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Wilsdruffer Tageblatt : 12.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192906126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290612
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-12
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.06.1929
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Keine Ordensverleihungen. Wie verlautet, haben sich die beteiligten Stellen des Deutschen Reiches und des ägyptischen Königshoses be reits vor der Ankunft König Fuads in Berlin dahin ver^ ständig!, daß aus Anlaß des Berliner Staatsbesuches Fuad keine Auszeichnungen vornehmen, also keinerlei Ordensverleihungen erfolgen sollen. Maßgebend für diese Verständigung sind die Erörterungen -'wesen, die sich gelegentlich des vorjährigen Königs- Mfuches aus Afghanistan ergeben haben. Der Faclclzug zu Ehrer, ».vi.ig Fuads vor dem Palais des Reichspräsidenten. Vr. Stresemann an den ägyptischen Außenminister. Madrid. Reichsminister Dr. Stresemann hat dem ägyptischen Außenminister Dr. Hafez Afifi Bey, der König Fuad ans seiner Reise durch Deutschland begleitet, tele graphisch sein Bedauern darüber ausgesprochen, während des Besuchs des Königs nicht in Berlin anwesend sein zu können. Er hat gleichzeitig de» ägyptischen Außenminister gebeten, dem König zu seinem Aufenthalt in Deutschland, der in so glück licher Weise die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Ägypten zum Ausdruck bringe, die besten Wünsche zu übermitteln. Sine Rede des dotschafters von Koesch. Künstlerischer Austausch zwischen Deutschland und Frankreich. Anläßlich der Eröffnung der Ausstellung moderner deutscher Graphik in der Pariser Nationalbibliothek gab Botschafter von Hoesch ein Frühstück. Der Bot schafter hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache, in der er betonte, daß der künstlerische Austausch zwischen Deutsch land und Frankreich auf dem besten Wege sei, sich immer breiter zu entwickeln, da in beiden Ländern immer mehr der Gedanke sich durchsetze, daß der Austausch auf geisti gem, künstlerischem und wissenschaftlichem Gebiete nicht nur das beste Mittel sei, sich gegenseitig kennenzulernen und zu schätzen, sondern auch unentbehrlich sei für eine ge deihliche Fortentwicklung der Wissenschaften, der Künste und der Wirtschaft in beiden Ländern. In seiner Antwort betonte Mini st er Marraud, daß er die Ausstellung deutscher Graphik in der National bibliothek aufs wärmste begrüße. Von der Entwicklung des gegenseitigen Austausches auf künstlerischem, wissen schaftlichem und wirtschaftlichem Gebiet erhoffe er für die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und die Be fruchtung der beiderseitigen Kulturen beste Wirkung. Graf Julius Andraffy gestorben. Graf Julius Andrassy, der frühere Innenminister und letzte Innenminister der österreichisch-ungarischen Mon archie, ist nach einer Nierenoperation in einem Budapester Sanatorium gestorben. Julius Andrassy war ein Sohn des hervorragenden ungarischen Staatsmannes Julius (Gyula) Andrassy, der im Oktober 1879 mit Bismarck das Deutsch-Österreichische Bündnis schloß. Der jetzt verstorbene Gras, der ein Alter von 69 Jahren erreicht hat, stand seit mehr als vier Dezenien in der ungarischen Politik an führender Stelle. Macdonald läßt sich Tonfilmen. Sympathietelegramm an die Inter nationale Arbeitskonferenz. Das neue englische Kabinett beschäftigte sich in seiner ersten Sitzung mit dem Regierungsprogramm, das in der Thronrede bei Zusammentritt des Unterhauses bekannt gegeben werden wird. Dem Ministerrat ging eine Ton filmaufnahme im Garten des Regierungspalastes voran, in der Macdonald seine Minister vorstellte und die Obliegenheiten der einzelnen Kabinettsmitglieder in großen Umrissen erläuterte. Macdonald wird übrigens einen kurzen Urlaub antreten, den er in Schottland ver bringen wird. An den Präsidenten der Internationalen Arbeits konferenz, den ehemaligen deutschen Reichsarbeits minister Dr. Brauns, hat der englische Ministerpräsident ein Telegramm gesandt, in dem er die Hoffnung aussprichi, daß England in bestem Einvernehmen mit der Konferenz arbeiten werde, die für die Verbesserung der Arbeitsbedin gungen in der ganzen Welt so viel geleistet habe. Dr. Brauns dankte in einem Antworttelegramm für die von der englischen Regierung in Aussicht gestellte Unter stützung. Lngland für das Achtffundenabkommen. Erklärungen auf der Internationalen Arbeitskonferenz. Auf der Internationalen Arbeitskonserenz in Gens verlieh der britische Arbeiterdelegierte Poulton der Hoffnung Ausdruck, daß die Regierung Mac donald möglichst rasch Maßnahmen zur Ratifizierung des wichtigen Washingtoner Abkommens über den Acht stundentag ergreifen und damit die Möglichkeit schaffen werde, daß diese sür die Arbeiterschaft so bedeutsame Kon vention auch in den anderen großen Industrieländern Europas, besonders in Deutschland und Frankreich, die die endgültige Ratifizierung des Abkommens von der jenigen Großbritanniens abhängig machen, in Kraft trete. Kaum hatte Poulton seine Ausführungen geschlossen, als unter gespannter Aufmerksamkeit der Versammlung der britische Regicrungsdclcgiertc W o l se, der bisher das konservative Kabinett Baldwin vertreten hatte, die Erklä rung abgab, das? die Negierung Macdonald die Absicht habe, unverzüglich Schritte zu uutcrnehmen, um das Washingtoner Abkommen über den Achtstundentag mög- lichst.bald zu ratifizieren. Großbritannien werde diese Ratlsizierung tm Sinne ver Londoner Berernvarungen über die Interpretation des Abkommens vornehmen. Zu gleich kündigte Wolfe an, daß Großbritannien auch das in Genf abgeschlossene internationale Übereinkommen über den Anstellungsvcrtrag für Seeleute (Heuervertrag) und das Abkommen über Mindestlöhne in der Heimarbeit rati fizieren werde. Diese Erklärung wurde von der Mehrheit der Delega tionen mit lebhaftem Beifall ausgenommen. ( Kleiur Nscdricdlen ) Regierung gegen Landwirtschaftsverband. Berlin. Die preußische Staatsregierung hat im Einver nehmen mit der Reichsregierung den Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen beauftragt, dem Landwirtschastsverband Ostpreußen Eröffnungen zu machen, die dahin gehen, daß die von der Reichs- und Staatsregierung in Aussicht genommenen Hilfsmaßnahmen für die Provinz, besonders die Kredithilfen, ourch das Vorgehen des Landwirtschaftsverbandes schwere Hemmungen erfahren könnten Der Landwirtschaftsverband hätte Beschlüsse gefaßt, die als eine Aufforderung zum Käufer streik und zur Produktionseinschränkung aufzufässen seien. Die Reichs- und die Staatsregierung können, solange der Landwirt schaftsverband an seinem wirtschaftsschädigenden Vorgehen festhält, nur bei den Landwirten helfend eingreifen, die nicht hinter diesen vom Landwirtschaftsverband beabsichtigten Maß nahmen stehen. Selbstmord eines Polizeimajors. Potsdam. Ter Polizeimajor Politschny, der an der Höheren Polizeischule in Eiche als Lehrer tätig war, hat sich in seiner Wohnung erschossen. Man nimmt an, daß er in einem Anfall von Schwermut gehandelt hat. Waffcnfunde in Harburg. Wilhelmsburg. In den letzten Tagen wurden durch die Staatspolizei mehrfach Durchsuchungen nach Waffen in Orten des nördlichen Teils des Landkreises Harburg vorgenommen. Hierbei wurden größere Mengen Gewehre und Munition be schlagnahmt, die zum Teil durch unsachgemäße Lagerung un brauchbar geworden waren. Gegen die Besitzer wurde ein Strafverfahren etngeleitet. Tornados in Amerika. Newyork. In mehreren Ortschaften der Staaten Minne sota und Wisconsin haben Tornados schweren Schaden an gerichtet. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört. Zwei Per sonen sind getötet worden, viele andere haben Verletzungen erlitten. Die Telephon- und Eisenbahnverbindungen sind unterbrochen. Riesenbrand in einem amerikanischen Petrolcumfeld. Los Angeles. In einem der nahegelegenen Petroleum selder sind neun Bohrtürme und 45 000 Fässer Petroleum durch einen Riesenbrand vernichtet worden, der einen Gesamtschaden von mehr als einer Million Dollar anrichtete. Die mit Asbest kleidung versehenen Feuerwehrleute waren die ganze Nacht hindurch bemüht, den Brand einzudämmen. Kus unferer vcimst H Wilsdruff, am 12. Juni 1929. Merkblatt für den 13. Juni. Sonnenaufaang 3" jl Mondaufgang 10°° Sonnenuvürgang 20'° Monduntergang 0°° 1810: Ter Dichter Johann Gottfried Seunie gestorben. Helle Rächte. Es ist die Zett der Hellen, kurzen Nächte, denn es nähert sich des Jahres längster Tag. Nacht bedeutet uns Dunkel und es liegt etwas wie Grauen darüber Aber in diesen lichten Sommernächten scheinen alle Schrecknisse, alle Ängste, die wir mit dem Begriff „Nacht" zu verbinden pflegen, geschwunden ;u sein, und übrig bleibt nur Geheimnisvolles, Zauberisches, Elfenhafles. Kaum ist die Sommernacht heremgcbrochen, so leuchtet schon wieder das Licht in die Finsternis hinein, nicht etwa irgendein Kunstlicht, sondern das Licht des dämmernden neuen Tages. Wie lange währt schon solch eine Juninacht! Du hast dich hingelegi, um auszuruhen von des Arbeitstages Last und Mühe, und schon weckt dich der Sonne Schein, der vir ins Antlitz schaut und deine schönsten Sommernachts- iräume stört. Du magst die Fenster deines Zimmers noch so dicht und noch so dunkel verhängen, der Sonne wirst du doch nicht entgehen! Es ist ein merkwürdiges Wispern und Raunen in solcher Sommernacht, und wenn du sie im Freien oerbringst, so geistert und gespenstert es um dich wie im Märchen. Aber es ist nichts um dich, was dich in un bestimmte Furcht versetzen könnte, und wenn es dann im Zwie licht wie weiße Schleier um dich zu flattern scheint, so ist das auch nur etwas, was durchaus dazu gehört und dich nicht mit Schauern erfüllt. Die Frühaufsteher, die Leute aus dem Lande vor allem, wissen, daß es nichts Herrlicheres geben kann als nach solcher Sommernacht die Zeit bis zu den Früh stunden, da alles Leben sich von neuem zu regen beginnt, da nach feierlicher Stille unter dem Himmelsdom, dte nur durch die Morgenhymnen der Vögel unterbrochen wird, die Arbeit mit allem Lauten, das ihr eigen ist, von neuem einsetzt. Wer nicht zu den unheilbaren Lang- und Dauerschläfern gehört, sollte solche Helle, weiße Nacht einmal mitgenießen, ehe Vie lachende, leuchtende Zeit vorüber ist und das Dunkel wieder .voll und ganz" in seine Rechte tritt. * Schwimmbad Wilsdruff. Beide Becken frisch gereinigt. 17°. Die Pilzzeit beginnt. Die außerordentlich feuchte und dabei zeitweise recht warme Witterung hat das Wachstum in der Na tur stark gefördert. So wurden dieser Tage auch in der -Struth die ersten Pilze gesunden, und zwar einige schöne Exemplare Birken pilze. Ferner kommt als einer der ersten auch der Hexenpilz bereits zum Vorschein. Mlerdings ist bei diesem Pilze große Vorsicht ge boten, wie ja überhaupt bei allen Pilzen mit rotem oder rötlichem Futter. Der Hexenpilz sieht mit seinem festen braunen Hut und mit seinem starken, stämmigen Stiel dem sehr giftigen Satanspilz außerordentlich ähnlich, sie riechen und schmecken beide milde, wie Nuß. Die einzige Unterscheidung ergibt sich beim Anschneiden des Pilzes. Das Fleisch des Hexenpilzes ist gelb und wird bei Druck und Schnitt blau, das Fleisch des Satanspilzes ist weiß, es ver färbt sich beim geringsten Druck erst rot, dann blau. Es muß also dringend geraten werden, den Hexenpilz nur bei ganz genauem Kennen mitzunehmen und zu verwenden; er ist ein sehr guter Speisepilz. Die Freiwillige Feuerwehr hielt gestern abend eine ihrer Uebungen ab. Dabei nahm Brandmeister Beck Gelegenheit, zwei treuverdiente Männer zu ehren, indem er den Kameraden Paul Hörig die Litzen für dreißigjährige und Martin Barth für zwanzigjährige Zugehörigkeit zur Wehr überreichte. Branddirek tor B i r k n e r dankte beiden für die Treue und Aufopferung, mit der sie jederzeit ihre Pflicht der Wehr und der Allgemeinheit ge genüber erfüllt haben und forderte die jungen Kameraden aus, ihnen nachzueifern, getreu des Wahrspruches: „Einer für alle, alle für einen — Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!" Der vom Bezirksverband abzuhaltende Kursus für Feuerwehr-Elektriker soll in nächster Zeit in Tanneberg stattfinden. Zwei hiesige Kame raden werden zur Teilnahme bestimmt. Straßensperrung. Die Hofer Staatsstraße wird in den Fluren Herzogswalde und Mohorn vom 17. d. M. ab auf die Dauer von etwa acht Wochen für den Durchgangsverkehr gesperrt. 'Der Verkehr wird vom Erbgerichtsgasthofe in Grumbach ab über Tharandt und Grillenburg nach Naundorf bei Freiberg und um gekehrt verwiesen. Der Bühnenzirkus Louis Knie hat sein großes Zweimasten zelt auf dem Schützenplatze aufgebaut und eröffnet heute abend 8.30 Uhr sein auf drei Tage berechnetes Gastspiel. Sprung- und Tanzkünste, Gipfelleistungen in der Kunst des Jonglierens, eine gelehrige Bärengruppe, tollkühne Balance-Akte, turnerische und akrobatische Vorführungen und viele humoristische Zugaben machen das Programm zu einem wirklich sehenswerten. Taufend Jahre Meißner Land. Zur Iahrtausendfeier Meißens hat der Kirchenbezirk eine Festschrift herausgegeben: Tausend Jahre Meißner Land. Das Buch, das auf 188 Seiten über vierzig Beiträge geschichtlicher, aber auch die Gegenwart be rührender Vorgänge vereint, stellt nach fachmännischem Urteil einen Wert von vier Mark dar, wird aber für die Hälfte verkauft. Um den Absatz zu fördern, hat der Kirchenbezirk einen Kolporteur gewonnen, der in den nächsten Tagen, mit einem Ausweis der Superintendentur versehen, unsere Stadt besuchen wird. Die Fest schrift ist vortrefflich geeignet, die Eindrücke der Iahrtausendfeier zu erhalten und zu vertiefen. Kirchliche Trauerfeier am Tage von Versailles. Am 28. Juni sind es zehn Jahre her, daß in Versailles nach dem großen Welt kriege der Friedensvertrag unterschrieben werden mußte. Der Deutsche Evangelische Kirchenausschuß hat angeregt, daß dieser Tag in allen deutschen evangelischen Landeskirchen als Trauertag gehalten werde. Das Ev.-luth. Landeskonsistorium in Dresden wird daher verordnen, 'daß am 28. Juni in allen Gemeinden der sächsischen Landeskirche Trauergeläut stattfindet, und zwar 3 Uhr nachmittags, d. h. zu der Stunde, in der an dem Tage vor zehn Jahren der Vertrag in Versailles unterschrieben wurde. Das Läu ten der Glocken soll die Gemeinden an den Tag der deutschen Ka tastrophe erinnern und zu stillem Gebete mahnen. Am Abend sollen Gottesdienste gehalten werden. Ihre Form bleibt den Ge meinden überlasten. In den Gemeinden, die auf die Feldarbeit Rücksicht nehmen wollen, kann die Feier aus 'den folgenden Sonn tag, auf den 30. Juni, verlegt werden. In den Lindenschioßchen-Lichtspielen wird diese Woche der von den Besuchern des ersten Teiles sehnsüchtig erwartete zweite Teil des großen Meister-Detektiv-Films „B e l phegor" vorge führt. Er bringt die Auflösung der vielen Rätsel, die Enthüllung des großen Geheimnisses und Entlarvung der Verbrecher, bevor sie den geraubten Goldschatz in Sicherheit bringen können. Auto und Flugzeug spielen dabei eine große Rolle und am Schluste löst sich die Spannung in einer Verlobung. Der Film bietet auch 'den Besuchern viel, die den ersten Teil nicht gesehen haben. Die Obstaussichten sind nach den bereits vorgeschrittenen Fruchtbildungen nicht besonders günstig, um nicht zu sagen schlecht. Am empfindlichsten sind die Kirschen heimgesucht worden. In den Plantagen sind nicht selten bis über 50 Prozent des Baumbestan des vernichtet worden, der unbedingt als verloren anzusehen ist. Wildfraß ist außerdem erheblicher Schaden an kleineren, beson ders Zwerg- und Buschbäumen entstanden. Mit Birnen werden ebenfalls keine zufriedenstellenden Ernten erzielt werden. Bessere Sorten haben fast überall kaum Früchte angesetzt, oder die Bäu me sind überhaupt kahl geblieben. Den besten Ertrag dürsten Aep- fel und Pflaumen liefern, wie schon deren reiche Blut versprechen konnte. Der Winter hat also einen teuren Tribut von der Natur gefordert, der nicht ohne Eindruck auf die Volkswirtschaft sein wird, abgesehen vom Ausfall gesundheitlich wertvoller Nahrungs mittel, zu denen Frischobst in erster Linie gehört. Wiedersehensfeier der sächsischen Pioniere. Am Sonnabend und Sonntag fand in Pirna der neunte Sächsische Pioniertag j statt, zu dem die ehemaligen Pioniere in sehr großer Anzahl ein- s getroffen waren. Für den Begrüßungsabend am Sonnabend er- j wies sich die große Festhalle des Schützensalons fast zu klein. Am ; Sonntag früh stellten sich die Fahnenabvrdnungen zum Marsche i nach dem Kriegerdenkmal, wo die Kranzniederlegung erfolgte. Die s Gedächtnisrede hielt Pfarrer Lischke-Dresden, in der er zum s Schluste sagte: Wir erneuern den Schwur: And wenn die alte säch- s fische Pionierwaffe auch mit aufeinandergebistenen Zähnen Spitz hacke und Spaten beiseite stellen mußte, eines kann ihr niemand aus dem Herzen reißen: das ist die Liebe zu unserem Volke und Vaterland und das Vertrauen aus Deutschlands Zukunft. Deutsch land, Deutschland über alles, und im Unglück nun erst recht! Während die Musik „Ich halt' einen Kameraden" spielte, senken sich die Fahnen und die Kameraden entblößten ihr Haupt. Technik und Erfindungen. In unserem Bezirk wurde Ge brauchsmusterschutz eingetragen auf Kl. 77d: Mofaiklegespiel. — Kl. 21f: Elektrischer Wandarm. — Kl. 47f: Rohrverbindung ins besondere für die chemische Industrie. — Kl. 34i: Haustoilette in Hockerform, — Kl. 21c: Gehäuse für Abzweigeklemmen, Schalter o. dgl. — Kl. 21c: Isvlationskörper für feuchte Räume. — KI. ! 21g: Radio-Lampensockel. — Kl. 38e: Hobelbankblatt. — Kl. 42g: Membrane aus Holz in Schalldosen sür Sprechapparate. — KI. 45b: Einzelkorn-Steckmaschine. (Näheres auf Wunsch durch Pa tentbüro Krueger, Dresden, Schloßstraße 2.) Keine Blumen in den Mund nehmen. Immer wieder werden Fälle bekannt, nach denen Personen dadurch gesundheitlich schwer geschädigt wurden, daß sie die Blütenstengel von Blumen im ' Munde trugen. Die Gifte werden vom Mundspeichel den Ver- ! dauungsorganen zugeführt und können nach Eintritt in das Blut . schwere Vergiftungserscheinungen und nicht selten auch den Tod ! zur Folge haben. Man wird vor ollem auf Kinder belehrend ein- ! zuwirken haben, doch kauen Erwachsene ebensogern auf grünen ! Stengeln. Grumbach. (Weihe der „S ä n g e r h al le") Die in l der Sonnabend-Nummer im Inseratenteil angekündigte Weihe i der „Sängerhalle" in Grumbach ist am Montag abend in groß- f zügigster Weise durchgeführt worden. Inmitten des lampionge- - schmückten Gartens im Grundstück des Herrn Eckelt in Grumbach - hatte sie ihre Aufstellung gefunden. Die ,-Sängerschar" setzte sich j aus Mitgliedern des hiesigen Turnvereins D. T. zusammen. Die ; munteren Volks- und Turnerlieder,„die hier zum Besten gegeben j wurden, hatten gar bald eine Zuhörermenge angelockt, die noch j weit größer angewachsen wäre, wenn derWettergvtt nicht so böse i Miene zum guten Spiel gemacht hätte. Nachdem der „Weiheakt" ' vollzogen war, wurde Milch statt des üblichen Bieres getrunken, die sich die „Sänger" als äußerstes Zeichen zur „Schonung der Stimme" vvrgezogen hatten. Anter Gesang und Humor waren die Stunden schnell vergangen; es wurde noch einstimmig beschlossen, bald wieder einmal einen „Sangesabend" abzuhalten und diesen noch etwas festlicher zu begehen. Zur Vorbereitung aus diese Ver-
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