Volltext Seite (XML)
WiNnOrAMM Äakionale Tageszeitung für die Landwirtschaft, «» »Lk» Wrrtt.orn S Utzi. »ri «dH»!»», t- MI» »MI «,»,«»kft^lmi r «M. im M»»»I, d«i »mch »i« «oltn r,z» RM., »ri P»ftdeftkll»n, - ÄdtLdH» srdühr. EiAzLlNUMMkikN Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Postbot-nun»»»«-»«»-. SvK«rrnlo Geschüfrrstellr« —— nehmen z» jeder Zeit Be- GellANvev entgegen. I» Falle höherer Gewalt, .^rieg oder sonstiger Betriebsstörungen besteht dein Anspruch auf Lieferung Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Aückfendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. für Äürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Nauntzeile 20 Apsg., die 4 gespalten« Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40A«ich». Pfennig, die 3gespaltene Reklamezeilr im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachrveiiungsgedühr 20 Reichspfenuige. geschriedenrErscheinnngs- tage und Platz»Urschrift« werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Ami Wilsdruff Nr. 6 berechtigt. Anzeigen- vnahme bis vorm.10Uhr. — — Für dre Richtigkeit der durch FernrufübermitteltenAnzeigen übernehmen wir deine Garantie. Wieder Aabat'anspri ch -riijcht. wenn derBetrag durch Klage eingezogrn werden muß oderderAuftraggeberin Konkurs gerät. Anzeigen nehmen alle Dermiltlungsftellen entgegen. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des ForstrenLamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Rr.290. — 86 Jahrgang Telegr.-Adr.: »Amtsblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2646 Mittwoch, den 14 Dezember 1827 Schwere Entscheidungen. Der Konflikt in der E i s e n i n d u st r i e hat jetzt eine Wendung erfahren, durch die zum mindesten die eine Hälfte des Konfliktstoffes aus dem Wege geschafft wird. Um es noch einmal festzustellen: der Kamps zwischen Ar beitgebern und Arbeitnehmern drehte sich nicht bloß um kine Lohnerhöhung, sondern auch um arbeitszeitliche Streitfragen, in der Hauptsache um die endgültige Durch- lührung des Drei-Schichten-Systems in der Eisenindustrie. Bekanntlich hatte die Arbeitgeberschaft eine Hinauszöge- nmg in der Durchführung dieses Systems verlangt, weil eine endgültige Umstellung bis zum 1. Januar noch nicht überall hatte bewerkstelligt werden können. Das ist durch ben Reichsarbeitsminister in seinem Antwortschreiben an die Industriellen jetzt grundsätzlich abgelehnt worden. Jedoch ist Dr. Brauns den Werken insofern entgegen gekommen, als in gewissen Fällen, aber wirklich nur dort, wo es unbedingt notwendig ist, ein Aufschub in der Durch führung des Drei-Schichten-Systems bewilligt wird. Ge wissen Arten von Stahlwerken wird es schon jetzt grund sätzlich gestattet, die Umstellung erst bis zum 31. Januar durchzuführen, möglicherweise wird der Aufschub noch weiter ausgedehnt, aber eben immer nur in solchen Fällen, Wo die Unmöglichkeit einer sofortigen Umstellung nach weisbar und nachprüfbar ist. Diese Nachprüfung geschieht durch die Gewerbeausslchtsbeamten, die sich auch davon überzeugen müssen, daß an die Umstellung mit größter Schnelligkeit herangegangen wird. Der Minister erklärt ausdrücklich, daß an einen Aufschub in der Durch- fuhrung 'wer das Jahr 1928 hinaus nicht gedacht wird. "iso im großen und ganzen die arbeitszeit- Ilche Streitfrage bereinigt und die Stillegungsanträge der großen Werke dürften nach dieser Richtung hin als er- ledlgt zu betrachten sein. Es bleiben nur noch dielohn - politischen Kampffragen. Auch hier wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und man verlangt ja bei solchen Kämpfen immer von vornherein viel mehr, als nachher erreicht werden soll. Hier dreht es sich wieder um zwei verschiedene Dinge: auf der einen Seite soll die Verkürzung der Arbeitszeit nicht zu einer Lohnherab setzung führen und andererseits wird eine Lohnherauf- setzung-bon den Arbeitnehmern verlangt. Verhandlungen über beides haben begonnen; der Schlichter ist daran be teiligt und schon die ersten Besprechungen, die allerdings gescheitert sind, haben zum mindesten das eine bewiesen, daß nämlich weder bei der Arbeitgeberschaft noch bei den Arbeitnehmern ein rücksichtsloser Kampfeswille unter radi kaler Ablehnung der Forderungen der Gegenseite besteht. Die Werte, die aufs Spiel gesetzt werden, sind doch allzu groß, und wenn ein Kampf wirklich ausbrechen würde von einem Umfang, wie ihn Deutschlands Wirtschaft seit dem letzten Bergarbeiterstreik 1922 nicht mehr gesehen hat, so kann sich leicht die Gefahr ergeben, daß dieser Kampf einen K o n j u n k t u r u m s ch w u n g herbeiführen wird. Vorläufig ist die Entscheidung gegen die Arbeitgcberschaft gefallen, soweit es sich um die arbeitszeitliche Streit frage handelt; der Schlichter und das Reichsarbeits ministerium werden nun zu prüfen haben, wieweit ein Schiedsspruch nun auch die lohnpolitischcn Forderungen der Arbeiterschaft zu erfüllen vermag, denn von der end gültigen Entscheidung hängt auch das Schicksal eines der wichtigsten Teile unseres Wirtschaftslebens ab. »j- Die Oberschlesischen Eisenwerke, die Vereinigten Oberschlesischen Hüttenwerke A.-G. und das Borsig-Werk haben beim Regierungspräsidenten in Oppeln Stillegunqs. «nträge eingereicht, über die am kommenden Donnerstag in Gleiwitz verhandelt werden wird. Amerikanische Koiienrüstungen. Eine Milliarde Dollar Kosten. „New Uorl Times" aus Washington berichtet, "er Marinesckretär mit Kvngresunitgliedern Be- über das Flottenbauprogramm für die nächsten fünf Jahre gehabt, das Kredite über 1000 Mil lionen Dollar für den Ba« von 26 Kreuzern von 10 000 Tonnen, drei Flugzengmuttcrschiffen, vier Unterseebooten, achtzehn Begleitzerstörern, vier Ersatzpanzerschiffen vor steht. Dieses Programm sei vom Präsidenten Coolidge genehmigt worden. Für das nächste Fiskaljahr sollen <00 Millionen bewilligt werden. In der Begründung, die dem Entwurf mitgegeben wird, wird hervorgehobcn,, daß einschließlich der Neu bauten Amerika immer noch innerhalb der Grenze des Washingtoner Vertrages bleiben würde, selbst bezüglich der Hilfsschiffe, die vom Vertrag nicht einmal erfaßt wur- den. Amerika müsse seine Flotte ohne Nücksichtauf Andere Mächte nach seinen eigenen Bedürfnissen Schwere Sprengstoffexpiosio« in Dorpat. Reval, 13. Dezember. In Dorpat explodierte unter hef tiger Detonation die Sprengftosfabteilung der Chemischen Fabrik Helios. Das Fabrikgebäude wurde vollständig zerstört. Sieben Ar beiter wurden getöttt und einer schwer verletzt. D«r Sachschaden stt erheblich. Jie BemtMesOmWssm m dem Reichstage Die GehaltsaufbesserungVeamte« Donnerstag Neichstagsabstimmung io. Berlin, 13. Dezember. Nun war es endlich soweit. Monatelang sind die Beamten des Reiches und ihre mitinteressicrten Kollegen in Ländern und Gemeinden aus einer Unruhe in die andere geraten Hoffnungssternchen flammten auf und wurden wieder von mißlichen Enttäuschungswolken verdeckt. Wird die Be soldungsresorm noch vor Weihnachten in leibhaftige Wirklichkeit treten oder wird der Zustand des Hangens und Bangens andauern — das war die Frage. Aber jetzt hatte sich des Reiches gesetzgebende Körperschaft aus den kilometer langen Windeln der Vorbesprechungen, der Ausschußklüge- leien, der Fraktionsverhandlungen herausgewundeu, und di« Vollsitzung begann heute mit der zweiten, oer entscheidenden, Lesung des Entwurfes Es waren der Männer recht wenige im Saale, als die elektrischen Klingeln den Beginn der Arbeit verkündeten. Freilich, was gesprochen werden sollte, weih man allmählich im voraus fast bis aus den letzten Seufze» des Bedauerns, daß die Ausbesserungen nicht höher sein können, als sie ausgefallen sind Wenn man es auch noch mals sagt, oft genug ist cs gesagt worden: das Reich hat kein Geld, die Länder klagen und vw Kommunen jammern, dir Steuerzahler wehren sich mit Händen und Füßen gegen neu« Belastungen Leider ist es in diesem ausgepowerten Leben notwendig, bei allen Ausgaben auch an die Deckung zu denken. Geeinigt hat man sich: wenn bis Donnerstag abend jeder redebevürftige Volksbote sein Sprüchlein hergebelel hat, wird die Kompromißvorlage angenommen werden — der Beglückten und den Betroffenen wird außer der Gehaltsauf besserung das Recht des Scheltens gratis zugegeben. Zunächst referierten vor de» leeren Bänken die Bericht erstatter Quaatz von den Dcutschnalionalen und Stein kopf von den Sozialdemokraten Dann begann die Dis kussion, in der die einzelnen Abgeordneten mit viel schönen Reden die Verdienste ihrer jeweiligen Partei um die Beamten priesen, entsprechend große Schuld natürlich aus die Häupter der politischen Gegner häuften Der Sozialdemokrat Bender rieb sich an den Regierungsparteien, die nach seine! Meinung erst für die Beamtenforderungen zngänglich ge worden Wären, seitdem am Horizont die Wetteranzeichen der Wahlen von 1928 hcraufzögen Abgeordneter Laverrenz verlas für die deutschnationale Fraktion eine Erklärung, nach der den Beamten ein altes Versprechen eingclöst werde. Eine Staatsnotwendigkcii sei das, wenn man dabei auch die ge botene Sparsamkeit nicht habe übersehen dürfen. Verwal tungs- und Versassungsreform müßten unbedingt folgen. Für die Deutsche Volkspartei schloß sich der Abgeordnete Morath mit einem ähnlichen Schriftstück an. Den Sozial demokraten schrieb er eine gänzliche Absage ms Stammbuch für etwaige Plane, die Beamten in die Rolle von Tarisumer- händlern zu versetzen. Ein zweiter Sozialist, der Abgeordnete Seppel, plänkelte nochmals wider die Mehrheitsparwien und warf ihnen Engherzigkeit bei der Reformgestattung für die unteren Gruppen der Gehaltsempfänger vor. Der süd deutsche Demokrat Dietrich meint, wenn gründlich an Ver einfachung der kostspieligen Verwaltung in Reich und Län dern gegangen werde, könnte die verringerte Beamtenzahl besser bezahlt werden. War bis dahin der sachlichen Töne Schwall ohne außen gewöhnliche Fortissinli dahingerauscht, so kam es zu einigen Dissonanzen, als der Kommunist Torgler aus dem Redner pult seine Notizen auspackte. Er geriet alsbald in einen hef tigen Meinungsaustausch mit dem christlichen Gewerkschafts führer und früheren Minister Stegerwald; Torgler wars ihm Mißachtung der unteren Bcamtengruppen und der Arbeiter vor, was Stegcrwald sich in sofortiger Zwischenrede als gänzlich erfunden verbat. Präsident Löbe mußte dem Kommunisten ernstlich die parlamentarische Zuchtrute zeigen, als dieser in seiner Polemik gegen Sozialdemokraten und Demokraten bemerkte, diese müßten ihre Freunde in der preu ßischen Regierung für „ausgemachte Trottel" ansehen, da sie von diesen Ministern erzählten, sie hätten bei allem guten Willen nicht mehr als geschehen aus der Besoldungsorduung herausholen können. Aber auch das ging vorüber und der Strom der Betrach tungen floß weiter. Er plätscherte in den Abend hinein und Wird morgen weilermurmeln, bis am Ende das Transparent der Vollendung aufleuchten wird mit der Inschrift: Besol- sungsvorlage augenomme n. * Deutscher Reichstag. (357. Sitzung.) 6L. Bcrlin, 13. Dezember. Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Be soldungsgesetzes. Präsident Löbe weist daraus hin, daß die Verabschiedung des Gesetzes bis Mittwoch abend erfolgen soll. Der Reichsfinanzminister hat erklärt, daß nur dann eine Aus zahlung der Bezüge bis Weihnachten geschehen kann, wenn die Beschlüsse des Reichstages bis Mittwoch abend vorliegcn. Die Redezeit wird für die gesamte Beratung aus zwei Stundeu für jede Fraktion festgesetzt. Abg. Lucke (Wirtsch. Vgg.) beantragt die Verbindung eines Antrages mit der Beratung, wonach eine Diätencrböbnna für die Abgeordneten mtt der Besolvungseryoynng nicht ver bunden werden soll. Die Konsumvereinsgründungen und der Warenhandel der Beamten sollen eingeschränkt werden. Präsident Löbe stellt fest, daß die große Mehrheit des Reichstages der Auffassung sei, aus der gegenwärtigen Be ratung müsse sich auch eine Rückwirkung auf die Bezüge der Abgeordneten ergeben. Eine Verbindung dieser Frage mit der Beratung sei aber nicht wünschenswert, weil die einzelnen Fraktionen dazu noch keine Stellung genommen haben. Im übrigen wird von verschiedenen Seiten Widerspruch erhoben, so daß die Anträge des Abg. Lucke nicht mit der Beratung verbunden werden. Abg. Dr. Quaatz (Dtn.) erstattet den Ausschutzbericht. Der Berichterstatter gehl aus die vor der Besoldungsdebatte im Ausschuß stattgesundene Beratung über die allgemeine Finanz läge des Reiches ausführlich ein. Man sei sich darüber einig gewesen, daß der ausgesogene Wirtschastskörpcr Deutschlands zum Wiederaufbau des fremden Geldes bedürfe. Die Verwaltnngsrcform dürfe nicht nur die eigentliche Verwaltung, sondern müsse auch die Reichsbetriebe umfassen. Der zweite Berichterstatter Abg. Steinkopf (Soz3 sührt an, daß im Ausschuß über 800 Anträge gestellt wor den seien. Änderungen in dem Gruppenausbau nach den Re gierungsvorlagen sind nur insofern vorgeuommeu worden, als an die Stelle von pensionssähigen Gruppen eine Beförde rungsgruppe gesetzt wurde. Eine Erhöhung der Ministerial zulagen durch den kommenden Etat ist durch einstimmigen Be schluß des Ausschusses abgelehnt worden. Die Rcichsrcgierung habe allerdings erklären lassen, daß sie sich zn dieser Erhöhung doch gezwungen sähe, wenn Preußen an der SOprozentigen Erhöhung der preußischen Ministerialzulagen festhalte. Ob wohl die Bcsoldungsordnungen im Reiche nnd in Preußen in den wichtigsten Bestimmungen übereinstimmen sollten, so haben sich doch manche Unterschiede herausgestellt. die der Bericht erstatter im einzelnen auszählt. Oie Aussprache -er Parteien. Abg. Bender (Soz.) wirst den Regierungsparteien Vor, daß sie drei Jahre lang die Beamten aus Gehaltsverbesserungen hätten warten lassen, obwohl das Reich zeitweise im Gelde schwamm. Zweifellos herrsche eine bestimmte Relation zwischen Beamtengehältern uno Arbeitereinkommen. Deshalb müssen unbedingt die Arbeit', rlöh ne im gleichen Verhält nis steigen wle die Eeamtenbesoldung. Es sei nicht wahr, wenn der Reichssinanzminister oder die Regierungsparteien behaupten, die Arbeitcrlöhne seien besser als die Beamten- gehälter. Rach Eintritt der neuen Gehälter lägen die Arbeiter löhne viel niedriger. Der Redner beantragt Ausbesserung der Reichsarbeiterlöhne und Auszahlung einer Beihilfe noch vor Weihnachten. Abg. LavecCip (Dm.) gibt für die deutschnationale Frak tion eine Erklärung ab, in der es heißt: Wir begrüßen es, daß mit der Vorlage ein altes, oer Beamtenschaft gegebenes Versprechen eingelöst wird. Darin erblicken wir eine Staats- notwendigkeit. Aus die den Ländern und den Ge meinden ans der neuen Verordnung erwachsenden Verpflich tungen ist im vorläufigen Finanzausgleich Rücksicht genom men worden. Die großen auf vem Reiche ruhenden Lasten machen es notwendig, in den Ausgaben äußerste Sparsam keit zu üben. Wir bedauern, daß es angesichts der ungünstigen Finanzlage nicht durchzusetzen war, daß die Pensionäre nach den gleichen Grundsätzen behandelt wurden wie die im Dienst befindlichen Beamten. Jeden Versuch aber, im Wege der P e ns i o n s k ü r z u n g wohlerworbene Rechte zu schmälern, werden wir bekämpfen. In der Erklärung wird schließlich eine durchgreifende Verwaltungs- und Versassungs reform gefordert. Abg. Morath (D. Vp.) gibt ebenfalls im Namen seiner Partei eine Erklärung ab, nach der die Besoldungsreform eine Staatsnotwendigkcii sei, an der neben den Bcamicn auch alle übrigen Wirischaftskreisc ein großes Jnieresse hätten. Mit der Vorlage werde das nachgeholi, was jahrelang versäumt worden sei. Eine erfreuliche Verbesserung sei der Ersatz der individuellen Zulage durch weitere Besoldungsgruppen. Un annehmbar sei der sozialvemokratische Vorschlag, die Beamten- arganisalion in die Stellung wie Tariskontrahenten zn brin gen. Den Regierungsparteien liege daran, den Beamten recht schnell, möglichst noch vor Weihnachten, die nötige Auf besserung zu gewähren. Abg. Seppel (Soz.) wirft den Regierungsparteien vor, sie hätten es jetzt sehr eilig mit der Erledigung der Besol- vnngsvorlagc, während sie früher und noch bis in die letzte Zeit Schwierigkeiten auf Schwierigkeiten gehäuft hätten. Die Aufbesserung käme viel zu spät. Sie lasse jede Großzügigkeit vermissen. Für die unteren Gruppen habe man nichts übrig gehabt. Abg. Dietrich-Baden (Dem.) meint, bei ven Regierungs parteien habe sich der Mangel klarer Richtlinien nnd einer festen Führung in der Besoldungsfrage gezeigt. Sehr be- vauerlich sei es, daß auch die Beamten teilweise das Geschrei mitmachten, die Besoldungserhöhung Werve durch eine all gemeine Teuerung wieder wettgemacht werden. Zu einer Preiserhöhung liege gar kein Anlaß vor. Das Stöhnen über die hohe Belastung der Wirtschaft durch die Beamtengehälter sei unberechtigt. Wir haben nicht zu hoch bezahlte, aber zn viele Beamte. Der Redner fordert eine Verwattungsreform, damit das Neben- und Gegeneinanderarbeilen der Reichs und Landcsinstanzcn anfhöre. Eine Verfassungsreform sei nicht zu umgehen. Abg. Torgler (Komm.) sah das Ergebnis Ver langen Ver handlungen über die Besoldungsreform im Ausschuß darin, daß nun die Beamten jede Hoffnung auf das Parlament ver loren hätten. Der letzte Vorstoß des Zentrums sei nur ein Presslonsversuch gewesen, nm den Beamten zu sagen, daß sie aar nichts erhalten würden, wenn sie nicht mit der Vorlage