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Wilsdruffer Tageblatt : 15.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192712152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271215
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-15
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.12.1927
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EiseMhMU des Berlin-MW-, «er Schnellzuges. ! Nürnberg, 14. Dezember. Einer Mitteilung des der > Reichsdahndircklion Nürnberg zufolge, ist heute nachmittag gegen 17^ Uhr die Lokomotive und ein Packwagen des Schnellzuges ; 0 4V in der Nähe von Lichtenftls entgleist. Der nachfolgende f Personenwagen wurde beschädigt. Bisher sind sieben Personen als verletzt gemeldet. Als Ursache des Unfalls wurde festgestellt, Satz der von Lichtenfels kommende Eilgüterzug bei der Einfahrt auf einen auslaufenden Leerwagenzug ausstieß und einen Wagen dieses Zuges gegen den Schnellzug warf. Der Präsident und der Betriedsdezernent der Reichsbahndirettion Nürnberg haben sich an dir Unfallstelle begeben. Kleine Nachrichten Mecklenburgische Fürstenabfindung angenommen. Schwerin. Der Landtag von Mecklenburg-Schwerin har »en Vergleichsborschlag zwischen der mecklenburgischen Staacs- rcaierung und dem ehemaligen grosthcrzoglichen Hause mit allen gegen zwei kommunistische Stimmen angenommen. Finanzminister Asch erklärte u. a., datz nach dem Vergleich gegenüber der Auswirkung des Schiedsspruches in dem gleichen Zeitraum etwa sechs Millionen Mark gewonnen würden und nach Ablauf dieses Zeitraumes sowohl die ver bleibende Schuld wie die verbleibende Jahreszinsentast fast auf die Hälfte gegenüber den Vertragszahlungen herabgedrückt würde. Die Sprecher aller Parteien, mit Ausnahme der Kommunisten, stimmten dem Vcrglenpsvorschlage zu. Württemberg gegen de» Einheitsstaat. Heilbronn. Bei einem Besuch, den der württembergisckr Staatspräsident, Dr. Bazille, der Stadt Heilbronn abstattele, erklärte Dr. Bazille, die schwierigste Frage der Gegenwart sei bas Verhältnis zwischen Reich und Ländern. Die Annahme, »aß durch die Schaffung des Einheitsstaates Ersparnisse er- velt würden, beruhe aus einer Illusion. Er erklärte weiter, daß die Beseitigung der selbständigen Länder einen großen Verlust für das deutsche Volk bedeuten würde. Wenn der Einheitsstaat wirklich dem Zuge unserer Zeit entsprechen würde, so könnte man sich mit ihm wie mit einem historisch notwendigen Ereignis abfinden; in keinem der großen Föde rativstaaten der Welt, weder in Amerika »och in Rußland, noch m der Schweiz, machten sich aber unitarische Tendenzen geltend. Sie seien lediglich in Deutschland zu verzeichnen. Den Ein heitsstaat müsse man deshalb ablehnen. ? Hus unserer Keimst j Wilsdruff, am 15. Dezember 1927. Zer LMnmiMliA Verein «.der Lauim. Hanssranenverein hielten -Astern nachmLtag im „Adler" eine gemeinsame Sitzung ab, Lie em-e festliche Note dadurch erhielt, daß der Hausfrauen- verein die Feier seines 4. Stiftungsfestes mstbeging und die auf Ahr angesetzte gemeinsame Kaffeetafel mit dem notwendigen Geibäck ausstattst-e. Herr 'Rittergutspächter Böhme-Klipp- - hausen tonnte eine überaus große Zahl Erschienener begrüßen, in ! besonderer Weise den Vorsitzenden der Kreisdiröktion, Herrn - Oskonomierat Welde, Herrn Geschäftsführer Dr. Thoering- Dresden, die beiden Vortragenden Herren Lippert-'Schmlobewalde und Lippert-Steinbach, sowie Fräulein Sachse, die mit ihren Kochschülerinnen den vorzüglich mundenden Kuchen hergestellt hatte. Eine besondere Veranlassung führte den Kreisdirsktor, Herrn Oekonomierat Welde, her. Nachdem er dem Landwirt schaftlichen 'Verein im allgemeinen und seinem Leiter besondere Anerkennung gezollt hatte, überreichte er unter chrenden und be glückwünschenden Worten Herrn Oberlehrer Kantor Hientzsch, , der lange Jahre das Amt des stellvertretenden Schriftführers ver- ! -waltet und -Herrn Gutsbesitzer Philipp-Blankenstein für j mehr als 40jährige treue Mitgliedschaft im -Vereine -je eine Ehren urkunde für Verdienste um die Landwirtschaft. Eine besondere Auszeichnung erfuhr durch Herrn Dr. Thoering auch ein treuer Arbeitnehmer, der Grvßknecht Paul -Kurt Müller , der länger als 10 -Jahre -beim Gutsbesitzer Alwin Pietzlch in -Sora in Dien sten steht. Ihm wurde die silberne Nadel für Treue in -der Arbeit mit anerkennenden Worten -überreicht. Nachdem Herr Kantor Oberlehrer Hientzsch für die Ehrung gedankt -hatte, -wurden -verschiedene Eingänge -erledigt. Herr Böhme gab bekannt, daß in der -nächsten -Versammlung, die gemeinsam mit -dem Haus frauenverein und dem Verein -junger Landwirte -am 4. Januar stattfindet, Herr Landwirtschaftsassessor Schanz - Dresden einen Lichtbilder-oortrag über ^Landschaftliches und Landwirtschaftliches von -einer Studienreise auf der Donau durch Ungarn nach Ru mänien, Beßarabien und der Hohen Tatra" Hält. Später wolle Herr Dr. Kumpe-Munzig von seiner 'Reise durch Mnnland er zählen. Nächsten Freitag finde eine Sitzung -der KreisdirMon in Dresden, am Sonnabend die -außerordentliche Hauptversammlung des Landbundes in Meißen statt, zu der besonders auch die -Land- wirtsfrauen und die -jungen Landwirte eingeladen seien. An schließend gab Herr Böhme einige erläuternde Worte über Dänemark im allgemeinen, -von hem -er ja bereits vor zwei Jahren auf Grund eigener Anschauung einmal berichtete. Seiner -Ini tiative und seiner Vermittlung -verdanken es denn auch die beiden Herren Lippert jun., daß -ihnen Gelegenheit geboten wurde, 7 Monate lang eine praktische Lehr- und Studienzeit in einem landwirtschaftlich hochentwickelten 'Gute in Dänemark zu absol vieren. Was sie nun -in und um den Herrenhof zu Rodstens-eye -gesehen-, gelernt und erlebt haben-, das wußten beide an Hand von zahlreichen Lichtbildern anschaulich zu erzählen. Herr L-i p perl- Schmiedewalde bestritt -Anfang und Schluß. Er 'wie -später sein i Vetter -daMe zunächst Herrn Böhme für -die ihnen bewiesene tä tige Mithilfe, schilderte Einreiseschwierigkeiten und die Eindrücke auf- -der lFahrt durch deutsches und dänisches Land bis zur Ankunft in Rodstens-eye. Dann erzählte -Herr Lippert-Steinbach von dem Leben und Treiben daselbst. Rodstens-eye -ist ein sog. Herren hof mit 500 Acker Land, wovon 360 unter dem Pfluge stehen. Man fühlt sich dort an -keine Fruchtfolge gebunden und treibt mehr -freie Wirtschaft. Von -der Weitsaat und vom Hacken will man nichts wissen. Die Getreideernte wird sehr intensiv be trieben. Am die Maschinen auszunutzen, wurde -in drei Schich ten gearbeitet. Die Scheunen find aufs praktischste mit Höhen förderer und Hebevorrichtungen eingerichtet. Kartoffeln werden sehr -wenig ang-ebaut, weil sie nicht gedeihen, dafür aber umso mehr Kohl- -und Runkelrüben. Das Verziehen wird durch Hacken ersetzt, das schneller gehen soll. Um -die Arbeiter zu Höchstleistun gen anzuspornen, werden für Mehrleistungen Prämien gezahlt. Mit der Heugewinnung wird wenig- Federlesen gemacht. Das Gras wird einfach in hohe Böcke zuf-ammengetragen und träumt nun seiner Bestimmung entgegen. Mit großem Erfolge wird der Grassamenbau bettieben, da er wenig Arbeitskraft erfordert. Die landwirtschaftl. Arbeiter werden gut bezahlt, man beschäftigt freilich weniger als bei uns und verlangt dementsprechend höhere Leistungen. Alle Viehställe sind so praktisch wie möglich einge richtet. Alle Milch kommt zur -Genoffenschaftsmolkerei. Die Schweinezucht und Mast ist ganz -auf die Ausfuhr nach England . eingestellt. Der Pferdestall ist das -Schmuckkästchen des Hofes. Die - -Aufnahme sei die denkbar freundlichste gewesen, nur -ungern feien sie -nach Ablauf -der vereinbarten Keil von Rodstens-eye geschieden. In der nun eintretenden Pause nahm Herr Rittergutspächter Dr. Kunze- Weisttopp das Wort, -banste den beiden Vortragen den und begrüßte es besonders, -daß aus unserm -Kreise junge Landwirte berufshalber sich den Wind des Auslandes um die Nase wehen ließen; -die -praktischen Auswirkungen kämen schließ lich der gesamten Landwirtschaft zugute. Dann setzte Herr Lip pe r t - Schmiedewalde feine Ausführungen fort mit einer Schilderung von Land und Leuten, mit denen sie auf ihren öf teren Reisen zusammenkamen. Besondere Erwähnung -fand das innige -Verbundensein der -landwirtschaftlichen -Arbeitgeber mit ihren Arbeitnehmern, Eigenheiten der dänischen Rinder- -und Schweinezucht, das vom Staate wie -von -den Landwirtschaftlichen Vereinen -besonders gepflegte -Versuchewesen, das -Schulwesen und die Ausbildung der Eleven, die Tätigkeit der lan-dwirtschaWchen Konsulenten, Flurbegehungen, Ausstellungen und das hochent wickelte Genossenschaftswesen. Reicher Beifall folgte den Aus führungen, für die -der Vorsitzende noch besonders dankte. Damit war der Bersammlungstsil erledigt und die Stiftungsfeier des Hausfrauenver-eins trat wieder in Erscheinung. Musik hatte sich eingesunden und nach deren -einschmeichelnden Weisen wurde noch einige Stunden in froher Stimmung das. Tanzbein -geschwungen. Merkblatt für den 16. Dezember. Sonnenuntergang 15" t Mondausgang — Sonnenaufgang 8"!! Monduntergang 12" 1742: Gebhard Leberecht von Blücher geboren. I77Ü: Ludwig van Beethoven geboren. * Vom Helfenwollen und Helfenkönnen. Helfen wollen gar manche. Nicht alle. Denn die da sagen: „Nun will ich dem und jenem mal helfen, damit er wieder m i r hilft wenn ich es brauche", wollen nicht helfen, sondern Geschäft. Für diese ist ihr Helferwille nur eine Sparbüchse, in welche sie die mageren Groschen sorgsam be rechneter Tat, äußerer und innerer, hineintun und sofort reichliche Dankbarkeitszinsen fordern, um dann, bei erster sich bietender Gelegenheit, die Sparbüchse zu zerschlagen und deren ganzen Inhalt wieder in die eigene Tasche zu schütten. Sie fragen auch meistens dann nicht danach, ob solche ihre Ueberflußgroschen denn schon ihren Sinn und ihre Aufgabe erfüllt, ob sie auch wirklich bereits geholfen haben. Sie betrachten eben nicht nur die hineingetanen Groschen, son dern auch die Sparbüchse als ihr Eigentum und die erwar teten Dankbarkeitszinsen als ihr gutes, unumstößliches Recht. Ist das nun Helfen oder Geschäft? Noch schlimmer jene,, die da helfen, um allgemeiner, äußerer Ehrung und Anerkennung willen. Sie nehmen gleich mit beiden Händen von zwei Seiten! „Ja," werdet ihr mir vielleicht dann antworten, „um was soll denn dann also das Helfen getan werden?"! Ich will euch sagen, was ich dazu meine: um der Liebs willen. Um der Liebe willen . . .?? Ja, aber, wenn ich die Menschen, denen ich helfe, gar kaum kenne! Oder, wen» ich zu diesen Menschen in gar keiner inneren Beziehung stehe. . .! Lange zu kennen brauchst du solche hilfebedürftigen Menschen auch gar nicht; wenn du sie nur er-kennst in ihrem tieferen Wesen und in der wahren Last ihrer Not. Dazu braucht's nicht immer langer Bekanntschaft! Wenn du aber innerlich in keiner Beziehung zu ihnen, oder — um ein Mißverstehen auszuschließen — zu ihrer Not und ihren dar- aus erwachsenden Leiden stehst, dann bist du auch nimmer imstande, ihnen zu helfen — du magst noch so reichlich inne res und äußeres Gut über sie ausschütten. Deine Tat wird dann immer irgendwie zu Eigensucht hinkreisen. Ist eine schwere und ernste Sache um jedes Helsen! Nicht hastig und unüberlegt dürfen wir zuspringe», wenn nicht Schaden erwachsen soll! Helfen, ungewandt und taktlos dargebracht, richtet nicht auf und stützt nicht, sondern demütigt und bindet den, dem es zuteil wird. Wer aber helfen — wirklich und wahrhaft helfen — will, muß es lernen: aufrichten und neuen Akut, neues, starkes Selbstbewußtsein dem geben, der diese Hilfe empfängt. Wir müssen immer wieder uns daran erinnern daß nur eigen Erarbeitetes, Errungenes, Erkämpftes schöpfe risch ist und die Kräfte froh wachsen und sich entfalten läßt. Unserer — der Helfenden — Teil ist es nur: dem, welcher Ler Hilfe bedarf, die Hindernisse wegzuräumen, die er mit seiner augenblicklichen Kraft nicht mehr überwinden kann, diejenige Last ihm zu unterstützen, welche ihn niederhält, seinen Nacken beugt, daß er nicht mehr sich aus dem Weg staube aufrichten, nicht mehr Ziel und Himmel erschauen kann. Wollen wir es uns einmal tiefernst sein lassen mit dem Helfen aus starker, uneigennütziger Liebe zum großen All- Leben und seinem Hinaufwege sonne-zu! Jener fraglosen Liebe, die nicht das Ihre sucht, die nicht nach Vorteil kragt, die freudig hilft um ihrer selbst willen; d-r dann aber auch Liebe antwortet, stark, groß, unerwartet. Liebe aber ist größer als Dankbarkeft! Eine Urkunde uns dem Jahre 1720, die der Amtsverwalter Friedrich Wilhelm Pöllmann in Moritz burg -ausstellte als Zeugnis s-ür -einen- George Jacob, -der in W.ls- druff beim Meister u-n-d Lohgerber Ru-mrich das Lohgerber- HandwerE erlernen wollte, befindet sich in dem Besitz eines he figen Einwohners -und -wurde -uns dankenswerter Weise -von dem- selben zur Wiedergabe zur Verfügung gestellt. Sie lauiett „Des Allerdurchlauchtigsten Großmächtigsten Fürsten und Herms, Herm Friedrichs Au-gusti, Königs in Pohlen, Großher- zog-ens in Littauen, zu 'Reußen, Preußen, Madooien, Samogi- tien, Kiovi-en, Vothinien, Podolim, PMachien, Liefl-and-t, Smolensco, Severien -und Zschemicovien, He-rzogens zu Sachssen, Jülich, El-ooe, Berg, Engem und Westphalen, des Römisch, -heil. Reichs, Erz Marrschalls und Churfürstens, Landtgrafens in Thü ringen, Marggrafens in Meißen-, auch- Oder- und Nieder Lau- ßitz, Burggrafen zu Magdeburg, gefürsteten Grafens zu Henne- s berg, Grafens zu -der Mark, Ravensberg -und Barbey, Herms , zum Ravenstein, Meines Allergnädigsten -Herms der -Zeit de- - stallter Ambtmann zu Morizdurg, Ich, Friedrich Wilhelm P-üll- , mann, entbiethe hiermit allen -und jeden, so diesen- offenen Bv-eiff s s-öhen, -leisen oder veMen- hören- w-srden, meiner nach Standes s Gebühr gchließenste -und willigste Dienste auch freundl. Gruß zu- - vor, andey zu wissen fügende, -daß -unten gesetzten dato, -mir Ge- - org-e Sacok Gastwirth 'n -Eisenberg zu vernehmen gegeben, was - gestalten -sein Sohn 'George -gleichen Nahmens dey Johann f Christoph Rumrich, Mester -u. Lohgerber in Wilsdruff das L-öh- - gerber Han-dtwerck zu erlernen, gesonnen, -und zu -solcher Behufs s seiner ehel. Gebührt und r-edl. Verhaltens halber begla-ubten Gr- > zeugnässes benötiget wäre, mich andey ersuchende, ihm dergleichen ' nach Befinden Wiederfähren- zu taffen, Allermaßen denn Jmpe- tränt nicht nm vermittelst eines, -aus dem dey -der Kirche zu Rei- - chenberg, -vorhandenen Trau- und Tauff-Buche beyg-ebrachten j -begl-audten Gezeugnüffes da-rgethan, sondern auch emgezogener ! Erkundigung nach- sich -gründl. bef-unden, und -mir selbst bok-annt, s -daß derselbe -sich hiebevor mit Hannß Marien, Hannß Türckens ! seel. -in EiseNberg -hinterlassene W-ittwe ehel. verlobet, -und -den 10. April 1695 in der .Kirche zu Reichenberg -öffentlich co-pultten lassen, auch nachmals ernannten -ihren Söhn Georgen, aus einem reinem, -keuschen, -unbefleckten Ehebette, recht ächt, frey tonischer und untadelhaffter, nicht -aber sclav-ischer -Art gezeuget, den 5. Ju- ny 1700 an das Licht dießer Welt gebohren, -auch den 7. ejusdem -drauff zur heil. Tauffe befördert, worbey als Tauffzeugen, Ge orge Detters, Kirchvater zu Reichenberg, Casper Stiehler, Bauer und Einwohner -und Christiana, Martin Jacobs Eheweib beyder- seits aus Effenberg zugegen gewesen, auch -überdies o-bdomeldter > Lltem, so wohl als ihr Söhn, sich ioderzeit, ehrlich, redlich, fromm und auffrichtig bezeiget. Ertheil-e iderohalben Amts- und Obrigksitswegen ernannten George -Jacoben jun. trafst di-eß-es, dessen -allen -wahres Geze-ug- ! nüß, Anne-ben dem, -oder diejenigen, -so er darum anlangen wird, - dienst- und freundl. ersuchende, Dieselben wollen dießen -allen völligen Glauben bsymeffen, -und dießen meinen Vorspruch letzt» ernannten Jacoben fruchtbar!, genießen -lassen. Dießes wird er seines Otts mit schuldigsten Dank und möglichster Dienftferttig- keit erkennen, und ich bin es um einen jeden hinwiederum zu er- wiedem willig und bereit. Zu dessen mehreren Ahrkund habe ich dießen Briefs -eigen- händig unterschrieben, und das allergnädigst mir an-vertraute Ambts-JnnfiegA wohlwiffenll. darunter hangen kaffen. -Geschehen -in Ambte Morizdurg -am Zwvlfsten Tage Men- ! fis Septembris im Jahr nach Christi Aniers Erlösers und Seelig- - machens Gebur-th Siebenzehnhun-dort -und Zwanzig. F r i e -d r i ch W i l h e l m P ü l l m a n n. * Der Arbestsmarkt in Sachsen. Das L-andsamt für Arbeits vermittlung berichtet über die Arbeitsmarktlage: Bei -den gegen wärtigen schwankenden Witterungsverhältniffen ist ein einheitlich gültiges Attest -über die Arbeftsmarktlage schwer abzugeben. In der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, im Gartenbau, in der Zie gelei- und Meinindustrie läßt die Nachfrage nach Arbeitskräften un allgemeinen -erheblich nach. Das Angebot an Arbeitskräften ist hier nahezu -allerorten gestiegen. Im Bergbau hielt sich! -da- gogen noch die Nachfrage nach Fachkräften. Das hielt sich dagegen noch die Nachfrage nach -Fachkräften. Das Baugewerbe hat wiederum Arbeitskräfte in größerem Amfang ausgenommen. Die Bautätigkeit -ist, -abgesehen von den höchsten Gebirgslagen, -wicht völlig -eingestellt worden. Immerhin ist das Angebot an Arbeits-ttäften durch die saffvnmäßige Einschränkung sehr erheblich gewachsen. — Die Arbeitsmarktlage -der großen Industrien ist, von -geringen Schwankungen -abgesehen, auf dem -Stande der letzten Wochen verblieben. Die Nachfrager nach Fachkräften und jungen Hilfskräften ist -dauernd lebhaft. — Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen hat immerhin durch die sai sonmäßigen Störungen der AuheNberufe erheblich zugenvmmen. Am 30. November wurden 55 137 Personen gegen 27 060 am 15. November aus der Arbeitslosenversicherung unterstützt, es ist -also -eine über öOprvzentige Steigerung -e-ingetreten; aus der Kri- senfürsvrge wurden -am gleichen Stichtage 12083 gegenüber 10185 am 1'5. November unterstützt. Hier ist also nur -eine ver hältnismäßig geringe Steigerung oingetteten. Zu -diesen Zahlen tritt noch die -Zahl der Nvtstandsarbeiter, die am -30. November 3986 betrug, insgesamt wurden also am 30. November 71 206 arbeitssuchende Personen unterstützt. ProtestversamÄAung gegen die Vertagung des Rentner versorgungsgesetzes. Nachdem -die Besprechung des -Gesetzent wurfes für das Rentnew-rrsorgungsgesetz auf unbestimmte Zeit abermals -vertagt worden ist, hat sich der Rentner eine erregte Enttäuschung bemächtigt, die nach Ausdruck drängt. Aus diesem Grunde hat -die Reichsorgcmisation — Der Deutsche Rentner- Hund, Berlin-Kassel — ein gemeins-am-es Vorgehen für geboten erachtet. -Auch im Freistaat Sachsen finden daher allerorten Pro- testversammlungen -in den bestehenden Ortsgruppen statt, die der Allgemeinheit erneut -ins Gedächtnis rufen sollen, -welches An recht an den Rentnern immer wieder verschärft begangen wird. — In Wilsdruff findet die Protestversammlung morgen Freitag nachmittag 2 Uhr im ,-Löwen" statt. Ausübung des Frrseurgewerbes. Der Stadttat hat mit so fortiger Wirkung -die Ausübung des Barbier-, Friseur- und Haarsormergewerbes -am 4. Adventssonntage sowohl wie an -den beiden Jahrmarktssonntagen in der Zeit von 2—0 Ahr nach mittags genehmigt. Der Gesangverein „Makreon" veranstaltet -kommenden Sonnabend 8 Ahr -im ,-Adler" seine Weihnachtsfeier und ladet im Inseratenteile -dieser Nummer -alle aktiven -und -passiven Mit glieder -herzlichst -ein. In -den .chindenschlößschen-Llchtspieten" kommt diese Woche ein von dramatischen Szenen -hvchbelebter Film „Der Bandit" zur Vorführung, Er -spielt im wilden Westen und handelt von Brautwerbung und Mädchenraub, von -Vergeltung und Liebe und klingt versöhnend aus. Ein nettes Lustspiel trägt weiter der an deren Geschmacksrichtung Rechnung. <Vgl. Ins.) Georg Stammler-Abend: Neue Wege der deutschen Jugend- Am Sonntag den 18. Dezember abends 7.30 Ahr veranstaltet Bund Artam im Saale des „Weißen Adler" einen Georg Stammler-Abend: Neue Wege der deutschen Jugend! Georg Stammler wird aus eigenen Werken lesen und die Aufgaben Ziele und Wege -der neuen Jugend aufweisen. Die Artamanen ge stalten den Abend mit Volkstanz, Liedern und Musik aus. Zn mehr als -hundert Lichtbildern wird das Arkamanenleben Werk und Feier, Tag- und Jahreslauf gezeigt werden. Aw Freunde der Jugend und diese selbst find zu- diesem Abend HM' sich -eingel-aden. Eintritt wird nicht erhoben. Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der sächsischen Wirt schaft. Die Spitzenverbände der sächsischen Industrie, -des Handel und Handwerks sowie der Landwirtschaft haben sich zu einer
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