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Im Sitzungssaal des Reichstages werde« augenblick lich Änderungen vorgenommen, durch die die bisherigen Signalvorrichtungen zur Herbeirufung der Mitglieder in den Sitzungssaal und zur Unterrichtung der in Neben- räumen befindlichen Abgeordneten über die Vorkommnisse im Sitzungssaal selbst verbessert werden sollen. Bei dieser Gelegenheit sollen auch Versuche mit einigen Lautver stärkern gemacht werden. Keine Rachun^erttütznng -er Kriegsbeschädigten. Verbot bis auf weiteres verlängert. Der Reichsarbeitsminister hatte in Verbindung mit der vor etwa Jahresfrist ergangenen 5. Novelle zum Reichsversorgungsgesetz verfügt, daß die sonst regelmäßig von Amts wegen vorgenommenen Nachuntersuchungen der Kriegsbeschädigten bis Ende 1928 unterbleiben sollten. Der Ablauf dieser Frist hatte bereits unter den rund 800 060 Kriegsbeschädigten erhebliche Beunruhigung her vorgerufen, zumal die Nachuntersuchungen vielfach eine Herabsetzung oder gar Entziehung der Rente zur Folge haben. Der Verband der Kriegsbeschädigten und Kriegs hinterbliebenen des Deutschen Reichskriegerbundes „Kvff- häuser" erfährt nunmehr von maßgebender Seite, daß der Reichsarbeitsminister das Verbot der amtlichen Nachunter suchungen bis auf weiteres verlängert hat. Sie AenLerung des Mtziusfleuer- sesktzer. Gesetzentwurf im Sächsischen Landtag. Dem Sächsischen Landtag ist der angekündigte Gesetz entwurf zur Änderung des Gesetzes über den Geldent wertungsausgleich bei bebauten Grundstücken zuge- gangen. 8 9 Art. 1 bestimmt: „Für die Zeit vom 1. April 1928 ab beträgt die Aufwertungssteuer jährlich in Gemeinden mit mehr als 300 000 Einwohnern 48 Prozent, mit mehr als 50 000 Einwohnern 47,5 Prozent, mit mehr als 30 000 Einwohnern 47 Prozent und bis zu 30000 Einwohnern 46,5 Prozent des Nutzungswertes. Das Finanzministe rium wird ermächtigt im Einvernehmen mit dem Arbeits und Wohlfahrtsministerium in den Gemeinden mit mehr als 300 000, 50 000 und 30 000 Einwohnern diejenigen äußeren Ortsteile einen niedrigeren Steuersatz zu unter stellen, in denen die Anwendung der vorgeschriebenen höheren Steuersätze mit Rücksicht auf das durchschnittliche Verhältnis der Höhe der Jnstandsetzungs- und Betriebs kosten einerseits, zur Höhe der Mieten andererseits zu einer offenbaren Unbilligkeit führen würde. Für die Ge schäftsräume, auf die die Vorschriften des Reichsmieten- gesetzes mit Wirkung vom 1. April 1928 auf Grund der Verordnung über die Wohnungszwangswirtschaft vom 6. April 1927 keine Anwendung mehr finden, tritt an Stelle der genannten Steuersätze der Steuersatz von 51 Prozent des Nutzungswertes. Von der Aufwertungssteuer erhalten der Staat 21,6 Prozent, die Bezirksverbände und bezirksfreien Gemeinden 7,8 Prozent zur Deckung des Aufwandes, der ihnen durch Beteiligung an der Erfüllung der in 8 42 Abs. 1 der 3. Steuernotverordnung erwähnten Aufgaben entsteht, ferner zur Deckung des allgemeinen Finanzbedarfs 11,8 Prozent (Gemeindeanteilj und zur Förderung des Woh nungsbaues 58P Prozent (Wohnungsbauanleihe)." In Art. 2 wird bestimmt: Durch die Herabsetzung der Aufwertungssteuer tritt eine Herabsetzung der ge setzlichen Miete nicht ein. In Art. 3 heißt es: Solange nicht eine anderweite gesetzliche Regelung der Aufwertungssteuer erfolgt, werden den Gemeinden (Be zirksverbänden) unter Berücksichtigung des Ausfalls, den ihr Wohnungsbauanteil durch die Herabsetzung der Auf wertungssteuer erleidet, für jedes Rechnungsjahr aus Staatsmitteln Darlehen in Höhe von zusammen 7.25 Mil lionen Mark zu denselben Zins- und Tilgungssätzen ge währt, zu denen die Wohnungsbaudarlehen aus der Auf- wertungssteuer gewährt werden. Die Darlehen sind wie der Wohnungsbauanteil am Aufwertungssteueraufkom men zu verwenden. Wilsdruff, am 24. Jairwar 1929. Merkblatt für den 15 Januar. Sonnenaufgang 7" /I Mondaufgang 10°* Sonnenuntergang 16" jj Monduntergäng 21" 1791 Der Dichter Grillparzer geb. — 1909 Der Dichter Ernst von Wildenbruch gest. Aenderung von Formblättern -es Post- und postfcheckverkehrs. Aufbrauchsfrist für Zahlkarten. Von der Deutschen Neichspost sind die Postanweisun gen und Zahlkarten sowie die Nachnahme- und Postaus- tragsformblätter mit anhängender Postanweisung oder Zahlkarte wesentlich geändert worden. U. a. haben die Formblätter zum leichteren Ansfüllen mit Schreibmaschine Normzeilenabstand erhalten: gleichartige Angaben auf den verschiedenen Teilen der Formblätter sind möglichst auf gleiche Zeilenhöhe gebracht worden. Ferner sind Ver einfachungen für die Betragsangabe vor gesehen. Nach den Vorschriften müssen die nicht von der Post bezogenen Zahlkarten und Postanweisungen in der Größe, Farbe und Papierstärke sowie im Aufdruck mit den amtlichen genau übereinstimmen. Gleichwohl werden noch immer vielfach Zahlkarten und Postanweisungen auf geliefert. die in den Abmessungen, namentlich des Emp- sängerabschnittes, wesentlich von den amtlichen abweichen. Die Bearbeitung solcher Zahlkarten usw verursacht beson ders bei den Postscheckämtern erhebliche Betriebsschwierig keiten. Zur Abstellung dieser Unzuträglichkeiten hat daher die Deutsche Reichspöst ungeordnet, daß Zählkarten und Postanweisungen, die in den Abmessungen mit den amt lichen nicht genau übereinstimmen, nur noch bis Ende Juni 1929 verwendet werden dürfen. Die Postanstallen sind angewiesen worden, nach Ablauf der erwähnten end gültig letzten Anfbrauchsfrist solche Zahlkarten von der Annahme auszuschließen. * Die Grippe. Vom Landesausschuß für hygienische Volks- bÄehrung wird uns geschrieben: Nicht jeder Husten, nicht feder Schnupfen, nicht jede Erkältung ist Grippe. Echte Trippe ist plötzlich einsetzende, fieberhafte, ansteckende Erkrankung, die mit entzündlichen Erscheinungen an den Luftwegen (Husten, Schnup fen), mit Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen verbun den ist. Nur schwere Fälle (hohes Fieber) geben zu Besorgnis Anlaß. Rechtzeitig den Arzt fragen! Man hüte sich vor Ver schleppung! (Rechtzeitige Bettruhe.) Die besten Vorbeugungs mittel sind regelmäßige Lebensweise und möglichst viel Bewe gung in frischer Lust. Wichtig sind warme Füße. Achtung auf Sauberkeit von Mund und Händen. Mund zu bei Staub und Wind! Huste niemand an und lasse dich nicht anhusten! Die Jahreshauptversammlung des Turnvereins D. T. fand am Sonnabend in der „Tonhalle" statt. Lin frisches Turner lied wurde gelungen und dann benutzte der Vorsitzende Max Hille die erste Zusammenkunft im neuen Jahre zu herzlichen Glückwünschen für die zahlreich erschienenen Mitglieder. Die Tagesordnung wurde genchmigt und unter Eingängen war das Jahrbuch für die deutsche Turnkunst und zwei Einladungen von Brudervereinen, sowie eine solche des Stahlhelms zu vermel den. Der Jahresbericht des Vorsitzenden gab Kunde von reicher Arbeit im versessenen Jahre. 1 Haupt-, 10 Monatsversamm- lungen und 14 Turnratssitzungen machten sich nötig. Er schloß mit der Bitte um treues Festhalten am Verein und mit Tan- kesworten für rege Mitarbeit. Den Kassenbericht erstattete Kas sierer Georg Adam. Er war im allgemeinen nicht ungünstig, schloß aber doch mit einem kleinen Defizit ab. Das umfängliche Rechnungswerk war von den Turnbrüdern Göpsert und Schreckenbach geprüft und in Ordnung befunden worden. Auf ihren Antrag wurde die Rechnung richtiggesprochen und dem Kassierer Entlastung erteilt. Es folgten die Berichte des Turn- warts Benath, des Frauen- und Mädchenturnwarts Schu bert, des Knabenturnwarts Kurt Preußer und des Spiel- warts Karl Preußer, die über den Betrieb und die Erfolge in den ihnen unterstehenden Abteilungen Aufschluß gaben. Vor stand Hille dankte ihnen für ihre Arbeit. Tann stand nach fünfjähriger Amtierung der gesamte engere Vorstand zur Neu wahl. Der erste Vorsitzende Hille trug sich erst zwar mit star ken Ablehnungsgedanken, aber die fast einstimmige geheime Wie derwahl bestimmte ihn doch schließlich zur Wiederannahme. Mit demselben Stimmenverhältnis wurde der 2. Vorsitzende Hans Schmidt und der Schriftführer Bruno Vogel wiederge wählt. Trotz einstimmigen Vertrauensvotums und vieler Zu reden ließ sich der Kassierer G. Adam nicht zum Weiteram tieren bewegen. 22 lange Jahre hat er in mustergültiger Wesse die umfänglichen Kassengeschäfte des Vereins geführt und dafür wurde ihm der herzlichste Dank gesagt. Nach längerem Hin und Her wurde Schuhmachermeister Breuer zum Kassierer ge wählt. In den Turnrat wurden die Ehrenmitglieder Paul Preußer und Kurt Zschoche wieder-, Turnbruder Blu me neug-ewähtt. Als Ersatzmann fungiert Stadtrat Zienert. Auf Antrag wird beschlossen, alle Ehrenmitglieder gehören mit beratender Stimme dem Turnrat an. Das Amt des Turnwarts bekleidet zunächst unter Vorbehalt W. Benath weiter, sein Stellvertreter ist Turnbruder Goltzsch. Weiter fungieren als Knabenturnwart Kurt Preußer, als Frauen- und Mädchen- turnwart Schubert, als Spielwart anstelle von„ K. Preußer Alfred Ranft, als Stellvertreter Paul Märker, als Stellvertreter des Frauentumwarts Ella Müller, als Kas senbote anstelle Benath Wiedemann, als Fahnenbegleiter Humpis ch und Busch. Die Wahl eines Iugendleiters wur de abgesetzt. Ass Antrag der Vorturnerschast wurde die Anschof- funa eines Frdersprunqbrettes und eines verschließbaren Te» räteschrankes für den Turnplatz und weiter beschlossen: die Lei ter aller Abteilungen im Verein haben Sitz und Stimme in der Vorturnerschast und sind dem leitenden Turnwart unterstellt. Unter Verschiedenem wurde eine Neuregelung des Beitrages be schlossen, auf die Vorführung des Sachsensilmes vom Kölner Turnfest am 23. Iauar und auf den Maskenball aufmerksam ge macht und als Vertreter zum Gautag Hille und_ Blume be stimmt. Im Auftrage des bisherigen Turnrats überreichte der Vorsitzende dem Verein zum Andenken eine Ausnahme unter Glas und Rahmen. Zum Schluß nahm Hans Schmidt Ver anlassung, dem 1. Vorsitzenden Hille für seine große im In teresse des Vereins geleistete Arbeit zu danken. Fmeralarm. Sonnabend in der elften Stunde ließen die Sirenen ihre schaurige Stimme ertönen. In der Werkstelle des Damit im Bezüge für den Monat Febr. keine Unterbrechung ein tritt, bitten wir unsere Postbezieder, das Abonnement aus das „Wilsdruffer Tageblatt" bis 25 Jaguar beim Briefträger zu erneuern. Nach dem 25. d. M. verlangt dl« Post eine Verspätungsgebühr von 20 Pfg. (bei Nachlieferungen 30 Pfg ). Tischlermeisters Otto Vogel in der Berggasse war durch de» Leimofen ein Dielenbrand entstanden, der bereits eine Hobel bank in Mitleidenschaft gezogen hatte. Der Brand wurde noch im Entstehen von dem heimkehrenden Besitzer entdeckt und mit Hilfe schnell herbeieilender Nachbarn und hilfsbereiter Loute un terdrückt, ehe größerer Schaden entstehen konnte. Die alarmierte Feuerwehr brauchte nicht in Tätigkeit zu treten und die große Menge der Zuschauer zerstreute sich bei der Kälte ebenso schnell wie sie gekommen. Kirchenkonzert. Wie wir hören,-wird der Freiw. Kirchenchvr in Gemeinschaft mit den gemischten Chören Anakrevn -und Lieder tafel noch vor Ostern ein größeres Chorwerk für Soli, gemischte Chöre, Orchester-, Orgslhegleitung und verbindendem Texte in hiesiger Kirche zur Ausführung bringen. Die vorbereitenden Uebun- gen beginnen schon nächsten Donnerstag den 17. Januar für Damen ^8, für Herren 1-9 Ahr. Diefe großzügig angelegte Ausführung dürste schon heute allgemeinstem Interesse in Stadt und Umgegend begegnen. Neuregelung der Arbeitslosen-Kontrolle und Auszahlung während der Winterwochen ab 14. Januar 1929. Die Auszahlung der Arbeitslosenunterstützung findet künftig jeden Dienstag, vor mittags von 10.30 bis 1 Uhr, und die Kontrolle jeden Donners tag, vormittags 10.30 bis 12.30 Uhr statt. Die Auszahlung Md Kontrolle findet im Restaurant Lindenschlößchen statt. Auf Einbahnstraßen sind Fahrzeuge links zu überholen. Viele Automobilisten sind sich, wie die Erfahrung lehrt, über die zu lässige Art der Ueberholung auf Einbahnstraßen noch nicht im klaren. Nach Paragraph 21 der Kraftverkehrsordnung hat der Führer eingeholte andere Wagenbenutzer auf der linken Seite zu überholen. Nur Schienenfahrzeugr fallen rechts überholt werden. Die Vorschrift des Paragraph 21 ist, wie der Verband Sächsischer Autvmobilbesitzer e. V. Dresden, unter Hinweis auf ein neuere» f Kammergerichtsurteil (3 S 74/28) mitteilt, so allgemein gefaßt, f daß eine Ausnahme für Einbahnstraßen nicht anzunehmen ist. E» kann sich auch keine abweichende Uebung herausbilden, solange die betreffende Vorschrift der Kraftverkehrsordnung nicht aufge hoben ist. Im übrigen können Einbahnstraßen in der ganzen Breite befahren werben, was ja auch den Hauptzweck ihrer Ein richtung entspricht. Obstbäume beschneiden! Den ganzen Winter hindurch bis zum Beginn des Frühjahres G es Zeit, im Obstgarten hie Bäum« zu beschneiden und auszulichten. Die Arbeit soll an einem nicht zu kalten Tage vorgenommen werden, außerdem muß sie vor bem -Safttrieb der Bäume erledigt fein. Jeder Baum muß darauf geprüft werden, ob nicht Zweige vorhanden sind, bie sich reiben oder susammerwachsen. Einer von den sich störenden Zweigen muß dann herausMommen werden. Selbstverständlich sind alle dürren und trockenen Aeste ebenso wie die Wasseischossen zu entfernen. Das Aussichten ber Bäume muß sorgfältig geschehen. Dabei csi vor allem die kommende Belaubung zu berücksichtigen. In der Gartenkultur pflegt mm jetzt ein gründliches Durch- litten ber Bäume, -da nur bei genügendem Hovantritt der Sonn« gute Früchte erzielt werden können. Zweige die «ine Lücke in der Baumkrone ausfüllen, läßt man stehen. Moose und Flechten an den Bäumen werden mit einer Stahchrahtdürfte entfernt. Das Brechen größerer Aeste erfordert ein Ansägen, sonst wird beim Abbrüchen des Astes oft die Baumrinde beschädigt. Wenn mit einem Messer Zweige glatt abgeschnitten sind, so soll man d>e Schnittwunden mit kalPüMem Daumwachs bestreichen. Di« Sta-mmzweiae müssen ohne zurückbleibende Aststümpfe entfernt werden. Die Entfernung der Wurzelschösse sollte man ebenfalls nicht versäumen. Kranke Stellen werben nach einer Remi'mng mit Wasser und Auskratzen mit Lehm oder Holzteer ausgefüllu Zweckmäßge Zusammensetzung der menschlichen Nahrung ist eine Forderung, >der in unserer Zeit gesteigerter Inanspruchnahme aller Kräfte immer größere Badmtung bsigemessen wird. In die sem Sinn ist heute der Begriff der „Kalorie" schon beinahe zum Schlagwort geworden: ja, in Amerika gibt es jetzt viele Gaststät ten, auf deren Speisekarte man hinter jedem Gericht dessen Ge halt an Kalorien verzeichnet findet. Mas aber b-^outet eigentlich bas Wort Kalorie? Wir verstehen darunter die Wärmemenge, di« nötig ist, nm 1 Kilogramm Wasser um 1 Grad Celsius zu er wärmen; und wir benützen diese Maßeinheit, um den Nährwert unserer wichtigsten Nahrungsmittel (Eiweiß, Fest und Kohlenhy drate) -nach der von chnen "beim Stofswechselumsatz gelieferten VeNbrennungswärm-e zu bestimmen. DÄdoi finden wir, baß ein Gramm Eiweiß bei der Verbrennung -im menschlichen Körper 4,1 Kalorien, ein Gramm Fett 9,3 Kalorien und o-n Gramm Kohlenhydrate 4,1 Kalorien liefern. Kennen wir nun den Gehalt der Nahrungsmittel in Eiw« ß, Fett and Kohlenhydraten, so g-ben uns d.e genannten die Möglichkeit, den Nährwert der ein zelnen Speisen nach Kalorien zu berechnen. Das tägliche Kalo- rieNdedürfnis schwankt je nach Ruhe oder Muskelarbeit des Men schen in weiten Grenzen. Bei völliger Ruhe beträgt es 1680, bei gewöhnlicher Bettruhe 1890. bei sitzender Beschäftigung /Kopf arbeiter, Kaufleute) 2200—2300, sitzenden Muskelarbeiten» (Schneider, Feinmechaniker) 2600—2800, bei mäßiger Muskel arbeit (Schuhmacher, Briefträger, Aerzte) rund 3000, bei stär kerer Muskelarbeit (Maler, Tischler) 3400—3600, bei Schwer arbeitern rund 4500, bei Stwerstarbeitern lüber 6000, Natureis und Schnee wirken giftig. Der praktische Arzt Dr. > T. Cartillieri aus Ege: weist in einer nordbShmifchen Zeitung aus die schädlichen und oft sogar gefährlichen Folgen der Un sitte hin, Schnee oder Eis im Munde zergehen zu lassen. Viele Leute, namentlich auch Sportler, nehmen Schnee in den Mund, well sie glauben, damit den Durst löschen zu können. Meis: sind Aebelkeiten und Erbrechen die Folge der Unkenntnis der Tat sache. baß Natureis und Schnee wie Gift wirken. Denn Lis und Schnee sind destilliertes Wasser in gefrorenem Zustand, und zwar das chemisch reinste Wasser, das in der Na tur vorkommt, so rein, wie es in keinem Laboratorium künstlich hergestellt werden kann. Je reiner aber das Wasser, um so ener gischer die Wirkung. Wird destilliertes Wasser auf eine Schleim haut gebracht, so bringt es die Zellen dieser Schleimhaut zum Quellen und schließlich zum Bersten, andererseits entzieht es diesen Zellen die Salze und bringt sie zum Absterben. Es ist also ein Prvtoplasmagift und wurde aus diesem Grunde au» dem Heilschatz der modernen Medizin fast gänzlich gestrichen. Die Zellen der Sckleimhäute des Mundes. Rachens, der Spei seröhre und des Magens werden je nach Intensität und Dauer der Schädigung in größerer oder geringerer Ausdehnung und Tiefe absterben, werden dann in Form von weWchen, oft faul- riechenden Fetzen abgestoßen, hinterlassen einen Substanzverlust und bewirken meist auch eine Entzündung. Die Folgen sind Mundschleimhautentzündung, Mundsäule, Magenkatarrh, ja so gar Magengeschwüre. Eine so geschädigte Schleimhaut, selbst wenn die Schädigung nur geringfügig ist. gibt einen äußerst gün stigen Nährboden auch für allerlei Bakterien ab. Grumbach. (Theater-Abend.) Der Turnverein D. T. hatte für gestern abend zu einem Theaterabend nach dem Gasthofe eingeladen. Alle die, welche sich vor zwei Jahren an der vorzüglichen Wiedergabe von „Alt-Heidelberg" erfreuten, . waren auch gestern wiedergekommen. Weit über vierhundert ' Personen. Die Stchireihen waren sürchte-rlich eng gesetzt, di«