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Wilsdruffer Tageblatt : 04.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192902047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-04
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.02.1929
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Am Schluß desselben grüßten die acht Herren tyren anen Heerführer, woraus das Publikum stehend das Deutschlandlied sang. Der Zapfenstreich zu Pferde vor dem Oberhaupt ves Deutschen Reiches verfehlte auch diesmal seine Wirkung nicht, und, nachdem dem Reichspräsidenten noch eine Reihe von Herren, darunter die ausländischen Offiziere, vorgestelll wur den, verließ dieser unter den Hochrufen der Zuschauer den Sportpalast. Deutscher Mnderheitentag tu Genf. Die Garantien des Völkerbundes. Der Antrag des deutschen Außenministers Dr. Strese mann als Delegierter der deutschen Regierung beim Völkerbunde aus Erörterung der Minderheiten- frage, der kürzlich in der Auseinandersetzung Dr. Strese manns mit dem polnischen Außenminister Zaleski in Lugano angekündigt wurde, ist beim Völkerbundsckrctariat zu Gens eingegangen. Der Punkt, den Dr. Stresemann auf die Tagesordnung des Rates gesetzt wissen wist, lautet: „Die Garantie des Völkerbundes für die Bestim mungen, die den Schutz der Minderheiten betreffen." Dieser Punkt ist auf die provisorische Tagesordnung der Tagung des Völkerbundrates gestellt worden. Der deutsche Antrag hält sich streng im Rahmen der bestehenden Verträge, indem er nur von der Garantie des Völker bundes für die bestehenden Bestimmungen zum Schutze der Minderheiten spricht. Dis Herrschaft der Katte. Noch kein Nachlassen. Infolge des anhaltenden starken Frostes Hatzen sich die Eisverhältnisse sowohl im Hamburger Hasen als auch auf der Unterelbe weiter verschlechtert. Stellenweise können auf der Elbe nur starke Dampfer ver kehren. Der von Hamburg ausgehende japanische Dampfer „Amur Maru" geriet in der Elbmündung auf Grund. Im Hamburger Hafen wird der Schifsahrtsbetrieb, soweit er nicht schon gänzlich aufliegt, auch noch durch den außer gewöhnlich niedrigen Wasserstand behindert. Tas Eis der Oberelbe steht von Harburg an. Die Eisbrecher mußten ihre Arbeit einstellen. Der Frost hat sich in Schlesien weiter verschärft und fast allgemein liegen die Morgentemperaturen 25 Grad unter dem Gefrierpunkt. Aus den Breslauer Außen bezirken wurden minus 28, aus Kreuzberg minus 29 und aus Neiße sogar minus 32 Grad gemeldet. In B e r l i n wurden 18 Grad unter Null in der Innenstadt und in den Außenbezirken 22 Grad gemessen. Königsberg meldet für Ostpreußen Minustempera turen bis 24 2 Grad In Mitteldeutschland ver zeichnete Halle 19,3 Grad Kälte, Weimar 25 Grad. In München wurden bei völlig klarem Himmel 18 Grad, in Tegernsee 20 Grad und in Stuttgart und Ulm bis 15 Grad gemessen. Rhein und Mosel führen wieder starkes Treib eis; auf der Mosel wurde bereits die Schiffahrt eingestellt. In der Tschechoslowakei erreichten die Tempe raturen einen ganz außerordentlichen Tiefstand. Die stärkste Kälte verzeichneten Bud weis und Deutsch- brodmit 31 Grad Kälte. Prag-Karlshof hatte 24 Grad. Das Llrieil Lm Behrens-Nrozetz. Nach dreitägiger Verhandlung im Bchrens-Prozef wurde das Urteil gefällt. Der Kaufmann Guidc Behrens, der im Juli 1928 durch umfangreiche Be trügereien Verschiedene Kaufleute im Vogtland um rund 700 000 Mark geschädigt hatte und im Verkehr mit den Kaufleuten so rar als früherer Flügeladiutant des ehemaligen Kaisers aufgetreten war wurde wegen fortgesetzten Betruges in drei Fällen zu fünf Jahren Gefängnis, zu einer Geldstrafe von 6000 Mark zur Tragung der Kosten des Verfahrens und zu fünj Jahren Ehrverlust verurteilt. In der Begründung des Urteils wurde davon aus gegangen, daß der Angeklagte bereits im November 1927 den Vorsatz gefaßt habe, seine Auftraggeber zu betrügen. Er habe seine Vertrauensstellung mißbraucht. Der Ange klagte sei eine durchaus unwahre Persönlichkeit Es sei psychologisch unmöglich, daß der Zeuge Laug sich zu den von dem Angeklagten behaupteten Abmachungen habe bereit finden lassen. Die Vermutungen des Rechts anwalts Dr. Heinemann, der Zeuge Lang habe einen fahrlässigen Meineid geleistet, erscheine nicht stichhaltig Dr. Heinemann habe kein Recht gehabt zu einem solchen Werturteil. Es sei erwiesen, daß der Zeuge Lang unv noch zwei andere Firmen betrogen worden seien. Der An geklagte habe eine große verbrecherische Energie ent wickelt. Er habe das Gericht zu täuschen versucht. Das Gericht habe deshalb die vom Staatsanwalt beantragten Strafen für angemessen gehalten außerdem aber auf Geld strafe erkannt. Wegen der gezeigten ehrlosen Gesin nung habe ferner auf Ehrverlust erkannt werden muffen Der Angeklagte erklärte, er werde das Urteil nicht aner kennen. Schluß der „Grünen Woche". Die Landwirlstage in Berlin. Noch einmal drängten sich am letzten Ausstellungstage, mn Sonntag, sowohl interessierte Landwirte wie schaulustige Städter in die großen Hallen, um an Ort und Stelle du neuesten Erfindungen zur Belebung unserer landwirtschaft lichen Emporarbeit studieren zu können, um aber auch in macht vollen Kundgebungen das Volk, die Behörden und die gesamte Öffentlichkeit auf die herrschende Notlage und vie Dringlichkeit der Abhilfe hinzulenken. Von wichtigen Zusammenkünften soll vor allem aus die Tagung der Landfrauen hingewiesen werden, in der das Programm der Landfrauen entwickelt wurde. Rationalisierung und Regelung des Absatzes sind die ersten Erfordernisse. Nationalisierung heißt: Verein heitlichung und Vereinfachung der Produktion Beim Obst- und Gemüsebau soll aus den Anbau weniger aber ergiebiger Sorten gesehen werden. Bei der Geflügelzucht sollen ebenfalls nur die rentablen Arten in Betracht gezogen werden Die Er ziehung der Laudmädchen zur Erkenntnis der Bedeutung der Landfrauenarbeit für die deutsche Volkswirtschaft ist von unge heurer Wichtigkeit. Im Rahmen der Grünen Woche Hai der Reichsverband landwirtschaftlicher Hausfrauenvereine seine Bestrebungen in einer Sonderausstellung ausdrucksvoll veranschaulicht. Die christlichen Bauernvereine veranstalteten umer den, Vorsitzenden Reichsminister a. D. Dr. Hermes eine eindrucksvolle Kundgebung zu schweben den Fragen der Wirtschaftspolitik, der Steuer- und Sozial politik, des Bodenrechts- und Siedlungswesens sowie zur Frage des inneren Ausbaues der Organisation Im Zusam menhang mit der Verarmung des Landvolkes führte der Vor- sitzende aus. stehe eine kulturelle Verelendung und vie all mähliche Entvölkerung des Platten Landes. Hier beginne der ungeheure Druck, der vom platten Lande aus die Gesamtwirt schaft stoße und der in absehbarer Zeit sich so verschärfen müsse daß er die gesamte Wirtschaft in größte Gefahr bringen könyo Landtagsabgeordneter Hensen behandelte die Frage „Eingemeindung und Landwirtschaft- und legte die Gründe dar. die weit über die Kreise der Landwirtschaft hinaus das ganze Volk dazu bringen müßten, die übertriebenen Ein- gemeindungspläne abzulehnen. Der Reichsmilchausschutz tagte unter Vorsitz des Netchsernährungsministers Dietrich im Reichswirtschaftsrat. Minister Dietrich erläuterte die Maß nahmen der Reichsregierung zur Behebung mitchwirlschaft- licher Notstände. Reben den 7,5 Millionen Mark, die auf fünj Jahre verteilt zur Zinsverbilligung dienen sollen, sind neuer dings fünf Millionen Mark zur Sicherstellung und für den Ausbau der Absatzverhättulsse im Rahmen des Landwirtschaft lichen Nolprogramms bereitgestellt worden. Jie Ruhe in Spanien noch nicht wieder hergeftellt. Madrid, 3.- Februar. Entgegen den bisherigen Erklärun gen gibt die spanische Regierung in ihrer heute früh veröffentlichten Note zu, daß die Ruhe in Spanien bisher noch nicht gesichert war. Ein Aufruhrversuch unter Beteiligung von Truppen in Valencia ist niedergeschlagen worden. Der Kommandeur der „Garda Zivil", General Sanjurjo, ist mit Spezialvollmachten nach Valencia be ordert worden, wo der bisherige Militärgouverneur an der Ver schwörung beteiligt zu sein scheint, denn in dem Auftrag des Spe zialkommissars heißt es ausdrücklich, daß er bevollmächtigt ist, alle ihm notwenig erscheinenden Absetzungen und Ernennungen vorzu nehmen. Primo de Rivera gibt in einer zweiten Note die Gründe an, die ihn zu seinem Vorgehen veranlaßt haben. Danach sollen aus Valencia am Sonnabend so schwerwiegende und verworrene Meldungen in Madrid eingegangen sein, daß die Regierung den Beschluß faßte, den Ereignissen mit aller Energie entgegcnzutreten und den General Sanjurjo den oben genannten Auftrag zu erteilen. Sanjurjo habe schon nach Madrid gemeldet, welche Maßnahmen er nach seinem Eintreffen in Valencia angeordnet habe. Der größ te Teil der Garnifon habe der Regierung die Treue bewahrt. Aus unlerer keimst Wilsdruff, am 4. Februar 1929. Merkblatt für den 5. Februar. Sonnenaufgang 7" jl Monvausgang 5— Sonnenuntergang 16-'° !! Monduntergang 12" 1808: Der Maler Karl Spitzweg geboren. Landmanns Arbeitskalender im Februar. Der Januar Hai fast alle Außenarbeit unmöglich gemacht und selbst das Arbeiten in Scheune und Speicher wurde in den meisten Gegenden durch die andauernde Kälte sehr be hindert. So bleibt nun im Februar, sobald es die Witterung ertaubt, sehr viel nachzuholen, was eigentlich aus dem Arbeits kalender des vergangenen Jahres gestanden hat. Auf Wiese und Weide ist nun, sobald es das Wetter nur irgend zuläßt, Kunstdünger auszustreuen Auf dem Felde ist beim Weg tauen der Schneemassen aus guten Abzug der Wasserfurchen und der Dräns zu achten. Ob es Ende des Monars schon viel mit der dann eigentlich schon beginnenden Frühjahrs bestellung werden wird, bleibt abzuwarten. Kunstdünger und Saatgut werden angefahren. Für Kainit ist es der letzte Zeitpunkt zum Ausstreuen. Im H o f werden die Geräte und Maschinen für die Früh jahrsbestellung überholt, die Geschirre gefettet, die Zugtiere Werden in Anbetracht der gesteigerten Leistungen, die von ihnen in der Bestellungszeil verlangt werden, mit nährstoff reicherem Futter bedacht Im Schafstall gilt es, aus Lecksuchi und Läuse zu achten. Die Geflügelftälle werden für die be ginnende Brutzeit gereinigt, die Raffen getrennt und die Zuchttiere ausgesonderi. Die Beschaffung von Bruteiern und die Frühbruicn beginnen. Im Gar len ist das Ausputzen und Ausschneiden der Obstbäume und Beerensträucher schleunigst zu beenden, sobald es das Wetter irgend erlaubi. Die Mistbeete werden auf- nahmebereit gemacht und, sobald es die Witterung gestattet, werden schon Gerbrüben, Rapünzchen, Spinat, Radieschen und frühe Erbsen ins freie Land gesäi Im Walde neigi sich die Winterarbeit ihrem Ende zu, der Hieb wird beendet, das Holz abgefahren Am Bienen stand herrscht noch völlige Ruhe, wenn nicht unerwartet Flug wetter eintritt, wobei dann darauf zu achten ist, daß die Völkel weiselrichtig sind. Sonst müssen Königinnen eingesetzt werden -der man muß das weisellose Volk mit einem anderen ver- :inigen. * Militärverein. Die Jahreshauptversammlung fand gestern nachmittag Uhr im „Adler" statt. Die sonst ungewohnte Stun de der Einberufung hatte erfreulicherweise einen außerordentlich zahlreichen Besuch im Gefolge, namentlich der Kameraden aus der Umgebung. Ehrenvorsteher Hientzsch begrüßte alle freudig und besonders den als Vertreter des Bezirks erschienenen Kamerad Baumeister Rühle - Meißen, der die Grüße des Bezirksvor- stehers und des ganzen Bezirks überbrachte und die Arbeit wür digte, die der Verein und sein um den ganzen Aufbau des Be zirks hochverdienter Ehrenvorsteher für die Mililäwereinssache jederzeit leisteten. Ehrenvorsteher Hientzsch dankte sür die Worte, streifte die gegenwärtige Not des Vaterlandes, gedachte der Tage des 18. und 27. Januar und kam aus den jetzt vom Kyfj- häuserbMd mit aller Energie eingesetzten Kampf gegen die Kriegs schuldlüge zu sprechen. Er forderte die alten Soldaten aus, überall tatkräftig mitzuhelfen, damit Ker ominöse Echuldparagraph aus dem Friedensvertrag verschwinde. Einstimmig wurde folgende Re solution angenommen: „Der Sächsische Militärverein Wilsdruff und Umgegend protestiert mit aller Entschiedenheit gegen die Be schuldigung, daß Deutschland die Schuld am Kriege trage." Der Gesang der Nationalhymne folgte. Ehrend gedachte man des fo jäh zur großen Armee abgemfenen Kameraden Emil Schubert, eine Abmeldung wegen Versetzung wurde bekanntgegeben und weiter, daß zwei vorgesehene Ehrungen aus das Kränzchen verlegt wurden. Der ausführliche Jahresbericht des Kam. Role ließ da» ganze lehtjährige Bereinsieben noch einmal am geistigen Auge der Hörer vorüberziehen. Es war ein ernstes Arbeitsjahr unter Lei tung des Ehrenvorstehers, stellte aroße Anforderungen an die Ka meraden und war von Erfolg gekrönt, das ist schließlich die Haupt sache. Der Mitgsiederstand betrug am 31. 12. 1928: 355 Ka meraden. Vier schieden durch Tod aus. 1 Hauptversammlung, 9 Monatsversammlungen. 4 Vorstandssitzungen, Kränzchen und Stif tungsfest wurden abgehalten. An Sterbegeld wurden 547 Mark, i : an Krankenunterstützung 1021 Mark, an Weihnachtsgabe» 18Ä Mark gebraucht. Bei einer Einnahme von rund 4500 Mark war ein Kaffenbestand von rund 400 Mark vorhanden. Damit war gleichzeitig auch der Kassenbericht gegeben. Von den Kasienprüfer« bestätigte Kam. Barth die Richtigkeit der vorgetragenen Rech nung und beantragte Entlastung des Kassierers. Die wurde ihm einstimmig zuteil und der Ehrenvorsteher nahm Gelegenheit, die große und vorzügliche Arbeit des Kam. Rose mit besonderen Dan- kesworten zu würdigen. Der Wunsch nach Büchern für das Wind/schhaus wurde wiederholt und das Spielen der alten Ar- meemärsche zur Tanzmusik bedauert, dafür seien sie doch zu gut. Die neuen Satzungen bedingen einen anderweitigen Wahlmodus. Jedes Jahr scheidet nunmehr ein Drittel des Gesamtvorstander aus. Dies Jahr betraf es Schriftführer, Büchevwart und Kassierer. Die Kameraden Messerschmidt, Georg Adam und N o f e wurden wiedergewählt. Als Obmann sür die Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen wurde Kamerad Amtsgerichtsrat Dr. Scheufler neugewählt. Die übrigen Mitglieder des Gefamt- vorstandes bleiben 1 bez. 2 Jahre weiter in ihren Aemtern. Nach Mitteilung über den gegenwärtigen Bestand der Stiftungen wur den Eingänge von Bezirk und Bund behandelt. Major Exner, der um einen Vortrag über die Jugendbewegung gebeten worden war, hat für die nächste Monatsversammlung zugesagt. Inzwischen hatte der in der letzten Versammlung ergänzte Ausschuß für die Klem- kaliber-Schießabteilnng und die Jugenbgrnppe praktische Arbeit geleistet. Kamerad Zienert als Ausschußvorsitzender machte von den unternommenen Schritten Mitteilung. Nachdem der Aus bau des Kegelschubes nicht mehr in Frage kommt, soll zunächst im Weißen Saale mit Luftgewehr geschossen werden. Findet die Sa che genügend Beteiligung und Anklang, soll einem Stand für ! Kleinkaliber nachgegangen werden. Zunächst soll jeden Sonnabend i geschossen werden. Dieser Schieß abteil ung soll auch gleich die Iu° 1 gendgruppe ungegliedert wedben, denn nachweislich schwärmt i gerade die junge Generation für das Schießen. Die Vorschläge ! wurden von Kamerad Dr. Scheufler besonders begrüßt und von der Versammlung gutgeheißen. Das Kränzchen findet am 4. März statt. Seine Ausgestaltung liegt in den Händen 'des Ver- : gnügungsausschusses. Sympathisch ausgenommen wurde die An- : regunq Kam. Stadtrat Wehners, der Verein möge sich au ? der I-bannisfeier auf dem Ehrenfriedhofe mit Fahne beteilige». Aus Billigkeitsgründur wurde dem Kassierer eine Entschädigung j und dem Ehrmrorstcher ein Beitrag zu den Kosten für das in seine ' Wohnung zu legende Telefon gewährt. Nachdem Kam. Zienert j dem verdienten Ehrenvorsteher H ien tz s ch noch herzliche von der : Versammlung durch ein Hoch bekräftigte Worte des Dankes gesagt hatte, erzählte Herr Ranft in sehr fesselnder Weise von seine« 6jährigen Aufenthalt in Neuyork, Cincinatti und Chicago, vo« seinen Eindrücken und Erlebnissen, öfters Vergleiche ziehend zwi schen Deutschland und Amerika. Reicher Beifall folgte seinen Ausführungen. Mit der Verlesung der Niederschrift wurde nach 7 Uhr die anregend verlaufene Versammlung geschloffen. Fechtverein. Mitglieder und Freunde des Fechtvereins ver sammelten sich gestern abend 7 Uhr in der Parkschänke zur Haupt- verjammlung. Inspektor Lehmann entbot ihnen den Willkom- mensgruß und anschließend den Jahresbericht. Der Mitglieder- stand ist etwas zurückgegangen. Die Schulmilchpflege wurde im vergangenen Jahr fortgesetzt. Zu Ostern konnte aus einer Spende der Freunde aus Amerika bedürftigen alten Leuten eine Freude bereitet werden. 15 konnten mit Gutscheinen auf Lebensmittel ver sehen werden. Einem Lehrling wurde Unterwäsche beschafft, eine ältere Frau besonders unterstützt. Mit Herannahen des Winters und des Weihnachtsfesies begann die Haupttätigkeit. Mit vieler Mühe gelang es, den Weihnachtsbaum wieder auszustellen und die Aufführungen am Baum zustandezubrlngen. Am 4. Advent wurden 70 alle Leute mit Kaffee und Stollen bewirtet. 70 Stollen und Gutscheins über 4 und 5 Mark wurden verteilt. An der Weih nachtsspeisung an den beiden Feiertagen nahmen 49 Personen teil. 57 Zentner Briketts von der Firma Louis Seidel gespendet und 50 Liter Milch eines Aankensteiner Spenders konnten weiter ver teilt werden. Allen Spendern soll auch' an dieser Stelle noch mals herzlichst Dank gesagt werden. Den Kassenbericht erstattete Schatzmeister Buback. Er konnte einen Gesamtumsatz im letzten Jahre von reichlich 5800 Mark vermeiden, eine Summe, die nicht hoch genug angeschlagen Zu werben verdient. Die Opferslöcke am Weihnachtsbaum haben nur 47 Mark erbracht, andererseits wur den aber von nicht genannt sein Wollenden Beträge gestiftet, so daß das Weihnachtsbaumk-onto immerhin mit 404 Mark Guthabe« abschließt. Schuldirektor Thomas und Iustizinspeklor Ar beiter hatten das umfängliche Rechnungswert geprüft, lobte« die vorbildliche Führung und beantragten Entlastung. Durch Er heben von den Plätzen wurde dem Schatzmeister besonderer Dank zum Ausdruck gebracht. Der Mitgliedsbeitvag wird wie bisher erhoben. Zwei Anmeldungen wurden genehmigt und die ausschei denden Vorstandsmitglieder Oberlehrer Hillig als 2. Vorsitzen der, Buback als Kassierer und Lässig als Schriftführer, sowie die 12 Mitglieder des Ausschusses mit Schuldirektor Tho - mas als Obmann wiedergewählt. Als Rechnungsprüfer bleibe« Iustizinspektor Arbeiter und Schriftsetzer Pinkert weiter im Amte. Verschiedene Dankschreiben kamen zur Verlesung und der Vorstand wurde ermächtigt, wegen der langanhaltenden Kälte m dringenden Fällen alte Leute wieder mit Brennmaterial zu unter stützen. Wegen der Veranstaltung eines großen Preiskegelns s"8 mit den hiesigen Kegelklubs in Fühlung getrete n werden. Mit Dankesworten für die rege Mitarbeit und die geflossenen Spen den schloß der Vorsitzende die Versammlung, wünschend, daß es dem Verein auch in diesem Jahre möglich sei, sein großes st lles Liebeswerk fortzuführen. Maskenball. Seine Tollität Prinz Karneval schwang am Sonnabend im „Löwen" des Szepter über alle die, die sich aus der täglichen Misere des Lebens einmal jreizumachen wußten, und die Sorgen des Alltages auf Stunden vergessen wollten. , Sänzer- kranz" und Turnverein hatten den Mut zur Veranstaltung a-uige- bracht und für eine hübsche Dekoration des geräumigen Saales unter dem Motto ,Kin Abend im Wiener Prater" Sorge ge tragen. Malermeister Rother hatte die geschmackvollen Bilder gefertigt. Rund 200 Masken folgten den flotten Klänge» zweier Chöre der städtischen Orchestevjchule im bunten Reigen. Das Jungvolk war vorherrschend. Bei der Demaskierung gab es man che freudige Ueberraschung. In humorvoller Weise wurde auch eine Prämiierung der originellsten Masken vorgencmmen. Dem anschließenden Tanze wurde jlott zugesprochen. Die Stimmung war eine fidele durch keinen Mißklang getrübte bis zum frühen oder späten Ende. Aufmerksam gemacht wird auf den Landwirt Emil Nau mann aus Meißen, früherer Gutsbesitzer in Polenz. Derselbe verkauft im Auftrage der Baumschule Poscharsky in Wilsdruff deren Erzeugnisse, hat aber keine Berechtigung, Bezahlung zu for dern. In vielen Fällen hat er seine Waren als von Teschendorf, Cossebaude, ausgegeben. hat diejenige von Poscharsky als minder wertig bezeichnet und die für die Firma vereinnahmten Gelder un terschlagen. Weiter tritt er auch noch in Gastwirtschaften als Zech- betrüger auf. Er hat in Wilsdruff und Umgegend gewohnt, einige Tage bezahlt und ist dann unter Hinterlassung einer Schuld ver-
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