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Wilsdruffer Tageblatt : 09.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192712094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271209
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-09
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.12.1927
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Mll-o-nen NM. reduzierte Etserröshnschuld zu zahlen. Abg. j Böttcher (K.) legte einen Antrag seiner Partei vor, hie Besol- - bungsevhöhungen noch vor Weihnachten auszuzahlen. Die Bor- - tage nannte er eine „Zivilliste des .Familimvereins her höheren § Staatsbeamten" and ein ,-soziales Verbrechen". Auf eine demo- . tratische Abfrage erklärte ein R-c-gieungsoertreker, baß hie bsfürck- - tote allgemeine Preiserhöhung nicht eingetreten sei. Abg. Menke , -(Soz.) bezeichnete, die Vorlage als eine „Promenadenmischung" j alter schlimmster Art und meinte, hie «höheren Beamten hätten es ! ausgezeichnet verstanden, ihr Schäflein ins Trockene zu dringen. Trotzdem ihm das unbequeme Wott „Dr. Bührer" zugerufen ! wurde, schrie er: „Schmeisst Has Scheusal (nämlich die Vorlage) in die Wolfsschlucht!" Abg. Siegert (D.-N.) -stimmte namens seiner Freunde -der Besoldungsoolage zu, hie die Erfüllung -des Notwendigen und Möglichen bringe und der Beamtenschaft einen -wesentlichen Dienst leisten werde. Einer vielleicht geplanten Er höhung der Ministergehälter widersprach der Redner, erklärte -sich aber für eine Erhöhung der DienMuMandsentschädigungsn. Schließlich trat -der Redner für Wiederherstellung der -staatlichen .Steuerhoheit ein, damit Sachsen feinen Verpflichtungen nach- s -kommen könne. Bei -Abschluß des Berichts dauerten die Verhand- ! iungen fort. Die Vorlagen werden noch den Bofoldungsausschuß . beschäftigen mit Ausnahme des Nachtragsetats, der dem Haus- - Haltausschuß übergeben wird. gn -der weiteren Beratung der Tagesordung bezeichnete Abg. -Gelfert -(Deutsche Volkspartei) hie Ablehnung der Vorlage an die Reichsbeamtenbesoldung für -die richtige. Deshalb flehe die Deut sche Vvlkspartei hinter der Regierungsvorlage. Dagegen herrsche Unzufriedenheit -über die Vorschläge zu einem Ruhegehaltsgefetz. Hier müßten bald Unebenheiten beseitigt werde», Redner machte eine Anzahl praktischer Vorschläge im Rahmen her Befoidungs- ovdnung und trat warm für Berücksichtigung -der Militäranwärter ein, nimmt sich ferner der schwerkriegsbeschädigten Beamten und der Diatare an und nennt die vvrgeschlagenen Dienftwohnungs- berechnungen verbesserungsbedürftig. Er legt -dann zwei Anträge vor, wonach die Kinderbeihilfe bis zum 24. Lebensfahle ausge dehnt werden soll, wenn noch Schul- und Berufsausbildung in Frage kommen und kein eigenes Einkommen bestehe; ferner -soll beim Reiche auf eine neue Ortsklasseneinteilung gedrungen wer ben, die -die sächsischen Verhältnisse berücksichtige. Nach Erledigung dieser materiellen -Fragen müsse bald ein -Gesetz über -Neuregelung der beamtenrechtlichen Verhältnisse vovgelegt werden. s Abg. -Kaiser (W. P.) erklärt, feine Freunde dürsten der Vor- i läge züsiimmen, -wenn es -dem Ausschuß gelinge, -die Vorlage im ! Rahmen -der angegebenen 38 Millionen Mark zu verabschieden. ! Abg. Claus (D.> verbreitete sich ausführlich über die Not ! der Beamten, ms-sonderheit der unteren und trat im allgemeinen ! für -die Vorlage ein. i Abg. Rötzscher (K.): Auch -seine Freunde -seien für einheitliche ! Regelung -der Beamtenbesvldungfragm. Solange dies aber nicht - möglich fei, -müsse jedes Lahdesparlament versuchen, für die -unke- i ren Beamten mehr herauszuholen. Zum Schluß seiner Ausführungen erklärte -der Redner, die i Hilfe -seiner Partei für -die Beamten habe ihre Grenzen. Die Be- - Eten müßten mit -dem Proletariat -für ihre Rechte kämpfen, Abg. Bethke (Alt-Soz.) stellt fest, daß -die von den -säch sischen Sozialdemokraten angMnHigten Anträge ganz andere feien, als die von der -preußischen -Solizälhemokratie als Regie rungspartei gegenüber der Bes-oldungsvorlag-e vertretenen. Auch feine Fr-eun-de hätten verschiedene Wünsche, die sie im Ausschuß vertrete» würden. Abg. Härtel -(-Vol-ksrechtsparte-i): Die entrechteten Sparer u. Gläubiger Maden den Göhastsregelungsfragcn mit fahr gemisch ten Gefühlen -gegenüber, trotzdem seien sie weit davon -entfernt, an -den wohlerworbenen Rechten ber Beamten zu rütteln. Auch die Sparer u. Gläubiger hätten wohlerworbene Rech te und sie erwarteten von ber Beamtenschaft, haß sie den ent- rechieten Kreisen des Volkes Verständnis entgrgenbringt. Das Besoldungsgesetz bedürfe einiger Abänderungen -derjenigen Be stimmungen, die allen Rcchtsgrunbsätzen zuwiderlarrfen. Abg. Tittmann -(Nationalsoz.) schließt sich den Ausführungen des Vertreters der VoVsrechtspartsi an. Die Vorlagen und Anträge wurden hierauf an -die zustän digen Ausschüsse verwiesen. Schluß brr Sitzung nach 11.15 Uhr. s 4 UV I- Oie Krage der Ruhegehalier. Erklärungen Dr. Köhlers. Im Haushaltsansschuß des Reichstages wurde unter Ablehnung aller anderen Anträge der Antrag der Re gierungsparteien genehmigt, der die Bestimmungen über die Wartegelder und Ruhegehälter des K 24 der Re gierungsvorlage ersetzt. An Stelle der bisherigen Be stimmung über die Berechnung des ruhegehaltsfähigen Diensteinkommens bei einem Grundgehalt von mehr als 6000 Mark gilt nun folgende Bestimmung: bei einem Grundgehalt von mehr als 6000 bis einschließlich 12 000 Mark kommen 16 Prozent hinzu. Der sich hierbei als neues Grundgehalt ergebende Betrag ist auf volle Mark aufznrunden, darf aber nicht höher als 13 200 Mark sein. Es wird noch folgende Entschließung der Regierungs parteien genehmigt: „Die Neichsregierung zu ersuchen, baldigst eine Novelle zu dem dem Reichstag vorliegenden Wartestandsgesetzcntwurf vorzulegen, um zu erreichen, -aß Wartestandsbeamte, deren Wiederverwendung im Dienst als ausgeschlossen erscheint, in den Ruhestand über geführt werden können." Reichsfinanzminister Dr. Köhler gab eine Erklärung ab, in der er wiederholte, daß der Reichsregierung weite res Entgegenkommen gegenüber Wünschen und Anträgen auf Änderung der Bezüge einzelner Besoldungsgruppen über die Beschlüsse der ersten Lesung hinaus aus finan ziellen Gründen dnrchaus unmöglich ist. s Meine Nachrichten z Das Ende der studentischen Selbstverwaltung. Berlin. Der Amtliche Preußische Pressedienst meldet: Nachdem die Studenten der preußischen Hochschulen in den Abstimmungen erklärt haben, daß sie eine „Studentenschaft" nicht bilden wollen, hat Kultusminister Dr. Becker seinen Aus führungen im Landtag entsprechend den Hochschulen mitgeteilt, saß eine als Gesamtvertretung aller Studenten und als Glied der Hochschule staatlich anerkannte Studentenschaft danach nicht mehr bestände. Der Bildung freier Vereine ständen keine Hindernisse im Wege, nur könne ein solcher freier Verein nicht als Gesamtvertretung aller Studenten anerkannt werden. Daraus folge, daß die freien Vereine keinen Anspruch erheben könnten, als Rechtsnachfolger der bisherigen „Studentenschaft" angesehen zu werden. Die Hochschulbehörden werden im Ein- vernebmen mit dem vorläukiaen Bermöaensbeirat und dem OrMnti. Sitzung der Staätverorclnrtrn Dc-rnerstog den 8. Dezember, abends 7 Uhr. Anwesend sämtliche Mitglieder des Stadlverordneten- w-e Ratskollegiums, außerdem einige Zuhörer. 1. Unter Eingänge und Mitteilungen gab Herr Bürsermesster Dr. Kronf-e-ld bekannt, daß die Herren Pinkert und Scheut- kert in Amerika dem Ki-üderhort wieder eine Weihnachts-jpende von je 84 Mank haben zulkom-men lassen, -und -daß eme Revision der Stadt- und SteueÄ-asse, der Meldeamts-, Ratssportel- un<- Vollstreckungsamtskasse stattgefunden 'hat, die Unstimmigkeiten nicht ergab. Vin Prüfungsbericht wurde besonders noch auf -die Anwekiung 'hingewiesen, daß den Beamten d-e Annahme von Geldern außerhalb -der Diensträume strengstens verboten ist. Ein Schreiben der Bädebetriebsgenoffenschast betraf die Zusammen setzung von Vorstand und Aufsichtsrat. 2. Da sich nunmehr die Anbringung der neuen internationa len Warnungstafeln für Krastwagenverkehr am Eingänge der Dresdner, Zellaer, Meißner und Tharandter Straße nötig mach, hat der Rat beschlossen, gleichzeitig auch 8 weitere Warnungs- und 6 SperrtLföln für Lastkraftwagen aufzusiellen. Eine Erneue rung ber Tafeln für die Fußsteige wurde indes nicht für erforder lich -gehalten. Das Kollegium trat dem Ratsbeschlusse bei und gab auch zur Aufstellung von zwei Wagensiandsfchildern auf dem Marktplatze seine Zustimmung. 3. Der Abänderung des Hypvthelenabkrinmcns mit der ös- fentlichen Versicherungsanstalt der Sparkassen wurde ohne De batte zugsstimmt. k.Zwei Anfragen der bürgerlichen Wirlschaftsfrattion betra fen Wohnungsangelegeuhei-ten. Zunächst -wurde angefragt, ob dem Wohnungsausschuß die selbständige Bewirtschaftung des Wohn- raumes übertragen worden sei oder ob er unter Aufticht und Lei tung des Rates siehe. Herr Bürgermeister D. Kronifel b ant wortete, das der Wohnungsausschuß als sog. gemilchter Ausschuß der Leitung des Stadtrates unterstehe. Die Wohnraumbewirt schaftung siche also nicht dem Ausschuß, sondern dem Stadtrat zu, ber seine Befugnisse dem Ausschüsse nicht übertragen habe. Der letztere sei lediglich zur Mitarbeit .an -der Behebung der Woh nungsnot und zur «Unterstützung des Stadtrates berufen. Stadtv. Hildebrand glaubte einen Widerspruch daraus hefteiten za tonnen, -daß einerseits der Stadtrat in Wohnungsangelegenhsiten entscheidet und andererseits ein Mitglied desselben (-der Bürg-er- tnsisier) Vorsitzender der Wohnungsschiedsstelle ist. Der Bür germeister widersprach dem, denn die Leitung des W-oh- nungsau-sschusses sei dem Stadtrat Lautenbach übertragen -und Kollegialbeschlüsse des Rates in Woh-nangsangelegenhesien gebe es nicht. Stadtv. Hildebrand führte eine Wohnungsange- l'LMUhoit an, -in der man eher von einem Neben- und Gegenein ander, als -von einem Miteinander von Wohnungsamt and Stabt rat reden mäste. Herr Dr. Kronfeld erwiderte, die -Wohnungs- schiedrsielle -habe in dem anZ-ezogenen Falle richtig gehandelt, das sei auch von der KreiShaupttnannschast bestätigt worden. Herr H l I -d eb r a n d erhob -die Forderung rmch Recht -und Billigkeit, -der B -ü r -g e r m e i st e r betonte, daß ihr bereits bisher nach-ge- tommen wunde. Die zweite Anstage ersuchte den Rat um Bekanntgabe der Zahlen, wieviel Wohnungssuchende mit -eigener Familie am 1- Oktober vvthanden waren, wieviel Wohnungen im letzten Sahre neu erstellt, .wieviel fre-igsworbene und wiederbezogen sind usw. Der Rat lehnte eine Auskunft -darüber ab, weil die Statistik nach der eigenen Aussage des Antragstellers za dem Zwecke gefordert wurde, sie dem Hausbesitzewerdand zu einem parlamenta rischen Vorstoß gegen die -Zwangswirtschaft zur Verfügung zu stellen. Das Material solle also gegen einen anderen Interesten tenkreis (die Mieter) benutzt werden, deshalb verweigere der Rat die Ausknust. Stadtv. H -ilH -ebr -and betonte, daß der Rat st. Gemeindeordnung den Stadtverordneten in allen Gemsin-deange- legenhelten Auskunft erteilen müsse. Der Bürgermeister gab die Verpflichtung für alle Gemeindeangelegenheiten zu, in diesem Falle handele es sich aber am eine Angelegenheit der Haus besitzer. Dieselben feien, so erklärte Herr H-ildebranb, eben falls vollberechtigte Bürger, doch habe er das Gefühl, daß sie nicht aogartesisch bchande-lt würden. Herr Dr. -Kronfeld wies den Vorwurf zurück, and da Herr Hildebrand dabei beharrte, traf -ihn ein Ordnungsruf. Stadtv. Jähne teilte die Ansicht des Rates, weil einem Telle der Bürgerschaft durch die Auskunft viel leicht Schaden erwachsen könnte. Dagegen erklärte Herr Hilde- b ra nd, die Feststellungen lägen im Intcresf-e der Mieter sowohl wie der Vermieter. Er wolle nur gleiches Recht für Alle. Nach dem sich Herr Heeger noch für Re Beantwortung eingesetzt hatte, wurde in der Tagesordnung fortgöfahren. Es lag vor ein Gesuch der B s drdetri ebs ge n o ste nschost um Abänderung des Pacht vertrages und Verrechnung nicht verbrauchter Mittel zur Bäder- verbilligung aus de» Pachtzins. Zunächst mußte nochmals -über den bereits in letzter Sitzung be handelten Antrag abZeftimmt werden-, die nicht verbrauchten Ma kel zur Bäderveäbilligung in Höhe von 570 Mark aus den Pacht zins anzurechnen, weil der Beschluß am letzten Male nicht rechts- güstig znslandegekommen war. Gegen 5 Stimmen, bei 2 Enthal- tun-L-en, wurde der Anrechnung zugestimmt. Weiter ersuchte di« Badbetriebsgenossiuschaft nm Herabsetzung des Pachtzinses von 11540 Mark auf 7260 Mark. Es wurde begründet mit der durch Zahlen belegten- Tatsache, daß in dem hohen Pachtfatze auch- der Zinsendienst für das Kapital liegt, das für garnicht direkt zum -Bade gehörige Arbeiten («Saubachregulierung usw.) gebraucht wurde. Nach Ausscheiden derselben verbleibt die Verzinsung von 80000 Mart, d-e ein Zinfenaufbringen von 7260 Mk. erfordern. Herr Bürgermeister Dr. Krvnfe -l b bestätigte die zahlenmäßigen Unterlagen und bemerkte, daß trotz der ungünstigen Witterung in diesem Jahre die Badgenostenschaft 7266 Mark auf den Pacht abgeDhrt habe. -Bei sparsamster Bewirtschaftung könne mehr gar nicht verlangt werden -und die Pachtsumme mäste auf ein erträg liches Maß zuückgeführt werden. Der Stadtrat habe sich ein gehend mit der ganzen Angelegenheit beschäftigt und -sei zu dem Entschlusse gekommen, baß es für die Stadt vorteilhafter sei, die Badbetriebsgenossenschaft lebensfähig zu erhalten, indem der Pacht ermäßigt werde, als -schließlich gezwungen zu sein, das Bad in eigene Regie zu übernehmen, zumal die -Genossenschaft sich größte Mühe gegeben habe, -das Bad existenzfähig zu machen. Herr Hildebrand wollte die Sache dem Betriebsausschuß -überwiesen haben, da sie reiflicher Erwägung bedürfe. Herr Bür germeister hielt das für zwecklos, da er anderes Material auch-im Ausschuß nicht vorlegen könne, eine Hinausschiebung aber eine bedenkliche Situation Hervorrufe. Herr Jähne ging auf die Be gründung nochmals besonders ein. Der Pachtvertrag sei seinerzeit -schweren Herzens unterzeichnet worden, es sei alles getan worden, um ihn zu erfüllen. Das 1. Geschäftsjahr habe bewiesen, daß es -unmöglich fei. Ls fehlte Z. T. auch die Unterstützung bestimmter Kreise der Wilsdruffer Einwohner, trotzdem 21OW Badegäste verzeichnet wurden. Gegen die Verweisung an den Ausschuß sprach -Herr L e h m -ann, da die Unterlagen vollständiger nicht vorgelegt werden könnten. Das Bad m-üfle verwaltet werden-, so gut es gehe. Die Stadt müsse vor größerem Schaden bewahrt wer ben. Die Genosten-schaft arbeite vorteilhaft und gebe sich alle Mühe, den Besuch M höben, was bei eigener städÄch-er Leitung garnicht möglich sei. Er beantrage deshalb, -den Pacht auf den normalen -Stand von 72M Mark ab 1. Januar 1027 festzusetzen. Nachdem Herr Hildebrand nochmals für Ausschußberatung Herr L-in-dner dagegen gesprochen hatte, wurde der Antrag Hildebrand gegen 4 Stimmen bei 3 Enthaltungen (Gerhardt, Jähne, Zimmermann) abgelehnt. -Mit demselben Stimmenver hältnis wurde der Antrag Lehmann angenommen und damit der Pacht auf 7260 Mark festgesetzt. Gegen 3 Stimmen bei 3 Enthal- kuWrn wurde -auch der letzte Punkt des Gesuches, die Uebern-ahme eines Darlehns von 1800 Mark bei der Girokaste angenommen unter der Bedingung, daß die Bädgenvstenscha-st die erlassenen Beträge zurückzahlt, wenn die zuge-sagte Unterstützung des W-ohl- fahrtsminlsteriums gewährt wird oder im -kommenden Jahre Ucberschüste erzielt werden. Schließlich wurde der Rat noch er sucht, dm Pachtvertrag abzuänd-ern. Nach weiteren Bemerkungen Her Herren Hildebrand, Jähne und Lehmann betonte Herr 'Heeger, -daß die Leitung des Bades -in besten Händen liege und auch An- -dersgesinnten nicht den geringsten Anlaß zu Klagen geboten- -habe. Zum- Schluß erfolgte die Verlesung der Niederschrift. geschästskührenden Vorstand der früheren „Studentenschaft" für baldige Liquidation der bisherigen studentenschaftlichen Einrichtungen sorgen. - Rus unserrr keimst - Wilsdruff, am 9. Dezember 1927. Merkblatt für den 10. Dezember. Sonnenaufgang 8"-- j! Mondaufgang 17" Sonnenuntergang 15" ss Monduntergang 9" 1889 Ludwig Anzengruber gest. Werden Inserate gelesen? In der Reklamewissenschaftlichen Gesellschaft in Wien hielt der ehemalige Universttötsprosessor Dr. Viktor Mataja, der ein wichtiges Buch über Reklame geschrieben hat, einen Vortrag über die Bedeutung des Zettungsinserats. Es gibt Leute, die hin und wieder ärgerlich behaupten, daß sie Zeitungsinserale nie lesen. Darauf antwortet ein englischer Fachmann, der früher in der Londoner „Times" eine Rolle gespielt hat: „Wer daran zweifelt, daß die Leute Zeitungsanzeigen lesen, der möge einmal durch ein Inserat für eine bestimmte Zeit eine unent geltliche Probe eines Verkaufsgcgenstandes anbieten — er wird dann schon sehen, daß Inserate gar sehr gelesen werden." Und das ist auch gar nicht merkwürdig. Reklamezettel, die auf der Straße verteilt werden, wirft mau meist ungelesen weg. Un verlangte Reklamcpostsendungen fliegen zum großen Teil un beachtet in den Papierkorb. An Stratzenplakaten geht man, Wenn man Eile hat oder wenn das Wetter schlecht ist, achtlos vorüber. Lichtreklame wirkt nur aus den, der sie zu sehen bekommt. Die Zeitung aber gehört nicht zu den Dingen, die einem unverlangt ins Haus kommen: man ist Abonnent oder kauft sie aus der Straße. Und wenn der Zeitungsleser auf das Inserat auch nur einen flüchtigen Blick wirft, so wirkt das schon, da ein geschickt abgefaßtcs Inserat den Blick fesselt Und im übrigen packt ein sclches Inserat selbst Personen, die es überhaupt nicht gelesen haben: geschäftliche Nachrichten pflanzen sich km Gespräch und durch Ratschläge, die erteilt werden, rasch fort. Es genügt also, wenn das Inserat nur von irgend jemand gelesen wird: ungezählte andere kriegen dann schon von selbst zu wissen, was drin stand. Es sei noch bemerkt, daß in den Vereinigten Staaten nach neueren Schätzungen jährlich etwa eine Milliarde Dollar sür Reklame ausgcgebcn wird und daß davon mindestens zwei Drittel auf das Jnseratenwesen der Zeitungen. Zeitschriften und Fachblätter entfallen. Rund 400 000 Mark für die Hindenburgspende in Sachsen. Das Ergebnis -der Hi-nH-enburMenbe in Sachsin beträgt 388 700,76 Mark, eine Summe, -die sich voraussichtlich auf über 400000 Mar-k erhöhen wird, da noch einige hundert Sammel- l-fften a-usstchen, die -der Sächsischen- Staatsbank zttzuiführen sind. Wie schon s-emerze-it bei -der Zeppelin-Eckener-Spende, -so ist auch -der Abschluß -der Hindenburg-Spende in Sachsin als ganz her vorragend zu bezeichnen. Das Ergebnis der Zeppelin-Eckener- Spende betrug be-i 1 ^jähriger Sammeltätigkeit rund 330000 M., während die 400 000 Marl der Hindenburg-Spende in knapp 4 Monaten zusammengebracht wurden. Da die Arbeit der Landes- göschäft.stelle, -deren Leitung in den -Händen des auch bei Her Zep- pelin-Eckener^Spende hervorragend tätig gewesinen Stadtrates a. D. -Emil Ahlhelm tag und sich ausschließlich auf die Kleinar beit -der Sammeltätigkeit erstreckte, während die großen Summen an die ReichsgÄschäftssielle zur Abführung -kamen, wie-derum ehrenamtlich geleistet wurde, so konnten die Unkosten- auff Has überraschend niedrige Maß von 7 Prozent beschränkt werden. Die Vertretung der sächsischen Interesten im Kuratorium Her Hin-den -burgiSpende in Berlin ist durch die vom Reichspräsidenten er- ifol-gke Berufung Hes Minffterial-dirMors Dr. Poetzsch in das Ku ratorium -der Spende gewährleistet. Mondfinsternis bei bedecktem Himmel. Nach den letzten kla ren Mondnächten hatte man auch Wr gestern abend auf einen wol- keniosin -Himmel gerechnet und gehofft, -die totale Mondfinsternis deutlich becbachten zu können. Diese Hoffnung hat sich nicht er füllt. Der Himmel bedeckte sich bereits im «La-uife des Tagse, so daß -der Mond überhaupt nicht sichtbar wurde. Am Christbaum für Alle auf dem Marktplatze finden morgen nachmittag 5 Uhr und Sonntag nachim-Mg 3 Uhr wieder Musik darbietungen der Stabt-kapelle statt. Sonntag nachm. 146 Uhr singt -der Gesangverein „Anakreon" unter Leitung -des Herrn Gerhardt. Wir machen auch an dieser Stelle -daraus aufmerksam und bitten die Veranstaltungen zu besuchen. Deo Haus- und Grundbesitzerverein hält moren Sonnabend -m der ,-Tonhalle" eine Versammlung ab. Die Wichtigkeit der Tagesordnung -macht allen Mitgliedern den Besuch zur Pflichi- Wegen Reinigung ist Las städtische Verwaltungsgebäude Montag und Dienstag geschloffen. Apels Marionettentheater gibt auf vielseitigen Wunsch Sonnabend 4 -und 8 Uhr und Sonntag 8 Uhr im ,,Adler" Vor stellung. Wer wieder einmal alle Sorgen vergessen und aus vollem Herzen lachen will, dem kann der Besuch nur empfohlen- werde». 'Der lustige Kasper spielt wie immer die Hauptrolle. Nach jeder
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