Volltext Seite (XML)
sten ncn ches loch czu ein iche as? die >ier, len- alt daß in!" er. eß, Vie ein er- ^e- er- tde ete ten enl m- nd >en eß: ur- an- ner isch >ng Wilsdruff-Dresden Mittwoch, den 22 Mai 1S2S Postscheck: Dresden 2640 Vor neuen lleberrMmW in Paris? Ter Fluqplnu von Toulon Beamte des polnischen Knegsministermms verhaftet. Die Ursache geheim gehalten. Der Referent des polnischen Kriegsministeriums, Rittmeister Pradzinski, ist unter dem Verdacht des Amtsmißbrarchs verhaftet worden. Gleichzeitig mit Pardzinski wurde sein Schwager Kucharzewski, der im Kriegsministerium als Zivilbeamter beschäftigt ist, fest genommen. Die Einzelheiten der Affäre werden von den Behörden geheimgchalten, doch melden die Blätter, daß eine Reihe von Persönlichkeiten aus Militär- und Zivil- kreisen im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit ver hört worden ist. Tr. Eckener, der sich gegenwärtig in Friedrichshafen rufhält, wo er unter anderem Besprechungen mit den Vertretern der Maybach-Mowren-Werke hatte, gab Presse- oertretern gegenüber eine Schilderung über den Verlauf der abgebrochenen Amerikafahri. Dr. Eckener führte hierbei u. a. aus, daß ein klares Bild über die Motorschäden erst gegeben werden könne, wenn oie genaue Untersuchung der gebrochenen Teile vor- - genommen sein wird Er halte es jedoch schon jetzt nach Lage der Dinge für ausgeschlossen, daß Sabotage vorliege Auch käme keine Ermüdung der Motoren in Frage, da die Motoren durchschnittlich 2000 Betricbsstunden arbeiten könnten, sie aber in Wirklichkeit erst 600 hinter sich hätten. An eine Überquerung des Ozeans könne erst gedacht werden, wenn die Ursache der Schäden einwandfrei seststände. Man habe es hier ausschließlich mit einer Motorenfrage zu tun, die in keinem Zusammen hänge mit dem Luftschiff selbst stände. Im Gegenteil sei es bemerkenswert, daß trotz der Panne das Schiff glatt zur Landung gebracht worden sei. Dr. Eckener wies weiter darauf hin, daß seltsamerweise alle vier Motoren dieselben Schäden gehabt hätten, nämlich Bruch eines Schwunggewichts an ocr Kurbelwelle. Dr. Eckener wandte sich schließlich gegen die aus französischer Quelle stammenden Berichte, daß das Luftschiff im Drömetal hilflos umhergeflogen sei. Das Schiss sei beim Tiefergehen allerdings in Fallböen geraten und durch Aufwinde wieder in die Höhe getrieben worden. Trotzdem konnte das Luftschiff über die Höhenzüge des Tales glatt hinweggebracht werden. Da Dr. Eckener den letzten intakt gebliebenen Motor schonen wollte, be schloß er, bis zur Riviera die Fahrt mit dem Wind zu rückzulegen und dort eine Landung vorzunehmen. An dem Flug von Toulon nach Friedrichshafen werden 15 Passagiere teilnehmen, ebenso sechs französische Marineoffiziere, die Dr. Eckener zu dem Flug einge laden hat. Nur drei Passagiere, die sich zum Amerikaflug an Bord des „Graf Zeppelin" befanden, werden die Rück fahrt nach Friedrichshafen mit dem Luftschiff nicht antreten. 8V OOO Besucher beim „Graf Zeppelin". Die Motorschäden repariert. Der Flugplatz von Toulon, auf dem das Luftschiff -Graf Zeppelin" sorglich verankert liegt, war an den Pfingsttagen das Ziel vieler Tausender Schaulustiger. Man schätzt die Zahl derer, die den Zeppelin in Augen schein nahmen, auf etwa 50 OVO Personen. Der Zustrom c>rr Besucher war so groß, daß die Automobile die Zu- iahrtstraßen zum Flugplatz vollkommen verstopften. Ein Infanterieregiment »rußte zur Verstärkung des Ord- 'ungsdicnstes eingesetzt werden. Inzwischen ist man eifrig bemüht, die Motorschäden »m Zeppclinluftschiff wieder auszubrsjern. Man ist schon Mr eine Geste? Mit beträchtlichem Mißtrauen hört man auf der deut schen Seite immer die Kunde von irgendwelchen Vor schlägen der Gegenseite in Paris, die als überschrist „Entgegenkommen" tragen. In der Regel stellt es sich nämlich bei näherer Betrachtung heraus, daß dieses Ent gegenkommen wettgemacht wird durch irgendeine Bestim mung, einen neuen Vorschlag oder auch nur eine An regung, die letzten Endes wieöer auf die Eintreibung der ursprünglichen Forderung zurückkommt. In der deutscheu Öffentlichkeit wird man wohl überhaupt erstaunt geweseu sein, daß Amerika gleichfalls noch einen Anteil an den deutschen Reparationszahlungen be sitzt. Dieses Erstaunen ist vielleicht dadurch erklärlich, das die amerikanischen Forderungen gegenüber den Niesen summen der deutschen Jahreszahlungen verhältnismäßig . gering erscheinen, weil sie nämlich nur etwa 55 Millionen jährlich betragen. Dies ist übrigens nicht etwa der Aus gleich von Kriegsschäden, die Amerika erlitten zu haben behauptet, sondern es ist in der Hauptsache die Abtragung der Kosten, die den Vereinigten Staaten — wohl mech angeblich als wirklich — aus ihrer Beteiligung an der Nheinlandbesetzung erwachsen sind. Ausdrücklich wird setzt in Washington außerdem betont, vaß „die ameri. kanisch? Regierung bereit fei, die ihr zustehenden vrozen tnatcn Reparaliouszahlungen über eine größere Zahl von I ahre n verteilen zu lassen, als bisher Vereinbart worden sei"; dadurch würde eine gewisse Her absetzung vereinzel nen Jah reszah lun gert um etwa 10 Prozent zu erzielen sein. Das wären also etwa 5 Millionen pro Jahr. Gewiß ein Ent gegenkommen, aber ein solches, das den Amerikanern nicht einen Pfennig kostet, weil die Gesamtsumme der Forde rungen dieselbe bleibt, der Zinssatz für sie sogar noch ans 5 Prozent erhöht werden soll. Man denkt in'Washingwn gar nicht daran, irgend etwas von den Gesamtforderungen nachzulassen, so angreifbar diese an und für sich sind Trotzdem ist diese Geste zu begrüßen. Sie scheint nämllch die Veranlassung zu sein, daß man in Paris w' e^er einma ! ff » jj geworden ist. Politisch, wie djese Geste gemeint ist, hat sie auch insofern gewirkt, als P? die von Frankreich und Belgien hinsicht ¬ lich ihres Anteils an den künftigen deutschen Jahres zahlungen gemacht werden, nun als zu hartnäckig, fast als übelwollend bezeichnet wurden. Wenn „sogar" Ameriika nachgibt, dann müssen doch dessen Schuldnerstaaten das gleiche tun! Aber man übersehe nicht: die Vereinigten Staaten wollen ihre Ansprüche an Deutschland jetzt erst binnen einer Frist von 37 Jahren getilgt sehen und vor läufig ist noch nicht die Rede davon, daß eine wirkliche Herabsetzung dieser Ansprüche erfolgt oder gar jener, die von Amerika an seine Schuldner erhoben werden und deren Restabdeckung nach jenen 37 Jahren dem Youngschen Plane zufolge Deutschland allein obliegen wird. Immerhin-hat dieser Plan nun doch wohl die schwersten Hindernisse überwunden und dürfte in kurzer Frist die einhellige Zustimmung der Pariser Delegierten finden. Jetzt steh! aber immer noch die Frage offen, wie sich die Gegenseite und nicht zuletzt dis amerikanischen Delegier ten selbst zu den bekannten d e u t s ch e n V o r b e h a l t e n stellen werden. Gerüchte wollen wissen, daß sich der deutsche Standpunkt hierbei nur teilweise durchgesetzt hat Das zu hören, wäre keine Überraschung, weil wir in Paris durch irgendwelche Konzessionen der Gegenseite ja über haupt nicht verwöhnt worden sind. Auch hierüber werden erst die nächsten Tage größere Klarheit bringen, aber schon jetzt ist wohl damit zu rechnen, daß die Pariser Konferenz unmittelbar vor einer Einigung steht. Nr. 116 — 88. Jahrgang Tclegr.-Adr.: „Amtsblatt" Die amerikanischen Zugeständnisse. Wie zu den Verhandlungen in Paris mitgeteilt wird, betrug die Summe der rückständigen Besatzungskosten für Amerika 247,0 Millionen Dollar. Durch eine Verein barung mit Belgien wurde diese Summe auf 233,1 Mil- Dollar vermindert, die in jährlichen Raten von 55 Mluionen Dollar zu tilgen waren, und zwar ohne Zinsen. - Die Bedeutung d^r amerikanischen Geste liegt nicht so sehr in der avloluten Summe, die sür das Ganze nicht allzusehr ins Gewicht fallen würde, sondern auf moralischem Gebiet, weil sich nun Amerika selbständig in die Frage der geld lichen Abwicklung emschaltet. Vor dsr AniWsrL auf die hEischen Vm'HchsLie. Nur noch eine Vollsitzung. Aus Paris wird berichtet: Es ist zu erwarten, vaß die Delegierten der MkuSigermächte im Laufs des Mitt wochs ihre Antwort zu den deutschen Vorbehalten schrift lich der deutschen Delegation zur Kenntnis bringen wer den. Entgegen anders lautenden Meldungen haben private Besprechungen mit den Mitgliedern der deutschen Delegation inzwischen nicht stattgesunden. Die Sach verständigen werden voraussichtlich nur noch einmal Zu einer Vollsitzung, deren Datum noch völlig unbestimmt ist, zusammentrcten, um das Endergebnis der Konferenz fest zustellen. Zunächst wird man im Anschluß an di? Mit teilung der alliierten Delegierten an die deutsche Dele gation versuchen, in Einzelbesprechungen eine K'ärmig der noch strittigen Fragen hcrbeizuführen. Soweit sich übersehen läßt, dürften noch über eine ganze Reihe von Fragen Meinungsverschiedenheiten bestehen. Paris. Die Agentur Havas berichtet über die am Dienstag gepflogenen Beratungen der Sachverständigen der Gläubigcrmächle. Die Gläubigerdclegationen sind zu einer grundsätzlichen Einigung über die Frage der Verteilung ge langt. Die Verständigung unter ihnen ist vollständig hin sichtlich der Abfassung des zu prüfenden Textes, abgesehen von einer sehr kleinen Anzahl von Punkten, die sich auf Unterschiede in der Abfassung beziehen. Diese Punkte werden Gegenstand einer neuen Beratung der Gläubigerdelegationcu bilden. MWM und die GmiM der Repmtionr-M Paris, 21. Mai. Kn den Verhandlungen der Gläubiger- machte, die der Prüfung des Stampschen Berichtes und des Ver teilungsschlüssels dienten, ist man anscheinend zu einer Einigung gelangt, die nach alliierter Auffassung den Forderungen der Gläu- bigerländer Rechnung trägt, ohne daß die gesamte Höhe der deut schen Zahlungen erhöht zu werden braucht. Der Pariser Vertre ter der Telegraphen-Union erfährt hierüber von gut unterrichteter Seite folgende Einzelheiten, die mit dem üblichen Vorbehalt wie dergegeben werden: Italien, England und Belgien sind bekanntlich ihrer Auffas sung nach in dem neuen von Young vorgeschlagenen Verteilungs schlüssel im Vergleich zu den Abmachungen von Spa zu kurz ge kommen. Die in dem amerikanischen Plan gestrichenen Summen so well, daß bereits drei Motoren ui das Luftschiff neu eingebaut werden konnten. Für die neuen Motoren sind bereits die Termine für die Laufproben festgesetzt, hon seren Ausfall es abhängen wird, wann die Rückfahrt des .Graf Zeppelin" nach Friedrichshafen angeireten werden kann. Man rechnet damit, daß am Donnerstag, spätestens am Freitag, das Luftschiff die Fahrt in seinen Heimat- Hasen wird antrcten können sollen ihnen aus diesem Grunde zu aus dem jährlichen Gewinn der Zentralbank für internationale Zahlungen der von den Sach verständigen auf 70 bis 80 Millionen Goldmark geschätzt wird, in der Weise ersetzt werden, daß Italien -etwa 30 und England etwa 50 Millionen Mark an Iahreszahlungen erhalten sollen. In folgedessen soll Deutschland im Laufe der ersten Jahre von den Gewinnen dieser Bank nichts erhalten, während es in Zukunft, wenn die Gewinne der Bank sich steigern werden, über die Sum- ' men verfügen könne, deren es der teilweisen Begleichung der letz ten 21 Jahre bedarf. Belgien, das gleichfalls gekürzt wurde, soll von Frankreich 10 Millionen Icchreszahlung erhalten, und weitere 714 Millionen von amerikanischer Seite, denn so hoch schätzt man in Paris den Verzicht Hoovers ein. Frankreich soll zu dieser entgegenkommenden Teste Belgien gegenüber bereit sein. 1. Weil es fest mit der Auflegung einer größeren Anleihe durch das Haus Morgan rechnen kann. 2. Weil die Kriegsentschädigungsverhandlungen vor Beginn 2. Weil e§ die Kriegsentschädigungsverhandlungen vor Be ginn der englischen Wahlen beendet sehen will, um nicht Gefahr zu laufen, Seite an Seite mit einer Frankreich feindlichen engli schen Arbeiterregierung verhandeln zu müßen und 3. weil es nach Abschluß der Konferenz sofort das Mellon- Beranger-Ablommen ratisizieren müßte. Wie der Pariser Vertreter der Telegraphen-Union ergänzend erfährt, ist zur Stunde noch nicht zu übersehen, wie die deutschen Sachverständigen einen derartigen Verteilungsschlüssel, der Deutschland die Gewinne der internationalen Bank auf Jahr« hstwus restlos rauben würde, ausnekmen werde. Abgesehen hier von bleibt aber nach wie vor auch die, von alliierter Seite ge- i wünschte Abänderung des Zahlungsmoratoriums eine der jchwie- Mten Fragen. Nicht unbeachtet darf endlich bleiben, daß die alli- - i'erten Gläubigcrsachversländigen anscheinend noch mit gewissen i „Leberraschungon" kommen werden, die bisher nur in der eng- ! lischen Presse behandelt wurden, so insbesondere dem Gedanken einer Staffelung des transferunsgeschützten Teiles, der dem Youngschen Vorschlag gemäß mit 630 Millionen Mark jährlich beginnen, jedoch im Gegensatz der bisherigen Youngschen Auf fassung eine jährliche Steigerung erfahren soll. Am Mittwoch u berreichung des Schlutz- berichtes an die deutschen Sachverständigen Paris, 21. Mai. Die deutschen Sachverständigen erhielten am Dienstag Mittag die Mitteilung, daß das Schreiben der Alli ierten ihnen am Mittwoch früh zugestellt werden wird. ilsdmffer Tageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts- gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstreniamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeisenpreis: die 8 gespaltene Naumzeile 2V Rpfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 4VReichs- pfennig, die 3 gespaltene Neklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachweisungsgebühr 2V Reichspfennige. Do» geschriebene Erscheinungs- tage und Platzvorschristen -Verden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Auzeigen- annabmebis norm.10Ubr. > > ——' - - — Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermitteltenAnzeigen Übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabattauspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werdenmußoderderAuftraggeberinKonkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Vermittlungsstelleneutgegen. Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das -Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2RM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,3o NM., bei Bostbestel.uug 2 RM. zuzüglich Adtr- g- gebühr. Einzelnummern issipsg.?llleP°sianst°tten Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend PostboienllndllnsercAus. trägerundGefchästssietleu ! u — nehmen zu icder g-i> Be ¬ stellungen entgegen. Im Falte höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht Hein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beincgt.