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Wilsdruffer Tageblatt : 03.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192909034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290903
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-03
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.09.1929
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IWen- und LurnWeMihedes Mmerkills D.T. Melsdorf ^Schiub) Am Sonntag morgens 8 Uhr traten gegen 300 Wettkämpfer und Turnerinnen zu Wettkämpfen der verschiedensten Art an. 3m Rahmen derselben wurden die Reichsjugendwettkämpfe des Bezirks abgehalten. Der vergrößerte Platz des Vereins bot Ge legenheit dazu, gleichzeitig alle Kämpfe durchzuführen. Trotz der Glutftrahlen des Svnnenballs wurden gute Resultate erzielt, wie die unten folgende Siegerliste erkennen läßt. Mittags 12.30 Uhr wurde an der Kümmelschänke zum Fest- zug gestellt. Unter Vvrantritt der Wilsdruffer Orchesterschule wurde um 1 Uhr nach dem Turnplätze marschiert. Drei Turner- Spielmannszüge sorgten weiter für Marschmusik. 19 Fahnen und Wimpel wurden mitgeführt. Drei Mitglieder des Radfahrerver eins Braunsdorf eröffeten den Zug. Am Kriegerdenkmal wurde kurzer Halt gemacht. Man ehrte die im Weltkriege gefalle nen Mitglieder. Zum Zeichen, daß man ihrer auch bei frohem Feste gedachte, legte der Vorsitzende Opitz einen Blüten kranz am Denkmale nieder. Die Fahnen neigten sich in Ehrerbie tung und die Musik spielte das Lied vom guten Kameraden. Dann zog man weiter auf den schönen Turnplatz. Vor der neuen Turn halle marschierten die Fahnen auf und dahinter nahmen Turner und Turnerinnen und die vielen Gäste Aufstellung. Vorsitzender Opitz rief allen nochmals ein herzliches Willkommen zu. Dann nahm Gauvertreter Seifert - Dresden dieWeihe der neuen Turnhalle vor und führte etwa aus: 10 Jahre sind vergangen seit dem Friedensdittale von Versailles. Vor zehn Jahren lag unser deut sches Vaterland schwer geschlagen am Boden, von Siegerhohn umlacht. Und heute nach 10 Jahren, wie ist es anders geworden. Kommt man heute ins Ausland und spricht man mit unseren frü heren Feinden, dann merkt man schon wieder den Neid und die Mißgunst, aber auch die Achtung vor dem, was Deutschland in diesen 10 Jahren geschaffen hat. Unsere früheren Bundesgenos sen haben nur Worte der Bewunderung für die Arbeit, die in diesen 10 Jahren geleistet wurde. Ist es mit unserer Deutschen Turnerschaft nicht ähnlich wie mit unserem deutschen Vaterlande. In der Zeit vor 10 Ihren träumten viele — auch wir sollen uns nicht freisprechen davon — von einer Aenderung der Betriebs weise, von einem Uebergang zu der Betriebsweise des Sportes, ja, man sprach schon von einem Aufgehen der Deutschen Turner schaft im Sport. Heute nach zehn Jahren steht die Deutsche Tur nerschaft wiederum als erster Verband unter den Leibesubungen treibenden Verbänden, bewundert und geachtet von den ehemali gen Gegnern, aber auch beneidet. 12 000 Vereine mit 1 62o 000 Mitgliedern umschließt heute die D. T. Das war nur durch ziel- bewußte Arbeit möglich. Einsichtsvolle Führer der D. T. erkann ten, daß die Betriebsweise in der D. T. umgestellt werden mußte, erst lckrgsam, aber dann mit Riesenschritten. And heute können wir mit Fug und Recht behaupten, daß wir in der D. D die Massen ausbilden und daß wir auch in der Erreichung von Mann- schafts- und Linzelleistungen hoch und geachtet dajtehen. Es ist Zielbewußte Arbeit geleistet worden in Verbanden und 'n den einzelnen Vereinen. Und gerade unsere Landvereme sind es ge wesen die Vorbildliches geschaffen haben. Es muß ihnen nachge rühmt werden, daß sie die Zeichen der Zeit erkannt und für An lage von Spielplätzen und Turnhallen gesorgt haben. Anter diesen vorbildlichen Vereinen, die besonders stark im Gaubezirke Freital anzutreffen sind, befindet sich auch der Turnverein Kessels darf. Mit Vorbedacht und langsam, aber mit Zähigkeit ist er ans Werk gegangen. And wir bewundern vor allem den Wagemut des Ver eins, day Grundstück zu erwerben und eine Halle zu bauen. Dieser Wagemut muß gekrönt werben durch Aus- und Durchhalten. Viel hat der Opfersinn schon zuwege gebracht, aber das wird noch Jahre lang so fort gehen. Turner und Turnerinnen von Kessels- dvrf! Ihr habt Eure deutsche Turnergesinnung bewiesen, habt er kannt, daß ein stark und frei Geschlecht nur gedeiht, wenn es den Körper stählt und damit seine Seele pflegt. And so geht unser Wunsch dahin, daß die Turnhalle eine Pflegstätte sein möchte echter deutscher Turnergesinnung, echter deutscher Turnerbegeiste rung, eine Pflegstätte zur Hebung und Förderung der Volksge sundheit und der Volkskraft. And so weihe ich denn dies Haus der Deutschen Turnevschaft als eine Pflegstätte deutscher Volks gesundheit, deutscher Volkstraft und deutschen Volksbewußtseins. Gut Heil! menden Sonntag im „Adler" einen Musikabend zugunsten der Christlichen Pfadfinder-Abteilung Wilsdruff. Mitwirkende sind Harry Neumann (Klavier), Erich Zummach (Solovioline), Ger hard Körner (Alt) und die Hausmusik des Internats der Kreuz- schule Dresden, verstärkt durch einige Herren der Orchesterschule der Staatsoper zu Dresden. Die Leitung liegt in den.Händen von Hans-Günther Meile. Wir empfehlen allen Musikfreunden den Besuch dieses Abends. (Vgl. Ins. Regimentstag der ehemaligen Reserve 1v2er wurde am Sonnabend u. Sonntag in Meißen abgehalten. Bekanntlich wur den von dem Regiment je ein Bataillon in Großenhain, Meißen und Dresden- gebildet, weshalb es nicht verwunderlich ist, daß viele der ehemaligen Mitkämpfer aus den Amtshauptmannschaften Meißen und Großenhain, aber auch aus dem ganzen Sachfenlan de zur Wiedersehensfeier herbeigeeilt waren. Die Beteiligung war so stark, daß der verfügbare Saal die Teilnehmer nicht zu fasten vermochte. Leutnant d. Ros. Rechtsanwalt Andrä-Meißen begrüßte die Teilnehmer und gedachte zunächst der gefallenen Ka- meraden. Im Verlauf des Abends sprachen dann Vertreter der Ortsgruppen Großenhain Riesa, Leipzig, Dresden, Chemnitz und Meißen, immer wieder den Willen zu treuem Zusammenhalten betonend. Leider war der beliebte Führer des Regiments, General a. D. Fürstenau durch Krankheit am Erscheinen verhindert. Er sandte aber telegraphische Grüße und Wünsche, ebenso Haupt mann a. D. Gauland. Zugegen waren Major a. D. Planitz-Dres den und Hauptmann a. D. Baumeister Fiedler-Nossen, die von ihren alten Kompagnien lebhaftest begrüßt wurden, vor allem aber von denen, die den gesamten Feldzug mit ihnen überstanden. Kamerad Güldner-Chemnitz gab die Fertigstellung der Regi mentsgeschichte des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 102 be kannt, die von Oberlehrer Trümber-Bvedemann-Chemnitz verfaßt wurde und die durch die Kameradenvereinigungen zu beziehen ist. Ein Vertreter des Stahlhelms mahnte zur Erhaltung dieses alten Frontgeistes und zu deutschem Wesen und deutscher Eigenart. Die Meißner Kameradenvereinigung hatte für ein gutes Konzert und sonstige Anterhaltungen gesorgt. Darüber hinaus war selbstver ständlich der Austausch von Meinungen und Erinnerungen das Wesentliche des Abends. Am Sonntag vormittag wurden von den einzelnen Ortsgruppen und zahlreichen Hinterbliebenen m der Gedächtniskirche für die Gefallenen Kränze medergelegb Eine Besichtigung der Stadt und ihrer Sehenswürdigkeiten schloß sich später an. Sächsische Gärtnertagung. Am Sonnabend u. Sonntag fand in Meißen die 23. Tagung des Landesverbandes Sachsen im Der 3. Vers des Deutschlandliedes wurde gesungen und dann verlas Bezirksvertreter Lorenz-Freital ein Schreiben des 1. Kreisvertreters Thiemer, das die Grüße und Wünsche der säch sischen Turnerschaft übermittelte. Er brachte auch den Dank von Gau und Bezirk für alles, was der vvrwärtsstrebende Kessels- dorfer Verein für die deutsche Turnsache geleistet hat und konnte der Versicherung der Unterstützung auch gleich sichtlich Ausdruck geben durch Aeberreichung einer namhaften Summe von Bezirk und einzelnen Vereinen. Ein Vertreter des Turnvereins Nieder schöna übergab ebenfalls eine Spende. Dafür dankte der Vorsitzen de Opitz und verlas zwei Glückwunschtelegramme ehemaliger Mitglieder. Nun traten die Turner unter der Leitung des Bezirksvber- turnwartes Werner - Dresden und die Turnerinnen unter Be- zirksfrauenturnwart Albert - Niedergorbitz zu Freiübungen an, die durch ihre exakte Ausführung ein überwältigendes Bild boten. Zahlreiche Vorführungen turnerischer Art folgten. Die Vierbundvereine (Grumbach, Kesselsdorf, Oberhermsdorf und Zauckerode) sprangen am Pferd. Die Vorturnervereinigung zeigte Prachtleistungen am Barren und am Hochreck. Eine Musterriege hatte die Dresdner Turnerischast von 1877 gestellt. Was sie an den Schaukelringen und beim Tischspringen leistete, erweckte allsei tige Bewunderung und großen Beifall. Auch einige Staffelläufe kamen zur Durchführung. Im Faustballspiel standen sich Kessels dorf und 1877 gegenüber. Beide Mannschaften waren sich eben bürtig und lieferten ein feines, abgeklärtes Spiel, das viele Zu schauer in den Bann zog. Kesselsdorf gewann mit einem Mehr von zehn Punkten. Zum Schluß fand die Siegerverkündigung statt. In schönster Harmonie ist so die Doppelfeier des Turnver eins Kesselsdorf verlaufen. Ihm gilt auch der Wunsch ferneren Blühens und Aufwärtsstrebens auf die sonnige Höhe der 50 Jahre. Gut Heil! S i e g e r l i st e: Zehnkampf Oberstufe: (5 Sieger): 1. Richter-Deuben 171 P., 2. Maucksch-Döhlen 148 P„ 3. Deck (Turnerschaft 1877) 146 Punkte. Zehnkampf Anterstufe: (13 Sieger): 1. Lange (Turnerschaft 1877) 162 P., 2. Küttner-Grumbach 158 P., 3. Lichnock-Pot- schappel 154 P. Vierkampf Altersklasse über 35 Jahre: (2 Sieger): 1. Hesse- Somsdorf und Hammer-Döhlen mit je 62 P. Dreikampf Mitglieder bis 34 Jahre: (12 -Sieger): 1. Mül ler-Freital-Deuben 54 P„ 2. Hünig-Freital-Deuben 50 P., 3. Heikmann (Turnerschaft 1877) 49 P. u. Hiller-Potschappel 49 P. Dreikampf Mitglieder über 44 Jahre: (3 Sieger): 1. Heinz- Pvtschappel 50 P., 2. Schumann-Hainsberg 47 P„ 3. Hengst- Gorbitz 41 P. Dreikampf Mitglieder 39 bis 44 Jahre: (2 Sieger): 1. Böh- me-Potschappel, 2. Ihle-Hainsberg je 41 P. Dreikampf Mitglieder über 34 bis 39 Jahre: (4 Sieger): 1. Montny-Döhlen und Lichenmüller-Tharandt mit je 43 P. Reichsjugendwettkämpfe: Jahrgang 1911/12: (20 Sieger): 1. Flamiger-Hainsberg 90 P„ 2. Boden (Turnerschast 1877) 88 Punkte. Reichsjugendwettkämpfe: Jahrgang 1913 (23 Sieger): 1. Meyer (Turnevschaft 1877) 114 P„ 2. Reich (Turnerschaft 1877) 103 P. Dreikampf Turnerinnen: (2 Sieger): 1. Heidenreich - Pot- fchappel 50 P„ 2. Niemann-Plauen 41 P. -Vierkampf Turnerinnen: (9 Sieger): 1. Birndt-Döhlen 68 P., 2. Sterl-Tharandt 65 P. Siebenkampf Turnerinnen: (3 Sieger): 1. Rönsch-Nieder- gorbitz, 2. Rietschel-Niedergvrbitz. Sechskampf Iugendturnerinnen Jahrgang 1911/12: (4 Sie ger): 1. Kröner:Hainsberg 98 P., 2. Zeis-Döhlen 93 P., 3. Fuchs- Wilsdruff 92 P. Sechskampf Iugendturnerinnen Jahrgang 1913/14: (22 Sie ger): 1. Schönfeld-Hainsberg 114 P-, 2. Adam-Niedergorbitz 113 P. Staffelergebnisse: 4X1OO-Meter-Pendelstäffel: Turner: 1. Deuben 51,3 Sek. Jugend: Kesselsdorf 52I Sek. — Turnerin nen: 4X75-Meter-Pendelstaffel: 1. Turnverein Niedergorbitz 47 Sek. Reichsverband des Deutschen Gartenbaues statt. Nach Eröffnung der Pflanzenmesse u. einem Begrüßungsabend wurde am Sonn tag die Hauptversammlung abgehälten. Der Verbandsvorsitzende Romer wies auf die Notlage des Gärtnereiberufes hin und ver langte behördlichen Schutz des heimischen Marktes. Die Grüße und Wünsche des Wirtschaftsminisieriums überbrachte Graf Vitz thum von Eckstädt. Direktor Dänhardt sprach über die Wünsche des sächsischen Gartenbaues und Siewert vom Reichsverband des deutschen Gartenbaues über die volkswirtschaftliche Bedeutung des deutschen Gartenbaues. Staatliche Prüfungsergebnisse. Von Mitte Juli bis Mitte August haben zehn Anwärter die zweite juristische Staatsprüfung in Sachsen bestanden, während zwei auf Grund der schriftlichen Arbeiten zurückgewiesen wurden. Die mittlere Verwaltungsprü fung bestand ein Beamter, während die Assistentenprüfung von fünf bestanden und von drei nicht bestanden wurde. Tagung der Schneiderinnungen Sachsens. Der 50. Ver bandstag der Schneiderinnungen Sachsens findet vom 7. bis 9- September in Dresden statt. Der Verband umfaßt 115 Innungen mit rund 13000 Mitgliedern. Für Auswanderer nach den Vereinigten Staaten. Das Ame rikanische Konsulat in Dresden gibt bekannt, daß die hiesige Vi sum-Abteilung (Auswanderung) aufgelöst worden ist und dem Amerikanischen Generalkonsulat Berlin, Bellevuestraße 5, ange gliedert. Anträge aus Auswanderung, sowie alle damit zusam menhängenden Anfragen sind daher nur noch an das General konsulat in Berlin zu richten. Sichtvermerke für den Besuch der Vereinigten Staaten und Transit Lertifikate werden auch weiter hin von dem hiesigen Konsulat ausgestellt. Herzogswalde. (Erntedankfest.) Nachdem die Ernte beendet ist soll am kommenden Sonntag das Erntedankfest ge feiert werden. An alle Kirchgemeindeglieder ergeht die herzliche Bitte, zur Schmückung des Gotteshauses mit beizutragen. Tanneberg. (P f e r de d i e b st a hl.) Am Sonnabend ver suchte ein Anbekannter ein Pferd (sechsjährige braune Stute) mit Fleischerwagen, das er in Dresden gestohlen hatte, hier zu ver äußern. Da ihm dies nicht gelang, fuhr er in Richtung Deutschen bora weiter. Sachdienliche Mitteilungen, die zur Ermittlung des Täters führen können, werden an die nächste Gendarmeriestelle erbeten. Mohorn. (Dachse.) Beim Einernten von Hafer stieß ein hiesiger Gutsbesitzer auf einen Dachsbau mitten im Feld. Die überraschten gutgenährten Tiere verließen ihren Bäu und liefen schwerfällig zum andern Feld. Grund. (Anfall.) Sonnabend gegen Abend kam der Rad fahrer Paul Börner von hier mit einem Lieferwagen in Berüh rung. Der Fahrer kam zu Fall und mit einem Bein unters Auto. Dr. Schellhorn brachte dem Schwerverletzten erste Hilfe und ord nete seine Aeberführung ins Friedrichstadter Krankenhaus an. Mohorn. (Obstverpachtung.) Sonnabend kam in Pflugs Gaststätte die Obstnutzung zur Versteigerung. Für den Pachtpreis von 106 Mark erlangte Hausbesitzer Otto Winkler- Mohorn die Strecke. Veretnskalender. D. H. V. 3. September Ortsgruppen-Sitzung. Homöopathischer Verein. 3. September „Tonhalle" Vortrag. Wetterbericht Bevorstehende Nächt kühler als bisher. Tagsüber für die Jahreszeit noch zu warm, heiter bis schwach wolkig. Scharfe Luft bewegung veränderlicher Richtung. Saedlen uml NschbarlGsN Rohwein. (Zw e i M vtorr a d f a h rer g etö t et.) Ein schweres Motvrradunglück trug sich in der Nacht zum Sonntag bei Schlegel zu. Der Gutsbesitzer Flügel aus Pappendvrf und der Fleischer Peukert aus Schlegel fuhren mit dem Motorrad nach Haufe. Dabei sind sie mit der schweren Maschine auf die Seite geraten, haben etliche Straßenbäume angefahren und sind herab- geschleudert worden. Als man sie auffand, waren beide tot. Dresden. (A u t o k a t a st r o p h e.) In der Nacht zum Montag kam es in Moritzburg zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen zwei Kraftwagen. Beim Einbiegen in die Schulstratze fuhr ein Kraftwagen gegen ein mit vier Personen besetztes Motorrad. Der Führer des Motorrades, Dorfeld aus Dresden, wurde gegen einen Baum geschleudert und brach sich die Wirbelsäule, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Seine im Beiwagen sitzende Frau und Tochter wurden schwer verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Der gleich falls im Beiwagen sitzende vierjährige Sohn blieb unver letzt. Der 18 Jahre alte Führer des Kraftwagens wurde festgenommen. — Ein weiterer Unfall ereignete sich eben falls in der Nacht zum Montag auf der Staatsstraße Pirna —Lohmen. Dort fuhr der 21 Jahre alte Motorradfahrer Ganzauge aus Kopitz gegen einen Baum. G. wurde aus dem Wagen geschleudert und verstarb an den Folgen der erlittenen Verletzungen. Auch ein Fuß gänger wurde schwer verletzt. Leipzig. (Das fünfzigjährige Berufs jubiläum des Geheimrats Rosenthal.) Gleichsam als Abschluß der diesjährigen Herbstmesse wurde das 50jährige Berufsjubiläum des Geheimrats vr. d. e. Philipp Rosenthal im Leipziger Rathause gefeiert. Der Jubilar, in bewundernswerter geistiger und körper licher Frische, seine Gattin und sein Sohn, hatten Ehren plätze im Saale eingenommen, der durch Blumen und Pflanzen festlich geschmückt war. Knauthain. (Raubüberfall.) Zwischen Knaut hain und Gautzsch wurde ein Gärtnergehilfe von seinem Rade heruntergerissen und durch Messerstiche schwer ver letzt. Dem überfallenen gelang es jedoch, sich des Räu bers zu erwehren, so daß dieser schließlich die Flucht ergriff. Wildenfels. (Auf Montage abgestürzt.) Bei Montagearbeiten in der Rodewischer Filztuchfabrik stürzte der bei einer Wildenfelser Firma angestellte und hier wohnhafte Isolierer Ernst Nostitz aus 12 Meter Höhe ab. Er trug einen schweren Schädelbruch, außerdem einen Oberschenkelbruch davon, so daß er sofort ins Zwickauer Krankenstift übergeführt werden mußte. Zwickau. (Vier Monate Gefängnis für eine Schwarzfahrt.) In der Nacht des zweiten Pfingstfeiertages war der Kraftwagenführer Strebelow aus Berlin auf der Altenburger Straße in Zwickau schwer verunglückt. Er befand sich mit vier Insassen in ange heitertem Zustand auf einer Schwarzfahrt. Bei dem Zu sammenprall an einen Leitungmast der elektrischen Stra ßenbahn wurde dieser glatt umgebrochen, und die In sassen trugen sämtlich schwere Verletzungen davon. Die Staatsanwaltschaft beantragte sieben Monate Gefängnis, doch das Gemeinsame Schöffengericht Zwickau erkannte, da sich Strebelow bisher einwandfrei geführt hat, auf eine Gefängnisstrafe von vier Monaten. Der Angeklagte unterwarf sich diesem Urteil, während sich der Staats anwalt das Einspruchsrecht vorbehielt. Giaailiche Ltniersuchung -es Geidenmann-Gkan-als. Die sächsische Regierung hat beschlossen, einen Aus schuß einzusetzen, der die Aufgabe hat, die Kredit gewährung an den in Konkurs geratenen Seiden- mannkonzerninRadeberg nachzuprüfen. Diesem Konzern sind Staatskredite in Höhe von 2,8 Millionen Mark gewährt worden, die nunmehr fast ganz verloren sind. Dem Ausschuß sollen Vertreter aller sächsischen Ministerien angehören. Zum Vorsitzenden ist der Präsi dent des Staatsrechnungshofes bestimmt worden. Zum Zusammenbruch der Seidenmannschen Unter nehmen wird noch mitgeteilt: Seitens der staatlichen Wohlfahrtshilfe waren für die verschiedenartigen Unter nehmungen des seit Ende Juni wegen Konkursver brechens und anderer Delikte in Untersuchungshaft be findlichen Generaldirektors Seidenmann nach und nach Kredite in einer Gesamthöhe von 2 800 000 Mark gewährt worden. Das war nur möglich, weil die mit der Zuteilung betrauten und hierfür verantwortlichen Personen (und auch die Fürsprecher bzw. Befürworter) von dem stets geldbedürftigen Generaldirektor auf denkbar gröb lichste Weise getäuscht worden sind. Seidenmann wußte die Unternehmungen und auch seine eigenen wirt schaftlichen Verhältnisse als so glänzend hinzustellen, daß er einen erheblichen Teil der vorerwähnten hohen Gesamt summe als sogenannten persönlichen Kredit bewilligt erhielt. Mehrfach kam es zur Eintragung der vorgeschrie benen Sicherheitshypotheken erst viel später, als die Lage des Generaldirektors und seiner in der Radeberger Gegend gelegenen Unternehmungen bereits unsicher erschien. Die Buchführung ist gänzlich unübersichtlich und direkt liederlich. Mehrere Kisten von Schriftstücken aller Art und sonstiges Buchungsmaterial müssen jetzt erst gesichtet und nachgeprüft werden. Ob es überhaupt gelingt, ein klares Bild zu bekommen, erscheint sehr zweifelhaft. In den Unternehmungen Seidenmanns waren ferner verschiedent lich ganz ungeeignete Kräfte mit der Leitung betraut oder als Betriebsführer tätig.
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