sucht es sich aus dem vor gelegten Futter das beste heraus und wirft viel aus der Raufe. Es ist unnütz, dieses Futter noch einmal aufzulegen. Das Tier hungert lieber, als daß es davon frißt. Auf der Weide läßt es das Gras unberührt, das dort wächst, wo im Vorjahre Kuhdung lag. Ein Heidjer kann niemals eine Kuh aus der Marschgegend kaufen, sie würde ihm aus der Weide ver hungern. Die Ziege ist ursprünglich ein Gebirgstier, das überall die saftigsten Kräuter naschte; des wegen ist sie auch heute noch sehr wählerisch. Der feine Geruchssinn zeigt ihr das beste Futter, nicht das viel schlechtere Auge. Auch das Schaf läßt sich durch die Nase leiten, wenn gleich es als Steppentier genügsam ist. Unser Hausschwein stammt vom Wildschwein ab, und der Jäger kann uns berichten, wie unendlich fein das Witterungsvermögen dieses Wildes ist. Die lange Kopfform verrät uns ja schon, daß der Geruchssinn sehr gut aus gebildet sein muß. Und wie behandeln wir diese nützlichen Haustiere? Biele kommen ihr lebelang nicht aus dem dumpfen Stall heraus, liegen im eigenen Mist, und doch hat, aus reinem Selbsterhaltungstrieb heraus, jedes Tier Abscheu vor seinem eigenen Dung. Kann es uns wundern, wenn bei dieser grundverkehrten Behandlung Krankheit und Sterblichkeit gerade bei dem Schwein so groß sind? Auf die Weide mit dem Borstenvieh! Dort wühlt es nach Urväterart mit seinem Rüssel im Boden und sucht sich sein Futter, das aus Wurzeln, Pilzen und Gewürm besteht. In vielen Gegen den treibt man die Schweine in den Wald, zur Eichelmast. Das ist die richtige Lebensweise, aber das Schwein des „kleinen Mannes" tut mir in der Seele leid. Wer keinen genügend großen Auslauf hat, sorge wenigstens für einen sauberen Stall. Wie kann ein feinnasiges Tier in schlechter Luft gedeihen! Das ist große Tierquälerei. Während bei den vorgenannten Haustieren die Nase die Hauptrolle spielt, an zweiter Stelle das Ohr zu nennen wäre, und das Auge erst an dritter, ist es bei unserer Hauskatze umgekehrt. Dort ist das Auge sehr gut aus gebildet, das Ohr ebenfalls sehr gut, dafür aber der Geruchssinn sehr schlecht. Das zeigt uns schon die runde Kopfform. Daher geht die Katze ganz bedächtig ans Futter und läßt sich von dem Hunde, der mit scharfen Geruch das Futter erkannt hat, die besten Bissen weg schnappen. Bei allem Hausgeflügel ist das Auge vorherrschend, das Ohr gut, die Nase voll kommen minderwertig. Taubenzüchter benutzen vielfach wohl noch Anisöl, um ihre Tiere an den Schlag zu gewöhnen. Mag sein, daß sie diesen scharfen Geruch aufnehmen. Tauben sollen auch den Schlag meiden, in den ein Iltis oder Marder eingedrungen ist. Ich glaube, daß die Erinnerung an das schreckliche Erlebnis sie davon abhält, in ihre Behausung zurückzukehren. Wie wenig der Geruchssinn bei diesem Geflügel aber zu bedeuten hat, kann man doch leicht feststellen: Futter, das die Tiere nicht sehen können, bleibt liegen. Gänse und noch besser Enten haben allerdings in den Lamellen des Schnabels ein feines Gefühl, mit dem sie Nahrungsmittel auch aus trübem Wasser aufnehmen. Vieles von dem, was ich hier ausführte, wird dem Tierhalter ja bekannt sein, aber denkt er auch immer daran, daß die Sinnes organe unserer Haustiere denen des Menschen nicht gleich sind? Hält er das Tier nicht manchmal für störrisch oder bockig, wenn es nicht dort hin will, wohin wir es haben wollen? Und doch ist es der scharfe Geruchssinn, der es vor dem dumpfen oder gar mit Blutgeruch erfüllten Raume (Schlachtraum) zurückschrecken läßt, das schlechte Gesichtsvcrmögen das es zögern läßt oder das bessere Sehvermögen Sarkoptesräude gar nicht oder nur leicht erkranken. Die Krankheitserscheinungen be stehen in Hirsekorn- bis erbsengroßen, gelblich weißen Knoten, aus denen sich eine gelblich- weiße, schmierige Masse herauspressen läßt, die sich aus Talg und Räudemilben zusammensetzt. In schweren Krankheitsfällen kann es noch zum Haarausfall und zu Hautverdickungen kommen. Der Juckreiz ist bei dieser Form der Räude weniger ausgeprägt. Die Krank heit kann sich, wenn sie unbehandelt bleibt, auf viele Monate erstrecken. Eine fachmännische Behandlung ist daher dringend anzuraten, schon um das Wartepecsonal vor einer Uebertragung zu schützen. Wie schon in der Einleitung zum Ausdruck In leichteren Erkrankungsfällen kann eine Abstellung von eventuell bestehenden Haltungs fehlern schon zur Abheilung der Räude führen. In allen schweren Fällen wird aber eine fachmännische Beratüna und Behandlung Platz greifen müssen. Vor Einleitung einer Behand lung ist eine mikroskopische Untersuchung Hautborken zur Sicherung der Diagnose forderlich. beim Federvieh, das einen Feind erkennt, den wir noch nicht entdeckt haben. Er behandelt manches Tier daher falsch, ihm und sich selber zum Schaden, und davor möchte ich beide durch meine Ausführungen bewahren. Neues aus Stall und Hof. Das Futtereiweitz richtig bewirtschaften. Auch in diesem Jahre mutz daran erinnert werden, daß der Landwirt nicht bloß mit den Futtermitteln sondern mehr noch mit den Nähr stoffen rationell wirtschaften muh. Das gilt in erster Linie vom Eiweiß. Es ist eine irrige Annahme, daß Arbeitstiere besonders eiweiß reich gefüttert werden müssen. Das arbeitende Tier braucht in erster Linie Stärke und Zucker. Das Eiweiß ist kostbar. Es gehört in den Iungvichstall, wo die jungen Tiere heran wachsen, und in den Milchviehstall, wo nur mit Hilfe von ausreichend Eiweiß genügend Milch gewonnen werden kann. Es kommt jetzt darauf an, mit der geringsten Menge des wert vollen Eiweißes den größten Erfolg zu er zielen. So kommt man beim Milchvieh mit geringeren Eiweißmengen aus, wenn die Tiere neben Körnern und Kleien stets Wurtzek gewächse und Rauhfutter erhalten, wie das ja auch meistens geschieht. Ebenso wichtig wie die Eiweihstoffe sind die Mineralstoffe und die Vitamine. Grünfutter und Heu ist besonders reich daran. Wer es vermag, der konserviere Grünfutter in zementierten Gruben oder in turmförmigen Silos. Das Hrünfutter verliert dadurch seine guten Eigenschaften keinesfalls. Sz. Wenn man während des ganzen Jahres genügend Ziegenmilch haben will, darf man nicht alle Ziegen im Frühjahr lammen lassen. Man sorge auch für tzerbstlämmer, indem man einige Ziegen nicht im Herbst decken läßt. Diese zeigen im Frühling eine schwache Brunst und können dann gedeckt werden. Man kann aber diese Frühjahrsbrunst stärken oder künstlich herbeiführen, und zwar ohne Schaden für die Nachzucht und das Muttertier. Die Herbei führung der Brunst erfolgt durch Pohimvetol. Seine Wirkung ist so energisch, daß selbst Muttertiere, die wiederholt nicht aufnahmen, brünstig und tragend wurden. Kr. Die Geflügeltuberkulose ist auch auf Men schen übertragbar, wenn auch die Ansteckungs gefahr Nicht groß zu sein scheint. Auf jeden Fall soll man aber die erkrankten Tiere, so fern die Krankheit an den Tuberkelknoten an den Därmen und in der Leber erkannt werden kann, nicht mehr zum menschlichen Genüsse be nutzen. In jedem Falle sollen die toten Tiere recht tief eingcgraben und mit Cellokresol über gossen werden; denn man muß damit rechnen, daß auch eine Uebertragung auf andere Haus tiere (z. B. Schweine) erfolgt. Beim Rindvieh dürfte eine Uebertragung durch den Kot der tuberkuloseerkrankten Hühner in Frage kom men. Auch bei Eiern aus verseuchten Beständen ist Vorsicht geboten, zumal festgestellt ist, daß durch das Kochen der Eier der Krankheitser reger nicht getötet wird. K. Neues aus Zeld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Ueber die Verwendung von Kartoffelkraut. Ob es zweckmäßig erscheint, das Kartoffelkraut zur Viehfütterung zu gewinnen und allenfalls einzusäuern, kann nicht so ohne weiteres bejaht werden. Es sind die meisten Versuche mit der Kar toffelkraut-Einsäuerung in der landwirtschaft lichen Praxis nicht immer günstig ausgefallen. Es ist eben sehr schwer, ein so sperriges Futter, wenn man es nicht Häckseln will, unter möglichstem Luftabschluß gut einzumieten, denn, wird der Luftabschluß durch Festtreten nicht erreicht, ver dirbt das Futter unfehlbar in der Grube. Bei dem sperrigen Kartoffelkraut hat man deshalb der Heuwerbung aus Klecrcutcrn den Vorzug gegeben, und es liegen recht günstige Ergebnisse darüber vor. Man versuche cs doch einmal damit in diesem Herbst Kartoffelkraut ist immerhin ein Futter, das Heu sparen und er setzen hilft, und das oft in großem Umfange. Die großen Kartoffelkrautmengeu, die so in jedem Jahre heramvachsen, dürfen nicht bloß nach ihrem D: > . erl beurteilt werden. Man sollte, streng gekommen, keine grüne Pflanzen masse unterpflügen, die eine bessere Verwendung durch das Tier erhalten kann. E—w. Ankrautvertilgung auf der Wiese. Ver schiedene Wiesenunkräuter, wie Bärenklau, Wiesenkerbel, Kohldistel, Labkraut, Pastinak, vertragen den Fußtritt und den Biß der Weide-, tiere nicht, während ihnen die Sense kaum etwas schadet. Durch Beweiben verringern sich diese Schadpslanzen immer mehr. Und da zu gleich durch das Festtreten der Rasen dichter und die Narbe auch ohne neue Einsaat ge schlossener wird, können dadurch die Unter-- gräser in ihrer Entwicklung gefördert werden. Ein voller Erfolg wird natürlich erst durch ein mehrjähriges Beweiden erzielt, das möglichst im Frühjahr und auch im Herbst durchgeführt werden follte. Daß dieses Beweiden nicht nur dem Grünlande, sondern ganz besonders auch den Tieren und schließlich auch dem Geldbeutel des Landwirts gut bekommt, braucht wohl nicht betont zu werden. Unser liebes Vieh steht eben immer noch viel zu viel im Stalle umher, steht sich dort, wie man zu sagen pflegt, die Beine in den Leib, macht Mist und gibt auch etwas Milch und steht bestimmt in seinen Leistungen hinter dem Wcidevieh erheblich zu rück, das überdies billiger zu halten ist. W. Vermehren der Johannisbeersträucher. Wenn man gute, alte Sträucher hat, dann ist ein Ver mehren derselben nicht bloß sehr erwünfcht, sondern auch notwendig. Zu diesem Zweck biegt man im Sommer einen Zweig zum Boden nieder und deckt ihn mit Erde zu. Der Zweig treibt Wurzeln und kann im nächsten Frühjahr abgetrennt werden. Einfacher ist die Ver mehrung durch Stecklinge. Sollen letztere gut gedeihen, so müssen sie im Vorwinter ge schnitten. tief im Boden vergraben und im zeitigen Frühjahr eingesetzt werden. Man nimmt hierzu letztjährige, schlank gewachsene Triebe von 20 bis 40 ew Länge. Man schneidet die Triebe unter dem untersten Auge mit scharfem Schnitt glatt ab und steckt sie 15 bis 20 ow tief in gut gelockerte Erde ein. Für die Wurzelbildung ist es sehr gut, wenn der Boden immer feucht, aber nicht naß ge halten wird, weil die Stecklinge sonst, statt Wurzeln zu treiben, in Fäulnis geraten. Der Boden soll immer locker gehalten werden, weil eine feste Erdkruste für die Entwicklung der Setzlinge von nachteiligem Einfluß ist. Da mit die noch zarten Wurzeln durch den Frost nicht vernichtet werden, bedeckt man die Steck linge im Winter mit Reisig oder Laub. Ge wöhnlich verwendet man vorjährige Triebe zu Stecklingen, aber man kann auch ältere Zweige nehmen, die oft ebenso schnell sich bewurzeln. Auch schön gewachsene Zweige, die bei der Ernte unvorsichtigerweise abgerissen wurden, kann man als Stecklinge gebrauchen, wenn man sie unten glatt abschneidet und etwa 20 om tief in lockere Erde bei fortwährender Feucht erhaltung steckt. Es ist nicht zu empfehlen, junge Ableger oder Stecklinge gleich an ihren endgültigen Platz zu stecken; sie werden zuvor mit etwa 30 <-m Abstand auf gute Gartenbeete gepflanzt und hierbei zurückgeschmtten Beim Reincrhalten der Beete von Unkraut Kiehl man kräftige Sträucher, die man nach zwei bis drei Jahren verpflanzen kann. Rch. Neues aus Haus, Nüche und Netter. Sehr häufig verstopft sich der Salzstreuer, was seinen Grund darin hat, daß sich das Salz, welches bekanntlich die Feuchtigkeit in der Lust sehr stark anzieht, verkrustet. Diesem ärgerlichen llbel kann abgeholfen werden, wenn man in den Streuer unter das Salz zwei bis drei Reiskörner mischt, welche noch leichter die Feuchtigkeit an sich ziehen als das Salz, wodurch dieses dann trocken bleibt. Al. Fleischsalat. 250 Z gekochtes, kaltes Rind fleisch wird in Scherben geschnitten, dann rührt man eine Sohe von zwei Löffeln dicker saurer Sahne (Rahm), zwei Eßlöffeln Essig, etwas Pfeffer und Salz'daran; ferne: wird eine fein gehackte Zwiebel, etwas Estragon, ein wenig Gartenkresse, alles ebenfalls seingchackt und gut vermengt, dazugetan, das Ganze mit grüner Petersilie verziert und angecichtet. Ad. in K. Orangen-Konsekt. 280 g Zucker werden mit drei ganzen Eiern schaumig gerührt, 70 g fein gewiegte Orangenschale, 70 § Zitronat, 10 8 Zimt, drei Messerspitzen Nelken, Zitronenschale und 280 § Mehl eingemischt, auf dem Brett messerrückendick ausgewalgt, Stückchen aus geschnitten, auf Oblaten gelegt und einige Stunden trocknen gelassen. In die Mitte legt man ein Stück Orange. Dann wandern diese Plätzchen in einen mäßig warmen Ofen und werden leicht überbacken. Tr. Zwirbeln faulen im Winter leicht. Haus frauen und Händler wissen das. Um das zu vermeiden, werden die Zwiebeln in Torfmull gelegt, und zwar so, dutz sie sich nicht gegen seitig berühren. Der Torfmull mutz aber gut trocken sein, der Lagerraum ziemlich frostsrer. Auch das Auswachsen der Zwiebeln wird auf diese Weise vermieden. Zur Aufbewahrung eignet sich eine Tonne oder auch eine Kists. Man achte aber darauf, datz der Raum trocken ist. Die Zwiebeln verlieren durch diese Lagerung nicht, nehmen auch keinen Geschmack an. Das Verfahren ist wirklich sehr zu empfehlen. Kl. Eisschränke und Vorratskammern, in denen Fleisch ausbewahrt wird, zeigen meist einen un angenehmen Geruch. Diesen kann man für längere Zeit vertreiben, wenn man auf eine Schaufel mit glühenden Kohlen feingemahlenen Kaffee oder zer pflückte Wacholderzweige streut, und die Dämpfe davon einige Minuten im geschlossenen Eisschrank oder Vorratsraum wirken läßt. Al. Bienenzucht. Jmkerarbeite« im Monat September. Auch in der Heide geht die Tracht zu Ende. Die Heimreise mit den Bienen geht gewöhnlich leichter und einfacher, da die Nächte schon kühler sind. Das Schleudern des Heidehonigs ist ziemlich fchwer. Fünf bis sechs Stunden müssen die Waben in 2S bis 30 Grad warmem Raum sein, ehe die Honigpfropfen aus den Zellen fliegen. Jede Zelle mutz erst bis auf den Grund eingedrückt werden, am besten mit einer Lösmaschine oder mit einer Stahlbürste. Diese hat statt der Borsten Stahl nadeln, die vorsichtig bis auf den Grund der Zellen gedrückt werden. Schleudern für Heide honig haben um den ganzen Schleuderkorb ein engmaschiges Drahtsiebr„ .Der herausfliegende Honig ist dann gleich durch ein Sieb gegangen, da er abgekühlt fast nicht durch die Honigfiebe geht. Nun aber als Ersatz für den Honig Zucker wasserlösung geben, Lösung 3 :2. 20 Pfund Jnnengut muß das Volk haben. Gerechnet wird aber nicht 20 Pfund Zuckerlösung, sondern 20 Pfund Zucker. Jetzt mutzt du, lieber Jmkerfreund, auch auf die Faulbrut achten. Findest du in Völkern noch bedeckelte Zellen, die im Deckel ein Löchlein haben oder in einzelnen Zellen eine kaffeebraune, zähe Masse, so gib dem Seuchenwart, oder falls du ihn nicht kennst, der Polizei Nachricht. Mache dir keine Selbstvorwürse. Diese Krankheit kannst du nicht verhüten. Den Ansteckungsstoff tragen die Bienen herbei. In der Botlentwicklung der Völker wird aber die Krankheit leicht, besonders im Anfang, übersehen. Bei Entdeckung aber nichts verheimlichen! Sehr leicht kann der ganze Stand krank werden, und können Nachbarimker Schaden ersatzansprüche stellen Da die Bienen jetzt jede Ritze und Fuge ver kleben, sollst du ohne Not kein Volk mehr aus einanderreißen. Nur Völker, welche das Futter nicht nehmen wollen, sind als weisellos verdächtig zu untersuchen. Weisellose oder drohnenbrütige Völker nimm nicht mit in den Winter. Sie sterben doch, stören durch ihre Unruhe den ganzen Stand, und sollten sie selbst den Winter überstehen, sind sie wertlos. Das Bienenjahr neigt sich dem Ende zu. Nun, lieber Jmkerfreund, nimm Papier und Stift zur Hand und stelle genau auf, was du an Völkern, Wohnungen, Waben, Schleudern usw. besitzest. Verzeichne, was du für Kunstwaben, Schwärme, Kästen, Königinnen ausgegeben und was du für Honig, Königinnen und Schwärme eingenommen hast. Nur dann hast du eine genaue Übersicht und weißt, das habe ich verdient oder das zugesetzt. Verkaufe deinen Honig nur im Einheitsglas des ! Deutschen Jmkerbondes mit Gewährstreifen, aber > verschleudere ihn n cht. Schm.
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