Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 24.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192906245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290624
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-24
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.06.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
v-E Monopols Wollten erreichen, daß das Ge- olle y^/ber emen gewissen Preis hinaussteiqe; dann die Monopolgebuhr zur Senkung der Preise ver- Infolgedessen seien die finanziellen Folgen R^ch M denn wenn die bei niedrigeren Getrcidepreisen nischwßcn ' Senkuna nicht ausrciche, müsse das Reich Niesenfeuer in Hatte. 37 Schlauchleitungen in Tätigkeit. Ein Großfeuer vernichtete einen 45 zu 25 Meter großen, mit Ulen und Feiten sowie landwirtschaftlichen Maschinen, Hafer und Mehl ungefüllten Lagerschuppen am Sophienhafen. Es war das größte und bedrohlichste Feuer, das Halle seit 25 Jahren erlebt hat. Der Feuer schein war so gewaltig, daß die Freiwilligen Feuer wehren der Umgegend ohne Aufforderung an der Brand stelle erschienen. Es mußten 37 Schlauchleitungen mit weit über tausend Meter Gesamtlänge eingesetzt werden. -i- Fünf Gebäude in einem mecklenburgischen Dorfe eingeäschert. Im Dorfe Blievenstorf wurden fünf Gebäude durch ein Großfeuer vernichtet. Fast nichts konnte bei der 1 schnellen Ausbreitung des Brandes, der aus bisher unauf geklärter Ursache in einer Scheune auskam, gerettet werden, s Viele landwirtschaftliche Maschinen sowie mehrere Wagen i sind verbrannt. Der Schaden soll durch Versicherung ! gedeckt sein. l * Zwei Riesenbrände in Amerika. In einem Lagerhaus des Stadtteils Brooklyn brach ein Brand aus, der den gesamten angrenzenden Häuser block, darunter mehrere Geschäftshäuser und Miet kasernen, zerstört. Es herrschte große Aufregung unter den Anwohnern, doch wurde niemand verletzt. Der Sachschaden wird auf 400 000 Dollar geschätzt. — In der nördlich von Rewyork gelegenen Stadt Tarrytown wurde ebenfalls und fast zur gleichen Zeit ein ganzer Häuserblock durch ein Großfeuer zerstört. Dort wurden bei den c LöscharbeUcn mehrere Feuerwehrleute verletzt und - ein j Sachschaden von 250 000 Dollar angerichtet. Kleine Nachrichten ! Unveränderter Lebenshaltungsindex. Nach der Berechnung des Statistischen Landesamtes beträgt die sächsische Gesamtindexzahl der L e b e n s h al tungskosten auf erweiterter Grundlage (Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung, Bekleidung, Verkehr, - Körperpflege, Reinigung usw.) im Durchschnitt des ? Monats Juni 156,6 (Vorkriegszeit — 100). Sie ist dem- j nach gegen die für Monat Mai berechnete Indexzahl von ; 156,6 unverändert geblieben. Im Juni 1924 betrug i die Indexzahl 126,1, im Juni 1925 138,3, im Juni 1926 i 141,0, im Juni 1927 149,2, im Juni 1928 154,2. Arveitsloscnreform im August. Berlin. Im Reichstag waren die Führer der Regierungs- i Parteien mit dem Reichsarbeitsminister Wissell zur Be- " sprechung der Pläne für eine Reform der Arbeitslosenversiche- s rung zusammen. Es wurde vereinbart, daß die einzelnen - Parteien ihre Vorschläge dem Ministerium unterbreiten und daß die Regierung so rechtzeitig eine Vorlage einbringt, daß j sie noch den Sozialpolitischen Ausschuß am 15. August be- i schäftigen und vom Plenum des Reichstages in der August- ' tagung verabschiedet werden kann. Ein Sonderausschuß für Frauenstimmrecht. Berlin. Der Jahreskongretz des Weltbundes für staats- l bürgerliche Frauenarbeit hat beim Abschluß seiner Tagung den Beschluß gefaßt, einen Sonderausschuß für Frauenstimm- - recht zu schaffen, der sich ständig mit allen mit dem Frauen- s stimmrecht zusammenhängenden Fragen und Erfahrungen zu j beschäftigen haben wird. Der Beschluß weist auf die Tatsache ; hin, daß es immer noch Länder gebe, wo die Frauen nur ein s eingeschränktes oder überhaupt kein Stimmrecht besitzen. j Weiter wurde eine Entschließung der britischen Frauen- - oerbände angenommen, in der daraus hingewiesen wird, daß - die Frauen um ihr Stimmrecht mit dem ausgesprochenen r Zweck gekämpft haben, ihre besondere, nur ihnen eigentüm- s liche Erfahrung und Auffassung in die Politik hineinzutragen, j Deshalb halte der Kongreß auch in den Ländern, in denen das Frauenstimmrecht bereits besteht, zur endgültigen Herstellung völlig gleicher Berufsmöglichkeiten von Mann und Frau das Fortbestehen überparteilicher Verbände der Frauenbewegung für dringend notwendig. Weihe einer Rathenau-Gedenktafel. Berlin. Anläßlich der Wiederkehr des Todestages Walter Rathenaus weihte die Deutsche Demokratische Partei an der Stelle, wo der Mord an Walter Rathenau erfolgte, und an dem Baum, der noch die Kugelspuren der Tat trägt, im Grune wald in Gegenwart des Reichswehrministers Gröner und des Ministers für die besetzten Gebiete, Dr. Wirth, zwei Bronze- gedenktafeln ein, die die Inschrift tragen: „Walter Rathenau, ch 24. 3. 1922." Sie sind in ein Gitter eingelassen, das den Baum umgibt. Rätselhafter Tod eines Gutsbesitzerpaares. Bützow (Mecklenburg). Als der Inspektor und ein Eyüuffeur vom Rittergut Moisall sich auf der Suche nach dem Besitzer des Gutes, Thiele, befanden, der mit seiner Ehefrau von einem Pirschgang nicht heimgekehrt war, fanden sie den Gutsbesitzer und seine Frau mit schweren Schußwunden tot auf. Neben den Leichen lag eine leere Doppelbüchse. Der Schädel der Frau war durch einen Schutz zertrümmert; bei dem Manne wurde ein Schläfenschutz festgestellt. Die amtliche Untersuchung ist eingeleitet. König Fuad in München. München. König Fuad von Ägypten ist hier mit den Herren seiner Begleitung zu einem aus zwei bis drei Tage be rechneten Besuch eingetroffen. Oberbürgermeister Scharnagl übereichte dem König als Ehrengeschenk des Stadtrates eine Reitergruppe der Porzellanmanufaktur Nymphenburg. Der König trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Beim Baden im Rhein ertrunken. Köln. Drei junge Leute von auswärts, die sich hier vor übergehend zur Berufsausbildung aushielten, sind beim Baden im Rhein an den Pollerwiesen ertrunken. Ein Berufskollege, der mit ihnen gebadet, sich dann aber auf kurze Zeit entfernt hatte, fand bei der Rückkehr die drei jungen Leute nicht mehr vor, während ihre Kleider noch am Ufer lagen. Mord in einem Luftbad. Saarbrücken. In einem Luft- und Lichtbad in der Nähe Saarbrücken-St. Johanns wurde ein junges Mädchen von einem Unbekannten überfallen. Auf ihre Hilferufe eilte der Bademeister herbei, der von dem Unbekannten sofort durch einen Kopfschutz tot niedergestrcckt wurde. Der Täter flüchtete. Spaziergänger nahmen die Verfolgung aus, konnten dem k Fluchtigen jedoch nicht erreichen. Aus dem Landtag. Gültige Wahlen. — Antrag für Darlehen zur Beseitigung der Frostschäden. — Die Notlage des sächsischen Grenzhand werks. — Gebührcnfreiheit für Leibesübungen und Jugendpflege. — Saugschiffchen und Webschiffchen. Der Prüfungsanssuß des Landtages hat die Prüfung der am 12. Mai 1929 stattgefundenen Landtagswahlen be endet und beantragt, die Wahlen in allen drei Wahlkreisen für gültig zu erklären. Die Wirtschaftspartei beantragt, „die Regierung zu» ersuchen, auf die Gemeinden dahin einzuwirken, daß diese aus der Mietzinssteuer oder aus sonstigen öffentlichen Mitteln Gelder für Darlehen zur Beseitigung der durch das Frostwetter des vergangenen Winters hervorgerufe nen Schäden unter günstigen Bedingungen bereitstellen, sowie Bestimmungen dahingehend zu erlassen, daß ent weder den betroffenen Hauseigentümern auf Grund des § 30 der sächsischen Mietzinssteuerverordnung ein der Höhe des Zins- und Tilgungssatzes für die aufgewandten Kosten entsprechender Teil der Mietzinssteuer erlassen wird oder diese Kosten für umlegungsfähig erklärt werden". Weiter beantragt die Wirtschaftspartei, „die Regie rung zu ersuchen, eine Statistik vorzulegen, aus der er sichtlich ist: die Größe, der Wehrbeitragswert, die Erwerbs art (Ankauf oder Enteignung), die Verwendung (Zweck bestimmung) des von den Gemeinden in den letzten zehn Jahren erworbenen Grundbesitzes". — Endlich beschäftigt sich eine Anfrage mit der Notlage des sächsischen Grenz handwerks und mit der Tatsache, daß von der Verwaltung des Staatsbades Elster die Anfertigung von Dienst kleidung für Beamte nicht an das sächsische Schneider gewerbe, sondern an Gewerbetreibende jenseits der deutschen Grenze vergeben worden ist. Die Regierung wird gefragt, ob ihr diese Tatsache bekannt ist und ob sie das Verhalten der Badeverwaltung billigt, weiter, ob sie bereit ist, Maßnahmen dahin zu treffen, daß in Zukunft das Grenzhandwerk bei Vergebung von Arbeiten nicht zugunsten außerdeutscher Betriebe benachteiligt wird und ob die Regierung bereit ist, Aufträge zur Hebung der Not lage des Grenzhandwerks zur Verfügung zu stellen. Die Sozialdemokraten beantragen, die Regierung zu ersuchen, dem Landtag baldigst eine Vorlage zu unter breiten, die den Vereinen und sonstigen Körperschaften der Leibesübungen und Jugendpflege Befreiung von Ge bühren und Gerichtskosten bringt. — In einem weiteren Anträge wird die Negierung ersucht, im Verordnungs wege die Benutzung der Saugschiffchen in den Webereien zu verbieten und an deren Stelle zu fordern, daß Web schiffchen angeschafft werden, die ein bequemes und schnelles Einziehen des Schußfadens auf anderem Wege ermöglichen, sowie dis Gewerbeaufsichtsbehörden anzü- wersen, die Durchführung der Verordnung zu überwachen. j Äus unserer Keimst Wilsdruff, am 24. Juni 1929. Merkblatt für den 25. Juni. Sonnenaufgang 3" !l Mondaufgang 2B° Sonnenuntergang 20"" !! Monduntergang 1822: Der Dichter E. Th. A. Hoffmann gest. Einschränkung der Eheschließungsfreiheil. Man wird das mit einigem Erstaunen gelesen haben: es Übt in Deutschland einen Richter, der Männern und Frauen, sie als Angeklagte vor ihm stehen und die er verurteilen mutz, Ane Bewährungsfrist oft nur unter der Bedingung erteilt, oaß sie heiraten oder nicht heiraten, je nachdem der Fall gerade liegt. Einem jungen Mann wird aufgegeben, die im Stich ge lassene Braut binnen dann und dann als Gattin heimzuführen, wenn er nicht der ihm gewährten Bewährungsfrist verlustig zehen wolle. Einem Mädel aber, das einen Straßenraub auf dem Gewissen hat, wird es aufs strengste untersagt, innerhalb der Bewährungsfrist einen gewissen haltlosen jungen Mann zu heiraten. Wie ist das nun? Gibt es ein Gesetz, das dem Richter das Recht gibt, eine bewilligte Bewährungsfrist an solche Bedingungen zu knüpfen? Bewährungsfrist ist als eine Milderung oder einstweilige Suspendierung der verkündeten Strafe gedacht, aber Bewährungsfrist unter solchen Bedingun gen könnte manchem härter erscheinen als eine wirklich zu ver büßende Strafe. Eltern und Vormünder haben bekanntlich oas Recht, minderjährigen Kindern oder Mündeln das Hei raten zu untersagen, aber gegen ein solches Heiratsverbot kann Einspruch erhoben werden. Man spricht seit langem bekannt lich auch von einem Gesetz, das die Eheschließung von der Vor legung eines Gesundheitsattestes abhängig machen soll: wer an gewissen Krankheiten leidet, soll nicht heiraten dürfen. Roch aber gibt es dieses Gesetz nicht. Und wenn heute ein Arzt zu jemand sagt: „Sie sollten aus dem und dem Grunde nicht heiraten," so ist das ein Rat, der befolgt werden kann und sollte, aber nicht befolgt zu werden braucht. Mit anderen Worten: noch darf jeder heiraten, wenn er die Lust und die Möglichkeit dazu hat. Durch die Bedingungen aber, die der erwähnte Richter an die Gewährung von Bewährungsfristen knüpft, würde die Heiratsfreiheit unter Umständen stark ein geschränkt werden. Der Richler hat es sicher gut gemeint und kämpft sicher für eine höhere Moral, aber es fragt sich doch, ob einerseits einem Menschen durch richterliches Urteil geboten werden kann, eine bestimmte Person, zu der er vielleicht weder innere noch äußere Beziehungen mehr hat, zu heiraten, und ob andererseits einem Menschen verboten werden kann, sich mit einer bestimmten Person, die er lieb hat, ehelich zu ver binden. Es wäre nicht unangebracht, wenn man diese bedeut same Frage zur öffentlichen Erörterung stellte. * Schwimmbad Wilsdruff. Masserwärme Schwimmbecken 19°, Planschbecken 20". Sängerfahrt und Iahrtausendschießen in Meißen. Die Mit glieder der dem Sängerbünde des Meißner Landes angehörenden Gesangvereine Liedertafel, Sängerkranz, Grumbach und Sachs- dorf-Klipphausen nahmen gestern außerordentlich zahlreich an der Bundessängerfahrt ins tausendjährige Meißen teil. Die mei sten benutzten den 7-Ahr-Zug, wurden in Triebischtal von Meiß ner Sängern empfangen und in die Standquartiere geleitet. Nach )411 Uhr begann unter Bundesehrenliedermeister Kirchen musikdirektor Gläsers Leitung eine kurze Hauptprobe. Gegen 142 Uhr setzte sich der mit vielen Fahnen geschmückte Festzug durch die Straßen Meißens vom „Hamburger Hof" ab nach dem Markte in Bewegung. Hier rief der Meißner Ortsgruppenvors. Schmidt den Sängern von nah und fern ein Willkommen ent gegen, desgleichen Oberbürgermeister Busch im Namen der Stadt. Bundesvorsitzender Ad el Helm entbot der tausend jährigen Feststadt herzlichen Gruß. Unter Leitung von Bundes ehrenliedermeister Gläser - Großenhain und Bundeslieder- . meister Schönebaum - Mesa sang der etwa 1000 Sänger 1 umfassende Chor fünf Lieder, die ihren Eindruck auf die Hörer nicht verfehlten. Der Markt mußte geräumt werden, denn unter dessen hatte sich auch der Festzug der Schützen in Marsch gesetzt und strebte dem Markte zu, wo ebenfalls eine herzliche Bewill kommnung der Gäste stattfand. Der einsetzende Regen konnte dem in bunter Farbenpracht der Uniformen glänzenden Festzuge keinen Abbruch tun. Ueberäll standen die Menschen wie die Mauern und die stark vertretene Wilsdruffer Schützengesellschaft mit Komman dant und Adjutant hoch zu! Roß und mit ihrem Schützenkönig wurde überall und besonders von den Wilsdruffer Sängern ju belnd begrüßt. Während die Schützen dann sich an dem großen Porzellanschießen beteiligten, begab sich die Mehrzahl der Sän ger in den Hamburger Hof, der sie freilich nicht alle fassen konn te. Gesänge wechselten mit Ansprachen, die leider nicht überall verständlich waren. Neben der Meißner Ortsgruppe betrat als einzige auswärtige die Wilsdruffer unter der Leitung ihres Lie dermeisters Paul Hientzsch in Stärke von rund 100 Mann auf und erzielte mit der Darbietung dreier Lieder einen durch schlagenden Erfolg. Bei einem Bummel durch Meißner Gast stätten konnte man dann überall bekannte Sänger und Schützen treffen, die die Burgbeleuchtung und das Feuerwerk noch ab warten wollten, nachdem es aufgehört hatte, zu regnen. «Und es dürfte keinen gereut haben. Die Burgbeleuchtung war ein impo santer Abschluß des Tages, in dem auch die Iahrtausendfeier har- momevoll ausklang. Der pünktlich zur Rückfahrt verkehrende und gut besetzte Sonderzug brachte gegen )41 Ahr die Wilsdruffer Teilnehmer nach Hause. Sonnenwendfeier. Droben auf dem Kirschberge steht ein Häuschen, über das schön gewachsene Linden schützend ihre Aeste breiten. Lachende Jugend hat hier ihre Heimstätte und feierte am Sonnabend das Fest der Sommersonnenwende. Zahlreiche Besu cher hatten sich dazu eingefunden und fanden an dem frohen Trei ben Gefallen. Zarte Melodien und weicher Singsang zog hin unter ins Tal. Der Feier angepaßte Gedichtvorträge und An sprachen folgten. Beim Gesänge des Liedes „Flamme empor" wurde das Höhenfeuer angezündeü Hochauf schossen die Flam men dem dunklen Himmel entgegen. Ein Sonnwendspiel „Kiesel vom Kieselstaub" wurde aufgeführt und bis in die Nacht hinein gesungen und getanzt. Bei prasselnder und knisternder Flamme wurde Kunde davon gegeben, wie man auch hier um Erhaltung des Volkstums, um Wiederaufrichtung getöteten Geistes und um Wiedererstarkung erschlaffender Volkskraft streitet. Oe. Treue in der Arbeit. Am heutigen Tage kann der Maschinen arbeiter Iulius Hölzel auf eine 25jährige ununterbrochene Tä tigkeit bei der Firma Eger Koch zurückblicken. Wir wünschen dem Jubilar, daß er bald wieder gesund an seinen ihm liebge- wvrdenen Arbeitsplatz zurückkehren kann. Von einem Auto angefahren wurde am Sonnabend nach mittag gegen 2 Ahr ein auf denk Fußsteige an der Rathausecke stehender arbeitsloser junger Mann. Das Auto kam aus Richtung Freiberger Straße, wollte nach der Dresdner Straße und sah sich hier plötzlich einem anderen Auto gegenüber. Am einen Zu sammenstoß zu vermeiden, fuhr der Chauffeur über die Fußsteig- ecke und streifte dabei mit dem Schutzblech den Mann am Anter- schenkel. Er erlitt neben ungefährlichen Quetschungen und Ab schürfungen großen Schreck und wurde dem hiesigen Krankenhaus zugeführt. Anfall. Als gestern nachmittag der Arbeiter R v st von hier den Bahnhvfsberg herab fuhr, brach die Gabel seines Fahrrades; er stürzte infolgedessen mit aller Gewalt vom Rad auf die Straße. Rost wurde bald durch Arbeiter-Samariter in seine Wohnung gebracht. Glücklicherweise hat er nur eine leichtere Gehirnerschüt terung davon getragen. Die Rückstrahler, die ab 1. Juli für Motor- und Fahrräder obligatorisch sind, müssen amtlich anerkannt sein und, soweit es sich um sächsische Fabrikate handelt, das Prüsungszeichen G 10 neben der Firma des Fabrikanten tragen. Ausdehnung der Fahrpreisermäßigung für Jugendliche. Die den behördlich anerkannten Vereinen für Jugendpflege zugestan dene öOprozentige Fahrpreisermäßigung für gemeinschaftliche Fahrten Jugendlicher ist ab 15. Juni auch auf Reisen nach Oester reich ausgedehnt worden. Für je 9 Jugendliche wird in gleicher Weise ein Führer zum ermäßigten Fahrpreis befördert. In Deutschland ist Fahrt im Eilzug gegen vollen Zuschlag gestattet, Fahrt im Schnellzug ausgeschlossen, während auf österrreichischen Strecken die Benutzung von Schnellzügen gegen Zahlung des hal ben Zuschlags zulässig ist. Kriegergräberfürsorge. Die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegergräberfürsorge schreitet rüstig fort. Die großen Ausgaben, die er sich gestellt und an deren Erfüllung er arbeitet, erfordern aber außer großen Geldmitteln auch praktische Mitarbeit. Die Kriegergräberfürsorge ist nicht eine Angelegenheit einiger weniger, sondern des ganzen deutschen Volkes. Der Volksbund hat daher „Patenschaften über deutsche Kriegerfriedhöfe im Auslande" ein- geführt. Die Paten haben die Aufgabe, unter Mitwirkung des Volksbundes einen bestimmten Friedhof instandzusetzen oder auch nur seine Pflege nach der Ausgestaltung zu übernehmen. Die Zahl der Paten steigt von Monat zu Monat. Nicht nur ein großer Teil der über ganz Deutschland und die Schweiz verbreiteten Verbände und Ortsgruppen des Volksbundes hat Friedhöfe in eigene Be treuung übernommen, sondern auch Provinzen, Kreise, Städte und Vereine aller Art sind Paten im Volksbund geworden. Nä heres über das Wesen und die Ausübung einer Patenschaft ist in besonderen Richtlinien zusammengestellt. Im Iuniheft der Zeit schrift „Kriegergräbersürsorge" ist diesem Gedanken ein breiter Raum gegeben. Vor allem finden wir hier praktische Vorschläge für die Aebernahme von mittleren und kleineren Friedhofsanlagen in Litauen, deren Pflege nicht allzu große Mittel erfordert. Jeder kameradschaftliche Verein, so klein er auch sein mag, und jede son stige Vereinigung sollte auf diese Weise dazu beitragen, unseren zwei Millionen Gefallenen einen Bruchteil der Ehrenschuld abzu tragen. Gerade durch die praktische Mitarbeit möglichst vieler Paten an den kleineren Friedhöfen und der größeren Verbände und Städte an der würdigen Gestaltung unserer großen Sammel friedhöfe in Frankreich wird die Erreichung der Aufgaben und der ideellen Ziele des Dolksbundes wirksam gefördert. Der Wildschaden in Sachsen. Auf der Tagung des Sächsi schen Forstvereins in Schwarzenberg berichtete Oberforstmeister Schieferdecker über die Wildverluste infolge des harten Winters. In den sächsischen Staatsforsten sind 334 Stück Rotwild und 1865 Stück Rehwild eingegangen, also 21 bzw. 33 Prozent des Be standes! Auf der übrigen Iagdfläche des Landes sind außerdem eingegangen 328 Stück Hochwild, 10 183 Stück Rehwild, 15 748 Hasen, 5023 Kaninchen, 4484 Fasanen und 12477 Rebhühner. Diese Zahlen beruhen auf Schätzungen, sind aber nicht zu hoch gegriffen, da noch manches eingegangene Stück Wild im Dickicht verborgen sein mag. Im sächsischen Staatswald sind 89 600 RM. für Fütterung ausgegeben worden — das entspricht ungefähr dem jagdlichen Reingewinn eines Jahres. Pohrsdorf. Kirschenpacht. Die hiesige Kirfchennutzung erstand Paul Fritzsche aus Conradsdorf sür einen Pachtpreis von 390 Mark.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)