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Wilsdruffer Tageblatt : 07.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192901075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290107
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-07
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.01.1929
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durch den Krieg bedingten „offiziellen" Haß noch einen Privat haß habe. Aber sein Ruhm war durchaus von dieser Welt und, wie alles Irdische, vergänglich. Tannenberg und die Umkreisung der Russenheere an den Masurischen Seen und die Niederlagen in Galizien brachen dem Großfürsten das Genick. Sang- und klanglos verschwand er schon im zweiten Kriegsjahre — im September 1915 war es — vom großen Kriegsschauplatz, um den „Ehrenposten" eines Vizekönigs des Kaukasus' zu übernehmen. Diese „Ovation" war eine Kalt stellung hohen Ranges. Der Großfürst soll dann noch bei der Abdankung oder Absetzung des Zaren Nikolaus U. eine ge wisse und, wie es heißt, etwas zweifelhafte" Rolle gespielt haben, aber Beglaubigtes hat man bis jetzt darüber nicht er fahren. Auch das, was nach dem Kriege von seinen Herr schaftsgelüsten und seinen Thronansprücheu gesagt wurde, war zum großen Teil nicht mehr als Gerücht. Man weiß, daß bei diesen Aspirationen auf einen Thron, der bis auf weiteres nur „in der Idee" existieren dürfte, sich mehrere Linien und mehrere Großfürsten in Zeitungsartikeln befehden, und die Partei, die den Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch auf den Zarenstuhl setzen wollte, soll sich eines nicht zu unterschätzen den Anhanges erfreut haben. Nur ein bißchen zu alt für einen Kaiser mochte der Großfürst vielen erscheinen. Oster genannt wurde sein Name auch in Verbindung mit den „No vellen", die sich um die angebliche Zarentochter Anastasia spannen: Nikolaus tat diese Abenteurerin mit einer kühlen Handbewegung als Schwindlerin ab. Im übrigen führte er seit den Friedensschlüssen ein Leben in Stille und Zurückgezogenheit. Er trat nicht mehr in die große Welt hinaus und lebte bald an der französischen Riviera, bald in Paris, tauch hier, in dem Wellstadttriibel, ein Einsamer, der er auch'früher schon gewesen ist. Als Sohn des Großfürsten Nikolaus Nikolajewitsch des Alteren wurde Nikolaus Nikolajewitsch am 18. November 1856 in Petersburg geboren; seine Mutter war eine olden burgische Prinzessin. Der Vater, der in Rußland wegen seiner vielen galanten Abenteuer berüchtigt war und wegen seiner Vermögensvergeudung für längere Zeit unter Kuratel gestellt werden mußte, war einer der Söhne des Zaren Nikolaus I. und ein Bruder des Zaren Alexander H. Nikolaus Nikolajewitsch der Jüngere stand also zu Alexander III., dem Sohne Alexanders II., im Verwandt schaftsverhältnis eines Vetters. Die vielfach aufgestellte Behauptung, er sei der Oheini des ermordeten Zaren Niko laus II., der ein Sohn Alexanders III. war, gewesen, ist also unrichtig. Im Russisch-Türkischen Kriege, in dem sein Vater eine Zeitlang den Oberbefehl führte, um später gleichfalls abgesägt zu werden, wurde Nikolaus Nikolajewitsch der Jüngere Generalstabsoffizier. Das war nach den Schlachten am Schipkapaß und bei Plewna. Als Kommandeur des Leib garderegiments bildete er den schwächlichen Nikolaus II „für das Militärische" aus. Da ihm eine Ehe mit einer Dame nicht fürstlichen Geblütes von Alexander III. untersagt worden war, hielt er sich vollständig fern vom höfischen Leben. Später heiratete er die geschiedene Fürstin Nomanowskh, geborene Prinzessin Petrowitsch Njegosch von Montenegro. 1895 wurde der Großfürst Geneeraladjutant und Generalinspektcur der russischen Kavallerie mit außerordentlichen Befugnissen, und Wilhelm II. machte ihn im August 1897 anläßlich eines Be suches in Petersburg zum Chef des Magdeburgischen Husaren- regiments Nr. 10. Der Großfürst stieg dann auf der mili tärischen Stufenleiter immer höher: er wurde Vorsitzender des Landesverteidigungsraies und organisierte als solcher den Krieg und wurde Oberkommandeur des Petersburger Militär bezirks. Aber auch „bürgerliche" Ehren wurden ihm zuteil: die Universität von Odessa machte ihn zum Ehrendoktor Die ihn kannten, erzählen, daß er ein Mann von nicht geringer Bildung gewesen sei, und daß man sich in allen Lebenslagen auf ihn habe verlassen können: kein Talent, doch ein Charakter! Der Völkerbund im Januar. Das Arbeitsprogramm. Auf dem Arbeitsprogramm des Völkerbundes für den Monat Januar 1929 stehen nach einer amtlichen Ver öffentlichung des Völkerbundsekretariats wirtschaft liche Angelegenheiten, Opiumhandel und die Reform des internationalen Rechts. Sechs Tagungen sind für den Januar geplant. Drei von innen gelten den Wirtschaftsfragen, nämlich die Tagungen des Sachver ständigenausschusses für die Vereinheitlichung der Zoll bezeichnungen am 8. Januar, der Sachverständigen für den Kohlenbergbau am 8. Januar und des Wirtschafts- komitees am 14. Januar. Ferner wird auf den Tagungen des ständigen Zentralkomitees am 15. Januar und des Opiumausschusses am 17. Januar der Opiumhandel be handelt werden, während die Tagung des Vorbereiten den Ausschusses für die erste Rechts beratung am 28. Januar vorgesehen ist. Professor Kahl Wer die Todesstrafe. Reform des Strafrechts. Bei der in Berlin vom Reichsbund Deutscher Referen dare veranstalteten Reichsschulungswoche sprach der als besonderer Kenner der Materie bekannte Reichsiagsab- geordnete Professor v. Dr. Kahl über die „Reform im Strafrecht". Er setzte sich für ein einheitliches Strafrecht im Deutschen Reich und in Österreich ein und rühmte die Bereitwilligkeit der österreichischen Delegierten, bei den Strafrechtskonferenzen auf die Wünsche der deutschen Sach verständigen einzugehen. Nur an einem Punkte drohe die Einigung zu scheitern: an der Todesstrafe, die in Öster reich durch die Verfassung abgeschafft ist und die in Deutschland noch zahlreiche Anhänger hat. Kahl bekannte sich zu der Auffassung, daß für Beibehaltung oder Ab schaffung der Todesstrafe nicht Gründe ethischer, religiöser oder sentimentaler Art maßgebend sein dürfen: nur die Frage der Sicherung vor Wiederholung eines Kapitalver brechens dürfe hier gestellt werden. Die Abschaffung der Todesstrafe sei fast sicher. Eine Reihe namhafter Strafrechtslehrer hat sich für die Abschaffung ausgesprochen, zahlreiche Anwälte und Richter schlossen sich an, Österreich macht das Zustandekommen des gemeinsamen Strasrechts von dem Wegfall der Todesstrafe abhängig. Es gelte nun. einen Ersatz für sie zu finden. Dieser Ersatz werde die Sicherungsverwahrung sein. Prof. Kahl ging dann noch auf die allgemeinen Neue rungen im Strafrechtsentwurf ein: auf den Begriff des Weltverbrechens. Als Weltverbrechen werde Lanoesver- rat, Schädigung der Wehrmacht und der Volkskraft zu gelten haben. Hinsichtlich der übermäßigen Hochflut der Landesverratsprozesse gab Kahl die politiichc Gefährlicl)- keit zu. Er verhieß für das neue Strafrecht eine engere Umgrenzung des Begriffs „Landesverrat" Die Ein führung des neuen Strafrechts stellt Kahl für das Jahr 1932 in Aussicht. Verboiene Membrückerr. Die ängstliche Botschafterkonfereuz. Der der Bayerischen Volkspartei angehörende Reichs tagsabgeordneter Dr. Bayersdörfer erklärte in einer Ver sammlung in Neustadt a. d. H-, daß man jetzt nach Be endigung sämtlicher Vorarbeiten für den Bau der drei neuen Rheinbrücken aus ein unvermutetes Hindernis stoße, insofern, als die Botschasterkonferenz ihre Zustim mung zum Bau niemals geben werde. Der Redner be tonte ausdrücklich, daß höchstenfalls die Verbreiterung der jetzigen Rheinbrücke in Ludwigshafen durchgesetzt werden könne. Diese Mitteilung hat in der Pfalz allergrößtes Be fremden hervorgerufen. Dis „Pfälzische Rundschau" in Ludwigshafen schreibt dazu: Wir hoffen trotzdem, daß noch nicht das letzte Wort gesprochen ist; denn ein ab lehnender Bescheid würde die wirtschaftliche Erschließung der Pfalz auf Jahre zurückwerfen und der Pfalz zu den bisherigen Lasten durch die Besatzung neue Er schwerungen hinzufügen. Es wird jetzt Sache der be rufenen Vertreter der pfälzischen Bevölkerung sein, mit allem Nachdruck gegen die geplante Schädigung des Ver kehrs und der pfälzischen Wirtschaft zu protestieren. Znlernattonale Mgslanlonserenz in derlin. Ermäßigte Preise. Auf der Sonnabend in Berlin abgehaltenen Inter nationalen Flugplankonferenz waren die Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, England. Frankreich, Holland, Österreich, Rußland, Schweden, Schweiz und Tschecho slowakei vertreten. In den unter dem Vorsitz des Direk tors der Deutschen Lufthansa, Wronsky, geführten Ver handlungen wurde eine vollständige Einigung über die Ausgestaltung des internationalen Luftverkehrs in diesem Jahre erzielt. Die bisherigen internationalen Durchgangslinien werden wiederum in mancher Hinsicht wesentliche Verkehrsverbesserungen erfahren. Neben der Ausgestaltuna des internationalen Flug netzes wurde die Höhe der Beförderungssätze im Passa gier- und Frachtverkehr besprochen: auch in dieser Frage wurde volle Einigung erzielt. Besonders ist hervor zuheben, daß die anwesenden Vertreter der europäischen Luftverkehrsgesellschaften beschlossen, die Preise für Rück flugscheine im gesamten europäischen Verkehr um 10 Pro zent zu ermäßigen. Zahlreiche Verhaftungen in Kabul. Die Lage in Afghanistan. Wie aus Kabul gemeldet wird, hat die politische Polizei in ganz Kabul zahlreiche Personen aus denjenigen Kreisen, die mit den Aufständischen in Verbindung ge standen haben, verhaftet. Die letzten im Ausland ver^ breiteten Berichte über die Siege König Aman Nllah» werden von afghanischen politischen Kreisen nicht be stätigt. Die Lage bleibt bis auf weiteres ernst und die aufständischen Truppen smd nur noch 18 Kilometer von Kabul entfernt. Die Aufständischen, die gut bewaffnet sind, gehen mit Unterstützung der Geistlich keit erneut gegen den König vor. Sie haben die fried lichen Angebote des Königs abgelehnt. Die afghanische haltamtliche Zeitung „Ammanad Afqhan", die von dem Schwiegervater des Königs geleitei wird, beschäftigt sich mit der geheimen Tätigkeit des eng lischen Obersten Lawrence in Afghanistan. Dre Zeitung erklärt, daß Lawrence schon seit mehreren Monaten rn Aighanistan im Gebirge gelebt und afghanische Kleidung getragen habe, um persönlich dis Aufstandsbewegung gegen Aman Ullah zu leiten. Die afghanische Regierung hat einen Haftbefehl gegen den englischen Oberst Lawrence erlassen Die englische Gesandtschaft will gegelt den Haft- befehl Einspruch erheben. Sie erklärt, daß Lawrence in keinerlei Beziehungen zum Aufstand in Afghanistan stehe. Die afghanisch-englischen Beziehungen haben sich in letzter Zeit erheblich zugespitzt, weil die afghanische Regierung die Engländer der Unterstützung des Aufstandes gegen den König beschuldigt. Wrcvenvrantl in Moers. Mvers, 6. Januar. In der Nacht zum Sonntag um 3.2V Uhr wurde Moers von der größten Feuersbrunst seit Menfch-rn- gedenken hes-mMu-ht, der die Acholische Kirche zum Opfer fiel. Als der Brand bemerkt wurde, färbten die Flammen schon den Himmel blnUvt. Die Feuerwehr war alsbald zur Stelle, aber vorerst machtlos, das Feuer zu bekämpfen. Sie mußte sich auf den Schutz der durch Funlenstug bedrohten umliegenden Gebäude be schränken. Die größte Gefahr bildete der Kirchturm, aus dem unablässig mächtige Fouergarben emporschvssen. Der etwa 1100 Menschen, die dem Brand zuscchen, bemächtigte sich eine Panik, als sich die Turmspitze senkte. Aber glücklicherweise stet der Turm fast senkrecht zusammen und streifte nur hart das Gebäude der Volksschule. Die Hauptgefahr war nun beseitigt und die Feuer wehr konnte den Brand wirkungsvoll bekämpfen. s Aus unserer Heimat j Wilsdruff, am 7. Januar 1929. Merkblatt für den 8. Januar. Sonnenaufgang 8^ u Mondaufgang 6" Sonnenuniergang 16'° ff Mondunlergang 13^ 1642: Der Astronom Galileo Galilei gest. Linker neuer Kalender. Run hängt er schon eine ganze lange Weile an der Wand, der neue Kalender, aber wir können uns noch immer nicht satt genug daran sehen. Alle Jahre komm: einer, aber alle Jahre wirki er als neues Wunder, als eine Art Offenbarung, die uns Aufschluß gibt über das, was uns in dem lausenden Fahre erwartet Die Kinder sehen ihn sosori auf Ferien hin an. und auch die Großen legen „an Hand des Kalenders" wenigstens theoretisch schon mitten >m Winter ihren Sommer urlaub fest, und vor allem: „Wollen mal sehen, wann in diesem Jahre Pfingsten ist. und wie lauge es noch bis Weih nachten dauert!" Und dann nimmt man einen Bleistift — am besten ist für solche Zwecke ein Mau- oder Rotstift — und zeichnet in den neuen Kalender mit einem schiefliegenden Kreuzchen alle Geburtstage ein, damit man sie nur ja nicht f vergesse Und dann vergißt man sie wahrscheinlich doch, denn man sieht den neuen Kalender natürlich nicht jeden Tag an Ein weißes oder auch farbiges Stück Pappe, so ziert er dk Zimmerwand, manchmal nur aus einer Seite, aber dann natürlich gleich mit sämtlichen Monaten, die es gibt, bedruckt manchmal aber auf beiden, so daß man ihn Ende Juni um drehen muß Ist er aber als Abreißkalender auf die Welt g«. kommen, dann kann es schlimm werden, denn es muß immer jemand da sein, der pünktlich abreißt, und das ist leider nichi immer der Fall. So kann es geschehen, daß man den ge samten Februar in Bausch und Bogen erst im März herunter- reißt, und daß man über die gerade fälligen Monatstage nk recht im klaren ist. Aber dafür kann man an dem Abreiß- kalender oft seine reine Freude haben, wenn man sich au! Lebensgenuß nur einigermaßen versteht. Man liest da st schöne Sachen wie: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut' und darunter „Schweinsohren mit Erbsenpüree und Sauer kohl", was das für den betreffenden Tag tn Frage kommend« Mittagessen ist. Eine Sache für sich aber ist der klein« Taschenkalender, den man kurz vor Neujahr in einem Geschäft in dem man Strumpfbänder oder Briefbogen kaufte, als Zu gäbe bekommen Hal. Man verwahrt ihn sorgsam m der Brief- oder Handtasche und ist dann sehr stolz, wenn man jemand der mit den Jahrestagen nicht genau Bescheid weiß, über Himmelfahrt und Hundslagsbeginn richlig Auskunft geben kann. Hinten stehen die neuesten Post- und Eisenbahntarife die aber nur beding! stimmen, weil sie viermal im Jahre ge ändert werden. Im übrigen hat man den kleinen Taschen kalender spätestens Mitte Juli, bei Beginn der Großen Ferien, bereits verloren. Aber, wie gesagt, Freude und Spaß macht er uns doch immer wieder, unser neuer Kalender, denn er iß uns eine Ari Tagesplan für das Leben, das wir im Laufe eines Jahres zu führen haben, und kann, richtig gs> nossen und gedeutet, geradezu moralisch wirken! -i- Ein prächtiger Winterfonntag war der gestrige. Baum und Strauch hatten draußen: im -Freien wieder starken Rauhreif aust gssteckt. Die 'Schneedecke war durch Neuschnee ergänzt -und den Schlitten dadurch schöne Bahn beschert worden. Die Winter- Sportler zogen in Massen hinaus. Wer nicht in die ausgesproche nen Wintechportgebiete des Erzgebi-vges fahren tonnte, der WM- te öle Bretter an die Wße zu einer Fahrt in die nächste Um gebung oder nahm den Schlitten und ging -aus die Rodelbahn nach dem Kirschderge. Hier herrschte vom 'frühen Morgen -an bis zum späten Abend ein frohes. und bewegtes Leben -und Treiben. Weihngchtsserien - Schluß. Heute öffneten sich wieder die Pforten unserer Schule, eine erholte und lernfrohe Jugend ein- zulasten. Die Kinder sind zu Weihnachten reich beschenkt worben und wollen sich dankbar erzeigen, und in den -Größeren hat der -Jahreswechsel wohl auch manches Geloben auskoimen' lassen. Es sind ja Zwei köstliche Wochen, die hinter ihnen 'liegen. Eie.wur den veMärt durch den Schimmer des'Dhristbaums und die an Gaben, Webe und Freude reiche Festzeit. Das alles hat durch den -gerade Zum Christfest emgrtroffenen Minter noch eine .hoch willkommene Bereicherung erfahren.. Nun freilich geht es wieder ernsthaft. Tas letzte Vierteljahr beginnt, für einen ganzen Tosi der -Kinder bas letzte Schulviertelkahr -überhaupt. Da heißt es noch einmal alle Gedanken und allen -guten Willen Msscunmen- nchmrn, damit die Zensuren günstig Ausfallen. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Donnerstag, den 10. Januar 1929, abends 7 Mr; I. Jahres bericht. 2. Neuwahl der Vorsteher und Schriftführer. 3. Mit teilungen. 4. Personalsaten. 5. NeuauMellung der Krastdrosch- tenordnung. — Hieraus geheime Sitzung. Der MWärvrrem hielt am -Sonnabend seine erste Mowats- Vorsammlung -im neuen Jahre -ab. Ehrenvorstcher -Hientzsch konnte eine -große Ang-cchl Kameraden begrüßen und w-ünjchte -ihnen -alles -Gute WM Jahreswechsel. Neben ben üblichen Krank- und Gssundmekdungm wurde die Abmeldung Meier Kamercib-m bcE-amntgegeben. In einer an ben Bund weitergeleiteten Anter- Wtzun-gssa-che ist noch keine -Entscheidung erfolgt. Kamerad Wil helm -hat seine -im Verein -innegehabten Aemter -ohne nähere Be gründung n-iedergelegt. Als 2. Schriftführer trat Kamerad Otto Berthold -an seine Stelle. Die Posten als Obmann der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen und für -die Bun- 'dessterbokasse sollen -gelegentlich -der Hauptversammlung besetzt werden. Verschiedenen alten Kameraden -wurde -um Weihnachts fest wieder eine Freude gemacht, sie brachen -ihren Dank dafür zum Ausdruck. Der Bruder-verein Reichenberg hat eine E-nla- dun-g zum 50-jährigen Jubiläum am 6. und 7. Juli geschickt. Der Bund fordert in -einem neuerlichen- Schreiben zur , GränduW einer -Jugendgruppe aus. Man ist allgemein der Mem-ung. baß, so wünschenswert die Gründung auch ist, sich für den Verein große Schwieri-Feiten ergckben. Doch soll der Versuch -gemacht wevden. Major Exner, der Landesjugendpfleger, soll -gebeten werden, gelegentlich der Hauptversammlung einen kurzen Vor- krag darüber zu halbem Auch soll -der ergänzte Ausschuß für bas KlechMiberWeßen sich mit der Frage beschäftigen ^und -der Hauptversammlung, die Senntag den 3. Februar stattsindet, ev. bereits Vorschl-äye machen. Der Bruderve-vein Grumbach labet zum 40. Stiftungsfeste Gr den 26. Januar ein. Der Ehrenvor- stcher bittet um zahlreiche Anteilnahme. Für den Fahnrns-oud» hat Ing. M-chner-Mitten 20 Mark gestiftet. Ihm, soll schriftlich der DanE des Vereins abgcstatt-et werden-. Des Längeren- unter hielt man sich über die Ausgestaltung des nächsten Stiftungs festes. Meinungen- für und gegen einen Manöverball wurde» laut, schließlich beauftragte man den Vergnügungsausschuß bi» zur Hauptversammsung präzise Borschläoe zu masten. Zum Schluß erwiderte Kamerad Zienert -die Glückwünsche de» i Ehrenoonstobrrs und «dankte diesem in warmen Morten für bi« Liebe und Aufopferung, mit der er im alten Jahre 'den Verein geführt habe. Stromunterbrschung wegen Maskenbruch. Am Sonnabend -abend in der zehnten Stunde versagte plöWb das elektrische Licht. D'e ganze Stadt war in Finsternis gehüllt, lediglich die Pavksch-änke halte mit eig. elektr. Licht illuminiert. Lleberrll suchte man sich mit den haMerrmtergebrannten- Kerzen des -Weihnachts- baumes -zu behelfen in der Hoffnung, -daß der Strom bald wie der -käme. Aber bas bauerte bis weit -in -die -zweite M-oraerftum.be. Auf der Strecke vor Tharandt verursachte ein Mastenbruch die Störung, unter der -auch Tharandt M leiden -batte. Man muh sich überhaupt wundern, daß eine S-todt wie Wilsdruff noch -mit einer Leituno auf Gedeih nnd Verderb verbunden N. Es w-är-e an -der Zeit, daß -die Kraftwerke M-mindest eine Rücksicherung nach Art der RuMchaltung schaffen. Das Humoristische Konzert, bas die Städtische Orchester- schule gestern abend veranstaltete, hatte außergewöhnlich viel« Dasucher in den „Löwen" geführt, die sich willig auf Flügeln des Humors in das begehrte Land chne Sorgen trugen ließen. K-a- pell-m-sister Eibelbvs machte den Führer und war — das be wies er schon !m Auftrittsmarsch — baM besonders geeignet. Doch auch die Schüler wußten sich gang n-ett in ihren Rotten M ' bchauptetz, mochte es in den musAalischen Solis-oder in den Ge-
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