Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 23.08.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192908239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290823
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-08
- Tag 1929-08-23
-
Monat
1929-08
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.08.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Minister sich dort bemüht, ihn zu re'tten, muß unserem Volke den Hohn der ganzen Welt eintragen. Diese diplomatische Methode führt Deutschland in eine unmögliche Lage. Nach den ursprüng lichen amtlichen Ankündigungen sollten wir für den unerträg lichen Youngplan wenigstens die Räumung von Rhein und Saar bedingungs- und entschädigungslos eintauschen. Die Gefahr, auch sie noch erkaufen zu müssen, wird um so brennender, wenn wir, die Opfer des Planes, als seine Verteidiger auftreten. Dieser Vorgang bedeutet die geschichtliche Verurteilung eines Systems bei dem Jahre hindurch die Außenpolitik nicht auf Leistungen, sondern auf nackten Mehrheitsverhältnissen beruht. Deutschland kann sür die Zukunft durch die Ergebnisse einer solchen Politik nicht gebunden werden, zumal die Welt weiß, daß das wirkliche und gesunde deutsche Volk nicht hinter ihr steht. Dies klarzustellen sowie zu verhindern, daß der Houngplan in Deutschland eine Mehrheit findet, werden wir keine Anstrengung scheuen. Namens des Reichsausschusses für das deutsche Volksbegehren gez. Hugen- bürg, Seldte." Jie Schweizer Rieger wahrscheinlich verlöre« Paris, 22. August. Die Besürchtungen, daß die Schwei zer Flieger einem Unglück zum Opfer gefallen sind, nehmen immer bestimmtere Formen an. Man glaubt, daß sie ins Meer gefallen sind. Das amerikanische Marineministerium hat an alle Schiffe der Ostküste den Befehl gegeben, sorgfältig nach den Fliegern zu suchen. Es besteht noch die Möglichkeit, daß die Flieger in ihrem kleinen Gummiboot auf den Wellen schwimmen. Sie führen Le bensmittel für viele Tage mit sich, können jedoch, da sie keinen Funkapparat an Bord haben, sich nicht bemerkbar machen. Die Versicherungsreform. Arbeit tm Sozialpolitischen Ausschuß. Den Standpunkt der Deut sch nationalen zur Re gierungsvorlage über die Reform der Arbeitslosenversicherung legte der Abgeordnete Haßlacher dar. Er erklärte die Zu stimmung seiner Fraktion zum größten Teil der Vorschläge. Es fehle aber das Hauptstück, das deutschnationale Anträge hatten fördern wollen, der Gedanke der Unterstützungs zumessung nach den gezahlten Beiträgen. Außerdem müßten angesichts der harten Notwendigkeiten, denen Deutschland unterworfen ist, die Versicherungsleistungen abgebaut werden, da eine Erhöhung der Beiträge nicht in Frage kommen könnte. Ein Vertreter des N e i ch s f i n a n z m i n i st c r l u m s er klärte, daß bei der gespannten Lage der Reichsftnanzen an eine Deckung des Defizits von 47 Millionen Mark aus Reichs mitteln nicht zu denken sei. Der Ausschuß lehnte Donnerstag bet der Einzelberatung einen deutsch nationalen Antrag ab. wonach die Er satzkassen der Angestelltenverbände befug' sein sollten, die Er ledigung der Arbeitslosenversicherung für ihre Mitglieder aus dem Wege der Selbsthilfe unter Reichsaufsicht durchzuführen. Abgeordneter Riesen er (Zentrum) erklärte ehe Vertagung eintrat, eine baldige Verabschiedung der Vorlage, der seine Freunde im großen und ganzen zustimmten, sei im Interesse einer Beruhigung aus sozialpolitischem Gebiete erforderlich. Werlschaffende Fürsorge. Die wertschaffende Arbeitslosenfürsorge war Gegenstand einer vorhergehenden Besprechung von Mitgliedern des So zialpolitischen und des Volkswirtschaftlichen Ausschusses des Reichstages mit Beamten des Reichsarbeitsministeriums. Im wesentlichen handelt es sich dabei darum, ob Mittel zur Fort führung und Beendigung von Arbeiten bereilgestelll werden können. Die Notwendigkeit und Dringlichkeit von Maß nahmen, um dem Verfall wirtschaftlicher Werle oorzubeugen, Wurde einmütig zugegeben. Der Reichsarbeitsminister WArde gebeten, baldmöglichst eine Zusammenstellung solcher Arbeiten vorzulegen, deren Fortführung in Frage gestellt ist. EiseMhMgM ms -er Tmervbvhv Wien. Auf der Tauernbahn stieß der Schnellzug D. 115 init dem Personcnzug 761 aus freier Strecke zwischen den Bahnhöfen Schwarzach St. Veit und Loifarn zusammen. Nach den vorliegenden ersten Meldungen sollen bei dem Unfall fünf Personen getötet und etwa 20 verletzt worden sein, darunter mehrere schwer. Die Ursache des Zusammenstoßes dürfte, so weit bisher bekannt, in einem Fehler bei der Abfertigung des Personenzuges liegen. Vier Tote, 20 Verletzte. Nach den vorliegenden Meldungen sollen bei dem Unglück auf der Tauernbahn vier Personen getötet und etwa 20 verletzt worden sein, darunter mehrere schwer. Bei dem Eisenbahnunglück auf der Tauernbahn wur den getötet: der Rechtsanwalt Wolf aus Charlottenburg, Gustav Richard Raabe aus Aue im Erzgebirge, Ida Wagner aus Aussig a. d. Elbe und Janka Dienenfeld aus Wien. Die Feststellung der Identität der Schwerverletzten ist bisher noch nicht durchgcführt. Spanischer Alottenbesuch in Swinemün-e. Donnerstag eingetroffen. Das aus vier Schiffen bestehende spanische Geschwa der ist am späten Nachmittag des Donnerstags in den Hafen von Swinemünde eingelaufen. Die Schiffe wur den von dem zahlreichen Publikum, das sich am Bollwerk eingefunden hatte, mit großer Herzlichkeit begrüßt. Der spanische Konsul in Stettin, Reeder Artur Kunstmann, hieß die spanischen Gäste am Hafen willkommen. Die offiziellen Empfangsfeierlichkeiten sind auf Freitag verschoben wor den. Die Flottille besteht aus dem Führerschiff „Sanchez Bacaiztegui" und drei Torpedobootszerstörern „Alsedo", „Velasco" und „Lazaga". Die Lage in Oesterreich. Der österreichische Ministerrat hat die Ereignisse in St. Lorenzen usw. einer eingehenden Aussprache unter zogen. Die Besprechung führte zu einstimmigen Be schlüssen über Maßnahmen, die geeignet sind, weitere Störungen der öffentlichen Ordnung in zuverlässiger Weise zu verkundern. Zu irgendwelchen Besorgnissen wegen weiterer Ruhestörungen liege kein Anlaß vor. Demzu- folge^ entbehrten sowohl die in wirtschaftlichen Kreisen des Inlandes vereinzelt aufgctauchte Beunruhigung wie auch die verschiedenen ausländischen alarmierenden Be richte jedweder Begründung. Sine deutsche Schiffsmannschaft gerettet. Sonnabend in Newyork. Kapitän Beson vom Dampfer „Präsident Harrison" funkte dem Newhorker Bureau der Dollar Steamship Co., daß es feinen Leuten gelungen sei, 26 Mann, das ist die Ms ÄMlin" über -ein Stille« SW M schwierige Statt ia Tokio Nachdem der Start des „Graf Zeppelin" am Mittwoch abend von Dr. Eckener verschoben werden mutzte, wurde er für Donnerstag mittag 2 Uhr angcsetzt. Die Passagiere begaben sich kurz vor der festgesetzten Zeit an Bord des Luftschiffes. Wieder hatte sich eine Niesenmenge auf dem Flugplatz eingcfunden, um von dem bewunderten Luft riesen Abschied zu nehmen. Im letzten Augenblick ent schloß Dr. Eckener sich infolge der vorliegenden ungünstigen Wettermeldungen, den Start noch einmal aufzuschieben, bis sich die Wettcrverhältnisse über dem Stillen Ozean ge bessert haben. Warum der Start verschoben wurde. Der Schaden am Luftschiff „Graf Zeppelin", der Dr. Eckener zwang, seinen Start zu verschieben, stellte sich als ganz oberflächlicher Art dar und konnte leicht ausgebessert werden. Lediglich die Streben der Hinteren Gondel haben, als das Luftschiff beim Verlassen der Halle sich senkte, einen Bruchschaden erlitten. Außerdem ist die Außenwand der Gondel und des darunter befindlichen Korbes leicht beschädigt worden Wirtschaftssorgcn des „Graf Zeppelin". Zur Auffüllung der Vorratskammer des Luft schiffes wurden 50 Flaschen Sekt, 50 Flaschen Wein sowie Whiskv und Liköre ausgenommen. Der Bicrvorrat wurde nicht ergänzt. Obwohl man damit rechnet, daß der Flug über den Pazifik nur drei bis vier Tage dauern wird, nahm der „Graf Zeppelin" genügend Proviant an Bord, um die 20 Passagiere und 41 Mann der Besatzung sechs Lage lang voll verpflegen zu können. Auch eiserne Rationen für den Notfall sind ausgenommen worden. Der Proviani ist in Metallbehälter verpackt und wird durch Trockeneis frisch erhallen. Für das Mittagessen des ersten Flugtages ist das folgende Menü vorgesehen: Gänseleberpastete, Sar dinen, Kraftbrühe, gedampftes Huhn, Spargel und son stiges Gemüse, Salat, Speiseeis und Obst. Die Vorrats kammer des Luftschiffes enthält auch die japanische Delika tesse Sukiyaki. über dem größten Meer der Erde. Die Fahrt, die „Graf Zeppelin" auf der dritten Etappe seiner Weltreise zurücklegt, geht über die größte Wasserfläche der Erde, deren Ausdehüung über 150 Millionen Quadratkilometer beträgt. Die Gäste Dr. Eckeners werden auf dieser Fahrt einen regen Schiffs verkehr unter sich sehen, denn der Stille Ozean ist von zahlreichen regelmäßigen Schiffahrtslinien durchkreuzt. Zwischen dem japanischen Hafen Yokohama und San Franzisko verkehren viele modern ausgestattete Passagierdampfer unter japanischer und amerikanischer Flagge. Sie legen die Reise in durchschnittlich vierzehn Tagen zurück; die kürzeste Fahrtdauer wurde mit zehn Tagen erzielt. Auch für Segelschiffe ergeben sich auf dem Stillen Ozean günstige Fahrtverhältnisse durch die dort herrschenden Windströmungen. Für eine Fahrt mit dem Segelschiff rechnet man von Japan nach Amerika mit 4 5 Tagen, für die Gegensahrt aber mit 9 0 Tagen. Aus der Fahrt hat das Luftschiff 19 Paffagiere an Bord. Außerdem kam auch Oberingenieur Bäuerle, der die Neufüllung des Luftschiffes in Kasumigaura vorzu bereiten und zu überwachen hatte, für den Rest der Fahrt an Bord, so daß die Kopfzahl der Besatzung sich von 41 auf 42 erhöht hat. Nack Umeriks gestartet Neuyork, 23. August. Wie aus Tokio gemeldet wird, ist das Luftschiff „Graf Zeppelin" am Freitag früh 7 Uhr mittel europäischer Zeit zum Fluge über den Stillen Ozean gestartet. gesamte Mannschaft des deutschen Dampfers „QutnnMn", der im Ozean brennend gesichtet worden war, zu retten. Nähere Einzelheiten über die Rettung wurden nicht an gegeben. Der Dampfer trifft Sonnabend in Newyork ein. § Kleine Nackrickten Der Kreuzer „Königsberg" in seiner VateMM. Königsberg. Der Kreuzer „Königsberg" traf zu einem viertägigen Besuch im Hafen ein. Bei der Emsahrt wurde der Kreuzer von einer vielhundertköpfigeu Menschenmenge freudig begrüßt. Zum Empfang hatten sich neben dem Oberbürger meister und dem Bürgermeister sämtliche Mitglieder des Mapistratskollegiums, Vertreter der Stadtverordnetenversamm lung und der Presse eingesnnden. Der stellvertretende Kom mandant des Kreuzers, Fregattenkapitän Nitthöft, begab sich an Land und begrüßte die zum Empfang erschienenen Ehren gäste. Vie sich daraus an Bord begaben. Oberbürgermeister Dr üohmever entbot den Ossizieren nnd Mannschaften des Kreuzers eiu herzliches Willkommen beim ersten Besuch ihrer Palenstadt, wobei er an die ruhmvollen Taten der ersten „Königsberg", die sich bei Kriegsausbruch m Deutsch-Ostafrika befand, erinnerte. Fregattenkapitän Nitthöft dankte dem Oberbürgermeister sür die liebenswürdigen Be- grüßunasworte und versicherte, daß der Kreuzer sehr gern nach Königsberg gekommen sei und sich alle Mitglieder der Be satzung auf die Tage in der Patenstadl freuen. — Im Anschluß daran fand im allen Rarhaus der Stadl eine Begrüßung des Ossizierkorps Vurch ven Magistrat statt. Die Offiziere trugen ihre Ramen in Vas Goldene Buch der Stadt Kömasberg ein Zn dem alten Rathaus befindet sich auch ein Modelldes alten Kreuzers Königsberg, an dem der Kommandant ser ersten Königsberg, Vizeadmiral Loos, einen Kranz nieder- gelegi hatte. An den Reichspräsidenten von Hindenburg, Ven Reichswehrminister, ven Ches der Marineleitung und an den Kommandanten der Königsberg, Fregattenkapitän von Trotha, wurden Begrüßnngstelearamme gesandt. Zusammenstoß in Mexiko. - Mehrere Tote. Mexiko. Bei einem Zusammenstoß zwischen Maya- mdianern und ihren Arbeiigebern im Ouintanagebiet gab es mehrere Tote und Verwundete. Die Indianer waren wegen wenig befriedigender Arbeitsbedingungen in den Ausstand ge treten. j Äus unlerer keimst Wilsdruff, am 23. AuMt 1929. Merkblatt für den 24. August. Sonnenausgang 4°° Mondausgang 20" Sonnenuntergang 19°° Monduntergang 9°° 1868: Die Schriftstellerin Charlotte Birch-Pfeiffer gest. Hilfe bei Pannen. Die seit langem geplante Autohilfe auf der Landstraße ist nun Wirklichkeit geworden. Die „Aha", die sich der not leidenden Autos annehmen will, ist in Tätigkeit getreten und hat zunächst aus einer Strecke ihren Betrieb eröffnet, der all mählich aus allen großen Autodurchga^gsstraßen in ganz Deutschland — im ganzen über 12 000 Kilometer — ausgebaut werden soll. Da die Unterhaltung einer solchen Organisation natürlich große Mittel verschlingt, muß jeder Autosahrer, der sich im Notfall der „Aha" bedienen will, an die „Aha" einen lährlichen Betrag von 15 Mark bezahlen. Er erhält dafür einen Schlüssel, der ihm die Tür zu einem Telephon öffnet, durch das er die von ihm gewünschte Hilfe herbeiholen kann. Diese Telephonstellen, die in Abständen von etwa vier Kilo metern auf der Landstraße ausgestellt werden sollen, werden durch ein besonderes Schild mit grünrotem Kreuz kenntlich gemacht werden, damit sie von den Automobilisten schnell und sicher gefunden werden können. Neben der Heranschassung von Reparaturmaterial wird auch bei ernstlichen Autounfällen die Herbeirufung von Ärzten oder Sanitätspersonal möglich sein. Zahlreiche Organisationen des Autosports haben der „Aha" ihre Unterstützung zugesagt. Für den Automobilsport ist also eine wichtige Neuerung ins Leben getreten, die von ihm sicher oft in Anspruch genommen werden und von dem vor allem das Land profitieren wird. Der Autospori bat in der letzten Zeit in Deutschland eine ungeahnte Entwicklung genommen und die Fachleute sind der Meinung, daß das Motorrad und das Automobil auch bei uns immer mehr Anhänger finden werden. Die Hilfsstellen aus dem Lande und in den kleineren Städten werden allerdings nur dann ihrenZweck erfüllen, wenn sie für alle Fälle gewappnet sind und schnell und sicher arbeiten könncn. Das Verantwortlichkeitsgefühl und der Arbeitswille der Land bevölkerung werden aber sicher dafür sorgen, daß die Hilfe- heischenden schnell zu ihrem Recht kommen. Schwimmbad Wilsdruff. Schwimmbecken wird gereinigt. Vorkommnisse, Beobachtungen und Gerüchte. Wie die Zei tungen im allgemeinen, so sind auch wir streng bemüht, durch den lokalen Teil unsere Leserschaft über alle bemerkenswerten Ge schehnisse und Beobachtungen in der Oesfentlichkeit schnell und sicher zu unterrichten. Wenn auch die Schriftleitung- über Mit arbeiter und Berichterstatter verfügt, durch die sie ständig über alle Vorkommnisse zuverlässig unterrichtet wird, so gibt es doch Fälle, von denen die Schriftleitung keine Kenntnis erhält. Hier mutz sich die Schriftleitung aus die freudige Mitarbeit aus den Kreisen der Leserschaft stützen können. Wer also glaubt, etwas Bemerkenswertes der Redaktion mitteilen zu können oder Zeuge irgend eines Unfalles oder sonst irgend eines Vorkommnisses ist, teile dies auf schnellstem Wege der Schriftleitung mit. Es genügt schon, wenn die Redaktion auf Vorkommnisse, Beobachtungen und umgehende Gerüchte aufmerksam gemacht wird. Zeitung und Leserschaft stehen in unmittelbarster Verbindung und die Zeitung kann nur die Allgemeinheit dann gut unterrichten, wenn sie selbst schnell und vielseitig unterrichtet wird. Anonyme Zusendungen kommen nicht in Frage, doch werden die Namen des Einsenders von der Redaktion vertraulich behandelt. Der Vogelzug beginnt. Obwohl der Sommer noch nicht vor über ist, beginnt bereits der Vogelzug. In den ersten Augusttagen hat uns bereits der größte Teil Schwalben verlaffen, I^ den Storchlagern sind die Aufbruchsoorbereitungen in vollem Gange, die jungen Störche haben- ihre Ausbildung vollendet, und Ende August werden sie ihre Aeberseereise antreten. Gleichsafts noch in diesem Monat verlassen uns der Kuckuck, die Grasmücke, die Mauerschwalbe und die Wachtel. Die übrigen Vögel ziehen erst im September oder Oktober. Unsere aktiven Schützen dürste interessieren, daß heute Frei tag, den 23. August beim Präsidenten die Bestjahrsmünze in Ge mäßheit der Bekanntmachung in Nr. 3 der Sächsischen Schützen- zeitung Seite 7 vom 15. Juli 1928 fürs Jahr 1929 eingegangen ist. Die Münze, im Juni 1928 durch den Bundesvorstand des Sächsischen Wettmschützenbundes geschaffen, ist eine echt silberne Münze 990/1000 Silber in Größe eines Zweimarkstückes, tragbar an einer Oese mit grünweißer Schleife zum Ausschießen in Mit- gliedsgesellschaft. Jede Gesellschaft, die wenigstens 50 Mitglieder hat, erhält jährlich eine solche Münze; Gesellschaften mit kleine rer Mitgliederzahl müssen sich zusammentun, um auf einem ihrer Schietzstände die Münze auszuschießen, so daß wenigstens 50 Be werber um diese Münze vorhanden sind. Erhalten soll sie jeweils der beste Schütze?, also derjenige, der die höchste Ringzahl er reicht hat, bei ausschließlichen Stahlbogenschützengesellschasten derjenige, welcher nächst dem Königsschutz den besten Schuß ab gegeben hat. An die Erlangung sind für die Feuerschützen nachfol gende Bedingungen geknüpft: 1. Die Münze wird nur ausgehän digt, wenn die Jahresbeiträge und etwaige sonstige Schulden an die Bundeskasse beglichen sind; 2. die Münze ist abwechselnd das eine Jahr auf freihändig, das andere Jahr auf aufgelegt Stand scheibe auszuschießen, und zwar auf eine Karte mit 10 Schuß, die hintereinander abzugeben sind; 3. ein Schütze kann diese Mün ze auch ein zweites Mal erlangen, wenn er 25 Prozent mehr ge schossen hat als der nächstbeste Schütze, der noch im Besitze der Münze ist. Diese Mitteilungen dürften für die schießsportliebenden Schützen Veranlassung sein, diesen Wettstreit für 1929 mit aller Energie auszukämpfen und so das allgemeine Interesse für unsere Schützengesellschaft zu wecken und sich an den Schießtagen auf dem Schießstande zu betätigen. Gartenkvnzert im Bahnhofs-Restaurant. Nachdem man mit -einem angenehmen Verweilen im Freien rechnen kann, findet heute abend 8 llhr in dem schönen Garten des Bahnhof-Restau rants ein Konzert der Städtischen Orchesterschule statt. Das Pro gramm ist gutgewählt. Me Musikfreunde werden auch an dieser Stelle daraus aufmerksam gemacht. (Vgl. Ins.) Sonnlagssahrten nach Böhmen. Die Sonntagsfahrten des Reisesparver-eins Dresden ins herrliche Elbtal nach Böhmen fin den nach wie vor außerordentlichen Anklang, so daß sie auch wei terhin regelmäßig jeden Sonntag durchgeführt werden. Aus Wunsch vieler Reisender endet die Dampferfahrt durch das böh mische Mittelgebirge an Aussig und am Schreckenstein vorbei in Salesel. Hier beginnt eine herrliche und keineswegs anstrengende Fußwanderung nach der Dubitzer Kapelle, der berühmten Wall fahrtskirche, die am Steilhange der Elbe liegt und von der man einen prächtigen Ueberblick über die bekannte böhmische Maler straße hat. Der G-esamtpreis beträgt einschließlich Bahn und Dampfer, vorzüglichem Mittagessen in Aussig, Kaffee und Ku chen nur 10.60 RM. je Person. Teilnehmerkarten vermittelt die Geschäftsstelle des „Wilsdruffer Tageblatt".
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)