Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 13.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192906131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290613
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-13
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.06.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gesagt werden, daß der größte Teil der vemscyen Bevonerung an Elsaß-Lothringen gar nicht interessiert sei. Der Vorsitzende begann dann mit der Vernehmung des Angeklagten, der vor allem darauf hinwies, daß er einzig und allein im kulturellen Interesse des Landes Autonomist geworden sei. Im weiteren Verlauf der Verhandlung erklärte sich der Staats anwalt bereit, zwei wichtigen Zeugen, die sich außerhalb Frank reichs befinden, freies Geleit zu gewähren, wenn sie vor Gericht erscheinen wollten. Günnes persönlich. Vernehmung des Hauptangeklagten im Stinnes-Prozeß. Unter außerordentlicher Spannung begann im Stinnes- Prozeß die Vernehmung des Angeklagten Stinnes. Stinnes, der stockend sprach, stellte zunächst fest, daß er, als von Waldow und Nothmann ihm das Geschäft vortrugen, auch nicht im geringsten geglaubt habe, daß es sich um ein unfaires oder in irgendeiner Form nicht einwandfreies Geschäft handeln könne. Als ihm später Bedenken wegen des Verhaltens der holländischen Bank gekommen seien, sei bei ihm der feste Entschluß entstanden, aus dem Geschäft heraus- zuaehen. Er habe sich nickst in die Hände von Hochstaplern be geben wollen und wollte verhindern, daß sein Name im Zu sammenhang mit derartigen Geschäftsleuten genannt würde. An eine Schädigung des Reiches habe er niemals gedacht, da er stets mit einer sorgfältigen Nachprüfung aller Unter lagen durch die Behörden gerechnet habe. Auf das bestimmteste möchte er auch erklären, daß keine Verdienstmöglichkeit hätte groß genug sein können, um ihn aus Ewigkeit in die Hände von Schrandt und Genossen zu bringen und diesen damit Ein gang in seine Firma zu verschaffen. Nach diesen einleitenden Bemerkungen schilderte der An geklagte seinen Lebenslauf und dann die Schwierigkeiten, in . die der Stinnes-Konzern nach der Inflation geriet, und seine Bemühungen, aus diesen Schwierigkeiten herauszukommen. Im Verlaufe der weiteren Vernehmung fragte der Vor sitzende den Angeklagten, ob es ihm nicht bedenklich erschienen sei, auf Kosten des Reiches Ausländern zu Auf wertungen zu verhelfen, die sie sonst nicht bekommen hätten? Stinnes erklärt, er habe sich sagen müssen, daß, wenn er die Sache nicht sinanziere, es ein anderer täte. Aus die Frage des Vorsitzenden an den Angeklagten, ob er von Waldow nicht, wie dieser in der Voruntersuchung aussagte, den Auftrag gegeben habe, Akten beiseite zu brtngen, erwidert der Angeklagte Stinnes sehr erregt, daß davon gar keine Rede sein könne. Die Vernehmung des Angeklagten Stinnes wird darauf auf Freitag vertagt. Der Kaschauer Zigeunerprozeß. Endlich ist vom Menschenfressen die Rede. Zur Ergänzung des Beweisverfahrens verlangten im Kaschauer Zigeunerprozeß die Verteidiger die Vernehmung einiger Ärzte, vor denen die Zigeuner gestanden haben sollen, daß sie einige ihrer Opfer verspeist hätten. Vernommen werden soll auch ein Dr. Springer, der die in der Nähe des Zigeunerlagers vergrabenen Knochen untersucht und sestgestellt hat, daß es sich bei einem Teil davon um ausgekochte Menschenknochen handle. Das Gericht lehnte jedoch alle diese Vernehmungen ab. Trotzdem kam der dann als Sachverständiger vernommene Psychiater Dr Stuchlik aus den Kannibalismus zu sprechen, indem er erklärte, daß er auf Grund eingehender Untersuchungen der Zigeuner einen Kannibalismus bei ihnen für möglich halte. Die Ursache einer solchen Tat wäre in Per versität, Aberglauben oder Hunger zu suchen Das ursprüng liche Geständnis Wäre damit zu erklären, daß die Angeklagten sich der Größe ihres Verbrechens gar nicht bewusst waren. Als ihnen die Höhe der zu erwartenden Strafe klargeworden sei, hätten sie alle zu leugnen begonnen. Der Sachverständige schloß seine Ausführungen mit der Erklärung, daß die niedrige Intelligenz der Angeklagten der einzige Milderungsgrund für ihre Tat sei. Neues aus aller weit I - ,..,«— Bergmannstod. Auf der Saargrube „La Houve" verunglückte durch niedergehendes Gestein der 38jährige verheiratete Bergmann Hahn aus Wallerfangen, Vater von acht Kindern. Er war sofort tot. Mit ihm wurden zwei weitere Bergarbeiter, ebenfalls verheiratet und Familienväter, schwer getroffen. Sie erlagen im Kranken- hause ihren Verletzungen. Feuer in einem Mailänder Zelluloidlager. In einer Mailänder Zelluloidfabrik entstand infolge Selbstentzün dung Feuer, das rasch um sich griff. Unter den vielen in den Magazinen beschäftigten Arbeiterinnen und Kindern brach eine Panik aus. Neun Arbeiterinnen wurden schwer verletzt; von den Sanitätsmannschaften erlitten zwei bei der Rettung von Verunglückten schwere Brandwunden. Ein Kind, das vermißt wird, dürfte in den Flammen um gekommen sein. EineTaufgesellfchaftdurchzweiStock- werke gestürzt. Der Neffe eines Hausbesitzers in Neapel feierte in dem Hause seines Onkels die Taufe seines Sohnes. Während eines Tanzes brach plötzlich der Fuß boden eines Zimmers im dritten Stockwerk ein, so daß sämtliche Anwesenden in den zweiten Stock hinabstürzten; hier wurde ebenfalls der Fußboden durchschlagen, so daß die Bedauernswerten im ersten Stock unter den Trümmern begraben wurden. Aus den Schuttmassen wurden zehn Schwerverletzte und zahlreiche Leichtverletzte hervor gezogen. Nur einige Mädchen, die sich an die Wand gelehnt hatten, um den Tanzenden Platz zu machen, blieben von dem Unglück verschont. Sven Hedin erkrankt. Der schwedische Forschungs reisende Dr. Sven Hedin traf aus Peking in Boston ein, um sich wegen einer Nervenentzündung in der Schulter ärztlich behandeln zu lassen. Er ist von seiner Schwester und dem Wundarzt der Expedition begleitet; die anderen Mitglieder der Expedition sind in Peking geblieben. Es heißt, daß der Forscher sich einer Operation unterziehen muß. Paul Müllers Segelfahrt über den Ozean. Nach einer in Washington eingetroffenen Meldung ist der Deutsche Paul Müller mit dem Segelboot, mit dem er über den Ozean gefahren ist, in der Nähe von Mosquito Lagoon an der Küste Floridas gelandet. Studentenstreik in Mexiko. In Mexiko sind 2000 Studenten in den Streik getreten; sie besetzten die Univer sität und bemächtigten sich mehrerer Beamten, die sie als Geiseln gefangen halten. Die Studenten fordern die Ab schaffung der monatlichen Prüfungen und den Rücktritt des Rektors. Eisenbahnunglück infolge fortgesetzter Wolkenbrüche. Bei Chittagong an der indisch-siamesischen Grenze wurde die Eisenbahnstrecke infolge wolkenbruchartiger Regen- ! güsse unterspült. Hierdurch entgleiste ein Zug. Fünf Eisen bahnangestellte wurden bei diesem Unglück getötet. Bunte Tageschronik Berlin. Bei Zememierarbeiten an den Fundamenten des Funklurmes stürzle eine Belonmauer ein und begrub vier Arbeiter unter sich Alle vier wurden schwer verletzt. 3. Ziehung 2. Masse 195. Sächs.Lan-eslottene Ziehung am 12. Juni 1929. lO-n« Gewährst Alle Nummern, hinter welchen keine Gewinnbejeichnung steht, sind mit 144 Mark gezogen. 8008 auf Nr. 18141 bei Fa. Arthur Winkler, Dresden. novo auf Nr. 61088 bei Fa. Oskar Krüger, Leipzig. MW» auf Nr. 96221 bei 8a. Eduard Merkel, Crimmitschau. sooo auf Nr. 128933 bei Fa. Stein L Oeser, Dresden, svoo auf Nr. 20179 bei Fa. Miersch L Zehl, Meißen, sooo auf Nr. 146888 bet Fa. Wilhelm Sandelmann, Leipzig. 8000 auf Nr. 147458 bei Fa. Paul Lippold, Leipzig. - VL84 521 244 248 772 558 (300) 336 (200) 242 292 179 (500) 1693 221 459 (200) 558 776 (500) S832 (300) 020 298 565 853 922 925 951 (200) 582 S6S9 581 509 4667 (200) 064 605 587 392 669 313 580 368 142 399 910 (200) 219 365 017 8478 509 252 601 468 078 728 «209 630 426 864 073 7644 938 672 545 252 087 926 8223 778 286 908 474 050 918 417 521 (1000) 482 (200) 8893 343 133 349 739 (509) 850 053 044 193 240 729 (200) 10930 804 237 (200) 581 133 999 862 (200) 251 091 (200) 546 534 11045 (200) 671 770 801 457 372 364 (1000) 611 280 099 178 12085 058 306 862 170 491 512 802 294 485 609 555 381 911 007 1S004 163 216 668 797 074 477 375 023 (LOO) 330 213 801 14689 905 483 730 166 468 244 548 675 (200) 610 (200) 110 001 1521« (200) 596 833 137 810 073 411 925 16306 888 347 426 635 495 036 (200) 637 17945 801 (200) 481 545 961 559 942 399 563 847 18676 574 998 975 294 223 662 (200) 141 (3000) 19803 425 (200) 173 (200) 669 531 561 443 857 184 (LOO) S0375 371 179 (2000) 622 103 735 (200) 748 823 2I6I1 050 (300) 229 967 401 129 870 982 538 589 213 898 561 SS317 (200) 068 167 924 829 »3344 877 166 310 786 270 442 497 074 159 689 033 S4505 556 409 783 672 977 386 665 950 427 »SE (300) 886 653 804 949 564 (306) 426 692 643 704 940 (200) 2080« «97 84« 089 093 278 722 098 236 27865 444 337 (200) 900 796 472 (200) 795 (500) 382 »8213 436 957 379 (200) 047 400 229 20933 230 404 545 897 705 (200) 772 054 537 (300) 427 406 346 30577 328 565 832 337 495 SI260 654 954 779 660 897 456 (200) 047 3S25« 789 630 386 406 979 33678 474 777 653 873 (300) 905 246 935 4,7 305 030 428 865 34390 430 544 892 939 (200) 304 444 (2001 244 35490 324 428 856 474 583 640 892 056 546 284 668 634 30559 548 745 37760 040 487 392 38372 969 548 479 648 478 265 (500) 829 (300) 143 38345 642 882 365 326 (300) 755 377 (200) 236 ISO 40723 6S3 528 937 409 798 41896 428 433 255 4S857 777 662 284 804 287 858 679 922 230 729 823 862 694 (200) 43319 371 039 804 838 272 283 251 (-00) 830 585 44926 299 723 442 936 217 404 933 554 602 552 (300) 606 45852 459 096 784 152 094 936 878 46668 494 901 663 002 878 (200) 774 587 791 (200) 233 628 47824 872 «63 152 307 497 927 760 891 (500) 178 249 (200) 48342 748 048 (200) 799 647 944 475 533 653 975 4S753 278 346 738 50466 357 (200) 455 572 744 462 237 51253 023 703 250 809 095 5S940 (290) 852 228 768 444 692 432 564 (200) 857 954 5»! 59 (200) 945 774 970 602 342 54488 469 740 544 424 (200) 637 256 4 63 352 .474 857 5 5570 860 (200) 749 275 524 930 268 266 56 i78 (200) 044 327 049 (500) 649 675 674 393 (200) 342 784 5V597 868 354 986 868 492 837 724 307 484 274 <300) 636 764 58663 279 744 (200) 647 (200) 727 678 (200) 884 50903 (200) 587 676 994 60650 849 435 804 044 957 731 (500) 899 61611 083 (3000) 043 256 414 68045 542 884 663 218 676 679 6S990 368 746 695 240 715 730 803 002 201 64866 (500) 976 564 175 607 746 65608 098 66000 003 848 484 (200) 729 456 66223 959 (200) 049 (200) 955 844 497 785 484 280 6V443 620 080 444 723 266 (500) 425 (200) 824 68803 (200) 380 913 6S521 785 161 (200) 146 596 252 347 70943 349 557 487 (300) 686 (500) 727 837 395 860 214 391 060 71038 133 (200) 894 (500) 385 032 158 466 72065 649 402 7S788 840 769 267 447 020 265 146 007 S22 74318 256 (309) 338 635 614 776 601 739 960 998 556 75206 467 124 629 76184 898 210 393 620 77423 880 925 567 (200) 379 235 232 518 832 V8732 (209) 430 543 427 889 784 78849 5l3 898 363 738 80398 226 797 44> 452 648 740 84000 81904 644 473 708 742 (300) 889 «50») 82288 296 484 479 794 570 229 255 754 390 235 843 892 985 689 «WM 493 537 327 980 664 884 464 254 240 84545 055 670 790 186 946 570 944 254 «69 693 85664 (200) 958 737 404 463 484 8 6563 077 686 8 7044 648 839 882 ( 4000) 088 88484 337 766 666 626 8S5S3 639 766 460 799 986 534 S0849 944 284 267 717 133 021 023 532 636 747 (500) 285 232 265 948 (200) »1646 986 (200) 506 021 »2285 329 617 414 315 170 »S534 903 087 354 729 082 (200) 198 635 314 441 881 015 »4465 118 143 085 711 560 274 094 198 <209) 588 477 »5473 062 166 647 (200) 686 083 657 578 899 451 672 111 232 (200) 648 »«919 355 593 221 (3000) 324 763 165 ,200) 534 (200) 954 (1000) »7754 399 094 (300) 061 535 006 539 479 580 (200) 971 »8470 366 640 796 208 564 »»429 384 843 473 539 746 549 (200) 10V554 570 468 307 (200, 076 364 398 404733 404 652 770 536 470 (200) 348 (200) 780 453 636 »»2025 (200) 752 576 245 455 056 420 103338 589 637 662 326 625 (200) 495 (300) 735 159 404012 753 765 548 994 702 574 580 456 714 335 029 381 LV58S5 222 760 281 489 766 (200) 715 214 400416 (200) 603 313 804 475 962 362 4 07115 141 (500) 804 (500) 456 (200) 986 998 563 870 4 08139 860 127 372 40S040 393 261 503 410 285 528 688 770 (200) 440998 605 993 216 096 444353 407 (500) 280 765 (300) 303 062 003 259 44L024 934 675 026 260 161 664 385 168 119 443211 478 318 (500) 178 043 444292 003 343 823 955 (200) 433 393 264 874 681 (500) 115000 924 240 44.1950 198 732 448248 456 811 742 872 556 545 973 747 (200) 776 266 447130 475 013 183 995 (200) 390 648 253 448125 483 380 996 581 913 635 903 44S479 180 449 348 550 349 563 420254 232 398 469 483 314 226 498 814 309 4S4875 (200) 795 122 784 183 (200) 947 42S597 047 296 946 648 557 718 277 450 42S021 340 412 615 401 853 449 122 (200) 329 (200) 072 424022 136 752 591 635 (200) 539 305 423974 233 045 466 338 (200) 446 772 626 679 025 868 428711 615 281 198 393 537 181 829 (200) 262 531 824 427816 853 348 394 775 779 469 541 (200) 074 428275 933 (3000) 585 (200) 909 (300) 861 916 858 (200) 410 079 42S212 (200) 701 582 097 852 (200) 976 670 574 810 420 200 952 430312 123 880 882 453 (200) 4S4399 487 930 034 620 811 341 045 986 458 400 4SS631 054 809 (200) 298 (200) 502 361 568 236 219 010 423 898 4SS858 (300) 347 250 (500) 388 (200) 091 306 43456« <200) 058 (200) 429 224 695 845 433013 499 182 299 393 973 766 044 070 4SK574 734 324 910 798 012 102 903 631 4S7759 957 (200) 246 256 881 846 803 828 (300) 550 (300) 4S8366 189 717 (200) 343 4SS509 157 184 865 312 (200) 200 609 800 (200) 440633 (SOO) 496 (200) 604 361 309 748 993 675 444823 619 929 325 (500) 878 214 476 081 175 44S584 044 331 519 824 444 443892 064 986 444127 631 379 492 611 610 714 216 075 936 145038 021 998 513 549 4 48594 800 300 210 393 888 (2000) 603 413 447608 458 (2000) 742 752 (800) 327 382 4 4 8933 153 621 236 612 671 067 104 (300) 482 »4»592 303 963 109 708 103 895 705 l Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 317,l). Freitag 14. J«ni. 12: Schallplatten. » 16.30: Opernnachmittag Mitw.: Eva Graf und Adolf Dimano (Gesang), Funkorch. » 13.05! Esperanto. * 18.20: Wetter, Zeit. * 18.30: Englisch für Fort geschrittene. » 19: Dr. Schirokauer: „Plagiat". » 19.15: Prof Dr. Engländer: Das Plagiat in urheberrechtlicher Betrachtung. » 19.30: Dr. van Kämpen: Deutsche Baukunst seit 1900. » 20! Wilhelm Rinkens-Stunde. (Zu seinem 50. Geburtstag am 14. Juni) Mitw.: Grete Welz (Gesang), W. Rinkens (Klavier), O. Bram (Flöie/. Prof. Reitz (Violine), L. Nützner (Bratsche), W. Schuh (Pwloncelh. Zwei Sätze aus der „Pnlophonen-Susie", für Flöte Bratsche und Violoncell (Erstaufführung). — Drei Mllanellen, füi Sopran und Klavier (Erstaufführung). — Elegie und Rondo-Humo- c reske für Viola und Klavier (Erstaufführung). — Drei Lieder: Di« Straße- Selige Nacht: Morgenlied im Mai. — Adagio und Ronde für Violine und Klavier. — Zwei Lieder: Das Pantöffelchen: Di« Wiest schäumt von Blüten. » 21: Reichsminister a. D. Dr. Koch! Dis Polizei im Volksstaat. V 2140: G. Landauer: Hamlet. Sprecher« Pam Pnna. » Anschl.: Tanzmusik. Kapelle Kilian. Freitag, 14. Funk. Berlin Welle 475,4. Für das Stettiner Programm. 13.05: Sondermitteiklm- gen für den Landwirt. * 1S.30: K. von Schultz: Sparsamkeit im Haushalt. 4- 16.00: Dr. Viktor Engelhardt: Wie spiegelt sich der Geist der Völker in ihren Bauten? (Indien.) 4- 16.30: Karl Kayser-Eichberg: Die Entwicklung des Berliner Aus- stellungswcsens im Spiegel der Kunstrichtungen. * 17.00 bis l8.30: Unterhaltungsmusik der Kapelle Emil Roösz. 4- 18.40: Lhefredakt. G. Lüdecke: Das deutsche Traberderby. 4- 19.00: Prof. Dr. Martin Igel: Die Technik der Eisenbahnstratzen. 4- l9.30: Bibliotheksdir. Prof. Dr. Hoppe: Das tausendjährige Lenzen a. d. Elbe. 4- 20.00: Sendespiel: „Die Stumme von Portici." Oper von D. F. E. Auber. Dirigent: Selmar Meyrowitz. Deutsche Welle 1649. 12.00—12.28: Geographisches Zwiegespräch. Hochtouren und ihre Gefahren. 4- 12.30—12.40: Mitteilungen des Ver bandes der Preuß. Landgemeinden. 4c 14.30—15.00: Kinder lieder. 4- 15.00—15.30: Wetterfühligkeit, kosmische Einflüsse auf die Gesundheit. 4- 15.40—16.00: Die internationalen Frauenorganisationen. -st 16.00—16.30: Buch und Kind. 4c 16.30—17.00: Einführung in Sonate und Sinfonie. 4- 17.00 bis 18.00: Nachmittagskonzert Leipzig. 4c 18.00—18.30: Sinn und Unsinn des Berechtigungswesens. 4c 18.30—18.55: Eng lisch f. Fortgeschrittene. 4c 18.55—19.20: Neuere getstesgeschichtl. Werke. 4- 19.20—19.45: Wissenschaft!. Vortrag f. Zahnärzte. 4- 20.00: „Die Stumme von Portici." Oper von D. F. E. Auber. Seme blinde Kran Origmalroman von Gert Rothberg. 48. Fortsetzung Nachdruck verboten Wendox sah mit sonderbarem Lächeln auf den großen, schlanken Mann, der ihm so gut gefiel. „Du bist doch das Original des Bildes, welches ich damals bei der geliebten Frau sah. Welches Schicksal trennt euch? Ihr seid doch für einander geschaffen, ihr beiden schönen Menschen. Ich muß das zu ergründen suchen." Morland zappelte vor Wonne. „Wir sind also diejenigen, welchen es vergönnt ist, mit Inge Stern zu speisen. Hoffent lich sahen uns recht viele Bekannte, damit sie was zu stau nen haben." Eschingen lächelte über die kleine Schwäche des guten, alten Herrn. In seinem Innern aber sah es recht sonderbar aus. Ein stürmisches Wühlen war in ihm. Es war, als hätte er heute etwas Langersehntes wiedergefunden. Und doch etwas war da. Die junge Sängerin, die so wunderbar sang, die erinnerte ihn lebhaft an jemand, er wußte aber nicht an wen, so sehr er auch nachdachte. Er wußte nicht, wie weit er sich im Innern bereits mit Inge Stern beschäftigte. Die veilchenblauen Augen schienen ihn noch immer anzublicken. Er gab sich einen Ruck. Er würde sich nicht näher mit ihr beschäftigen, denn das war nicht gut. Der Zauber der deut schen Blume war gefährlich. Er wollte sich nicht noch einmal die Flügel verbrennen. Als die drei Herren ihr Auto bestiegen, das sie nach dem vereinbarten Hotel bringen sollte, fuhr ein anderes Auto an ihnen vorüber. Im Innern desselben saß eine Dame. Aus dem tieferregten Gesicht blitzten große goldbraune Augen die drei Herren an. „Die Sorta," knurrte Morland unbehaglich. — Eschingen aber sah an ihr vorbei. Wie ein böser Traum erschien ihm sein Erlebnis mit der schönen, falschen Frau. Vor seinen Augen stand ein anderes Frauenbild. Rein, un- antastbar in edler Frauenwürde. Wendox aber sah mit finsteren Augen auf die Frau, die seinen besten Freund auf dem Gewissen hatte. Nun war es Zeit, mit ihr abzurechnen. Bald sollte der Zeitpunkt kom men. — In dem vornehmen Washington Hotel war am Abend ein kleiner Saal reserviert, in dem eine kostbar ge deckte Tafel stand. Hier erwarteten die drei Herren Inge Stern und ihre Begleiterin. Jutta-Inge aber war mit einem Glücksgefühl ohneglei chen vom Festsaal nach ihrer vornehmen Pension gefahren. Nun hatte sie Karl Heinz gefunden. O, wie sie ihn liebte. Sie sah ihn noch jetzt vor sich, groß, schlank, mit den grauen Augen, die tief in ihr Innerstes drangen. Ja, tausendmal ja. Sie wollte zum Souper fahren, sie wollte nicht unentschlossen und zaghaft zur Seite stehen. Morgen würde sie ja wenig Zeit haben, denn da war die Höhe der Veranstaltungen. Die drei Sängerinnen sollten da noch einmal singen, dann erst würden die Kritiker be stimmen, welche von ihnen den ersten Preis erhielt. Jutta ruhte ein Stündchen, um beim Festmahl frisch zu sein. Hanne Oldenberg beaufsichtigte unterdessen die Vorberei tung des Bades. „Suche mein gelbes Spitzenkleid hervor," bat Jutta. „Ich muß schön sein heute, denn, Hanne, liebe Hanne, ich habe ihn ja gefunden." Hanne verstand nicht gleich. „Wen?" „Tante Hanne, meinen Mann. Ich bin ja so glücklich." Nun war auch Hanne ganz aus dem Häuschen. Sie um armten sich beide vor Glück und Freude. Als nun Jutta er zählte, daß heute abend auch Hanne mitmüsse, da kam die treue Seele in die größte Aufregung. „Ach, du mein Gott," sagte sie nur. „Ja, Hanne, da sollst du ihn sehen. Du mußt ihn un auffällig beobachten, damit du siehst, ob er ein wenig Inter esse für mich hat. Ich habe doch auch noch eine Ueberraschung süc Mister Morland. Ich will ihm noch heute erzählen, daß ich Miß Ethel kenne, daß sie meine beste Freundin ist außer dir." Hanne Oldenberg lächelte beglückt. Diese letzte Bemer kung freute sie sehr. „Ach, wenn doch alles gut würde," dachte sie. „Warum müssen die zwei so nebeneinander hergehen? Es wäre doch so wundervoll, wenn sie sich fänden. Schade, daß sie schweigen muß. Aber das Kind will es nun einmal so." — Jutta-Inge schlug das Herz bis in den Hals hinauf, als sie die mit grünem Plüsch belegten Treppen des Hotels hinausschritt. Hanne trippelte ängstlich neben ihr her. Oben, zwischen dem dunklen Oleandergebüsch, stand Wendox. Er begrüßte sie mit einem herzlichen Hand kuß und überreichte ihr einen Strauß prachtvoller, süßduf tender La France. Sie nahm mit dankbarem Lächeln die Blumen in Emp fang und vergrub wie in leichter Verlegenheit einen Augen blick das feine Näschen in der duftenden Pracht. Dann führte Wendox die Gäste in den Saal, wo die Festtafel stand. Morland und Eschingen kamen schnell auf die Erwarte ten zu. Mit heißer Sehnsucht ruhten ihre blauen Augen einen Augenblick auf dem Gesicht des geliebten Mannes. Eschingen aber dachte: „Bin ich denn verrückt, daß ich mich in jede große Sängerin verliebe? Was fällt mir eigent lich ein, was geht Inge Stern mich an? Mich soll keine Sängerin, mag sie singen wie ein Engel, je wieder so be zaubern, daß ich mich selbst vergesse." Troß dieses schönen Vorsatzes aber ruhten seine Augen immer wieder auf dem süßen reinen Gesicht. Und immer wieder mußte er denken: „Sie ist bestimmt anders als jene, ganz anders." Morland aber war in seinem Element. Er erzählte harm lose Schnurren. (Fortsetzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)