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Lrage und Antwort. Ekn Natgeber für jedermann. keKInguilgcn für »le Vcnntivortnng von Niikraseiii r-r sröme Tei der Fragen mutz sN>rislUch beamworm mirtn, dn rrn ?lbdr> ck aller Anlworle» rlninüch unmöglich ist. Deshalb mub jede Anfrage die genaue Adresfe des Fragestellers enthalte» Anonyme Frage» werde» grundsätzlich »ich« dcantmorlet. Außerdem ist jeder Frage ein Au-wes, da» Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist. sowie als Portoersatz der Belrag von KO Psg. beizuiüqen. Für jede weiier« Frage find gleichlau» je SU Pfg. mitzusende» Ansrage», denen weniger Porta beigenigl wurde, werden zurückgelegt und erst deaniwarlet. wun, der volle Portoersatz erstatt t worden st Im Briefkasten werden nur rein landwirtschllslliche Fragen behandelt; in Nechtssragen oder in An, e egeuheitcn. de sich nicht dem Nahmen »ufereS Blattes anvassen, kamt Anstuuft nkht erteilt werde».. Die Schristleilung. Frage Nr. 1. Eine ältere Kuh Hal tm vorigen Jahre nicht gekalbt. Trotzdem sie nach dem Zulassen keine Anzeichen von Rindrigkeit gezeigt hat, merkte ich iin Herbst vorigen Jahres, daß die Kuh nicht tragend ist. Jetzt zeigt sich ein dicker, weißer, schleimiger Ausfluß. Auch Umrindern hat sich eingestellt. Der Milchertrag ist nech gut, doch ist das Tier etwas abgemagert. Woran ist die Kuh erkrankt und wie ist dieselbe wieder trächtig zu be kommen? F. L. in M Antwort: Ihre Kuh leidet wahrscheinlich an ansteckendem Scheidenkalarrh. Bei dieser Erkrankung rindern die Kühe fortwährend um; arich zeigt sich der von Ihnen beobachtete Aus kluß. Zwecks Behandlung sind täglich Schnden- fpülungen zu machen. Hierfür kommen die ver- schicdensten Mittel in Frage. Am meisten ocr- wendet man Bazillol, Kreolin, Lysol, Pyok- tannin, Bissolin. Ichtagan, Chinosol usw. Bei allen diesen Mitteln ist, wenn sie richtig an gewendet werden, d. h. bei den Spülungen an den Ort der Erkrankung gebracht werden, Heilung zu erwarten. vr. Bn. Frage Nr. 2. Bor vier Wochen habe ich ein Kalb abgesetzt. Ich füttere dasselbe mit Heu und überbrühter Weizcnkleic. Nach dem Fressen ist das Kalb beim Liegen immer an der linken Seite aufgebläht. Auch ist das Wiederkauen mangelhaft. Das Tier zeigt sonst gute Freßlust. Mil Rücksicht auf die Gefahr des Blähens werden Fütterung und Tränke nicht zu reichlich bemessen. Worin kann die Ursache dieses Leidens bestehen und wie läßt sich das Leiden beseitigen? O. K. in W. Antwort. Die Ursache des Aufblähens b?i Ihrem Absatzkalbe besieht darin, daß Sie zu schwerverdaulich's Futter verabreichen. Ab- latzkälber sollen zartes Grummet bekommen und daneben leicht verdau! che Kraftsuttermitlel. Als solche kommen in Frage Leinkuchen, gebrühte Leinsaat und Haferschrot Bon diesem Kraft futter ist zunächst eine n cht zu dünne Tränke zu machen. Später muß zur Trockenfütterung übergegangen werden. Für die Einleitung der neuen Fütterung empfiehlt es fich zunächst, ein gelind wirkendes Abführmittel, wie Glauber salz oder Karlsbader Salz, zu verabreichen. Reichl che Bewegung ist dem Tiere sehr zweck dienlich vr Bn. Frage Nr. 3. Eine tragende Sau hat seit zwei Monaten eine gelbe Hautfarbe Die Haut fühlt sich schmierig an. Was ist der Ur sprung der Krankheit, wie die Behanolung, ist sie ansteckend und wirkt sie sich schädlich auf die Ferkel aus? H in G Antwort. Die Krankheit, Gelbsucht, ist jedenfalls durch die Trächtigkeit bedingt, doch dann natürlich auch eine innere Krankheit Ursache davon sein Es handelt sich um eine Stauung der Galle in den Gallenaängen und der Leber infolge eines Darmkalarrhs, wodurch die Galle ins Blut übertritt Geben Sie dem Tier etwas künstliches Karlsbader Salz ins Futter. Ansteckend ist Gelbsucht nicht Ganz ausgeschlossen er ch int eine schädliche Beein flussung der Ferkel nicht Um eine sich.re Diagnose hcrbeizuführen, raten wir, baldigst einen Tierarzt zuzuziehen. vr. Fl. Frage Nr. 4. Ein dreivierbeljähriger Schäferhund ist immer noch sehr spielerisch und dellt nicht einmal, wenn ein Bettler den Hof betritt. Er befindet sich meist an der Kette aus dem Hofe. Wird er losgelassen, so leckt rr vor Freude jedem das Gesicht. Ebenso ocr- Mt er stch «vf Von mweren Hunden läßt er sich lieber beißen, ehe er sich zur Wehr setzt. Wird sich das Wesen des Hundes bei zunehmendem Alter noch von selbst ändern oder muß er zur Wachsamkeit und Angriffslust erzogen werden? A. W. in P. Antwort: Gerade bei deutschen Schäfer hunden findet man häufig Tiere, die im Wesen entartet sind. Es ist daher fraglich, ob der j Hund noch zu bessern Ist. Sie müssen ihn zu- nächst von der Kctte befreien und ihn immer in Ihrer Nähe behalten, damit er sich nur zu Ihnen freut und nicht zu fremden Personen gehl. In Zimmer ermuntern Sie den Hund zum Vellen, wenn jemand an die Tür klopft usw. Das Hochspringen gewöhnen Sie ihm dadurch ab, daß Sie ihn an den Vorderfiißcn sesthalten und kräftig auf die Hinterfüße treten. Bet. Frage Nr. S. Kann man auf mittlerem sandigen Boden statt Thomasmehl Rhenania phosphat mit gleichem Erfolg anwenden? Welcher Unterschied besteht zwischen den beiden Düngerarten? Wie ist das Preisvcrhältnis beider Dünger zueinander im Verhältnis zu ihrem Wert? S. CH. in W. Antwort: Rhenaniaphosphat ist dem Thomasmehl in der Düngewlrkung nicht nur gleich, sondern öfters sogar etwas überlegen. Ab gesehen von der verschiedenen technischen Her- stellung, die den Landwirt weniger interessiert, ist das Rhenaniaphosphat viel reicher an wirk samen Dungstoffen als das Thomasmehl. Das Rhenaniaphosphat enthält im Doppelzentner durchschnittlich 27 Prozent Phosphorsäure und 40 Prozent Aetzkalk; das Thomasmehl 16 Pro zent Phosphorsäure und !2 Prozent Aetzkalk, oder d. h. soviel wie: Im ersten Falle kaufe ich in 100 kg 27 kg Phosphorsäure und 40 KZ Aetzkalk, im zweiten 16 KZ Phosphorsäure und 12 KZ Aetzkalk. Dementsprechend ist auch der Preis für das Rhenaniaphosphat ein höherer. Im Dezember kostete ungefähr der Doppel zentner Rhenaniaphosphat 8,35 RM., der Doppelzentner Thomasmehl 4,20 RM — Man rechnet, daß das Kilogramm Phosphorsäure im Thomasmehl im Durchschnitt 5 bis 7 Reichs- Pfennige biliger ist als im Rhenaniaphosphat Dafür hat man !m letzteren eine bedeutend höhere Zugabe von wirksamem Kalk, was für saure Böden von Vorteil sein kann. vr. E. Frage Nr. 6. Wie kann man den Acker schachtelhalm vernichten? Es kommt ein so genannter schwerer Tondoüen und eine Art Sandboden in Frage. Da der Schachtelhalm auz den Grundstücken schon sehr verbreitet ist, ist ein Ausgräber! unmöglich. G. W. in S Antwort: Reichliches Auftreten von Acksr- schachtelhalm zeigt an, daß der Untergrund un durchlässig ist Wenn man die undurchlässige Bodenschicht acht beseitigen kann, Dränieren sich auch nicht lohnt, dann mutz man dieses Unkraut bekämpfen, wenn es geschwächt ist Man be achte Die unterirdischen Pf!a izenteile sind Vorratskammern, aus denen die emporge triebenen grünen Stengel und Fruchttricbe ihre Baustofse nehmen Etwa Mitte Juni bis An fang Juli sind diese Vorräte durch Las Wachs tum der oberirdischen Triebe ausgcschöpft Jetzt müssen die zutage getretenen Pflä izenteile vurch häufig wiederholtes Pflügen und Hacken stets erneut abgeschnitten werden Geschieht dies ge- ruoe in dieser Zeil durch mehrere Jahre, dann lätzt sich der Schachtelhalm allmählich aus rotten. X. Frage Nr. 7. Ein Apriko'enbaum Hai Frühjahr 1028 gut geblüht and Früchte bis Walnutzgröße gehn 4 Im August sind dann aber die Früchte abgesallen und der Baum ver trocknet. Beim Ausroden waren die Wurzeln abgestorben Im Frühjahr hatte ich den Baum gut mit Jauche und Mist gedüngt Es wurde mir gesagt, daß diese Düngung Schuld an dem Eingehen des Baumes sei, weil man Pfirsich und Aprikosen mit diesem Dünger nicht be handeln dürfe. Womit und zu welcher Jahres zeit sind diese beiden Obstsorten wohl zu düngen? 5) L. in W Antwort: An der Düngung allein könnte der Baum nur dann eingegangen sein, wenn Sie die genannten Dünger in einer geradezu übergroßen Men^e gegeben hlttten. Ss lMirkr« dann bei der vorjährigen Trockenheit, besonders wenn der Baum nicht kräftig gewässert wurde, dis Wurzeln verbrannt sein. Anzunchmcn ist aber auch, daß der Baum durch den vergangenen starken Winter gelitten ha! und später ab gestorben ist. Geben Sie in Zukunft die beiden Dünger nur in mäßigen Gaden, etwa wie für gewöhnliches Gartenland, aber jährlich. Be vor Sie auf der gleichen Stelle einen neuen Baum pflanzen, heben Sie ein geräumiges Pflanzloch aus und füllen dieses mit neuem umliegenden Boden. Falls der Boden zu schwer ist, vermischen Sie denselben mit Sand oder Torfmull. Rz. Frage Nr. 8. Von im letzten Frühjahr gesäten Schwarzwurzelsamen ging fast nichts auf, obgleich der Samen gut war. Als ich einige Samen ausscharrle, um nach dem Grund des Nichlausgchens zu sehen, waren die kleinen Keimlinge dicht über dem Samen abgefrcssen oder angefresscn, so daß die kleinen Pflänzchen nicht an die Oberfläche kommen konnten. Welcher Schädling ist hier am Werk? Wie mutz ich übrigens die Schwarzwurzeln Lüngen, um einen besseren Ertrag zu erzielen? E. P. in O. Antwort: Als Schädlinge kommen Draht- würmcr oder Erdeulenraupen in Frage. Sobald der Boden offen ist, düngen Sie denselben stark mit Aetzkalk, je Quadratmeter 500 Z. Hierauf wird die Fläche tief umgegraben oder 40 bis 50 om tief rigolt. Als Düngung geben Sie sofort nach dem Umgraben je Quadratmeter 30 Z Thomasmehl und im Februar 20- bis 40- prozentiges Kalisalz und die gleiche Menge schwefelsaures Ammoniak. Die Dünger sind einzugrubbern. Steht Ihnen Kompost oder alter, verrotteter Dünger zur Verfügung, so ist eine l bis 2 om tiefe Schicht hiervon aufs Land zu bringen und flach untsrzugraben. Die Komposterde muh der Schädlingsgefahr halber eben afts gut mit Aetzkalk durchgearbcitet werden. Die Aussaat hat so früh wie möglich, wenn an gängig schon im Mürz, zu erfolgen. Nz. Frage Nr. 9. Ohne Hefe wurden 25 Liter Stachelbeerwein nach folgendem Rezept heracstellt: Auf 12 Liter Saft kamen 13 Liter Wasser und 9 KZ Zucker. Anfangs war die Gärung gut, ließ aber bald nach. Während in früheren Jahren der nach diesem Rezept her- gestellte Stachelbeerwein stets schon im Sep tember hell und klar war, ist der jetzige immer noch sehr trübe. Klärversuche mit Kleazoll- Tabletten und abgerahmter Milch waren er folglos. Was ist zu tun? G.in L. Antwort: Der Stachelbeerwein hatte bei vierzehn Volumenprozent Alkohol eine gute Gärung durchgemacht. Unsere Klärungsversuche führten in kürzerer Zeit zu einem vollen Er folge durch Behandlung mit Spanisch-Wein- klärerdc (Tierra cle vino), welche man in Apotheken bekommt oder von der Firma PH. Braun. Weinkeltereia.likel in Mainz, beziehen kann Auf 25 Liter genügen 250 Z Klärerde. Diese wird zunächst mit wenig Wein angeknetet und sodann dem ganzen Wein gut verrührt zugesetzt. Schon in wenigen Stunden wird sich die Erde absetzen und den Wein, der natürlich von der Hefe abgezogen werden mutz, geklärt haben Der Wein war daun vollständig blank und kann sofort aus F!a chen gezogen werden. Den trüben Rest kann man durch ein Fiancll- filtertuch von mehreren Lagen, welches man in bekannter Weise ausgespanni hat, an einem Kühlen Orte noch besonders filtrieren Prof, vr Ks. Frage Nr. lO. Wie stellt man tm Winter dicke Sauermilch her? F G. in W. Antwort. Dicke Sauermilch wird im Winter am besten dadurch hergestellt, daß man die Milch zum Dickwerden warm stellt Die beste Temperatur ist dafür 15 bis 25°, also um 20° herum; doch soll man darauf achten, daß sie an einem sauberen Orte aufgestellt wird und vor allen Dingen nur eine wirklich gute Milch dazu verwendet wird Ist es möglich, die Milch in einer breiten Schule mit einer Gaze bedeckt aufzustellen, so erfolgt das S ucr- merdcn schneller, als wenn es in einem hoch stehenden Gefäß geschehen soll. vr. E. P. ^.t.» ^unal-m^eu «« i.« ii-uiruscn, tu>» i« »n teo krrw» 2- Neumaau, Vlcubamm (Bei. LZäZLLssLLSLLr LLssZLZSLsLLxsZZZ ZLKZLäLZLLZLLsiL L I vSZ Wilsdruff, 6 Marz mann MilsäruNer Tageblatt rinä HauswirllAraft. DerL Mocben-Leilag« cles sur Isn6vsirlscksft, 6 Vas Rotkehlchen. Von Johannes Voigt. (Mit Abbildung.) Zu unseren schönsten einheimischen Sing vögeln gehört unstreitig das Rotkehlchen Es ist teils Zug-, teils Standvogel, da -schon einige über Winter bei uns bleiben und ich es schon bei ziemlich strenger Kälte, dazu Schnee und Eis, in der Mark Brandenburg und Mecklenburg Rotkehlchen. beobachtet habe. Diejenigen, die uns im September und Oktober verlassen haben, kehren schon im März, einige auch etwas später, zurück Sie erfreuen uns schon in wärmeren Tagen durch ihren wundervollen glockenähnlichen Ge sang und verkünden uns das Naben des Lenzes Unser Rotkehlchen, auch Rotbrüstchen genannt, gehört zu den Erdsängern; es baut sein Nest aus dem Erdboden, oder nicht weit von dem selben, in niedrigem Gebüsch, möglichst versteckt. Der Lieblingsaufenthalt des Rotkehlchens ist der düstere Tannenwald mit dichtem undurch dringlichen Gestrüpp. Vereinzelt ist es auch ständiger Park- und Gartenvvgel. Das Rot kehlchen hat in seinem ganzen Wesen sehr viel Ähnlichkeit mit der Nachtigall Es treibt sich immer in der Nähe des Erdbodens, oder direkt auf demselben umher und ist äußerst keck und lebhaft. Seine schöne, stolze Haltung und die tiesschwarzen, klugen Augen verraten Feuer und Anmut. Die Hauptnahrung sind Insekten aller Art, besonders Mehlwürmer; im Herbst geht es mit Vorliebe an Beeren, besonders wo es reichlich Holunderbeeren gibt, ist es vielfach in größerer Anzahl anzutreffen. Der Holunder strauch sollte deshalb bei jedem Gartenbesitzer mehr, wie bisher, Beachtung finden. Herrlich ist es anzusehen, wenn unser Rotkehlchen im Gezweige sitzt und seine schöne rote Brust von große Futter- «ruvoriü mr ««läse »ine» r> den Spielgärten unserer Kinder weit größere Beachtung schenken als solches bisher geschah. Im Kindergarten wird die tausend fältige Schöpfung spielend dem kindlichen Gemüt mehr und mehr zu eigen. Jedes deutsche Kind ver wächst mit einem Stück Natur seiner Heimat. Es erntet was es selbst gesät. Rasen, Blumen, Frucht behang und kühlendes Naß zum Planschen; alles lockt zum Spiel, alles lockt zum Betrachten. Spielgärten wie Naschgärtchen sind als praktische Kindergärten mit Recht ein sehnlicher Wunsch. Wollen wir unsern Kindern ein solches Paradies schaffen, was sehr leicht geschehen kann, so dürfen wir dabei aber gewisse Gesichts punkte nicht aus den Augen lassen. Ein sonniges Fleckchen muß es sein, das wir leicht vom Hause aus überwachen können. Das kleine Reich soll seine Grenzen, wie unsere Abbildung zeigt, haben, ohne aber an eine feste Form ge bunden zu sein, die stets aus den jeweiligen Verhältnissen heraus entsteht. Der Abschluß läßt sich von dornlosem Gebüsch, z. B. mit Johannis- beeren, Himbeeren trefflich durchführen. Ein schattenspendender Hauptbaum, Ahorn oder Linde, beherrsche das Ganze. Sitzplätzchen und Spiel tisch locken an. Blumen- und Gemüsebeetchen wecken die Unternehmungslust und beim Säen und Ernten erstarkt der kindliche Sinn aus Hoff nung und aus Belohnung. Die rübe, der große Kürbis sind freudig begrüßte Erfolge und ebensolche Freude ist an den Farbenmassen, die leicht zu ziehen den Blumen eigen ist, von denen die Frühblüher: Christrosen, Schneeglöckchen und Krokus (Safran), ebenso willkommen sind, wie die großblumigen Lilien oder die Arten, welche schon im Märchen das Kinderherz be wegten. Minze, Rosmarin, Sal bei, Leberblume, Springkraut, Stockrose, Pechnelke, Himmel schlüssel, Vergißmeinnicht, Tau sendgüldenkraut, Rittersporn und Veilchen seien deshalb besonders betont. Auch die wohlriechenden Kräuter locken zu Betrachtungen. Waldmeister, Anis, Liebstöckel, Thymian, Kümmel, Schnittlauch und Majoran sind da als die aro matischsten zu bezeichnen. Kletter erbsen, Lletterbohnen, Winde, Rankrosen und wohlriechende Wicke bedecken bke kleine Laube in mannigfachen Drehungen und Windungen. Wie leuchten uns dabei die blauen Augen der Waldrebe entgegen, wie köstlich ist der Duft von Jelünger jelieber oder von struppigen Zentifolien. Wie manche Blume aus dem Zimmer, die das Kinderherz im Winter interessierte, wan dert mit hinaus in dieses Gartenidyll und wird von liebender Hand gepflegt. , Im bunten Durcheinander des Kindergartens schlummert der Anfang zur Bereicherung unserer Gärten. Was einst in der Jugend uns beseelte, wird später auch nicht schwinden. Der Kinder garten wird so der Grundstein für die Freude am Artenreichtum und bleibt anregend für alle Zeiten. Was unserer Volksseele aus falscher Berechnung am Gewinn verloren ging, kann uns im Arten reichtum der Natur durch die blumenliebende Kinderseele in Zukunft wieder beschert werden. Der naive Bauerngarten von einst ist heute unser Gestaltungsideal bei der Schaffung schöner Oärten. Deshalb müssen wir praktische Kindergärten mit besonderer Liebe schaffen und pflegen. künstliche Kückenaufzucht. Von vr. Will Decker. Wenn noch immer 300 Millionen Mark für Ge flügel und Eier jährlich ins Ausland wandern, dann ist es eigentlich nichts weniger als unsere Pflicht, diese 300 Millionen Mark dem deutschen Volksvermögen zurückzuerobern durch eine plan mäßige Förderung der deutschen Geflügelhaltung. Die letzten Jahre haben hierzu gesunde und starke Ansätze gemacht. Große Geflügelfarmen und Lohn brütereien sind entstanden. Allerdings hat auch mancher, der auf leichten Gewinn ohne viel Arbeit hoffte, seinen leichtsinnigen Optimismus schwer büßen müssen. Unzureichende Vorkenntnis und mangelnde Erfahrung sind den verschiedensten Gründern von Geflügelfarmen zum finanziellen Verhängnis geworden. Ohne Fleiß ist auch hier kein Preis! Aber die selbstverschuldeten Rückschläge ändern nichts an der Tatsache, daß die Geflügelhaltung, wenn sie richtig betrieben wird, heute und auf lange Jahre hinaus ein lohnender Erwerbszweig ist. Die Nachfrage nach Eintagskücken zum Bei ¬ der Sonne beschienen wird; sie leuchtet dann wie fließende- Gold, weshalb ich ihm zu Ehren auch den Namen Goldkehlchen beigelegt habe. Der praktische Kindergarten. Von H. Schmidt-Desiau, Staatl. dipl. Gartenbauinspekwr. !Mit Abbildung.) Die veredelnden Einflüsse der Betätigung mit und in der Natur zeigen sich in immer deutlicherer Weise. Dies muß uns heute veranlassen, daß wir