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Ueber den Verlauf der Sitzung verlauten von alliierter Seite folgende nicht uninterefsante Einzelheiten: Unter den deutfchen Vorbehalten waren es insbesondere vier, die eine heftige Erör terung auslösten und anscheinend den Anlaß zu Vorbehalten von alliierter Seite geben werden. Es sind dies: i 1. das von Dr. Schacht verlangte Moratorium für den Trans ¬ fergeschützten Teil der deutschen Schuld; 2. die Rovisionsklausel; 3. die Frage der Aufhebung der deutschen Kontrolle; 4. die Preisgabe der Eisenbahnobligationen. Von französischer Seite wurde besonders die dringende Notwen digkeit der Kommerzialisierung eines Teiles der deutschen Schuld unterstrichen. Die sogenannten Youngschen Zahlungen, die von Dr. Schacht unter der Voraussetzung angenommen wurden, daß die deutschen Vorbehalte gleichzeitig Annahme finden, wurden dagegen am Donnerstag noch nicht erörtert, ebensowenig der Verteilungs schlüssel für die deutschen Iahreszahlungen. Die Frage der Deckung der alliierten Schulden wahrend der letzten 21 Jahre wurde nur kurz gestreift, wobei sich ergab, daß ernste Bedenken über den deut schen Vorschlag geäußert wurden, der bekanntlich Deckung durch die Gewinne der Zentralbank für internationale Zahlungen und vor allem durch die französische Forderung an die Nachfolgestaaten vorsieht. Sine ernstliche Verhandlungssrundiage. Paris. Die Agentur Havas berichtet, daß die Sachver ständigen am Donnerstag in privaten Besprechungen von Delegation zu Delegation die Prüfung des allgemeinen für die Regierungen bestimmten Berichts Sir Josiah Stamps, der die Vorbehalte des Rcichsbankpräsidentcn Dr. Schacht ent hält, begonnen haben. Dieser Bericht ist durch eine Anzahl von Einfügungen vervollständigt worden Die Delegierten der Hauptgläubigermächte prüften nachmittags gemeinsam diesen Bericht. Angesichts des Umfanges und der Bedeutung dieses Dokuments werden zu seinem Studium wahrscheinlich mehrere Tage notwendig sein. Man sei, so heißt es in der Havasdepesche weiter, in Konferenzkreisen der Ansicht, daß der Bericht Stamp-Schacht eine ernstliche Verhandlungs grundlage darstelle, da die Vorbehalte des deutschen Dele gierten in eine Form gebracht seien, die ihre Besprechung durch die Gläubiger erlaube. deutscher, beachte die heimischeSrzeugung! Rede Dr. Stresemanns inDresden. Aus Anlaß der Eröffnung der Jahresschau „Reisen und Wandern" veranstaltete die Stadt Dresden einen Empfang. Nach der Begrüßungsansprache des Ober bürgermeisters Dr. Blüher hielt Reichsautzenminister Dr. Stresemann eine Rede, in der er unter aus drücklicher Betonung, daß er nicht als Reichsminister, sondern als früherer Stadtverordneter von Dresden spreche, ausführte: Es sei bedauerlich, daß die ungeahnte Entwicklung des Verkehrs, den die Jahresschau zeige, in eine Zeit falle, in der Deutschland arm geworden sei. Freilich sei der Deutsche auch selbst viel an seinem Miß geschick schuld, denn er beachte die deutsche Pro duktion zuwenig. Auf seiner Jtalienreise habe er kein fremdes Auto gesehen und keine fremde Frucht vor gesetzt bekommen. Das sei leider in Deutschland anders. Er wünsche, daß in den schweren Krisen, die wir zu durch leben haben, bald eine Besserung eintrete, damit Deutsch land das wiedergewinne, was es vorher an weltwirt schaftlicher Machtstellung besessen habe. Von der Ausstellung „Jahresschau deutscher Arbeit" in Dresden. Unser Bild zeigt: Große Trachtenschau von links nach rechts: Niederschlesier-, Vierländer- und Oberschlesier-Bauernbraut- paare. Ltn-egreisliche Beschimpfung des Generals von Geecki. Angriffe im Rumänischen Senat. In der rumänischen Senatssitzung hat der frühere liberale Außenminister Argetoianu an den Ministerpräsi- oenten Maniu eine Frage über seine Zusammenkunft mit oem General von Seeckt in Klausenburg gerichtet, wo bei er General von Seeckt als „Oominis vozmgsur" und „Abenteurer" bezeichnete. Argetoianu hob die Not wendigkeit guter Beziehungen zu Deutschland hervor, fügte aber hinzu, er protestiere dagegen, daß Personen, die an der Spitze der deutschen Armee gestanden hätten, Rumänien als Arbeitsfeld betrachteten. In einer sofortigen Replik hob Ministerpräsident Maniu nochmals hervor, daß die Annahme des rein privaten und vollkommen un politischen Besuchs ein selbstverständlicher Akt der Höflichkeit gewesen sei, und bemerkte unter den Beifalls rufen der Mehrheit, daß die politische Moral sehr tief stehenmüßte, um irgendwelche Kommentare an diesen Besuch zu knüpfen. Der Ministerpräsident pro - testierte weiter energisch gegen die Beschimpfung des Generals von Seeckt. Argetoianu erkannte dann vor dem Senat selbst an, daß die von ihm gewählten Ausdrücke z u stark gewesen wären, und erklärte, keine weitere Kampagne in der Angelegenheit der Zusammenkunft des Ministerpräsidenten Maniu mit General von Seeckt führen zu wollen. Ltnschatzbare Kronjuwelen. Die mit der Abschätzung der persischen Kronjuweken beauftragten französischen Sachverständigen haben dem Schah ihren Bericht unterbreitet. Der größte Teil der Ju welen besteht in Diamanten, Brillant e n, Per - l e n und Smaragden. Einige Smaragde sind sehr groß. Der Wert des größten wird auf 78 000 Dollar ge schätzt. Unter den Brillanten befindet sich der berühmte Dariainur, dessen Wert unschätzbar ist. Bezirkstag in Meißen. Donnerstag, 16. Mai 1929. Im Sitzungssaale der Amtshauptmarmschaft Meißen wurde gestern Nachmittag 2 Uhr Sitzung des Bezirkstages des Bezirks- verbandes abgehalten. Der Vorsitzende, Bürgermeister Glöck ner- Weinböhla, begrüßte als Gäste Kreishauptmann Buck und Amtshauptmann Schmidt, sowie die Dezernenten, ferner die neu ointretenden Mitglieder, die Herren Zieger und Mö- bius. In die Tagesordnung eintretend, berichtete Gutsbesitzer i Thamm über das Ergebnis der P r ü f u ng d e r R e ch n u n - gen des Bezirksverbandes der Amtshauptmannschaft auf das . Rechnungsjahr 1928. Dom Verbandsrevisor wird die angewandte ' vorteilhafte Führung der Rechnung hervorgehoben, die in Zeit und Klarheit voll zur Geltung komme. Die Vermögenslage ist durchaus gesichert. Der Bezirkstag beschließt auf Grund des Berichts die - Richtigsprechung der Rechnungen der Bezirkskasse, des Verpfleg- ! Heims und Jugendheimes und der Bezirksstraße. Als Rechnungsprüfer werden wiedergewählt Gutsbesitzer ! Thamm und Stadtrat Voß, als Stellvertreter Buchhändler ! Paul - Lommatzsch und Installateur Thiemig - Coswig. Die Haushaltpläne des Bezirksverbandes auf das Rechnungsjahr 1929 liegen sodann dem Kollegium zur Be schlußfassung vor. Bürgermeister Dr. Schenk - Nossen hebt in seinem Bericht hervor, daß Finanzausschuß und Bezirksausschuß sich bemühten, der Finanzlage der Gemsinden nach Möglichkeit Rechnung zu tragen, die sich leider seit vorigem Jahre nicht un wesentlich verschlechtert habe. Es sei trotzdem gelungen, die Be zirksumlage um weitere 32 090 Mark herunterzudrücken. Die Be zirksumlage betrage heute reichlich 900 000 Mark, während sie noch 1925 die Höhe von 1306 000 Mark gehabt habe. In der Wohlfahrtspflege seien durch Zusammenlegung einzelner Bezirke Einsparungen in der Zahl der Pflegerinnen erfolgt. Leider habe einem Anträge der Sozialrentner auf Erhöhung der Unterstützungs sätze um monatlich 10 Mak aus finanziellen Gründen nicht entspro chen werden können. Da das Ergebnis einer solchen Erhöhung schon bei Steigerung des Unterstützungssatzes um 5 Mark monat lich die Summe von 117 000 Mark erreicht haben würde. Im Herbst solle nach Prüfung der Finanzlage erneut beschlossen wer den, ob eine Erhöhung möglich sei. Der Ausschuß beschließt ein stimmig die Annahme des Haushaltplanes und die Nachprüfung der jeweiligen Finanzlage wie bisher. Einer Bezirk s grenzen änderung durch Flurgrenz austausch der Gemeinden Sieglitz b. Lommatzsch (Amtchauptmann- schaft Meißen) und Pahrenz und Kobeln (Amtshauptmannschaft Großenhain) im Umfange von 3,6 Ar wird zugestimmt. Einstimmig angenommen wird die Satzung über die A n - stellungs-, Rechts- und B es o l d u ng s Verhält nisse der Beamten und Beamtenanwärter des Bezirksverban des der Amtshauptmannschaft Meißen und die Amtshauptmann schaft ermächtigt, Abänderungen, soweit sie etwa von der Oberbe hörde gefordert werden, zu entsprechen. Die Vorschläge zur Wahl d er Vertrauensmänner verstärkter Verkehr bei -er Reichsbahn. Der Güterverkehr bei der Reichsbahn war im Monat April durch saisonmäßigc Einflüsse lebhaft und etwas stärker als im März. Es kamen vor allem größere Mengen von Frühgemüse, lebenden Pflanzen und Säme reien im Eilstückgutverkehr, von Saatgut, landwirtschaft lichen Maschinen und Geräten im Wagenladungsverkehr zur Beförderung. Hierzu traten zahlreiche Transporte von Baustoffen nach Wiederaufnahme der Bautätigkeit. Der Kohlenversand ist der Jahreszeit entsprechend zurückgegangen. Da der Bedarf der deutschen Land wirtschaft an künstlichen Düngemitteln in der Haupt sache gedeckt war, ging der Versand von Kali, Phosphaten und Stickstoffen wieder stark zurück. Der Kartoffel versand wurde in der Hauptsache belebt durch größere Transporte von Saatkartoffeln und Fabrikkartosfeln. Die Beförderung von Brotgetreide und Mehl sowie von Zucker hielt sich ungefähr auf der Höhe des Vormonats. In folge der erhöhten Bautätigkeit stiegen die Trans porte für Baustoffe aller Art an. Der Personenverkehr war im Anfang des Monats durch den Osterrückverkehr noch stark. Nach den Feiertagen flaute der Reiseverkehr wegen des kalten Wetters sofort wieder ab und bewegte sich bis Monatsende in mäßigen Grenzen. Banditen mit Maschinengewehren. Überfall auf Reisende in Rumänien. Rach Meldungen aus Bukarest wurden zwischen Kischinew und Hanzesti verkehrende Autobusse von starken Räuberbanden angegriffen und vollständig ausgeplündert. Dabei wurde ein Passagier getötet. Die Wagen wurden vollständig zertrümmert. Die durch Bauern verstärkte Gendarmerie konnte die Räuberbande nach langem Umher streifen am Morgen des nächsten Tages an einem Wald rand stellen, doch zeigte sich beim Angriff, daß die Ban diten militärisch organisiert und mit Maschinengewehren ausgerüstet waren. Als die Gendarmerie und die Bauern die Stellung der Banditen zu stürmen versuchten, wurde der Gendarmeriekommandant schwer verwundet; ein Gendarm und zwei Bauern wurden getötet. Die Ban diten konnten sich dann unter dem Schutz des Maschinen gewehrfeuers ohne Verluste zurückziehen. s Hus unserer keimst ! Wilsdruff, am 17. Mai 1929. Merkblatt für den 18. Mai. Sonnenaufgang 4°° !! Mondaufgang 14°' Sonnenuntergang 19'° Ü Monduntergang 1848: Eröffnung der ersten Deutschen Nationalversamm lung in Frankfurt am Main. Motten im Mai. Sobald man die Gewißheit erlangt hat, daß der Winter endgültig vorüber ist, sobald man glücklich über die drei Eis heiligen hinweggekommen ist, beginnt die Frage der „Ein- mottung" aktuell und brennend zu werden. Wer etwas Pelz- artiges besitzt, gerät in Sorgen. Wird es über den Sommer hinaus standhalten? Oder werden es die Motten glatt aus- sressen? Aber aucb mit Wolliacben und Nolttermöbeln kann für die Schöffen- und Geschworenenwahl für das Jahr 1929 wer den in der von den Organisationen ausgestellten Weise, wie sie be reits veröffentlicht wurden, angenommen. Genehmigt wird der 2. Nachtrag zum Beschlusse der Bezirks versammlung der Amtshauptmannschaft Meißen vom 13. 12. 20 über die Erhebungvon Zu schlügen zur Gr under- w e r bs steu e r für den Bezirksverband. Er regelt die Erhebung von Zuschlägen in den selbständigen Gutsbezirken Kreyern und Zella bei Nossen. Der Bezirkstag gibt seine Zustimmung zur Aufnahme vonDarlehnausWohnungs baumitteln des Staa tes und ermächtigt die Bezirksverwaltung, die vom Arbeits- und Wohlfahrtsministerium zugeteilten Wohnungsbaumittel als Dar lehn des Bezirksverbandes aufzunehmen. Dem Abschluß des Vertrages mit der Landesversicherungs anstalt Sachsen in Dresden wegen des Anschlußes an die von die ser errichteten Beratungsstellen für Geschlechts kranke wird zugestimmt, der Bezirk wird danach je zur Hälfte den Stellen in Dresden und Döbeln zugewiesen. Genehmigung findet ferner der Nachtrag zur P f l ege k i n - der - Ordnung des Bezirksverbandes der Amtshauptmann schaft wegen der Svnderbehandlung geschlechtskranker Kinder. Seit 1927 schweben Verhandlungen zwischen der Stadt Dres den, den Bezirksverbänden und dem Verein für Krüppelhilfe, we gen' Errichtung eines Krüppelbetreuungshei me s , da die Anstalt des Vereins für Krüppelhilfe in Dresden den Anforderungen nicht mehr genügt. Die Verpflichtung der Beteilig ten, der'Stadt Dresden und der Bezirksfürsorgeverbände besteht in der Uebernahme der Verzinsung und Tilgung der notwendigen Mittel. Dresden wollte die Verpflichtung ganz übernehmen, doch haben sich die Bezirksverbände entsprechende Beteiligung Vorbe halten, um auch in der Verwaltung der Arbeitsgemeinschaft ent sprechend vertreten zu sein. Der Bezirk, der Bezirksfürsorgever band beteiligt sich mit 2 v. H., das sind 1220 Mark, er sichert sich damit für alle Zett die Unterbringung seiner Krüppel in diesem Heim. Dem Abschluß eines diesbezüglichen Vertrages mit dem Verein Krüppelhilfe für die Bezirksverbände der Regierungsbe- ! zirke Bautzen und Dresden wegen einer Arbeitsgemeinschaft zur Errichtung des Heimes wird zugestimmt. Der Ausschuß stimmt der Gründung eines Wohl fahr t s s ch u l- v e r b a n d e s, der den Charakter einer öffent lich rechtlichen Körperschaft trägt, zu. Es beteiligen sich der Frei staat Sachsen, die ostsächsischen bezirksfreien Städte und die ost sächsischen Bezirksverbände. Zweck des Verbandes ist die Fort führung und Ausgestaltung der bisher von Frau Dr. Lotte Schu rich geleiteten sozialen Frauenschule Dresden, die künftig den Na men Wohlfahrtsschule Hellerau bei Dresden führen soll und die der Ausbildung sozial tätiger Personen dienen soll. Zustimmung findet das Vergleichsangebot des landwirtschaft lichen Kreditvereins in Dresden zur Aufwertung der von diesem gewährten Papiermark - Darlehn in Höhe von 1 147 069 Mark. Die Tilgung soll durch jährliche Zahlungen des Bezirksver bandes in Höhe von 5000 Mark aus 30 Jahre erfolgen nud Ge währung eines mäßigen Verwaltungskostenbeitrages. Nach dem Dank an den Amtshauptmann für den Jahres bericht schloß Bürgermeister Glöckner die Sitzung. man Kummer haben, denn die Motten sind „scharf" daraus und fressen kunstvolle Gänge oder ganze Löcher hinein. Die ganze Pracht eines Winiermantels oder einer schwarzen Hose kann über Nacht dahin sein — und manchmal ist das Zeug noch nicht einmal bezahlt! Die meisten von uns kennen die Motten nur als kleine Vögelchen, die lustig in der Stube her- umsliegen und sich an des Lichts geselliger Flamme die Flügel verbrennen. Aber das sind die ungefährlichen; wenn sie fliegen, sind sie nicht mehr ganz so schlimm, sie fressen, ehe sie den Feuertod sterben, nur noch ein ganz klein wenig Paletot oder Sofa. Furchtbar sind nur die Eier, die sie ablegen, oder viel mehr die Würmchen, die sich aus diesen Eiern entwickeln: die ruinieren eines Tages das ganze Sosa oder den ganzen Karnickelpelz. So um Juni und Juli herum sind die Motten würmer fällig und wenn man dann erst den Krieg mit dem Mottengezücht beginnt, Hal man ihn meist schon verloren. Hier heißt es vorbeugen und aus der Hut sein, daher ist es gut, daß man schon imMaiin den Kamps zieht. Mit Luft und Licht kommt man den Motten, die richtige Dunkelwesen sind, noch am besten bei: man hat also die Sachen, die man schützen will, möglichst oft an die Sonne zu bringen und zu klopfen, zu klopfen b!s dort hinaus. Die verschiedenen Pulver, Ta bletten und Pillen, die als Munition gegen die Motten gebraucht werden, können ja daneben als Hilssmittel in dem Prozeß Mensch contra Motte auch noch eine Rolle spielen, obwohl es gelehrte Skeptiker gibt, die standhaft behaupten, daß die Motten das ebenso gern fressen wie Pelze und Wolle und daß sie davon erst recht fett werden. Was man aber auch beginnen will, im Mai soll man es anfangen, ehe die Würmer kommen. Haben die sich erst eingenistet, dann ist's aus. * Die nächste Nummer unseres Blattes erscheint als Pfingst- nummer morgen nachmittag 2 Uhr. Für sie bestimmte Inserate kön nen spätestens bis vormittags 9 Uhr angenommen werden. Die Abholer werden gebeten, dieZeitung bis 3 Uhr in der Geschäftsstelle zu entnehmen. Wie wird das PfingstweMr? Die starken Tiefdruckgebiete der letzten Zeit haben die Gefahr starker Källerückfälle doch ganz er heblich herabgesetzt. Ein solches Tief bewirkt eine energische Ver mischung zwischen kalten und warmen Luftmassen. Wenn sich über den weiten Eisflächen der nördlichen Meere natürlich auch schnell wieder kalte Lustmassen bilden, so dauert es doch geraume Zeit, bis die Ansammlung zu einem Kaltlufteinbruch großen Stils ausreicht. Außerdem liegen auf dem Ozean noch immer Tiefdruckgebiete, die obgleich sie zurzeit an Stärke verlieren, doch immer noch eine für uns günstige Zirkulation aufrechterhalten. Allerdings sind mit den von diesem Tiefdruck ausgehenden Störungen auch wieder einzelne Regenzonen in Verbindung, die dem Pfingstwetter eine gewiße Unbeständigkeit verleihen. Bei der aber auch an den Feiertagen noch vorhandenen warmen Luftströmung und der recht freundlichen und sonnigen Allgemeintendenz der Witterung dürften die man cherorts niedergehenden kurzen Schauer keine wesentliche Beein trächtigung bedeuten. Pfingstferien. Heute war der letzte Unterrichtstag vor den Festtagen, die Pfingstferien beginnen. Am Montag, den 27. Mai, wird der Unterricht an unserer Schule wieder ausgenommen. Eine lebende Bisamratte hat durch Zufall Kürschnermeister Rudolf Springsklee erhalten und in einem Käfig in seinem Schaufenster für Interessenten ausgestellt. Die drei Eisheiligen, Mamertus, Pankratius und Servatius sind dies Jahr, wahrscheinlich in der Erwägung, daß die Mensch heit im vergangenen Winter genugsam Kälte genossen hat, gnädig vorübergegangen. Die tiefsten Nachttemperaturen blieben mit 6, 13 und 7 Grad Wärme erfreulich hoch über dem Eispunkt und störten die sich entwickelnde Natur nicht, förderten vielmehr die Baum blüte desto schneller, so daß sie sich nunmehr in ihrer ganzen Pracht entfaltet. Daß wir trotzdem noch nicht völlig über den Berg und