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Wilsdruffer Tageblatt : 21.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192712218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271221
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-21
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 21.12.1927
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gegen die Bestimmungen nicht verstoßen hat. Gegen den für die politische Zweckmäßigkeit des Besuches verant wortlichen Inspektor des Bildungswesens ist das Er- fuderliche veranlaßt. Wie ein Berliner Lokalblatt mitteilt, hat Fregatten kapitän Kolbe den Befehl erhalten, an Bord des Kreuzers „Berlin" zurückzukehren, um dessen Kommando wieder zu übernehmen. Kolbe war von dem in Lissabon liegenden Kreuzer nach Berlin berufen worden, um über den vielfach besprochenen Besuch des Prinzen Heinrich von Preußen auf dem Schiff während dessen Aufenthalt in Eckernförde beim Neichswehrministerinm Auskunft zu geben. NieU-Vost-MMMst vor dem Ersticken Die Sauerstoffzufuhr reicht nicht aus. Die Hoffnung auf Rettung der noch am Leben befind lichen, in dem gesunkenen amerikanischen Unterseeboot „S. 4" eingeschlossenen sechs M a t r o s e n ist so gut wie aufgegeben worden. Die Versuche, die Eingeschlossenen zu erreichen, mußten eingestellt werden, da stärker Sturm und eisige Kälte alle Anstrengungen lange Zeit fruchtlos machten. Die bisherigen Feststellungen der Taucher haben ziemlich einwandfrei ergeben, daß von der Besatzung nur noch die sechs im Torpedoraum Eingeschlossenen am Leben sind. Aber auch sie haben, wie sie auf die Hammersignale der Taucher antworteten, bereits sehr unter der sich schnell verschlechternden Luft zu leiden und können kaum noch lange aushalten. Einem Taucher gelang es, Rufe der eingefchlossenen Seeleute ab zuhören. Es war eine Bitte um schnelle Hilfe. „Sauer stoff," immer wieder „Sauerstoff" lautete das Klopfzeichen. Die Kräfte der noch lebenden U-Boot-Insassen scheinen rapide abzunehmen. Die Klopfzeichen, die aus dem Innern des U-Bootes dringen, wurden schwächer und schwächer, um schließlich ganz zu verstummen. s Kleine Nachrichten ! Jie Schiedssprüche in der Eisenindustrie siir verbindlich erklärt. Berlin, 20. Dezember. Amtlich wird mügrteilt: Im Reichsarbeitsministerium fanden am 20. Dezember im Lohn- und Tarisstreit der Grobeisenindustrie Rheinlands und Westfalens er neut Verhandlungen statt. Eine Annäherung zwischen den Par teien konnte nicht erzielt werden. Der Reichs arbeitsminister hat daraus die beiden Schiedssprüche vom 15. Dezember 1927 von amtswegen sür verbindlich erklärt. Annahme des Areiqabeqesetzes. Washington, 20. Dezember. Das Repräsentanten haus hat das Gesetz über die Rückgabe des beschlagnahmten Eigen tums mit 223 gegen 26 Stimmen angeiwnrmeu. Den Kopf zerrissen. Schwerin. Ein furchtbarer Unglücksfall ereignete sich auf dem Ausräumungsplatz der hiesigen Tiefbaufirma Braun u. Reimers hinter dem Städtischen Friedhof, dem ein etwa sechzig Jahre alter Sprengmeister zum Opfer fiel. Beim Anzündcn einer Sprengladung entlud sich diese auf ungeklärte Weise plötzlich und zerriß dem Unglücklichen vollständig den Kopf; außerdem wurden ihm die linke Hand abgerissen und oie rechte zertrümmert. Das Obcrhausmitglicd als Nachtwächter. Budapest. Der Kleinlandwirt Szijj, Mitglied des Ober hauses, war vor einiger Zeit von dem Gemeindevorstand seines Heimatdorfes ländlichem Brauche gemäß zum Nachtwächter- dicnst einberufen worden. Szijj verweigerte jedoch die Über nahme des Dienstes unter Berufung auf seine Oberhauswürde. Wegen Übertretung des Gesetzes wurde daraufhin Anzeige gegen den Landwirt erstattet. Der Jmmunitätsausschuß ver fügte die Aushebung der Immunität, da tatsächlich ein Ver stoß gegen das Gesetz vorliege. Auch das Oberhaus hat in diesem Sinne entschieden. Aufdeckung einer monarchistischen Verschwörung in Odessa. Odessa. Wie die offiziöse kommunistische Nachrichtenagen tur meldet, ist hier eine monarchistische Organisation entdeckt worden, die sich Leibwache Nikolai Nikolajewitsch nennt. Die Organisation beaabsichtigte Anschläge gegen Elsenbahnzüge, Sprengung von Eisenbahndämmen sowie terroristische Akte gegen Beamte der Sowjetrcgierung. Sämtliche Mitglieder der Organisation wurden verhaftet und dem Gericht übergeben. Hinrichtung von Kommunisten in Hankau. Hankau. Hier wurden 15 Kommunisten, darunter fünf junge Mädchen, hingerichtet. Man glaubt, daß die Behörden dadurch einem kommunistischen Aufruhr zuvorgekommcn sind, der auf den Neujahrslag angesetzt war. 17 Russen werden noch von den Militärbehörden festgehalten. s - S3chsil^ev Lsncktag - ! Die Besoldu»gsvorlage endgültig angenommen. Dresden, 20. Dezember. Dem Landtag war es bank ber intensiven Arbeit der Ausschüsse möglich, in seiner heutigen «Sitzung bas Beamtenbesoldung-gesetz mit d-en dazugehörigen Vor lagen und Anträgen zu verabschieden und damit den Beamten noch vor dem Wechnochtssoste die erhöhten Gehälter rücwinend vom 1. Oktober dieses Jahres ab züko-mmen zu lassen. Der Be richterstatter des Besoldungsausschuss es, Abg. Dr. Geifert (DV.) legte die einzelnen Abänderungen, die das Gesetz im Ausschuß erfahren hat, vor und teilte mit, daß etwa 500 Anträge -einge gangen seien, die alle besprochen werden mußten. Leider -hätten viele Wünsche zurückgestellt werden mästen und es würben sich auch bei der Durchführung des Gesetzes noch Härten ergeben die aber -durch AusGhrungsbestim-mungrn beseitigt .werden müßten. Der Mitberichterstatter Abg. Weckel (Soz.) vertrat die Wün- che und Forderungen der beiden Oppositionsparteien. Er wandte sich besonders gegen die großen unsozialen Spannungen zwischen den höchsten und niedrigsten -Gehältern. Abg. Dr. Dumjahn (Vp.) legte sodann den Bericht des HEhÄta-usschust-"s A über den Nachtragsetat vor, dessen Gesamtsumme von 22 Millionen Mark keine wesentliche Aenderung erfährt. Danach gab Abg. Enterlem <Wp.) namens aller Regierungsparteien -eine Erklärung ad. Danach stimmten dibe Parteien den Vorlagen mit den vorge schlagenen Abänderungen zu. Sie hätten von weitergohenben Der- besterunosvorschlägen abgesehen und sich auf das zur Zeit Erreich bare beschränkt. Als Redner seiner Fraktion verlangte er bald- ZungdentWs Reichs-WevsWttl am 18.12. ia Berlin. Von einem Wilsdruffer Tei-In-ehmer -erhalten wir folgen den authentischen Bericht: Bereits am Sonnabend -den 17. Dezember hatte das Ordsns- amt einen Presteempfang -im Kestsaals des Herrenhauses ver- anstaltet, über hundert führende Redakteure der großen Berliner Zeltungen, sowie der Provinzzeitungen aus allen Dellen des Reiches, -eine ganze Anzahl von Vertretern «des Auslandes, aus England, Frankreich, Italien, der Schweiz, Ungarn, den Nor dischen Staaten und Amer-Ba waren der Einladung gefolgt. Nach Degrüßungsworten des Ordenskanzlsrs, Bruder Bor nemann, gab der Hochmeister, Artur Mahraun, in halbstündiger Rebe -einen Aeberdlick über den- Inhalt des ,-IungÄeut'chen Mani festes". Er beantwortete dann zahlreiche Fragen, die ihm von Angehörigen aller politischen Richtungen -gestellt wurden. Wir Jungbeutschen -können -es uns ja leiften, uns mit Männern der verschiedensten Anschauungen zu unterhalten und ihnen offen Aus kunft zu g«Len, denn unser Kampf wird im Hellen Tageslicht ge führt und nicht in den Dunkelkammern von Gesellschaften mit tönenden Nerneu und unbekannten Hintermännern. Von allen Seiten wurde -die Offenheit des.jungdeutschen Kampfes anerkannt. Das Reichsorbenskapitel, das am Sonntag -den 18.- De zember im Marmortaa-le -am Berliner Zoo tagte, war besucht von viertausend funZdsuÄchen Meistern -in grauer Windjacke. Das war «keine Versammlung von ^jungen Leuten", wie mancher ge dacht hatte, das war -auch keine Maste von „Beremsvorständen", das war eine Gemeinschaft von Führern, die von einem Geiste durchflutet wurde, gleichviel in welchem Lebensalter und ganz gleich, ob Arbeiter, Bauer oder Akademiker, gleichviel ob aus Ostpreußen oder Hessen, -aus Berlin oder Oesterreich, vom Rhein -oder aus Schwaben, aus Hamburg oder aus Schlesien. Nein, jung an -Jähren war diese Versammlung nicht, aus der so viele Grauköpfe hervorleuchtöten, -aber jung im Geiste, das war sie. Das -ist unser Stolz, daß wir «die junge Garde sind, die Sturm- bata-illon-e «des großen freien und gerechten Deutschen Reiches der Zukunft. Die Tagung trug kein -lautes -Gepräge und nahm -ihren Anfang -ohne Trommelwirbel und Marschmusik, aber wie -ein Mann sprang alles von den Sitzen, als die sechs Banner -ein- m-arschlorten: Das Banner, unter «dem in Kastel der IunAeutfche Orden gegründet wurde, und fünf Banner aus den deutschen -Grenzlanden und den Gebieten, -die dem Deutschen Reiche fern gehalten werden. Die Brüderschaften Wien, Köln, Flensburg, Danzig und Königsberg l. Pr. «stellten «diese symbolischer Fahnen wache. Der Ordenskanzler, Bruder Bornemann, -eröffnete mit einem Hammerschlag das Reichsordenskapitel: Der Hochmeister hat das Wortt Jubelnde Begrüßung schallte Artur Mahraun entgegen, die sechs Banner hoben sich und stehen neben ihrem obersten Führer. Der Hochmeister reißt uns alle mit fort, da -ersteht -der vergangene Kampf, der Abwehrlampf des Iungdeutschen Ordens noch einmal vor unseren Augen. Da erkennen wir den Wendepunkt, an dem wir Iungdeutschen und mit -uns die ganze volksnativnale Be- weg-Wg heute stehen. Da -erkennen wir das große Ziel, das ferne l-eucht-et, -um das wir -kämpfen und das wir erringen werden. * Die Sehnsucht der Deutschen nach einem BoUsstaat zeigt uns -mögliche Durchführung einer Verwaltungsreform, die zu einer BssolduIsreform gehöre. Der svMl-domv-kratische Redner Abg. Harts-ch -kritisierte die Anträge der Ko-MiEp-art-eien, die nur die politischen Bedürfnisse der Bürgerblockregi-erunq berücksichtigten. Der Redner begründet die Ablehnung -des -Gesetzes durch seine Freunde damit, die Regierung habe ein gründliche Durchbera- lung der Vorlage unmöglich gemacht, die -Gewerkschaften feien nicht -gehört worden und die Vorlage laste jeden -sozialen -Geist vermissen. Mi-nifter Dr. Apelt stellte dem-gegenüber fest, daß die Beamtengewerkschaften zweimal Gelegenheit gehabt hätten, ihre Wünsche vorzutrazen und -die Absichten der Regierung kennen zu lernen. Der kommunistische Redner Abg. Rötzscher l-shnte wie der Sozialdemokrat die Vorlage ab, die ein ausgchprochenes Klas- sengssetz fei. Der den Beamten hing-worfene Brocken werde -ihnen auf die Dauer nichts nützen. Auch das Ruhegeh-altsgesetz würden seine Freunde -ablehnen. Nach kurzen Ausführungen der Abgg. Bethke (Alts.), Sie- :el (Komm.) und Dr. Seyfert (Dem.) schließt die Aussprache. -Es folgen -die Abstimmungen. Die Minderheitsanträge werden gegen die Stimmen der Kommunisten, Nationalsozialisten -und Sojialdemokraten abgelehnt. Die Bestimmung ,h-rr Ministerpräsi dent und die Minister erhalten ein Jahresgründgehalt von 30 000 Mark" findet in namentlicher Abstimmung mit 48 gegen 44 -Stim men Annahme, lieber die -übrigen Mehrheitsanträge wird gemein- schaMch abgestimmt. Die Sozialdemokraten erklären vorher, baß sie, obwohl sie für die neuesten Anträge stimmen könnten, doch das Gesetz als ganzes ablehnen würben. Eine ähnliche Erklärung ga ben die Kommunisten ab. Die Anträge -der Koalitionsmehrheit -werden darauf gegen die Stimme der Sozialdemokraten und Kom munisten angenommen. Auch die übrigen BHimmun-gen -über die Vergütungsordnung und -über den Wohnu-ngsgeldz-us-chuß erhalten eine Mehrheit. Damit ist die Bes-oldungsvorlage endgültig ent sprechend dem Regi-erungsentwurfe und den darin vorgenomm-e- nen Abänderungen der Mehrheit des Ausschusses angenommen. Das Beamtenruhsgehaltsgchetz und der Nachtvagsetat finden mit der gleichen Mehrheit, zum Teil einstimmig Annahme. Für die Entschließu-ngsanträge, die sich mit politischen.Fragen beschäf tigen, stimmen ebenfalls die beiden Linksparteien. Vizepräsident Er. Eckardt setzt die nächste Sitzung auf Diens tag den 17. Januar nachmittags 1 Uhr fest. Tas Haus überläßt -die Ausstellung der Tagesordnung dem Präsidium. Mit den besten Wünschen sür Weihnachten und das neue Jahr schließt der Präsident die Sitzung -kurz nach '/,7 Ahr. Standpunkt der sächsischen Regierung zu de« Lnndtaaswahlen Dresden. Die sächsische Regierung stellt zur Entscheidung des Staatsgericktshofes über die Gültigkeit der Wahlvor-- schrlften in den Ländern Hessen, Hamburg und Mecklenburg- Strelitz fest, daß das Urteil nur mit Bezug auf die streitenden Parteien Rechtswirkuug haben könne, daß aber die Rechts verhältnisse in anderen Ländern wie z. B. in Sachsen, von der Entscheidung nicht berührt würden. Falls auch sür Sachsen Wider Erwarten ein ungünstiges Urteil gefällt werden sollte, so wurde nach Ansicht der sächsischen Regierung damit noch nicht die Gültigkeit der aus Grund der fächsiscyen Wahlvor schriften vom 31. Oktober 1926 durchgesührten sächsischen Land- tagswahlen verneint werden. Im übrigen entscheide aus Grund der sächsischen Landesverfassung der Landtag über die Gültigkeit der Landtagswahlen. Artur Mahraun -in seinen Msch-ichtl-ichen Rückblicken. Wl-r Iimg' -deutschen knüpfen an jene älteren Traditionen -an. Unser Ge schlecht, -besten- Führer aus -dem Kriege bas Fronterlebn-is ber Gemeinschaft mitora-chten, wir- diesen Willen zum Siege tragen, nachdem die Demokratie, die uns versprochen wurde, die Herr schaft des Geldes gebracht hat. Diese G-eldmächte haben in mehr als einem Punkte auch schon bi-e Verfassung von Weimar gebrochen; bas stellte Artur M a h r -a u n -unter lebhaftem Beifall in mehr als -einem Punkte fest. , Wir wollen den m-ater-ial-istischen Herren bewerfen, daß eine organisierte Gemeinschaft -auch -eine sehr reale Macht sein kann, unsere GcMer schreiben auf -totem Papier, wir aber schreiben mit Herzblut in die Sachen. -Jene -unbekannten zwölf Männer sind uns nicht gefährlich, aber wir haben ein Recht, zu fragen, wer sind- -diese zwölf Männer. (Brausender -Beifall.) Vom Parteiwesen unserer Zeit -erhoffen wir -nichts m-öhr, bas Jung-deutsche Manifest wird -uns der Prüfstein sein, ob es Par teien gibt, die den Willen zum Bolksstaate Haden. Wenn er aber nicht vorhanden ist, dann wissen wir: Deß die Wahlenihaltung, der Generalstreik der Ra tion, gegen plutokratische Vergewaltigung über Rechte sein kann. (Tosender Beifall.) Unser Jung-deutsches Manifest soll -die Grund lage sür -die Aussprache über den V-olksstaat -der Zukunft «sein. Wir machen unter bis Kämpfe -der Vergangenheit einen dicken Strich. Wir wollen uns mit jedem auseinanbeifetzen, ber guten Willens -ist, aber von unseren ^Forderungen nach einem volks staatlichen Ausbau des Deutschen Reiches, auf -der Grundlage ber Gemeinschaft wollen wir nichts -ablassen. Das Ordenslieb brauste, mit Begeisterung gesungen, durch den -weiten Saal. Ein Vertrauensvotum — so etwas «brauchen wir in -unserem jungdeutschen Kapitel nicht. Treue gelobt man nur einmal und bann hält man sie, sagte Bruder Schirm-er-Bi-eleseld, als er -dem Hochmeister -im Namen ber o-b-ersten Instanz des Ordens des Hochikapitels siir feinen Kampf dankte. Die vierte Strophe der Deutschlandliedes beschloß biese gewaltige Kundgebung. Jedermann wirb «das eingehende Studium -des „Iungdout- schen Manifestes" von Ar-tur Mahraun empfohlen. «Unser -Kampfruf: Volk gegen Kasten und Geld! Der jungde-utsche Geist wurzelt tief im wahren chrWch-en -Geiste, darum gehört der -Gottesdienst zu allen jungdeutschen Tagungen. Die katholischen Ordensbrüder -aus -dem Westen und Süden unseres Vaterlandes besuchten am Sonntag vormittag -die Messe in der Hedwigsk-irche. Die evangelischen Ordensbrüder -nahmen am Nachmittag -an -dem Weihn-ach<tsgottesd-ienste «der Balle! in -der Kaiser-Wilhelm- Gedächtnis-kirche teil. Im dichtbesetzten -Eott-esh-ause erklang bas Orgelvorspiel „In -dulci jubilo" von Joh. Seb. Bach. Thor- und -Gemei-nbegesang leitete die Liturgie -ein, «die Bruder Pfarrer Dr. Antonowitz-Lichterfelbe leitete. Die Predigt Lhrr Phil. 4, 4—7 (Freut Euch in -dem Herrn allewege, und abermals «sage ich Euch, freut Euch) von -Bruder Psarr-er Lutharbt-Gr-umbach bei Wils- -bruff wurde zu -einem freudigen Erlebnis, -daß Christ sein und jungbeuts-ch sein -eins ist dem tiefsten Wesen nach. T-reu-deutsch — allewege! -Sch-l. i Hur unlerer keimst r W -i -Isdruff, am 21. Dezember 1927. Merkblatt sür den 22. Dezember. Sonnenaufgang 8" ss Mondaufgang Sonnenuntergang 15°" ss Monduntcrgang 1891: Paul de Lagarde, Orientalist, gestorben. * DeZ Jahres kürzester Tag. Selbst diejenigen unter uns. welche tn der Astronomie nicht ganz fest sind — und das ist die Mehrheit —, wisse» von alters her, daß der 21 Dezember der kürzeste Tag des Jahres ist Um 8 Uhr 11 Minuten gehl bei uns an diesem Tage die Sonne aus. und schon um 3 Uhr -l5 Minuten ver schwindet sie Einen Tag später ist der Tag schon um eine volle und ganze Minute länger Es geht also am 22. Dezember schon wieder aufwärts, und wer einige Phamsie hat, kann sich dann sofort in den kommenden Frühling Hineinträume«. Immerhin: die Hoffnung, daß Vie Winrerkälte durch die Sonne allmählich siegreich überwunden werden wird, verstärkt sich vom 22 Dezember ab in täglich zunehmendem Maße Ma« dars nun aber nicht glauben, daß mit dem 21 Dezember alles Böse überschritten wäre Der eigentliche Winter beginnt j« dann erst, und wir müssen im Januar und im Februar die Zähne noch ost genug zusammcnbeißen Die größte Winter- !älte tritt bei uns nicht zur Zeit des kürzesten Tages und deS niedrigsten Sonnenstandes ein. sondern erst einen Monat später Daher ist aus der ganzen nördlichen Halbkugel der Januar der kälteste Monat, aus der südlichen aber — was sür unser Ohr kurios klingt — der Juli Wintersansang ist. Was noch festgestelli werden mag, kalendarisch nicht der 21 Ds- zember, sondern erst der 22 Dezember, der Tag der Winter sonnenwende. und der Winter reicht bis zum 20. oder 21- Märj, der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche. „Uns friert und hungert," rufen uns jeden Morgen bie -auf geplusterten -u-nd tr-aun-g aus -dem Geländer fitzenden Vögel zu. Wir find in warmer Stube -unh freuen uns -der gutgevalenen Ehr-Wollen. Sollten wir -uns d-a nicht «über jene -Geschöpfe er barmen, bi-e uns im Sommer -erfreuen! Etwas muß doch eh fallen: bi-e Krümchen vom T-ifche kann jed-ermann lsina-us an trockene Stel len. Und -ein Pfund Vvg-elfutler vom Händler reicht etliche Tage, bas lustige emsige Picken -der hrrbei-eilen-den Gäste lohnt durch die Freude, b« -dem Geber wird, doppelt. Wie ost kann man jetzt wieder -an den Wegen Brvtreste, ja -ganze Schnitten liegen sehen, die, zerbröckelt, -den Hungernden -große Dienste leisteten! In Zei ten der Not -ist es Pflicht derer, -die haben, den darbenden Kreatu ren beizvst-ehen. Solches Tun veredelt und läßt -uns das Fog noch -schöner feiern. Der Verein junger Landwirte hielt gestern nachmittag 4 Uhr -im „Adler" «eine gutbesuchle Versammlung ab. Nach begrüßen den Worten -des Herm P h i-l-i p p - Blankenstein hielt Herr «Landwirkschastsrat D i e t r-i ch - Tharandt einen Vortrag über „Die Stellung der Viehhaltung in der Wirtschaft". Er führte aus, daß die Viehhaltung heute ein-r ganz .andere Stellung emneh-mr als vor fünf bis -sechs Jahren. -Heute sei sie für den Landwirt einzige Einnahme, nachdem -ihm die Felber Reinerträge n:ckft mehr bringen. T-as größte Interesse müsse deshalb auf -den «Sa»
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