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Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192902205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290220
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-20
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 20.02.1929
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Kammsrsieg Poincares ! mit 6 Stimmen Mehrheit Paris, 19. Februar. Am Dienstag abend hat Poincare in -er Kammer einen neuen Sieg, allerdings mit außerordentlich ge ringer Mehrheit davc„getragen. Bei der Abstimmung über den Antrag der Radikalsozialisten zur Frage der Justizreform, den die Regierung die Vertrauensfrage gegenübergestellt hatte, wurden 291 Stimmen gegen und 285 Stimmen für den radikalen Antrag abgegeben. Auf Grund des-Abstimmungsergebnisses, bas eine Mehrheit für die Regierung von nur sechs Stimmen zeigt, reichten der Vorsitzende und der Berichterstatter des Ausschusses sür Zivil gesetzgebung, die der radikalen beziehungsweise der sozialistischen Partei angehören, Rücklrittsgesuche ein. Die Abstimmung zeigt, daß die Kammermchrheit, aus die sich die Regierung stützt, immer mehr zusammenschrumpft. Wenn sich das Kabinett, wie in den Wandelgängen der Kammer verlautet, mit der unerwartet geringen Mehrheit begnügt, so ist der aus schlaggebende Grund hiersür zweifellos der, die Arbeiten der Sachverständigen für die Kriegsentschädigungsfrags durch eine - Kabinettskrise nicht zu gefährden. / Das Auf und M der Me. Aufheiterung — also neuerFrosi. Es ist ein Thema mit immer gleichen Variationen: der Himmel heitert sich auf, dann wird oder bleibt cs kalt — der Kimmel bewölkt sich, dann wird es ein bißchen i wärmer. Worauf Schnee fällt, und worauf das ganze Schaustück wieder von vorn beginnt. Augenblicklich sind s wir wieder bei Aufheiterung und Frost. Ostpreußen hatte Dienstag früh wieder 20 bis 22 Grad Kälte, Berlin war erst bei 11 Grad minus angelangt. Da gegen hat im Süd westen des Reiches die Be wölkung Angenommen, was nach den bisherigen Er fahrungen mit Scknee und milderer Temperatur — so zwischen 6 und 8 Grad unter Null — identisch ist. Ost- und Norddeutschland darf ruhig mit noch schärferer Katte rechnen — aber damit die Süddeutschen nicht übermütig werden: auch sie werden nach ihrem Schnee die Ver schärfung bald zu spüren bekommen. Die Wettermeldungen aus dem Auslände zeigen das selbe Auf und Ab. In Frankreich ha: sich nach an steigender Temperatur die Kälte wieder verschärft, während England noch nicht genau zu wissen scheint, ob es mehr oder weniger friert als in den letzten Tagen. Nord- und Osteuropa zeigen immer noch das gleiche Bild wie in der vorigen Woche: also Kälte, Kälte, Kälte. Oben im Norden ist setzt auch der Bottnische Meerbusen zugefroren, was seit 1809 nicht mehr vor gekommen war. An den norwegischen Küsten aber liegen Unmengen von toten Fischen, oie vom Meere angetrieben wurden. Und nun die Kehrseite: Wien hatte Montag die unter den gegenwärtigen Verhältnissen geradezu lenzliche Temperatur von 0 Grad, und in Italien hat sich das Wetter so gemildert, daß man bereits mit Schnceschmelze und Überschwemmungen rechnet. In Newpork aber herrscht richtiges Früh- lingswettcr; man hält jedoch bereits Ausschau nach einem l neuen Kälteeinbruch, der aus Kanada erwartet wird. Vom vereisten Rhein. Um den Gefahren des Eisganges wirksam begegnen tu können, trifft man in den einzelnen Nheinorten bereits umfassende Vorkehrungen. Vor den gefährdeten Objekten stellt man Eisbrecher aus. Außerdem ist eine Sicherheitswache in den Ortschaften eingerichtet worden. Der Beginn des Eisganges wird, wie in früheren Jahren, durch Böllerschüsse, Läuten der Glocken oder Horn signale den Uferbewohnern bekanntgegeben. In den Häfen von St. Goarshausen und Oberlahnstein liegende Schiffe sind durch den niedrigen Wasserstand in eine verzweifelte Lage geraten: sie liegen aus Grund und müssen geleichtert werden. * Große Gasexplosion in Solingen. Die Straßen aufgerissen. Am Dienstag ereigneten sich kurz hintereinander ar der Hauptstraße der Innenstadt in Solingen zwei Expl, stonen der Ferngasleitung. Die Straßen der Jnncnstal wurden meterweit aufgerissen. Durch herumfliegend Explosionsmassen wurden die Schaufenster der anlieger den Geschäftshäuser vollkommen zerstört. Die Straße find dicht mit Glassplittern bedeckt. Da die Explssisne zur Zeit des lebhaftesten Verkehrs erfolgten, sind leide auch mehrere Schwerverletzte zu beklagen, die sofor in ärztliche Behandlung gebracht wurden. kleine Nachrichten ) Sitzung des KirchcnsenatS der Allprcußischen Union. Berlin. Ter tu Berlin zusamn.engeireiene Kircheusena ver evannelischen Kirche der Allpreutzischen Union haue u. a über die Aufstellung des gesamlkirchlichcn Eiais Beschluß zi fassen Die dem Kirchensenai »on der Generalsvnode noch 1Ü1 »as Rechnungsjahr 1929 ubenragene Feststellung des Umlage Haushalts der Kirche boi Anlaß zu eingehender Erörleruns der allgemeinen Wirlschafislage und ihrer Auswirkungen au die kirchliche Finanzpolilik. Es bestand Einverständnis übel die Nolwcndigkeii knappster Bemessung des HaushaUsvedartt der Gesanukirche, um den Kirchengemeinden an der Senkung her Kirchensteuerbelastung zu helfen. Tiefem Sunben wurd« «nier Zurückstellung ernster Sorgen um die Turchsührbarieb unabweisbarer kirchlicher Gegenwartsaufgaben entschlösse« Nücksichl getragen. Koh'-ntronSport im Flugzeug Breslau. Ein ängstlicher Breslauer, der fürchtete, in bei Stadl keine Kohlen mehr zu bekommen, bestellte sich mii Flug post von einer Gleiwitzer Grube drei Zentner Brennstoff Das fahrplanmäßige Verkehrsflugzeug lud die drei Zentner nach wenigen Stunden wirtlich im Breslauer Flughafen ab Mutter und Tochter erstickt. Dernburg. In dem Dorfe Vaalberge sind die Landwirts- Iran Schwärzel und ihre zu Besuch gekommene Tochter durch nohlenozudgase. die einem seil langem zum erstenmal wieder «eheizren Ofen entströmten, dessen Rohr mit einem Lappe» verstopft war, erstickt. Schweres Zugunglück in Belgien. Brüssel. Ein von^lost nach Grammom fahrender Per- kmeuzug fuhr aus euk^ in Boucle haltenden Gülerzug auf Gwet Personen wurden gelötet und 2b bis 25 verletzt. Sächsischer Landtag. (185. Sitzung.) 68. Dresden, 19. Februar. In der Landtagssitzung wurden die sozialdemokratischen und kommunistischen Anträge aus Ungültigkeits erklärung der letzten Racktragswahlen und aus Auf lösung des Landtages beraten. Die Mehrheit des Aus- schuffes beantragte Ablehnung der beiden Anträge. Gegen die Stimmen der Kommunisten und Sozialdemokraten wurde dem Anträge der Ausschutzmehrheit stattgegeben. Weiter steht zur ersten Beratung der deutschvolksparteiliche Antrag aus Ände rung der Gemeindeordnung hinsichtlich der Bestätigung wegen Unterstellung der Städte unter die Aufsicht der Kreisyaupt- mannschasten. Abg. Dr. Blüher (Dt Vp) wünscht eine Änderung der Be stimmungen der Gemeindeordnung dahin, daß bis zur end gültigen Regelung diese Angelegenheit durch die sächsische Ver waltungsreform die vormals revidierten Städte der Kr eis bau ptmannschast unterstellt bleiben und diejenigen Städte, die gemäß ß 1 Abs. 3 der Gemeindeordnung zu Städten erhoben worden sind, den Kretshaupimannschaften unterstellt werden Der Antrag wird an den Rechtsausschuß verwiesen. Die Vorlage über ein Staatsdarlehen von 800 090 Mark zur Auswertung der rückständigen Versicherungsanspruche gegen die Altcrsrentenbank wird in sofortiger Schlutzberatung einstimmig angenommen. Der Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes über die Landeskultur rentenbank geht nach kurzer Begründung durch den Finanzminister an den Rechtsausschuß. Zur Schlußberatung gelangen sodann der Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes über die S teuer-undG c bühren- frei heitvon Wohnungsbaule n und ein sozialistischer Antrag auf Änderung des eben genannten Gesetzes Der Aus schuß beantragt Annahme des Entwurfes und Ablehnung des sozialdemokratischen Antrages. Ministerialrat Dr Zieger gibt namens der Regierung eine Erklärung ab, die mit der Bitte um Ablehnung des Minderheitsantrages schließt. Nach kurzer Aussprache findet der Gesetzentwurf Annahme, des gleichen eine entsprechende Notverordnung, während der sozialdemokratische Antrag abgelehnt wird. Zur Beratung kommt sodann der Entwurf eines Gesetzes über den Ge Id en twertu ngsausglelch bei bebauten Grund stücken. Finanzminister Weber hebt besonders den Unterschied zwischen der Gesetzesregelung bei der S tu n d u n g s v e r o r d- nung hervor. Es entspräche nicht den Tatsachen, wenn be hauptet werde, daß Sachsen mit dieser Vorlage den Haus besitzern ein Geschenk biete, wie in keinem anderen Lande. Es sei nicht beabsichtigt, den erhöhten Zinsendienst sämtlichen Hausbesitzern zukommen zu lassen, vielmehr sei di- Regierung bemüht, die Regelung nach sozialen Gesichtspunkten auszuge stalten. Man müsse zugeben, daß die Kosten der Gebäude erhaltung bei den kleinen Hausbesitzern größer seien, als bei den großen Grundstücken, namentlich im Innern der Großstädte. Die letzteren sollen nur 3, die ersteren 4sL Prozent der Mietzinssteuer erhalten. Weiter sehe die Vorlage vor, daß die Geschäftsräume, die nicht mehr unter das Reichsmteten- gesetz fallen, also in ihren Mietspreisen nicht mehr beschränkt seien, keine Vergütung sür erhöhten Zinsendienst erhalten. Den Grundstücken, die unter 50 Prozent belastet mären, wäre eine Abgeltung von nur 2 Prozent gewährt. Maßgebend sei für die Regierung, daß bei der vorgeschlagenen Neuregelung keine Schmälerung der Wolmungsbaumittel eintrete. Sachsen ver wende den größten Teil der Mietszinssteuer für den Woh nungsbau. Abg. Edel (Soztt meinte, die Vorlage bedeute eine macht politische Angelegenheit. Es handele sich hier darum, daß den Interessenten unter den Hausbesitzern ein Geschenk versprochen worden sei, das jetzt auf Kosten der Allgemeinheit gegeben werden solle. Abg. Siewert (Komm, in Opposition) und Wehle (Soz.) wenden sich gleichfalls gegen den Entwurf, der schließlich an den Rechtsausschutz verwiesen wird. Den letzten Beratungs- aegenstand bildet ein sozialdemokratischer Antrag wegen des Abbruchs massiver Wohnbaracken tn BadBram- bach Ein Regicrungsvcrtreter erklär«, es ist bedauerlich, daß es bei den Vorgängen in Bad Brambach zu so einschneidenden Maßnahmen der baupolizeilichen Behörden komme. Die Schuld trifft aber allein die Siedler, die trotz rechtzeitiger Auf klärung und Warnungen den bestehenden Bestimmungen zu- widergehandelt und unzulässige Baulichkeiten ohne Genehmi gung aus einem Gelände errichtet haben, das bauplanmäßig nicht erschlossen und unter Bausperre gestellt wäre. Ein An spruch der Siedler auf Entschädigung könne nicht anerkannt werden. Rvg Siegert (Dtn.) erklärt, seine Freunde hätten nach den ihm bekanntgcwordenen Informationen keine Veranlassung, den Behörden bei der Durchführung ihrer Maßnahmen hinder lich zu sein. Eine ähnliche Erklärung gibt Abg. Schmidt (D. Vp). ab. Er bittet die Regierung, sich alles aufklärcnde Material zn verschaffen und im Ausschuß Ausllärung zu geben. Früher könne inan über die Angelegenheit nicht entscheiden. Auch dieser Antrag geht hierauf an den Rechtsausschuß. Nächste Sitzung Donnerstag, den 21. Februar. Mr in einem Nemygrker UntMnndWzng. ISS Perssnen wurden verletzt. Neuyork, 20. Februar. Wie gemeldet wird, brach gestern abend in einem Zug der Untergrundbahn, der mit mehreren Tau fend Personen besetzt war, Feuer aus. 150 Personen wmchen ver letzt, darunter viele Frauen und Kinder. Das Feuer ist durch Kurzschluß entstanden. Hur unlerer keimst Wilsdruff, am 20. Februar 1929. Merkblatt sür den 21. Februar. Sonnenaufgang 7-" !! Mondausgang 14" Sonnenuntergang 17-° l! Monduntergang tz-» 1779 Der Nechtslehrer Karl von Savignh geb. Lernt Heizen? Der Winter ist nun doch schon etwas weit vorgeschritten und das Schlimmste scheint überstanden zu sein Was uns jedoch nicht tu Sicherheit wiegen dars! Schlimmes und Schlimmeres kann iviederkommcn, wenn nicht in diesem, sa vielleicht in einem der nächsten Winter, und Kalamitäten wie Kohlcnknappheii und ähnliches werden nie ganz ausgeschlossen fein. Alan sollte sich daher rechtzeitig aus sie emrichien um Ihnen gut gerüstet enlgegentreten zu können. Da ist zum Beispiel das sehr wichtige Kapitel vom Heizen. Was da nicht alles gesündigt wird! Mancher Hai Brenn material tn ausreichenden Mengen aber seine Wohnräume bleiben trotzdem unfreundlich und kalt, weil er fein« Brenn stoffe nicht zweckmäßig zu verwenden weitz Es wird planlos orauflosgeheizt: man wirft Holz oder Kohle oder Koks oder was eS sonst ist ganz einfach tn den Feuerraum und überläßt das Feuerchen sann seinem Schicksal. Da tft au» — «was spät zwar, aber doch noch — ein Merkblatt erschienen, aus dem jeder lernen kann, wie er Kachelöfen und Kachelherd« beheize» und bedienen muß, damit er auch in strengste» Frosttage» Freude an seinem Ösen habe Nehmen wir nun einmal einen Kachelofen mit Rost vor Will man ihn sachgemäß Heizen, so mutz man das Anheizhol», vas immer trocken lagern mutz, fein spalten und Kohlen und Briketts in genügender Zerkleinerung verwenden Vor dem Feueranmachen öffne man etwa vorhandene Schieber und Klappen. Dann zünde man mit etwa 250 Gramm Holz ^möglichst ohne Papier) das Feuer an, lege ein bis zwei Kilo gramm Brennstoff an und lege den Nest nach etwa zehn Minuten, wenn das Feuer gut in Brand ist, nach Die zum Feuerraum führende Tür halte man stets geschlossen, während dir zum Aschenraum führende Tür während des Brennens offen bleibt. Wenn alle Kohlen vollkommen durchglüht und keine Flammen mehr vorhanden find, wird der Ofen v«ll- kommen zugeschraubt. Den Rauchschieber oder die Klapp« schließt man später. In ähnlicher Weise werden Kachelherde bedient. Man mutz hier vor allem daraus achien daß die Zug stärke nur durch die Rauchschieber geregelt wird. Noch eins: weder beim Ösen noch beim Herd soll man von oben m der Glut stochern, sondern bei Bedarf die Rostspalten von unten reinigen. Undichte Kochringe, gesprungene Platten, ver brannte Roste sollen sofort erneuert oder instand gesetzt werden; alle Fugen sind zu dichten. Wer sich beim Heizen nach diesen Vorschriften richtet, wird selbst tm strengste» Winter wenigstens in seiner Wohnung und in seiner Küche nicht über übermäßige Kälte zu klagen haben. Die Wahlzeit der Elternräte verlängert. Das Volksbildung»- Ministerium verordnet;, daß die Mahlzeit der gewählten Eltern- ratsmitgüeder um ein Jahr verlängert wird. Im Schuljahr 1929/30 finden EAermatswa-hlen nur dort statt, wo auf Grund von 8 1 der Verordnung vom 23. Februar 1921 oder aus anderen Gründen ein Wernrat zu bilden ist, aber noch nicht besteht. Tiefs Wahlen sind spätestens bis zum Beginne der Pfingstfevien durch zuführen. Scheiden Elternratsmitgtieder am Ende des Schuljahres 1928/29 aus, weil ihre Künder die Schule wechseln ober abgehen, so ist nach 8 4 Absatz 2 der Verordnung vom 23. Februar 1921 zu verfahren. Die Weidegenosienfchaft Birkenhain e. G. m. b. H. hielt ge stern nachmittag im „Adler" ihre 22. ordentliche Generalversamm lung ab. Gutsbesitzer Bruno Wetzel - Birkenhain begrüßte die zahlreich Erschienenen, konstatierte die ordnungsgemäße Emberu- fung und berief Bürgermeister Pietzsch- Groitzsch zum Schrift führer, Gutsbesitzer Georg Kuntze und Philipp - Blanken stein zu Stimmzählern. Ehrend gedachte er der vier Mitbegründer der Genossenschaft, der Herren Handel- Broäwitz, Donath- Burkhardswalde, Stein - Helbigsdorf und Müller - Neu kirchen, die im vergangenen Jahre das Zeitliche segneten. Die An wesenden hatten sich von ihren Plätzen erhoben. Der Jahresbericht lag gedruckt vor und wurde vom Vorsitzenden in wichtigen Punk ten ergänzt. Darnach war das 21. Betriebsjahr der Weide trotz der wegen großer Trockenheit ungünstigen Verhältnisse immer noch als zufriedenstellend zu bezeichnen. Der Austrieb von 265 Rindern und 45 Pferden im Gesamtgewicht von 109186 Kilo gramm, das ist bei einer Weidefläche von 53,83 Hektar je Hektar 5,76 Tier mit 2028 Kilogr. Austriebsgewicht war bei dem trocke nen Jahr reichlich genuig. Am 2. Mal konnten die Kalben, am 5. Mai die Fohlen auftreiben, am 23. Oktober verließen die letzten Tiere die Weide. Während der ganzen Weidoporiode waren nur 300 Millimeter Niederschläge zu verzeichnen. Die gute Vorrats- dünzung kam deshalb sehr zu statten. Da alle Mitglieder über Fut- terwt klagten, konnte Ende Juli nicht so genügend abgetrieben werden, als es zur Entlastung der Weide nötig gewesen wäre. Das hat auch den Ertrag etwas ungünstig beeinflußt. Es blieb den Tieren zu wenig ProdukticnsfMer. Trotzdem steht die Ge- famlzunahme während der 21 Weideperioden an 4. Stelle, di« Zunahme pro Tier und Tag an 2. Stelle mit 0,89 Kilogramm. Ueber Krankheiten der Tiere war nicht zu klagen. Doch, muß im mer wieder gemahnt werden, die Weidetiere im Winter im Futter kurz zu hatten, kein unnötiges Kraftfutter zu füttern und sie vor dem Auftrieb crbzuhävten. Solche Tiere haben Zunahmen von 3 u. 3,50 Zentner zn verzeichnen. Die Höchstzunahme betrug 4 08 Zentner. Ein erstklassiger Bulle stand zur Verfügung. Auch dir Iahresrechnung lag im Druck vor. Sie war von den Aufsichtsrat s- Mitgliedern Donath - Meisen und Pietzsch- Groitzsch ge prüft worden. Der erste bekundete ihre Richtigkeit. Auf seinen An trag wurde sie genehmigt und dem Vorstand Entlastung von der Geschäftsführung erteilt. Ter vorgeschlagenen Verwendung des Reingewinnes wurde Augestimmt. Aus Vorstand schieden aus der Vorsitzende Bruno Wegel - Birkenhain und der Rechner Otto Bretschneider - Limbach,, aus dem Aussichtsrate Bür germeister Pietzsch- Groitzsch und RÄtergutspä'chter Böhme- Kttpphausen. Der letztere hatte gebeten, von seiner Wiederwahl abzusehen. An stine Stelle trat Gutsbesitzer Preußrr - Kauf bach. Die anderen verdienten Herren wurden einstimmig wieder gewählt. Dem ausscheidenden Herrn Böhme wurde für feine tätige Mitarbeit Dank gesagt und beste Mansche für die Zukunft!, Die Betriebsordnung wurde in neuer Fassung genehmigt. De« ! Wort der Tiere, die in diesem Jahre zum Auftrieb kommen, wur de Mit 50 Mark je Zentner angenommen. Nachdem der AufsichtZ- ratsvorsitzende Donath dem Gesamtvorst and und im besonde ren dem verdienten Vorsitzenden den Dank der Versammelten für die vorbildliche Leitung der Genossenschaft zum Ausdruck gebracht hatten, wurde die Versammlung mit guten Wünschen für das kommende Woidojahr geschlossen. Haus- und Grundbesitzer! Dem deutschen Haus- und Grund besitz drohen neue große Gefahren durch das im Entwürfe vor liegende Wvhnstättenheimgesetz und das Steuervereinheitlichungs gesetz. Statz einer fühlbaren Senkung der Realsteuerlast steht de ren Erhöhung zu befürchten. Der deutsche Hausbesitz hat den Kampf um seine Existenz ausgenommen. Er bedarf dazu die Un terstützung und Mitwirkung aller. Kein Hausbesitzer darf mehr beiseite stehen. Aus diesem Grunde veranstaltet der hiesige Grund- und Hausbesitzervorein kommenden Sonnabend in der Tonhalle einen Werbeabend, zu dem alle Mitglieder und die dem Verein« noch nicht anachörenden Haus- und Grundbesitzer eingeladen wer den. <Lgl. Ins.) Radio-Konzert im „Adler". Der Rundfunk gewinnt von Tag zu Tag immer mehr Anhänger. Die Firma Radio-Eimann-Dres den fuhrt kommenden Freitag im Adlersaale die neuesten Radio- Apparate und als Neuheit für Gastlokale und Säle ein Radio- L Schallplatten - Konzert im elektro-dynamischen Großlautsprecher vor. Ter Eintritt ist frei. Mes Nähere sagt das Inserat dr dieser Nummer. Tierseuchen. Nach dem amtlichen Bericht des Landesgesund- i heitsamtes über den Stand von Tierseuchen am 15. d. M. waren ; in der Amtchauptmanrschaft Meißen zu verzeichnen: ansteckend* j Blutarmut der Einhufer in 1 Gem., 2 Geh., Bienenfeuchen (Faul' i brüt) in 1 Gem., 1 Geh.
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