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Wilsdruffer Tageblatt : 15.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192905155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290515
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-15
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.05.1929
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in Paris bezeichnend. Immer mehr verstärkt sich der Druck auf Omen Young und durch ihn auf die deutschen Vertreter, die Wün sche der Tributestäubiger nun auch voll zu befriedigen. Es rächt sich bereits, daß die deutschen Vertreter entgegen ihrer eigenen wirt- schcstlichen begründeten Meinung ihre Hand zu einer Kombination gereicht haben, die nichts anderes als eine Fortführung wirtschaft licher Sinnwidrigleit ist, um die enormen Tributsordermngen der Versailler Gläubiger auch weiterhin politisch zu rechtfertigen. Wenn der Druck der Gläubiger in dieser Wesse anhält, dann wäre es das richtigste, wenn sich die deutschen Vertreter ihrerseits auf ihre ursprüngliche Stellung, nämlich aus die bekannte Denkschrift Dr. Schachts, zurückziehen würden. Erhöhte Einnahmen für die Brannlweinnwnopolverwaltiuig. (72. Sitzung.) 6L. Berlin, 14. Mai. Nach der Eröffnung der Sitzung teilt Präsident Löbe mit, datz gegen den Abgeordneten Strasser (Nat.-Soz.) in sieben Strafsachen Anträge auf Vorführung eingelaufen sind, die dem Geschäftsordnungsausschutz überwiesen werden. Das Haus geht dann an die zweite Beratung der Novelle zum Branntweinmonopolgesetz. Diese Novelle gehört zu den Deckungsvorlagen des Etats. Eine Reihe von Maßnahmen werden vorgeschlagen, die Erhöhungen der Einnahmen aus der Monopolverwaltung bringen sollen. Geplant sind Eindämmung der Hinterziehungen, Verbot des privaten Handels zu niedrigeren Preisen, Beseitigung des er mäßigten Branntwcinaufschlags, Aufhebung der Preisbegün stigung zur Herstellung von Heilmitteln und Essenzen. Im Steuerausschuß hat man noch eine Erleichterung zugunsten der süddeutschen Brauereien beschloßen. Abg. Freiherr v. Richthofcn (Dtn.) kennzeichnet die große Unruhe, die gegen die Vorlage in einem Berufsstand hervor gerufen worden ist. der an sich schon schwere Not leide. Man dürfe den Branntwein, wenn man ihn schon monopolisiere, nicht weiter mit Steuern belasten. Die Landwirtschaft werde durch solche Vorschläge schwer geschädigt. Abg. Kcrschbaum (Deutsche Bauernpartei) sagt, die Monopoleinnahmen hätten sich dauernd gesenkt, obwohl die Steuern schließlich vervierfacht worden seien. Damit werde bewiesen, datz die Gesetzgebung nicht in Ordnung sei. Es blieben überviele Beschränkungen für die kleinen Brenner in der Vorlage. Nur diese kleinen Leute würden betroffen. Abg. Föhr (Ztr.) ist mit den Vorschlägen, die ein Kom- promitz der Regierungsparteien bedeuten, einverstanden. Der Redner will eine Erweiterung der Steuervergünstigung über den Edelbranntwein hinaus und eine verbesserte Anlieferungs möglichkeil für die Kornbrenner. Ministerialdirektor Ernst vom Rcichsfinanzministerium er klärt, unter der Voraussetzung der Annahme des Gesetz entwurfes sei die Monopolverwaltung bereit, den in den abzu findenden Brennereien hergestellten Kornbranntwein zu über nehmen und unter Umständen neben dem Betriebszuschlag einen Sonderzuschlag zu gewähren. Abg. Jnlier (Chr.-Nat. Bauernpartei) sagt, die Vorlage oes Gesetzes bedrohe abermals schwer die Lebensmöglichkeit der kleinen Bauern. Abg. Hurlacher (Bayr. V.) macht Wünsche der kleinen Brenner gellend. Ihnen mutz die notwendige Bewegungs freiheit erhalten bleihen. Die Monopolverwaltung Wird so loyal vorgehen, datz sie laut gewordene Verbesserungsanträge noch in das Gesetz aufnimmt. Abg. Höllcin Komm.) meint, Hilferding sei heute der Vor- kämpscr für die Besteuerung des Alkohols. Abg. Puchta (Soz.) sagt, angesichts der Finanzlage des Kelches müßten alle Mittel zur Erhöhung der Einnahmen an gewandt werden. Der kleine Verbraucher werde nicht schwer wiegend belastet durch diese Vorlage. Damit schließt die Aussprache und es beginnt die Abstim mung. Unter Ablehnung aller Äbänderungsanträge, die zum Teil namentlich erfolgt und sich lange hinzieht, wird die Vor lage über das Branntweinmonopol in der Ausschußfassung an genommen. Dann vertagt sich das Haus auf Mittwoch. Weiiere Mifroniverboie. Auch in Württemberg und Lübeck. Tas würtkcmbergische Innenministerium hat den Koten Frontkämpferbund und die Rote Jungfront mit allen ihren Zweigorganisationen und Einrichtungen auf gelöst und deren Vermöge^ zugunsten des Reiches be schlagnahmt und eingezogen. Pom Polizeipräsidium Stuttgart wird mitgeteilt: Der Rote Frontkämpferbund ist in Württemberg verboten worden. Das Polizeipräsidium Stuttgart hat infolge dessen auch das Note Treffen zu Pfingsten in Stuttgart und alle ihm dienenden öffentlichen und geschlossenen Ver sammlungen sowie jedweden Auf- und Umzug der Kom munistischen Partei für die Zeit von Freitag, den 17., bis Pfingstmontag, den 20. Mai, je einschließlich verboten. Der Senat von Lübeckhat für das Gebiet des Frei staates Lübeck den Roten Frontkämpferbund und seine Nebenorganisationen verboten. Staat und Landwirtschaft. Lehrgang in Berlin. Vom 14.—17. Mai findet an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin ein Lehrgang zur staatswissenschaft- iichen Fortbildung von Lehrkräften landwirtschaftlicher Schulen statt, der Dienstag in Anwesenheit von Ver tretern der Staatsbehörden, der Landwirtschaftskammcr und der Hochschule vom preußischen Landwirtschafts minister Dr. Steiger mit einer kurzen Ansprache er öffnet wurde. Der Minister betonte, datz die Landwirtschaft als lebendiges Glied an der Volkswirtschaft Anteil nehmen müsse. Die staatswissenschaftliche Schule bilde die Vor aussetzung zu einer erfolgreichen Mitarbeit am Staats wesen. In der Zeit der wirtschaftlichen Not seien die Augen auf den landwirtschaftlichen Nachwuchs gerichtet, dessen Aufgabe es sei, das Ziel auf weite Sicht abzu stecken. Der Heranwachsenden Generation von Landwirt- schastslchrern solle eine bessere Ausbildung als bisher ge geben werden. Dazu sollen die Vorträge der Dozenten in erster Linie beitragen Der Minister schloß mit dem Wunsche, daß alle an den staatswirtschaftlichen Lehrgang geknüpften Erwartungen sich zum Wohle des Staates und des Volkes erfüllen mögen. Muffolrm und der Baiikan. Eine Rede in der Kammer. In der Italienischen Kammer hielt Mussolini in An- oesenheit aller Abgeordneten und bei vollbesetzten Tribünen anläßlich des Abschlusses der Aussprache über die Lateran- oeriräge eine Rede. Der Ministerpräsident knüpfte an die Worie des Berichterstatters über die Vorlage an, daß „die Kirche frei und souverän in einem freien und souveränen Staaie" sei, und sagte erläuternd, datz diese Formel zu der Auuabme veranlassen könne, daß es Uvei Souveränitäten zäbe. Es gibt zwei Souveränitäten, die sehr verschiede» und sehr getrennt, völlig und gegenseitig anerkannt sind. Aber in einem Staar ist die Kirche keineswegs souverän oder frei. Nicht souverän wegen des Widerspruchs in sich selbst nach oen Worten Danies und auch nicht frei, denn in ihren In stitutionen, in ihren Menschwr, ist sie den allgemeinen Staats- zesetzen unterworfen und im) besonderen den Bestimmungen ves Konkordats. Italien hat' das einzigartige Vorrecht, sägte Mussolini, worauf wir stolz sein müssen, die einzige euro- Msche Nation zu sein, die der Sitz einer Weltreligion ist. Diese Religion ist in Palästina entstanden, aber in Rom zur katholischen Religion geworden. Nach einer Anspielung aus Virgil und Cäsar als Vorläufer des Christentums kam Mussolini zu der Feststellung, datz das Christentum in Rom den geeigneten Mittelpunkt sowohl vom historischen wie vom moralischen Standpunkt aus'gefunden habe. Dann legte der Redner die einzelnen Bestimmungen des Konkordats dar, um zu zeigen, datz die Staatshoheit in allen Punkten gewahrt werde. Ferner betonte er, datz die verbotenen politischen Parteien niemals Wiederaufleben würden. Am Schluß erhob Mussolini die Büste des Papstes Pius XI., worauf die Kammer erneut eine begeisterte Kundgebung darbrachte. ( Mine Nachrichten ) 10,5 Millionen Steuerausfall durch die neue Anleihe. Berlin. Der Haushaltsausschutz des Reichstages beriet den Gesetzentwurf über Matznahmen zur Behebung der Kassen lage. Rcichsfiuanzminister Dr. Hilferding wies darauf hin, datz die ungünstige Lage des Geldmarktes zu dieser Maßnahme zwinge. Während der Pariser Verhandlungen wolle man keinen Appell an den Auslandsmarkt richten. Die Anleihe werde zu 7 Prozent begeben und einen Steucransfall von etwa 10,5 Millionen zur Folge haben. Die Anleihe be laste das Reich daher jährlich mit etwa 9 Prozent fürZinsen und Steuerausfall, also nicht mehr als jetzt die kurz fristigen Anleihekosten. Die Bankengruppe werde unter Füh rung der Reichsbank stehen. Eine neue Belastung des Geld marktes entstehe nicht, da lediglich eine Übertragung vom Geld markt auf den Kapitalmarkt vorliege. Gewcrkschaftsring und Arbeitslosenversicherung. Berlin. Dec Gewerkschaftsring Deutscher Arbeiter-, An gestellten- und Beamtenverbände wendet sich in einem Ent schluß gegen einen Leistungsabbau und die Einführung der Bedürftigkeitsprüfung in der Arbeitslosenversicherung. Der Gewerkschaftsbund glaubt, daß die zweckmäßige Durchführung notwendiger Verwäliungsreformen nicht unwesentliche Erspar nisse in der Arbeitslosenversicherung bringen wird und fordert insbesondere die öffentlichen Auftraggeber auf, die Schwierig keiten auf dem Arbeitsmarkt zu beheben. Einstein verzichtet. Berlin. Prof. Einstein hat auf das ihm anläßlich seines 50. Geburtstages zugedachle Ehrengeschenk der Stadt Berlin verzichtet, da sich um die Ehrengabe, die ihm in Form, der Benutzung eines Grundstücks bei Berlin dargebracht werden sollte, Schwierigkeiten und Streitigkeiten ergeben haben. Zwei Tote bei einem Autounfall. Berlin. Auf der Heerstraße nach Spandau ereignete sich ein schwerer Automobilunfall, dem zwei Menschenleben zum Opfer sielen. Ein Automobil fuhr mit einem Motorrad zu sammen, das gegen einen Baum geschleudert wurde. Führer und Begleiter des Motorrades waren aus der Stelle tot. Haftbefehl gegen einen flüchtigen Notar. Berlin. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ist gegen den Rechtsanwalt Dr. Karl Cohn die Voruntersuchung eröffnet worden. Dem Beschuldigten, der seit dem 26. April flüchtig ist, wird zur Last gelegt, in seinem Amte als Notar Mandanten gelder unterschlagen und aus Gewinnsucht ihm amtlich anver- traute Urkunden vernichtet zu haben. Verhaftung eines Deutschrussen. Moskau. Die Lemngrader Polizei verhaftete den früheren Großfabrckanten Karl Weber wegen Handelsspionage, Sabo tage und Bestechung. Weber wird vorgeworfen, er habe seinen Sohn, einen ehemaligen Denikinkämpfer und aktiven Weiß gardisten, nach Deutschland kommen lassen, damit er dort Ein richtungen für die Sowjetunion einkaufe. Es wird behauptet, daß Weber planmäßig schlechte Ware gekauft und von aus ländischen Firmen Bestechungen angenw.nmen habe. Weber ist gegenwärtig Leiter der zum Leningrader Chemietrust gehörigen Fabrik Mendelejew. Besonderer Nachdruck wird darauf gelegt, daß Weber mit Inhabern ausländischer Unternehmen, die aus Rußland geflüchtet waren, Verbindungen unterhalten habe. f Rus unlerer keimst j Wilsdruff, am 15. Mai 1929. Merkblatt für den 16. Mai. Sonnenaufgang 4°° « Mondaufgang 11-° Sonnenuniergang 19'° ü Monduntergang 2°° 1788: Der Dichter Friedrich Rückert geboren. Spargel. Unsere Hausfrauen sind diesmal mit dem Angebot des Spargels auf den Märkten noch wenig zufrieden, aber die Spargelzüchter erklären, datz sie gleichfalls sehr enttäuscht sind. Der ausländische Spargel ist dieses Mal, wo der schwere Winter auch Frankreich und Holland in ungewohntem Matze betroffen und dort das Wachstum zurückgehalten hat, eben falls später und spärlicher als sonst eingetroffeu. Für den deutschen Haushalt spielt aber nur der einheimische Spargel eine erhebliche Rolle, nicht nur des Preises, sondern auch der Güte halber. In Deutschland itzt man den Spargel, Während der Franzose beispielsweise nur die Spitzen „lutscht", den Rest aber nicht verwendet. Dementsprechend hat sich die deutsche Spargelzuchi mit einem von der ganzen Welt an erkannten Erfolg bemüht, weiche, möglichst restlos genietzbare Spargelstangen zu züchten. Die Spargelstangen, die aus den leichten Böden, nament lich auch auf dem sonst so schwer nutzbringend zu bewirt schaftenden märkischen Sand, eine große volkswirtschaftliche Bedeutung besitzen, sind ziemlich unbeschädigt durch den sibirischen Winter gekommen. Der Spargel ist ja, was nicht alle wissen, ein einheimisches Gewächs, welches noch ziemlich hoch in den Norden hinauf auf Sandböden wild wächst. Aber die Entfaltung der Triebe ist einmal durch die lange Kälte, dann aber durch die nachfolgende Trockenheit zurückgehalten worden. Da sich das „Schießen" des Spargels iedoch nicht vorher berechnen läßt, so haben viele Spargelzüchter die Arbeiter, die den Spargel stechen, schon vierzehn Tage zu früh eingestellt und sie in dieser Zeit zwecklos bezahlen müssen. Die Trockenheit .hat dann verschuldet, daß die erzielten Stangen meist nicht die erwünschte Dicke erreichen. Alles das hat vorläufig Meuge, Güte und Preise des Spargels un günstig beeinflußt. Nachdem nun ein ergiebiger Regen mit warmem Wachswetter eingetreten ist, darf man hoffen, später als wir es gewöhnt sind, daß noch eine gute Spargelzeit nach kommt, zur Zufriedenheit der Hausfrauen, der Züchter und aller Liebhaber, die das -arte Frühlingsgemüse nicht nur wegen seiner Leckerheit, sondern auch wegen seiner hervor ragenden gesundheitlichen Wirkungen, die es zum Kur gebrauch geeignet machen, hochschätzen. -i- Der Taschenfahrplan des „Wilsdruffer Tageblattes" ist er schienen und erfreut sich der besonderen Beliebtheit beim reisen den Publikum. Er ist noch erweitert und auch übersichtlicher ge staltet worden und enthält wichtige Eisenbahnlinien Sachsens, die Kraftpost- und Kraftverkehrslinien unserer engeren Heimat und den von Wanderern vielbegehrten Dampfschiff-Fahrplan. Er ist wie bisher in gediegenem handlichen Format gehalten und dürf te in seiner trefflichen Zusammenstellung unentbehrlich sein. Das Entgegenkommen verschiedener Wilsdruffer Firmen, deren An kündigungen im Fahrplan wir geneigtester Beachtung empfehlen, ermöglicht es uns, ihn auch diesmal wieder als Gratisbeilage an die Leser unseres Blattes zu verabreichen. Er liegt der heutigen Gesamtauflage bei. Solange der Vorrat reicht, geben wir gern un entgeltlich an unsere Abonnenten und Geschäftfreunde weitere Stücke ab. Die Geschäftslage der Holzindustrie im Handelskammerbezirk Dresden dn 1. Vierteljahr 1929. Die Beschäftigung der bezirks- eingefeflenen Sägewerke war durch den langanhaltenden Frost über Erwarten schlecht. Da die Bautätigkeit ruhte, mußte in der Hauptsache auf Lager gearbeitet werden. Der bescheidene Ab schluß von Lieferungen war fast stets mit beträchtlichen Preis opfern verbunden. Neue Absatzmöglichkeiten wird erst die Wieder aufnahme der Bautätigkeit eröffnen. Erneut wird darüber ge klagt, daß der tschechoslowakische Wettbewerb das Absatzfeld der sächsischen Elbsägewerke immer mehr einenge. — Auch für die Hersteller von Kisten und Kistenteile n brachte das 1- Vierteljahr ein ungünstiges Geschäftsevgebnis. Der Umsatz ging beträchtlich zurück. Die Preise sind unlohnend und sinken weiter trotz steigender Gestehungskosten. — Der Absatz von Schul- möbeln befriedigte. — Das Geschäft einer F aß - undBot ti ch f a b r i k blieb still. Aufträge gingen nur zögernd ein und meist mit ganz kurzer Lagerfrift, ein Zeichen dafür, daß nur das Allernotwendigste bestellt wird. — Die Hersteller von gedreh ten, gefrästen und geschnittenen Holzwaren waren, wenigstens zum Teil, bei sehr gedrückten Preisen, leidlich beschäftigt. Der tschechoslowakische Wettbewerb machte sich in ver stärktem Maße fühlbar. — Der Geschäftsgang der Sitzmöbel- industrie war unterschiedlich, überwiegend aber schlecht. Die meisten Betriebe ruhen oder arbeiten stark eingeschränkt. Das Ausfuhrgeschäft war unlohnend -und gering. — Für die Mö - beli nd ustrie bedeutete das 1. Vierteljahr einen starken ge schäftlichen Rückschlag. Eine gewisse Geschäftsstille ist zwar regel mäßig zu Anfang des Jahres zu beobachten, diesmal war sie aber besonders stark ausgeprägt. Vor allem sank die Nachfrage nach Gebrauchs- und Reihenmöbeln. Verhältnismäßig guten Absatz fanden handgearbeitete Inneneinrichtungen. — Der Holz- Ha u s b a u litt unter der außerordentlichen Kälte. Totenbettmeister Paul Müller ft. Im Ländlichen Kranken hause, wo er Heilung von schwerem im Beruf zugezogenen Leiden suchte, verstarb gestern Totenbettmeister Paul Müller. Man chem Wilsdruffer Einwohner bereitete der immer freundliche Mann die letzte Ruhestatt und nun bedarf er ihrer selber. Er ruhe in Frieden! „Du sollst nicht stehlen." Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, sagt ein altes Sprichwort. Wer einmal stiehlt, dem traut man auch gegebenenfalls einen zweiten Diebstähl zu. Welche Ver wickelungen, Seelenpein usw. sich aus einem Vergehen gegen die ses göttliche Gesetz ergeben, zeigt dieser Film, der diese Woche in den „Lindenschlößchen - Lichtspielen zur Erst ausführung gelangt. Angefahren wurde gestern gegen abend ein hiesiger Geschäfts mann von einem vom Markte in die Zellaer Straße scharf ein biegenden Äsiotorradfahrer. Der Unfall verlief glücklicherweise wieder glimpflich. „Welt auf Reisen", Nummer 5 des Offiziellen Organs des Reisesparvereins Dresden, ist erschienen. Der erste Artikel ist dem „Rom des Nordens", Prag, gewidmet, nach dem am 18. Mai eine hochlohnende und im Preise sehr niedrig gehaltene Ge sellschaftsfahrt von Dresden aus vorgesehen ist. Die Nummer ent hält weiter das Programm für die Flandernfahrten, deren erste Ende Juni stattsindet, den Reisekalender bis November und in der' Reiseliste ein große Anzahl neu gemeldeter Reifen in alle Welt. Am Pfingstsonntag findet wieder eine Maifahrt ins blü hende Paradies Böhmen statt. Wilsdruffer Teilnehmer an ver gangenen Fährten sind des Lobes voll über Fahrt, Verpflegung und Führung. Näheres ist aus der Zeitschrift „Welt auf Reisen" zu ersehen, die durch die Geschäftsstelle des Reisesparvereins Dresden-A. 1, Viktoriastraße 19 zu beziehen ist und auch in der Geschäftsstelle des Wilsdruffer Tageblattes eingesehen werden kann. Die letztere übernimmt auf Wunsch die Vermittlung der Fahrscheine. Rinder- und Schweinezwischenzählung am 1. Juni. Auf Er suchen des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft und auf Grund der Bundesratsverordnung vom 30. Januar 1917 ist am 1. Juni 1929 eine Zählung der Schweine vorzunehmen, der eine Zählung der Rinder angefchlossen wird. Die Ausführung der Rinder und Schweinezählung liegt den Gemeindebehörden für ihren Gemeindebezirk einschließlich der im Orte befindlichen selbständigen Gutsbezirke ob. Die Viehbesitzer sind durch die Ge meindebehörden sobald wie möglich in ortsüblicher Weise von der bevorstehenden Rinder- u. Schweinezählung in Kenntnis zu setzen. Die Zählung erfolgt mittels Ortslisten. In den Städten Dresden, Leipzig, Chemnitz und Plauen kann von einer Zählung abgesehen und der Rinder- und Schweinebestand durch Schätzung festgestellt werden. Freigabe von Schnell- und Eilzügen zur Benutzung mit Sonn- tagsrückfahrkarten. Mit Sonntagsrückfahrkarten können im Berei che der Reichsbahndirektion Dresden vom 15. Mai an sämtliche Schnell- und Eilzüge gegen Bezahlung der tarifmäßigen Zuschlä ge benutzt werden. In Schnellzügen ist jedoch mindestens der Zu schlag der Zone 2 zu entrichten. Nur während der gesamten Gel tungsdauer der Karten zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten, zu Pfingsten also vom Freitag vor bis Dienstag nach dem Feste, muß wegen des ohnehin starken Verkehrs an diesen Tagen auch weiterhin die Benutzung von Schnellzügen mit Sonntagsrückfahr karten ausgeschlossen bleiben. Wichtige Beschlüsse im Deutschen Sängerbund. Aufnahme von Frauenchören. — Keine Preiswettsingen mehr. Aus allen Teilen Deutschlands sowie aus Oesterreich und der Schweiz wa ren in diesen Tagen die Vertreter des Hauptausschusses des Deut schen Sängerbundes in Heidelberg versammelt, um in zweitägigen Beratungen wichtige Fragen zu klären, die innerhalb der deut schen Sängerschaft "seit langem die Gemüter bewegen. In der viel umstrittenen Frage der Zulassung der gemischten Chöre und Frauenchöre einigte man sich dahin, daß kein Zwang zum Bei-
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