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Wilsdruffer Tageblatt : 15.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192712152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271215
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-15
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.12.1927
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K F Bei Beginn des Wnters lege man eine dicke Schicht auf das Dach der Hütte und bekleide die Wände dicht mit <N"M oder Strohmatten. Je frischer das Stroh h», desto lufthaltiger und wärmehaltiger ist es auch. Jedenfalls sollte man auch den „Kettenhund" nie länger an der Kette liegen lassen, als es die Verhältnisse erfordern, denn das ist Tierquälerei. Solch ein armes Tier hat ebenso wie jedes andere Lebe wesen, den ungestümen Drang nach Freiheit und Bewegung! Wenn du dein übriges Vieh versorgst, dann denke auch an den Hund, damit er in seiner Hütte nicht in Schmutz und Unrat verkommt. Er wird dir treue Pflege reichlich lohnen durch doppelte Wachsamkeit und un bestechliche Treue. Vie früheste Sommerbirne. Von A. W. Leder Gartenbesitzer freut sich darauf, die ersten Birnen im Lahr in seinem eigenen Garten pflücken zu können, und mit Neid wird der Nachbar betrachtet, wenn er einige Tage früher ernten kann. Die bevorstehende Pflanz zeit für Obstbäume veranlaßt mich, auf eine Birnensorte hinzuweisen, die dem Garten? besitzer die sichere Gewähr dafür bietet, daß er bereits Mitte bis Ende Juli Birnen ernten kann. Es ist die „Grüne Sommermagdalene", eine über ganz Deutschland verbreitete Sorte, die aber in den einzelnen Gegenden verschieden benannt wird, z. B. Marqaretenbirne, Magda- lenenbirne, Heubirne, Irühe Iakobsbirne, Glasbirne, Weinbirne. Die Frucht ist mittel groß bis klein, anfangs grasgrün, später gelb- iichgrün gefärbt mit rötlichem Anstug auf der Sonnenseite. Der Geschmack ist süßsäuerlich, das Fleisch saftreich und fein gewürzt. Die Sorte wird am besten als Hochstamm gepflanzt, allenfalls als Pyramide; in diesem Falte ist aber darauf zu achten, daß die Ver edlung auf Wildling erfolgt ist, auf Quitten unterlage trägt die Sorte nicht. Die Hoch- stammpflanzung ist selbst im räumlich be schränkten Gatten unbedenklich, weil der Baum weder große Kronen bildet, noch besonders alt wird. In warmer, sonniger Lage entwickelt sich der Baum besonders gut, gegen Frost und naßkalte Witterung ist er empfindlich. Im übrigen trägt der Baum schon frühzeitig, und zwar regelmäßig und reich, da er infolge der frühzeitigen Ernte der Früchte ausreichend Zeit und Nährstoffe hat, noch im gleichen Jahre die Blütenknospen für das nächste Jahr vor zubilden. Diese frühzeitige und starke Trag barkeit ist aber auch die Ursache dafür, daß der Baum bald erheblich im Wachstum nachläßt und kein hohes Alter erreicht. Bon großem Vorteil ist es, den Baum mehrmals sehr stark zurückzuschneiden (zu verjüngen), da sich die Früchte am alten Holze weniger gut entwickeln. Da die Sorte dazu neigt, schlanke, hoch gehende Kronen mit wenigen Verzweigungen zu bilden, sind die Kronentriebe in den ersten Jahren nach der Pflanzung ziemlich stark zu- rückzujchmiden, damit sich in der Krone viele Verzweigungen entwickeln. Ein Fehler der Sorte ist, daß die Frucht sich in gepflücktem Zustande nur wenige Tage hält und bald teigig wird. Dieser Umstand ist aber für den Garten liebhaber weniger von Bedeutung, da dieser gerade die ersten Birnen im Jahre sofort ver brauchen und nicht einlagern wird. Für die Ernte ist beachtenswert, Laß das Fruchiholz sehr leicht abbricht, wie überhaupt der Baum im ganzen sehr brüchig ist, so daß auch beim Besteigen des Baumes Vorsicht am Platze ist. Weihnachtsbäckereien. Bon Frau E. Sch. in N. Nachstehend gebe ich einige erprobte Küchen rezepte, die der Hausfrau für das bevor stehende Weihnachtsfest sicherlich erwünscht sind. Moppen. Ein sehr gut schmeckendes kleines Gebäck für den Weihnachtsteller. 250 8 Honig kocht man auf. Fünf oder auch sechs ganze Eier rührt man mit SOO 8 Zucker schaumig, gibt dann 2 8 gestoßene Nelken, 3 8 Zimt, die abgeriebene Schale einer Zitrone, 8 8 in Rosenwasser aufgelöste Pottasche, 756 g Weizen mehl, sowie den etwas abgekühlten Honig hinzu. Ist alles tüchtig durchknctet, so rollt man den Teig einen halben Zentimeter dick aus, schneidet ihn in Vierecke, in deren Mitte man eine halbe abgezogene Mandel drückt und streut Hagelzucker darauf. Bei Mittelhitze werden die Moppen dann gebacken. Schokoladen-Kränzchen. Bier Ei weiß schlägt man zu steifem Schnee, dazu gibt man 250 8 feingeriebene süße Mandeln oder Haselnüsse, 250 8 Zucker, 150 8 geriebene Schokolade, den Saft einer halben und die ab geriebene Schale einer ganzen Zitrone. Sollte der Teig zu dünn sein, so gibt man ein bis zwei Löffel geriebenen Zwieback hinzu. Der Teig wird mittels Tüte oder Spritze zu Kränz chen geformt und diese bei mäßiger Hitze gebacken. Liegnitzer Bombe. 500 § Honig oder Apfelgelee kocht man mit 250 § Zucker auf. Nach dem es ein wenig abkühlte, rührt man folgende Zutaten darunter: 125 8 geriebene Schokolade oder Kakao, die abgeriebene Schale einer Zitrone, 125 8 grob gehackte, abgezogene süße Mandeln, 150 8 Korinthen, 100 8 fein ge schnittenes Zitronat, 3 x gestoßene Nelken, 5 Z gestoßenen Zimt, vier ganze Eier, ein Back pulver und ein Pfund We nmehl. Der Teig wird gut verrührt, dann in eine gefettete, mit Semmelbröseln ausgestreute Form gefüllt und ein und eine Viertelstunde bei mäßiger Hitze gebacken. Wenn der Kuchen etwas abgekühlt, stürzt man ihn und streicht einen Schokoladen guß darüber. Dazu nimmt man 150 § Puder zucker, 100 8 Schokolade und vier Eßlöffel Wasser, rührt es auf gelindem Feuer, bis es Fäden zieht und streicht dann den Guß mit breitem Messer über den Kuchen. Im warmen Ofen läßt man ihn zwei bis drei Minuten trocknen. Butterplätzchen. Nachdem man 250 8 Butter zu Sahne rührte, fügt man folgende Zu taten hinzu: 250 8 Zucker, je 250 g Weizen-und Kartoffelmehl, drei ganze Eier, etwas Vanille, die abgeriebene Schale einer Zitrone, 175 8 Korinthen und zwei Eßlöffel Rum Wenn alles gut verrührt ist, formt man von der Masse zwei Rollen und stellt sie eine Stunde kalt. Dann schneidet man gleichmäßige Scheiben davon, legt diese auf Bleche und bäckt sie bei mäßiger Hitze zu schöner Farbe. Weitze Nürnberger Lebkuchen. Acht ganze Eier werden mit 500 8 Zucker 30 Minuten lang gerührt, dann fügt man hinzu: 375 8 feingewiegte süße Mandeln, 100 8 Zitro nat, die Schale einer Zitrone, beides fein ge schnitten, 5 8 gestoßene Nelken, 3 g Kardamom, 5 g in Rosenwasser aufgelöste Pottasche und ein Pfund Weizenmehl. Wenn alles gut mit einander vermischt ist, streicht man die Masse dick auf rund oder länglich geschnittene Oblaten und bäckt sie bei gelinder Hitze. Nachher kann man sie mit einem Zuckerguß versehen. Dazu nimmt man 150 g Puderzucker, ein Eiweiß und zwei Teelöffel Zitronensaft, rührt die Masse, bis sie ganz schaumig ist und streicht dann den Gutz über die Kuchen Gewürzplätzchen. Hierzu sind erforder lich: 500 g Honig, 500 g Zucker, 350 g süße, 50 g bittere, abgezogene und fein gewiegte Mandeln, 600 g Weizenmehl, 100 ,g ge schnittenes Zitronat, 3 g Nelken, 4 g Zimt. 3 g Kardamom, alles fein gestoßen, und die abgeriebene Schale einer Zitrone. Zucker und Honig werden aufgekocht und über die Zutaten gegossen. Man arbeitet alles gut miteinander durch, gibt zuletzt 15 g in wenig Wasser aufgelöste Pottasche hinzu, durchknetet nochmals tüchtig und rollt dann den Teig einen halben Zentimeter dick aus. Nun sticht man Plätzchen oder Figuren aus, die man bei Mittelhitze bäckt. Nach Belieben kann man sie nachher mit einem Zuckerguß versehen. Pfefferkuchen. Man kocht 1 KZ Honig und gießt ihn über I k^ Zucker. In diese Masse gibt man: 2,25 kg Weizenmehl, 16 8 Zimt, 8 8 Nelken, 8 8 Kardamom, alles fein ge- stoheu, 250 g fein geschnittenes Zitronat, 500 8 süße Mandeln, die man nur abwischt und dann gröblich hackt sowie 30 8 in wenig Wasser apfsetSstr Pottasche. Der Teig wird tüchtig geknetet/ so daß er eine glatte, feste Masse bildet. Dann wird er einen halben Zentimeter dick ausgemangelt und mit verschiedenen Formen ausgestochen. Man legt die Kuchen auf ge fettete, mit Mehl bestäubte Bleche und bäckt sie bei mäßiger Hitze. Feiner Pfefferkuchen. 375 8 Honig wird mit der gleichen Menge Zucker aufgekocht. Dann gibt man hinzu: 200 8 süße und 50 g bittere, abgezogene, feinaehackte Mandeln, 100 g fein geschnittenes Zitronat, 5 g feinen Zimt, 5 g gestoßene Nelken, Saft und Schale einer Zitrone, eine halbe Tasse Rosenwasser, 10 8 in wenig Wasser aufgelöste Pottasche und 750 8 Weizenmehl. Der Teig wird schnell gut durchknetet, dann ausgemangelt und mit Formen ausgestochen. Man bäckt bei mäßiger Hitze und glasiert dann die Kuchen. Korinthenpudding. Ein viertel Liter Milch, 75 8 Butter und 150 8 Weizenmehl rührt man über dem Feuer ab. Dann kommen vier Eigelb, die abgeriebene Schale einer halben Zitrone, eine Prise Salz, Zucker nach Ge schmack, 125 8 Korinthen, ebensoviel geriebene Semmel und zuletzt der Eierschnee hinzu. In einer gebutterten Form läßt man den Pudding ein und eine halbe Stunde kochen und gibt ihn mit einer Fruchtsohe zu Tisch. Kleine Apfelsinenkuchen. 250 g Zucker rührt man mit drei ganzen Eiern schaumig, gibt 125 8 fein gehackte sütze Mandeln, die ganz fein abgeriebene Schale von zwei Apfelsinen, einen Teelöffel Zimt, 100 8 Weizenmehl, sowie ein halbes Backpulver hinzu und verrührt alles gut. Von dem Teig setzt man kleine Häufchen auf ein gefettetes Blech und bäckt sie bei mäßiger Hitze. Mandelnüsse. 175 8 Butter rührt man zu Sahne und gibt dann 500 8 Zucker, 500 8 Weizenmehl, 250 8 geriebene süße Mandeln, die abgeriebene Schale einer Zitrone und einen Teelöffel Natron hinzu. Ist alles gut verrührt, so setzt man kleine Häufchen auf ein gefettetes Blech. In die Mitte drückt man eine Sultanine. Bei gelinder Hitze werden die Plätzchen gebackc Braunschweiger Honigkuche... 500 8 Honig, man kann auch Sirup nehmen, kocht man auf und gibt 500 g in einem viertel Liter Wasser aufgelösten doch nicht gekochten, Zucker und 1 Kg Weizenmehl hinzu, verknetet alles gut und läßt es zugedeckt im verschlagenen Raume zwei Wochen stehen. Dann gibt man zu der Masse zwei Eier, 200 g grob gehackte, abge zogene süße Mandeln, 150 bis 200 g Korinthen, 10 g Zimt, 5 g Nelken, 5 8 Ingwer, alles gestoßen, und 20 8 Hirschhornsalz. Der Teig wird nun tüchtig durchgeknetet, bis er ge schmeidig ist. Dann gibt man ihn auf gefettete, mit Mehl bestäubte Bleche und verteilt ihn möglichst gleichmäßig, belegt ihn dann mit halben Mandeln und Zitronatstücken und bäckt ihn bei mäßiger Hitze. Wenn man ihn. so lange er noch warm ist, mit ganz dünn ausgelöstem Gummiarabikum bestreicht, erhält er schönen Glanz. Man kann ihn nach Belieben auch mit einem Zuckerguß versehen. Kleine Gewürzkuchen. 500 8 Zucker werden mit fünf ganzen Eiern schaumig ge rührt, dann kommen hinzu: 500 8 feines Weizenmehl, 200 8 zerlassene Butter, die ab geriebene Schale einer Zitrone, eine halbe Stange Vanille, ein Teelöffel feiner Zimt, eine Messerspitze gestoßene Nelken und ein halbes Backpulver. Alles wird zu einem nicht zu festen Teig verknetet, der sich ausrollen läßt. Man sticht Plätzchen davon aus, legt sie auf ein gefettetes Blech und bäckt sie erst am nächsten Tage bei mäßiger Hitze zu schöner Farbe. Sahnenbonbons. Zu einem halben Liter süßer Sahne gibt man 500 8 feinen Zucker, eine Stange ganz fein gehackte Vanille, sowie 125 8 gröblich gehackte, abgezogene süße Mandeln. Statt der Sahne kann man auch Vollmilch verwenden, muß dann aber etwas Vutter hinzugeben. Man verrührt alles gut und kocht bei schwachem Feuer unter be ständigem Rühren, bis die Masse breiartig ge worden ist. Dann gießt man sie auf mit feinem Oel bestrichene Porzellanplatten oder flache Schüsseln und verteilt sie gleichmäßig. Bevor die Masse erkaltet, schneidet man sie in Vierecke und wickelt diese in seines Pergament- vavier. Neues aus Stall und Hof. An Pferde zu verfütternde Rüben müsse» gewaschen werden, iveil sonst der anhaftende Sand, Schmutz und erdigen Teile zu schweren Koliken, den gefürchteten Sandkoliken, führen können, die oft genug sogar mit dem Tode endigen. W—e. Bei schwer melkenden Kühen sind die Striche häufig mit einer derben Haut überzogen. Mit Erfolg hat man bei solchen Tieren die Haut dadurch weicher und geschmeidiger gemacht und sich selbst das Melkgeschäft erleichtert, daß eine ge kochte Kartoffel vor dem Melken zwischen den Fingern weich gerieben wird. Das Einsetten der Hände und Striche ist aber nicht zu empsehlen, La das verwandte Fett häufig ranzig ist und der Milch einen üblen Nachgeschmack verleiht. Stets aber soll rein ausgemolken werden, vr. Ws. Jodkali beschleunigt und verstärkt das Rauschen von Jungsauen. Sauen, insbesondere Jungsauen, die schwer bzw. sehr still rauschen, verabreiche man Jodkali. Ich konnte des öfteren Vie Beobachtung machen, daß Jod das Rauschen bei Jungsauen sehr verstärkt bzw. beschleunigt. Von einer Gruppe von zehn Sauen zum Beispiel, geboren im Januar 1026, wurden fünf Sauen mit Jodkali gefüttert, fünf ohne. Die Sauen wurden versuchsweise sehr früh mit einem Eber zusammen gebracht. Bei jeder Gruppe von fünf Sauen war ständig ein Eber. Bei der Jodgruppe erhielt auch der Eber Jod, bei der anderen Gruppe nicht. Die beiden Eber waren übrigens Wurfgeschwister. Es ergab sich, daß die Saue» der Jodgruppe in der Zeit vom 16. Dezember 1926 bis 3. Januar 1927 ferkelten, und zwar am 16. Dezember, 18. Dezember, 20. Dezember, 3. Januar, 3. Januar. Von den ohne Jod gefütterten Sauen ferkelte eine am 15. Dezember, also ebensofrüh, bzw. einen Tag eher als die erste Jodsau. Die anderen kommen aber erst später, am 7. Januar, 8. Januar, 14.Januar und 19. Januar. Durchweg ferkelten also die mit Jod gefütterten Jungsauen einige Wochen früher als die Sauen ohne Jod. Besonders interessant ist folgender Fall: Ich hatte zwei Sauen als Zucht läufer gekauft. Beide Tiere kamen in ein und dieselbe Herde und auf Weide. Die Tiere blieben Tag und Nacht draußen. Als die Sauen alt genug waren, erhielt der Schweinemeister Auftrag, die Sauen zu beobachten und zum Eber zu lassen. Die eine Sau wurde nach kurzer Zeit belegt, bei der anderen wurde kein Rauschen bemerkt. Die eine Sau war bereits hochtragend, da ließ der Schweinemeister sagen, ich Hütte als zweites wohl nicht einen Zuchtläuser, sondern einen geschnittenen Mastläufer gekauft. Na, annehmen konnte man es bald. Ich ließ die Sau von der Weide fortnehmen. Sie kam in eine andere Herde, die Futter im Stall erhielt. In das Futter erhielt sie Jodkali. Nach ganz kurzer Zeit rauschte die Sau und wurde belegt. Nach drei Wochen rauschte sie um und nahm aber von der neuen Bedeckung auf. Sie ferkelte zum erstenmal im Alter von einem Jahr vier Monaten. Die Jodgabe wird am besten folgendermaßen verabreicht: Man löst festes Jodkali in Wasser auf, und zwar 10 g in 1 Liter Wasser. Von dieser Lösung verabreicht man der Sau täglich 10 oem. Dadurch führt man der Sau 200 mg Jodkali zu. Die Flüssigkeit mengt man einfach zwischen das Futter, so daß kein lästiges Eingeben nötig ist. Dasselbe wie für Jungsauen wird auch für ältere Sauen gelten, die nur noch schwer aufnehmen. vr. L. Um im Winter den Hühnern das erforderliche Grünzeug und die notwendige Bewegung zu verschaffen, hängt man ihnen inmitten des Scharraumes von der Decke herab mittels eines Bindfadens einen Kohlkopf am Strunk derartig auf, daß die Hühner zum Picken danach springen müssen. Dann sind Genuß und körperliche Bewegung miteinander vereint, und die Körperwärme wird gesteigert. In Er mangelung eines Kohlkopfes tut eine Runkel rübe annähernd die gleichen Dienste. Es taugt für die Hühner nicht, wenn sie im Winter an dauernd frierend und bewegungslos in einer Stallecke hocken. Sz. Neues aus Selb und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer Felder und Gärten die in der Rar, größerer Städte oder im Industriegebiet lieget!. bedürfen in erster Linie einer öfter zu wieder holenden Kalkung. Der Rauchschaden ist oft ganz erheblich. Es enthält nämlich der Rauch infolge der schwefelkieshaltigen Steinkohlen wechselnde Mengen von Schwefelsäure. So fielen im Umkreis einer größeren Stadt mit dem Rauch jährlich 35 8 schwefelige Säure aus ein Quadratmeter nieder, die, aus das Viertel- Hektar berechnet, diesem jährlich 62 kg Kalziumoxyd (Aetzkalk) entzogen. Und wenn sich das verschiedene Jahre wiederholt, dürfte nicht viel Kalk im Boden übrig geblieben sein. Deshalb unterlasse man nicht, während der Winterzeit seinem Feld oder Garten Kalk zu zuführen. Meistens wird diese Kalkung sehr angebracht sein, besonders aber in der Nähe von Städten. Ws. Grünland zu Winterbcginn düngen! Auf Wiesen und Weiden kommt Kunstdünger nur dann znr vollen Wirkung, wenn der Boden gar ist. Um Bodengare zu schaffen, müssen diese Flächen mindestens alle vier Jahre mit Kompost und, wenn er nicht genug vorhanden, mit Kattoffelkraut, Spreu, Torfmull, Stall mist überdeckt werden. Unter dieser Decke wird dann der Boden gar. Besonders notwendig und erfolgversprechend ist solche Abdeckung in trocknen Lagen. Aber auch hier darf sie nicht so stark sein, daß die Pflanzen darunter er sticken. Dann wird zu Wintersanfang die Wiese gekalkt und auch mit einer ausreichenden Kali- vnd Phosphorsäure-Gabe und schließlich auch mit Stickstoff versorgt. Ja, mit Stickstoff, denn dieser ist auf Grünland besonders vorteilhaft angebracht. Mit ihm sollten sich die Pflanzen noch vor Wintersanfang ordentlich voll saugen, Rescrvestofse einlagern. Sie überstehen dann leichter den rauhen Winter. Nur auf solchen Flächen, die infolge scharfer Ostwinde leicht auswintern, ist die Stickstoffdüngung weniger angebracht, denn sie beschleunigt im Frühjahr das Ausschlagen der jungen Triebe. Und dann frieren diese auf solchen exponierten Lagen plötzlich ab, und die Weiterentwick lung hat eine empfindliche Unterbrechung er litten. M Wi. Die Asseln können sowohl im Garten durch Annagen der auf dem Boden liegenden Früchte und der Keimpflanzen, wie auch im Keller und in Vorratsräumen schädlich werden. Als Vor beugungsmittel hilft nur ein pünktliches Zu decken der in Töpfen keimenden Pflanzen mit Glasplatten. Und in den Keller kann man faulendes Obst als Fangmittel legen oder Moos, auch ausgehöhlte Rüben oder auch Hufe von geschlachteten Tieren. In wenigen Tagen sind diese Gegenstände dicht mit Asseln durch setzt. Man wirft sie in kochendes Wasser und legt sie dann von neuem aus. Wichtig ist es, zu wissen, daß die Asseln eine Lieblings nahrung der Spitzmäuse sind. Diese sind des halb nach Kräften zu schonen, denn sie gehörckr zu den allernützlichsten Tieren, die wir in der Kleintierwelt haben. Ihr Gebiß wejst sie in erster Linie auf Insektennahrung hin. Im Winter kommen die nützlichen Spitzmäuse häufig in die Stallungen und Scheunen und liegen hier sehr eifrig der Asselnjagd ob. Daher schone man die Spitzmäuse in jeder Weise. Ws. Neues aus Haus, Rüche und Keller. Eine erprobte Konservierung von Kaninchen fleisch. Zunächst wird das Fleisch in halb Essig, halb Wasser gekocht. Zutaten: Salz, Pfeffer, Zwiebeln und Lorbeerblätter nach Geschmack. Dann setzt man auf 500 8 Fleisch eine Tafel Gelatine hinzu. Nachdem alles gargekocht ist, wird das Fleisch mit der Flüssigkeit in einen irdenen Topf getan, wobei diese das Fleisch gut bedecken muß. Nach dem Gerinnen kann man allenfalls noch etwas Fett oder Paraffin zum Luftabschluß übergießen. Der Topf wird mit Papier verschlossen und an einem Kühlen Ort aufbewahrt, dann hält er sich monatelang. W. Seroiettenknödel. Zm.i alte Semmeln werden halbfett, blättrig geschnitten und in eine Schüssel getan Man kocht sm Glas Milch mit einem s Siyroßen Stück Butter und gießt sie über die , ftÄnMSl, As MÜS zudeckt, bis sie erkaltet ist. i Man verrührt sie alsdann, zu Brei, gibt etwas gewiegte Petersilie, Saiz und zwei EBE« dazu und zuletzt den Schnee der zwei Eier. Eine saubere Serviette wird gebrüht, «was mit Mehl bestreut und darauf die Semmel- mass« getan, über der man die Serviette zu- sammenknotet, aber so, daß Raum bleibt zum Aufgehen des Kloßes. Ueber einen Topf mit kochendem Wasser legt man «inen Holzlöffel und hängt daran die Serviette mit dem Kloß- teig, der ganz mit Wasser bedeckt sein muß, und kocht ihn eine halbe Stunde. Frau A. ftrL. Gebratene Ente. Die Ente wird sauber zu- rechtgemacht, gewaschen und abgetrocknet. Me Leber und den Magen hackt man nebst 2 Scha lotten und einem Sträußchen grüner Petersilie recht fein, mischt dies mit 5—6' gekochten, fein zerdrückten Kattoffeln, 125 8 würflig geschnittenem rohen Schinken und ebensoviel geschabtem Lustspeck, dünstet diese Masse 5 Mi nuten mit etwas Butter durch und gibt zuletzt Salz, eine Prise Pfeffer, ein wenig Muskat nuß und 1—2 Eier dazu. Mit dieser Farce wird die Ente gefüllt, zugcnäht und m Butter bet fleißigem Begießen gebraten. Die Soße wird entfettet, abgeschmeckt, wenn nötig mit etwas Fleischbrühe verlängert, mit ein wenig Weizenmehl gebunden und mit 10 Tropfen MagK's Würze fertig gemacht. M- A Walnußplätzchen. 125 8 Walnüsse und ebensoviel abgezogene süße Mandeln werden fein gerieben, 375 8 Zucker und fünf Eiweiß hinzugegeben und über gelindem Feuer gedunstet, indem man tüchtig darin rührt. Nach dem Erkalten gibt man 200 8 feines Weizenmehl, sowie etwas Vanille und abgenebene Zitrone zur Masse und durchknetet alles gut. Auf «in gefettetes, mit Mehl bestäubtes Blech setzt man kleine Häuschen und bäckt di« Plätzchen bei gelind er Hitze goldgelb. 2. Ba. Bienenzucht. Die leeren Reservewaben bilden ein kost- bares Betriebskapital für jeden fortschrittlich gesinnten Imker und sind deshalb sorgfältig in der Zeit ihrer Nichtverwendung vor den ge fräßigen Wachsmotten zu schützen. Entweder hängt man diese auf dem zugigen Dachboden an Lattengerüstcn auf oder man schlägt jede einzeln in Zeitungspapier und verpackt sie zwischen Steinklee in eine gutschließende Kiste. Bedrucktes Papier (Druckerschwärze) und Stein klee sollen einen Schutz gegen die Motten bilden, jedoch möchten wir nicht gar zu sicher darauf bauen und diese Waben dennoch zeit weise einer Durchsicht unterziehen. Ideal ist freilich zum Aufbewahren ein Wabenschrank mit einer Schweselvorrichtung, welchen man sich bei einigem Geschick aus einem nicht mehr benutzten Kleiderschranke leicht selbst Herstellen kann und in welchem man auch zeitweise die gefüllten Honigwaben aufbewahren kann. H. Neue Bücher. „Naturschutz-Zeitschrift." Herausgegeben im Namen der Staatlichen Stelle für Natur- denkmalpslege in Preußen, unter Mitwirkung namhafter Autoren von Professor Or. W. Schoenichen Verlag von 2. Neumann, Neu damm, Bez. Ffo. Preis bei monatlich ein- maligem Erscheinen vierteljährlich 2,50 KIA. Vorliegende Zeitschrift wirbt für den großen und" durchaus berechtigten Naturschutzgedanken unseres deutschen Heimatlandes und will alle diejenigen vereinen, die sich in diesem Ge danken eins wissen Heute gilt es nicht nur allein selten und wettvolle Schöpfunger der Natur vor sicherem Untergang zu retten und der wissenschaftlichen Forschung zu erhalten, sondern es gilt gemeinsame Arbeit und gemein sames Ziel sowie die Publizierung einer humanen Einstellung allen Lebewesen gegenüber Aus diesem Grunde entfaltet die Naturschutz-Zeit schrift eine segenbringende Tätigkeit bei allen, die ein empfängliches Herz für di« Schönheit der Natur und die Eigenart Deutscher Heimat erde haben. Lehrreiche Abhandlungen und ein vorzügliches Bildwerk unterstützen diesen edlen Gedanken und lassen ihn dem Ziele der Ver wirklichung näher bringen. Jedem Naturfreund kann daher nur empfohlen werden, sich die ! Zeitschrift zu kalten.
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