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Vater Mühsam Skizze von Wilhelmine Baltinester- Wien. Die Ladentür geht auf. Ein Käufer kommt, ohne zu grüßen. Vater Mühsam hebt das schwarze Käppchen. „Guten Tag!" Der andere murmelt etwas, verlangt einen Gegenstand, bezahlt, geht. „Wenn die Leute nicht grüßen, brauchst Du auch nicht zu grüßen!" sagt Kurt Mühsam, der jüngere von Vater Müh- sams Söhnen. Sie sind nun fünfundzwanzig und achtundzwauzig Jahre alt, die beiden Mühsamssöyne, und wachsen immer mehr ins Geschäft hinein oder eigentlich darüber hinaus. Es ist ihnen viel zu eng und armselig. Sie wollen das größte Warenhaus der Stadt haben und schmieden immerfort ungeheure Pläne. Zahlen von Mammutgröße flattern zwischen ihnen, über den Vater hinweg, der sich diesen Laden und diesen kleinen Bürger wohlstand Stück für Stück erarbeitet hat. Sie wollen hoher kommen, das ist die drängende Jugend. Vater Mühsam kann ihrer Rührigkeit seine Hochachtung nicht versagen. Manche Neueinführungen seiner Söhne haben sich bewährt. Nur eines verhindert er mit dem letzten Rest seiner nun im Greisenalter müde gewordenen Strenge: Er gestattet nicht, daß sie Kredite aufnehmen. „Man arbeitet mit seinem eigenen Gelde. Reicht es nicht, dann arbeitet man nicht darüber hinaus!" Das ist sein Grundsatz. Die Söhne haben nur Zähneknirschen als Antwort. Vater Mühsam bkeibt fest auf seinem Standpunkts Sie gehen umher und machen zornige Gesichter. Sie sagen, er hemme sie, er schneide ihnen den Äeg zu glänzender Zukunft ab. Sie drängen, bohren. Vater Mühsam bleibt unbesiegbar. Werner Mühsam, der ältere der beiden Söhne, tritt, nach dem der unwirsche Käufer gegangen ist, aus dem kleinen Kontorraum hervor und stellt sich neben den Vater, der die Schachtel, aus der er den Kunden bediente, eben peinlich genau an ihren Platz stellt, immer noch nachrückend, ordnend. „Es geht so nicht weiter!" beginnt der Sohn. „Ich habe mit Bornholm gesprochen. Er gibt den Kredit. Wir können, ihn stündlich haben. Das Portal muß neu gemacht werden. Es müssen neue Warensorten eingeführt werden, Lichtreklame ist erforderlich." „Nein" sagt Vater Mühsam und rückt die Aufschrifttafel einer Schachtel zurecht. Kurt Mühsam hat sich neben seinen Bruder gestellt. „In diesem Falle haben wir Dir etwas zu sagen", fängt er an. Der Vater blickt ihm in die Augen. „Wir eröffnen einen eigenen Laden. Im Walserhause sind zwei große Läden srei. Sie können zu einem verschmolzen werden. Wir werden mit dem Kredit von Bornholm arbeiten. In längstens zwei Jahren sind wir ihn los, haben abbezahlt, sind frei. Und Du kannst hier bleiben und den Laden weiter führen, wie es Dir gefällt."» Vater Mühsam schaut seine beiden Söhne an. Noch nie hat er sie so sehr seiner Führucksi entgleiten sehen wie jetzt. „Habt Ihr es gründlich überlegt?" fragt er. „Ueberlegt!" Werner macht eine wegwerfende Gebärde. „Zögern ist nur zu oft ein Schaden. Man muß es frisch an packen, sonst macht's ein anderer." Vater Mühsams in letzter Zeit vom Alter etwas zu- ammengeschrumpste Gestalt scheint ihnen heute noch kleiner. Er ollte sich schon zur Ruhe setzen und seine Söhne schalten assen, denken sie. , Vater Mühsam stützt sich auf den Ladentisch. „Ich sage Euch morgen die Antwort", murmelt er. Kunden kommen. Zum ersten Male seit seiner dreißig jährigen Geschäftstätigkeit vergißt Vater Mühsam das Käppchen zum Gruße zu rücken. — „Tut also, was Ihr wollt. Ich bleibe hier", sagt er am nächsten Tage. Noch in derselben Woche beginnen im Walserhause di» umfangreichen Arbeiten für das Kaufhaus Mühsams Söhne. Aus dem rohen Ziegelwerk entstehen seidig glänzende Prunk wände, es kommen Luxusmöbel in Elfenbeinsarbe und zartem Rosa, in Gold und Grün, in Pfauenblau und Silber. Noch der kleinste Hocker ist ein Kunstwerk. Spiegel blenden wie riesige Seen, grelle Lichtflut ergießt sich über alles. Licht, Licht, Licht lockt und schreit. Das Kaufhaus ist fertig. Eine Armee von Angestellten staut sich hinter den Verkausstischen. Ge schniegelte Bürschchen, bildschöne Mädels. Ein „Direktor" kommandiert den Troß. Die beiden Inhaber sitzen in ihren Kontoren. Nur selten gleiten ihre Lackschuhe über die dicken Läufer. Dann senden Mühsams Söhne streng überprüfend« Blicke — die sie von ihrem Vater haben — in das wimmelnde Getriebe. Sie suchen sich die Kunden aus, die sie grüßen. Nicht jedem gilt ihr stolzer Gruß, zu dem sie kaum die Köpfe neigen. Keiner könnte ihnen ansehen, daß ihr Vater heute noch in seinem Laden vor dem lüngsten Manne, der herein kommt, sein schwarzes Käpvchen rückt. Sie haben Gluck. An ihren Türen stauen sich die Käufer. Bornholm kann zufrieden sein. Die beiden Mühsams können es auch. Am anderen Ende der Stadt steht Vater Mühsam mit einem Gehilfen in seinem kleinen Laden. Er scheint noch ver- schrumpfter. Er fühlt sich beschämt, weil er nicht mehr m die Zeit Paßt, seine Söhne ihn überholten. Sie sind nun zwei Männer, von denen die Stadt spricht. Ein Jahr vergeht, und die beiden Mühsams sind noch mächtiger geworden. Wenn sie Sonntag mittags bei ihrem Vater zu Gast sind, schwirren die Zahlen zwischen ihnen. Vater Mühsam sitzt und betrachtet seine Söhne. Im zweiten Jahre entsteht ihrem Kaufhause gegenüber ein anderes. Noch blendender, noch größer. Die Masse wird abgezogen. Mühsams Söhne führen einen erbitterten Kon kurrenzkampf. Bornholm stützt sie, weil er damit sein eigenes Geld stützt. Schon sind sie wieder obenauf. In dieser Zeit sagt Vater Mühsam zu seinem ältesten Sohne: „Du hast graues Haar bekommen, Werner." Der junge Mühsam fährt sich rasch und verlegen über den Kopf. „Ja, ja, die Arbeit", sagt er und sieht dem Vater nicht in die Augen. Das Obenaufsein ist eine Scheingesundung des Mühsam- schen Unternehmens. Bornholm findet, daß die Sache ihn bereits zuviel gekostet hat. Er zieht sich zurück, hält den Geld- sack höher, sagt endlich sein erstes „Nein". Es fällt wie ein Keulenschlog aus die Mühsams. Aber sie kämpfen und halten sich noch ein werteres Jahr. Es ist stadtbekannt, daß jetzt der Troß der Angestellten stundenlang gähnend steht und aus Käufer wartet. Die aber gehen in den Laden gegenüber. Me Mühsams verkaufen zu Schleuderpreisen. Noch ein mal wogt das Ameisengekrrbbel der Masse hinein, noch einmal entsteht jene laute Lebendigkeit, die man für guten Geschäfts gang hält. Dann stürzen Mühsams Söhne. Bornholm hat seine schwere Hand auf das Letzte gelegt. Das Kaufhaus Müh sams Söhne schließt seine Prunktore ... Vater Mühsam nimmt seine Söhne wieder auf. Sie hören keinen Vorwurf von ihm. Seine letzten Ersparnisse — Siche rungen für ein geruhsames Alter — fließen in Bornholms breite Taschen. Bornholm hat mit den Gerichten gedroht. Wieder steht Vater Mühsam mit seinen Söhnen im Geschäfte. Nichts scheint verändert, nur daß sie härtere Gesichter haben und daß Werners Haar weiß schimmert. Es ist, wie es war. Me Ladentür geht auf. Ein Käufer kommt, ohne zu grüßen. Vater Mühsam hebt das schwarz« Käppchen. Die Natten Eine Kriminalerzählung von Hans Buttmann. Eine dicke Ratte spazierte um Mitternacht die Treppe des Hauses hinauf, in dem laut Polizeibericht der Mord an dem älteren, gutgekleideten Herrn geschehen war. Nach Wegschaf fung des Leichnams hatte die Mordkommission geforscht und gemessen, ein besonders Eifriger war sogar auf den Boden gestiegen, in dem verstaubt und verrust, zerschlissen und zer nagt eine Unmenge alter Möbel herum stand, dann durch leuchtete er mit einer elektrischen Taschenlampe den Keller, stöberte aber in Stroh und Papier nur Rattennester auf. Jetzt herrschte wieder Stille im Hause, ja es war sogar noch ruhiger geworden als vor dem Mord, denn die einzige Bewohnerin, eine alte Frau, die ab und zu auf Tage oder Wochen ein mittelmäßig möbliertes, schlecht gelüftetes Zimmer vermietet hatte, war nach dem Mord zu ihrer Schwester ge zogen. Es war totenstill auf den Gängen. Die Ratte fauchte vor sich hin. Sie fühlte sich behaglich in dem dunklen, ein samen Hause, um das ein schwerer Sturm jagte und kalte Tropfen an die Fenster warf. Plötzlich zuckte die Ratte zu sammen und fuhr schlurrend unter einen Schrank. An der Haustür wurde geschlossen, leise, vorsichtig, fast geräuschlos, wie Leute schließen, die kein Aufsehen verursachen wollen und Schlüssel oder Dietrich behutsam halten, stets bereit, den geringsten Widerstand des Schlosses mit weicher Hand zu überwinden. Zwei Personen traten rasch in den dunklen Hausflur. Wieder setzte man mit äußerster Vorsicht das Schloß in Bewegung, dieses Mal, um die Tür zu sichern. Dann hörte man einen tiefen Atemzug. Eine elektrische Taschenlampe blitzte auf, ihr Schein durchlief forschend den Flur bis zum Absatz der Treppe, eine Stimme flüsterte: „Nun sind wir in Sicherheit. Komm, wir gehen nach oben. Hier im Hause stört uns niemand mehr." „Unsere Tritte? Ein Geräusch?" flüsterte die ander« Stimme. „Unsinn", entgegnete der Lampentragende, „in diesem alten Rattennest ist dauernd irgend ein Geräusch. Es knackt und rauscht und knistert ja in allen Winkeln." Sie stiegen zum ersten Stock hinauf und erreichten einen langen Korridor. Tür lag neben Tür. „Welches Zimmer ist es?" fragte die eine der dunklen Gestalten. „Die dritte Tür links", war die Antwort, „ich habe sie damals gezählt." Gerichtliches Siegel und Schloß konnten die beiden Ein dringlinge nicht lange aufhalten. Zuerst ein kurzer Blitz der elektrischen Lampe durch das Zimmer, dann sagte der eine be friedigt: „Es ist alles noch, wie wir es verlassen haben. Sie haben sogar die Fensterläden wieder geschloffen." Vorsichtig leuchtend trat er näher und zog über beide Fenster den Vor hang aus verblichenem, dunklem Samt. „Nun sind wir ganz sicher. Man kann nichts von außen sehen." Er trat zum Schreibtisch und schaltete die dort stehende Lampe ein. „Sie haben nicht einmal den Strom gesperrt. Nun haben wir leichtere Arbeit. Komm, lege Dein Tuch ab. Mache es Dir bequem. In ein Paar Stunden haben wir das Testament, dann können wir es vernichten, und das andere bleibt be stehen, das Dich als Haupterbin einsetzt. Warum mußte er Dich auch so lieben? Sei vergnügt!" „Vergnügt? Hast Du vergessen, was wir hier taten?" bei diesen Worten legte die Gestalt Tuch und Mütze ab, das blasse Antlitz einer Frau mit dunklen, unruhigen Augen kam zum Vorschein. „Du bist schön, Eveline", sagte ihr Begleiter leise. ,^ch wundere mich nicht, daß der Alte Dich mehr liebte als semr beiden Kinder." Wenn er wenigstens fest geblieben wäre", zischte die An» geredete, und ihr voller Mund hob sich in grausamer Linie, „aber er floh vor mir in dieses elende Haus, verbarg sich hier unter falschem Namen, um mir zu entgehen, wollte unsichtbar bleiben, bis seine verwickelten Geschäfte sich lösten, und hat hier ein Testament gemacht. Das, was ich in Händen habe, ist wertlos." „Es wird gut ausgehen", tröstete ihr Begleiter, „wir haben ihn hier aufgespürt und mit ihm abgerechnet. Er konnte in diesem sremden Hause nicht nach einem Versteck suchen. Die Polizei hat das Testament nicht gesunden, also werden wir es finden." Auf einen fragenden Blick der schwarzen Frauengestalt fügte er abweisend hinzu: „Ich weih es, sie haben nichts; ich habe meine Verbindungen mit den Detektiven." Sie glaubte ihm, denn sie kannte seine Verschlagenheit und wußte, wie grausam und unerbittlich er Menschen aus nützte, die er in seine Abhängigkeit gebracht hatte. Schwei gend sah sie zu, wie er methodisch im Schreibtisch suchte, durch Abklopfen ein Geheimfach entdecken wollte, er öffnete die Türen des Schrankes, besichtigte Ueberzug und Sprungfedern des Sofas, besah Dielen und Wände, und die Frau halt« Muße, den gespannten Ausdruck in seinem Gesicht zu beob achten, der sie an einen lauernden Wolf erinnerte. Doch alle seine Mühe war vergebens, und nach einer Stunde emsigsten Forschens richtete er sich mißvergnügt auf, „Ich glaube nicht, daß hier etwas verborgen ist. Ich glaub« auch nicht, daß oie Polizei es findet. Aber wir muffen ganz sicher gehen",Jagte er finster. „Was willst Du tun?" fragte die Frau, und ihre Stimm« klang ruhig und unberührt, obgleich sie einen überraschende« Entschluß ihres Begleiters ahnte. -Sie nennen es. schon lanae das dunkle Kaus weaen seines unheimlichen Aussehens. Der Magistrat und der Be-1 sitzer werden uns dankbar stin, wenn es vernichtet wird." Er öffnete eine Reisetasche, die er mitgebracht hatte, uni ! entnahm ihr eine Flasche. „Petroleum", sagte er lächelnd i — „Für uns ist keine Gefahr dabei?" fragte die Frau. — V „Nein", erwiderte er, „wir machen es wie der Bauer, der seinen Hof abbrennen läßt, während er eine Stunde entfern! ! in der Kreisstadt ist." Er schichtete Papier zusammen und i legte Schlangen von Tüchern und Decken nach allen Seiten I auseinander, dann goß er reichlich Petroleum darüber. Einc i halbverzehrte Kerze steckte er in die Mitte des Papierhaufens I nnd zündete sie vorsichtig an. „Nun schnell fort. Wenn sic! herabgebrannt ist, kommt sie dem Papier nahe, dann geh! ff alles in Flammen auf." Er ging zum Schreibtisch und schaltete die Lampe ans. Die einsame Kerze, die in dem ge- t schichteten Bündel steckte, erhellte das Zimmer mit einem « trüben gespenstischen Schein. Eveline hatte sich erhoben und war etwas näher getreten, die Kerze flackerte und zuckte. Plötzlich zerriß ein Pfiff die unheimliche Stille des Zim- I! mers, zugleich fuhren zischend und fauchend zwei Ratten untei dem Kleidcrschrank hervor, die eine auf der Flucht vor dei - ' anderen. Sie sausten in den aufgeschichteten Haufen. Eir , Jagen, ein Rascheln begann, das die völlig überraschten Eim ! dringlinge schaudern ließ. Die Kerze fiel nm. Das Papiei > geriet in Brand. Das Petroleum nahm knisternd und Puf > send die Flamme auf und leitete sie weiter. Im Nu ver- U breitete sich das Feuer über den ganzen Raum. Der Mann er- I griff die Frau. Sie stürzten nach der Tür. Sie öffneten. Frisch: I Lust vom Treppenhaus schlug herein und trieb die Zunge des j Feuers zu den Vorhängen, zum Divan, zur Tischdecke, zum s Bett. Zwischen den Füßen der beiden Flüchtenden fuhren ' zwei Ratten hindurch, quiekend, keuchend, Eveline stieß einer H Schrei des Entsetzens aus. Sie flüchteten an die Haustür » Allenthalben erhob sich ein unheimliches Laufen und Scharren, ß Hunderte von Ratten schienen das Haus zu verlassen. Durch l geheime Ausgänge fuhren sie, drä:.,sten zu Füßen der beiden L Erschrockenen durch einen Spalt der schlecht schließenden Tür I Hinter ihnen ächzte und stöhnte das Feuer und erfüllte das ff Haus mit einem seltsamen Leben. Der Mann setzte den ' Dietrich ein. Aber als er umdrehen wollte, um den Weg zur - Rettung zu öffnen, erdröhnte die Türe unter Schlägen, dic ' von außen gegen sie geführt wurden. Ehe die beiden sich znrückziehcn konnten, brach das morsche Holz auseinander, bas Schloß fiel zu Boden, Schutzleute drangen herein, starrten erstaunt auf die beiden Gestalten, erinnerten sich, daß dies Haus unbewohnt war, verhafteten die Beiden und führten sic ab. In allen Häusern der Nachbarschaft erwachten die Schläfer. Die Feuerwehr stürmte heran. Ein Kriminal beamter ging vorsichtig die Treppe hinauf, um den Brand- i Herd zu beschauen. Als er wieder Hinabstieg, sah er zwischen ' den Geländerstäben der alten Treppe an der wurmstichigen s Wand einen großen, gelblichen Briefumschlag, die linke Ecke s war ausgefranzt, schien von Ratten angefreffen zu sein, die - das Papier hierhergezerrt hatten. Statt einer Adresse las del Kriminalbeamte die Worte: „Mein Testament." Er steckte es ein, um es seiner Vorgesetzten Behörde zu übergeben. Das Haus brannte bis zu den Kellcrräumen nieder, die Ratten waren rechtzeitig in die Gossen und die Nachbarhäuser geflohen. Amerikanisches. Unsere öffentlichen Fernsprecher werden jetzt allgemein > mit Briefmarrenapparaten ausgestattet. Scheinbar hat dic : Postverwaltung selbst eingesehen, daß man sich schriftlich schneller verständigen kann als telephonisch. San Francisco Chronicle. Bildschön meint ein Schriftsteller, die Kleider unserer Frauen seien ihre geformten Gefühle. In der Gegenwart ist nämlich von Gefühl wirklich selten etwas zu bemerken. New Jork Evening Post. G. B. Shaw sagte jetzt, er sehe die Zeit kommen, da man kaum noch Kohle verbrauche. Vielleicht meint er damit den nächsten Sommer. Arkansas Gazette. Am nötigsten brauchen jene Farmer staatliche Unter stützung, die in die Städte abgewanoert sind. Pickerill Service. , Eltern! Wenn Ihr von Eurem hoffnungsvollen Spröß- . ling Redensarten hört, die man eigentlich nur in Hafenkneipen § aus dem Munde betrunkenen Gesindels vernehmen kann, so c verhaut ihn nicht mehr. Vielleicht steckt ein großer Revue- dichter in ihm. Macon Telegraph. In Canada gibt es kein Alkoholverbot. Der „New Dor! American" wundert sich: „Nach unserer Statistik haben im letzten Berichtsjahr Reisende aus den Vereinigten Staaten dreißig Millionen Dollars in Canada ausgegeben. Canada muß ;a geradezu fabelhafte Naturschönheiten besitzen. Militärsachverständige meinen, der nächste Krieg spiele sich funkentelegraphisch ab. Nach unseren Erfahrungen am Radio scheint der Krieg also schon im vollen Gange zu sein. Council Bluffs Nonpareil. Or. K. v. B. . Weitere Ltmschau. Verbesserte Schreibmaschine. „Was haben Sie Besonderes an dieser Schreibmaschine zu empfehlen?" fragt der Käufer im Laden. — Woraus der Verkäuser erklärt: „An dieser Maschine befindet sich eine besondere Taste. Wenn man mal nicht genau weiß, wie man ein Wort richtig schreibt, drückt man die Taste und es erscheint ein Klecks an der Stelle des fehlenden Buchstabens." Die jung bleibende Frau. „Der Mann wird im Daseins kampf schneller verbraucht und alt als die Frau!" — „Das stimmt! Als ich heiratete, waren meine Frau und ich in einew Alter. Heute bin ich schon 45, sie ist aber immer noch 35 Jahre alt!" Selbstbewußt. Studentin: „Die Meinung der Professorc» über mich ist mir gleichgültig!" — Kollegin: „Deshalb hast du sie auch beim Examen keiner Antwort gewürdigt!" Der Furchtlose. „Wie können Sie sagen, ich hätte Angst vor der Arbeit? Ich sitze nun schon drei Tage hier aus dJ Bank und sehe zu, wie die Leute arbeiten, ohne die geringste Furcht zu empfinden!"