Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 04.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192905046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290504
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-04
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.05.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
In der Gewalt des Wirbelsturmes. 100 Todesopfer des Tornados in Amerika. Die Tornados und schweren Stürme der vergangenen Lage haben in den verschiedenen Teilen Amerikas über aus schweren Schaden angerichtet. Ein Sch nee sturm mit F r o st t e m p e r a t u r, der Illinois und Missouri heimsuchte, veruraschte Schäden, die, wie man befürchtet, in die Millionen gehen. Der aus Ryecove gemeldete Tornado traf das Schulhaus gerade, als die Kinder nach der Mittags pause wieder zum Unterricht zurückgekehrt waren. Die Zahl der Toten wird bereits auf 100, die der Ver letzten auf über >00 geschätzt, so daß fast die ganze Be völkerung des kleinen Ortes, der einem solchen Unglück in keiner Weise gewachsen war, betroffen wurde. Viele Leichen wurden von dem Tornado Weit über die Felder verstreut. Die aus der Umgegend ein treffenden Sanitätsabteilungen melden, daß überall größte Verwirrung herrsche, da die überlebenden nicht imstande wären, sich der Toten und Verletzten anzunehmen. Ser Schiedsspruch für den Ruhrbergbau verbindlich. Der R e i ch s a r b e i t s m i n i st e r hat nach Mit teilung des Vereins für die bergbaulichen Interessen des Ruhrgebiets den Lohnschiedsspruch für den Ruhrberg bau vom 22. April 1929 von Amts wegen fürverbind- lich erklärt. ( Hu» unferrr keimst i Wilsdruff, am 4. Mai 1929. Merkblatt für den 5. und 6. Mai. Sonnenaufgang 4'° 4-' Mondaufgang 3- 3°° Sonnenuntergang 19-° 19°° Monduntergang 14°° 15" 5. Mai: 1821 Napoleon I. auf St. Helena gest. 6. Mai: 1859 Der Naturforscher Alexander v. Humboldt aestorben. Wie wird das Wetter? Seit Jabren haben wir nicht solch ein launisches Aprilwctter, einen so späten Frühling gehabt wie in diesem Jahre Die Vegetation ist diesmal nm mehrere Wochen zurück. Um so er freuter war man allgemein, als Ende April eine plötzliche Wärmewelle der bisherigen Kaltwetterperiodc ein Ende zu machen schien. Die ersten Tage der Woche brachten uns ein rasches Ansteigen der Quecksilbersäule Selbst in Mittel deutschland wurden bis zu 2» Grad Wärme gemessen. Aus dem Rheinland wurden sogar noch höhere Temperaturen ge meldet. Allerdings dauerte die Freude nicht lange. Die von uns bereits angekündigten Störungen machten sich sehr bald bemerkbar. Vielfach traten Gewitter auf, die zu einer neuerlichen Abkühlung führten. In Norddeutschland ging die Quecksilbersäule nachts besonders scharf zurück, verschiedentlich kam es sogar zu neuen Nachtfrösten. In Süddeutschland brachte ein cngbegrenztes Ties Regenweiter. Am Freitag trat im Norden Deutschlands und auch in Mitteldeutschland eine Winddrehung nach Osten ein. Danach dürfen wir in den nächsten Tagen mit überwiegend trockenem Wetter rechnen. Während es nachts recht kühl werden dürfte, ist tagsüber rasche Erwärmung zu erwarten. » Marltkonzert der Städtischen Orchesterschule am Sonntag den 5. Mai vormittags von 11 bis 12 Ahr. Musikfolge: 1. Mus- sinan-Marsch von C. Car-l. — 2. Vorspiel zu „Hermanus Contrac- tus" von Bohne. — 3. „Das Herz am Rhein," Lied von Hill. — 4. Accelerationen-Walzer von I. Strauß. — 5. ^Heinzelmänn chens Brautfahrt," Charakterstück von Hagelbauer. — 6. Steuer mannslied und Matrosenchor aus der Oper „Der fliegende Holländer" von R. Wagner. — 7. „Friedensglocken," Marsch von Urbach. Ihren 70. Geburtstag begeht morgen Sonntag in voller Rüstigkeit Frau Therese Schmidt, Friedhofstraße. Wir gra tulieren! Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 5. Mai: Dr. Roch- Grumbach und Dr. Wollburg - See ligstadt. Die Arbeiter. S.mariter-Kolonne ladet für Montag abend 8 Uhr zu einem LWbilder-Bortrag nach dem „Forsthaus" ein. Dr. Zilz-Freital spricht über „Entwicklung und Aufbau des menschlichen Körpers". Große Warnungstafeln mit weithin sichtbarer Schrift „Vor sicht" find neuerdings an gefährlichen Wegekreuzungen wie am Gasthof Grumbach und an scharfen unübersichtlichen Kurven wie in Sora aufgestellt worden. Hoffentlich erfüllen sie ihren Zweck. Das Amtsschild des Friedensrichters. Das Justizministerium hat eine Verordnung erlassen, wonach der Friedensrichter befugt ist, am Eingang des Hauses, in dem er seine Amtsstelle hat, und am Eingang des Geschäftsraumes ein Schild anzubringen, das in der Mitte das sächsische Wappen und die Umschrift Sächsischer Friedensrichter trägt. Das Auto verdrängt die Eisenbahn. Eine interessante Auf stellung machte kürzlich der Vorsitzende eines großen Verkehrs vereins in besten Generalversammlung, wonach im Jahre 1928 im ganzen Deutschen Reiche eine halbe Milliarde Eisenbahnfahr karten weniger verkauft wurden. Der Evangelische Sachsentag in Meißen. Am Sonntag, dem 5. Mai, steht die 'Stadt Meißen, die dieses Jahr die Iahrtausend- feier begeht, im Zeichen des Evangelischen Sachsentages. In sechs evangelischen Kirchen werden >410 Uhr Festgottesdienste abgehal ten werden. Mittags 12 Uhr findet auf dem Markt eine große öffentliche Kundgebung statt, wobei Landesbischof v. Ihmels die Ansprache hält. Nachmittags von 3 bis 4 Uhr finden in 17 Kirchen und' Lokalen Versammlungen statt unter dem Thema: „Das Evan gelium und wir". Die Anregung zum Evangelischen Sachsentag geht vom Evangelischen Bund aus; insgesamt werden sich 56 evangelische Verbände daran beteiligen. Verwahrloste und gegenstandslos gewordene Reklame. Das Ministerium des Innern gibt bekannt: An Eisenbahnlinien, Ver kehrsstrecken, Scheunen, Zäunen und Hausgiebeln finden sich häufig Plakate, die durch Witterungseinflüsse oder sonst beschädigt sind und verunstaltend wirken. Ihre Belassung verstößt gegen die gute Ordnung des Gemeinwesens und schädigt auch die Wirkung der Reklame. Die Gemeinden wollen auf die Beseitigung dieses Mißstandes bedacht fein und gleichzeitig darauf hinwirken, daß Plakate, die nur vorübergehenden Zwecken (Schaustellungen und dergleichen) dienen, nach Erledigung dieses Zweckes entfernt und an Niederlagen oder Kaufläden befindliche Anpreisungen von nicht mehr geführten Markenartikeln beseitigt werden. Ser städtische sär dis Zahl MM Am Donnerstag verabschiedete das Stadtverordnetenkvlle- gium nach eingehenden Beratungen in den einzelnen Ausschüssen und im Stadtrate den Haushaltplan für das Jahr 1929. Es ist lange um ihn gekämpft worden und in den Ausschußberatungen dürfte es manchmal hart auf hart hergegangen sein. Die Spar parole haben sich nach ihren Beteuerungen alle Fraktionen zu eigen gemacht und so standen sie dann gemeinsam machtlos dem ungedeckten Fehlbetrag von 62 877 Mark gegenüber. Die Aufgaben der Gemeinde sind eben von Jahr zu Jahr gewachsen und die Aufbringung der Mittel hat nicht Schritt damit gehalten. Wie sparsam im vergangenen Jahre gewirtschaf tet wurde, das erhellt ja daraus, daß das haushaltplanmäßige De fizit von rund 59 000 Mark in Wirklichkeit sehr stark vermindert werden konnte, so daß nur noch eine Schuld von 30 OM Mark übriggeblieben ist. Es wird auch in diesem Jahre gar nicht anders sein, als daß größere Ausgaben nur gemacht werden können, wenn die Mittel dazu da sind. So nötig Wasser- und Schleusennetz- Reparaturen, Fußweg- u. Straßenverbesserungen sind, was irgend wie entbehrlich ist, das muß auf spätere Jahre zurückgestellt wer den. Man hofft und hofft wieder auf bessere Zeiten. Die Einnahmen betragen nach dem gedruckt vorliegenden Ent würfe 296 522 Mark (1928: 266 240 Mark), die Ausgaben 369 399 Mark (1928: 325 218 Mark). Ueberschüsse bringen 111900 Mark <118 760 Mark), Zuschüsse erfordern 174 777 Mark (177 738 Mark), so daß der ungedeckte Fehlbetrag wie oben 62 877 Mark beträgt. Ueberschüsse sind angesetzt bei den städtischen Grundstücken 4600 (1928: 8060) Mark, bei den Betriebswerken 13 OM (9500) Mark, bei den direkten Steuern 70 3M (77 MO) Mark und bei den indirekten Steuern 24 MO (23 3M) Mark. Die Differenz bei den städtischen Grundstücken rührt hauptsächlich von der Einnahme des Schwimmbades her. Während im Vorjahre dieselben mit 7266 Mark angesetzt waren, betragen sie dies Jahr nur 3000 Mark. Dafür ist das Bad bekanntlich an Schwimmeister Gräfe- Staßfurt verpachtet, der außerdem Grundstücksabgaben und In standhaltungskosten aufzubringen hat. 1500 Mark mehr erbringt das neue Elektrizitätswerk, 1800 Mark das neue Sechsfamilien haus in der Töpfergasse, 500 Mark wird an Pacht von Feldern, Wiesen und Gärten mehr eingenommen. Der Üeberschuß der Be triebswerke setzt sich aus 6000 (2500) Mark anteiliger Reingewinn des Kraftwerkes Freital und 7000 Mark für Straßenbeleuchtung zusammen, die bekanntlich der Stadt zurückvergütet werden. Zuschüsse erfordern Forsten, Obstbaumzucht, Verschönerungs- und Vergnügungsanlayen 950 (1950) Mark, das Stadtvermögen 3M (950) Mark, die Wohnungsfürsorge 48 100 (38 MO) Mark, Besoldungen und Vergütungen 30 600 (34 OM) Mark, Ruhege halte 8540 (7970) Mark, Sachlicher Aufwand 14500 (15 MO) Mark, Polizeiaufwand 17 200 (17 400) Mark, Gemeinnützige und wohltätige Zwecke 4990 (5950) Mark, Verzinsung und Til gung der Anleihen 12137 (12 378) Mark, Straßen, Wege, Schleusen, Plätze und Brücken 20 400 (23 350) Mark, Oeffent- liche Straßenbeleuchtung 7100 (7100) Mark, Kinderhort 2400 (3000) Mark, Totenbestattung 3500 (3510) Mark und Städtische Wohlfahrtspflege 4000 (6990) Mark. Interessante Zahlen bietet das Steueraufkommen. Von di- rekteN Steuern sollen erbringen: Reichseinkommen- und Körper- schaftssteuerAnteile 481'00 (52 300) Mark, Grundsteuer 22 MO (21 MO) Mark, Gewerbesteuer 12 000 <12 OM) Mark, Aufwer tungssteuer 52 OM (38 MO) Mark, Musikinstrumentensteuer 2500 (2200) Mark, Hundesteuer 25M (2500) Mark, Feuerschutzsteuer 7100 (—) Mark, Beihilfen aus dem staatlichen Ausgleichstock 3000 (3000) Mark, zusammen also 149 200 (131000) Mark. Im Jahre 1927 wurden vereinnahmt 140 552 Mark. Dem stehen an Aus gaben gegenüber 18>500 (13 300) Mark Zuschuß zur Schulkaste, 6500(5200) Mark Zuschuß zur Verbandsberufsschule, 45 OM (32 000) Mark Bezirkssteuer, 1800 (2600) Mark Wohlfahrts- und Fürsorgekostenanteile und 7100 (—) Zuschuß zur Feuerlöschkaste, so daß ein Üeberschuß von 70 300 (77 900) Mark besteht. Im be sonderen fällt hier ins Auge die um 13 000 Mark höhere Be zirkssteuer. An indirekten Steuern sollen auskommen: Grunderwerbsteuer 4000 (4000) Mark, Umsatzsteuer-Anteile 9400 (9800) Mark, Ver gnügungssteuer 5500 (5000) Mark, Diersteueranteile 3100 (2500) Mark und Wertzuwachssteuer 2000 (2000) Mark, zusammen also ! 24 MO (23 300) Mark. Im Jahre 1927 erbrachten sie zusammen l 27 545 Mark. Die Besoldung der städtischen Beamten usw. erfordert 44 OM Mark (1928: 44 200 Mark, 1927: 42 764 Mark). An Ruhestands unterstützungen und Beiträgen an den Ruhegehaltsverband sind 18 000 Mark zu entrichten (1928: 17227 Mark, 1927: 17 276 Mark). An Sitzungsgeldern für Stadtrat, Stadtverordnete und Ausschußmitglieder sind einschließlich der Entschädigung für Lohn ausfall 4500 (4220) Mark nötig. Die Polizeibeamten erfordern einen Besoldungsaufwand von 15 040 (14 7M) Mark. Für Reinigung und Unterhaltung der Straßen, Plätze, Brücken, Schleusen einschließlich Material sind 9000 (13 000) Mark, für Unterhaltung des Kaufbacher, Hühndorfer, Sachsdvrser, Birkenhain-Grumbacher und Niedergrumbacher Weges 6000 (4000) Mark vorgesehen. Die Städtische Wohlfahrtspflege beansprucht folgende Posten: Altenspeisung 1000 (900) Mark, Kinderspeisung 1800 (1800) Mark, allgemeine Verbilligungsmaßnahmen 300 (350) Mark, Mietbeihilfen — (1300) Mark, Wannenbäder an Kriegsbeschädigte 80 (80) Mark, Nachbewilligungen 1020 (2500) Mark, Kinder erholung 400 (400) Mark, Sonstiges MO (1070) Mark, zusam men 4900 (8400) Mark. Im Jahre 1927 wurden hierfür 4699 Mark aufgewendet. Die Schulkasse erfordert bei einer Einnahme von 10050 (9900) Mark und einer Ausgabe von 28 550 (23 200) Mark einen Zuschuß von 18 500 (13 3M) Mark. Die Erhöhung liegt hier im wesentlichen darin begründet, daß der Beitrag an den Staat für Pflichtstunden-Lrmäßigung mit je 3060 Mark auf zwei Jahre ein gesetzt werden mußte. Die Wasserwerkskasse schließt in Einnahme und Ausgabe mit 14200 (13 200) Mark ab. 13 000 (12 000) Mark bringt das Wassergeld von angeschlossenen, 100 (100) Mark von nicht an geschlossenen Grundstücken. 700 (500) Mark schießt die Feuer- löschkasse für Hydranten-Unterhaltung zu. Für Instandhaltung des Leitungsnetzes sind 2400 (1000) Mark eingesetzt. Für den Kraft strom, der zum Betrieb des Wasserhebewerkes gebraucht wird, sind 3000 (3200) Mark an die Kraftwerke Freital zu zahlen. Die Feuerlöschkasse gleicht sich in Einnahme und Ausgabe mit 15 000 (6470) Mark aus. Für Erneuerung und Unterhaltung der Löschgeräte sind 12 2M (3200) Mark vorgesehen. Die Feuer schutzsteuer, die nur für diese Zwecke verwendet werden darf, 7100 (5400) Mark. Die Sparkasse schließt aus beiden Seiten mit 90 700' (59173) Mark. Die Einnahmen enthalten 58 748 (35 570) Mark Zinsen von Hypotheken und Gemeindedarlehen und 18216 (9900) Mark Zinsen von Wertpapieren. Den Einlegern waren davon 68 420 (39 OM) Mark gutzuschreiben. In den Zahlen drückt sich der er freuliche Aufschwung unserer Sparkasse im letzten Jahre deutlich aus. An Gehältern waren 7629 (8096) Mark, an Ruhestands unterstützungen 48 65 (4865) Mark zu zahlen. 1500 (1000) Mark werden dem Reservefonds überwiesen. Eine gleiche Zunahme des Verkehrs ist auch bei der Eirokasse .zu verzeichnen, die in Einnahme und Ausgabe mit 41420 (30 560) Mark abschließt. Sie nahm an Zinsen 29 906 (19 422) Mark ein und schrieb ihren Kunden 22 400 (12250) Mark wieder gut. An Gehältern hatte sie 10 623 (9914) Mark aufzubringen, eben so 1000 (830) Mark zu den Ruhegehaltslasten. Die Verbandsberussschullasse erfordert bei einer Ausgabe von 10 150 (9200) Mark einen Zuschuß von 9500 Mark, der an teilig nach der Schülerzahl von den Derbandsgemeinden Wils druff, Grumbach, Kesselsdorf, Sachsdorf und Klipphausen zu tra gen ist. Unter den Ausgaben befinden sich 4610 Mark Mietbei trag an die Schulkasse. Der Außerordentliche Haushalt verzeichnet im Kapitel Woh nungsbau in der Einnahme 25 000 Mark Aufwertungssteuer- Zuweisung und 25 000 Mark Hypotheken- usw. Aufnahmen, die auf der rechten Seite für den Bau des geplanten Sechssamilien- hauses einschließlich Bauland verausgabt werden. Das Gesamtvermögen der Stadt — ohne Spar- und Giro kasse — hat sich im Jahre 1927 um 5825,07 Mark auf M0199,73 Mark erhöht. Der Zugang an Aufwertungssteuer-Hypolheken- ausleihung betrug 26 047 Mark. Das Vermögen der Sparkasse war Ende des Kalenderjahres 1927 auf 4895 Mark, das der Girokasse auf 35 008 Mark angewachsen. Eine Warnun vor Ueberschätzung der höheren Schulbildung. Mit der immer wieder hervortretenden Ueberspannung der Schul vorbildungsanforderungen hat sich diesmal auch der Deutsche In dustrie- und Handelstag in einer Hauptausschußsitzung beschäftigt. In einer längeren Entschließung wird nachdrücklich vor dieser Ent wicklung gewarnt, deren Schäden immer mehr erkennbar würden. Die Ausweitung des höheren Schulwesens führe zu erheblicher Mehrbelastung der Oeffentlichkeit, ohne daß dabei die Erweite rung der schulmäßigen Anforderungen eine bessere Eignung der Berufsanwärter bedeute. Einen Erfolg hält indessen die Entschlie ßung nur für möglich bei einer grundsätzlichen Wandlung der in neren Einstellung dem Berechtigungsproblem gegenüber, insbe sondere dadurch, daß die öffentliche Einschätzung wieder mehr auf die persönliche praktische Leistung statt auf schulmäßigen Nachweis gelegt wird. Zur Förderung der Gesundheit ist eine Brunnen-Trinkkur zu Hause mit dem altberühmten, ärztlich empfohlenen Lauch städt e r Brunnen von der größten Bedeutung. Eine Extra beilage in der Stadt- und Landauflage dieser Nummer, die wir der Beachtung unserer Leser empfehlen, enthält wertvolle Hinweise auf die Notwendigkeit einer solchen Trinkkur. Die vorzügliche Wirkung des Lauchstädter Brunnens ist während zweier Jahr hunderte an vielen Tausenden aller Stände und Berufe erprobt. Was sich aber Jahrhunderte hindurch so außerordentlich bewährt hch, das muß schon zuverlässig und gut sein. Aus dem heute bei liegenden Prospekt sind diejenigen Geschäfte in Wilsdruff ersicht lich, in denen der Lauchstädter Brunnen käuflich ist. Im Eilschritt durch die Ausstellung: „Fünf Jahre Rundfunk in Mitteldeutschland" führt uns der Leiartikel in Nr. 18 der Illustrierten Rundfunkzeitung „Die Mirag". An Hand vieer Bilder mit kurz zusammengefaßten Erläuterungen erhält man hier einen plastischen Eindruck der augenblicklich im Leipziger Ring- Meßhaus tagenden Jubiläums-Ausstellung der mitteldeutschen Sender. Das reich illustrierte Heft kostet nur 0 35 RMk und ist durch jeden Buch- und Zeitschristenhändler, das Ortspostamt bzw. den „Mirag"-Verlag Leipzig C 1, Floßplatz 6, zu beziehen. Grumbach. Ein leichter Autozusammenstoß ereignete sich heute vormittag an der Straßenkreuzung im Oberdorfe. Ein von Braunsdorf kommender Lieferwagen stieß mit dem von Tharandt kommenden Auto des Oberamtsstraßenmeisters Jahn aus Wils druff zusammen. Da beide Autos langsam fuhren, entstand nur geringer Sachschaden. Herzogswalde. (Maikätzchen.) Seit die einigermaßen wärmeren Tage eingetreten sind, kann man öfters beobachten, daß Ausflügler große Sträuße unserer Kätzchenträger mit heimnehmen. Das wandernde Publikum scheint gar nicht zu wissen, daß die Maikätzchen und ihre Verwandten gesetzlich geschützt sind und die ersten Blüten sind für unsere so lange notleidenden Insekten, vor allem Bienen, die erste Nahrung wieder. Mohorn. (Kuckucksruf e.) Die ersten Kuckucksrufe hörte man am 2. Mai vom nahen Walde herüberschallen. Grund. (Vom Erholungsheim.) Der Gebrüder Arn- holdsche Pensionsverein hat beschlossen, das hiesige Heim als Friedrich Pick-Heim zu bezeichnen. Friedrich Pick blickte im April auf eine 50jährige Tätigkeit im Bankhause Gebr. Arnhold zurück und hat sich während dieser Zeit mit verdient gemacht um Grün dung und Ausgestaltung des Pensionsvereins und seiner Heimat. Hartha. (Saisonbeginn.) Die Saison 1929 hat ihren Anfang genommen. 48 Konzerte an Sonn- und Feiertagen, Reu nions und Tanztee an jedem Mittwoch wie andere Unterhaltungs abende modernen Stils wie Veranstaltungen für Kinder sind vor gesehen. Kürhausbesitzer Gruß hat einen 64 Seiten umfassenden Prospekt vom Verlag Zschunke dieser Tage veröffentlicht, in dem zahlreiche Gaststätten, führende Firmen aus Nah und Fern ange führt sind. Der Führer ist mit guten Aufnahmen ausgestattet. Die Musik der Saison führt Kapellmeister Heinz Helm mit seinem Dresdner Orchester aus. Fttrche»«achrichte« für Sonntag Rogate. Kollekte für die Heidenmission. Kesselsdorf. Vorm. 9 Uhr Pedigtgottesdienst, anschließend Beichte und heiliges Abendmahl (Pf. Seidel); vorm. >L11 Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend (derselbe); nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Brret»*k«le«der Militärverein. Heute Schießen. Arbeiter-Samariter-Kvlonne. 6. Mai im „Forsthaus" öffent licher Lichtbildervortrag. Wilsdruffer Bank. 6. Mai im „Adler" 65. Jahreshaupt versammlung. Priv. Schühengesellschaft. 5. Mai Anschießen. D. H. V. 7. Mai im „Adler" Mvnatsversammlung. Frauenverein Grumbach. 8. Mai Versammlung im Restau rant Günther. Wetterbericht Vorwiegend ziemlich heiter, um die Mittagsstunden Gewit terbildung wahrscheinlich, gemäßigt warm, Gebirge mild, Winde aus Südost bis West, ziemlich schwach.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)