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Wilsdruffer Tageblatt : 03.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192901034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290103
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-03
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.01.1929
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Kroaten wollten getrennt von Serbien ihr Land verwalten und nur eine Personalunion durch den gemeinsamen König solle das einzige Band sein, das sie mit Serbien verbinde. * Der Kabinettsrücktritt angenommen. Der König nahm Mittwoch die angebotene Demission des Kabinetts Koroschetz an und beauftragte das zurück getretene Kabinett mit der vorläufigen Weiterführung der Geschäfte. Donnerstag wird der König mit der Be fragung der Parteiführer beginnen. Es wird angenom men, der Parlamentspräsident werde dem König Vor schlägen, die Bildung der neuen Regierung wieder Koro schetz zu übertragen. Aniikriegspaki für Osteuropa? Russische Vorschläge an Polen und Litauen. Beim Jahreswechsel hat der russische Außenkommissar Litwinow durch den polnischen Gesandten in Mos- kauder polnischen Regierung eine Note zukommen lassen, in der der polnischen Regierung der Vorschlag gemacht wird, aus Grund des Artikels H des K e l l o g g - P a k t e s ein Sonderprotokoll durch beide Staaten zu unter zeichnen. Die beiden Staaten sollen sich dadurch ver pflichten. unabhängig von den Auswirkungen des Kellogg- Paktes bei den anderen Staaten den Kellogg-Pakt gegen seitig anzuerkennen und in Kraft treten zu lassen. Litwinow teilt gleichzeitig mit, daß er ein entsprechen des Protot».^ auch Litauen vorgeschlagen habe und daß er es Finnland, Estland und Lettland Vorschlägen werde, sobald diese formell dem Kellogg-Pakt beigetreten seien. Litwinow betont, daß trotz des setzt vorgeschlagenen Protokolls selbstverständlich der letzte russische Vorschlag eines russisch-polnischen Nichtangriffspaktes aufrechler halten bleibe. Chinas Wiederaufbau. Eine Neujahrsbotschaft des chinesischen Präsidenten. In einer Neujahrsbotschaft des Präsidenten sowohl wie in einer privaten Auslassung des Ministers des Äußern wird hervorgehoben, daß das verflossene Jahr mit der Hissuug der nationalen Flagge in der Mandschurei die Einigung des chinesischen Gesamt reiches und den Abschluß der ersten Periode der Revolution gebracht hat, während außerdem auf dem Gebiete der auswärtigen Politik die Möglichkeit einer baldigen praktischen Durchführung der Zollautonomie ge schaffen worden ist, seidem mit der einzigen Ausnahme Japans — mit dem jedoch ebenfalls, wie verlautet, in aller Stille verhandelt wird —, alle Mächte den Grund satz der Z o l l a u t o n o m i e anerkannt haben. Wie die Botschaft weiter anssührt, erwartet die chinesische Nationalregierung, daß die fremden Mächte in abseh barer Zeit auch aus die anderen einseitigen Sonderrechte hinsichtlich der Ertraterritorialität, der Küsten- und Jn- landsschiffahrt. der Pachtgebiete und der Truppengarni- sonierung Verzicht leisten, da mau das gesamte Borer- Protokoll als durch die veränderten Verhältnisse über holt bezeichnen müsse. Das rweit< Stadium der Revolution, in das man nun eingetreten sei, habe die Aufgabe des dÄZiederaufbaus im Innern zu lösen. Die Grundlage für diesen Wiederaufbau sei gelegt, seit die in Nanking dieser Tage zusammcngeiretene Konferenz für die innere Abrüstung geglückt sei, zu der sich die meisten großen Militärführer-eingefunden haben. Durch diese Konferenz werde zum ersten Male die Aufstellung eines Budgets für das Gesamtreich in den Bereich der Möglichkeit ge rückt und obendrein künftigen Bürgerkriegen vorgebeugt. Ter Neujahrsempfang beim Reichspräsidenten Sie Weltreise des „Gras Zeppelin". Reue Reise- und Baupläne. Dr. Eckener hat sich zu einem amerikanischen Presse vertreter über seine Pläne für das Jahr 1929 geäußert. Danach ist i>uh Abschluß weiterer Versuchsfahrten voraus sichtlich im März wieder mit einer großen Reise des Luft schiffes zu rechnen, die eventuell über das Mittelmeer nach Ägypten und Palästina führen soll. Die englische Regierung hat bereits den Ankermast in Port Said für eine Zwischenlandung des „Graf Zeppelin" zur Ver fügung gestellt. Die große Weltreise, die Dr. Eckener bekanntlich seit langer Zeit geplant hat, wird dann voraussichtlich im Hochsommer angetreten werden. Sie soll quer über Sibirien, dessen Hoch gebirge am Südende des Baikalsees passiert werden, zu nächst nach Tokio führen, wo, voraussichtlich durch Lieferungen von Amerika her, ein Brenngas- und Brenn stofflager eingerichtet wird. Von Tokio gehl die Fahrt dann voraussichtlich über San Diego (Kalifornien) und Lakehurst nach Friedrichshafen zurück. Alle Vor bereitungen für diese größte Fahrt, die ein Luftschiff bis her unternommen hat, werden schon jetzt getroffen. Dr. Eckener will auf die Weltreise eine Reihe von Passagieren und vor allen Dingen große Mengen Post mitnehmrn. Daneben schweben die Verhandlungen mit der Werftleitung über die Gestaltung des bis zum Jahre 1930 zu bauenden neuen Zeppelinluftschiffes, das den „Gras Zeppelin" nicht nur an Größe, sondern vielleicht auch hinsichtlich der Zahl der einzubauenden Motoren erheblich übertreffen soll. Es ist u. a. der Plan aufgetaucht, den neuen Zeppelin mit zehn Motoren an Stelle der bisherigen fünf auszurüsten. Vie Abendabstimmung im Preuß. Landtag. Berlin. Der Preußische Landtag trat am Mittwoch zu einer Abcndsitzung zusammen, um über den kommunistische» Mitztrauenantrag gegen das Staatsministerium, der mit den Konkordatsverhandlungen begründet wurde, in der ver fassungsmäßig vorgesehenen Frist von 14 Tagen nach Einbrin gung noch rechtzeitig abstimmen zu könne». Nachdem vorher zahlreiche Anträge dcbattclos an die Ausschutzbcratung über wiesen worden waren, erfolgte die Abstimmung, in der außer den Antragstellern noch die Deutschnationalcn und die Natio nalsozialisten mit „Ja" stimmten. Die Volkspartei beteiligte sich nicht an der Abstimmung. Der Mißtrauensantrag wurde mit 211 gegen 126 Stimmen bei 14 Stimmenthaltungen abgelchnt. (Lebhaftes Pfui bei den Kommunisten.) Der Stimme enthielt *ch die Deutsche Frak tion. Das Haus vertagte sich auf Dienstag, den 22. Januar. Mit schweren Schußwunden aufgefunden. Elberfeld. In einem Kontorschuppen der Firma Drols Hagen am Weyer wurden der bet der Firma eingestellte Chauffeur Hoitz und der durch seine sportliche Tätigkeit in Westdeutschland bekannte Polizeiwachtmeister Olsberger mit schweren Schußwunden aufqefunden. Die beiden Schwerver- leyren, die vernehmungsunfähig waren, wurden ins Kranken haus gebracht, wo Drolshagen inzwischen verstorben ist. Bis jetzt war eine Aufklärung der Angelegenheit noch nicht möglich Auf der Landstraße erschossen. Frankfurt a. M. Der 17 Jahre alte Heinrich Schott aus Kronberg ist am Neujahrstage auf dem Wege zwischen Ober- höchstadt und Niederursel von dem 21 Jahre alten Schlosser Wolf aus Oberhöchstadt erschossen worden. Schott, ein Sohn des Besitzers des Hotels Schützenhos in Kronberg, wollte einen Streit zwischen Wolf und zwei jungen Mädchen aus Ober- höchstadl schlichten, woraus Wolf einen Revolver zog und Schott durch einen Schuß in den Hals niederstreck'e. Der Tod trat nach wenigen Minuten ein. Der Täter wurde verhaftet. Gerettete Fischer Reval. Die Fischer, die am 30 Dezember aus dem Peipus see infolge starken Windes aus einer Eisscholle abgetrieben wurden, konnten nunmehr bis aus drei gerettet werden. Der einsetzende Frost, der ein weiteres Zersplittern des Eises ver hinderte, ermöglichte die Rettung Der Verlust an Retzen, Apparaten und Fifchbeute ist sehr bedeutend Verproviantierung eines fliegenden Flugzeuges. Los Angeles. Es gelang einem dreimotorigen Fokker eindecker, im Verlauf eines Fluges in 400 Meter Höhe sich mit Betriebsstofs neu zu verproviantieren. Aus mehreren anderen Flugzeugen wurden ihm 1230 Liter Benzin zugeführt. Dieses Experiment eröffnet Aussichten^us die Möglichkeit mehrtägiger Brand in einer amerikanischen Schule. — Drei Todesopfer. Monmouth (Oregon). Das Gebäude oer Normalschule wurde durch einen Brand teilweise zerstört. Während der größte Teil der Schüler sich durch einen Sprung aus aen rück wärtigen Fenstern des Gebäudes noch retten konnte, kamen drei Schülerinnen in den Flammen um. Brandstiftung durch einen Bettler. Glogau. Tas städtische Etablissement Frtedenstal ist voll ständig niedergebrannl Das Feuer brach nachts aus und verbreitete sich mit außerordentlicher Schnelligkeit. Das Wohngebäude des Pächters liegi etwa 20 Meter vom Lokal entfernt und der Pächter und seine Familie befanden sich »m tiefsten Schlafe, als die Feuerwehr anrückte. Die Familie mußte, nur notdürftig bekleidet, flüchten, da die Flammen nach dem Wohngebäude schlugen uno es stark gefährdeten. Die Feuerwehr konnte das Etablissement nicht mehr retten und mußte sich daraus beschränken die Flammen von dem Wohngebäude seruzuhalten Der Schaden ist sehr groß, da das gesamte Inventar vernichtet wurde. Man vermutet Brand stiftung durch einen Bettler, der von dec Frau des Pächters am Nachmittag abgewiesen worden war und daraushin eine Drohung ausgestotzen haben soll. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann durch Explosion eines Gasbehälters im Gesicht verletzt Rus unlerer keimst Wilsdruff, am 3. Januar 1929. Merkblatt für den 4. Januar. Sonnenaufgang 8"^ ss Mondaufgang 1" Sonnenuntergang 16°° ss Monduntergang 12" 1849: Franz Xaver Gabelsberger, Begründer der deutscher Stenographie, gest. Inventurausverkauf. Silvesternachts um die zwölfte Stunde beginnt die Inven tur, die man mit sich selbst macht: man will mit sich ins rein« kommen, den alten Adam ausziehen und ein besserer Mensch iverden. Seit Jahren schon. Das ist sozusagen die seelisch? Seile einer Inventur. Weit wichtiger aber erscheint vielen die „materielle" Inventur, die sich direkt an den Neujahrstag anschließt oder vielmehr anschlietzen kann, denn es ist für dir Inventurausverkäufe, um die es hier geht den Kaufleuten und ihrer Kundschaft ein weiter Spielraum gegeben: der Ausverkauf muß nicht, sondern kann schon ini Januar beginnen, aber alle Ausverkäufe müssen an einem ganz bestimmten Tage im Februar beendigt sein — darüber hinaus gibt's nichts! Um gleich daraus zurückzukommen: wenn wir faßten, daß du „materielle" Inventur vielen besonders wichtig erscheine, s« Hai man sich unter diesen „vielen" einen besonders hohen Prozentsatz von Weiblichkeit vorzustcllen. Frauen und Inven turausverkauf — das gehört unbedingt zusammen, denn schon im „Faust" heißt es: „Das Weibliche zieht sich ewig an" oder so ähnlich, und Inventurausverkauf besteht eben darin, daß es etwas Schönes zum Anziehen gibt — Schönes und Billiges! Denn bei den Inventurausverkäufen kann man wirklich, wenn man einigermaßen Glück hat und nicht dann erst vor dem Ladentisch erscheint, wenn das Beste schon von anderen heraus- geklaubi ist, recht nette Sachen zu mäßigen Preisen kaufen und sich den Kleider- und Wäscheschrank vollstopfen bis dort hinaus Daß die meisten Inventurausverkäufe ehrlich gedacht und durchgesührt werden, versteht sich von selbst: das Auge des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb wacht. Und wenn die Preise auch nicht gleich überall „bis zu 50 Prozent" herab gesetzt sind, wie es in so vielen schwunghaften Ankündigungen heißt — stark herabgesetzt sind sie für alle Fälle, und wer einiges Geld in der Brieftasche hat. soll ruhig einiges kaufen. Er kann's sicher branchcn und die Geschäftsleute brauche?: es i» diesen schwierigen Zetten erst recht! Er b- 10 2 Witt «icht plan über Lchm. MM Durch Durch S-egan von 1 DMr Der amte UN) leren Bostb ren ! Hoch wrfei Platz den Sim Io la und Jahr Schu Zua CdrÄ Mer bensi Frostschäden in der Natur. Im allgemeinen sind die Bäm» unserer Breiten frosthart geworden. Die ei-ngeführten Gewächs zumeist die feineren Obstsorten, -leiden jedoch unter strenger Kalt Der Frost führt dann häufig sofortiges Abst-erben herbei, biswsÄ -über lebt der Baum noch einige Sahre kümmerlich, bis er eil -geht. Auf der Südwestseite des Stammes entstehen bei zarter g< rindeten und freistehenden Bäumen häufig Frostplatten. D Rinde ist an diesen Stellen eingesunken. Bei starkem Schürest und folgendem Frost reihen die Platten auf, es entstehen die -f genannten EisWfte. Dos Hotz hat sich bei niedriger Tempc» tur in der Richtung der Spalte stänker oeMrzt als in der Ri3 tung zur Mitte. Wenn hie strengsten Fröste Nachlassen, so schließ sich die Risse, aber die Mundränder wachsen nicht mehr zufa^ men. Tie Wunde reicht dann häufig dis ins Dimere des Stammes und bei neuen Frostperioden platzt der Niß wieder auf. D Frostplat-ten müssen bei Lbstdäumen rechtzeitig bekämpft wev^ s Die unter der Frostplatte liegenden Ecwebeteiie werden abk ' hoben. Die dann offene Wunde wind durch eine Mischung Landdund. Die für gestern nachmittag 4 Ähr im „Adler" A an-gesetzte Versammlung war sehr zahlreich besucht. Landtagsabg. Schreiber -eröffnete sie und betonte, daß er glücklich wäre, -wenn ein anderer an feiner Stelle, wenn Erbgerichtsbesitzer Kaiser H da stünde. Er fei außerordentlich betrübt, Mitteilen M müssen,^ st daß Herr -Kaiser in einem Schreiben ohne -alle Umschweife er- s klärt habe, baß er leider wegen der vielen Anfeindungen, die or'ZE-äh im Bezirk und in «deren Stellunsen -erfahren -Habe, sich nichtM^! mehr in der Vage fche, weiter dlcse Asmter zu bekleiden. Herrj^^ Schreiber stellte fest, bah Herr K a ifer jederzeit ein äußerlst Echst^er Mitarbeiter war, der besonders -auch auf steuergssetz- Ächem -Gebiete viel für die TandwhMvst getan HAe.. Er wisse -sich in -vollständiger Uebereinstimm-ung mit den Versammelten,M wenn er Herrn Kaiser den herzlichsten Dank für feine Tätig- kei-t ausspreche. Die vorausgegangene Versammlung der Bvr- trauensmänner hübe sich um einen Nachfolger bemüht und ihn in Rittergutsbesitzer W u n d e r l i n g - Neukirchen gefunden, der - das Amt auch angenommen habe. Als Stellvertreter wurden Gutsbesitzer P r e u ß e r - Kaufbach und Wirtschaftsbesitzer Nohl Junge-Grumbach gewählt. — Nach -Uebermittlung herzlicher.^hen -Glückwünsche zum Jahreswechsel streifte der Vorsitzende die Lage Muni der Landwirtschaft und tat einen Mick in die nächste Zukunft, in Krrch- ber er keinen Silberstreifen -zu entdecken vermochte. Im Gegen- Wüns test, alles sch er nur -grau -in grau. -Er führte kurz zufammenge- bas j faßt aus: Hinter uns -liegt ein Jahr bitterer Enttäuschungen und Nach mit großer -Sorge sehen wir -der Entwicklung -im neuen Jahre ent- ch hg, -gegen. Auf der einen Seite neuer Steuerdruck durch neue Forde- merkst rungen unserer Feinde, auf -der anderen mahlofe Zerrissenheit -'m H Innern. Die Vorgänge -in Berlin und Dresden beweisen, daß es mit -unserem Volke immer mehr bergab.geht und nur selben zeigt sich ein Augenblick, der mit neuer -Hoffnung erfüllen -kann. Die Mgäben werden höher und die Preise für unsere Produkte -sinken, da darf niemand denken, -daß er fest aus der von -den Vätern er- A erbten Scholle fitzt. Wenn die -Entwicklung so weiter geht, bau« Bsrbr -kommt bald der Tag, an -dem der -deutsche Bauer vor -dem Nichts kungs steht und van -Hof -und Scholle -geht. Man muß staunen, wie sorg- los der Zukunft entgegrngetaumelt wird., W-r sehen, wie ander« -sich -an den Früchten unserer Arbeit bereichern, wie.das Ausland und -drei bis vier Berliner Börsenm-agnaten die Preise bestimmen. - - Außerordentlich bedenklich stimme auch das Kapitel Loutenot. Wir stehen vor neuen großen Aufregungen in ider Arbeiterfrage. Der Vorsitzende des Van-darbeitervorbanbes habe in -einer Denk schrift -die Forderung -der -Gleichstellung des Lohnes der Land arbeiter -mit dem der -Iüdustri-earbester ausgestellt. Daraus sei di« -Größe und Schwere der kommenden Darifiämpfe zu ersehen Es drohen -aber noch viel größere Gefahren -durch unsere -Ferrite. An die Lsoavnoversprochungen -denke heute niemand mehr. ^2)4 Milliarden jährl. Re-parationslasten aus bor deutschen Wirtschaft jährlich herauszuwirtschasten sei eine Unmöglichkeit. Fänden -daz» die neuen Fordevutzgen Annahme, dann sei es auch mit den» fina. Blühen -unserer Industrie vorbei. Die Regierung müsse -neue zum Steuern ausschreiben, dann sei -die Gefahr einer neuen Inflation neue da. Im Augenblick, da Deutschland seine Ausländsanleihen nicht nmtt mehr verzinsen und tilgen könne, werde -ihm -der Brotkorb höher Arlu -gehängt, -die Einführung von Lebensmitteln gesperrt. Dann sei Sten die zusammeng-ebrock-ene -Landwirtschaft gar nicht mehr -in der Lage, bas deutsche Volk zu ernähren, das bedeute den Kampf aller gegen -alle. Auf -der -Suche nach neuen Steuerquellen erwäge man die Erhöhung der Erbschaftssteuer, ihre Ausdehnung aus Kinder des < bis 25 Prozent. Auch eine Erhöhung -der Grundsteuer ist ni-cht der o -ausgeschlossen, Die neuen EirHeitswertbescheide seien sämtlich mer , höher. Daraus resultierten -auch -höhere -Grundsteuern. Nach Vor- Straf stellicwSrben Hube F-inanzmi-nister Weber zwar -die Auslassung mach! kundgsg-eden, daß die nächste Veranlagung zrrr -Gundstouer bei der der < Landwirtschaft nach -den alten -Einheitswerten geschehen solle,,aber wicktu dazu -sei die Zustimmung des Landtages nötig. -In dem neuen fahre: Steuervereinhei-tli^ fei -den -Ländern die Möglichkeit gende gegeben, auch -die landwirtschaftlichen Gebäude in die Mietzins- Risse steuer einzubszichen. Wir in Sachsen müßten -besonders auf -del. Schie -Hut fein, daß das nicht -geschehe. Weiter spuke -das Gespenst de, Bodenwrrtschastsg-ös-etzes, das den Gemeinden an die Hand gbt Vd so viel wie möglich Vorratswirtschast zu treiben; sieht -das Echet Iron doch vor, -daß -die Gemeinden den Grund -und Boden z-um Ein- heilswerte erwerben. Die Ursachen des wirtschaftlichen und poli- Sade tischen Elends liegen in der Parteiwi-rtschaft. Wir brauchen stär- hu.tei kere Säulen in der Verfassung, eine Zus-allsmehcheit darf nicht wmu über Wohl und Wehe des ganzen Volkes bestimmen. Wir müsse» dem , zurück zum Zweikammersystem. Um das zu erreichen, brauchen wü «nd eine s-estgoschiossene -Front und tatkräftige, Holfor. Der Reils- ymtei landbund ist von sich aus eine Arbeitsgemeinschaft mit.d-em Stahl- des Holm emgegangen und bedauert die große Zerrissenheit brr Vater vstmc ländischen Verbände. Es ist zu hoffen, daß die kommende groß« stecke, Not sie -und -die gös-amte deutsche -Landwirtschaft zusammen maß schweißen wird. — Den- Ausführungen folgte großer Beifall. N doch der Aussprache warnte Herr Seidel vor der Ueberf-xannam-j rnM des -Genossenschaftswesens, denn -H-awbel und Landwirtschaft feie, auf Gedeih und Verderb mftsin-ander verbunden. Herr Schrei- laute der betonte, daß sich der Landbund an wirtschaftlichen Unter- jächsi nehmungen nicht beteilige, aber er trete für -den Ausbau der qe- nossenfchastlichrn Einrichtungen ein, da nur dadurch ein Eir-M auf die Preisbestimmung zu erzielen fei. Herr Röthi g-GruM bach sprach für d-en Juugdmtschen Orden und gegen Hugenberg Den letzteren verteidigte aus voller Ueberzeu-gung der Vorsitzende -Herr Böhm e-Klipphausen vertrat den genoss-enschas-tli-chen Zer sammenschluß, ohne über -das Ziel hinausz-üschi-eßen. Die Auf gaben der Genossenschaften könne der freie Handel gar nicht el ledigen, er erinnere nur an W-irlschafts- und F-uttermitt-olberatuL gen -usw. Mit dem -Genossenschaftswesen -stehe -oder falle -die beul fche Landwirtschaft. Herr H a r t m a n n - Herzogsw-aübe veru> teilte die Monopolstellung einer Partei im Lanödnnde -und oms fahl die G-ew-ln-nung -aller bürgerlichen Parteien, die für die Lani Wirtschaft e-intreten. Vor -der -parteipolitischen Aers-pl-itterm> warnte Herr Schreiber und Woß die sehr anregend laufene Vers-ammf-ung Mit -dem Wunsche, daß auch -sie das M wußtf-sin zu festem Zusammenschluß gestählt haben möchte.
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