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Tagessp^med. Sei stark mein Herz! — Ertrage still Der -Seele tiefes Leid; Denk, daß der Herr es also will, Der fesselt und befreit. Und traf dich feine Hand auch schwer, In Demut nimm es an; Er legt auf keine Schulter mehr, Als sie ertragen kann. Jie NW de; Höhenflug; im Luftverkehr. Von Ingenieur Hermann Röder-Dresden. Allgemein ist heute die Ansicht verbreitet, der Höhenflug -abe unter der Voraussetzung betriebssicherer Höhenmotoren für die Wirtschaftlichkeit des Luftverkehrs eine größere Be deutung als der Flug in verhältnismäßig geringer Höhe. Diese Anschauung mag daher rühren, daß man als Gegenleistung für den ohne Subvention heute noch außerordentlich hohen Flugpreis entsprechend hohe Fluggeschwindigkeiten anbieten will, um genügende Benutzung zu "erzielen, und diese hohen Fluggeschwindigkeiten durch den Flug in großer Höhe zu er reichen trachtet. Leider läßi man dabei außer acht, daß gerade diese Steigerung der Geschwindigkeit, sei es in geringer, sei es in großer Höhe, vor allem ,a erst diese hohen Flugpreise zur Folge hat. Sie weiter zu steigern durch Vergrößerung der Leistung beim Flug in geringer oder durch Ausbildung zum komplizierten und kostspieligen Höhenmotor beim Flug in großer Höhe, um damit zu stärkerer Benutzung zu ge langen, dürste also im Hinblick aus die damit bedingte unver hältnismäßige Erhöhung des Flugpreises nicht der richtige Weg sein. Selbst ein idealer Höhenmotor mit gleichbleibender Leistung in allen Höhenlagen wird, solange er auf den heute gültigen Grundsätzen der Brennkrastmaschinen aufgebaut ist, an dieser Logik nichts ändern. Verbesserungen an Motor und Fluggeral, die dieses Ziel anstreben, haben also im all gemeinen nur für das Militär-, nicht aber für das Handels flugzeug Bedeutung. Bei idealem Hohenmotor und idealem Propeller wäre, wie sich errechnen läßt, die Geschwindigkeit in lO OOO Meter Hohe etwa anderthalb Mal so groß wie am Boden. Doch be- senken wir, daß diese Vergrößerung der Bodengeschwindigkeit ''U günstigsten Falle eiutritt. Ferner bleibt wahrend des steigens in diese Höhe die Geschwindiq- normalen, ein erheblicher Teil der zahlenden . Dssü ist aufzuwenden für die kompliziertere Kraftanlage, IN Rücksicht auf die IN dieser Höhe herrschende Kälte für Aeizungsvorrichtungen, infolge der Luftverdünnung für Lauerstofsapparate and schließlich für Vorrichtungen zur Er haltung des Bodenluftdrucks; außerdem dürfte eine Navigation bei dauerndem Flug in diesen Höhen infolge der tiefer liegenden Tunst- und Wolkenschichten auf erhebliche Schwierig keiten stoßen. Damit ist wohl erwiesen, daß der wirtschaftliche Vorteil des Fluges in großer Höhe zur Zeit noch durch die ihm anhaftenden Nachteile wieder aufgehoben, wenn nicht gar ins Gegenteil verwandelt wird. Dazu kommt, daß beim Schadhaftwerden einer der not wendigen Zusatzeinrichtungen eine Katastrophe fast unver meidlich ist. Je nachdem ob die Heizung, die Lustdruckregelung, Vie Sau^rstofszufuhr versagt, tritt Erfrieren, Blutsturz, Ohn macht oder Ersticken ein, was ebenso wie die Passagiere auch den Piloten treffen kann. Dieses Risiko für die Fluggäste dürfte also selbst bei billigem Flugpreis kaum eine Erhöhung der Benutzung zur Folge haben und die Wirtschaftlichkeit des Fluges in großer Hohe vollends illusorisch machen. Die Ge fahren, die heute noch einem Fluge in niedrigen Höhen an- haften, sollten lieber nicht durch solche Höhengefahren ver mehrt, sondern durch geeignete Mittel verringert werden. Daß, wie oft behauptet wird, der Höhenflug manche dieser Ge fahren, wie z. B. Nebelflüge und Böen, meidet, weil er über »äs schlechte Welter führt, ist nicht ganz richtig, denn während des Auf- und Abstiegs befindet er sich in der gleichen Lage Ivie das normale Flugzeug, hat also vor diesem auch bei schlechtestem Wetter nicht das Geringste voraus. Endlich dürften die hohen Anschaffungs-, Betriebs- und Unter- I haltungskosten solcher Höhenflugzeuge auch die hartnäckigsten Verfechter des Höhenfluges bekehren. Eine Steigerung der Geschwindigkeit auf diesem Wege kann also kaum von Erfolg gekrönt sein. Damit erübrigt sich auch, Höhenmesser bis zu 5000 oder gar 10 000 Meter im Verkehrsflugzeug müzusühren, wie sie heute noch ost eingebaut sind. Ein Höhenmesser bis zu 2000 Meter, der dafür viel genauere Anzeigen macht, genügt vollständig den Ansprüchen. Führen einzelne Strecken über hohe Gebirge, deren dicht am Kurse liegende Paßhöhen 2000 Meter überschreiten, so wären auf diesen Strecken Spezialflugzeuge einzusetzen, die auf Kosten der Wirtschaftlichkeit besonders durch hohe Steigfähig keit ausgezeichnet sind. Eine solche allgemein von allen Ver kehrsflugzeugen zu verlangen, wäre unwirtschaftlich. Wohl werden über die Entwicklung zum „wirtschaftlichen" Flug in großer Höhe noch immer da und dort ausgezeichnete Vorträge gehalten und Abhandlungen geschrieben, die es wirklich verdienen, um ihrer technischen Möglichkeiten willen, die sie anführen, auch einem größern Kreise bekannt zu werden. Aber leider wird die Wirtschaftlichkeit darin meist sehr einseitig behandelt. Was nützt es, wenn man den Motor in der großen Höhe recht wirtschaftlich arbeiten läßt, mit un wahrscheinlich großen Geschwindigkeiten einige wenige Passa- gere nach ihrem Ziele bringt, diese aber die großen Mehrkosten für entsprechende Höhenmotoren, für Heizungs- und Sauer stoffanlage gar nicht bezahlen können oder wollen, eine größere Anzahl Fluggäste dagegen infolge des toten Mehrgewichts der diesbezüglichen Einrichtungen und Apparate für den Flug in großen Höhen zurück gelassen werden muß, die im selben Flug zeug beim Flug in niedriger Höhe bequem zur höheren Wirt schaftlichkeit des Unternehmens beitragen könnte? Viel aussichtsreicher und erfolgversprechender scheint des halb der gegenteilige Weg, die Herabsetzung des Preises und damit eine erhöhte Benutzung durch Verminderung der Ge schwindigkeit auf das noch zulässige Maß anzustreben, womit gleichzeitig nach der aerodynamischen Theorie eine erböbte Nutzlast gewonnen wird. Dieser heute einzige Weg zur Wirt schaftlichkeit des Luftverkehrs gipfelt, wie ich es seit langem betone, in der Forderung nach dem Riesenhandelsflugzeug verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit und Flächen belastung, aber größter Nutzlast, das, ausgerüstet mit min destens zehn leichten, einfachen und schnell laufenden, unab hängig voneinander arbeitenden Moioren, aus größten ohne Zwischenlandung zu befliegenden Strecken einzusetzen ist. Oie Ltniersuchung gegen Frank. Die Belgische Telegraphenagentur meldet: Die Unter suchung gegen Frank wurde durch Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt. Gegen Frank wird nunmehr auch der Vorwurf der Handschriftenfälschung erhoben, da die Der angeoltche Dotumentensalskyer Frank-Hein«. Unterschriften unter den in Utrecht veröffentlichten Doku menten erwiesenermaßen gefälscht sind. Am Freitag wird Frank voraussichtlich vor der Strafkammer in Brüssel er scheinen, wo die Entscheidung über die Aufrechterhaltung des Haftbefehls und über die Begründung der förmlichen Anklageerhebung getroffen werben wird. Oie Schlacht von Monterey. Der Aufstand in Mexiko. Uber die bei Monterey in Mexiko zwischen Aufständi schen und Negierungstruppen stattgefundene Schlacht werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Nach zehn stündigem Gefecht und beträchtlichen Verlusten auf beiden Seiten mutzte die Stadt sich den Aufständischen ergeben. 80 Offiziere und 600 Soldaten der Regierungstruppen wurden gefangengenommen. Dagegen gelang es den Rs- gierungstruppen, auf dem südlichen Kriegsschauplatz di« Stadt Orizaba, deren Garnison zu den Aufständischen überging, einzunehmen und damit den geplanten Vor marsch der Rebellen auf Veracruz auftubalten. Marschierende Aufständische. Die Bedeutung die die merikanische Regierung dem Fall von Monterey bsimitzt, zeigt sich deutlich darin, daß bereits eine konzentrische Truppenbewegung mit Monte rey als Mittelpunkt angeordnei wurde, die bestimmt ist, die Stadt wieder in die Hände der Regierung zu bringen. Beträchtliche Truppenmassen unter General Alamazan, die ursprünglich gegen die Aufständischen in Vera-Cruz angesetzt waren, sind nordwärts auf Nuevo Leon in Marsch gesetzt worden. Weitere Kolonnen sind mit dem selben Marschziel von Tampico aufgebrochm. Ebenso be wegen sich die der Regierung treugebliebenen Truppen- körper der Garnisonen an der merikanisch-amerikanischen Grenze, aus Matamoras an der Grenze von Texas und aus Nuevalarado am Nio Grande südwärts gegen Monterey. Nach den letzten Meldungen ist auch der Staal Chihuahua zu den Aufständischen übergegangen Nach einer Meldung aus der Stadt Mexiko unterstützt etwa ein Sechstel der Armee, 10 060 Mann von 60 000, den Aus stand Bei den meisten Gefechten kommen nur einige hundert Mann, höchstenfalls einige tausend, in Frage. Der merikanische Botschafter in Washington erklärte: Der Marsch Obregons im Jahre 1920 gegen die .Haupt stadt dauerte anderthalb Fahre, die Gefahr eines baldigen Angriffs auf Mexiko-City ist daher nicht allzu groß. — Aus Merikali wird gemeldet, die Stadt San Luis im Staate Sonora sei von den Neqierungstruppen ohne Blutvergießen eingenommen worden. Oie Cisverhaliniffe auf -er Ostfee. Das Fährschiff „Schwerin" im Eise. - Das Eis blockiert immer noch die deutsche Ostseeküste und zwingt die Fährschiffe immer wieder, sich neue Fahr wege zu suchen. Das deutsche Fährschiff „Schwerin" mutzte, nachdem es von Gjedser ausgelaufen war. des Packeises wegen einen grotzen Umweg mau-en und kam auf der Höhe von Graal-Müritz im Eise fest, wobei die Schraube durch das Eis stark beschädigt wurde. Türck stark auffr.schende V?:nde wurde das Schiff dann immei Wetter nach Osten abgetrieben. Am Mittwoch lag d-e etwa zwei Kilometer vor der deutschen Küste 10. Fortsetzung. Nachdruck verboten , in Als Senta am nächsten Morgen erwachte, schien die Sonne hell und freundlich in ihr Zimmer, denn sie halten vergessen, die Jalousien herabzulassen Senta blickte sich, vom Schlas noch verstört, um, und Wie Enttäuschung glitt es über ihre Züge. Da trat Brigitte ein „Guten Morgen, Herzblatt, was hat dir geträumt?" Senta iah sie mit heißen, verträumten Augen an. „Ich — war daheim, Brigitte " „Ach, wie schon - doch nun, schnell auf, Kindchen, die Sonne scheint so frohlockend, und über Nacht ist es wahr haft und wirklich Frühling geworden Wir wollen in den Park und an den See, an dem wir gestern oorüberfuhren. gehen " „Ja, la, beeilen wir uns," antwortete Senta und sprang aus Sie fühlte Brigittes Absicht, sie abzulenken, wohl her aus und erkannte, daß es das beste war Rach kurzer Zett «aßen beide am Kaneettsch Das Mäd chen. das den Kassee gebracht hatte, meinle zu Brigitte ganz vertraulich, daß heute nur eine Ausnahme gemachi würde Von morgen ab müßte die gnädige Komteß mn den» gnä digen Fräulein unten im Speisezimmer krühstücken « Senta, die im Nebenzimmer am Fenster itand. hatte es gehört und gleichmütig ausgenommen Das war ia voraus zusehen Heute wollle sie darum die gemütliche Kasseestunde tn Brigittens Gesellschaft noch auskosten Mit lugendlich gesundem Appeltt ließ sie sich den Kassee Und die frischen Brötchen ichmecken und plauderte unterdes Mil Brigitte über die gestrigen Reijeeriebnisie und den großen Sturm, den sie aus hoher See gehabt hallen Ein Klopsen an die Tür machle diesem Gespräch ein Ende. Aus Sentas „Herein" wurde die Tür geöffnet, und «in altes, graubärtige« Dienergesicltt. dem bald der dazu gehörige Körper folgte, schob sicq herein „Der Herr Gras lasten die Komtesse um ihren Besuch bitten " Senta sprang mit einem Ruck empor, strich ihr schwarzes Kleid glatt und reichte Brigitte die Hand „Mein Himmel, Sentachen. deine Hand ist ja kalt wie Eis " Senta lachte aus, nickte der Allen zu und folgte dem Diener „Gnädige Komtesse brauchen keine Bange zu haben Unser gnädiger Herr sind wohl manchmal ein wenig kurz angebunden und jchars, aber, im Grunde genommen, mer- nen Sie es nicht böse Der alte Gottlieb kenn! seinen Herrn " Erstaunt sah Senta aus Wußte der Diener von dem Kampfe, dem sie enlgegenging, oder Halle ihn nur ein feiner Instinkt geleitet" Das treuherzige Gesicht des Alten heimelte sie ordentlich an. es kam ihr lieb und vertraut vor „Warum lallte ich Bange haben. Gottlieb ' Wir Woljs- burger fürchten nichts und niemand auf der Welt." „Ah so stolz sprach auch der »elige Barer " „Sir kannten meinen Vater '" „Und ob ich ihn kannte! Ich Yobe ihn ,a noch, als er ein kleiner Junge war, aus Sen Armen getragen, bin »pater mit ihm fiscben und sagen gegangen Lin lieber, lustiger Herr war es. und singen konnte er — die Vögel schwiegen 'M Walde, wenn er ansetzte Und - nun steht «ein Kind vor mir — Komteßchen nichts für ungui einem alten Diener, der seine Herrschaft lieb Hai - erzählen Sie mir einmal von dem Junker — wollte lagen von dem seligen Herrn Grasen " Tenta kamen Tränen in die Äugen Der erste Mensch, der aut der Wolssburg nach ihrem Vater fragte, der Teil nahme für sie empfand „Herzlich gern Gottlieb loviel Lie wollen " „Dank — lausend Dank — Doch hier ist die Tür nach des Herrn Grafen Zimmer — treten Sie frisch und frank ein " Der alte Gottlieb öffnet« die Tür, ließ Senta emtreten und schloß sie wieder. Senta befand sich in einem grogen, reich und bequem ausgestatteten Herrenzimmer Die Geweihe an den Wän. den sowie allerhand andere Iagdgeräte und Trophäen verrieten daß der Besitzer ein Nimrod war Gras Maximilian erhob sich von »einem Stuhl am Schreibtisch und ging seiner Nichte einige Schritte entgegen. „Eulen Morgen. Senta" „Kulen Morgen - Onkel Maximilian" Er nahm ihre Hand und führte sie zu einem Sessel, der an seinem Schreibtisch seinem Stuhl gegenüber stand „Ich habe dich um deinen Besuch bitten lasten," nahm er, nachdem sie sich gesetzt hatten, das Wort, „um dich mit den Verhältnissen der Wolfsburg respektive mit deinen eigenen vertraut zu machen Apropos — wie hast du ge schlafen"" „Danke — tch ichlies gut" „Das freut mich, so wirst du bi« Strapazen der langen Reise überwunden haben" Er hob letzt den Blick oon der Zigarre, vte er tn den Händen gedreht hotte, zu dem langen Mädchen. Vesten seines Gesicht mit den dunklen Augen heule bei Tageslicht doppelt anziehend, rosig und irisch ausiah „Wie dir meine Ueberrafchung gestern verriet, erwar tete ich -in Kind >n dir " iuhr er nach sekundenlanger Pause fori „Du wirst diele irrtümliche Annahme begreiflich fin den denn du weißt daß dein Baler m keinem Verkehr mit »einer Familie stand wir also nichts Näberes oon seinen Famjlienveehnltnisien wußten - Allerdings befindet ich, wie ich »etzi bemerkt habe der Iraulchein deines Vaters wrmr Vein laut und Konftrmattonsichein unlei den Pa pieren Sie mir mii vem Teltameni gewnsi wurven. sie waren mit anveren Papieren und Vneien unter denen ich üe nichi vermutete zuiammengepacki - Die Vorbereitun gen. Sie .ch zu deiner Änkunit und Ausnayme trat galten, wie gejagt dem Kinde doch erfährt die Hausordnung trotz des Irrtums keinerlei AenSerung Die Dame die ich zur Repräsentantin meines Schlosses iowielc engagieren mußt kann auch deine Lehrerin und Erzieherin werden fAorftetzung »olgt )