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Wilsdruffer Tageblatt : 10.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192710101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271010
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-10
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.10.1927
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Sailen unck Nachbarfrkstt - und genießt die lickbevolle Berpfleg-ung ihrer Kinder. Glück auf zur 61. Lehensfahrt! Helbigsdorf. (Auszeichnung für treue Die ulte.) Am 23. September 1927 vollendeten -sich- 50 Jahre, daß Löhrer Höppner in Helbigsdorf angestellt wurde. Er lebt feit 1. Oktober 1909 im wohlverdienten Ruhestand. Er wurde in Anerkennung seiner Verdienste von der Tanneberger Konferenz zum Ehren- mitgliede ernannt. Ebenso der in Limbach bis 1. Oktober tätig Lin ISjähriges Kind aus Schlaisdorf bei Lunzenau, bas eben falls an spinbler Kinderlähmung erkrankt war, -ist im Krankenhaus gestorben. Auerbach, i. E. (Masseuerkrankungeu.) An einer hiesigen Strumpffabrik erkrankten 10 Arbeiter unb Arbeiterinnen nach dem Genüsse von Kartoffelsalat mit Wiegebraten, die sie in ihrer Fabrikkantine genossen hatten. Die Erkrankungen machten sich durch starken Brechdurchfall bemerlbar. Der Zustand von zwei Arbeitern -ist-bedenklich, doch ist ein Todesfall bisher nicht eingetreten. Hartenstein. (6m Kraftwagen schwer verletzt aufgefunden.) Gestern vormittag gegen 9 Ahr fand man den Geschäftsführer Hermann Gilles aus Aue am Hundsberg aus der Hartensteiner Straße in feinem Kraftwagen -am Steuer fitzend schwer verletzt auf. Es stcht noch nicht fest, ob ein Anfall ober ein Raubüberfall ober ein -Selbstmordversuch vorliegt. Der Geschäfts, sichrer befand sich in der letzten Zeit in wirtschaftlichen Schwierig keilen. Der Schwervorletzte, -der kaum mit -dem Leben davonkom- men dürfte, wurde in seine Wohnung nach Aue geschafft. Zwickau. (Der Rat verlangt die Stab trats- wahl.) Nachdem infolge der Wahlenkhaltung der bürgerlichen gewesene Oberlehrer und Kantor Hiekmann. Möge beiden diese Auszeichnung eine kleine Entlohnung für treue Dienste während ihrer Amtstätigkeit fein. Grund-Mohorn. (Turnverein.) Am Sonnabend be ging -der hiesige deutsche Turnverein im Ungerschen Gasthof fein 23. Stiftungsfest, bas mit einem Marsch der Wilsdruffer -Äadt- kapelle -eröffnet wurde. -Nach den dargebotenen Freiübungen der Turner-mnen entbot der Vorsitzende des Vereins, Herr Albert Seyfert, den Erschienenen feinen Willkommensgruß. Danach leg ten Jugendturner Proben ihres Könnens am Hochbarren ub, während Sänger vom Turnverein Jahn, Dresden, durch einige flifchgesung-ene Lieber bas Publikum -erfreuten. Wundervoll schwang hierauf der Vereins-Vorsitzende seine Keule. Allo Darbie tungen, die verschönt wurden durch 20 Turner und Turnerinnen des Turnvereins Vater Jahn, Dresden, der Turnvereine W Grumbach und FördergerSdorf, fanden volle Anerkennung unb ernteten reichen Beifall. — Wiederum ertönten die Weisen der Stichtka-pelle, die -erfreulicherweise Treffliches leisteten, und Tur nerinnen vom Turnverein Jahn entboten formvollendete Stab- und Reifen-Übungen. Hierauf bankte in längerer Rede -der Vor sitzende dieses Vereins -dem Gründer Bruderverein für die Ein ladung und erging sich -in dem Thema: Was ist ein Stifdungs- seitigen. Das Kapitel Regiebetriebe unterlag dauernder Ueberwachung. Die wichtige Frage der Wanderlager des Hausier- und Beamtenhandels bleibt noch zu lösen. Wegen Ermäßigung der Gebühren für elektrischen Strom ist man verschiedentlich vorstellig geworden. Auch sonst hatte die Geschäftsstelle-Arbeit in Hülle und Fülle und gab den Be weis, daß sie nicht nur den Zweck hat, Rat und Auskunft zu erteilen, sondern daß sie im Rahmen der heutigen Gesamt wirtschaft da sein muß zur Erhaltung des selbständigen Handwerks. An den mit großem Beifall aufgenommenen Bericht schloß sich eine Aussprache. Herr Rode- Grumbach be dauerte die Nichtzugehörigkeit des Ortsausschusses Rossen zum Bezirksausschuß. Die Herren Klotzsche und Birk- ner-Meißen gaben dazu den gewünschten Aufschluß und bedauerten ebenfalls die Eigenbrödelei der Nossener Hand werker. Herr Stadtrat Zienert schnitt die Frage der Beiträge an, von denen verschiedentlich angenommen werde, daß sie doppelt entrichtet werden müßten, einmal an den Ortsausschuß direkt und das andere Mal über die Landesfachverbände. Landtagsabgeordneter Kuntzsch und Stadtrat Birkner bezeichneten die Beiträge als sehr minimal, der direkt bezahlte sei für den Orts- und Bezirksausschuß, während der Landesausfchuß seine Mittöl nur über die Fachverbände erhalte. Zur Führung von Kämpfen gehöre Geld. Und während andere Berufsstände eine gewisse Kapitalmacht zur Verfügung hätten, mangele die beim Handwerk. Aber das Opfer der Beiträge habe sich schon hundertfach verzinst und sie würden sich auch noch ermäßigen, wenn alle Außenseiter zur Organisation heran geholt würden. Es empfehle sich für die Innungen der korporative Beitritt und die Einkalkulierung des Beitrages in den Jnnungsbeitrag, der ja sozial gestaffelt zu entrich ten fei. Den Kassenbericht erstattete Schatzmeister Brömler- Meißen. Bei einer Einnahme von 10 334,68 Mark und einer Ausgabe von 8412,55 Mark war ein Kassenbestand von 1922,13 Mark vorhanden. Das Kassenwerk war bereits von zwei Meißner Innungen geprüft worden und vom Ortsausschuß Meißen richtig gesprochen worden. Herr Schroer- Meißen bestätigte das, sagte dem Schatzmeister lobende Worte und beantragte, nun auch in der Vollver sammlung die Rechnung richtig zu sprechen und dem Kas sierer Entlastung zu erteilen. Das geschah auch einstimmig und der Vorsitzende Birkner nahm noch besondere Ver anlassung, dem Schatzmeister für seine Mühewaltung zu danken. Auch der Haushaltplan für das kommende Jahr war von Meißen bereits vorberaten und angenommen worden. Er ist nach den Erfahrungen des Vorjahres aufgestellt und schließt in Einnahme und Ausgabe mit 7561 Mark ab. Nachdem einige Fragen nach einzelnen Positionen beant wortet waren, sand der Haushaltplan einstimmige Geneh migung. Dann hielt der neue Syndikus des Landesausschusses, Herr Dr. Kunze- Dresden, in formvollendeter Weise einen hochinteressanten Vortrag: „Was bringen die neuen Sozial- und Steuergesetze dem gewerblichen Mittelstand?" Wir kommen morgen näher daraus zurück. fest? Gebührender Beifall wn-rde Hem Redner zu test Damit «auch Her Humor -M seinem Rechte kommen sollte, -bot -man im -humo ristischen Turnen „Famil« Bliemchen -aus Meißen" Reizendes. Die -schwierigen- Kürübungen am Hochbarren versetzten alle -in atemlose Spannung, erzielten aber durch die Kostümierung herz liches Lachen. -12 T-urner -und Turnerinnen turnten- 5 Freiübun gen, die gute Durchbildung -ihres Körpers verrieten. Sechs Tur nerinnen erfreuten durch ein Theaterstück „Die .Klatschbasen" und hatten nicht -minderen Erfolg. Der Gründer Turnverein gab -auch an diesem Abende reiche Beweise seines zielbewußten Turnens, das allen, Leitenden -und Ausführenden, zur -Ehre -gereichte. Ein -flotter -Festball beendete den Abend. Mohorn. (Hohes Alter.) Bor einigen Tagen konnte Frau Karoline Wolf, -die betagteste Ei-nwvhnerin -im Orte, ihren 90. Geburtstag -im Kreise -ihrer Kinder feiern. Noch nicht lange -ist , es her, baß sie an der Seite ihres Mannes -ihren Weg zog -nach - -Freibergs Höhen hinauf. Sie war -keine Freundin der Eisenbahn, und -solange der -Herr ihr Rüstigkeit verlieh, -lief sie alle -ihre Handelsweg-e. Seit Jahresfrist ist die Ate -ans Heim -gebunden Jahreshauptversammlung des Bezirksausschusses für Handwerk und Gewerbe in der Amtsh. Meißen. Kirchennachriehten Wilsdruff. Mittwoch den 12. Oktober vormittags 9 Ahr Wochenko-mmunion. Abends 7 Ahr Iungmännerverein (Jugend heim). — Donnerstag den 13. Oktober -abends 168 Ahr Bibel- stund-e. Die gestern von mittags ein Uhr ab im Saale des Löwen" hier abgehaltene achte Jahreshauptversamm lung des Bezirksausschusses für Handwerk und Gewerbe, Mvem die Ortsausschüsse Meißen, Lommatzsch und Wilsdruff - angehören, hatte trotz des etwas ungewöhnlich angesetzten ' Beginnes immerhin einen leidlichen Besuch zu verzeichnen. Der Vorsitzende, Herr Stadtrat Birkner- Meißen, entbot ! allen Erschienenen ein herzliches Willkommen und begrüßte j besonders den hochverdienten Führer des sächsischen Hand werkes, Herrn Ehrenobermeister Landtagsabgeordneten i Kuntzsch- Dresden, sowie den Syndikus des Landesaus schusses und Vortragenden der Tagung, Herrn Dr. K u n - ze - Dresden. Die Aufgaben unserer Organisation und die zu leistende Arbeit sind, so führte er anschließend aus, über aus vielseitige und große geworden. Es gilt zu verhindern, daß alle Gesetze auf dem Rücken des Handwerkes belastend ausgetragen werden. Um das zu erreichen, muß das ge samte Handwerk geschlossen wie ein Mann hinter seinen Führern stehen. Er hoffe und wünsche, daß auch die heu tige Tagung dazu beitragen möge. Herr Landtagsabgeordneter Kuntzsch gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß er an der Tagung teilneh men könne. Auch er betonte die unbedingt notwendige Ge schlossenheit des Handwerkes, die Fühlungnahme von oben zu unten und die Anregungen von unten nach der Spitze. Die erhöhten Reparationsverpflichtungen Deutschlands be dingten die Erschließung neuer Steuerquellen. Aufgabe der - Organisation sei, nachdrücklichst zu beweisen, daß der Mit telstand höhere Lasten nicht mehr tragen könne. Schon der ! Entwurf des Steuervereinheitlichungsgesetzes bringe wie der eine schwere Belastung der mittelständlerischen Gruppen - und eine Entlastung der großen Betriebe. Das Handwerk könne sich nur durchsetzen, wenn in der Organisation ein jeder Mitstreiter werde. Dann werde auch das Ziel erreicht: Die Erhaltung der selbständigen Handwerksbetriebe. Nachdem Herr Stadtrat Zienert im Namen des hiesigen Ortsausschusses besonders die verdienten Hand werkerführer begrüßt und der Versammlung guten Ver lauf gewünscht hatte, erstattete Herr Geschäftsführer Klotzsche- Meißen den Tätigkeitsbericht über das abgs- laufene Geschäftsjahr. Einleitend skizzierte er den Auf gabenkreis, den der Bezirksausschuß zu lösen hat. Im Stande der Organisation selbst war im Berichtsjahr keine wesentliche Aenderung eingetreten. Der Mitgliederstand betrug in Meißen 1500, in Wilsdruff 200 und in Lom matzsch 150. Von einer lückenlosen Organisation kann lei der noch nicht gesprochen werden. In wirtschaftlicher Be ziehung brachte das Jahr den Kampf gegen die hohen Preise, sür die man das Handwerk verantwortlich zu machen suchte. In letzter Minute gelang es, die Negierung zur Zurücknahme des Gesetzentwurfes zu veranlassen, der die Rechte der Innungen und Verbände in bezug auf Kal kulation beschneiden wollte, andererseits aber Syndikaten und Trusts freie Hand ließ. Dem Arbeits- und Geldmangel wurde durch vorläufige Kreditbeschaffung abgeholfen. An statt der angekündigten Steuersenkungen traten Steuer- erhöhungcn, die der Geschäftsstelle in Meißen viel Arbeit machten. Im Verdingungswesen wurden einige Verbesse- , rungen erreicht, doch gibt es auch da noch Mißstände zu be- Dresden. (Verkehrs-Unfall.) Am Freitag vormittag i hat in -der Nähe Her Baumwiese ein Fus-ammen-stoß zwischen ( einem Radeburger Personenauto und einem Pferdegeschirr statt- ! gefunden. Durch -den Anprall sind beide Fahrze-u-ge in den - -Straßengraben MWe-ndert -und zertrümmert worden. Der Füh- . rer -des Geschirrs, ein 17 -Jahre alter Schülc-r, ist -dabei erheblich s verletzt w-or-den und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Gräfenhainichen. (Beim Sprung aus -dem Zuge l verunglückt.) D-er 17 Jahre alte Schlosser Otto Schumann - aus Burgkemnitz -sprang am Donnerstag vormittag -aus -der -Eisen- i bahnstation Burgkemnitz -aus -dem fahrenden Zuge, geriet unter - die Räber und wurde schwer verletzt. Lunzenau. (Kinderlähmung.) Ein neunjähriges Schulmädchen m Keinsborf ist -an spinaler Kinderlähmung -er krankt und nach Chemnitz ins Krankenhaus eingeli-efert worden. Vereinskalender. Priv. Schützengesellschaft. Morgen Dienstag Boselpartie. Wetterbericht -Flachland: Sehr kühle Nacht, leichter Bodenfrost, Mittags stunden mi-lh, vorwiegend in -den Morgenstunden neblig. — Ge birge: -In -den Morgenstunden, besonders höhere Vagen, vielfach milder als -Flachland. Mäßige Winde aus Wichen bis südlichen Richtungen. Dresden. (Die Erde bebt!) Das Erdbeben, das j vorgestern in Wien, Prag und Preßburg in. ziemlich erheb- s lichem Maße, allerdings ohne nennenswerten Schaden an- ! zurichten, aufgetreten ist, wurde auch iu Dresden deutlich verspürt. Sonnabend abend um 8,55 Uhr bemerkte man, vornehmlich im Osten und Norden der Stadt, eine etwa fünf Sekunden anhaltende starke Wellenbewegung, die be- i sonders in den oberen Stockwerken der Häuser gut zu be- ! obachten war. Die Wände erzitterten unheimlich, Hänge- - lampen schwankten hin und her, geschlossene Türen spran- ! gen auf, offene wurden zugeschlagen und die Pendel der Regulatoren blieben zur angegebenen Zeit stehen. Auch die über den Straßen hängenden Beleuchtungskörper gerieten hier und da in schaukelnde Bewegung. Auf der Landes-- Wetterwarte in der Großen Meißner Straße wollte man ge rade den Barometerstand anzeichnen, als das Türchen des Verschlages wie von Geisterhand zuknallte. Die Erdbewe gung, die in ostwestlicher Richtung zu verlausen schien, wurde in besonderer Stärke auf den nördlichen Elbufern in der Radeberger Straße, den Albrcchtschlössern, auf der Saloppe, dann in Striesen und Gruna (Alemannen-, Glas- Hütter, Bergmann- und Beilstraße), sowie in Trachau und Trachenberge wahrgenommen. In der letztgenannten Vor stadt zeigten sich sogar an den Decken von hochliegenden Zimmern deutliche Risse. Auch aus dem Südviertel, so von ( der Reichsstratze, liegen Meldungen' über das Beben vor; i Schaden ist glücklicherweise nirgends angerichtet worden, doch hat der Erdstoß Hunderte von Menschen in begreifliche Grundsteinlegung des Deutschen Hygiene-Museums. Die Geschichte seiner Entstehung. Anläßlich der Grundsteinlegung des Deutschen Hygiene- Museums in Dresden hatte das sächsische Ministerium des Innern im Hotel Belvedere auf der Brühlschen Terrasse zu einem Begrüßungsabend geladen. Unter den Erschienenen be fanden sich u. a. sämtliche Minister des Frei- st aates Sachsen, der Präsident des Reichsgesundheits- amtcs, Geheimrat Dr. Hamel, und der Oberbürgermeister der Stadt Dresden. Ur. k. e. Rlüber. In einer Sitzung des Deutschen Hygiene-Museums be richtete der geschäftsführende Direktor des Hygiene-Museums, Regierungsrat Seiring, über „Die Entwicklung des Deut schen Hygiene-Museums". Der Redner betonte, daß der Ge danke, in Dresden ein Museum zu errichten, in seinen An fängen bereits auf das Jahr 1903 zurückgehe, als Dr. Lingner eine Sondcrschau „Volkskrankheiten und ihre Bekämpfung" aus der Deutschen Städteausstellung veranstaltete. Die in den Jahren 1905—1907 in München. Frankfurt a. M. und Kiel ver anstalteten Ausstellungen und die International? Hygiene- ausstellung ^aom Jahre 1911 gaben den erneuten Anstoß zur Errichtung eines Hygiene-Museums. Aus einem nur in Dresden geplanten Hyqiene-Museum ist dann das Zentral institut sür Voltsgesundheitspslege entstanden, dessen Ent wicklung noch nicht abgeschlossen ist. Die Krönung des Museumsgedankens soll aber die Tätigkeit der Hygienealademie werden, die die Auswertung der Schausammlungen durch führen soll. Reichsminister Dr. v. Keudell sprach sodann die G lü ck- wünsche des Reichspräsidenten, des Reichskanzlers und der Reichsrcgierung aus und begrüßte cs aufs wärmste, daß es trotz mancherlei Schwierigkeiten gelungen sei, das Werl so weit zu fördern. Der Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Dr. Hamel, wies in seiner Rede auf die Bedeutung des Deutschen Hygiene- Museums für die hygienische Volksbildung in Deuischland und im Auslande hin. Er führte aus: Das deutsche Hygiene- Museum habe die Anregungen und Erfahrungen aus der ganzen Welt gesammelt und der deutschen Arbeit zugeführt, aber auch umgekehrt wieder selbst allen Ländern der Erde seine Arbeit zugute kommen lassen. Den Reichsausschuß sür hygie nische Volksbildung habe es mitbegründen Helsen und ihn längere Zeit beherbergt. Nachdem die wirtschaftliche Not erst heute die Grundsteinlegung dieses deutschen Hygiene-Muscums erlaubt habe, sei es jetzt doppelt zu begrüßen, daß diese Pflege stätte der Volksbildung endlich ein entsprechendes Heim be komme. Mit diesem Wunsche, daß dem Zentrallnstitut für hygienische Volksbildung in diesem Heim ein Frühling vollster Älüie und ein fruchtbarer Sommer verheißen sein möge und daß es für die ganze Welt der Mittelpunkt gesundheitlicher Volksbildungsarbeit Werde, schloß der Redner seine Aus- iührnnaen. Erregung versetzt. Dresden. (Festnahme -des vierten Freitaler ' Einbrecher s.) Au dem Einbruch in -ein Konfektionsgeschäft j in Freital wird «vH mitgetM, baß -auf Grund eines Funkspruches j -der Dresdner Kriminalpolizei -nunmehr auch Her flüchtige vierte " Täter, der Volontär Otto Georg Klotz, in seiner Heimat in Rei- -ne-rSdorf bei Zwickau s-estgenvmmen worden ist. Talsperre bei Oberwartha. Das prächtige Herbstwetter a-m gestrigen Sonntage hatte der Bevölkerung -aus nah -und fern Ver- anfastung gegeben, das Baugebiet zu besichtigen. Namentlich viele Radfahrer hatten sich -dort eingebunden. Neue Milchpreise. Infolge Abwärtsbewegung -der Butter- notierung hat die Milchpreiskommission Dresden -den Milchpreis -ab 9. Oktober -um 1 Pfennig ermäßigt. Der Preis stellt sich -wie folgt: Verarbeitun-gsmilch -ab Stall 0,18 Mark, Frischmilch ab Stall 0,19 X- Mark, Fris-ch-miich frei Dresden 0I2 Mark pro Liter mit 3 Prozent Fettgchält. Der öffentliche Arbeitsnachweis Kötitz und Umgegend teilt uns über die Arbeitsmarktlag-e in Her Woche vom 2.—10. Oktober 1927 foign-des -mit: In -der Berichts-woche hat sich der Bestand an Arbeitsuchenden geigen -die -Vorwoche -um 1 erhöht. 86 Vermitt lungen wurden getätigt. In der Landwirtschaft ging -der Bedarf an Arbeitskräften etwas zurück. Der -Gartenbau meldete Bedarf an -Gärtnern. Im Metallgewerbe verstärkte sich Hie Nachfrage nach Facharbeitern aller Art. Schuhmacher, Schneider -und Schneiderinnen wurden im Bekleidungsgewerbe -verlangt. Dem Mangel -an Frissurgehilfen -und Friseusen -konnte trotz größter Bemühungen bisher nicht abgeholfen werden. Baufacharbeiter wurden laufend vermittelt. Rege war die Nachfrage nach Ha-us- und Küchenpersonal. Der Bedarf -an Streckenarbeitern für die Reichsbahn war zunächst nicht voll zu -decken, -da geeignete Ar beitskräfte auch in der weiteren Umgebung nicht z-u beschaffen waren. Die Heranzi-chung -auswärtiger Arbeiter scheitert an der Wohnungsfrage. Für -ungelernte Arbeiter und Arbeiterinnen boten sich verschiedent-lich Besch ästigungsmöglich'keiten. In den Angöstelltenberufen wurden nur für weibliche Fachkräfte offene Stellen gemeldet. Am Ende -der Berichtswoche -waren 104 männ liche -und 73 weibliche Arbeitsuchende eingetragen, insgesamt also 177. Davon bezogen 41 männliche -und 7 weibliche Personen Unterstützung. Das Hilsswcrk für das östliche Erzgebirge. Bis zum 26. Sep tember mären bei -der Kaste der Staatskanz-lei an Spenden für d-'e Unwettergeschadrgten im Wichen Erzgebirge insgesamt 2 198 263,82 Mark emgeg-angen. Bis zum 3. Oktober hatte sich .diese Summe um weitere 29 049,67 Mark erhöht, so daß Lie von Pr vat, Industrie, Körperschaften -und Gemeinden bis zu diesem Tage aufgebrachte Gabensumme nunmehr 2 227 318,49 Mark berägt. Die Samlnlung wird fortgesetzt. Kantorentagung. Der Kantoren- -und Organistenverein der Kreis-Hauptmanns Dresden -und Bautzen, He-r voriges Jahr in W ls-druff tagte, hielt am 7. -und 8. Oktober seine Herbstver- sammlung in Bad Schandau, dem mit Nat-urschönheiten so über reich bedachten frm-Michen Elbstädtchen ab. Sie wurde -am Frei tag vormitta-g 11 -Uhr im herrlichen großen Saal des Kurhauses durch den 1 Vorsitzenden Kirchenmusi-kdireftor Rich. Jähnig (Hilbersdorf-Freibeig) eröffnet. Den Höhepunkt bildete der Vor trag des Herrn Pfarrer Dr. Ba-chmann (Berlin) über -das Thema „-Klrchen-musikal-ische Erneuerungsbestrcbu-ngen".
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