Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192902205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290220
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-20
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1929
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I« m rn "vn Tag z-Dres» Rad.v- adiv- » sprech serat is Sn>nd- fe vor- z Hungs- eht de- ß >at den' Ue Un- i f mehr i Trund- s vnhalle Leroin« : m wer- > 'gs° ern° jahr und eren >z«fe lrch- hres hen, 1 zu ge- mm° : die »eru- wift- tten- nder ith- )ieu- An- :richt )iMk- trvtz amrr 265 Kilo- ektar rocke- im 5. etzten 1 mir rats- -gesund- waren steckend» i (Faul- nk l». id n> n> -l» 0» hn IM ad ns nd ll. p« de >g. ör »er en er- e« c» che Futt i«en wäre. blieb ! Ge- , di« amm. ß im- ZMer e vor z 3 u. 4 03 ch di« srÄS- ch ge- n An in der ig des m aus echner Bür- h me- nwahl Kauf- rieder- r sein,« ukunft. Der . wur- ssichts- ien für ehr acht ir das Leistunasmesfungen. Nach einer Bekanntmachung des Mini steriums für Volksbildung beadsichigt der Deutsche Turu.ehrer- verem, durch einmalig« Leistungsmessungen in den Schulen Unter lagen zu gewinnen, um die mittlere Leistung der SHuler der ein- «lnen Altersstufen unter Berücksichtigung von Mier, Gewicht und Länge bestimmen zu können. Das Mimslenum beabstchtigt zwar nicht, Leistungslisten oder -karken in der Schu.« emzufuhren, ver- schliesu sich aber dem Werle der geplanten ermnaligen Messungen nicht Md genehmigt, daß die Turnlehrer und Turn ehrermnen, so weit sie sich freiwillig dazu bereitfmden, m allen Klassen der höhe ren Schulen in den Botksklassen der Berufsschulen Md im 5. bis lO Schuljahre der Volksschulen bei Knaben und Mädchen auf Grund der vom Deutschen Turnlehrerverem herausgegebenen Lei- stungslkste Messungen vornehmen. Aus der Tätigkeit der Handelskammer Dresden. Die Kam mer beantragte zugleich im Namen anderer sächsischer Handels kammern beim Wirtschastsministerium eine Milderung der Berei sungsvorschriften für Kraftfahrzeuge dahin, daß die von Zugma schinen bis 2,75 Tonnen Eigengewicht und mit einer Höchstge schwindigkeit von 8 Kilometer stündlich beförderten Anhängewa gen auch künftig «isenbereift sein dürfen. Die in der Verordnung über den Kraftfahrzeugverlehr vom 16. März 1928 vorgeschriebe ne Luft- und hochelastische Dollgummibereifung für solche AnlM- gewogen zwingt zahlreiche Unternehmen zu einer mit großen Ka sten verbundenen völligen Umstellung ihres Betriebes. Zur Be- gründung wissen die Kammern namentlich darauf hin, daß durch Anhänger, sofern sie nur mit wenig mehr als Schrittgeschwindig keit befördert werden, die Straßen keine stärkere Abnutzung erlei den als durch Tiergespanne. Schadenersatz für zu günstig ausgestelltes Zeugnis. Der,Sn- dustrieschutz", das Organ des Deutschen Industrieschutzverbandes, schreibt: Besondere Bedeutung kommt einem Urteil des Oberlan desgerichts Frankfurt am Main (Aktenzeichen II U 55/26) zu, das wegen unrichtiger Auskunfterteilung einen Arbeitgeber für scha denersatzpflichtig erklärte, der einem Angestellten ein unrichtiges Zeugnis ausgestellt und ihm entgegen der Wahrheit bescheinigt hatte, daß er die Arbeit pünktlich Md ordnungsgemäß ausgeführt habe und auf Mursch seines Vaters die Stellung verlasse. In Wirklichkeit war der Angestellte aber wegen Unterschlagung von der Firma entlassen. Das Oberlandesgericht stellte daher in dem Urteil fest, daß der Aussteller des Zeugnisses durch sein Verhalten die späteren Arbeitgeber rücksichtslos der Gefahr einer wiederhol ten Schädigung ausgesetzt habe. Wenn er auch ohne Frage für seine Handlung edle Motive gehabt habe, so dürfe er doch nie mals durch ein Zeugnis zu Unrecht den Eindruck erwecken, als ob es sich um einen besonders braven Angestellten handele. Er wurde daher auch verurteilt, dem Kläger die Hälfte des von ihm erwach- lenen Schadens zu ersetzen. , Grumbach. Der Turnverein D. T. hält Sonnabend abend 8 , Gasthofe seine Jahreshauptversammlung ab. Bei der Mitglieder Tagesordnung wird zahlreiches Erscheinen der " chlich e s.) Wegen Erkrankung von Pfarrer Mbt sa.lt der Konfirmanden - Unterricht und die Bibelstunde am cnners.ag im Pfarrhaus aus. (Gemeinbeverordne- ? ß u n g.) Die nächste öffentliche Gemeindeverordneten- StZ. Ng findet Freitag abend 8 Uhr im Rathaus statt. Kirchennachrickten Wtlsdrusf. Donnerstag >48 Uhr Bibelstunde (Pfarre.) Deretnskalendrr. Gewerbeverein. 20. Februar im ,Löwen" Jahreshauptver sammlung. A s-d'"-- l" -Ww-N- D T SZ. 8 LH, »oE.»«,. (ammlMg, 148 Uhr Turnratssitzung Turnverein Grumbach D. T. 23. Februar Jahreshauptver sammlung. , 26. Februar: Grundungsverfammlung des Bürgervereins. Priv. Schuhengesellschast. 28. Februar im „Schützenhaus" Jahreshauptversammlung. Amtlicker Wintersvort-Wetterberickt (Mit dem Sachs. Verkehrsverband und dem Skiverband Sachsen) aus sächsischen Winlersportplätzen , vom 20. Februar 1929. Die Sportverhältnisse sind immer noch ausgezeichnet. Mor- öentemperaturen — 6—15 Grad. Heiter bis wolkig, schwach« Wind« aus öMchen Richtungen. Keine wesentliche Aenberung. Wetterbericht Teils heiter, teils wolkig, dunstig oder neblig. Bevorstehende Nacht strenger Frost (—10—15 Grad), tagsüber ürost in mäßiger Stärke, schwache Winde aus östlichen Richtungen. Hai Sachsen genügen- Kohlen? Im Wirtschaftsministerium fand unter Vorsitz des Herrn Ministerialdirektors Geheimen Nats Dr. Klien eine Besprechung über die Lage der Kohlenvcrsorgung Sachsens Aatt, an der außer Vertretern der beteiligten Behörde» )«nd Wirtschastskreise aus r . Teilen des Landes Ver treter der Kohlensyndikate und der Reichsbahndirektion Lresden teilnahmcn. . Abende, berichtete über die Maßnahmen, die , .r bereits eingeleitet hat, um Jie Kohlenversorgung Sachsens nach Möglichkeit sicherzu- stcllen, und zwar durch unmittelbare Verhandlung mit »em Retchswirtschaftsministerium, mit den beteiligten Syndikaten und der Reichsbahn. Liese Verhandlungen haben den Erfolg gehabt, daß die LU beobachtenden Mängel in der Kohlenversorgung teil weise wenigstens abgestellt werden konnten. Die Förde- Wng in den Werken hat sich unter dem Einflüsse des Rach- iiassens der Kälte und durch MehrUnstellung von Arbeits lüsten wieder gehoben, die Reichsbahn ist in der Lage, sie ihr angebotenen Mengen restlos den Empfängern zu- l'sührcn, lediglich in der Zufuhr tschechischer Kohle W noch eine erhebliche Stockung zu verzeichnen, weil dort bie betrieblichen Verhältnisse der Eisenbahnen ungünstiger Liegen. Es wird versucht werden, auch durch Vermittlung «er Neichsbahndirektion Dresden die Zufuhr böhmi scher Kohle zu verbessern. ^ . . . , Immerhin ist noch eine längere Zeit mit einer .?,?ppen Kohlenvcrsorgung für den überall erheblich drohten Bedarf zu rechnen. Es liegt deshalb im Interesse l,7 Allgemeinheit, daß alle Kohlenverbraucher sich mog- Zurückhaltung auferlcgen und vor allem eine ^j/^ndcckung über den Bedarf hinaus vermieden wird, sie mehrfach beobachtet worden ist. Rukrul. zu einer Futtermittelsammlung für das notleidende Wild im „Tharandter Waid". Der harte, langandauernde Winter hat auch unsere Wild tiere der bittersten Not preisgegeden. Die Schneemassen haben die natürliche Nahrung des Wildes tief unter sich begraben; die Tränkstellen sind eingefroren, schutzlos ist das arme Wild mit wunden Läufen der Kälte preisgegeben. Viele müssen vor Hunger, Durst, Kälte und Krankheit elendiglich umkommen. Erschöpft und entkräftet werden sie eine leichte Beute des Raubzeuges. Wohl bemühen sich die Forstämter durch Fütterungen den ge fährdeten Bestand ihres Reviers zu erhalten. Angesichts der gro ßen Fläche und der zur Verfügung stehenden beschränkten Mittel kann jedoch nur in unzureichendem Maße geholfen werden. Der Lcmdesverein Sächsischer Heimatschutz hat sich bereits mit Wort u. finanzieller Unterstützung für den Schutz und die Pflege der heimi schen Waldtiere eingesetzt. Staat und Volksvertretung sind gebe ten worden, ausreichende Mittel bereit zu stellen. Dem notleiden den Tieren durch die T a t zu helfen, bleibt aber nach wie vor der örtlichen Fürsorge Vorbehalten. Der Derkehrsverein „Tharandter Wald" betrachtet es als seine Pflicht, aus ethischen und ästethischen Gründen sich für die Linderung der Not unserer heimatlichen Tierwelt im Walde einzu setzen. Er ruft deshalb alle warmherzigen Freunde des Wildes zur Mithilfe auf. Die künstliche Fütterung der Fo. stbehörden muß wirksam un terstützt werden. Hierzu mangelt es vor allem an Futter. Als sol ches kommt namentlich in Frage Rauhfutter (Heu usw.) aller Art. Daneben aber noch, da einseitige D ockenfütterung schädlich ist, Kartoffeln, Rüben usw. (auch als Abfälle). Jede, auch die kleinste Gabe ist willkommen. Die Futtermittel können entweder direkt bei den Forsldienst- stellen (Forstämter, Forsthäuser, Forstbediensteten) oder bei den von den Gemeindeäm ern zu erfahrenden örtlichen Sammelstellen abgegeben werden. Eine Unterstützung der Forstverwaltung bei der Auslegung des Futters durch Helfer kommt zunächst nicht in Frage, da hier für die vorhandenen Kräfte ausreichen und die Fütterung sachkun dig und zweckmäßig zu erfolgen hat. Wir glauben uns der Erwartung hingeben zu dürfen, daß unserem gemeinnützigem Liebeswerl die Unterstützung nicht versagt wird und hrsfen im Interesse der Erhaltung des Wildbestandes unseres schönen Tharandter Waldes auf einen guten Erfolg. Gebt schnell und reichlich! Rasche Hilfe tut not! Laßt uns nicht an dem qualvollen Massentod unseres Heimatwildrs mitschuldig werden! Verkehrsverein „Tharandter Wald". Garsebach. (Gasrohrbruch in der Hochdruck leitung.) Seit einiger Zeit machte sich in dem Hache des Zim mermanns Seiler schwacher Gasgeruch bemerkbar, dem man aber wenig Beachtung schenkte. Im Laufe des Sonntags wurde der Ge ruch stärker. Frau Sester und auch die Kinder muhten infolge dessen das Bett aussuchen. Es stellte sich schließlich Erbrechen ein. Durch einen hinzu gezogenen Meißner Arzt wurde die sofortige Einlieferung der Kanten in das Krankenhaus ungeordnet, wo be sonders Frau Seiler schwerkrank daniederliegt. Di« Betriebslei tung des Gaswerkes wurde sofort benachrichtigt, aus deren Anord nung alsbald Ingenieur und Monteure eintrafen. Leider war es am Sonntag abend infolge des starken Frostes nicht möglich, die Hochdruckleitung abzustellen. Das Haus mußte nachts noch ge räumt weiden. Meißen. Meißens Kriegergedachtnis statte aus Porzellan.) Die Arbeiten an der Ausgestaltung der kleinen romanischen NikolÄkirche zum Kriegerehrenmal, das ganz aus Porzellan heraestellt ist. schreiten rüstig vorwärts. Im Schiff des Kirchleins ist bereits die MchrE der großen Porzellan- tafvln. die die Namen eon etwa 1760 Gefallenen in braunroter Schrift tragen, angebracht worden. Nach den Entwürfen von Professor Börner werden Schiff und Chorraum einheitlich ausge stattet. Die mächtigen, fast zwei Meter hohen und etwa 40 Zenti meter breiten Namentaie'n aus Porzellan bedecken die Wände beider Räume. Darwischen sieben Gestalten weinender Kinder u. überlebensgroßer Mütter, die Fackeln in den Mägden tragen. Im Chorraum wird auf dem Altar ein aroßer Christus stehen, der segnend leine Hände breitet, und seitlich von ihm Gruppen trau ernder Mütter mit ihren Kindern. Die Verbindung zwischen Schiff und Chor stellt ein feierlicher Triumphbogen her. der na türlich auch aus Porzellan in der Meißner Manufaktur heraestellt worden ist. Die Meißner Nikolmkayelle wird nach ihrer Fertig stellung, die voraussichtlich Ende April oder Anfang Mai zu er warten ist, eine der weihevollsten und eigenartigsten Krieger- eh-runnen sein, die Deutschland besitzt. Marienberg. (Hungernde Hirschewagensichzu den Menschen.) Infolge der furchtbaren Winternot kommt setzt in der Nähe einer Einkehrstätte cm der Reitzenhainer Staats- strabe das sonst so scheue Hochwild am lichten Tage bis an die menschlichen Wohnungen heran. Wenn vor dem Gasthaus halten de Pferde von Geschirren gefüttert werden, stellt sich regelmäßig ein stattlicher Hirsch e'n und frikt neben den aufgestellten Futter krippen um darin wieder im naben Hochwald zu verschwinden. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Bahnwärterhaus. v»r dem ebenfalls eine Futterstelle errichtet worden ist. Regelmäßig und pünkttich ers^'nen hier zur Fütterungszeit drei Hirsche. Troß der tatkräftigen Hilke der Bevölkerung gebt aber noch immer viel Wild zuar mde. So fand jetzt wieder ein Arbeiter am WÄdrande von Pobersbaiu ein verendtt^ Md ein völlig ermattetes Reh. Obwohl man dem kraftlosen Tier sofort alle nur erdenkliche Hilfe zuteil werden ließ, starb es doch unter den Händen seiner Retter. Radeoerg. (Verlängerte K ä l t e s c r i e n.) Einer Mtttcllung der Stadtbchördc zufolge sind die Kättesericn f«r sämtliche hiesige Volksschulen, sowie für die Berufs- ichule, das Realgymnasium mit Realschule und die Han delsschule bis einschließlich Sonnabend, den 23. d. M., ver längert worden. Radeberg. (N n g l g ck s f a k l durch Kohlen oxyd.) Als der Ehemann der Frau Müller, Stolpener Straße 19, von der Reise zurückkehrte, fand er seine Frau, mit den Füßen noch in der Badewanne liegend, entseelt in der Küche mit einer kleinen Wunde am Hinierlopf vor. D'.e Unicrsnchung ergab, daß die Bedauernswerte das Tpser einer Kohlenoxydgasvergiftung geworden ist und wohl infolge der Gaswirkung aus der Wanne hintenüber gestürzt war und von den Gasen getötet wurde. Der Schieber am Ofen war geschlossen. Radeberg. (Grover Unfug.) Vor der „Ha^ monia" stand ein Auto mit abgestelltem Nückganglaut. Der angetrunkene Glasmachergehilfe Betes schwang sich aus das Auto, schaltete den Gang ein und fuhr, da er deS Führens vollkommen unkundig war, in beängstigenden Zickzacklinien, rechts und links in die Schneehügel hinein die Hauptstraße hinunter bis an die Bismarckslraße, wo er von Passanten aufgehalten und der Polizei übergeben wurde. Sayda. (Bei einem Stubenbrande er stickt.) Die Kleider der 71jährigen Kleinrentnerin Böhme in Dörnthal gerieten beim Wärmen am Ofen in Brand. Die alte Frau konnte sich noch die brennenden Kleider vom Leibe reißen, doch erstickte sie durch den Qualm eines noch entstandenen Stubenbrandes. Bad Schandau. (Schulschlutz infolgeKoh- lenmangels.) Die Volksschule zu Bad Schandau hat ihren Unterricht wegen Kohlenmangels eingestellt. Sebnitz. (Schließung der Schulen.) Die Stadtschule ist bis auf weiteres geschlossen worden, da die nötige Menge Heizmaterial nicht vorgesehen war und augenblicklich auch nicht beschafft werden kann. Der Ver brauch stellte sich in den kältesten Tagen auf fast hundert Zentner täglich. Zittau. (E i s e n b a h n u n f a ll.) Auf dem Bahn hof Maffersdorf (Linie Zittau—Reichenberg i. B.) fuhr ein Triebwagen auf einen haltenden Personenzug auf. Dabei wurden sieben Personen verletzt, darunter zwei schwer. Kindelbrück. (Eine 101jährige Frau ge storben.) Im Alter von 101 Jahren verschied die Zweitälteste Frau unserer Stadt, Wilhelmine Melzer, in folge Altersschwäche. Die älteste Frau Kindelbrücks wird im Juni 102 Jahre alt. Neustadt i. Sa. (Gutsbrand.) Die Scheune und das Ausgedingehaus des Gutsbesitzers Hentschel in Nugiswalde brannten nieder. Nrnverg. (Wassermangel.) Infolge Wafser- rohrbruches sind zwei der wichtigsten Verkehrsstratzen der Stadt ohne Wasser. In über 500 Häusern ist die Wasser leitung von außen abgefroren. Dornreichenbach. (Guksbrand.) Die GutsgebSudr des Wirtschaftsbesitzers Karl Hörig in Dornreichenbach brannten nieder. Scheune und Stattgebäude wurden mit den Ernte- und Fuitermittelvorräten sowie landwirtschaft lichen Maschinen vernichtet. Von den Wohngebäuden stehen nur noch die Mauern. Fast sämtliches Inventar und alles Vieh konnte geborgen werden. Die Ursache drs Brandes ist noch nicht festgestellt. Frankenberg. (Folgen des Frostes.) Hier mußte in der Chemnitzer Straße ein Haus geräumt wer den, da infolge des strengen Frostes sämtliche Wände ge sprungen sind und Einsturzgefahr besteht. Auch im Nachbarhaus zeigen sich Nisse. Plauen. (Explosion einer Düngergrube.) In einem Grundstück an der Engelstraße ereignete sich eine weithin vernehmbare Explosion, bei der leider auch ein Menschenleben in schwere Gefahr geraten ist. Der Be sitzer des Grundstücks wollte mit einer Spirituslampe die vereisten Zuftihrungsrohre zu der im Hofe liegenden Ab ortgrube auftauen. Als er die brennende Lampe einsetzen Wollte, siel diese um, der Spiritus lief heraus und drang in die Grube ein. Die Folge davon war, daß die in drr Grube angesammelten Gase zur Explosion gebracht wur den. Die etwa 12 Zentimeter starke Betonabdeckung wurde in Stücke gerissen und mehrere Beionstücke bis zu 15 Meter hoch geschleudert. Der Grundstücksbesitzer erlitt schwere Verbrennungen im Gesicht und an den Augen. Greiz. (Vom Zuge getötet.) Auf dem Greizer Hauptbahnhof wurde der 40 Jahre alte Streckenarbeiter Buschner, als er Weichen frei machen wollte, von einer Lokomotive erfaßt und tödlich überfahren. Er hinterläßt Frau und drei Kinder. NeichSunfattverhülungswoche. Nach einer Mitteilung im Verordnungsblatt deS sächsischen Ministeriums für Volksbildung hat das Mini sterium mft teilweiser Unterstützung der Gemeindeversiche rungsverbände zu Dresden und Leipzig zur Förderung des Zweckes der Reichsunfallverhütungswoche für alle Lehrer der Volks- und Berufsschulen sowie der staatliche« nnd nichtstaatlichen höheren Schulen je ein Stück der Un- fallverhütungsschrift „Augen auf!" angekauft. Das Mini sterium glaubt, durch Aushändigung der genannten Schrift an jeden Lehrer der Unfallverhütung wesentlich zu dienen. Rus ckem gerlckilsssat ) Ein eigenartiger Unfall beqchWgte die 6. große Strafkam mer des Landgerichts Dresden Äs Berufungsinstanz. Es handelte sich dabei um folgenden an sich recht bedauerlichen Unfall: Am 20. August vergangenen Jahres war im Stiftsgut Rippien — Besitzer Oekonomierat Winkler — d-rr 3jährige Sohn eines Obermelkers mit einer Hand der in Betrieb befindlichen Kreissäge zunahe ge kommen, wobei dem Kinde einige Finger zum Teil abgeschnitte» wurden. DiÄe Kreissäge bediente ein im Gute beschäftigter Zim mermann Otto Willi Kurt Pöhnert, der Antrieb dazu befand sicht in einem darüber gelegenen Raume. Während nun Pöhnert hin-' aufgestiegen war, um die Kreissäge zum Stillstand zu bringen, war der Knabe, den er zuvor verwarnt haben will, doch an diese herangetteten und dabei verungüückt. Sowohl der Zimmermans wie auch Oekonomierat Winkler waren wegen fahrlässiger Körper verletzung zur Verantwortung gezogen, vom Schöffengericht Dres den aber beide freigeülprochen worden. Auf die Berufung der Staatsanwaltschaft hin beschäftigte der eigenartige Unfall jetzt das Landgericht. Nach erneuter Beweiserhebung verneinte die Be rufungsinstanz bei Pöhnert wiederum ein Verschulden, hielt aber beim Besitzer des Stiftsgutes eine Fahrlässigkeit doch für erwie sen und erkannte insoweit auf 1V0 Reichsmark Geldstrafe. In der neuergangenen Urteilsbegründung wurde u. a. ausgefiihrt, es sei als ein Manoel anzusehen, daß die betreffende Kreis äge nicht ia dem gleichen Raume ein- oder ausgeschattet werden könnte. Ds dies nicht der Fall ist, müßte er verschließbar sein. Es bestehe da her die Möglichkeit, wie der Unfall gerade gelehrt, daß in unbe-' wachten Augenblicken fremde nicht mit der Maschinerie vertraut» Personen Zutritt erlangen. Der kleine Jung« habe sein ganzes Le ben lang die Folgen des erlittenen Unfalles zu tragen. Die erlas senen UnfallverhütrngMorschriften seien so klar, daß ein Zweifel nicht aufkommen kcnn, wie derartige Maschinen betriebssicher auf zustellen sind. Nach alledem konnte Oekonomierat Winkler nicht freigesprochen werde«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)