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Wilsdruffer Tageblatt : 06.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192710065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271006
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-06
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.10.1927
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sondern vre Anregung ging von ven Landern aus. ^ei regierende Bürgermeister von Hamburg, Petersen, wies darauf hin, daß der bestehende Zustand nicht länger andauern könne. Der preußische Ministerpräsident vertrat die Anschauung, daß die jetzige Entwicklung natur notwendig zum Einheitsstaat fiihren müsse. Der bayerische Ministerpräsident Held trat für die völlige Wiederherstellung der Finanzhoheit der Länder ein und forderte vollständige Aufgabe der Erzbergerschen Finanz reform. Die Länder müßten in Finanzsragen die frühere Selbständigkeit haben. Dagegen traten die Vertreter Hessens, Lübecks und Mecklenburg- Schwerins dem hamburgischen und preußischen Standpunkt bei. In Hessen soll übrigens seit längerer Zeit der Gedanke er örtert werden, Hessen als Reichsland erklären zu lassen. Polnische GeWüiasWhmn Wen die Eut- !aWm der pMÄn Lehm in Litnnen Warschau, 5. Oktober. Die polnische Regierung HÄ Herlle die Massnahmen gegen die polnischen Lehrer in Litauen mit aufsehenerregenden Gegenmassnahmen beantwortet. Laut behörd licher Verfügung sind im Winagebiet heute 45 litauische Schulen geschlossen worden. Im Lause -er Nacht wurden ferner bei einer Reihe von Persönlichkeiten, die litauischer Sympathien und anti- polnischer Tätigtest beschuldigt werden, Haussuchungen vorge- nommen. Den letzten Berichten zufolge sind 20 Personen verhaf tet worden, darunter 10 Geistliche. In Wilna herrscht autzeror- denllich erregte Stimmung. Die Presse verlangt nachdrücklich eine Intervention der polnischen Regierung. Die gesamte Warschauer Presse bringt die Berichte über die Vorgänge im Winagebiet in grosser Ausmachung. Der erneuten polnisch-litauischen Spannung misst man in politischen Kreisen Warschaus grosse Bedeutung bei. Der Deutsch-Südslawische Handelsvertrag unterzeichnet Berlin. Der Deutsch-Südslawische Handelsvertrag wur de heute mittag in Berlin unterzeichnet. Sie deutsch-französischen VeziehMgen. Das Urteil eines Franzosen. Der französische sozialistische Abgeordnete Jules Uhry sprach sich in einer längeren Unterredung mit dem Korre spondenten der Dresdener Neuesten Nachrichten über die Vor gänge der jüngsten Tage in Paris im Zusammenhang mit der Hindenburg-Feier aus. Die Ausführungen dieses einflußreichen Abgeordneten sind um so bedeutsamer, als er dadurch, wie er ausdrücklich betont, nicht nur seinen persön lichen Standpunkt vertritt, sondern auch den seiner politischen Freunde. Aus de« sehr eingehenden Erklärungen Jules Uhrys sind insbesondere folgende Stetten interessant: Nach einer sachlichen und würdigen Kritik der Hindenbura-Feier und einem interessanten hypothetischen Vergleich mit der Zeit der Präsidentschaft Mac Mahons versichert Uhry, daß in unter richteten Kreisen die Hindenburg-Feier nicht in Zusammen hang mit dem Stand der deutsch-französischen Beziehungen gebracht werde. Wörtlich heißt es da u a.: Entscheidend ist und bleibt jedoch die Frage, ob Deutschland die Politik von Locarno und Genf ehrlich fortführen will. Dr. Stresemanns Rede in der Vollversammlung des Völkerbundes verschafft uns hierüber positive Gewißheit. Da auch bei uns der Wille zum Ausbau guter Beziehuugen zwischen Frankreich und Deutschland unerschütterlich ist, so hoffen wir fest, die in einigen Boulevardblättern und nationalistischen Parteigrup pen entfesselte Kampagne gegen Deutschland erfolgreich abzu wehren. Wir wissen, daß die Idee eines Revanchekrieges im deutschen Volke keine nennenswerte Anhängerschaft besitzt. Die Außenpolitik Dr. Stresemanns bleibt unverändert aus das Ziel einer ehrlichen Ver ständigung mit Frankreich gerichtet. Die wei teren Etappen einer künftigen Entwicklung der deutfch- französifchen Beziehungen liegen klar vor uns. Das Rheinland muß geräumt werden. Ich bin mit meinen politischen Freunden davon überzeugt, daß die Auf hebung der Besetzung Frankreichs Sicherheit nicht um ein Jota beeinträchtigen wird. Es wäre aber von großem Nutzen für die Forschung der Anuähernngspolitik, wenn wir die Bevölkerung des Rheinlandes von den fremden Offizieren und Mannschaften befreiten und dadurch soziale Schwierig keiten sowie unvermeidliche Rcibungsflächen beseitigten. Ich spreche eine in meinem Lande vielfach vertretene Meinung aus, wenn ich erkläre, daß es, um ein besiegtes Volk zur An erkennung seiner Allein schuld am Kriegsaus bruch zu zwingen, noch nicht genügt, ihm einfach diese Schuld in einem Diktatfricdcn aufzubürdcn Es ist notwendig, daß die Völker selbst auf Grund eines unparteiischen Urteils zur Lösung des Schuldproblems gelangen. Arbeiislosen- und Krankenversicherung Die neuen Bestimmungen ab 1. Oktober. Das Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung ist am 1. Oktober in Wirksamkeit getreten. Die Erwerbslosensürsorge, wie sie bis zum 1. Oktober bestanden hat, ist damit in eine Zwangsversicherung umge wandelt worden. Auch das bisherige Arbeitsnachweisgesetz hat nunmehr seine Gültigkeit verloren. Der Kreis der Ver sicherungspflichtigen bleibt gegenüber der Erwerbslosenfür- sorge im allgemeinen unverändert. Wichtig ist die Bestim mung, daß jetzt auch die Hausgehilsen unter das Gesetz fallen, also nicht mehr von der Beitragspflicht befreit werden können, wie dies bisher möglich war. Die Beitragsbesreiuns kommt nur noch für das läudlicheGesinde und di< Lehrlinge, die einen schriftlichen Lehrvertrag für min destens zwei Jahre besitzen, in Frage. Gleichzeitig ist die Er höhung der Verdienstgrenze in der K r a n k e n v e r s i ch e- rung in Kraft getreten, die von 2700 auf 3600 Mark jährlich hinausgesetzt worden ist. Diejenigen Angestellten, die arn 1. Oktober neu versicherungspflichtig werden, müssen sofort der zuständigen Orts- oder Landkrankenkasse angemelde! werden. Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sind gleichzeitig mit den Beiträgen zur Krankenversicherung zu entrichten. Sie betragen für alle krankenverficherungspflichtigen Personen 3 Prozent ihres Arbeitsverdienstes. Für die Krankenkassen- Pslichiversicherten, die weniger als 3600 Mark Gehalt be ziehen, sind die Beiträge an diejenige Krankenkasse abzu führen, bei der sie bisher bereits gegen Krankheit versichert waren. Für die freiwillig in einer Krankenversicherung Weitcrverstcherten, also Angestellte, die mehr als 3600 Matt Gehalt beziehen, aber noch angestelltcnversicherungspflichtig sind, sind die Beiträge an diejenige Krankenkasse abzuführen, bei der sie sich weiterversichert haben. Für jene Angestellten, oft zwar ebenfalls mehr Gehalt als 3600 Mark beziehen, aber sich nicht in einer Krankenversicherung weiterversichert Haven und doch, da sie unter 6000 Mark Gehalt beziehen, noch der Angestelltenversichcrungspflicht unterliegen, sind die Arbetts- losenversicherungsbeiträge an eine gesetzliche, also an dii Orts-, Land-, Betriebs- oder Jnnungskrankenkasse zu zahlen Wichtig ist noch die Bestimmung, daß der Arbeitgeber- anteil zur Arbeitslosenversicherung den Angestellten, die einer Ersatzkrankenkasse angehören, auszuhändigen ist, damit sie ihn gemeinsam mit ihrem Anteil und ihrem Krankenkassenoeitrag selbst an ihre Krankenkasse abführen. Die Kämpfe m Mexiko. Um die Kandidatur Obregons. Obwohl die amtlichen Nachrichten aus Mexiko be sagen, dass der Aufstand bereits vollständig niedergeworfen sei, sind doch leise Zweifel daran nicht unberechtigt Scho» die Mitteilung der Berliner mexikanischen Gesandt schäft, ihre Negierung habe die volle Sicherheit, die Aufruhrbewegung in kurzer Zeit zu unterdrücken, klingt bedeutend weniger sicher. Präsident Calles hat dir strengste Zensur angeordnet, doch ist immerhin durch gedrungen, dass der aufständische General Gomez sich in Veracruz einstweilen behauptet und vollständig Herr dieses. Teilgebietes ist. Dagegen scheint es sich zu bestätigen, daß der eben falls aufständische General Serrano von den Regie rungstruppen gefangen, vor ein Kriegsgericht gestellt und bereits erschossen worden ist. Die Negierung gab Befehl, die Güter der Aufständischen überall zu beschlagnahmen und sie zur Bestreitung der durch die Niederwerfung des Aufruhrs verursachten Unkosten zu verkaufen. Die Leichen von Serrano und von dreizehn seiner Anhänger sollen öffentlich ausgestellt worden sein. Präsident Calles über wacht persönlich die militärischen Operationen gegen die Rebellen von Schloß Chapultepec aus, wo er sich mit dem Kriegsminister und den militärischen Leitern aufhält. In Mexiko-Stadt wurden 23 Mitglieder der höchsten Gesell schaft verhaftet, darunter zwölf Frauen. Schwere neue Kämpfe und ein Eisenbahnüberfall sollen sich ganz in der Nähe der Hauptstadt, bei Texcoco, abgespielt haben. Auch in den Staaten Sinaloa und Tepic haben Kämpfe stattgefunden. Wie weiter gemeldet wird, haben starke Abteilungen der Naqui-Jndianer von den Vereinigten Staaten aus die mexikanische Grenze überschritten. Der Ausstand richtet sich hauptsächlich gegen die Präsidentschaftskandidatur des Generals Obre gon, der früher bereits Präsident war und der mit dem jetzigen Präsidenten zusammenarbeitet. SeWgnMrMßSrauch des SchvffenamtL Ein falscher und ein richtiger Schöffe. Vor einiger Zeit wurde ein gewisser Molkereibesitzcr Buttler aufgefordert, das hohe Ehrenamt des Schöffen anzunehmen. Obwohl Buttler hauptberuflich mit Milch zu tun hatte, galt seine Liebe nur dem Alkohol. Er dachte gar nicht daran, das Amt zu versehen, und glaubt noch etwas Gutes zu tun, wenn er es dem stellungslosen Hand lungsgehilfen Mittelstädt überließ, damit der dafür die Schöffendiäten einheimste. Es handelte sich um einen Betrag von nur 12 Mark, aber dem Gericht kam es in der jetzigen Verhandlung, zu der Buttler und Mittelstädt ge laden waren, auf das Prinzip an. Wer ein Ehrenamt bekleidet, darf sich nicht vertreten lassen, es sei denn, daß er schwer krank ist. Ganz unmöglich ist es aber, einen beliebigen anderen Menschen zu schicken und den noch zu einem Falscheid zu veranlassen. Mittelstädt hat sich nämlich auf den Namen Buttler als Schöffe vereidigen lassen. Das wäre alles ganz gut abgegangen, wenn nicht Mittelstädt nach Schluß der Verhandlungen, als er die 12 Mark in die Tasche stecken konnte, nun mit Buttler zusammen trank und von der ganzen Geschichte erzählte. Hatte Buttler aus einer gewissen Gutmütigkeit heraus gehandelt, so zeigte sich Mittelstädt als ein gerissener Lügner, der jetzt die Richter davon überzeugen wollte, daß es einen intelligenteren Schöffen als ihn gar nicht geben könne und daß es auf den Falscheid dabei weniger an käme. Er wurde für diesen Streich aber zu acht Maaten Gefängnis verurteilt und Buttler wegen Beihilfe zu zwei Monaten Gefängnis. Mit dem Urteil wird gleichzeitig erneut gezeigt, wie ernst es die Gerichte und die Gesetz geber mit dem Amte eines Schöffen nehmen. Späße sind hier gewiß nicht am Platze. SO»»»»»»»»»»»»«»»»»«»»»»»»»»!««»«»»»«»»«»* j Meine NsHricvlen - Der Regent von Äthiopien an den Reichspräsidenten. Berlin. Der Thronfolger und Regent von Äthiopien Ras Tafari Makonnen, hat dem Reichspräsidenten seine Glück, wünsche zur Vollendung seines 80. Lebensjahres nebst seinen besten Wünschen für Gesundheit und langes Leben drahtlick übermittelt. Der Kulturausschuß der Reichstagsfraktion des Zentrums. Berlin. Der Kulturausschuß der Reichstagssraktion des Zentrums trat im Reichstag unter dem Vorsitz des Abgeord neten Professor v. Dr. Schreiber zu einer gemeinschaftlichen Sitzung mit Angehörigen der Zentrnmssraktion des Preu ßischen Landtags zusammen, um über das Reichsschulgesetz zu beraten. Eine scchsköpfigr Einbrecherbande verhaftet. Berlin. Den Bemühungen der Berliner Kriminalpolizei ist es gelungen, eine sechsköpfige Einbrecherbande zu ermitteln und unschädlich zu machen. Die Ermittelungen bei einem Einbruch in einem Juwclengeschäft in der Friedrichstraße hatten ergeben, daß man es mit Verbrechern zu tun hatte, die in erster Linie sich mit Konfektionseinbrüchen beschäftigten Es gelang der Kriminalpolizei, die drei an dem Juwelenraul beteiligten Einbrecher zn verhaften und nach längeren Ver nehmungen und Nachforschungen die drei anderen Mitgliedei der Bande, die gemeinsam eine Reihe großer Konsektions einbrüche auf dem Kerbholz hat, sestzunehmcn. Schneefall inr Ricsengebirge. Hirschberg. Im Riesengebirge hat es in den letzten 24 Stunden zeitweise geschneit. Die Schneedecke beginnt bei etwa 1000 Meter Höhe und beträgt ungefähr zwei Zentimeter. Mittwoch morgen gegen 7 Uhr wurden vom Kamm 2 Grad Kälte gemeldet. Im Laufe des Vormittags hat es zeitweise weiter geschneit. Lohnlärnpfe in der ostsächsischen Textilindustrie. Zittau. Der vom Schlichtungsausschuß in Dresden am 26. September für die ostsächsische Textilindustrie gefällte Schieds spruch ist von Arbeitgeberseite angenommen, von Arbett- nehmerseite abgelehm worden. Von Arbeitgeberseite ist nun mehr die Verbindlichkeitserklärung beantragt worden. Umfangreiche Betrügereien in Neusatz (Oder). Neusatz (Oder). Die hiesige Dampfmahlmühle R. Ull rich wurde am Montag wegen Zahlungsschwierigkeiten still- gelegt. Zugleich wurden erhebliche Betrügereien aufgedeckt, die von der Firma in Verbindung mit dem hiesigen Leiter der Dampfergenofsenschast Deutscher Strom- und Binnenschiffe e. G. m. b. H., die den Neusalzer Hafen gepachtet hat, fett längerer Zeit betrieben wurden, um die Zahlungsschwierig keiten zu verschleiern. Der Leiter der Dampfergenosienschaft wurde fristlos entlassen. Die Manipulationen wurden in der Weise vorgenommen, daß den Banken gefälschte Konnosse ments vorgelegt wurden. Betroffen sind in erster Linie hie sige und auswärtige Bankinstitute, die aber fast durchweg Deckungssicherheiten in Händen bähen. Wetter sind eine An- zayl Geireloeyanocer uno Lanowlrle aus oer Um gebung mit in die Tausende gehenden Summen an dem Vcr tust beteiligt. Die Höhe der Passiva wird auf rund 700 000 Mark veranschlagt, denen an Aktiven nur etwa 450 006 Mark gegenüberstehen. Der Antrag auf Eröffnung des Kon kurses ist gestellt wordcu. Wegen der Betrügereien mit den falschen Konnossements, deren Höhe etwa 150 000 Mark be trägt, hat die Staatsanwaltschaft eingegriffen. 30 Personen an Fleischvergiftung erkrankt. Quedlinburg. In dem nahegelegenen Harzort Riedel sind 30 Personen nach dem Genuß von offenbar verdorbener Sülze unter Vcrgiftungserscheinungen schwer erkrankt. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Spriischmuggel in der Lübecker Bucht. Kiel. Die Zollfahndungsstellen Kiel und Lübeck konnten in der Lübecker Bucht einem neuen Spritschmuggel aus die Spur kommen. Die Persönlichkeiten der Schmuggler waren den Behörden seit langem bekannt. 3000 Liter Sprit wurden beschlagnahmt. Großfeuer infolge Kurzschlusses. Neresheim (Württ.j In dem benachbarten Hohlenstein brach in einer Scheuer während des Dreschens infolge Kurzschlusses Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß auch zwei benach barte Scheuern sowie ein Wohn- und ein Stallgebäude Feuer fingen. Alle diese Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Geschädigten sind ver sichert. Die Wettflieger wieder in Detroit. Brock und Schlee, die seinerzeit von Detroit aus über den Atlantik nach England geflogen sind und dann den Kontinent bis nach Japan in Etappen überflogen haben, sind nunmehr in Detroit gelandet und haben ihre Welt reise beendet. Allerdings haben sie von Japan aus nicht mehr das Flugzeug benutzt, da ihre Frauen und Kinder sie angefleht haben, doch nicht den waghalsigen Pazifikflug zu unternehmen. Die Leistung, von Detroit in westöst licher Richtung bis nach Tokio zu fliegen, steht aber in der Fluggeschichte bisher einzig da und verdient auch Anerkennung. ! Rus unserer keimst i Wilsdruff, am 6. Oktober 1927. Merkblatt für den 7. Oktober. Sonnenaufgang 6'- !i Mondaufgang 4" Sonnenuntergang 17" s Monduntergäng 0" 1862 Otto Ernst, deutscher Schriftsteller, geb. — 184' Werner Siemens erhält das preußische Patent auf seiner elektrischen Telegraphen. Kuhle Tage. Man sollte meinen, daß es noch nicht so weit sein könne daß wir noch Anspruch haben dürften auf ein paar sonnige Tage, wie sie die Lober dem Oktober nachsagen. Von alters her sei es so gewesen und der deutsche Herbst — das sei schon etwas, womit wir uns sehen lassen könnten. Können wir auch und die kühlen Tage, die so plötzlich hereingebrochen sind und das übliche Oktoberprogramm der Allmutter Natur dis harmonisch zu stören scheinen, sollen uns wirklich die gute Herbststimmung nicht verderben. Wahr ist es: der Oktober Hai sich diesmal nicht besonders gut eingeführt und man hört aus fast allen Teilen Deutschlands, daß das Wetter unfreundlick und unwirsch sei und daß den kühlen Taaen, wie sich das ja Von selbst versteht, noch kühlere Nächte folgen. Die Queck silberfäule des Thermometers fällt in beängstigender Weise und die ganz Ängstlichen unter den Lebenden meinen, daß bestimmt schon Schnee in den Lüften liege und daß wir, wenn das so weitergehe, bald mit Minusgraden zu rechnen haben würden. Wenn das so weitergehe! Aber es wird nicht so weitergehen und es werden den kühlen ganz sicher noch schöne Tage folgen, und dann überhaupt! Der Mensch sollte sich niemals langer, banger Verzweiflung hingeben, auch in puncto Wetter nicht — nein, gerade in puncto Welter nicht, denn erstens kommt es ja immer anders und zweitens Hai schließlich jedes Wetter seine besonderen Reize, wenn nichi für mich, so doch vielleicht für dich oder für den Nachbar. Bei dieser Philosophie würde vielleicht irgendwer auch am Oktober- schuee seine besondere Freude haben und ihn mindestens „apart" finden. Also nehmen wir die kühlen Tage als etwas Unabwendbares hin und hoffen wir aus die besseren! Vorboten des Winkers — Schneefall im Gebirge. Auf dem Erzgebirgskamm ist in der letzten Nacht zum Mi-Wvoch örtlich leichter Kost ausgetreten. Vom Fichtelberg wurden morgens 2 -Grab Kalte gemeldet; die Niederschläge fallen als Schnee. — Auch im Riesengsbirge hat es nach einer Meldung ans Hirsch berg in -den letzten 24 Stunden zeitweise geschneit. Die Schnee decke beginnt bei 1000 Meder Höhe und beträgt 2 Zentimeter. Mittwoch morgen gegen 2 tthr wurden vom Kamm 2 Grab Kälte gemelbst. Im Laufe bes Tages hat es zeitweife weitergeschneit. Dos Ministerialblatt für die sächsische innere Verwaltung Nr. 19 vom 1. Oktober enthält Bekanntmachungen über die Er richtung von Nottestamenten burch bie Bürgermeister, über Aze tylenentwickler nnb Wässervorlagen und über Stimmzettel bei Krankenkassenwahlen. Unbekannter Reisender, 25 Jahre alt, Hellen Anzug mit schwarzer Aktentasche hat am 5. b. M. vormittags in Wilsdruff Bücher über Frauenkrankheiten angeboten. Sollten Personen sol che Bücher bestellt haben und dessen Namen angeben können, wirb gebeten, dies unverzüglich bei der Polizei ober dein Gen darmerie-Posten Wilsdruff zu tun, ba dessen Personalien brin gend benötigt werden. Ein aufregender Vorgang spielte sich gestern abend in der Bahnhofstr. >ab, als die Passagiere bes '/«8-Zuges dort vorbei- kamen. Eine Frau -ging daselbst in erregtem Zustande mit ihrem Regenschirme handgreiflich gegen einen hiesigen Einwohner vor, der in einem Prozess vor dem Landgericht als Hauptzeuge gegen sie Aussagen muhte. In bem Handgemenge kamen beide noch in Gefahr, von einem Auto überfahren zu werden. Dank der Vor sicht bes Führers konnte der Wagen zum halten geibracht werden. Der vielen Passanten bemächtigte sich bei bem Vorgang begreif liche Erregung. Anaireon. In feiner letzten Versammlung beschloß ber Ge sangverein Anakreon, am 13. November ein öffentliches Konzert zu geben. Es ist ein Lieber- u. Operettenabcnd geplant. Zur Auf führung kommt bie Operette „Earmosinella" von Hollaender. Der Arbeitsmarkt in Sachsen. Ucber bie Arbeitsmarttage be richtet bas Lanbesamt für Arbeitsvermittlung: Nach ben Berich ten ber öffentlichen Arbeitsnachweise hat die schon feit Wochen emgetretene Besserung bes Arbeits-Marktes weitere Fortschritte gemacht. Berufe, beren Lage noch zurückgeblieben war, sind MM" mehr auch von der Belebung erfasst -worden. Der Stellenemgang ist somit für ziemlich alle Bevussgruppen als sehr günstig zu be zeichnen. Par Montag despattoi- die Lank Dsamme! wird Fm fchaftspn solches ü Latz; di« Not deM-ea Sie helfe deutschen tfchechvslr eigene S unterri ch Er würd die Regi len erschi -deutsche aller betr von Gorr 18H Prc 1 Prozer HWe in lande lei und ihn digen. U rungen gen erl Mark meinde gestellte vom 1- wird. (Bank, reichen, nicht werd P- rsse der gen abz oer Sel hat der Handels dühre abfertig Trsparn des Rei Handels Paket d< künden kommen Di Mitteitt schen S zollpflic unzuI Aufgab Verzoll: düngen merk „ jedoch aber ke kleine § graphie Zollbeh werden nahmt, sendung Soziali Unse gend zu s 8°, mit 9 -von -Fr. 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