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Wilsdruffer Tageblatt : 24.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192906245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290624
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-24
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.06.1929
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Niederwartha. Beginn des Abbaues beimiSpei - cheranlagenbau.) Noch einen kurzen Sommer lang wird es dauern, bis die Hauptsächlichsten Arbeiten des Riesenbaues beendet sein werden. Soll doch schon im Spätsommer das Kraft werk, wenn auch zunächst nur probeweise, in Betrieb gesetzt wer den. Zwar pusten noch immer in den Speicherbecken die mächti gen Bagger, welche die noch vorhandenen Unebenheiten des Beckengrundes beseitigen, schrillen die Pfiffe der fleißigen Roll bahnlokomotiven beim Wegfahren der gefüllten Loris rind stören von früh bis abends die Preßlusthammerschläge auf die Nieten der zusammengesügten, mächtigen Rohre, welche die Verbindung zwischen oberen und unteren Speicherbecken Herftellen, die einst so wohltuende Stille fern vom Grobstadtgebiete, aber schon be ginnen einzelne Firmen, die am Werke mithalfen, abzurüsten. Stiller wird es allmählich auf den Arbeitsplätzen. Die Beleg- fchaften vermindern sich, und die Stammarbeiter außersächsischer Unternehmerfirmen bereiten sich zur Rückkehr in die Heimat vor, wofern sie sich nicht hier seßhaft machen wollen. Lastgeschirre bringen die zerlegten Maschinen, Gleisanlagen, Betriebsmittel und Baumaterialien zur Bahnstation zwecks Verladung. Leider entschwindet mit dem Bauende auch die Verdienstmöglichkeit für Hunderte von Arbeitslosen. Durch den Abbau verschwindet viel Unwesentliches aus dem Baugebiete. Dadurch tritt die Gesamt anlage des Speicherwerkes immer deutlicher in Erscheinung. Die riesigen Speicherbecken lassen ihre ausgedehnten Umfassungen er kennen. Dem unteren Becken wird schon mehrere Tage lang Was ser zugeführt. Seine tiefste Stelle bildet schon einen kleinen See, der an den heißen Tagen von Schwimmern und einem Boote be lebt war. Von der neuen Brücke auf der Friedrich August-Straße kann man den abfallenden Teil der Doppelrohrbahn bis zum Ver schwinden im Bahnkörper am Krafthause verfolgen. Die in be stimmten Abständen befindlichen, mächtigen Betonblöcke, durch welche die Rohre hindurchgeführt sind, , bilden Stützpunkte auf -der schiefen Ebene. Ein Wald von eisernen Doppelmasten und eine große Anzahl von frei aufgestellten kleineren und größeren Trans formatoren auf dem Platze zwischen dem Maschinenhause und dem Bahnschlößchen lasten die Bedeutung des Großkraftwerkes als Umspannstelle ahnen. — In der nunmehr zweijährigen Bau zeit hat unsere Gegend sich erkennbar verändert. Verschwunden find das stille Tal des Silberbaches und der herrliche Aussichts punkt „Blütchens Höhe", zerrissen der waldige Hang und das elbwärts abfallende grüne Gelände, verloren sind große Flächen für die Landwirtschaft und gefällt ungezählte, leichtragende Obst- bäume, die weitbekannten Wahrzeichen unserer Gegend. Der Um- wandelungsprvzeß ist aber damit noch nicht beendet. Die neuen Betriebs anlagen erfordern ständig anwesendes, geschultes Per sonal, für welches Heimstätten geschaffen werden müssen. Es wer den deshalb mehrere Wohnhäuser hier erstehen. Weil große Flä chen baureifen Landes durch Ueberspannung mit Starkstromlei tung ihrer eigentlichen Bestimmung entzogen worden sind, hat man für die geplanten Wohnhausneubauten Wiesen- und Ge treideland enteignet. Erfreulicherweise steht in sicherer Aussicht, daß die Bauleitung in Verbindung mit der Gemeinde und dem Verschönerungsverein von Cossebaude und Umgegend es sich an gelegen sein lasten wird, die Zerstörung des Landschaftsbildes, soweit möglich, durch geeignete Anpflanzungen und Wegewieder herstellungen wettzumachen. Den Genuß von dem Wiederaufbau des vernichteten Obstbaumbestandes werden erst spätere Gene rationen haben. Niederwartha hat aber den landwirtschaftlichen Charakter für immer eingebüßt. Es mußte viel ererbter und er worbener Besitz geopfert werden. Für einige brachte die Enteig nung freudig begrüßten Gewinn, für andere schmerzlichen Verlust. — Der Abbau deutet auf das Ende -der unruhigen Bauzeit hin. Bald werden die Wasser in den Riesenrohren rauschen und die mächtigen Turbinen Betriebskraft erzeugen. Wenn das Werk die Probe besteht, wird auch der Schöpfer und Bauleiter dieser ein zigartigen Großanlage. Baurat Rudolph, erleichtert aufatmen. Der ideale Wert des Werkes liegt aber in der Tatsache, daß sol ches Gelingen das Ansehen deutscher Ingenieure, Techniker und Arbeiter in alle Länder trägt. Dieser Gedanke muß auch die schärfsten Gegner des Großkraftwerkes versöhnlich stimmen. Kirche« nachrichte« Wilsdruff. Heute 7 llhr Iohanmsandacht auf dem Ehren- friedhof; anschließend heiliges Abendmahl. Infolge der kühlen Witterung findet die Feier in der Iacobikirche statt. — 8 Uhr Iungmännerverein. — Dienstag 8 Uhr Iungfrauenverein. Bereta»k«reud^. Christlicher Elternverein. 25. Juni im „Adler" Versammlung. Haus- und Grundbesitzerverein. 29. Juni „Tonhalle" Ver sammlung. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 8. Juli Sprechtag im „Adler". Bürgerverein. 8. Juli im „Löwen" Hauptversammlung. Wetterbericht Weiterhin wechselhaft und unbeständig, vereinzelt etwas Regen. Temperaturen schwankend, dabei für die Jahreszeit allge mein zu niedrig. Im Gebirge sehr kühl. Südwestliche bis nörd liche Winde, besonders im Gebirge zeitweise lebhaft. Klingenberg. Durch Süddeutschland und Tirol. Vom 7. bis 17. Juni d. I. ließen sich 11 Mitglieder eines Dresd ner Kegelklubs im Auto der Firma Butze hier durch Süddeutsch- land und Tirol fahren und besuchten alle sehenswerten Punkte daselbst. Der mit zirka 25 Zentnern Gewicht belastete N. Ä. G.- Presto-Wagen, versehen mit einer Peters Ünion-Bereifung, der eine PS. von 13,45 besitzt, legte in achttägiger Fahrt eine Weg strecke von 2200 Kilometer zurück und brauchte in dieser Zeit 420 Liter Denzin und 4 Liter Oel. Die Fahrt war frei von jeglicher Panne, da der Wagen solid gebaut ist, und der Chauffeur mit Ruhe und Umsicht seines Amtes waltete. Klingenberg. (25 Jahr e.) Die Telefonleitung Klingenberg —Obercunnersdorf besteht nun seit 25 Jahren. Dippoldiswalde. Tragischer Abschluß einer Wochenendfahrt. 1 Toter, 1 Schwer-, 3 Leichtverletzte. Am Sonnabend hatten der in Gittersee praktizierende Arzt Dr. med. Walter Korth mit seinem kleinen Opelwagen, dem zum Lehrkörper der dortigen Volksschule gehörigen Lehrer Georg Schöne, einen Bäcker gehilfen Henker und noch- zwei jüngeren Leuten eine Wochen endfahrt nach Hänichen unternommen. Von dort aus war dann noch ein Abstecher noch Dippoldiswalde gemacht worden, wo ge genwärtig der 9. Berbandstag der Bereinigung der ehemaligen Besucher der Deutschen Müllerschule stattfindet, und deshalb die Polizeistunde bis morgens 4 Uhr verlängert wurde. In denkbar fröhlichster Stimmung hatten Dr. Korth und seine Mitfahrer am Sonntag gegen 3 Uhr morgens von Dippoldiswalde aus die Rückfahrt in Richtung Possendorf—Gittersee angetreten. Zwi schen Oberhäslich und Wendischcarsdorf an der jeden Autofahrer dieser starkbenutzten Strecke bekannten Teichmühle ereignete sich ein folgenschweres Unglück. Der in lebhaftem Fahrttempo befind liche Opelwogen kam an der dort befindlichen Kurve ins Schleu dern, rannte gegen einen Baum und in den Straßengraben, wo er sich überschlug. Lehrer Schöne, der erst seit einigen Jahren verheiratet ist, kam so unglücklich zu liegen, daß ihm der Brust korb eingedrückt wurde, was dessen sofortigen Tod zur Folge hatte. Der Bäckergehilfe Henker erlitt Quetschungen und anschei nend ernste innere Verletzungen. Es mochte sich besten Transport in einens von der Dresdner Feuerwehr herbei gerufenen Sani tätsauto nach dem Krankenhaus in Dresden-Iohan-nstadt erfor derlich. Von den drei übrigen Insassen des verunglückten Kraft wagens zog sich ein Arbeiter eine Stauchung der Wirbelsäule zu, während Dr. .Korth und der fünfte Mitfahrer mit nur unwesent lichen Verletzungen davon gekommen sind. Dresden. (Ein Massenanzahlungsbetrü- g er.) Ein Massenbetrüger, der in ganz Deutschland umhergereist und überall als Vertreter einer Dresdener Steppdeckenfabrik aufgetreten ist, stand in der Person des 29 Jahre alten Händlers Karl Rudolf Schiemann vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden, um sich erneut wegen Betruges im Rückfalle zu verantworten. Der An geklagte Pst wiederholt vorbestraft. Im jetzigen Straf-, verfahren handelte es sich um zahllose Anzahlungs betrügereien, die Schiemann allerwärts, zumeist aber in Süddeutschland, begangen hatte. Er suchte durchweg kleinere Leute auf, versprach billige Steppdecken zu liefern und ließ sich jeweils 3 bis 5 Mark Anzahlung geben. Der Angeklagte gab in der Verhandlung an, in etwa 1000 bis 1500 Fällen Bestellungen entgegengenommen und derartige Lieferungen zugesagt zu haben. Es sei ihm unmöglich, sich auf alle Einzelfälle noch zu erinnern. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Wegen der niedrigen Gesinnung, die Schiemann bei Begehung der Anzahlungsschwindeleien an den Tag gelegt hatte, wurden ihm auch die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren aberkannt. Dresden. (500 Meter unter der Erde töd lich verunglückt.) Im Glückaufschacht in Neubanne witz wurde während des Schichtwechsels in etwa 500 Meter Tiefe der Bergarbeiter Hermann von plötzlich hereinbrechenden Gesteinsmassen verschüttet und dabei tödlich verletzt. Demitz-Thumitz. (Diebstahl von Spreng stoff.) Unter erschwerenden Umständen wurde das Sprengstoffmagazin eines hiesigen Steinbruches auf gewuchtet und daraus 1014 Kilogramm Amouit, in 185 Patronen verpackt, und ferner 200 Sprengkapseln ent wendet. Am Tatort fand man eine leere Bierflasche vor, die wiederum aus einer in derselben Nacht erbrochenen Steinbruchkantine stammte. In diesem Falle erlangten die Einbrecher allerlei Lebens- und Genußmittel. Es wird angenommen, daß beide Einbrüche von den gleichen Personen verübt worden sind. Ebersbach i. Sa. (Selbstmordversuch des Defraudanten Reisewitz.) Der 19jährige Hand lungsgehilfe Reisewitz, der mit 135 000 tschechischen Kronen geflüchtet war und von der unterschlagenen Summe aus München 100 000 Kronen zurückgeschickt hatte-, ist nach hier zurückgekehrt. Kurz vor der Einfahrt, des Zuges in den hiesigen Bahnhof machte er einen Selbstmordversuch. Er brachte sich einen schweren Bauchschuß bei, so daß er sofort in eine hiesige Klinik eingeliefert werden mußte. Königsbrück. (Einbrecher bei der Arbeit.) Nachdem in der Nacht Diebe in eine Villa in Laußnitz- Anbau eingedrungen waren und allerlei Lebensmittel er beutet hatten, versuchten anscheinend dieselben Langfinger in ein Kolonialwarengefchäst in Laußnitz-Anbau ein zubrechen, wurden aber bei ihrem lichtscheuen Tun über rascht und ergriffen das Weite. Oberstrahwaldc bei Herrnhut. (Brandstiftung.) Niedergebrannt ist die neue, große, aus Hoffachwerk hergestellte, sogenannte Feldscheune des Rittergutes mit sämtlichen Maschinen. Es ist dadurch ein erheblicher Sachschaden entstanden. Es wird Brandstiftung vermutet. Pirna. (Vom Treibriemen erfaßt.) Der Laufbursche einer hiesigen Konditorei geriet infolge Un bedachtsamkeit an einen Treibriemen und erlitt einen Bruch der Wirbelsäule, der seinen Tod herbei führte. Marienberg. (Unfall eines Eilkraft wagens.) Auf der Marienberg—Olbernhauer Staats straße wurde ein von Dresden kommender Eilkraftwagen von einem Personenkraftwagen angefahren. Durch den Anprall wurde die Vorderachse des Eilwagens so stark verbogen, daß sie ausgewechselt und der Wagen ab geschleppt werden mußte. Ein Mitfahrer des Personen kraftwagens erlitt schwere Verletzungen. Meerane. (Untersuchungsausschuß für den städtischen Bauho f.) Das Stadtverordneten kollegium beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit der Richtigsprechung von Rechnungen der Oberrealschule 1928, der Gewerbeschulgelder 1927, der Fremdenschulgelder 1928, oer Hundesteuer 1928, der Sparkasse 1927, die sämtlich ohne Ausnahme richtiggesprochen wurden. Bei der Rech nung der Bauverwaltungskasse 1926/27 entspann sich eine lange, lebhafte Debatte, da die bürgerliche Fraktion ver schiedene Posten des städtischen Bauhofes beanstandete, während von selten der Linken gegen diesen Standpunkt heftig polemisiert wurde. Erster Bürgermeister Dr. Rüdiger verwahrte sich gegen Andeutungen, als gehe es beim städtischen Bauhof nicht mit richtigen Dingen zu. Nach heftiger Aussprache beantragten die Bürgerlichen, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen, der die Rechnungen prüfen soll. Der Antrag wurde einstimmig angenommen, nur der sozialdemokratische Vorsteher stimmte dagegen. Die Richtigsprechung der Rechnung wurde demzufolge aus gesetzt. Einstimmig verabschiedet wurden dann ein gemeinschaftliches Ortsgesetz über die Vereinigung der Landgemeinde Götzenthal mit der bezirksfreien Stadt Meerane, ein Vertrag mit dem Schulbezirk Waldsachsen wegen der Aufnahme der dortigen Berufsschnlpflichtigen in die hiesige Berufsschule und die Erhöhung der Kranken hausverpflegungssätze ab 1. Juni. Zwickau. (Raubüberfall auf ein Ge meindeamt.) Im Gemeindeamt Neuschönburg, Bezirk Zwickau, erschienen am Donnerstag vormittag drei Arbeiter, die anscheinend aus der Olsnitzer Arbeiter- kolonnie stammten, um wegen einer Unterstützung vor zusprechen. Da der Girokassenbeamte allein im Zimmer war, setzten sie ihm einen Revolver auf die Brust, raubten aus der Kasse 700 Mark und flüchteten in den benachbarten Wald. Zwickau. (Beim Baden ertrunken.) Im Ge leitsteich in Planitz ertrank der 22 Jahre alte Werkschüler W. Friedrich aus Freital, der in Planitz bei Verwandten zu Besuch weilte. Er konnte nach längerem Suchen gefunden werden. Die sofort angestellten Wieder belebungsversuche waren ohne Erfolg. Brände infolge Blitzschlags. In Reichenbach bei Hohenstein-Ernstthal schlug der Blitz in das Wohnhaus des Gärtners Bruno Wagner ein und zündete. Das Wohnhaus brannte bis auf die Umfassungs mauern nieder. Vom Mobiliar konnte nichts gerettet werden, doch gelang es, Scheune und Stallgebäude zu retten. In Rodewisch wurden die Scheune, das Wohn haus und die Stallgebäude des Gutsbesitzers Eberhard Reuth in der Langenfelder Straße durch Feuer zerstört, das durch Blitzschlag in die Scheune entstanden war. Das gesamte Inventar wurde vernichtet; das Vieh konnte ge rettet werden. In Braunichswalde wurden Wohnhaus und Nebengebäude des Gutsbesitzers Fritzsch durch Blitzschlag nnseäschert. 3V Giunden über dem Abgrund. Abenteuer eines sächsischen Bergsteigers. Ein in Berchtesgaden weilender Kurgast aus Dres den, Willi Eckert, stürzte über einen alten Jägersteig in die sogenannte „Steile Wand". Einer Rettungs expedition gelang es nicht, Eckelt noch am selben Abend aufzufinden und erst be,im zweiten Versuch kamen sie am anderen Nachmittag an die Stelle, wo der Vermißte sich völlig erschöpft festklammerte. Eckert wäre nicht imstaude gewesen, sich noch ein paar Minuten länger mit den Händen feftzuhalten, da er bereits 30 Stunden lang ander Felswand in 1700 Metern Höhe hing. Der Beginn -es Gauturnfestes Die erste gemeinsame große Veranstaltung der zu einem Großgau vereinten ehemaligen Gaue Mittelelbe, Dresden und Allg. Turnverein Dresden begann bereits am Sonnabend. Der Turngau Mittelelbe-Dresden eröffnete sein vom 23. bis 30. Juni auf der Ilgenkampfbahn stattfindendes Gauturnfest. Die Son nenwendfeiern führten Alt und Jung hinaus auf Bergeshöhen, um bei loderndem Flammenschein das Fest der ^Sonnenwende nach altgermanischer Sitte zu feiern. Die Gluten verglimmten, der Morgen nahte und -der Elb staffellauf stieg. Lieber 10 00O Zuschauer umsäumten die durch den Mittelpunkt Dresdens gelegte Laufstrecke. 666 Teilnehmer in 46 Mannschaften und über 120 Kampfrichter und Ordner stellten sich pünktlich der Leitung auf dem ATV.-Platz an der Augustusbrücke. Alle Kämpfe verliefen spannend und aufregend. Die erzielten Zeiten sind bedeutend bes ser wie die des Vorjahres, obgleich das Wetter der Verfassung der Läufer nicht recht lag. Nach den Läufen fand vor dem Rat haus eine eindrucksvolle Siegerehrung statt, umrahmt von Kon zert einer Reichswehrkapelle und Gesang der Gausängerschast. Kaum sind die Läufer von den Straßen der inneren Stadt ver schwunden, da eilen schön die Kinder der Turnvereine zu den Stellplätzen der drei Festzüge zu, um mit geschmückten Wimpeln, großen u. kleinen Schildern und feinsinnigem Schmuck zum K i n d er s ch a u t u r n e n zu eilen. Gegen 2000 Kinder bevölkerten nebst ihren Angehörigen -die frischgrüne Kampfbahn. Programmäßig wickelte sich alles ab. Während das -Kinder schauturnen auf der Kampfbahn vonstaaten ging, standen sich die Fechter auf den nahen Tennisplätzen in einem Dege n-M ann - schaftskampf um das Ringhorn des Deutschen Fechtvereins gegenüber. Der vorjährige Sieger, Neu- und Antonstadt, der -der Tradition gemäß, den Kampf erneut ausgeschrieben hatte, en dete an 2. Stelle. Erster wurde A. T. V. Dresden. — Der erste Tag des -Gauturnfestes ist beendet. Eine Woche ist Ruhe. Am Sonnabend werden die Geräteturner und Volksturner in Vor kämpfen ihre Kräfte messen. Am Sonntag, den 30. Juni werden die Massen der Turner den Festplatz: Die Dresdner Ilgenkampf- bahn beleben. Ein Wunsch bleibt jedoch offen: Möge der Wetter gott Einsehen haben und durch seine Einstellung an? Erfolg -des Festes mitwirken. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 24. Juni Auf. trieb Wertklaffen Preise f. 1 Ztr in Goldmark fürLebendgew 168 389 Ochse«, s) Vollfleisch. ausgemästete höchsten Schlachtwertes 1. junge 2. ältere d) sonstige vollfleischige 1. junge 2. ältere c) fleischige 58-62 (108) 49—55 (100) 40-45 (85) g. Bulle«, s) jüngere vollfleischige auSge mästete höchsten Schlachtwertes . . . b) sonstige vollfleischige oder ausgemästete . c) fleischige ä) Gering genährte 57—61 52—56 46-50 (102) (98) (92) 353 52 52 742 c. Kühe, s) jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwertes . d) sonstige oollfleischige oder ausgemästete . . c) fleischige ä) gering genährte v. Färse« (Kalbinnen), g) vollfleischige ausgemästete höchsten Schlachtwerter . . d) sonstige fleischige ll. Fresser. Mäßig genährtes Jungvieh . . >l. Kälber. 3) Doppellender b. Mast , . . d) beste Mast» und Saugkälber c) mittlere Mast- und Saugkälber . . . . ä) geringe Kälber e) geringste Kälber 53-57 (100) 45-50 (91) 35—41 (82) 29-33 (82) 57-62 (101) 45-54 (9b) 77—83 (129) 70-76 (122) 58-68 (115) 844 lll. Schase. g) Beste Mastlämmer und jüngere Masthammel 1. Weidenmast 2. Stallmast d) mittl, Mastlämmer, ältere Masthammel und gutgenährte Schafe c) fleischiges Schafvieh ä) gering genährte Schase und Lämmer . . 66—71 56-63 45—54 (137) (127) (112) 2829 IV. Schweine. s) Fettschweinc über 300 .... b) vollfleisch. Schweine von 240—300 c) vollfleisch. Schweine von 200—240 ä) vollfleisch. Schweine von 160—208 e) fleischige Schweine von 120—160 f) fleischige Schweine unter 120 Pfd. x) Sauen 82-83 (103) 83-84 (107) 80—82 (108) 73—76 (100) Von den Rindern sind 9 ausländischer Herkunft. — Aeber- ständer: 3 Rinder, 3 Bullen, außerdem 118 Schafe. — Geschäfts gang: Rinder mittel, Kälber mittel, Schafe langsam, Schweine mittel. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogen« Tier« und schließen sämtliche Spesen des Handels, Markt- und Ver kaufskosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich also wesentlich über die Stallpreise.
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