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Wilsdruffer Tageblatt : 27.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192712278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271227
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-27
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.12.1927
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ffs ten - Herr- Nckhe verden hu-ld-rg, n und frö-nen anzu- onsten -keiner > rvas «so Äst Bau ch -der ig ge- bücher Bau a nun Ofen gel in müsie, d daß lugust a und kl der vldet, «tauen Punkr iß die Leute hand- )aus- Bür ger zu > daß »nein inger schäft Der ehen, wvr- gung mus- euten n, so illein und rrsitz, >äch- >gen, sien- nicht -tten. ««den. der Ler chen, aben ieser «des tun. «tete rach Ein not 928 ner an- ets, aon Ion rng «nk- ich- est- er- !Ug >on um wtt >as ien so cht as uns so lange vorher schon gehoben und in höhere Sphären ver setzt hat. Latent, sozusagen, bleib« uns diese weihnachtliche Ge- hobenhett bis über des neuen Jahres Anfang hinaus er kalten. Wohl wahr, es ist wieder Alltag und Wcrkeltag, und wir waren wieder „angefordert", denn die Arbeit kann nicht warten, und dauernde Festfreude könnte uns leicht aus der bürgerlichen Ordnung bringen. Aber es ist doch etwas anders als sonst. Noch würzt Tannenduft die Luft, noch glitzert der i herrliche Silber- und Goldschmuck des Baumes mit den grünen " Blättern, noch liegen zwischen Äpfeln und Nüssen und Leb kuchen der verschiedensten Herkünfte die Festgeschenke aufgereiht, noch betrachtet man sie nicht mit kritischen Augen, sondern glücklich und zufrieden, und es ist, als wenn dieses Weihnachts- l glück nie enden könnte. Draußen das Geschäft, das Bureau, / der „Betrieb" — das ist ja die alte, nüchterne Prosa, aber man läßt sich in diesen merkwürdigen Tagen das nicht anfechten, denn im Herzen drin trägt man ja ein ganzes Häuschen Poesie mit sich, echte deutsche Waldpoesie, wenn sie auch nur von einem einzigen Nadelbaum ausgeht. So lebt man diese Tage dahin, diese Tage zwischen Weihnacht und Silvester, und meint, daß einem „zwischen den Festen" gar nichts Böses geschehen könne. Wer streng mit sich ist, hält ja vielleicht schon eine kleine Rück schau über das in den letzten Zügen liegende alte Jahr und schwört sich: „Von jetzt ab mach' ich's anders!" Die meisten aber verschieben diese innerliche Generalabrechnung bis über Silvester hinaus und sagen sich: „Ich habe auch am 1. Januar noch Zeit und Gelegenheit, ein anderer Mensch zu werden!" Und das ist vielleicht das richtige, daß man zwischen Weih nachten und Silvester sich noch nicht allzusehr auf das Grübeln einstellt, sondern bis auf weiteres noch sich von der in der Lust liegenden, ach! so rasch wieder verfliegenden Feststimmung tragen läßt. » i,. Grüne Weihnachten. Was vor einer Woche angesichts «des f « großen Schneefalls und der knackenden «Kälte niemand glauben I wollte, trotzdem oder gerade weil es die Wetterkiundigen vvra-us- 6 > jagten, war nun Loch eingetreten. Bereits am Heiligabend waren die vielen Hoffnungen auf weiße Weihnachten zunichte geworden und als die städtische jOrchesterschule durch die Straßen zog und mit «dem Klange der schönen Weihnachtslieder Feststimmung in alle Herzen trug, da zeugte nur noch eine schmutzige Masse von ein stiger Schneeherrlichkeit. Grau und trübe zog der Weihnachtstag herauf und wer nicht zur Kirche ging oder einen besonderen Be such vorgesehen hatte, den lockte das neblige Wetter nicht hinaus. Am Abend klarte «das Wetter auf und am 2. Feiertag, da schien gar auf kurze Zeit die Sonne. Die Quecksilbersäule sank unter Null und heute morgen -da präsentierte sich wieder das schönste Winter - bild. Es konnte freilich die Enttäuschung -der Wintersportler an den vorhergehenden Tagen nicht wieder wettmachen. Die Feier- tagsveranftattungen waren alle gut besucht. Die -Städtische -Or chesterschule setzt heute abend im „Löwen" den Schlußstein. -Hof fentlich findet -sich auch dazu eine große Gemeinde ein. Feiertage für die alten Leute. Wie -in den letzten Jahren, so verhalf auch -diesmal «der Fechtve-rein mit Hilfe seiner Freunde und Gönner 50 alten alleinstehenden Leuten an beiden Feiertagen zu einem kräftigen Mittagessen. In der „Alten Poft" und in der „Tonhalle" «kamen fie zu gemeinsamem Mahl zusammen, das um so trefflicher mundete, als -sie ungezwungen unt^ sich -waren und die Wirtsleute hier wie dort es an nichts fehlen -ließen. Der Danh auch -dafür wird an -alle die weitergeleitet, di-e durch Gaben das Lickeswerk des Fechtoereins ermöglichten. Der Unterhaltungsabend des Turnvereins D. T- am ersten Zt Weihnachtstag im „Löwen" hat durch seine alljährliche Wieder- 2 kehr ein gewisses Heimatrecht erworben. Er -erfreut sich allge- Wh»-- meiner Beliebtheit, -weil es fein Veranstalter -versteht, eine richtige deutsche Familienweihnachtsfeier aus ihm zu machen. Auch dies mal hatten sich fleißige Hände eifrig geregt, um die Feier würdig vorzubreiten und die große Besuchersschar zu einer echten und rech ten Weihnachtsgemeinde zu einen. Nach dem einleitenden- Musik stück entbot d-er Vereinsvorsitzende, Herr Max Hi -lle , allen ein freudig Willkommen und dann folgte das nur von Kindern ge spickte Weihnachtsmärchen mit Gesang und Tanz in zwei Akten „Christkindehen im Walde". Das gab -dem ganzen Abend bas weihnachtliche Gepräge u. -ließ gleichzeitig die Früchte zielbewuß ter Tum-arbeit an «den Kindern erkennen. Der reiche «Beifall galt den «Kindern wie ihren turnerischen Führern. Der allgemeine Ge sang des Liebes „Turner, schließt -die Nethen" -leitete -über zu dem großen turnerischen Programm, dessen Durchführung dem Ver ein alle Ehre machte. In exakten ilebungen wurde in der Körper schule für Männer gezeigt, wie «der Turner seinen Körper stählt und durchbildet. Dem Pferdturnen der Turnerinnen, Freiübungen der Knaben und Stützbarrenturnen ber Jugend turn er folgte das Hochbarrenturnen der Mitglieder, die für ihre glänzenden Lei stungen besonderen Beifall einheimsten. Mädchen und Turnerin nen erfreuten -mit Freiübungen, die Knaben durch Aebungen am Pferd. „Ernste, frohe Turnerarbeit" betitelten sich die schneidigen Darbietungen -der Jugendtumer, die bewiesen, daß bei allem Ernste auch -der gesunde Humor nicht ausgeschaltet ist. Den » Glanzpunkt der turnerischen Leistungen schufen wie immer die I Mitglieder am Hochreck. Was «Kraft und M-ut, körperliche Ge- ' wandtheit und Ausdauer vermögen, kam hier zu schönstem Aus drucke und fand dankbarste Anerkennung. In finniger Weise wur de das Andenken Turnvater Jahns geehrt. «Inmitten einer kunstvoll gestellten Gruppe stand feine Büste, das -Jahn - Lied schallte durch den Saal und gesprochene Worte eines Turners gaben dazu die rechte Einstellung. Damit war das offizielle Pro gramm erledigt. Eine Gabenlotterie und die jubelnden Danz- weisen -der Musik ließen die festliche Stimmung bis zum «Ende an dauern. Der Dramatische Verein brachte am ersten Weihnachtsfeier- tage im "„Adler" das Volksfkück „Die Nacht der Kathrin Stirn- Hausner" in einem Vorspiel und drei Aufzügen -von Felix Renker zur Ausführung. Die Mahl -dieses Stückes anstelle eines -der üb lichen Lustspiele beweist, haß es dem Verein mit feinen Vo-Ksbil- dungsbestrebungen -ernst ist, wenn auch damit nicht gesagt sein soll, daß Renkers -dolksstuck nun gleich -literarisch hervorragende Werte besitzt. Es ist mu viel Geschick und etlichen «kürzungsbedürftigen Breiten io kräftiger Holzjchmttmanier aufgebaut, hübsch Ernst und Scherz verquickend, was freilich wieder den Nachteil hat, daß an unpassender Stelle gelacht wurde. Das kommt aber schließlich in der besten -Gesellschaft vor und dagegen kämpfen auch weiter hin die Götter selbst vergebens. Die Handlung ist kurz folgende: i r Kathrin ist mit einer Lüge auf dem Gewissen Eichhofbäuerin ge- « I -worden, sie hat ihre Jungfräulichkeit beschworen, obwohl sie der l - Untersdörfer-Florian einst unter seinen Willen zwang. Der Bauer bedroht «den Florian, der ihm -dies verrät, und dieser ersticht ihn in der Notwehr. Die Lüge -lastet auf der Bäuerin, -und als nach 20 l Jahren ihr Sohn — dessen Vater «doch der Florian ist — den Hof übernimmt, kämpft auch dieser einen schweren «Kampf um dse Wahrheit. Au gleicher Zeit wird -auch Florian aus dem Zucht haus entlassen, wieder sucht er die Kathrin zu erwerben, nur sie den oder hassen «kann er, und da er an beiden: zerbricht, erschießt °r sich. Die -Lüge aber bleibt bestehen und «das ist wohl «der fühl- varge Mangel des Stückes. Der Schuß am «Ende bedeutet keine ""ung in sittlicher Hinsicht, zudem bleibt zwischen dem Weggang Florians und dem Schutz eine Leere, die die Wirkung nimmt. Sonst aber ist bas Stück von eindringlicher Sprache, -die Ver wandtschaft mit dem „Meineidbauer" ist allerdings unverkennbar. Die Aufführung stand auf beachtlicher «Höhe. Frl. Höfer führte ihre -gar schwierige Nolle in sehr anerkennenswerter Weise durch, wenn es ihr -dennoch nicht gelang, das «Letzte herauszuholen, so lag bas an dem Verfasser, der di-e CharMergrundl-age in der «Expo sition zu kurz -kommen ließ. Der wilde Florian war von Herrn Höfer scharf und in seinem RechtsbcwuWein fest umrissen, eine sehr gute Leistung, -die nur im Schlußakt unter -dem etwas zu weinerlichen Tone litt. Wie aus einem! Gusse war der Gemeinde vorstand, ebenso der Waldwirt. Eine Charaktervolle, Anzengru- ber'sche Art, aus der sich allerhand -machen -läßt, ist der «Haufer- Sepp. «Herr Linnert hatte -ihn richtig erfaßt, im Schlußakt traf freilich auch et nicht ganz -den richtigen Ton. «Gute Leistungen wa ren -auch der alte und der junge Eichhofbauer, der alte Stirn Hausner, die «Urschel .und die Mägde, die Ucbrigen fügten sich -dem Zusammenspiel gut an. Die Regie klappte, «der Bühne hätte man in -den ersten Bildern etwas mehr Lokalkolorit gewünscht. Die von Munck geschminckten Masken waren recht treffend charakterisiert, auch das ist ein wichtiger «Faktor für das Gelingen. Dankbarer Beifall -lohnte die strebsame «Aufführung, wie solcher -auch dem Quartett der Stadtkapelle galt, das die Pausen in ansprechender Weise ausf-üllle. Kommenden Sonntag soll das Stück in Mohorn wiederholt werden. —i. Ein munterer Schmetterling, -ein sog. Pfauenauge, flatterte heute morgen durch unsere NedMonsräume. Er war gestern von Spaziergängern zwischen Huhndorf und Oberwartha «gefangen worden. Der plötzliche Witterungs-Umschlag nach der großen Kälte hatte -ihn wahrscheinlich aus «seinem Winterschlaf geweckt. Die Wahlen zur Angestellten-Versicherung im hiesigen Be zirke haben Nechtsgültigkeit erlangt, nachdem sie innerhalb der festgesetzten Frist nicht angefochten worden sind. <Wgl. Ins.) Diebstähle auf dem Lande. In den letzten Nächten vor dem Weihnachtsfeste -sind außer -den bereits in der Presse gemeldeten Diebstähl-en noch mancherlei hinzugekommen. «So wurde -u. a. in Hainsberg der Gefl-ügelstall eines Kleingärtners erbrochen und -darin -ein Hahn und ein Dutzend Hühner — alles wertvolle Tiere — abgeschlachtet und gestohlen. Ein gleicher Diebstahl wurde in "einem -Schrebergarten in Riesa verübt und dort zehn Hühner -ab- geschlachtet. In Naundorf bei Großenhain erbrachen noch u-nbe- -kannte Spitzbuben einen Geflüg-elstall und schlachteten dort gleich falls eine Anzahl «Hühner ab. Achte Sächsische Landwirtschaftliche Woche. Die Vorarbeiten «für die von der L-andwirtskammer veranstalteten «Grüne -Woche vom 23.—27. Januar 1928 in Dresden sind beendet. Namhafte Vertreter der Wissenschaft sind für interessante Vorträge gewon nen worden, -die manche -Anregung und Aufklärung über brennen de Zeit- und Streitfrag-sn versprechen. Es werden Vortage halten: Geh. Legationsrat Prof. Dr. Wiedenf-eld-Leipzig über „Der Un- ternehmungsaufbau in Landwirtschaft und «Industrie", Prof. Hon- camp-Rostock «über „Die Düngung der landwirtschaftlichen Kul turpflanzen unter Berücksichtigung der Bodenuntersuchungen". Prof. Holldack - Leipzig über „Die Rolle der Maschinen in der Landwirtschaft^, erläutert am Mstorpflu-g und Melkmaschine. Prof. Dr. M-üller-Lenhartz-Leipzig über „Die höchste «Milchlei stung". Prof. Dr. Fingerling-Leipzig-Möckern über „Das neue Futlermitt-ckgessetz". Prof. Dr. Nitzsche-Tetschen-Liebwerda über „Die Kälberaufzuchtmethoden in ihrer Bedeutung «für eine erfor derliche Leistungszucht". Dr. StapÄ-Hamburg über „Das Bauerntum als biologische Grundlage unseres Volkes". Prof. Dr. Zade - Leipzig über „Wie sichern wir unsere Erträge ohne Mehraufwendungen". -Geheimrat Prof. Dr. Fakke-Leipzig über „Die Fortschritte der Gründlandswirtschaft -in Sachsen in ihrer Auswirkung auf Vieh-wirtschaft, Bcdenbenutzung u. Wirtschafts organisation. Wie schon in den vergangenen Jahren, tagt auch ge legentlich der diesjährigen „Grünen «Woche" der Sächsische Land- bun-d mit seiner Hauptversammlung, in der -u. -a. Landrat -H. Lind, M. d. R. zu einem Vortrag über „B-au-ernnot — Volksnot" das Wort -ergreifen wird. Auch die mit -der Landwirtschastskammer in unmittelbar organischem Zusammenhänge stehenden Vereine «und Verbände «haften in diesen Tagen ihre Versammlung -äb, gelegent- -lich derer sich hervorragende Vertreter der -entsprechenden Wirt schaftsgebiete zu Vorträgen -über ihre -weitgehenden Erfahrungen bereiterklärt haben, um sie der -praktischen Landwirtschaft zugängig zu machen. Der Öffentliche Arbeitsnachweis Kotitz und Umgegend teilt uns über die Arbeitsm-arW-age in der Woche vom 18.—24. De zember «folgendes mit: In der Berichtswoche hat sich der Bestand an Arbeitsuchenden gegen die Vorwoche um 184 erhöht. Vermin dert hat sich die Nachfrage nach Arbeitskräften in «der Landwirt schaft. Auch das Metallgewerbe meldete nur vere-inzelt offene Ar beitsstellen zur Besetzung an. «Im Baugewerbe «stieg die Zahl der Arbeitsuchenden auf insgesamt -351. Für Gastwirts- und Hausper- ssonal gingen eine größere Zahl offene Stellen für «1. und 16. Ja nuar 1938 ein. Eine wesentliche Erhöhung erfuhr die Zahl der un- gckernten Ärbeiter. Vereinzelt wunden kaufmännische Angestellte verlangt. Am «Ende der Berichtswoche waren 562 männliche und 121 weibliche Arbestsuchende eingetragen, insgesamt 673. Davon «bezogen 486 männliche und 58 weibliche Personen Unterstützung. „Wie mache ich meine Neujahrsbriefe wirksam?" „Indem Du sie mit -Hindenburg-Wohlfahrtsmarken frei machst!" Solche «Marken und Postkarten sind an den Post-schaltern und bei den Wohlfahrtsämtern bis 31. «Januar 1928 «käuflich zu haben und bleiben bis 30. April 1928 verwendbar. Was ist zollfrei? Aus Prag wird gemeldet: Mit der am «Frei tag erschienenen Durchführungsverordnung zum neuen Zollgesetz treten neue Bestimmungen -in den Zollvorschriften im Verkehre Deutschland-Tschechoslowakei in Kraft. Di-ese Bestimmungen setzen die Zollfreiheit von allen Reifebedarfsartikeln, Ue-bersiedlungsef- fekten und den Heirats- und Erbgut fest. «Au den ReiseeMten werden gezählt: Photographische Apparate mit höchstens 12 Plat ten oder einem Filmpaket, alle touristischen Behelfe, Jagd- und Schußwaffen mit 25 Patronen uff. Vom Zoll nicht befreit sind Gegenstände, «die bei -der Ausübung des Berufes «verbraucht wer- den, z. B. Schrauben, Knöpfe, Zwirn, ferner Prospekte -und Pro- gramme, welche -Künstler -mW'hren. Di-e R-sKe-artikel «können auch vollständig neu fein. Personen, die aus dem Zollgebiet reisen, und nach demselben zurückkehren, können solche Gegenstände beim -Aus tritt «durch das Zollamt mit einem «Indentitätszeichen versehen lassen. Zollfrei -sind ferner 12 Zigarren oder 60 Stück Zigaretten oder 60 Gramm Tabak. «Ferner künstliche Süßmittck (-Sacharin bis 25 Gramm Bruttogewicht). Voraussetzung -für die Zollbefrei ung von siebersied-lungsesfckten ist, daß die übersiedelnde Persson di-e'EMt-en schon vor der Usbersicdelung gebraucht hat. Halber- zeugnisse zur «Weiterverarbeitung -sind bei der Aebetsiedlung nicht zollfrei. Hervorgeho-bc-n muß werden, daß zu «den vom Einfuhr zoll -befreiten U-eb-ersic«dlungseffe«kten auch Maschinen, -Apparate und Bestandteile derselben für Fabriken und andere Produktions- un-ternehmungen -gehören. Die Zollbefreiung für solche Maschinen «bewilligt die DistMszollverwaltung. Zur Ausstattung gehören Möbel, Wäsche, Küchengeräte -und «überhaupt -Gegenstände, die die Braut bei der Eheschließung in den «Haushalt mitbringt. Auch «die erste Kinderausstattung kann binnen -drei Tagen nach der -Hochzeit zoll-frei eingeführt werden. Durch im tschechoslowakischen Zollgebiete wohnhafte Personen geerbte Gegenstände au» der Hinterlassens-ch-ast von in Deutschland verstorb. Personen müssen deutliche Zeichen tragen, daß sie bereits gebraucht sind. Geeckte Gegenstände, unter die Nahrungsmittel «und Rohstoffe nicht als zollfreies Gut gehören, müssen nach dem Zollgebiete binnen eine-m «Jähre nach der llebergabe der Hinterlassenschaft -und zwar -auf einmal ei-ngef-ührt werden. Strafporto bei schlechtem Wetter. In letzter Zeit kam es häu fig vor, daß die Post Strafporto für Briefe verlangte, die -Der 20 «Gramm wogen. Die Absender bestritten das Uebergewicht, -da sie befoders sorgfältig auf verschiedenen W-agen n-achgewvgen «hatten. Schließlich machte -ein Beamter verschiedene Versuche, um festzustcklen, ob die Witterung mit- dem erhöhten Gewicht der Briefe in Verbindung zu bringen wäre. Er stellte fest, daß ein Brief, der — im warmen Raum geschrieben, «ku-vertiert und ver schlossen— 20 Gramm wiegt, sofort an Gewicht zunimmt, «wenn er «der feuchten Witterung ausgesetzt ist. Ist er aber -stundenlang bei nasse-m Wetter unterwegs, so wird er bedeutend schwerer, und -die Nachgebühr wird bestimmt vom Empfänger eingezogen. Der Ab sender muß «demnach im Winter und im Herbst bei feuchtem Wet ter damit rechnen und a-ufpassen, daß der Brief das Höchstgewicht nicht erreicht, da Beschwerden bei «der Post keinen Zweck hätten, auch wenn man die Ursache angeben würde. Die 3. Klasse der 192. Sächsischen La-ndeslotterie wird am 9., 10., und 11. Januar 1928 gezogen. Die Erneuerung der Lose hat noch vor Ablauf des 34. Dezember zu erfolgen. Ein erstes amerikanisches Neisebuch über Deutschland. Wie wir vom Dresdner Verkehrsamt erfahren, ist nach vielen Jahren endlich wieder einmal ein -amerikanisches Reisebuch über Deutsch land erschienen (von Robert Mc. Bride hc-rausgegeben), das aus 400 «Seiten mit -über -100 Zeichnungen und Skizzen die schönsten Reisewege Deutschlands anschaulich schildert. Tatsächlich lag zwi schen dem modernen Reise-land Deutschland und der meist veral teten amerikanischen Borftiegsliteratur über Deutschland jahre lang ein völliges Nichts, über bas keine Brücke führte. In einem besonderen «Kapitel Sachsens Zwillingsstädte" wird darin -auch ausführlich Dresdens und Leipzigs Erwähnung getan. Das ganz für Amerika und die amerikanischen Leser berechnete Werk preist vor allem die Romantik Deutschlands und dürste zur wetteren Anregung, amerikanische Reisegesellschaften nach Deutschland zu führen, «wesentlich beitragen. . Rentenzahlung für Januar 1928. Wie von der Reichs postverwaltung mitgeteilt wird, zahlen die Postanstalten die Militärversorgungsgebührnisse für Januar 1928 aus nahmsweise schon vom 28. Dezember ab, auch die Unfall- und Invalidenrenten für Januar 1928 werden bereits im ^Dezember gezahlt. Es ist notwendig, daß die Empfänger ihre Januarbezüge an den von der zuständigen Postanstalt festgesetzten Tagen abheben, um die ordnungsmäßige Ab wicklung des Rentenzahlverkehrs sicherzustellen. * Zwei neue Dolkskrankheiteu Anwachsen von Krebs- und Herzkrankheiten. Das Neichsgesundheitsantt gibt soeben seinen -vom Sta tistischen Reich-samt züsammen-gsstellten Bericht über den Be- völkerungsstand in den 350 deutschen -Gemeinden mit 16 000 und mehr «Einwohnern -im «Jahre 1926 Heraus. Es sind damit etwa 27 Millionen «Einwohner ober fünf Zwölftel «der Bevölkerung -des Reiches erfaßt. Der Bericht stellt zunächst fest, baß trotz der gegen 1925 um rund 7000 gestiegenen Eheschließungen «und der -um 9000 gestie genen unehelichen -Geburten der «Geburtenrückgang sich insgesamt -mit rund -80-00 fortsetzte. Das «Interessanteste in -diesem Bericht sind jedoch die Angaben -über die -Ursachen der Sterbefälle. Es wird -fest-gestellt, daß die Todeskurve der Tuberkulose -erfreulicherweise weiter sinkt. Es -stacken in den 350 Gemeinden im -Jahre 1926 an Tuberkulose 26 698 gegen 28 711 im Jahre 1925, also etwa acht Prozent weniger. «Erschreckend dagegen macht -sich bas Anwachsen zweier an derer Todesursachen bemerkbar: des Krebses und der Herzkrank- hotten. Die Zahl der -Sterbefälle im «Jahre «1926 an Krebs ist -in -den 350 -Gemeinden 31961 und die an Herzkrankheiten 33922. -Jede Zähl «dieser Sterbefälle übersteigt bei weitem -die Zahl der Steckefälle an Tuberkulose. Bergleichszahlen zu 1925 werden bei -ihnen nicht -angegeben, die Zahlen erscheinen demnach bas erste Mal in -der Aufstellung des Neichsgefunbheitsamtes. Es scheint, daß die Ausbreitung dieser Krankheiten als neue furchtbare Volks- kran-kheiten «jetzt erst -erkannt wird. In -Verhältnisz-iffern ausgedrückt, kommen bei -einer Gesamt- aufrechnung von 101,6 Todesursachen 9,9 auf Tuberkulose, 1«1,8 -auf Krebs und andere bösartige Neubildungen und 12H auf Herz krankheiten. Däs ist ein wenig trostreiches Bild für den künftigen Gesundheitszustand unseres Volkes. Wetterbericht F -l a ch la n d : Wolkig bis bedeckt, zeitweise leichter Schneefall, Temperaturen -unter dem Gefrierpunkt, schwache Winde -aus nördlichen Richtungen. n Gebirge: Neblig, anhaltend mäßiger Frost, sonstwie Flachland. - Sachsen una NackbaNckaN r Dresden. (Kein Kinbermorb im Eisenba hnab - teil.) In einem der am Wei-hn-achtsheili-genabend von Leipzig «kommenden Pers-onenKge befand sich -u. a. auch eine sogenannte Landarbeiterfamilie, die -über Dresden-Neustadt und Gleiwitz nach ihrer polnischen -Heimat wciterfahren wollte. Während der Fahrt nach Dresden war ein erst vier Wochen altes Kind verstorben, ohne daß -es di-e betreffende Kindesmutter sogleich bemerkt hat, da «diese wegen der voran-gegangenen -großen Verkehrsstockungen in tiefstem Schlaf -gesunken war. Tie Kindesmutter -und deren Mann wurden bei der «Ankunft des Zuges im Bahnhof Dresden-Neu stadt -nach d-sr dort -befindlichen Dahnhüfswache sistiert und später der Kriminal-abteilung Angeführt. Der kleine Kindesleichna-m war polizeilich beschlagnahmt -und nach dem Amtsgericht gebracht wor den. Wie -verlautet, haben «die «behördlichen Ermittlungen nichts ergeben, daß der Dod des kleinen «Kindes «nicht etwa «auf gewalt same «Einwirkung heckeigeführt word-en ist- Deshalb wurde auch das betreffende «Ehepaar wieder entlassen. Bautzen. «(Unter dem Verdachte der B-ranb- st i f t u n g verhafte t.) Der Mühlenvolonte-ur Albert Lch- -m-ann, «ber Sohn des früheren Besitzers und setzige-n Haupta-k- tionärs -der Lehma-nnschen Kunstmühlenwerke A.-G. ist unter dem Verdachte verhalftet word-en, die Brände in den beiden Mühlen- grundstücken in «Bautzen und Nadelwitz angelegt zu «haben. Ostrau. (M i -t 95 «I -ahr -e n tödlich verunglück 1.) Tie älteste Bewohnerin, «Frau Therese Bischof ist infolge eines ilnglücksfalles im Aller von 95 Jahren gestorben.
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