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Wilsdruffer Tageblatt : 13.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192710134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271013
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-13
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.10.1927
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bäum nimmt ein« derartige Behandlung sehr übel und es dauert lange Jahre, bevor ein solcher Baum trägt. Die Franzosen behaupten sogar, daß gesäte Bäume dauernd besser trügen als gepflanzte. Wenn man irgendwo Nuß bäume sät, so muß man die jungen Bäume sofort schützen. Am besten ist es, man setzt sofort, wo man den Nußbaum haben will, einen starken Baumpsahi. Um diesen Pfahl herum legt man drei Nüsse, weil nicht alle Nüsse aufgehen. Gehen aver zwei oder drei Pflanzen auf, so läßt man diese alle stehen und macht rings um sie herum Maschendraht, um die Pflanzen zu schützen. Nach zwei Jahren läßt man nur die beste Pflanze stehen und schneidet die anderen ab. Auf diese Weise er zielt man immer einen schönen Baum. In Belgien sah ich folgende Pflanzmethoden: Man nahm einen großen, recht hohen Weiden korb, füllte diesen mit guter Komposterde und pflanzte dann in den Korb die Nüsse. Den Korb stellte man hierauf an eine sonnige Wand und vergaß nicht, ihn zu begießen. Die jungen Pflanzen ließ man alle stehen und im Spät herbst schaffte man den Korb in einen Schuppen und umgab die jungen Bäumchen mit Laub. Im Frühjahr, wenn es warm genug war, kam der Korb wieder an die Wand und die Pflanzen trieben prachtvoll. Im Herbst schaffte man den Korb nochmals in den Schuppen und im nächsten Frühjahr grub man an der Stelle, wo der Nußbaum stehen sollte, ein Loch, setzte einen großen Pfahl und versenkte den ganzen Korb in das Loch. Die Zwischenräume wurden mit Komposterde ausgefüllt und man ließ jetzt nur noch das schönste Bäumchen stehen. Der junge Baum merkte von dem Verpflanzen überhaupt nichts und entwickelte sich prachtvoll, der Weidenkorb verfaulte in der Erde und bot den Wurzeln keinen Widerstand. Auf diese Art und Weise kann man sicher an jeder beliebigen Stelle Nußbäume großziehen, und dieses prak tische Verfahren sollte allgemeiner angewandt werden. Bei der Auswahl der Nüsse muß man mit aller Sorgfalt vorgehen. Man nimmt am besten zum Auspflanzen gute, wohlgeformte Nüsse von einem stets reich tragenden Daum aus der Umgebung. Man ist "dann sicher, einen akklimatisierten Baum zu bekommen. Wenn man einen Nußbaum aber pflanzen will, so beziehe man diesen nur aus einer renom mierten Baumschule und mache ausdrücklich zur Bedingung, daß die lange Pfahlwurzel nicht abgestochen sein darf. Kein Franzose würde einen Baum mit halb abgestochener Pfahlwurzel pflanzen. Bei uns sind aber sehr viele Gärtner, wie ich es selbst an meinen eigenen Gärtnern feststellen konnte, mit der Behandlung der Nußbäume nicht genügend vertraut. Der Nuß baum Hst übrigens infolge seiner mächtigen Größe und schönen Formen auch ein schöner Pracktbaum, und man sieht ihn häufig in fran zösischen Schloßparken. Wo eine Eiche steht, oder eine Linde, kann auch ein Nußbaum stehen. Er sieht mindestens so dekorativ aus wie diese Bäume und bringt außerdem noch jährlich einen meist nicht unbedeutenden Ertrag an Nüssen. In der Schweiz erzählte man mir, daß dort mancher kleine Landwirt von seinen alten Nuß bäumen alljährlich ganz bedeutende Einnahmen habe und infolgedessen sei auch der Nußbaum sehr geachtet. Wenn man im Walde Nußbäume im Großen ziehen will, so wird man diese erst in ekrer Baumschule heranziehen und dann später schon ziemlich große Bäume auspflanzen. Hierbei muß aber auf die Erhaltung der Pfahlwurzel lehr geachtet werden, weil davon das Gelingen der ganzen Pflanzung abhängt. Der Nußbaum eignet sich sehr für gemischte Bestände und ge deiht in solchen in der Regel ausgezeichnet. Wenn die Nußbäume ein gewisses Alter erreicht haben und reichlicher zu tragen beginnen, wird der Waldbesitzer an ihnen leine Freude haben. In Frankreich gibt es Schloßherren, die aus ihren Parkwaldungen alljährlich waggonweise Nüsse verkaufen. Die vorher schon genannte Herrschaft Gex liegt schon fast im Alpengebiet. Es sind dort recht harte Winter, trotzdem war die Gegend früher wegen der vielen, pracht vollen Nußbaum« berühmt. Uebrigens eignet sich der Nußbaum auch ganz hervorragend als' Aileebaum, wenn er genügend weit gepflanzt wird. Es wäre gewiß angebracht, an Stelle der vielen Walddäume an unsern Chausseen, noch mehr als es bisher geschehen ist, Obst bäum« zu pflanzen. In Schlesien haben manche Gegenden erhebliche Einnahmen aus den jähr lichen Verpachtungen der Obstbäume an den Straßen. Die meisten Obstbäume bedürfen einiger Pflege, wenn sie an den Straßen ge deihen sollen. Vor allem müssen sie regelmäßig ausgeschnitten werden, was ziemliche Arbeit bereitet. Würde man Nußbäume pflanzen, so könnte man sich diese Arbeit ersparen und wahrscheinlich würde der Ertrag «in noch größerer als der anderer Obstbäume sein. Wir geben ungezählte Millionen jährlich für Obst einfuhr aller Art aus. Dieses Geld könnten wir sparen, wenn man die Chausseen mit Obstbäumen bepflanzte. Wenn man dabei auch die Nüsse Nicht vergäße, würden Kinder und Kindeskinder sich dankbar des Pflanzers er innern. Nußbaumholz wird für die Möbel fabrikation und für die Gewehrfabrikation sehr gesucht; gerade dieses Holz, das auch bei uns vor züglich wächst, müssen wir für teures Geld aus dem Ausland« beziehen. Ich habe schon vor einigen zwanzig Jahren, als ich das erste Mal in Amerika war, darauf hinaewiefen, daß man auch bei uns Nußbäume im Walde ziehen sollte. Damals wurde ich nicht für ganz ernst genommen und Fachblätter sandten mir meine Artikel zurück mit dem Bemerken, daß für unseren Waldbetrieb der Nußbaum sich nicht eigne. Ein alter Oberforstmeister, der an scheinend seine Freude nur an geschlossenen Kiefern- und Fichtenwäldern hatte, sagte mir, daß der weit auslegende Nußbaum nichts für unsere Wälder sei und außerdem oft erfröre. Gin anderer hoher Forstbeamter, mit dem ich seinerzeit in Amerika war, und den ich auf die herrlichen Nußbäume dort besonders aufmerk sam machte, schien mehr Interesse für die Sache zu haben, sagte aber gleich, daß eine Ein führung dieser Baumart in unseren Wald beständen schwierig sei. Es ist nun sehr er freulich, daß neuerdings auch in Deutschland in Forstkreisen Propaganda für den Nußbaum gemacht wird. Bauer und Vogelschutz. Von Bernhard Quantz. Es muß verwundern, in dem bekannten Werbe ruf des Stuttgarter „Bundes für Vogelschutz" (Stuttgart, Jägerstraße 34) den Satz zu lesen: „Lehren wir den Bauern, auf das Leben in Wald und Flur zu achten und ihnen Verständnis entgegen zubringen". Sollte solche Belehrung noch in diesem trefflichen Berussstande nötig sein, der den ständigen Umgang mit der Natur mit sich bringt und deshalb so viel vor dem pflastertretenden Stadtmenschen voraus hat? — Leider erweist die Erfahrung mancher Naturfreunde die Not wendigkeit dieser Aufklärung immer wieder aufs treue. Vogelkunde und Landwirtfchaft sind aber eins. Hiermit ist das Ziel, dem wir alle nachgehen müssen, klar gewiesen. Wir müssen dafür sorgen, daß die Missetaten, wie das Stehlen oder Verderben in erreichbarer Höhe angebrachter künstlicher Nisthöhlen, die Beunruhigung oder Behelligung darin nistender oder nächtigender Vögel, ferner unverständige Handlungen, wie das Berstopsen des Ausflugloches von natürlichen oder künstlichen Nisthöhlen mit Tannenzapfen oder Steinen künftighin zu den Unmöglichkeiten ge hören, wenn auch mit Dummenjungenstreichen immer zu rechnen ist. Anderseits soll der Landwirt aber auch selber mit „zufassen" und selbst praktisch mithelfen. In welcher Weise er dies könnte, soll einmal dargelegt werden. Hohle Bäume soll man nicht ohne Not im Winter fällen, sondern sie stehen lassen, bis sie vielleicht der Sturm umwirst. Man sehe daraus, ob man in ihnen nicht einige Vogelwohnungen mehr, als vielleicht schon vorhanden, einrichten kann. Was wir dazu tun können, richtet sich nach den vorliegenden Umständen. Im allgemeinen werden wir erstens Baumhöhlen von sauler Holzerde, hineingefallenem Laub usw. zu reinigen haben, um sie nötigenfalls tief genug oder sonst brauchbar zum Nisten zu machen; zweitens müssen wir vielfach ein zu enges Flugloch vorsichtig etwas ver ¬ größern ober ein zu weites verengen. Im letzten Falle, wenn die Höhlung sonst gut gelegen oder beschossen ist, genügt das Verschmieren der Öffnung mit Lehm, dem man am besten Leimwasfer oder guten Kleister zusetzt; sonst wird man ein paffend zugeschnittenes Brettstück mit einem kleinen, rund gebohrten Einflugsloch von 27 mm Weite für die kleinsten Meisen ohne Sperling, von 32 bis 35 mm für die großen Meisen usw., von 46 bis 50 mm für den Star, den Wandehals u. a. darüber nageln müssen. Alle Ritzen sind tüchtig mit Lehm zu ver- treichen. Schwieriger ist die Behandlung schräger oder gar wagerechter, nach oben gehender Baum löcher, die ohne Ausnahme gleich schädlich für den Baum selbst erscheinen müssen, wie sie unbewohn bar für alle Bögel sind. Man bringe im Herbst ein nicht zu kleines Schutzdach zum Abhalten von Regen und Schnee über dem Fluglochs an, das man in das die Baumöffnung schließende Brett gebohrt hat. Man wird sich wundern, welches Interesse die Gartenvögel solchen neu hergerichteten Nist- und Schlafstätten entgegenbringen und bald finden, daß einfach gereinigte, flache Baumlöcher vom Rotschwänzchen und Fliegenschnäpper an genommen, tiefere mit engerem Eingänge, zu denen die Vögel erst jetzt gelangen könnten, von den verschiedenen Meisen, noch größere Höhlungen von Staren und, wenn sie breit und tief sind und das Flugloch 8 bis 10 om mißt, auch von Eulen, besonders dem Steinkauz und vielleicht auch vom Waldkauz, bezogen werden, während die Schleier eule lieber in Scheunen und auf Viehböden zu nisten scheint. Schließlich gilt es, die Verwertung von ge fällten oder gestürzten hohlen Obst- und anderen Bäumen, die meistens keinen Brennholzwert haben und deshalb größeren Nutzen stiften, wenn man aus ihnen Nistkästen herstellt, oder von einem Handwerker, der etwas Interesse und Verständnis dafür hat, Herstellen läßt. Schmale, hohle Stamm abschnitte können eine Länge von 25 bis 30 om haben/ einen Innendurchmesser von 10 om, dann gibt es eine gute Meisenwohnung. Der Star wird einen Hohlraum von 15 om bei 30 bis 35 om Länge für passend finden. Ein natürliches Astloch wird selbstverständlich verwertet. Hängt man eine solche natürliche Hphlenwohnung, die man mit Deckel und Boden versehen hat, „verkehrt" auf, so daß das Eingangsloch sich am Bodenstück befindet, dann dient eine solche als Unterschlups für Fledermäuse, die bekanntlich wegen ihrer großen Nützlichkeit ebenso gehegt werden müssen, wie die Meisen usw. Besonders praktische und leicht verwendbare fertige Mstkästen sind die von Berlepschen Nistkästen der Firma Scheid in Büren in Westfalen. Mag man nun diese Nistkästen befestigen, wie man will, mit einer Aufhängeleiste oder nur mit einer Metallöfe an einen Haken oder Krampen aufhängen oder mit starken Weidenruten festbinden, es kommt stets darauf an, daß der Kasten festhängt, möglichst etwas nach vorn geneigt und tatsächlich vor dem Eindringen von Feuchtigkeit oder gar Nässe ge sichert ist. Dann wird bestimmt der Erfolg nicht ausbleiben. Der verständige Vogelfreund wird feine Kästen, die besonders seiner Geschicklichkeit ihr Entstehen zu verdanken hatten, selbstverständlich nicht vernachlässigen, sondern jedes Jahr nach sehen, ob sie noch gut hängen, dicht sind usw. und sie durch rechtzeitige Ausbesserungen vor dem Verfall zu schützen wissen. Hat er Weidenruten zum Befestigen am Baumstamm verwandt, dann wird er sie erst recht jedes Jahr erneuern. Kurz, es läßt sich vieles auf dem Lande, auch im praktischen Vogelschutz, besonders im Herbst und Winter, selber machen, und hierzu zu ermuntern und anzuregen, sollen diese Zeilen dienen. Neues aus Stall und Hof. Ein nmes wirksames Mittel zur Be kämpfung der Rattenplage ist das Ratihan, das vom Bakteriologischen Institut der Land wirtschaftskammer in Berlin herb«stellt wird. Es ist keine Bakterienkuitur, die immerhin für Menschen und Vieh gefährlich werden kann, sondern ein chemisches Präparat, das in der zur Verwendung kommenden Menge nur auf Ratten tödlich wirkt. Das Mittel hat bis jetzt schon ausgezeichnete Erfolge gezeitigt. Mittels des Ratthans wurden nicht nur landwirtschaft liche Gehöfte, sondern auch ganze Stadtgebiete von der Rattenplage befreit. Ein einziges Rattenpaar kann im Jahre über achthundert Nachkommen haben, und jede einzelne Ratte A « L begnügen —e. A. bald ab Oberförster Sch. in Z. ' jederzeit regulieren. der wrten st man iurken, 2 «ZZLiSK PterSefchuh, von oben gesehen. eine um die Krone des Schuhes fest augenäht i während der andere durch die Sohle Hindurchgel, frei ist lind nur an der Vorderseite des Schuhes durch eine Schlaufe gehalten wird. Das Fest sitzen läßt sich durch die beiden Riemen n und ö Pkervclchuv. Seitenansichl geben den Pferden testen Hat« und behindern sie nur wenig. Die Schuhe selbst sind aus bestem Kernleder gearbeitet. Aus einer zweifach genähten starken Doppelsohle steht der Schuh, der dem Pferdehuf angepaßt sein muß. Festgehalten wird er durch zwei starke Lederriemen, von denen der vn gegen Krankheit nicht in dem Maße an- äflig sind wie die armen Wir dürfen nie vergessen, daß wir nicht bloß Milchkühe aufzuziehen haben, sondern auch ge sunde, kräftige Muttertiere, die wiederum einem gesunden Nachwuchs das Leben geben ollen. Ohne Gesundheit keine zuftieden» tellende Leistung. vr. Gr. der Rostbedarf wesentlich durch Bezug von Saatgut aus rostfreien Bezirken eingeschränkt werden. Und schließlich hat der Landwirt alle Ursache, die Zwischenwirte des Getreiderostes, das sind Berberitze, Ochsenzunge, Faulbaum und Quecke, gründlich zu vernichten. Dann wird sich auch der Rostbefall bedeutend ver mindern. W. Picchelsteiner Fleisch. 500 g schieres Fleisch, halb Rindfleisch, halb Hammelfleisch, werden in Stücke geschnitten und geklopft. Reichlich Mohr rüben schabt man und schneidet sie in Scheiben, ebenfalls werden Kartoffeln geschält und in Scheiben geschnitten. Dann gehört dazu noch 20 g Knochenmark. In einen gut schließenden Dampftopf legt man zuerst eine Lage Kartosfel- scheiben, dann die Mohrrüben, dann Fleisch, bis alles aufgebraucht ist. Zwischen die einzelnen Lagen tut man Salz, Pfeffer, geriebene Zwiebeln, Butter und die Markslocken und gießt Wasfer darüber bis zu dreiviertel Höhe der eingeschichteten Masse. Man muß das Gericht kochen lassen, da mit die Brühe klar bleibt. Frau A. in L. käseslangen. 200 g Butter rührt man schaumig, gibt ein Ei, eine Prise Salz, 375 g Weizenmehl sowie etwas kaltes Wasser dazu und knetet davon einen geschmeidigen Teig, der eine Stunde am kühlen Ort ruhen muß. Dann arbeitet man noch ein Ei, einen halben Teelösfel Backpulver und 160 g geriebenen Käse unter den Teig und formt davon Röllchen in Bleistiftstärke, wendet sie in gehacktem Käse um und bäckt sie zu schöner Farbe. E. S. Dauergurken. Aus drei Liter guten Wein» esstg nimmt man sieben Liter Brunnenwasser, sechs Hände voll Salz, für fünf Pfennig gut gestoßenen Pfeffer und ebenfalls für fünf Pfennig Weinstein, den man in «in Läppchen bindet. Man bringt alles zusammen zum .Kochan und tut noch je eine Handucoll Dill, Wemblatter und Pfefferkraut hinein. Wenn davon verbraucht täglich «ine Nahrung trat Werte von über.einen Pfennig. Hierzu kommt noch, daß Ratten die Erreger vieler Tier seuchen, wie Maul- und Klauenseuche, Rotlauf, Schweine- und Rinderpest, von Stall zu Stall verschleppen. Solange demnach nicht die Ratten restlos beseitigt worden sind, werden alle Tier seuchen nicht vollständig auszurotten fein. Da Ratthan für andere Tie - auch für Geflügel, vollständig ungefährlich darf es ohne Be denken in den Gehöften und Häusern ausgeiegt werden. Durch die Würfelform, in der dieses Präparat in den Handel kommt, ist die An wendungsweise besonders erleichtert. Der Preis beträgt für die Zehn-Würfei-Packung 2 RM., die Zwanzig-Würsel-Packung 4 RM. Zu be ziehen durch das Bakteriologische Institut der Landwirtschaftskammer in Berlin 40, Kronprinzenufer 4—6 vr. Ws. Pferdeschuhe gegen Einjiuken auf Wiesen. Nm den Pferden das Betreten von feuchten Wiesen zu ermöglichen, habe ich ihnen für die Hinterfüße nachstehend abgebildete Schuhe vom Sattler anfertigen laffen. Ich bin mit denselben sehr rukrieden. Sie verhindern jegliches Einfinken, Neues aus Fe!ö und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Die Ansicht, daß starke Stickstoffdüngung bei Weizen den Rostbefall fördert, trifft nicht immer zu. Es ist sogar bei sorgfältig durch geführten Düngungsversuchen feistgestellt worden, daß die gut mit Stickstoff gedüngten Teilstücke weit weniger unter Rostbefall litten als die mit Stickstoff nicht gedüngten. Je besser mit Stick stoff gedüngt war, desto kräftiger konnte die Pflanze sich entwickeln und auch anscheinend um so widerstandsfähiger «gegen Rostbefall werden. Nun ist es eine alte Erfahrung, daß die physikalische Beschaffenheit des Bodens von erheblichem Einfluß aus den Rostbefall ist. Je besser sie war, desto größer die Rostwider standsfähigkeit. Dann haben auch Wurzel untersuchungen gezeigt, daß die flachwurzeln den Weizensorten weit widerstandsfähiger als die tiefwurzelnden sind und daß somit die Bodendurchlüftung eine wichtige Rolle in dem Verhältnis zwischen Wirt und dem Rost zu spielen scheint. Und schließlich wird die Zeit whl auch nicht mehr allzufern sein, in der es rlingt, rostfeste Weizensorten zu züchten. So -ollen der Polnische Weizen, auch Gommer ge nannt, wie auch der Wunderweizen ziemlich rostfest sein, auch Woljltmanns „Blaue Dame" ist dura, den starken bläulichen Wachsüberzug in hohem Grade gegen Ansteckung Lurch Rost geschützt. Bon den Neuzüchtungen haben sich besonders der Panzerweiszen, Weibulls Standard und Strubes General von Stocken es gut durchgekocht ist, gießt man die Brühe in einen Steintopf zum Abkühlen. Di« Gurken werden 24 Stunden in Brunnenwasser gelegt, abgetrocknet und mit Dill in Töpfe oder Fässer gepackt. Obige Brühe gießt durch ein Sieb über die gepackten G die eine schöne Farbe bekommen und sich lange halten. L' ? : Frau A. in L. als recht rostfest erwiesen. Es hängt weiterhin der Rostbefall von der Entwickelung Pflanze insofern ab, als frühreife S früher als spätreife vom Rost befallen werden. Dann ist weiterhin vielfach der Roggen auf solche Gegenden beschränkt, die stark unter Nebel und Spätfrösten leiden. Es kann hier BrbeNsbcdesL» ßä« rxrcr csnrvva En Lötbek«« Ziergarten. Fuchsten, Geranien und He» liothrop, die überwintert werden sollen, setze man in Töpfe, schneide sie zurück und stelle sie bestens unter Glas zur Durchwurzelung auf. Der Blumenflor geht zu Ende, daher werden alle verblühten Blumen entfernt. Dahlien^ Canna, Knollenbegonien und Moatbretten ver bleiben im Freien, bis das Laub durch Frost zerstört wird, dann werden sie heraus genommen und frostfrei überwintert, nachdem sie abgetrocknet sind. Das abgefallene Laub wird als Winterschutz oder zur Bereitung von Lauberd? gesammelt. Obstgarten. Die Ernte des Kernobstes geht flott weiter, wenn möglich ernte man schon an sonnigen, klaren Tagen, um das Obst trocken in die Lagerräume zu bringen. Vor allen Dingen dürfen nur gänzlich fleckenlose und un beschädigte Früchte gelagert werden. Das übrige Obst wird sofort verarbeitet. Zeigen sich noch Blutläuse, so müssen diese sofort vernichtet werden. Die Obstlagerräume müssen stets gut gelüstet werden. Gemüsegarten. Die Kartoffelernte be ginnt, dabei werden mittelgroße gesunde Knollen als Saatgut ausfortiert und an trockenen Stellen in Mieten eingelagert. Saatbohnen und andere Sämereien werden weiter geerntet, auch das Unkraut bekämpft. Winterkohl und Wintersalat wird in das freie Land geisetzt, und zwar so tief, daß die Erde mit den Strünken gleich ist. R. W. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Vorzüglicher Frost balsam. SO Teile reines ungesalzenes Schweineschmalz oder die gleiche Menge zu Butterschmalz ausgebratene Sahne, 5 Teile reines Eukalyptusöl und 5 Teile sehr fein zerstoßener Kampfer werden in einem reinen und irdenen — keinenfalls metallenen — Tiegel oder Gefäß bei mäßigem Feuer auf der Osenplatte geschmolzen und mit einem Holzspan gut durch einander gerührt. Nachdem alles gut gemischt ist, wird die Salbe in Büchsen gefüllt und kalt gestellt. Beim Gebrauch wird sie mit reinem Finger oder einem Leinwandbäuschchen aus die Froftstelle gestrichen, wo sie sofort das schmerz hafte Brennen beseitigt und eine angenehme Kühle hervorruft. Die Frostwunden heilen dann Keine Heuraufen in Kälberbuchten. In Kälberbuchten sollte man keibe Heuraufen anbringen. Das Heu, das die Tiere etwa von der dritten bis vierten Lebenswoche an er halten, füllte ihnen in auf den Stallbaden stehenden niedrigen Trögen gereicht werden. Durch die Futteraufnahme aus zu hohen Krippen oder Raufen wird die Rückenbildung in ungünstiger Weise beeinflußt, es bildet sich mit der Zeit ein Senkrücken aus. In Tief- staklungen müssen die Krippen verstellbar fein. Es muß darauf Wert gelegt werden, daß die Tiere, ähnlich wie beim Weidegang, das Futter bei niedriger Kopfhaltung aufnehmen. Selbst verständlich muß den Kälbern auch im Winter täglich Gelegenheit gegeben werden, den Stall zu verlassen, um sich draußen auf einer Koppel zu tummelst. Das bildet die Muskeln aus, kräftigt die Lungen und schafft gesunde Tiere, Ueber Rübenfütterung im Schweincstall. Von den Runkel- und den Zuckerrüben sind die ersteren zum Verfüttern empfehlenswerter, >enn di« Schweine lieben nicht den herben Ge- chmack, den bie Zuckerrübe besitzt. Die Runkelrüben werden nach den Versuchen in Ruhlsdors stets im rohen, zerkleinerten Zu- tande und mit Spreu vermengt den Tieren mrgebotM. Auch die Getreidespreu wird roh gegeben, nur die stachelige Gerstenspreu mutz gebrüht werden. Durch die Spreu witk man nach den Angaben von vr. Opetz, Ruhlsdvrf, in Heft 19 Jahrgang 1926 der „Zeitschrift für Schweinezucht" (Verlag von I. Neumann in Neudamm, vierteljährlich 3 lilVI) bewirken, daß beim Schwein dauernd das Gefühl der Sättigung erreicht wird, denn die Rüben sind zwar magenfüllend, aber dach so wasserreich, daß die Tiere bald wieder hungrig sein würden. Di« Zuckerrüben wird man, im Gegensatz zu den Runkelrüben, dämpfen. Das zuckerhaltige Wasser wird mitverfüttert. Nach dem Dämpfen werden di« Rüben noch gestampft und erhalten einen Zusatz van Fischmehl, das den faden Geschmack der gedämpften Zuckerrübe verbessert. Als Mastfuttermittel kommen weder die rohen Runkelrüben noch die gedämpften Zuckerrüben in Betracht, denn die Zunahme ist nach deren Verfüttern zu gering. Die Zunahme der mit Kartoffeln gemästeten Tiere betrug in Ruhls- dorf täglich 816 Gramm, diejenigen der mit gedämpften Zuckerrüben aber nur 714 Gramm, das sind 102 Gramm weniger. Mit derartig geringen Zunahmen darf man sich heute nicht
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