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Wilsdruffer Tageblatt 2. Blatt. — Nr. 108 - Srmmbend, 4 Mai 1929 früblingszeit Am knospenden Zweige weht leise der Wind, Anemonen und Veilchen erwachen geschwind, Die Amsel singt täglich ihr liebliches Lied, Es flüstert und raunet im Dusch und im Ried. Lenzglockchen, sie läuten mit jubelndem Schall, Ihr hehres Frohlocken durchflutet das All. Und glückliche Menschen treten vor's Tor Und singen begeistert den jauchzenden Chor: „'s ist Frühlingszeit!" F r i e d a N i e r. Nogate. Luk. 11, 2: Wenn ihr betet, so sprecht: »Unser Vater, der du bist im Himmel. . ." „Das Vaterunser ist der größte Märtyrer- hat man gesagt. Es ist leider sehr Wahres daran. Es wird viel mißhandelt. So hat's der Herr nicht gemeint, daß es als Notknccht dienen soll, wenn wir zu bequem sind, eigene Worte für das zu suchen, was wir unserem Gott zu sagen haben. Er will, daß wir nicht Worte nachplappern sollen, sondern daß wir vom Vaterunser lernen, in welcher Weise wir unsere eigenen Gebete zu gestalten haben, damit sie rechte Gebete werden. Das ist ja die Kunst, die so wenige Menschen können, weswegen so viel „Belen" so fruchtlos ist. Neben anderem sind es vor allem zwei Dinge, die wir vom Vaterunser lernen sollen für unser Beten. Zuerst, daß nicht wir die Hauptsache sind, sondern Gott. Dreimal kommt erst das „Dein", bevor das „Unser" auftritt. Ist nicht unser Beten meist umgekehrt so, daß meist, ja, daß allein wir darin kommen? Kein Wunder, daß solches Beten uns nicht emporhebt. Und das zweite: Wenn wir das Unsere im Gebet vorbringen, dann soll es nicht bloß das Leibliche sein. Gewiß, das auch, sogar zuerst. Aber eben nicht das allein: nach einer Bitte um die leiblichen Dinge kommen drei für die Seele. Wer von uns betet so? Statt zu klagen über Gott, der unsere Gebete angeblich nicht erhört, sollten wir uns besinnen, ob wir denn wirklich beten! Wenn irgendwo, ist gerade hier das Wort richtig: Wie man's treibt, so geht's. k. H. P. Ausländische ZnflaiLonskäufer. Wichtige Aufwertungsentscheidungen. I Im Justizministerialblatt für den Freistaat Sachsen l Nr. 5 werden u. a. folgende Entscheidungen des Ober landesgerichts Dresden in Aufwertunassachen Veröffentlicht. Ist eine Hypothek, welche vom Gläubiger in der Nückwirkungszeit an einen anderen abgetreten worden ist für Rechnung des Grundstückserwerbers abgclöst und ae- löscht worden, so findet die Vorschrift des 8 14 Aufw -Nov dergestalt Anwendung, daß sich der Erwerber auch gegen über der Wiedereintragung der Hypothek für den früheren Gläubiger in Höhe der diesem gebührenden Aufwertuna Nicht auf den Schutz des öffentlichen Glaubens des Grund buchs berufen kann. Besteht im Aufwertungsverfahren unter den Parteien Streit darüber, ob sich der H y p o t h e k e n g l ä u b i q e r bei Annahme der Leistung seine Rechte Vorbehal- t e N habe, so hat über diesen Streit das ordentliche Gericht zu entscheiden und es ist bis zu dessen Entscheidung das Verfahren vor der Aufwertungsstelle auszusetzen. Auch wenn die dem Gläubiger zur Klageerhebung bestimmte Frist abgelaufen ist, ist der nachträgliche Nachweis der Klagezustellung zu berücksichtigen. Dieser Nachweis kann auch noch mit der Beschwerde gegen die Entscheidung der Aufwertungsstelle nachaebolt werden, durch die der Auf ¬ wertungsantrag wegen des Mangels des Nachweises ab gewiesen worden war. Hat ein Ausländer während der Inflationszeit inländische Grundstücke in spekulativer Absicht gekauft, indem er sich nicht nur die Lage der Grundstücks besitzer, die in der damaligen Zeit keine hinreichende Vor stellung von der Geldentwertung besaßen, und die für den ,Grundbesitz gebotenen Preise für günstig hielten, sondern "auch den hohen Stand der ausländischen Valuta zunutze gemacht hat, so erfordert bei der Aufwertung der Kauf geldforderung der billige und gerechte Ausgleich, daß die geringe Aufwendung für den Erwerb des wert vollen Grundstücks besonders berücksichtigt wird. Die wirtschaftlichen Verhältnisse des Erwerbers vermögen eine Herabsetzung der Aufwertung unter den aus dem Werts- oerhältnis des Grundstücks ermittelten inneren Wert der Forderung jedenfalls dann nicht zu rechtfertigen, wenn das gegenwärtige Vermögen des Erwerbers gegenüber dem beim Erwerbe vorhandenen infolge der Grundstücks ankäufe sich nicht unbeträchtlich vermehrt hat. Der Anspruch auf Aufwertung der persönlichen Forderung einer in der Rückwirkungszeil des § 15 Aufw.- Gesetz zurückgezahlten und gelöschten Hypothek wird von einem nach dem Inkrafttreten des Aufwertungsgesetzes ab geschlossenen Zwangsvergleich betroffen, auch wenn das Konkursverfahren zu einer Zeit eröffnet worden ist, in der nach den Bestimmungen der 3. Steuernotverordnung die Forderung nicht geltend gemacht werden konnte. Vom Währungsverfall ist die Hypothek und die durch sie gesicherte Darlehnsforderung auch dann betroffen, wenn der Schuldner in der Vorkriegszeit sich verpflichtet hatte, oas durch die Hypothek gesicherte Darlehn nach erfolgter Aufkündigung bar in vollgültigem deutschen Reichsgelde zurückzuzahlen. Oie Durchführung -es lan-wirtschast- lichen Notprogramms. Vertagung des Deutschen Reichstags. (7V. Sitzung.) 66. Berlin, 3. Mai. Nachdem Präsident Löbe die Sitzung eröffnet hat, forderte der kommunistische Abgeordnete Pieck die sofortige Beratung eines Antrages auf Aufhebung des Verbotes der „Roten Fahne". Bei dem Vorgehen der „Polizeiverbrecher" müßte Verständnis dafür vorhanden sein, daß die Arbeiterschaft zur Gegenwehr gegriffen habe Präsident Löbe ersucht den Redner, den Ausdruck „Polizei verbrecher" zu vermeiden. Gegen die Beratung des kommu nistischen Antrages wird Widerspruch erhoben. Es entwickeln sich ziemlich langwierige und heftige Auseinandersetzungen zwischen den Sozialdemokraten und den Kommunisten. Dann beginnt die zweite Beratung des Haushalts des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Zahlreiche Anträge und Interpellationen über die Lage der Landwirtschaft und die wirtschaftliche Hilfe für Ostpreußen werden damit verbunden. Abg. Treviranus (Dtn.) fordert planmäßige Fortsetzung der vom Minister Schiele eingeleiteten Hilse für die Land wirtschaft. Eine dauerhafte Rentabilität der Landwirtschaft könne nur gesichert werden, wenn die Reparationssrage gelöst sei. Die Ausschaltung des Landvolkes im politischen Leben müsse beseitigt werden. Der Abg. Treviranus schließt mit einer Aufforderung, im Kampf nicht gegeneinander, sondern in Überwindung des Bruderstreites miteinander um den besten Weg zu wirken. Abg. Schmidt-Köpenick (Soz.) meint, aus der Rede des Vertreters der Deutschnationalcn so etwas wie eine Ver- söhnungsanregung herausgehört zu haben Wer über die Parteischranken hinweg die Verständigung anbahne, um den notleidenden Bauern zu helfen, der findet auch die Sozialdemo kratie zur Mitarbeit bereit. Der Landbund solle seine Mit glieder zu einer besseren Absatzregelung veranlassen. Grobe Unrichtigkeiten seien in der Enquete des Landbundes vor handen. Neichscrnährungsministcr Dietrich spricht sein Bedauern darüber aus, daß so viele für die Pro duktion eingesetzte Mittel vertan würden, ohne der Rot der Finanzen äbzuyelfcn Das Gesamtprogramm für die Land wirtschaft bleibt bestehen Die Landwirtschaft müsse aber selbst auch gewisse Voraussetzungen für die Durchführung der Hilfs maßnahmen schaffen. Ernährungsmtnister Dietrich bespricht dann die Lage der Landwirtschaft im allgemeinen Die Ernte sei gut ausgefallen. Deshalb sei bei gewissen nicht zu stark überschuldeten Betrieben eine Entlastung eingetreten. Zwei Millionen Doppelzentner Roggen konnten mehr als im Vor jahre exponiert werden, was für die Handelsbilanz sehr günstig gewirkt habe. Der Minister kündigt die baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfes zur endgültigen Regelung der Pacht- rechtsfrage an. Zur Zollfrage meint Minister Dietrich: Wenn man den Ablauf der gegen wärtigen Regelung abwarte so würden für eine Menge Artikel überhaupt keine Zollsätze mehr bestehen bleiben, darunter für Gemüse, Obst, Schmalz, Automobile usw. Zum Schluß stellt der Minister fest, eine KonsumeMenpolitik als solche gäbe es überhaupt nicht. Manche Produktionszweige müßten heute er liegen, wenn sie nicht mehr durch Zölle geschützt seien Man müsse sich überlegen, was das Erliegen der landwirtschaftlichen Produktion in Deutschland bedeuten würde. Die Stärkung der landwirtschaftlichen Produktion sei tatsächlich die um fassendste und wirkungsvollste Konsumentenpolitik. Abg. Beck-Oppeln (Ztr.) führt aus, die Not der Land wirtschaft werde heute von allen Berufsständen und -schichten anerkannt Abhilfe für diese Not könne nur von allen Par teien gemeinsam geschaffen werden Die Untersuchung des Enqueteausschusses ergab, daß über 50 Prozent der landwirt schaftlichen Betriebe Verlustbetriebe sind. Der Redner kommt besonders auf die Lage der Bauern in Oberschlesien zurück. Sie führen ein erbärmliches Leben. Der Redner beklagt die lang same Ausschüttung der Mittel des Notprogramms. Der deutsche Markt dürfe nicht länger ein Abladeplatz für sämtliche Agrarprodukte des Auslandes sein. Abg. Putz (Komm.) findet es bezeichnend, daß man immer und immer wieder Anträge macht und Beschlüsse saßt, niemals aber etwas tut um den wirklichen Bauern zu helfen. Nur bei gesunder Lohnerhöhung könne der Bauer gewinnen. Abg. Lang (Bayer Vp.) bedauert es, daß die Wirkungen des landwirtschaftlichen Notprogramms so langsam praktisch fühl bar würden. Die Bauernschaft lebe in unerträglicher Zins knechtschaft. Unverständlich sei die Umsatzsteuerfreiheit des ein geführten Getreides. Das bayerische Mühlengewerbe sei bereits auf die Hälfte zurückgegangen Darauf wird die Beratung abgebrochen. Der Gesetz entwurf über wirtschaftliche Hilfe für Ostpreußen wird dem Ostausschuß überwiesen. Das Haus vertagt sich auf Montag, den 13. Mai: Fort setzung der Beratungen des Etats des Reichsernährungs ministeriums. polnischer Chauvinistenrummel. Deutschfeindliche Kundgebungen in Posen. In Krakau, Thorn, Posen und anderen Städten der Westprovinzen fanden deutschfeind liche Kundgebungen polnischer Hochschüler und anderer polnischer Verbände statt, überall versuchten die Demon stranten insbesondere vor den deutschen Konsulats gebäuden zu demonstrieren, was ihnen nach vorliegenden polnischen Meldungen nur in Posen gelungen ist. Hier zerschlugen die Demonstranten das deutsche Schild vor dem Konsulat, rissen die Schilder vor dem Posener Tage blatt herunter, zerstörten die Tafel vor dem Evangelisch'« Gemeindehaus und vernichteten sämtliche deut schen Blätter und Bücher, die in Kiosken, Kaffees und Gasthäusern aufliegen. Im Verlaufe dieser Demonstrationen kam es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstranten, wobei es aus seit « der Studenten etwa fünfzig Verletzte gab. Die Dewon- t strationen, an denen allein etwa 2000 Studenten teil nahmen, dauerten zwei Stunden. Finnland und Deutschland. Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen. Am Schluß einer Rundreise durch Deutschland traf eine Kommission finnischer Handelsvertreter in Berlin ein und vurde hier von der Industrie- und Ha Welskammer festlich legrüßt. Geheimer Kommerzienrat K von Borfig, der Stellvertretende Vorsitzende der Berliner Handelskammer, führte dabei aus, Deutschland und Finnland seien verbunden mrch politische Freundschaft und durch mannigfaltige Kultur- iieziehungen, aber sie seien auch wirtschaftlich auseinander an- zewiesen und es seien alle Voraussetzungen dafür vorhanden, »aß die Pflege dieser wirtschaftlichen Beziehungen den Inter essen beider Länder gleichmäßig diene. Kommerzienrat Ivar Lindfors, Vizepräsident der iranischen Zentralhandelskammer, antwortete. Deutschland mit LSLK-kLcmsKc»^ vmcn vckuro vKe/ur mciäi-br v/LKaku Lr (24. Fortsetzung.) Nur noch ein Hindernis — die Einlaufshürde — dann war man in der Geraden. Dreihundert Meter vor dem Ziel! Mit einem mächtigen Satz sauste „Ajax" über die Hürde, lag neben Clou. . „Gegrüßt", rief Sohr dem Rivalen zu. „Da waren wir! Lynard wußte nicht, wie ihm geschah. Niemand wußte es. Don den Zehntausend keiner. Als ob sie genarrt worden seien, war es ihnen. Vom Damm herüber scholl Stimmengewirr, schwoll an, wurde lauter, wurde Brauten. Die auf dem Ring schrien, gestikulierten durcheinander. Riefen! Brüllten! Unglaublich war die Aufregung. „Lynard", gellte es über den Rasen. Aus zehn, aus hun dert, aus tausend Kehlen. Aufmunternd, wütend, ver zweifelt. „Lynard," und wieder „Lynard! — Feste! Feste — Lynaaard!" Das war Raserei, waren des Menschlichen entkleidete Menschen waren Zweihänder, die sich wie Bestien betrugen. Wegen zehn, zwanzig, hundert Mark Kultur und Gesittung verloren. Denen der Sport nichts war, aber das Totalisator ticket alles! Und für diese Bande jappten sich die Gäule die Lungen aus dem Leib! „Brüllt nur," dachte Sohr „Brüllt! Ich schaffe es doch. Hundertsünfzig Morgen Land für meine Leute! Der Deiwel soll euch reiten Brüllt! Lynard muß den Kopf ver lieren, dann verliert er den Sieg! Brüllt!" Aetzt brauste es den Reitern auch von den Tribünen ent gegen Immer das eine Wort: „Lynard — Lynard!" Der schien nicht mehr sicher. Fünfzig Meter vorm Ziel! Er gebrauchte die Peitsche. „Feste! Fes—te!" m g^chcch etwas Niegejehenes! Sohr setzte sich quer. „Ajax hatte den Kopf frei, Sohr mit beiden Händen den Sattel gepackt. So ritt er. Riß bei jedem Satze den Gaul vor. Eine viertel Länge! Hob ihn. trug ihn. zog ihn an „Clou" vor bei. In Reiter und Pferd war eine ungeheuere Kraft. Die letzten fünfzehn Meter! Totenstille Roß und Reiter keuchten. Noch zehn Meter — fünf — drei Durch!! Anderthalb Längen zurück „Clou". Und in die Totenstille hinein ein einziger Schrei aus tau senden von Kehlen: „Sohr!" Der hörte ihn nicht. Ihm war, als schlüge ihn eins eilerne Faust auf die Hirndecke. In seinen Ohren war Brausen Wasserwogen glaubte er aus ungeheuren Höhen über Felsen stürzen zu hören Und dieses Brausen wurde zu losendem Dröhnen. Dann wurde es schwarz vor seinen Augen Und in diesem Dunkel schwangen feurige Ringe wie Pendel, begannen zu kreisen, drehten sich erst langsam, dann rascher, schneller, immer schneller. Endlich im rasenden Wirbelt Fünf, zehn Sekunden. Nicht länger. Und was war dann? Er wußte es selber nicht mehr. Als er zur Besinnung kam, lag er auf dem Rasen Neben ihm kniete Sophi. „Ajax'" Maul tastete an seiner Hand Er hörte Stimmen, sah Menschen über die Bahn lausen. Schnell wie ein Augenblick, erfaßte er die Situation Mit einem Sprung war er auf. MO einem zweiten hatte er das Pferd zwischen den Schenkeln. Er reichte Sophi die Hand aus dem Sattel. „Hopp!", rief er und riß sie zu sich empor. So ritt er die Bahn zurück. Das Publikum, das in seiner Erregung plötzlich verstummt war, war jetzt unsinnig vor Freude. Es jubelte dem Sieger zu, den nicht das Pferd, nein, der das Pferd durchs Ziel ge tragen hatte. Sohr sah es nicht. Das alles war ja jetzt so nebensächlich. Der Sieg war fein! Und seines Sohnes mußte das liebe Mädchen werden, das er in seinen Armen hielt. „Was war Ihnen denn?" fragte Sophi mit vor Angst zitternder Stimme. „Weiß es nicht, mein Kleines. Es war mit einem Male Nacht vor mir. Vielleicht das Herzl — Sie sehen, wie bald ich eine Schwiegertochter brauche." Sovhi seufzte und kuschelte sich fester an seine Brust. „Und die soll ich sein?" fragte sie verschämt. „Keine andere wünsche ich mir lieber" „Wenn Sie sich schonen und nie wieder reiten wollen, dann — dann — will ich Ihre Schwiegertochter werden. Sie müssen es mir versprechen Ich will auch noch etwas haben vom großen Sohr und seiner stolzen Carla " Er versprach es ihr! Gern tat er es Und drückte warm ihre Hand Am Eingang zum Sattelplatz standen Claus und die beiden Liebetraus „Was machen Sie denn für Geschichten," rief ihm der Alte zu und Sohr lachte ihm lustig entgegen: „Ich siege, wie Sie sehen, aus der ganzen Linie! — Da. Claus, nimm mir Sophi ab Und halt sie fest für's ganze Leben " Er ließ das Mädchen in Claus' Arme gleiten und ritt leinen Gaul nach der Box. Als er zurückgewogen war, wurden gerade die Quolen- tafeln hochgezogen. Sieg: 103 für 10. Da schmunzelte er. Das Wetterlche Gut war ehrlich verdient! * * Am Abend desselben Tages bekam Carla Sohr in Finken schlag folgendes Telegramm: „Gratuliere zum Sieg Deines Mannes und unseres Jungen Verlobung. Es war ein hartes Stück Arbeit. Beides! Sohr." 10. Die Mitglieder der von Sohr gegründeten Verwertungs- genossenschafl waren nach dem Domänen-Gasthos zur Generalversammlung geladen. Sie waren vollzählig er schienen. Auf der Tagesordnung stand unter anderem: Be schlußfassung über Gewinnverteilung Allo ging es um Geld Und da blieb keiner zu Hause. Die Anwesenden hatten sich nach Rang und Besitz ge trennt Die Großen laßen für sich, die Mittleren auch und die Kuhbläker. wie man diejenigen nannte, die nur Kühe anspannen konnten, weil sie keine Pferde besaßen erst recht. Die bildeten den Staat im Staate Sie ließen sich zwar gern von den Begüterten ein Glas Bier bezahlen aber sonst l Nicht in die Düte wie sie sagten Zwischen den einzelnen Gruppen bestand gelinde Ani mosität Warum, war nicht ersichtlich weil keiner der Großen und Kleinen seinen Besitz erworben, sondern ererbt oder er heiratet hatte. Sie vergaßen alle, daß das Schicksal leine Gaben verschieden verteilt und haderten nicht mit diksem tondern untereinander «Fortiekuno iolat