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Lechzende Landschaft. Die Wipfel fragen eine Wolkenfrau Allabcnds nach dem Labetrank. Die Blumen flehen: Einen Becher Tau! Wir sind so sonn- und sommerkrank! Es schliefen alle Wiesenbrünnlein ein. Ihr Herz versickerte im Sand. Wie eine träge Kröte liegt ein Stein Verschrumpft im prallen Sonnenbrand. Der Bauer bittet für sein dürres Land — Vorüber schwebt die Wolkenfrau, Fern winkend mit der silberblassen Hand - Es flammt die Weite blau in blau. Franz Mahlke. Ferien. Ev. Johannes 5, Vers 17: „Mein Vater wirkt bisher.* Tausende freuen sich auf die Ferien und ziehen hin aus. Sie wollen Ruhe und Erholung finden, und Ruhe und Erholung brauchen wir alle immer wieder. Nicht alle zur gleichen Zeit. Der Städter im Sommer, der Landmann im Winter. Alle aber jeden Sonntag, am Feierabend und zur Nacht. Daran wird unsere Schwach heit deutlich, daß wir nicht arbeiten können, ohne aus zuruhen. Wer seine Kraft überschätzt und überspannt, bekommt es bald zu spüren, daß er doch nur ein schwacher Mensch ist, dessen Kraft ihre Grenzen hat. Er muß ruhen, ob er will oder nicht. Sonst ist's vorbei mit seinem Schaffen. Es wird uns dadurch auch der Abstand deutlich, in dem wir unter Gott stehen. Er allein schafft unab lässig, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Er er schöpft sich nie und braucht nicht Ruhe und Erholung. Denn er i st die Kraft, von der wir nur etwas haben. Und was wir an wirklich schaffender Kraft haben, das stammt aus ihm. Ja, das ist er selbst, er ist der Quell, aus dem wir immer neue Kraft trinken können und müssen. Darum sollten unsere Ferien und unsere Feierstunden so in Ruhe und Selbstbesinnung und demütigem Suchen und Empfan gen uns immer wieder zu diesem Lebensquell führen, um aus ihm zu trinken. Er wirkt. Dann bewirkt er in uns Erquickung und mit neuer Kraft wirken wir dann Doch nicht wir, sondern er durch uns. So werden Ferier und Feierzeiten zu Quellen der Kraft. Gegen den Voung-Plan. Die Industrie- und Handelskammer Dresden hat in ihrer Gesamtsitzung vom 26. Juni 1929 folgende Entschließung angenommen: „Von den Vorschlägen der Pariser Sachverständigen für eine Regelung des Reparationsproblems können wir trotz aller Anerkennung für die aufopferungs volle Tätigkeit der deutschen Mitglieder nur mit schwersten Bedenken und ernstester Sorge Kenntnis nehmen. Wir vermögen in dem vorgeschlagenen neuen Reparationsplan nicht eine von der deutschen Leistungsfähigkeit ausgehende Lösung auf wirtschaftlicher Grundlage, wie sie wenigstens die deutsche Regierung von der Sachvcrständigenkonferenz erwartet hatte, zu erblicken, sondern betonen in Aberein- stunmung mit den deutschen Sachverständigen selbst, daß es sich auch bei dem jüngsten Versuche, das Reparations problem „vollständig und endgültig zu regel n", um eine politische Entschließung handelt. Zu der Frage, ob es mehr dem deutschen Interesse entspricht, den Dawes-Plan mit seinen nach Dauer und Höhe nicht festbegrenzten, aber nur in Reichsmark zu er füllenden Verpflichtungen vorläufig weiterlaufen und sich allmählich als undurchführbar erweisen zu lassen oder die jetzt vorgeschlagene Endregelung mit ihren auf viele Jahr zehnte fest bestimmten, in ausländischer Währung ge schuldeten Zahlungen anzunehmen, kann daher die Kammer trotz der weitreichenden wirtschaftlichen Trag weite dieser Entscheidung als zu einer letzten Endes politischen Frage nicht Stellung nehmen. Nur darauf weisen wir hin, daß so, wie es unmöglich ist, von irgend einer künftigen Zahlung unwiderleglich zu be haupten, die deutsche Wirtschaft kömre sie sicher leisten oder nicht leisten, Deutschland hinsichtlich der jetzt von ihm geforderten, in fremder Währung zu zahlenden Annuitäten eine Verantwortung „von der Art einer feierlichen Schuld verpflichtung auf geschäftlicher nnd finanzieller Grund lage" nicht so übernehmen kann, wie ein Kaufmann geschäftliche Verpflichtungen eingeht. Insbesondere müssen wir der Angabe am Schluffe des Sachverständigenberichts „bei allseitigem guten Willen könne vernünftigerweise kein Zweifel daran bestehen, daß die Vereinbarung voll erfüllt werden kann", und der an mehreren Stellen zu findenden Behauptung, nur zeitweilige Schwierigkeiten von verhältnismäßig kurzer Dauer könnten die Übertragung der deutschen Zahlungen in fremde Währung vorüber gehend unmöglich machen, entschieden widersprechen. Vielmehr ist unserer Überzeugung nach damit zu rechnen, daß sich früher oder später die Durchführung des neuen, Deutschlands Kräfte weit über steigenden Planes im Falle seiner Annahme ebenso als unmöglich erweisen wird wie jeder frühere Versuch zur Lösung des Reparationsproblems, so daß eine aber malige Revision erforderlich werden wird. Wenn die deutsche Regierung den Ao ung-Plan gleichwohl zur Grundlage für weitere politische Verhand lungen nehmen will, so müssen wir — von den selbstver ständlichen politischen Forderungen des ganzen deutschen Volkes hinsichtlich der Gesamtliquidierung der Kriegs rückstände, wie Rheinland-undSaarbesetzung, abgesehen — fordern, daß im Falle der Annahme des von den Sachverständigen als unteilbares Ganzes bezeichneten Planes 1. Deutschland auf keinen Fall über den Plan hinaus Verpflichtungen hinsichtlich seiner Zustimmung zur K o m- merzialisierung und Mobilisierung weite rer Teile der Annuität, wie sie von französischer Seite ge fordert wird, eingeht; 2. Sicherungen dagegen geschaffen werden, daß bei Nichterfüllung der künftig nicht allein vom guten Willen Deutschlands abhängigen Verpflichtungen nicht wiederum mit „Sanktionen" vorgegangen wird; 3. in der innendeutschen Finanz- und Wirtschafts politik eine grundsätzliche Umkehr erfolgt, die eine un bedingte Voraussetzung darstellt, wenn Deutschland in eigener Verantwortung eine zur schließlichen Freiheit führende Politik der Reparationsleistungen auf weite Sicht treiben will." Gegen den Versailler Vertrag. Eine Kundgebung der sächsischen Wirtschaft. Die zur Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der sächsischen Wirtschaft zusammengeschloffenen Ver bände ves sächsischen Handels, Handwerks und der Land wirtschaft veröffentlichen anläßlich der Wiederkehr des Tages der Unterzeichnung des Versailler Vertrages eine Kundgebung, in der es heißt: Die sächsische Wirtschaft, in wichtigen Teilen vom Fortschritt des Gedankens internationaler Gemeinschafts arbeit abhängig, ist sich am Jahrestage der Unterzeichnung des Versailler Vertrages mit dem gesamten Volk darin einig, daß die Beseitigung des in diesem Vertrag enthal tenen, den historischen Tatsachen widersprechenden Kriegs schuldurteils aus Gründen nationaler Ehre, im Interesse der Hebung der Völkermoral und wegen der Notwendig keit, den wirtschaftlichen Wiederaufbau der gesamten Welt in gegenseitigem Vertrauen aller Völker zu fordern, ein unabweisbares Erfordernis ist. Sie unter stützt mit dem gesamten deutschen Volk die zuständigen Stellen des Reiches in ihrem Kampf gegen die Kriegs schuldlüge, um durch ihre Beseitigung den Weg für eine Wahre Verständigung der Völker frei zu machen und hält es für notwendig, die Beseitigung des einseitig gefällten Kriegsschuldurteils durch Berufung eines neu tralen internationalen Ausschusses von Sachverständigen, der ein unparteiisches Urteil über die Verantwortlichkeit für den Weltkrieg abgeben soll, zu betreiben. Crdmagneiismus als Düngemittel. Seltsames vom Prozeß Winter. Nach verschiedenen Pausen, die durch die Krankheit des Angeklagten bedingt waren, ist der Betrugsprozeß gegen den „Betriebsanwalt" Gustav Winter vor der Großen Straf kammer des Landgerichts in Leipzig weitergesührt. Es kommt dem Angeklagten immer noch darauf an, das Gericht davon zu überzeugen, daß er einmal eine politische Rolle ge spielt habe. Ob seine Versuche Erfolg haben werden, wird sich erst bei der Fällung des Urteils ergeben. Er hat behauptet, man habe einmal ein D V n a m i t a tt e n t a t aus ihn M,ver üben versucht. Winter hat auch einmal ein Paket erhalten, in dem sich eine Patrone befand; die Untersuchung hat aber ergeben, daß diese Patrone vollkommen harmlos ge wesen ist, ein Umstand, der dem Angeklagten Winter schon seit Jahren bekannt ist; trotzdem taucht dieses DynamitatteMat immer wieder in seinen Erzählungen auf. Winter hat auch behauptet, es seien im Auslande Reichsbankbeamte angehalten worden, als sie alte Tausendmarkscheine aufkaufen wollten. Auch diesen Sensationskitsch hat man durch amtliche Untersuchungen widerlegt und das Ergebnis dieser Unter suchungen wird dem Winter bekanntgegeben; trotzdem behält er seine Darstellungen bei. Im Lause der Verhandlung sor- derte Winter das Gericht auf, es möchte doch ein Lokal termin auf seiner derzeitigen Besitzung in Großjena ab gehalten werden, damit das Gericht sich ein Bild machen könne, wie er die bei ihm eingehenden Kampfgelder nutzbringend an lege; er führe Versuche mit Erdmagnetismus durch, es handele sich um ein Verfahren, durch das die Fruchtbarkeit des Bodens alsbald um ein Vielfaches gesteigert werde. Wen : mit seiner Erfindung der ganze deutsche Boden durchsetzt scü dann müsse der Boden der Nachbarländer ver- dorren. Ferien -es Reichstages. Nach löstündiger Sitzung. 08. Berlin, 28. Juni. Ziemlich stürmisch wurden in der letzten Nacht die Arbeiten des Reichstages vor Beginn der sommerlichen Ferienpause beendet. Der Etat des Reiches gelangte nach den langen Wochen der Auseinandersetzungen zu ziemlich reibungsloser Annahme. Dagegen ging es äußerst lebhaft zu bei der Beratung über die Verlängerung des Republikschutzgesetzes, die von der Regierung aus drei Jahre verlangt worden war. Bei der zweiten Beratung dieses Gegenstandes hatte die Wirtschaftspartei einen Antrag eingebrachi, die Ver längerung nur bis zum 31. Dezember 1930 zu bemessen, womit sich die Regierung auch einverstanden erklärte. Mittlerweile war aber durch die Regierungsparteien des Zentrums, der Demokraten und der Sozialdemokraten ein Entwurf über Bodenreform eingereicht worden. Durch dieses Vor gehen fühlte die Wirtschastspartei die von ihr vertretenen Interessen bedroht und ließ bekunden, daß sie nunmehr nicht mehr an der Seite der Koalition stehen könne. Das zeigte sich alsbald bei der Abstimmung über das Republikschutzgesetz, das nur 263 Stimmen der Regierungsparteien erhielt, da gegen waren 166 Stimmen der Rechten, der Kommunisten und der Wirtschastspartei. Damit war die Verlängerung des Republikschutzgesetzes gefallen, weil die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erreicht war. Das Gesetz tritt somit am 22. Juli dieses Jahres außer Kraft. Im Hause brach auf der rechten Seite, bei den National sozialisten und den Kommunisten großer Jubel aus, der von Händeklatschen und Bravorusen begleitet war. Vergeblich suchte sich Reichsinnenminister Severing Gehör zu verschaffen. Die Sitzung mußte unterbrochen werden. Nach Wieder eröffnung sagte Severing, wenn das Rcpublilschutzgesetz fehle, dann sei noch Artikel 18 der Verfassung da. Im Augenblick der Gefahr werde die Regierung nicht zögern, alles das zu tun, Was das Interesse von Völk und Vaterland erfordert. Eine neue Vorlage an Stelle des abgelehnten Republikschutz- gesetzes soll vorbereitet werden Nach der Rede Severings kommen noch einige Abgeordnete zu Wort, die zum Teil den Reichsinnenminister scharf an greifen. Es entwickelt sich wieder Unruhe. Beleidigende Zu rufe gegen Severing ertönen fortgesetzt, so daß einige Ord nungsrufe und Ausweisungen aus dem Saale erfolgen. Dann wird weitergetagt. Die Änderung des Gesetzes über die Beschränkung der Einnahmen aus der Lohnsteuer (lex Brü ning) wird in der Ausschußsassung angenommen, die Ände rung des Biersteuergesetzes abgelehnt und die Änderung des Zuckersteuergcsetzes beschlossen, zugestimmi wird einem Antrag aus 15prozentige Erhöhung der Steigerungssätze bei der Invalidenversicherung. Annahme finden noch die verschiedenen deutsch-polnischen Abkommen. Nach einer kurzen Pause beginnt eine neue Sitzung, in der die dritten Lesungen des Gesetzes über den Vermahlungs zwang und über das Zusatzabkommen zum deutsch-französischen Handelsvertrag erledigt werden Schließlich wird der Reichs etat mit 243 gegen 152 Stimmen endgültig angenommen. Präsident Löbe schließt nachts 1 Uhr die Verhandlungen, indem er des zehnjährigen Gedenktages des Friedensschlusses von Versailles gedenkt und feststellt, daß die Bezichtigungen gegen Deutschland, Alleinschuldiger am Kriege zu fein, von keinem unabhängigen Gerichtshof der Welt heute mehr auf rechterhalten werden können. Das Haus quittiert mit ein helligem Beifall und geht dann in die Ferien Dem Präsi denten wird die Ermächtigung erteilt, die nächste Sitzung nach Zeinern ErmeNm einzuberufen. lWWWllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllttlllllllWllllilllllllll^ » Fördert die Ortspresse » Die Letzten von der Barke „Helene" Roman von Otfrid v. Hanstein. 13. Fortsetzung Nachdruck verboten Steward Renziehausen hatte auf der Terrasse festlich ge deckt, soweit die Vorräte eines U.-Bootes das zuließen. Ein seltsames Mahl. Die harmlos heiteren Mädchen — und die Männer, die alle Willenskraft aufbieten mußten, da sie allein den furchtbaren Tod vor sich sahen. Gut, daß Wein und Sekt auf die beiden Mädchen so stark wirkten, daß das Mahl bald vorüber war. „Gute Nacht, Kapitän! Gute Nacht, Doktor Hilpert! Gute Nacht, Herr Jobs, morgen reisen wir heim." „Ja! Morgen reisen wir heim." Sie sahen den schmerzlich wehen Ausdruck nicht, der in diesem Augenblick auf des Kommandanten Gesicht lag, und gingen in ihr Zelt. Die vier Herren süßen allein am Tisch, sprachen kein Wort, ließen den Sekt in den Gläsern unbeachtet stehen. Das erzwungene Lächeln war verschwunden. Abeles sah nach der Uhr. „Eine Stunde wollen wir noch warten, dann können wir gewiß sein, daß alle fest schlafen. Ich denke, wir vier blei ben beieinander auf der Terrasse. Wenn es so weit ist, werde ich die Zündschnur in Brand setzen." Seine Stimme klang anders als sonst. Es schien, als wäre in seinen Kinnbacken ein Krampf. Wieder blickten sie auf die Uhr, die vor ihnen auf dem Tisch lag. Hilpert horchte auf. „Was ist das, meine Herren? — Hören Sie?" Die drei richteten sich auf und lauschten. Ueber ihnen, es schien rechts oben zu sein, ertönten Schläge. Leise, gleichmäßige Schläge. Es schien so, als ob dort Menschen dabei wären, einen Stollen ins Gestein zu treiben. „Was mag das sein?" . Eie standen und lauschten. Es dauerte noch einige Zeit, dann hörte das Geräusch wieder auf. Eine Viertelstunde blieb es ruhig, dann erfolgte ein kurzer, dumpfer Knall. Die vier Männer hatten vergessen, daß die Uhr schon über die Todesstunde hinausgerückt war, und starrten nach oben. „Dort sind Menschen, vielleicht bringt man uns Hilfe." „Das ist undenkbar. Niemand auf dem Schiff ahnte etwas von dieser Höhle, kein Mensch betrat bisher das In nere der Bouvetinsel, die nichts ist, als ein Eiland aus ewi gem Eis auf starrem Fels. Und wüßten sie von der Höhle, was ganz unmöglich ist, hätten sie die Insel betreten, wie hätten sie ohne geeignetes Werkzeug in io kurzer Zeit einen so tiefen Schacht..." „Sie haben recht, das ist eine phantastische Idee..." Das gleichmäßige Klopfen hielt an. „Kann das eine Naturerscheinung sein?" „Wahrscheinlich nicht." „Menschen?" „Nein. Es müßten hochkultivierte Menschen sein und die Insel ist nie erforscht worden. Es müßten Menschen sein, die sogar Pulver kennen." „Tiere?" „Unmöglich." Hilpert sprang auf, knüpfte einen Strick um seinen Leib, steckte die Hacke, die noch vom Vergraben der Fässer dort lag. in den Strick und begann an der Wand emporzusteigen. Es war nicht schwer, denn sie bot viele Vorsprünge, aber noch niemand hatte es versucht, denn es schien zwecklos. „Dort drüben scheint man in bestimmten Abschnitten zu klopfen und zu ruhen." In einer Pause schlug Hilpert dreimal mit aller Kraft mit der Hacke gegen den Fels. Drüben blieb es längere Zeit still. Dann tönten auch drüben drei Schläge. „Man gibt uns Antwort, es sind also Menschen!" „Geben Sie ein Zeichen mit dem Morsealphabet. Wenn es etwa doch, so unglaublich es ist, unsere Freunde wären, oder wenn es sonst zivilisierte Menschen sein sollten, warum sollte dann nicht einer von ihnen das Morsealphabet ken nen?" Hilpert schlug taktmäßig mit der Hacke in der Sprache des Telegraphisten Worte gegen die Wand, telegraphierte wieder, aber es blieb stumm. Nachdem er eine Stunde ver geblich versucht hatte, stieg er herunter. „Was nun?" „Sicher sind dort Menschen, Menschen, die geklopft haben, Menschen, die den Gebrauch des Pulvers kennen, aber nicht das Morsealphabet. Sie haben unsere Schläge gehört, sie sind wahrscheinlich erschreckt. Da es sicher keine von un seren Freunden sind, mußten diese Töne sie erschrecken. Viel leicht halten sie uns für Dämonen der Tiefe." Abeles schritt hin und her. „Vermutlich ist dort drüben, nicht weit von uns, ein Schacht, durch den wir uns retten könnten." „Es braucht kein Schacht zu sein. Solch tiefen Schacht graben zu können, seht große Kultur voraus. Da man das Innere der Insel nicht kennt, wäre die Vermutung möglich, daß hier eine Einsenkung ist, die tief unter dem Meeres spiegel liegt. Wir wissen, das Tote Meer liegt viel tiefer, als wir uns jetzt befinden. Es wäre denkbar, daß man dort oben nur einen wagrechten Stollen getrieben hat." Abeles hob langsam den Kopf und sagte: „Unter diesen Umständen kann ich die Verantwortung für die Entzündung der Dynamitfässer nicht mehr tragen." Jobs und Gellert atmeten auf. „Gewiß nicht, Kapitän, wir wollen versuchen, uns zu retten. Brauchen wir das Dynamit, um jenen Menschen entgegenzuarbeiten?" Hilpert schüttelte den Kopf. „Das wird leider nicht geschehen, denn im gleichen Augenblick, in dem wir die Wand dort durchbrechen und vielleicht eine, wenn auch zunächst kleine Oeffnung schaffen, muß die Luft entweichen und zugleich würde die Wasser masse mit Gewalt in die Höhlung stürzten, die dann ja nicht mehr als Taucherglocke wirkt. In kaum einer Sekunde würde Wasser alles überfluten, wir würden zerquetscht und ertränken. Mit gleicher Gewalt müßte es durch den Stollen rasen und sicher alle Menschen, die etwa dort drüben lei' könnten, ebenso vernichten wie uns." (Fortsetzung folgte