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Wilsdruffer Tageblatt : 15.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192903154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290315
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290315
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-15
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.03.1929
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des Landesarbeitsamtes Hessen (vom 7. September 1928 — 3 567/28 — abgdr. im Reichard. 31. 1928 S. 237 ff.) befaßt sich mit de-r Berechtigung zum Empfang von Arbeitslosenunterstützung durch Abgeordnete, die gleichzeitig auch Diäten beziehen. Vorbe haltlich der Enticheidnng im Instanzenzug-e gibt der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung in diesem Schreiben seiner Ansicht dahin Ausdruck, daß die Aufwandsentschädigungen, die ein Abgeordneter für die Wahrnehmung seines öffentlichen Man dats erhält, auf die versichorungsmätzige Arbeitslosenunterstützung nicht angerechnet werden dürfen! Eine Anrechnung findet nur statt, soweit es sich um Krisenunterstützung handelt, da keiner der Ausnahmegründe des Artikel 5 der Verordnung über Krisenunter stützung für Arbeitslose vom 28. Sept. 27 (RGBl. 1 S. 315) vor liegt. Wer bisher also geglaubt hat, daß die AbgeordnetentäÄgkeit so aufreibend wäre, daß die Volksvertreter nicht so viel Zeit hät ten, sich noch um andere verhältnismäßig nebensächliche Dinge zu kümmern und insbesondere jeden Tag stempeln zu gehen, der muß beschämt eingestchen, daß er sich geirrt hat. Sicher läßt es sich rechtfertigen, die Abgeordneten für „Arbeitslose" zu erklären und ihnen Arbeitslosenunterstützung zuzusprechen. Nur sollte man dann gleich reinen Tisch machen und die Arbeitslosenunterstützung allen Abgeordneten gewähren und dafür die Diäten fortfallen zu lassen! Weislropp. (Erneuter Einbruch.) Nachdem bereits vorige Woche bei zwei hiesigen Gutsbesitzern eingebrochen wor den ist, haben vergangene Nacht die Täter bei einem derselben er neut einen Einbruch verübt. Gestohlen wurden unter anderem 2 Regulatoren von der Wand. Gewerbsmäßige Einbrecher kom men annehmbar nicht in Frage, da vorhandene Schränke usw. aufgebrochen worden sind und nach Geld nicht gesucht worden ist. Für Ermittlung der Täter zahlt der Geschädigte eine Belohnung Man wolle etwaige Wahrnehmungen der nächsten Polizeistelle bez. dem Gendarmerie-Posten Wilsdruff mitteilen. Taubenheim. (Berufsjubiläu m.) Am 10. März d. I. vollendeten sich 30 Jahre, daß die hiesige Bezirkshebamme, Frau Elisabeth Kühne, ihren verantwortungsvollen Posten ausfüllte. Mohorn. (Entlassungen.) Die Entlassung der abgehen den Kochschülerinnen findet Montag 1 Ähr in hiesiger Kvchschule statt. Mohorn. (L a n dw i rtsch a ft s b a n k.) Am Montag 3 Uhr kommen die Mitglieder der Landwirtschaftsbank zu einer außerordentlichen Versammlung zusammen, in der der Vorsitzende einen Bericht über die Geschäftslage erstatten wird und in der Vorstand und Aufsichtsrat klarlegen wollen, weshalb sich ein Wechsel in der Geschäftsführung notig macht. Grund. (T r i e b i s chw e h r.) Die drohende Hochwasser gefahr gab Veranlassung, das Wehr flott zu bringen. Metertief und stark war der Schützen eingefroren und verflossene Woche schaffte man rüstig mit Hacke, Säge und Beil, das Eis zu durch brechen und den Schützen frei zu bekommen. Vergebens! Da wandte man die Sauerstoffstichflamme an; ihr gelang es. Der Schützen ist gezogen, in schmaler Rinne eilt das Wasser davon, und auch bei starker Schneeschmelze dürfte alle Gefahr behoben sein. — (Gewinn.) Die 5. Klaffe der Landeslotterie brachte einen Gewinn nach hier — einen bedürftigen Junggesellen — nicht ein Zehntel vom großen Los, wie irrtümlich zirkulierte. Kirchennockrickte« für Sonntag Iudika. Wilsdruff. Vorm. ^9 Ähr heiliges Abendmahl. Vorm. 9 Ähr Predigtgottesdienst (gekürzt) in Verbindung mit der Prüfung der Konfirmanden. Vorm. ZL11 Ähr Kindergottesdienst. Grumbach. Vorm. 9 Ähr Hauptgottesdienst mit Konfirman denprüfung. Nachm. 2 Uhr Iungmädchenbund. — Donnerstag 4 Ähr Abendmahlsgottesdienst. Abends 8 Uhr Posaunenchor. — Sonnabend 7 Ähr Iungmännerbund in der Pfarre. Keffelsdorf. Vorm. 9 Uhr Prüfung der Konfirmanden; an schließend Beichte und heiliges Abendmahl. Pf. Heber. Nachm. 2 Ähr Taufen. 4 Ähr Faflenbeten mit Abendmahlsfeier in Klein- vpitz. Pf. Heber. Weistropp. Vorm. 9 Ähr Konfirmandenprüfung. Abends ^8 Ähr bei Branzke christlicher Famrlienabend, dargeboten vom evangelischen Iungmänner- und Iungmädchenverein. Sora. Vorm. ^9 Ähr Predigtgottesdienst mit Konsirman- denprüfung. — Donnerstag abend ^8 Ähr Iungmädchenverein. Röhrsdors. Vorm. 1611 Ähr Predigtgsttesdienst mit Kvnfir- mandenprüfung. Adends ^8 Ähr Iungmännerverein. — Diens tag 7 Ähr abends Bibelstunde. 8 Ähr Iungfrauenverein. — Mitt woch ^8 Ähr Bibelstunde in Klipphausen. Limbach. Nachm. !^2 Ähr Kvnfirmandenprüfung. Blankenstein. Vorm. 1L9 Ähr Konfirmandenprüfung. Tanneberg. Vorm. 10 Ähr Konfirmandenprüfung. Herzogswalde. Vorm. 9 Ähr Prüfung der Konfirmanden. Vorm. 10.15 Äbr Kindergottesdienst. — Montag den 18. März 8 Ähr Versammlung des Frauenvereins bei Starke. — Freitag den 22. März 9 Ähr Beichte und heiliges Abendmahl in der Stille. Neukirchen. Vorm. 9 Ähr Gottesdienst mit Konfirmanden- prüfung. — Mittwoch 8 Ähr Bibelstunde. Männer- und Frauenchor „Brudergruß". Sonnabend Früh jahrskonzert im „Lindenschlößchen". Kirchenchor. Montag Äebung zum Athalia im „Löwen". Militärverein. 7. April Kränzchen. Amtlicher Wintersport-Wetterbericht (mit dem Sächs. Verkchrsverband und dem Skiverband Sachsen) aus sächsischen Wintersportpl ätzen Oybin: — 0°, wolkig, Nebel, Schneetiefe 50 Zentimeter, verharscht, Ski und Rodel möglich. Geising: — 0°, wolkig, west, Schneetiefe 50 Zentimeter, verharscht, Ski und Rodel möglich. Altenberg: —1«, wolkig, nordwest, Schneetiefe 100 Zentimeter, verharscht, Ski und Rodel gut. Kipsdorf -Bärenfels: — 0", wolkig, Nebel, still, Schneetiefe 50 Zentimeter, verharscht, Ski und Rodel möglich. Hermsdorf - R e hefeld: — 1°, wolkig Nebel, nord west, Schneetiefe 65 Zentimeter, Ski und Rodel gut. Frauenstein: — 3" Nebel, nord, Schneetiefe 52 Zen timeter, verharscht, Ski und Rodel möglich. Annaberg - Pöhlberg: — 3°, wolkig, Nebel, west, Schneetiefe 95 Zentimeter, verharscht, Ski und Rodel gut. Oberwiesenthal: — 3° Nebel, nordwest, Schneetiefe 135 Zentimeter, gekörnt, Ski und Rodel gut. Fichtelberg: —5", Nebel, nordwest, Schneetiefe 145 Zentimeter, gekörnt, Ski und Rodel gut. Johanngeorgenstadt: — 1°, Nebel, nordwest, Schneetiefe 95 Zentimeter, verharscht, Ski und Rodel möglich. Wetterbericht , „Bei schwachen bis mäßigen westlichen bis nördlichen Winden neblige Trübung zeitweise aufklaren. Gebirge, vereinzelt bis zur Ebene leichter Frost. Tagsüber Flachland einige Wärmegrade. »bend zu gestalten, um zu hören und zu sehen, was den beiden Wanderern während ihrer viermvnatigen Reise durch Italien und Sizilien entgegengetreten war. Wohl hatten sie Karten und Rei fewerke genug studiert, doch in dem, was sie boten, wußten sic sich frei von alledem, stellten die Fremde nur auf sich ein und ließen »o im Hörer das Erlebnis nachklingen, das ihnen auf ihrer Wan derung beglückend wurde. In schlichter und doch tiefer Weise wuß ten sie an Höchstes zu rühren. Obgleich der „Vortrag" Längen teigte, die besonders von den Kindern empfunden wurden, war der Abend kurzweilig: Es wurde gespielt, und Felix Funk sprach sn den Reinhardtschen Vortrag dessen gute und schönempfundene Gedichte. Den Abend beschloßen 50—60 Lichtbilder, gefertigt von D. Zieschangs Hand und vorgeführt von Lehrer Anders. Die Bil der lagen nicht in einer Höhe, und manche trugen zu deutlich die Ungunst des Aufnahme- und Geburtsaugenblicks Hier und da war Such eine Zeichnung Funks beigesteuert, und die ließen den Wunsch entstehen, die gesamte künstlerische Ausbeute der Italienfahrt in einer Ausstellung beieinander zu sehen. Sollte sich das in Wils druff nicht ermöglichen laßen? — Freitag, den 22. d. M., abends 8 Ähr (nicht ^9;) findet im Adlersaale die Fortsetzung statt: Ins sonnige Afrika und beinahe in die Fremdenlegion! Die Schneebeseitigung auf den Staatsstraßen Nossen- Dresden und Tharandt—Meißen innerhalb unserer Stadt wird heute soweit fortschreiten, daß der Zustand als einigermaßen nor mal bezeichnet werden kann. Oster-Ausstellung der Volksschule. Die gernbefuchte Ausstei fung von Zeichnungen, Arbeiten des Nadel- und Werkunterrichts, Arbeitsreihen des heimatkundlichen Unterrichts usw. findet statt: Sonntag, 17. März vorm. 11—12 Ähr und nachmittags 1^-4 ilhr. Auch die Heimatsammlung wird amNachmittag geöff net sein. Selbstmord in der Haftzelle. Der im hiesigen Amtsgerichts- sefängnis in Untersuchungshaft befindliche Landwirt N. aus Mei ßen, früher Gutsbesitzer in Polenz, hat gestern vormittag Selbst mord verübt. Äm 11 Ähr sollte gegen den 60 Jahre alten Mann wegen Betrugs verhandelt werden. Kraftwagenlinie Meißen—Niederwartha. In der letzten Sitzung des Verkehrsausschußes bei dem Bezirksverband der Amtshauptmannschaft Meißen wurde der Weiterbetrieb der Kraftwagenlinie vorläufig bis Ende September d. I. beschlossen. Mit Rücksicht auf die allgemein noch bis zum 15. Mai geltenden Fahrpläne wurde lediglich die Einstellung der zwei Frühfahrten Sb 1. April vorgesehen und der jetzige Fahrplan im übrigen bis lum 15. Mai bestehen gelaßen. Für die zwei wegfallenden Früh- sahrten, die von der werktätigen Bevölkerung im Winterhalbjahr gern begehrt waren, erhoffte man aus verschiedenen Gründen (Arbeitsbeginn, Radbenuhung usw.) im Sommerhalbjahr keine Rentabilität. Der am 15. Mai neu in Kraft tretende Fahrplan steht drei Hin- und Rückfahrten vor, wovon die lebte Hin- und Rückfahrt abends durchgängig auf 18,50 Ähr ab Meißen bezw. 20,10 Ähr ab Niederwartha verlegt worden ist. In den Sommer monaten soll außerdem erwogen werden, an Sonntagnachmittagen eine Hin- bezw. Rückfahrt von Meißen bis Gauernitz (herrschaftl. Gasthofl einzulegcn, um der Stadtbevölkerung mehr Gelegenheit Pl Ausflügen auf das Land zu geben. Aus den Verhandlungen War diesmal besonders zu entnehmen, daß die Kraftwagenlinie pi einer dauernden Einrichtung herauswachsen wird, was allge mein von der Bevölkerung der linkselbischen Gemeinden, die von sedem Verkehr abgeschnitten ist, begrüßt wird. Die Elternratswahlen finden in diesem Jahre statt. Der Haushaltausschuß A des Sächsischen Landtages nahm am Mitt woch einen Antrag an, die Verordnung über die Verschiebung der Elternratswahlen aufzuheben. Danach werden die Elternraiswah- sen in diesem Jahre stattfinden. Eine neue Verordnung, die die zweijährige Wahlperiode für Elternratswahlen vorsieht, ist in Arbeit. Hilfsmaßnahmen für ältere Angestellte. Auf Grund früherer Anordnungen können die Arbeitsämter die Arbeitsvermittlung äl terer (über 40 Jahre alter) Angestellter u. a. durch folgende Maß nahmen fördern: 1. Der Vorsitzende des Arbeitsamtes kann Fahrtkosten zwecks Vorstellung beim Arbeitgeber gewähren. 2. In den Fällen, in denen die Arbeitsaufnahme von einer Kautions leistung abhängig gemacht wird, kann der Vorsitzende des Ar beitsamtes zum Zwecke des Abschlußes eine Kautionssicherung dem betreffenden Arbeitssuchenden ein zinsloses, in Raten zu til gendes Darlehn bis zur Höhe von einer Iahresprämie gewähren. 8. Falls die Arbeitsaufnahme daran zu scheitern droht, daß dem Arbeitssuchenden die Bestreitung des Lebensunterhalts bis zur ersten Gehaltszahlung unmöglich ist, kann der Vorsitzende des Ar beitsamts ihm ein zinsloses, in Raten zu tilgendes Darlehn ge- währen. Mit seinem Erlaß vom 12. 12. 28 hatte der Rejchsar- deitsminister verfügt, daß diese Hilfsmaßnahmen auch den zwi lchen 30 und 40 Jahre alten Angestellten zugute kommen können, soweit sie Empfänger von Krisenunterstützung sind. Am 1. März 29 hat der Verwaltungsrat der Reichsanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung genehmigt, daß in besonders begründeten Fällen diese Förderung auch den Angestellten zwi lchen 30 und 40 Jahren zuteil werden kann, die sich noch nicht in der Krisenfürsorge befinden. Dieser Beschluß zeigt erneut, wie ernst auch vcn den Organen der Arbeitslosenversicherung die Ar beitsmarktlage der über 30 Jahre alten Angestellten angesehen wird. Demgegenüber wirkt es befremdend, daß kürzlich von der Lelegraphen-Änion eine Nachricht verbreitet wurde, wonach di« amtlichen Stellen der Arbeitslosenversicherung eine besondere Notlage der älteren Angestellten nicht anerkennen. Für die Ange stellten sei die Gewährung der Krisenfürsorge bisher abgelehnt worden. Das genaue Gegenteil ist richtig. Die Angestellten waren von Anfang an in die Krisenfürsorge einbezogen. Die Organe der Arbeitslosenversicherung haben also schon immer die besondere Notlage der älteren Angestellten anerkannt und besondere Hilfs mittel für notig erachtet. Krebsfeste Kartoffelferien. Die Pressestelle der Landwirt- kchaftskammer macht darauf aufmerksam, daß mit dem 1. 1. d. I. die neu« Verordnung des Wirtschaftsministeriums in Kraft getre ten ist, nach der aus den Grundstücken, auf denen der Kartoffel krebs festgestellt wurde acht Jahre lang keine Kartoffeln angebaut werden dürfen. Die übrigen Grundstücke des Betriebs dürfen während des gleichen Zeitraums nur mit krebsfestcn Kartoffelsor ten bepflanzt werden. Weiterhin darf vom Jahre 1930 ab von Betrieben, die weniger als tausend Quadratmeter Kartoffelanbau- flache haben nur Pflanzgut krebsfester Sorten verwendet werden. Dasselbe gilt von Deputatland, das Arbeitern und Angestellten «um Anbau von Kartoffeln überlaßen wird, ohne Rücksicht auf die Fläckengröße Em Verzeichnis der Sorten, die von der Land wirtschaftskammer anerkannt worden sind, insbesondere Beschrei bung ihrer Eigenschaften und Ansprüche, kann kostenlos vom Lan- bessaatbauverein für Sachsen, Dresden-A. 1, Ehrlstianstraße 29, bezogen werden. Abgeordnete dürfen stempeln gehen! Diäten und Arbeits losenunterstützung. Dem ,Zndustrieschuß", dem Organ des Deut schen Industrieschutzverbandes, wird geschrieben: Ein soeben ver öffentlichtes Schreiben des Präsidenten der Reichsanstalt für Ar beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung an den Präsidenten (ra<bsen un<I Nachbarscbstt) Nie LanAagHtzungen werden kürzer. Abschied von der alten Geschäftsordnung. Voller Hoffnungen denkt man an die neue Ge - schästsordnung des Landtages, die voraus sichtlich noch in der nächsten Woche Annahme finden wird und die mit dem parlamentarischen Leerlauf aufräume» soll. Die Geschäftsordnung schreibt vor, daß Begründung und Schlußwort des Antragstellers zusammen die Dauer einer Stunde nicht überschreiten dürfen und daß die Rede zeit der übrigen Abgeordneten nur eine halbe Stunde beträgt. Die neue Geschäftsordnung bestimmt ferner, daß Anträge nur noch einer Beratung unterliegen, d. h., sie sollen in Zukunft vom Präsidenten ohne vorherige Be ratung im Plenum einem Ausschuß überwiesen werden und erst dann an das Plenum kommen. Dieses Schicksal hätten also die letzten Agitationsanträge gehabt, mit denen sich der Landtag nach der alten Geschäfts ordnung nun noch zweimal — einmal im Ausschuß und dann in zweiter Beratung im Plenum — befassen muß. Die neue Geschäftsordnung bringt auch sonst nock, tiefgreifende Veränderungen. So wird bestimmt, daß die Tagung des Landtages, die vom Zusammentritt nach den Wahlen bis zum Ablauf der Wahlperiode reicht, durch die Sommerfcrien in Tagungsabschnitte zerleg« wird. Zu Beginn eines jeden Tagungsabschnittes wird der Vorstand neu gewählt. Auf diese Weise kann der Präsident oder ein sonstiges Vorstandsmitglied abgesetzt werden, was bisher, wenn der Betreffende selbst nicht wollte, für alle vier Jahre der Tagung unmöglich war. Eine Neuwahl soll übrigens diesmal sofort nach An nahme der neuen Geschäftsordnung stattfinden. Es ist wahrscheinlich, daß Präsident Schwarz, der von seiner schweren Krankheit nur notdürftig genesen ist, damit auS seinem Amt ausscheidet. Die Sozialdemokraten und die Kommunisten habe« zu der beantragten neuen Geschäftsordnung zahlreiche Abänderungsanträge eingebracht, aber ihre Ablehnung erscheint als sicher, da die Front der Regierungsparteien in dieser Angelegenheit fest steht. Sa darf man hoffen, daß der Landtag nach den Osterferien befreit von un nützem Redeballast an seine Arbeit gehen kann. * Königsbrück. (Gefährlicher Schneerutsch.) Einen gefährlichen Schneerutsch gab es in der Hinteren Gasse. Vom Dache des Amtsgerichtsgebäudes hatte sich eine Schneelawine gelöst und stürzte krachend in die enge Gasse. Die Schncemassen durchschlugen die Fenster der gegenüber zu ebener Erde gelegenen Wohnung und be deckten die Zimmer. In dem gefährlichen Augenblick waren glücklicherweise Personen nicht in der Nähe. Bautzen. (Todesurteil.) Das Schwurgericht hat den Dienstknecht Otto Alfred Bechert, der am 7. Oktober 1928 den Ochsenknecht Robert Heutschel aus Lobendau aus dem Rittergut Polenz bei Neustadt in Sachsen erschlage« und beraubt hatte, zum Tode und zu lebenslänglichem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Chemnitz. (Zehnjähriges Bestehen der Chemnitzer Deutschen V o l k s p a r t e i.) Der Ortsverein Chemnitz der Deutschen Volkspartei beging sein zehnjähriges Bestehen mit einer Feier, zu der sich eine zahlreiche Teilnehmerschaft eingefunden hatte. Die Festansprache hielt Stadtverordneter Studiendirektor Dr. Dräger. Chemnitz. (Berke hrsun fall.) In Mittelbach stieß ein Auto mit einem Pferdegeschirr zusammen. Beide Pferde wurden so schwer verletzt, daß sie sofort abgestoche« werden mußten. Der Führer des Autos erlitt schwere Kopfverletzungen, der Beifahrer des Geschirrs brach dir Beine. Meerane. (Todesfall.) Hier starb nach kurzer, sehr schwerer Krankheit Fabrikbesitzer Ernst Nestmann, Mitinhaber der Firma C. Robert Nestmann, Eisengießerei in Meerane. Ernst Nestmann stand im 55. Lebensjahre und war eine bekannte und geschätzte Meeraner Persön lichkeit. R vthenkirchen i. Vgtl. (GroßesSchadenfeuer.) In der Bürstenfabrik von Bruno Georgi brach Feuer aus, das sich rasch auf das ganze vierzehn Meter lange drei stöckige Gebäude ausdehnte. Zur Bekämpfung dot Brandes wurden viele Feuerwehren aus der Umgegend herangezogen. Schöneck t. B. (Todesfall.) Hermann Hüller, der Scniorchef der Firma G. H. Hüller, Fabrik für Holzblas instrumente und Saxophon, ist nach kurzer Krankheit in» 71. Lebensjahre gestorben. Er konnte noch vor kurzem sein 50jähriges Geschäftsjubiläum begehen. Untersachsenberg i. B. (Ehrung durch de« Reichspräsidenten.) Zum 80. Geburtstags wurden dem Altveterancn Louis Meinel vom Reichspräsidenten in einem Schreiben herzliche Glückwünsche übermittelt. Auck ehrte der Reichspräsident das greise Geburtstagskind noch durch sein mit eigener Handschrift versehenes Bild. Leipzig. (Erhöhung des Straßenbahn fahrpreises abgelehnt.) Die Leipziger Stadtver» ordneten haben eine Ratsvorlage abgelehnt, die eine 251- prozentige Erhöhung des Straßenbahnfahrpreises fordert». MneSaisonKMunaderArbeitsmarM Die konjunkturbedingte Arbeitslosigkeit, für welche die Bewegung der Hauptuntcrstützungsempfäugcr in , der Arbeitslosenversicherung kennzeichnend ist, war von Mit« . bis Ende Februar noch uni fast 4 Prozent gestiegen. Es be fanden sich am 28. Februar 122 049 männliche und 43137 weibliche Hauptunterstützungsempsanger in der Arbeitslosen versicherung. Die Zunahme ist leicht erklärlich, wenn man die Berechnung des Konjunkttlrinstttuts über den Ein- t o m m c n s a u s f a l l der Bevölkerung durch Arbeitslosig keit berücksichtigt. Für die ersten beiden Monate des JahreS 1929 wird nämlich das Arbeitseinkommen um 109 bis 15V Millionen Mark niedriger veranschlagt als für den gleichen Monat des Vorjahres. Natürlich wirkte sich dieser Ein- kommcnsansfall vor allem in einer Lähmung des Geschäftsganges der Verbrauchsgüterindustrien aus-, Vie durch die Erfahrungen der Vormonate im allgemein«« davon abgegangcn sind, auf Lager zu arbeiten, und mit ihre« Anforderungen von Arbeitskräften sehr zurückhaltcn. F r ü h- jahrsausträge fehlen teilweise noch völlig, so Laß dt» Saisonbelebung im Bekleidungsgewerbe und in der Textil industrie nur vereinzelt in einer lebhafteren Nachfrage zum Ausdruck kommt. Dies ist vorwiegend del Fall in der Chemnitzer Strumpf- und Trikotagent n dü st r.ie, wo besonders die Betriebe, die feinere Ware (her-
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