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Wilsdruffer Tageblatt : 22.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192710228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271022
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-22
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.10.1927
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Die Forderung nach einem Parlament tüchtiger, verantwor tungsfreudiger Männer hort aber der Parteimann ungern; denn sollte es durchgeführt werden tonnen, so ist es mit der einseitigen Parteiherrschaft aus. T.L.-W. Das Ergebnis von Genf. Sitzung des Auswärtigen Ausschusses. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstages beschäftigte sich am Freitag mit dem Verlauf der letzten Völkerbund- Versammlung in Genf. Die Sitzung wurde von dem Abg. Wallraf (Dtn.) geleitet. Der Reichsminister des Äußeren Dr. Stresemann ergriff sofort das Wort und gab in längerem Vortrage eine Darstellung der Verhandlungen des Völkerbundrates in Genf. Auch Staatssekretär Dr. v. Schubert nahm an der Sitzung teil. Der Ausschuß mußte nach längerer Beratung wegen des Beginns der Plenarsitzung die Erörterung über die Genfer Verhandlungen unterbrechen. Der Ausschuß wird Sonnabend zur Fortsetzung der Debatte wieder zusammen treten. Sie Sü-amenWieger am Ziel. Das Heinkel-Flugzeug noch in Lissabon. Die französischen Piloten Costes und Le Brix haben ihren Flug mit dem Apparat „Nungesser-Coli" von Paris über Zentralasrika, dann über den Atlantik nach Natal, von dort nach Rio und jetzt nach Buenos Aires mit Erfolg durchgeführt. Allerdings war ihnen das gute Wetter, das die Nordatlantik flieger gewöhnlich entbehrt haben, ein willkommener Bundes genosse. Die argentinische Hauptstadt begrüßte die Atlantik slieger mit der Begeisterung, die die Bewohner der europäischen Hauptstädte von ähnlichen Anlässen her bereits kennen. Frank reichs Präsident, Donmergue, und der Außenminister Briand beglückwünschten die Piloten und dankten der Argentinischen Republik für den herzlichen Empfang. Das Heinkel-Flugzeug „D. 1220" ist infolge des schlechten Wetters nach einem zweistündigen Flug wieder in Lissabon eingetrofseu. Die Besatzung hofft, nach den Azoren abzuflicgcn, wenn cs das Wetter erlaubt. Aus der Suche nach dem kanadischen Flieger Graf von Lesseps, der Dienstag von Kap Gaspö nach Val-Brillant in Ostgucbeck abgeflogen und seitdem überfällig war, fand mau die Trümmer zweier Wasserflugzeugtragflächen unge fähr 72 Kilometer westlich von Val-Brillant. In Kassel gaben der Niederhessische Verein für Luftfahrt und der Verkehrsverein dem französischen Piloten Doret und den Kasseler Fliegern Fieseler und Magcrsuppe einen Be grüßungsabend. Der Bürgermeister hieß besonders Doret willkommen, der gekommen sei, um mit deutschen Fliegern um die Siegespalme im Luftturnier zu kämpfen. Doret dankte in französischer Sprache für die überaus herzliche Begrüßung und fügte hinzu, daß er sich der Tage, die er in Kassel verleben durste, immer freudig erinnern werde. Hus unserer keimst Z Wilsdruff, am 22. Oktober 1927. Merkblatt für den 23. und 24. Oktober. Sonnenaufgang 6" ( 6") !! Mondaufgang 3'° ( 4^) Sonnenuntergg. 16'° (16") Monduntcrgg. 16°° (16°°) 2 3. Oktober: 1844 Wilhelm Leibt, deutscher Maler (Impressionist), geboren. 2 4. Oktober: 1796 Gras von Platen, deutscher Dichter, geboren. Das Wetter der Woche. Das Wetter in der vergangenen Woche nahm die Entwicklung, die man erwartet hatte. Die ungleiche Luft druckverteilung mit den verschiedenen kräftigen Tiefdruck wirbeln, die vom Ozean her sich mit großer Schnelligkeit ostwärts bewegten, brachte stark veränderliches Wetter. Wenn es auch einzelne schöne Tage gab, so war doch der Hauptcharakter der Witterung veränderlich. Die Temperaturen lagen im allgemeinen bei den Normal- werten. Im Osten wurden morgens 5 bis 9, im Westen 8 bis 10 Grad gemessen. Die Niederschlagsmenge blieb zumeist gering; nur aus dem Westen wurden stärkere Regenfälle gemeldet. Im Riesengebirge fiel wieder Schnee, der am Sonntag bis zu einer Grenze von 1200 Metern liegenblieb. Am Donnerstag stieß von Nord westen stärkerer Luftdruck vor. Da das über Finnland liegende Tiefdruckgebiet langsam nach dem Innern Ruß lands abwandern dürfte, ist mit einem Aufklaren in den nächsten Tagen zu rechnen. Dabei ist ein ziemlich kräftiger Temperaturrückgang möglich; auch im Flach lands sind Nachtfröste zu erwarten. Vor dem endgültigen Abzug des östlichen Tiefs muß allerdings noch mit ver einzelten Schauern gerechnet werden. G Gras Luckner in Amerika im Kreise alter Wilsdruffer. Als einer der Berufendsten, die während des Krieges durch gewissen lose Hetze in den Ländern unserer Gegner verbreiteten Lügen über angebliche Schändlichkeiten des deutschen Volkes und deutscher Soldaten an den Pranger zu stellen, kämpft unentwegt Graf Felix Luckner. Mit dem Viermastschoner „Vaterland" fuhr er nach Amerika, bereist dort seit vielen Monaten die größeren Städte und verhilft durch seine zahlreich besuchten und begeistert aufgenomme nen Vorträge dem deutschen Namen wieder zu seinem alten guten Mang. Ganz besonders herzliche Aufnahme findet er, so schreibt uns ein Leser unseres Blattes jenseits des Ozeans, natürlich in Orten, wo Deutschamerikaner ihre zweite Heimat gefunden haben. So auch in Kansas City Mo., einer in den letzten Jahrzehnten besonders ausgeblühten Großstadt im Herzen des Landes, in der noch eine ganze Reihe deutscher Kulturpioniere leben, die schon in den 80er Jahren das Deutschtum dort fest verankerten. And nicht minder hat sich Deutschlands „Seeteufel", dem sie drüben in den Zeitungen deutscher und englischer Sprache ganze Seiten widmen, gefreut, als er dort nach der offiziellen Feier im kleinen, gemüt lichen Kreise unter anderem auch mit Landsleuten feiner engeren Heimat, mit den alten Wilsdruffer Herren Emil Pinkert und Ernst Scheukert einige Stunden verbrachte. Da gab es zu er zählen, wie er nach Pennrich zur Schule gegangen, daß er ost in Kesselsdorf gewesen und in Wilsdruff recht gut bekannt sei. Wie warm ums Herz war es da der kleinen, treuen Schar geworden, als ihr dieser Seeheld von der fernen teuren Heimat erzählte, 'M Worten glühender Begeisterung vom gemeinsamen Vaterlande sipnlch, alb er schilderte, wie er mit seinem prähistorischen Segel- schij?>.Eeeadler" zwanzig feindliche Schiffe in der Nordsee ver senkte betonte, daß nicht ein Mann der Besatzungen dabei ein Opfer b Wellen geworden sei. Beim Abschied schenkte er Herrn Emil Pinkert sein Bild mit Widmung und Unterschrift. Aber auch der ^Besatzung feines Schiffes — 52 Mann — war von den beiden zMsdruffern und einem Bremer Seebär durch Uebersen- ttNN»NIMMNttttMU"UM>MUUMMMUMUNUUMNNUUUMUIMUUIUUMMMMttMM!M An unsere Postbezieher Damit im Bezüge für den Monat Nov. keine Unterbrechung ein tritt, bitten wir unsere Postbezieher, das Abonnement aus das „Wilsdruffer Tageblatt" bis 25 Oktober beim Briefträger zu erneuern. Nach dem 25. d. M. verlangt die Post eine Verspätungsgebühr von 20 Pfg. (bei Nachlieferungen 30 Pfg.). IllUIINIIIINIIIIIIIIIIIIIIIINIIIIIIIUIIIIIMIMIIINMIIIMIMNIttNINNNIIMIIlllllllMIIMNIIIMIIII düng einer gleichen Anzahl Tabakpfeifen gedacht worden. Für den am 9. Oktober stattgefundenen „Deutschen Tag in Kansas City" war der Besuch des Grafen Luckner zweifellos ein kräftiger Impuls. Mit dem Flugzeug „v. 1230" aus dem Wege nach Amerika. In der heutigen „Wilsdruffer Illustrierten" finden unsere Leser einige sehr interessante Bilder. Neben dem Flugzeug 0. 1230 steht besten verantwortlicher Führer und Leiter des Amerikaflugs, Pilot RvlfStarke, der als geborener Wilsdruffer unv Sohn des verstorbenen Sanitätsrates Dr. Starke das besondere Intereste und die Wünsche seiner Heimatgenosten für glückliche Beendigung des Fluges auf sich vereinigt. Weiter sieht man der mit freundlichem Lächeln in die Welt blickenden, von der Bremen- sahrt her bekannten Piloten Loose und die Wiener Schauspielern Frau Lilly Dillenz, dir ebenfalls von Nvrdnerney an am Fluge auf D. 1230 teilnimmt. „Ein Frühlingstraum". Dieses Schauspiel in sechs Bildern nach dem gleichnamigen Roman von Fr. Lehne wird am 30. Ok tober der Turnverein D. T. Wilsdruff zur Aufführung bringen. Wir haben diesen Roman in unserer Zeitung früher abgedruckt und bringen hier einen kurzen Auszug. Der Leutnant Wolf von Wolfsburg, ein ideal veranlagter junger Offizier, liebt eine schöne Putzmacherin Mary Winters, die er trotz des Standesunterschiedes zu heiraten beabsichtigt. Doch nur ein kurzer Frühlingstraum ist es, den die beiden träumen dürfen. Die Verhältnisse sind stärker. Wolfsburg mutz sich der Familienehre zum Opfer bringen und eine ungeliebte Frau, die Tochter eines Bankiers, heiraten. Die Ehe wird sehr unglücklich; sein einziger Trost ist sein Söhnchen. Das Kind erkrankt aber, und in der vom Arzt gebrachten Kranken pflegerin erkennt Wölf die schmerzlich gesuchte, nie vergessene Ge liebte Mary Winters. Er will sie wieder an sich ketten, doch sie weigert sich, obwohl ihre Liebe zu ihm tief und stark ist; aber sie fühlt den Keim einer tödlichen Krankheit in sich, der sie — den auf sie einstürmenden seelischen Konflikten nicht gewachsen — naa) kurzer Zett erliegt. Und an ihrem Sterbelager bricht Wolf von Wolfsburg aufschluchzend zusammen. — Das Stück ist von er schütternder Wirkung, namentlich am Schluffe, der den Höhepunkt der dramatisch bewegten, von Anfang bis Ende äußerst spannenden Handlung barstellt. Es ist eines der wenigen großen Romanschau- spiele der letzten Zeit, die auf volle Bühnenfähigkeit Anspruch erheben dürfen. O e. Heimatschutzvorträge. Eine neue Vortragsreihe vom Landes verein Sächsischer Heimatschutz wird in unserer Stadt abgehalten, die Dienstag den 1. November abends 8 Uhr im Hotel „Weißer Adler" beginnt. Der erste Abend ist dem „Heimatschutz-Kasperle" gewidmet. Lustige Kasperletheaterstücke für Jung und Alt mit Zieh- harmonikamusik werden alle Besucher erfreuen. Am zweiten Vor tragsabend kommt der bekannte Erzgebirgssänger Anton Günther, Gottesgab, mit seinen felbstgedichteten, von echter Heimatliebe durchwehten Liedern, die er in eigener Person zur Laute singen wird. Ueber „Stätten der Arbeit" spricht am dritten Abend Prof. Dr. Paul Wagner, Dresden, und wird zur Erläuterung seiner Hochinterestanten Ausführungen viele prächtige Bilder zeigen. Als vierte Veranstaltung findet ein Apels Marionetten-Theater- Abend statt, der bei allen Besuchern Hellen Jubel und großen Beifall auslösen wird. Die Vortragsreihe beschließt der bekannte sächsische Heimatdichter Kurt Arnold Findeisen, Dresden, der in feinsinniger Weise den Lichtbildervortrag „Sächsisches Lachen und Humor" zusammengestellt hat. Der Redner wird zur Erläuterung seiner Ausführungen viele prächtige Bilder nach alten Stichen, Bilderbogen und Zeichnungen vvrführen. Ueberall, wo der origi nelle Abend bisher veranstaltet wurde, löste er einmütigen, be geisterten Beifall aus. Eine prächtige Vortragsreihe wird geboten, mit Liebe zusammengestellt; sie soll Erbauung und Freude bringen. Der Heimatschuß hofft, daß ein reicher Besuch feine Bemühungen lohnt. Alles Nähere über die Veranstaltungen ist aus dem In serat in der heutigen Nummer ersichtlich. Der Fahrraddieb erwischt. Das am Montag aus einem hie sigen Garten gestohlene Rad wurde einem aus Bayern gebürtigen, aus einer Anstalt entwichenen Fürsorgezögling von der Kriminal abteilung Chemnitz abgenommen. Auch die Aktentasche wurde wieder erlangt. Alle Rentenbankpflichtigen, welche die am 1. Oktober bzw. 1. April fällig gewesene Zinsrate noch nicht bezahlt haben, erinnert das Finanzamt Nosten im amtlichen Teile dieser Nummer an die Bezahlung bis zum 31. Oktober. Nach diesem Termine erfolgt zwangsweise Beitreibung der Rückstände. Eine besondere schrift lich Mahnung ergeht nicht. Landwirtschaftlicher Verein. Nach längerer, durch die Ernte bedingter Pause findet kommenden Mittwoch nachmittags 4 Uhr die nächste Versammlung statt. Der Vorsitzende, Herr Ritter gutspächter Böhme, hält einen Rückblick und Ausblick und Herr Landwirtschasttzrat Dietrich- Tharandt einen Vortrag über das Thema; „Ist es möglich, durch Einschränkung der Ausgaben die Reinerträge zu erhöhen?" Lernt stenographieren! In unserer hastenden Zeit ist für das gesamte geschäftliche Leben die Stenographie ein Haupterforder- nis, das an Bedeutung immer mehr zunimmt. Der unter Leitung des Herrn Oberlehrer Schneider sichende hiesige Steno graphenverein „Babelsberger" veranstaltet in Kürze wieder einen Anfängerkursus in Einheitskurzschrift. Damen und Herren, die gewillt sind, daran teilzunehmen, wollen sich bis spätestens den 29. Oktober bei Herrn Hartmann, Friedhofstraße, anmelden. Blindenkonzert. Die beiden blinden Künstler Paul Risch (Geige) und Emil Wiricke (Gesang), die schon einmal in der hie sigen Kirche zahlreiche Besucher mit ihrer Kunst erfreuten, ver anstalten morgen nachmittag 143 Uhr in der Kirche in Röhrsdorf und abends 148 Uhr im „Goldenen Löwen" unter Mitwirkung von Herrn Albrecht Jost (Klavier und Orgel) je ein Konzert, dessen Besuch wir nur warm empfehlen können. Schützenhaus-Lichtspiele. Wie „Quo vadis", so gehört auch die Verfilmung von Bulmers Roman „Die letzten Tage von Pompeji" zu den bedeutendsten Erzeugnissen der Kinematographie. Der Untergang der Stadt durch den Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr. ist zum Vorwurf eines gigantischen, in seltener Stilroinheit durchgeführten Sittengemäldes der damaligen Zeit gemacht worden, in wundervollen' Bauten ist das einstige Pompeji in Anlehnung an die Ergebnisse der Ausgrabungen wieder her gestellt worden. Klassisch erfüllt ist das Spiel der Darsteller, ein Beispiel vollendeter Regiekunst ist der Schlußakt, der dem Unter gang der Stadt, das Wüten des entfesselten Vulkans und das ge ängstigte Rasen der Menschen zwischen Feuer und Trümmern zeigt. Ein ganz großes Werk, das jeder gesehen haben muß. di. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 23. Oktober: Sanitätsrat Dr. Bartcky-Wilsdruff und Dr. Gehse-BurchardswÄde. Tierseuchen. Nach dem amtlichen Bericht des Landesgesund heitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 15. Oktober 1927 waren im Bezirke der Amtshauptmannschaft Meißen zu verzeichnen: Räude der Eichufer in 1 Gem., 1 Geh.; ansteckende Blutarmut der Eichufer in 2 Gem., 2 Geh.; Gehirn entzündung der Pferde in 1 Gem., 1 Geh.; Bienenfeuchen (Faul brut) in 1 Gem., 1 Geh. Grumbach. (Kirmeskonzert.) Zum Kirchweihfest findet am Montag abends 7 Uhr im hiesigen Gasthofe großes ' Militärkonzert vom 1. Iägerbataillon Infanterie-Regiment 19 (Dresden) unter Leitung des Herrn Obermusikmeister Thiele statt. Nach dem Konzert wird getanzt. (Vgl. Ins.) Taubenheim. (Todesfal l.) Donnerstag vormittag starb im 54. Lebensjahre der Besitzer des hiesigen Rittergutes, Herr Gottfried Walter Kaempfe. Alle, die ihn näher kannten, wer den mit tiefer Trauer die Nachricht von seinem Hinscheiden ver nehmen. Die Trauerfeier findet morgen Sonntag 3 Uhr in der hiesigen Kirche statt. Niederwartha. Wenn das Wetter günstig ist, wird morgen unsere Gegend das Ziel vieler Ausflügler sein. Der Bau der Speicheranlage macht sichtliche Fortschritte. Große, meist auswär tige Unternehmerfirmen entwickeln auf den ihnen zugewiefenen Arbeitsgebieten eine fieberhafte - Tätigkeit, um die aufgegebene Bauperiode einzuhalten. Unser Landschaftsbild erfährt tief ein schneidende Veränderungen. Staunenswerte Ungeheuer von Hilfs- Maschinen sind in Tätigkeit. Riesige Baggermaschinen schöpfen im > Erdboden, heben die Last und "füllen damit Lowry um Lowry, ! bis ein Rollbahnzug fertig geladen ist, der dann von unermüd- ' lichen Kleinlokomotiven zur Entladungsstelle geschleppt wird, während schon wieder ein anderer Zug am Bagger zur Ladung bereit steht. In das Pfeifen der Kleinbahnlokomotiven mischt sich das Krachen der Sprengschüsse, welche mächtige Baumwurzeln he ben oder auch hindernde Felsen beseitigen. Am anderen Stellen schaffen viele fleißige Hände mit Hacken und Schaufeln und Kar- , ren am großen Werke. Sonntags aber ruht aller Betrieb. Da kann der Besucher dieser Stätten bewundernd in Augenschein neh men, was Menschengeist ersonnen hat und auszuführen imstande ist. In Erwartung zahlreicher Gäste haben sich auch alle Gast- ! wirte unserer Gegend gerüstet, um allen Anforderungen an beste Verpflegung Rechnung tragen zu können. Kirchennachrichten Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Montag: Vorm. 9 Uhr Kirchweihgottesdienst. Kirchenmusik: „O Haus des Herrn, du meines Gottes Haus". Motette für gemischten Chor von Herm. Göhlert. An beiden Tagen Kollekte für die Orgel erneuerung. — Donnerstag: Posaunenchor. Vereinskalender. Landwirtschaftlicher Verein. Mittwoch Versammlung. Wetterbericht Wolkig, anfangs neblig, etwas Regen, Flachland mild, Ge birge kühler, zunehmende Winde aus südlichen Richtungen. SsGlen unci Nachbarschaft f MWarer VrMWM ill MzWn 4 Kinder ums Leben gekommen. Dresden. Am gestrigen Freitage in den Vormittags stunden hat sich im benachbarten Dölzschen in dem Lustbade ein gräßliches Brandunglück zugetragen, dem vier noch nicht schul pflichtige Kinder zum Opfer gefallen sind. Das Luftbad ist schon länger geschlossen, trotzdem haben es vier Kinder, drei Knaben und ein Mädchen, verstanden, in das Bad zu gelangen. Anstatt von Naußlitz aus, wo ihre Eltern wohnhast sind, in die Spiel schule in einem Kinderhort in Vorstadt Löbtau zu gehen, hat sie ein unerklärlicher Freiheitsdrang nach dem Lustbade geführt. Dort haben sich die Kleinen in einer offenen Auslleidehallc ihrer Sachen entledigt, sind dann auf den Turm mit der Wasserrutsche ge stiegen und dort auch bemerkt worden, doch hat niemand ahnen können, daß sie allein, ohne Aufsicht waren — schon hier hätte ein Unglück geschehen können, denn das tiefe Schwimmbassin ist noch mit Wasser gesüllt. Das war gegen 10 Uhr. Wahrscheinlich hat sie dann der Frost gepackt, und sie haben, anstatt die Kleider wieder anzuziehen, in einer Laube Unterkunft gesucht, um sich dort zu erwärmen. Unglücklicherweise stand in der Laube ein Spiri tuskocher mit einem Topf, sie haben den Spirituskocher entzündet und vielleicht Spiritus in die offene Flamme nachgefüllt, da sie auch eine Spiritusslasche gefunden hatten, und dabei ist die Laube in Brand geraten — alles natürlich nur Annahme, denn es war niemand bei dem ganzen Vorgänge weiter zugegen als die verbrannten Kinder. Verbrannt sind sie leider in des Wortes buchstäblicher Bedeutung, denn ihre Leichen waren bis zur Un kenntlichkeit verkohlt, so daß man zunächst nicht einmal beim Auf sinden der toten Kinder unterscheiden konnte, ob es sich um beide Geschlechter handelte. Die Untersuchung über den Unglücksfall schwebt noch, nur so viel steht fest, daß es sich um kein Verbrechen, sondern um eine Kindertragödie handelt, wie sie in ihrer Eigen art kaum fürchterlicher auszudenken ist. Die behördlichen Ermitt lungen sind aber soweit abgeschloffen, daß man die Namen der vier Todesopfer weiß. Es sind drei Geschwister Kaden — zwei Knaben und ein Mädchen —, die Eltern wohnen in Naußlitz, und der Knabe Lothar Fröhlich, dessen Eltern in der Essener Straße wohnen, alle vier Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren stehend. Zu bedauern sind die armen Eltern, die, in dem Glau ben, ihre Lieblinge befänden sich in der Spielschule, durch die Nachricht von dem furchtbaren Unglück um so mehr erschreckt wor den sind. * Großröhrsdorf. Der hiesige Frauenverein beging am vorigen Mittwoch in schlichter, aber überaus würdiger Weise die Feier seines 75jährigen Bestehens. Sie wurde eröffnet durch den allgemeinen Gesang „Lobe den Herren,' den mächtigen König"- Sodann bot die derzeitige Vorsitzende, Frau Pfarrer Schleinitz- einen fesselnden geschichtlichen Ueberblick über Gründung und Ent wicklung des Vereins. Hierauf überbrachte Frau Oberpfarrer Schulze-Pulsnitz die herzlichsten Glückwünsche des Landesvereins- somie des Schwesternvereins Pulsnitz. Im Anschluß daran wurde im Auftrage des Landesvereins zwei langjährigen treu verdienten Mitgliedern Ehrennadeln und einer größeren Anzahl Ehrenur kunden überreicht. Frau Pfarrer Schleinitz dankte im Namen «der also Geehrten. Zittau. (Unter dem Verdachte der Kindestö tung verhafte t.) Eine landwirtschaftliche Arbeiterin >n Obercunnersdorf wurde unter dem Verdachte verhaftet, ihr neu ¬ geborene Kiesgrul Wo wurde ii einem st er bald Sei der hiesi Fahrräd die von Diebe ki Plc tag früh leitung Das Wi in einige sind ber Wasserv schäft ge legenen werden. Lei; Leipziger Hauptba schlagen: Pfg-, oh die schell eine Ka Eck Srig Lm NIIIIIIIIUIII Alte M welcher k werbe go Direktion Offerten beten uni «MIMUM Dieses ! lcüstlick lknen nö sein vo sckl 2u kabe Klotrscb ?s.S1 von bekal und Spef möglichke Zuschr. a Vie L aller Art u. Optikei HM
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