Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 11.04.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192904112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290411
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290411
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-04
- Tag 1929-04-11
-
Monat
1929-04
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.04.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
eine Wbtildmlg L Enten»««» ««»sicht vo« vor«». ist die: Die einjährig, ans zweijährigem Holz ;en Tragrulen müssen stets «Lbüdu», » Enten»««» iLchllttti. den den . lze stehen. Ferner beachte man, daß nicht starkentwickelte Ruten die srucht- letzterer Hinsicht wird die Wirkung des Strohes außerordentlich verbessert, wenn es auf 20 bis Was lehren uns einige wildwachsenden Unkräuter in bezug auf Bodensaure und Kalkgehalt des Bodens? Bon Sz. Die Bemühungen, die Reaktion des Bodens, also seine saure, neutrale oder basische Beschaffenheit und allenfalls auch seinen Kalkzustand aus dem Vorkommen einiger Unkräuter zu erkennen, haben in den letzten Jahren ein immerhin beachtens wertes Ergebnis gezeitigt Eines der sichersten Unkräuter der sauren und kalkarmen Böden tst solche von mittlerem die auf dem Zapsen alt die am meisten Augen einer solchen Aussicht auf Trauben am Ende. Deshalb bildung 3 ersichtlich, die den Schnitt deS fertigen Häuschens darstellt Wenn das Entenhaus gut ausbatanctert tst, so muß die untere Kante der Laufbretter gerade mit der Wasserfläche abschneioen. Um dteS wirklich zu erreichen, kann man sich durch Unternageln weiterer Holzstücke oder durch Verkürzen der Balken helfen. Mit einem starken Draht, an dessen einem Ende sick ein schwerer Stein befindet, während das andere Ende an der Unterseite des Entenhauses befestigt wird, kann man daS Häuschen verankern und ihm somit einen bestimmten Platz geben. Der Draht dürfte dann nicht viel länger sein als die Liefe des Wassers Der Rebschnitt. Von Landwirtschaftsrat a. D. Groß. Der Monat März und nach kalten Wintern, z. B. 1929 auch noch der April, sind in Deutschland die Hauptzeiten des Rebschnittes. Er ist eigentlich wähle man als Tragruten Wüchse auS. Tragruten, oder Stift stehen, gelten tragenden. Die unteren Tragrute haben nie so di« wie die der Mitte oder Seitenflächen reichlich 100 am messen Auf diese Leisten wird nun das Entenhaus geschraubt, und das Dach kann befestigt werden. Schließlich werden noch an allen vier Seiten Laufbretter schneidet der feingeübte und berechnende Winzer beim Rebschnitt das erste, zweite und sogar das dritte Auge der Tragrute weg; so hat er zwar der einjährige Knäuel, Lolsrantus auuuus. Er ist in seinem Inassenhaften Auftreten barsten sind. Meistens sind die schwachen Ruten mit engstem Knospenstand die besten. Je weiter die Knospen oder Augen voneinander stehen, desto geringer ist die Fruchtbarkeit. Üppige Ruten dürfen nicht irre führen beim Rebschnitt. Nur engknotigeS Holz ist zu beachten. Die voll kommensten Knospen stehen meistens am Ende der Rute, well sie ständig in der Sonne standen und nicht vom Blattwerk beschattet waren. Hat ein Weinberg durchschnittlich starkes Holz, so 30, ja selbst nur 40 cm geschnitten wird. Auf diese richtige Verwendung des Strohes zur Einstreu macht Ökonomierat Or. Lothar befestigt, die mit der einen Kante auf Verbindungsleisten mit der anderen auf Tragbalken angenagelt werden. Die Enden dieser Laufbretter sind abgeschrägt, damit sie aut aneinandersioßen Die Befestigung des Entenhauses aus dem Floß, die Anbringung der Laufbretter usw. sind aus der Ab Airu»««« ' Enten»««» eine alljährlich vorzunehmendc Verjüngung des Rebstockes. Sein Holz kennt nur eine Knospenart; beim Obstbaum hat man es mit drei Arten zu tun, mit Holz-, Blätter- und Blütenknospen. Diese Unterscheidungen kennt daS Rebholz nicht. Die Frucht- oder Tragruten haben nur vollkommene oder weniger vollkommene Augen. Am wichtigsten ist beim ganzen Rebschnitt die Auswahl der bestgeeigneten Tragrute. Wer das Geschick und den Blick dafür nicht hat und dennoch Rebstöcke beschneidet, richtet unheilvollen Schaden an. Er schneidet Wein auf den Boden statt ins Faß. Die goldene Regel beim Rebschnitt Meyer in seiner „Wirtschaftslehre des Landbaues", dem dritten Bande des „NeudammerLandwirt-Lehr- buches" besonders aufmerksam (Verlag von I. Neumann in Neudamm, gebunden 8 kiel), s Diese geringe Mehrarbeit des Streustroy- schneidens macht sich allein durch die spätere Arbeitsersparnis bezahlt, denn kmzer Stroh läßt sich aus der Miststätte besser festtrete», leichter auf- und abladen, breiten und unter- pflügen als Langstroh. In Dänemark hat man acht Jahre lang mit einer ganzen Frucht folge Versuche derartig angestellt, daß neben einander einer gewissen Zahl von Kühen 1 kg, einer gleichen Zahl 4 kg gestreut wurden. Die Erträge glichen einander aufs Haar. Wenn mcm demnach sieht, daß mit einem Viertel der Menge an Streustroh dasselbe geleistet wird, so leuchtet, ein, daß auch hier bedeutende Ersparnisse gemacht. werden können. Es kann zudem eine große Strohmenge verkauft werden, und dann läßt sich bei dem geschnittenen Stroh die verminderte Mist menge auch sehr weit strecken und leichter und gleichmäßiger aus dem Felde verteilen. Ws. Die weitze Kückenruhr (Sacterium pullo- rum) zwingt die Züchter zur größten Aufmerk samkeit; denn die Gefahr für unsere Geflügel» vestände ist groß. Verseuchen unsere Bestände, dann ist die Aufzucht der Kücken in Frage gestellt. Bruteier und Eintagskücken kaufe man nur von Züchtern, die aus Grund von Blutproben nachweifen können, dah ihre Zuchttiere keine Bazillenträger sind, weil die meisten Kücken diese Krankheit erblich erworben haben. In diesem Falle beginnt der Ausbruch der Krankheit etwa am fünften Tage. Es kann aber auch eine fpatere Infektion ohne Vererbung eintreten. Auch in diesem Falle erfolgt der Krankheitsausdruch fünf Tage nach erfolgter An steckung Die Ansteckungsgefahr ist besonders groß bet übervölkerten, daher leicht oerkoteten, sogen, hühnermüden Ausläufen. Solche auf schwerem Boden, besonders ohne Grasdecke, verkoten am schnellsten. Ehe man auf solchen Räumen Kücken auszieht, bebrause man den Boden mit einer dreiprozentigen Cellokresollöfung, be streue ihn dann mit Kalk und grab« Ad« ausgesprochene Leitpflanze des versauerten kalkarmen Bodens. Eins muß aber hier gleich betont werden: ein vereinzeltes Vor kommen einer Leitpflanze läßt noch kein sicheres Urteil zu. Erst ihr massenhaftes Vor kommen wird von Bedeutung für die Beurteilung deS Bodens. Der weit ver breitete Knäuel, auch Ackerknäucl genannt, ist gekennzeichnet durch seine hellgrüne Fär- —« bung und seine unscheinbaren grünen Blütenknäuel, die vom Mai bis Oktober blühen. Die Pflanze erreicht meistens nur eine Höhe von etwa 20 om. Eine andere Unkrautpflanze hingegen, der wildwachsende kleine Frühltngsspörgel, nicht zu ver wechseln mit dem angebauten großen Ackerspörgel, gedeiht besonders aus den mageren, trockenen, kalkarmen Heideböden. Dabet ist er nicht so streng an die saure Beschaffenheit des Bodens gebunden, obgleich er hier sein üppigstes Wachstum zeigt. Der kleine Frühltngsspörgel ist durch seine linealischen, in Quirlen stehenden Blätter und seine kleinen weißen Blüten bekannt, die schon im April bis Mai blühen, während der große Ackerspörgel bekanntlich erst später seine Blüten entwickelt Eine weitere Pflanze, der kleine Sauerampfer, bevorzugt auch die kalkarmen, sauren, sandigen Böden, wo er als Leitpflanzc für Kalkmangel gilt. Der kleine Sauerampfer darf nicht mit dem großen Sauerampfer ver wechselt werden, der auch auf Kalkboden gedeiht. Schließlich darf auch der Ackerschachtel balm als eine Leitpflanze für Reaktion und Kalkgehalt des Bodens nicht angesehen werden Er gedeiht noch am besten auf Böden mit feuchtem Untergrund, die dann allerdings auch meistens an Säure leiden. Es lassen somit einige Ackerunkräuter in ihrem massenhaften Auftreten schon einige Rück schlüsse auf die Bodenbeschaffenheit zu. Aber sie genügen keineswegs, um eine Bodenunter suchung alS überflüssig erscheinen zu lasten. Um sicher zu gehen, muß die Untersuchung deS Bodens auf Säure und Kalkgehalt folgen. Denn ohne darüber genaue Kenntnis zu besitzen, tst eine richtige Durchführung der Düngung und somit auch ein befriedigender und sicherer Ertrag aus geschlossen. Zum Schluß mag noch angeführt sein, daß wir ja auch von unseren Kulturpflanzen wissen, wie verschieden sie sich zur Boüenbeschaffen- heit verhalten. eine längere Rute zum späteren Biegen; das ist aber gar kein Fehler, sondern ein doppelter Vorteil; denn er kann solche Tragruten leichter biegen wie zu kurze und hat die unbedingte Sicherheit, daß alle Augen seiner Tragruten Trauben bringen. Die Länge der Frucht- oder Tragruten wird nicht nach dem Metermaß, sondern nur nach der Zahl der guten Augen bemessen. Immerhin muß man beim Reb- schnitt auch aus den Erfolg des vorjährigen Schnittes schauen. War dieser ein mäßiger im Trieb, so muß man kürzer schneiden. Zu kurzer Schnitt erzeugt viel Holz, zu langer zu viele Früchte; dennoch sind beide Extreme ialsch; der goldene Mittelweg ist der beste. Der Schnitt muß auch noch Rücksicht nehmen aus die Düngung. Ist diese schon -^7 ersolgt oder kommt sie noch sicher nach, so — kann länger geschnitten werden, im Gegen falle kürzer. Am Ende der Ruten und Zapsen schneidet man ja durch das Diaphragma des letzten KnotenS. Dadurch schließt diese Holzschicht das Mark ab gegen Trockenheit und schädliche Einflüsse; auch gegen mechanischen Schaden schützt dieser Wink der Praxis. Neues aus Stall und hos. Viel Slreustroh verbessert nicht den Stallmist. Das Gegenteil ist der Iall. Früher glaubte man, in strohreichen Jahren besonders viel Stroh zur Einstreu verwenden zu müssen, um dadurch nicht nur mehr, sondern auch besseren Stallmist zu er halten. Sicher, mehr Mist gibt es schon, aber er ist erheblich wertloser geworden. Biel Stroh zer stört geradezu die nützliche Tätigkeit der Bak terien. Zur Gewinnung eines gehaltvollen Dungs braucht man nur so viel Stroh wie nötig ist, um die Erkremente und den Harn festzuhalten. In pflüge ihn tief um. Dann empfiehlt sich das Einsäen von Hafer oder Roggen. Wir haben auch dem Trinkwasser der Kücken zwei-bis drei mal in der Woche Antityphoid als Vorbeuge zugesetzt. Reinlichkeit ist unter allen Umständen zu beobachten. Einen Impfstoff gegen Kücken ruhr gibt es noch nicht. Kl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Eiweißerzeugung durch Lupinenbau. Ohne ausreichende Eiweißmengen ist eine rationelle gewinnbringende Ernährung unseres Viehs, in «rster Linie des Jungviehs und der Milchkühe, undenkbar. In den Sandwirtschaften bietet nun die Lupine die Möglichkeit, Eiweiß auch auf eigener Scholle zu gewinnen. Für die Kvrnergewinnung kommen in erster Linie die gelbe und blaue, weniger die weiße, Lupine tn Frage. Zwar ist das Lupineneiweiß nicht vollwertig, weshalb es allein nicht verfüttert »erden darf, es wird aber trotzdem ganz vor- Malich vom Vieh verwertet, wenn Lupinen zusammen mit anderem Eiweißfutter, wie Oel- kuchen, Molkereirückstände, Fisch- und Fleisch- »ehl, verabfolgt wird. Durch die Einsäuerung können sogar die grünen Lupinenmassen vorteil- daft als Biehfutter Verwendung finden, be sonders dann, wenn Lupinenblätter zusammen mit Mais eingesäuert wurden. Die Furcht, daß durch die notwendige Entbitterung zuviel Eiweiß verloren gehen möchte, ist unbegründet. Bei Anwendung des einfachen bekannten Keller- Löhnertschen Entbitterungsoerfahrens ist der Verlust an verdaulichem Eiweiß äußerst gering. Es gehen bei dieser Entbitterung vorwiegend mineralische Stoffe und Stärkewerte verloren, und die lassen sich bekanntlich leicht ersetzen. Auch an Verdaulichkeit leiden die Nährstoffe durch die Entbitterung nicht. Das alles mögen unsere Landwirte, die leichten, sandigen Boden bewirtschaften, bedenken, und das mag ihnen vielleicht Veranlassung geben, dem Lupmenbau in verstärktem Maße nllherzutreten. Ueber- dies ist bei richtigem Ernteverfahren, über das später berichtet werden wird, die Lupine nicht mehr die unsichere Frucht, die sie einst mals war. Gr. Welche Rotkleesorte ist beim Anbau zu bevor zugen? In den Jahren 1924 bis 1926 wurde seitens der Deutschen Landwirtschafts-Gesell schaft eine größere Anzahl von einheimischen und ausländischen Rotkleesorten in ihrem An bauwert geprüft. Lembkes Rotklee steht hierbei obenan. Er ist hochertragreich, wüchsig, aus geglichen, blattreich, gut bestockt, reift normal, ist genügend winterfest, ergibt einen guten ersten Schnitt und einen ertragreicheren zweiten Schnitt im Hauptnutzungsjahr als sämtliche andere Sorten. Bon den übrigen Kleearten Kommen »er Rheinische, Sächsische und der Schweizer Mattenklee de» Lembkeschen Züch tung nahe. Hinter diesen bleibt der Schlesische Rotklee aus dem Gebirg- im Ertrage zurück. Seine Wüchsigkeil, Blattfülle and Bestockung befriedigen sehr, weniger dir Ausgeglichenheit und Winterhärte. Der Schlesiiche Rotklee aus b-r Ebene, der Ostpreußische Rotklee und Pflugs Rotklee bleiben nur wenig Hinte, dem Rotklee aus dem Gebirge zurück, übertreffen ihn teilweise. Der Randener Rotklee erfüllte bei diesen Versuchen nicht ganz die Erwartung, die man von dieser sonst bewährten Herkunft kecken Surfte. Den amerikanischen Herkünften peaenüder aber zeigten die deutschen ganz be- Ueberlegenheit nach jeder Richtung Die dänischen Hersnap- und Molstad- Kie«! orten sind Spätkleesorten, die im ersten Schnitt befriedigen, im zweiten aber erheblich Nachlassen, sie eignen sich für deutsche Verhält nisse gleichfalls nicht Die angestellten Versuche haben den deutschen Erfolg einer züchterischen Tätigkeit am Rotklee klar bewiesen. Es ist «inc deutsche Sorte, die beim Rotklee in «llen wichtigsten Eigenschaften führt. vr. W. Der Austrieb der Apfelbäume. Anfang Mai, oft auch schon Ende April, stellen sich Deutschlands Apfelbäume tn ihrem Blüten schmucke vor. Jedoch nicht alle aus einmal. Das wäre für die Menschen und Bienen nicht vorteilhaft. Stünden die verschiedenen viel- zähligen Apfelsorten in einer Feldmarkung zu sammen, so könnte sehr deutlich beobachtet werden, daß gewisse Apselsorten sehr frühe, andere wieder erst nach vier bis sechs Wochen blühen. Deshalb hat die Naturbeobachtung dazu geführt, von Früh- und Spätblühern zu sprechen. Dazwischen gibt es noch eine große Anzahl, welche innerhalb dieser zeitlichen Grenzen ihr Brautkleid anlegen. Die eigent lichen Sortenkenner unterscheiden sogar vier Gruppen von Apfelsorten nach der Blütezeit: sehr frühe und früh blühende, spät und sehr spät blühende. Man sollte als Obstzüchter eigentlich von seinen eigenen Bäumen darüber Bescheid wissen, zumal das gegenwärtig forcierte Umpfropfen auf diesen Umstand Rücksicht nehmen müßte, da frühtreibende Apfelsorten niemals mit spättreibenden Apfelsorten sich gerne und dauernd verbinden. Gro. Neues aus Haus, Rüche und Retter. Die Lichtempfindlichkeit der Butter ist enorm. Man lege doch einmal eine Butter, die eben noch als .hochfein" beurteilt wurde, nur zehn Minuten lang in grelles Sonnenlicht und überzeuge sich danach, wie sehr die Butter schon nach dieser kurzen Zeit im Aussehen und im Geschmack gelitten hat. Butter tst eben im hohen Grade lichtempfindlich, und diesem wichtigen Umstand wird nach der Butterbereitung immer noch nicht die ge nügende Beachtung geschenkt. Es genügt keines wegs, eine tadellose Butter herzustellen, es muh sofort rach ihrer Gewinnung ihre richtige Behandlung beginnen. Es ist ein schwerer Fehler, die Butter, nachdem sie das Butter faß verlassen und eingeknetet worden ist, noch länger im Hellen Raume liegen zu lassen. Es braucht nicht immer Sonnenschein zu sein, auch das gewöhnliche Tageslicht zersetzt die Butter schon innerhalb weniger Stunden, ihr Aroma geht verloren und der Geschmack fängt an ranzig und alt zu werden, und damit versinkt solche Butter tn die Reihe der gewöhnlichen Fette. Deshalb soll fertiggestellte Butter so fort an einen dunklen, Kühlen, nicht dumpfig riechenden Platz gebracht werden. Je Heller und greller die Beleuchtung, in um so kürzerer Zeit geht das Talgigwerden der Butter vor sich. Es ist deshalb auch ganz verwerflich, die Butter im Schaufenster zur Schau zu stellen, wie man das sehr häufig in Kolonialwaren- und Milchgeschäften beobachten kann. Durch ein derartiges Ausstellen der Butter wird diese und der gute Ruf des Herstellers schwer geschädigt. Landwirte, macht eure städtischen Abnehmer auf diesen Umstand aufmerksam! Wer einen dunklen Aufbewahrungsraum nicht zur Verfügung hat, läßt in die Fenster gelbe ode- wte Scheiben einsetzen vr. W hammelpikaw. Gericht litt vier Personen. Zutaten: 650 g Hammelrippen, zwei Zwiebeln, 30 g Butter, 500 g rohe Kartofseljcheiben, 120 g Reis, ein viertel Liter Tomatenbrei, ein viertel Liter Fleischbrühe aus einem Maggi's Fleisch- brühwllrfel, etwas Salz, Pfeffer, drei Löffel ge riebenen Parmesan- oder Schweizerkäse. Zu bereitung: Die Hammelrippen werden leicht ge klopft. mit Salz und Pfeffer bestreut und mit den beiden feingeschnittenen Zwiebeln in der Butter angebraten Man gibt dann den Reis und die rohen Kattoffelscheiben dazu, schüttel den Tomatenbrei und dre Fleischbrühe daran und schmort da» Hammelpillaw langsam aus sehr ge lindem Feuer unter mehrfachem vorsichtigen Um- rühren eine Stunde Kurz bevor man das sehr wohlschmeckende, kräftige Gericht austrägt, rührt man den genebenen Käse hinein. Luise Holle Rhabarvergrütze. Gericht für vier Personen. 1000 A Rhabarberstangen werden mit ver Schale in klein- Stücke geschnitten und gekocht. Es wird dann so viel Wasser darüber gegossen, bis der Rhabarber bedeckt ist. Sobald er zu kochen be ginnt, quirlt man die Masse tüchtig durch und läßt sie so lange kochen, bis sie musartig wird. Nun kommt alles in ein seines Sieb, und man läßt die Masse unter Zuhilfenahme eines Koch löffels gut durchlaufen. Der Saft kommt dann wieder auf Feuer unter Zutun von Zucker nach Belieben. Sobald alles kocht, quirlt man vier Eßlöffel Reismehl und zwei Eßlöffel Mondamin, das in Wasser klar gerührt wird, hinzu, rührt alles tüchtig um, läßt es einigemal aufwellen und schüttet dann die Waffe in eine mit kaltem Wasser ausgespülte Form. Nach dem Erkalten läßt sich die Rhabarberspeise gut stürzen. Zu der Speise wird meistens rohe Vollmilch gereicht. Nach Hamburger Art ißt man sie aus tiefen Tellern. Frau Ad. in K. Schokoladen-Fisch. Man reibt 125 x ab gezogene Mandeln und 125 g Mandeln mit der Schale und 500 x Schokolade. 100 § Zitro nat schneidet man darauf in kleine Würfel, vermischt sie mit den Mandeln und der Schokos lade. Dann kocht man 500 x Zucker mit drei Eßlöffeln Wasser auf und gießt den Zucker guß über die Schokoladen-Mandelmassc, die man gut damit verrührt. Eine Fischform streicht man mit einem Eßlöffel voll feinstem Oel sorgfältig aus, drückt die Masse fest hinein und stürzt den Fisch, nachdem er fest geworden ist. Man schneidet ihn dann in feine Scheiben Frau A. in L. Bienenzucht. Die Nosema-Seuche (Rosema apis) richtet zu weilen auf unseren Bienenständen große Ver heerungen an und gar manches Volk fällt ihr zum Opfer Sie wird in den seltensten Fällen vom Imker als Krankheitsursache erkannt, indem man das Eingehen der Völker anderen Krankheiten zu schreibt; sie ist saft gefährlicher als wie die bös artige Faulbrut, mindestens fallen ihr aber eben- soviele Völker als wie der zuletztgenannten Seuche zum Opfer Da ist es denn nun interessant, etwas über das Auftreten und Wesen dieser Krankheit sowie über ein erprobtes Heilmittel zu vernehmen, das man bei ihrem Auftreten wenigstens einmal versuchen sollte Diese Nosema-Seuche befällt in erster Linie die Flugbienen, aber auch Drohnen und Königinnen werden von ihr nicht verschont. Ihre Kennzeichen bestehen bei nahendem Tode der Bienen in Unruhe, Flugunsähigkeit, Flügelzittern und Lähmungserscheinungen; diese Diagnose ist jedoch nicht ganz sicher, da diese Begleiterscheinungen auch bei anderen Krankheiten auftreten können. Ein untrügliches Kennzeichen aber besteht darin, daß man bei einer toten Biene den Hinterleib sacht auseinanderzieht, bis der Mitteldarm erscheint. Ist dieser rötlich braun, so ist die Nosema-Seuche nicht vorhanden, bei grau-weißer oder milchig-weißer Färbung ist jedoch das Gegenteil der Fall. Mikro skopische Untersuchungen zeigen als Erreger ein winziges Wesen, das vom Mitteldarm aus sein Zerstörungswerk beginnt Zuletzt stirbt wegen dessen Nichtfunktionieren die erkrankte Biene an Unterernährung Außer vorbeugenden Maßregeln weiß die Wissenschaft zur Bekämpfung wenig zu sagen Zander empfiehlt Königinnen-Erneuerung, Bau- und Wohnungswechsel, in vorgeschrittenem Grade Vernichtung der Völker und Einstellung der Zucht für mehrere Jahre. Durch Zufall scheint nun der hervorragende Praktiker und katholische Geist liche Gürtler, als schon im Meraner Bezirke (Tirol) über 40 Stände der Seuche zum Opfer gefallen waren, ein wirksames, einfaches und billiges Gegen mittel gefunden zu haben Er mischte unter vier Liter Zuckerwasser je einen Eßlöffel voll Glaubersalz (schwefelfaures Natron) und Kochsalz und fütterte davon jedem erkrankten Volke alle zwei Tage 9« Liter Schon nach l4 Tagen zeigten sich Besse rungserscheinungen; aus „Sparsamkeit" ließen aber die Imker nach diesem Zeiträume die Zuckerlösung weg und der Erfolg war noch viel besser! Die Völker nahmen im Mai/Juni (wo sonst die Krank heit am stärksten auftritt) an Brut und Honig zu, und die mikroskopische Untersuchung ergab keinerlei Krankheitserscheinungen mehr! Die ungefütterten Völker aber gingen vollständig ein Die Gründe für die Heilung werden verschieden angegeben; für den praktischen Imker aber ist die Hauptsache, daß diese Salzfütterung ein wirksames Mittel zur Heilung nosemakranker Völker darstellt, nur muß sie konsequent und, wenn nötig, das ganze Jahr durchgeführt werden Auch wo die Krankheit nicht auftritt, ist die vorbeugende Salzfütterung von Nutzen Der Seuchenherd besteht jedoch weiter, wenn auch nur ein Imker mit der Salzfütterung saumselig ist Die Freitränken sollten deshalb mit Salzfütterung versehen werden, da das Tränk wasser mit Vorliebe gern von ungeeigneten, salz haltigen Plätzen geholt wird. A.H.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite