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Inlands- , 1, Type WHO dis >nre über Ute, Sommer- , fer 19,70 LM bis 14,50. für An- ilsdrufs. er rgestellte nd er- )en. -r kne een ^en lsch- rda »the Gebet. Ertrage du's, laß schneiden dir den Schmerz Scharf durch's Gehirn und wühlen hart durch's Herz — Das ist der Pflug, nach dem der Sämann sät, Daß aus der Erde Wunden Korn entsteht. Korn, das der armen Seele Hunger stillt — Mit Korn, o Vater, segne mein Gefild: Reiß deinen Pflug erbarmungslos den Pfad, Doch wirf auch ein in seine Furchen Saat! Ferdinand Avenarius. Der Amtsschimmel. Die kochende Volksseele. —Kurzsichtigkeit oder überriferi Leichter Korruptionsgcruch. In unserer wirklich nicht sehr erfreulichen Gegenwar ist es immer eine fröhlich begrüßte Aufheiterung des Da seins wenn die Kunde kommt, daß sich irgendeine Behörde „ein Stückchen geleistet" hat, das beim durchschnittlicher Zeitgenossen ein heftiges Schütteln des Kopfes hervor ruft. Man lacht ein bißchen, ärgert sich ein bißchen, reg sich aber nicht übermäßig auf, weil man weiß, daß Fehl griffe überall vorkommen, in allen Behörden der Welt Nicht bloß bei den Behörden, sondern auch anderswo. In stillen sind wir in Deutschland ein wenig stolz daraus daß bei uns solche Fehlgriffe vielleicht doch seltener sink als z. B. in den Vereinigten Staaten, die ja die Freihei derartig in Erbpacht genommen zu haben glauben, daß sü deren Statue als Leuchtturm am Newyorker Hafen auf stellten; allerdings kehrt sie dem Lande den Rücken zu Ärgerlicher wird es schon, wenn der Kreis der „Be troffenen" ein größerer oder ganz großer wird. Dam beginnt bekanntlich „die Volksseele zu kochen" So hat der Berliner Polizeipräsident die Absicht der Auto droschkenbesitzer, zu billigerem Preise als bisher fahre» zu lassen, in heftigem Kampf verhindert und kein Mensel weiß, warum das geschieht. Alles „kocht", die Autobesitzer die Chauffeure und diejenigen Teile der Volksseele, du sich ein Droschkenauto heranwinken. Es sind nicht gerade Liebenswürdigkeiten, mit denen man — natürlich nich öffentlich — den Polizeipräsidenten nebst Verkehrsdepu kation bedenkt. Das schlimmste ist, daß man die Gründ, für diese Maßnahme nicht kennt; man fühlt sich allzusehr „regiert". Da rebelliert der „Untertanenverstand". Genau wi eine bis auf den Buchstabe,» getreue Ausführung voi Gesetz und Recht zum größten Unrecht werden kann, si treibt in der Verwaltung dieses an und für sich lobens werte Verhalten manch' seltsame Blüte hervor. Ein eng Uscher Student versäumt es aus Krankheitsgründen nm zwei Tage, sein Aufenthaltsvisum zu verlängern. DI Folge ist — Anzeige der Polizeibehörde bei der Staats anwaltschast. Lange, hochnotpeinliche Untersuchung schließlich Gerichtsverhandlung und Bestrafung zu 5! Mark. Alles wegen der zwei Tage Versäumnis! Uni ehe man ihm das Visum nuu wirklich verlängern will soll er die Strafe bezahlen; sonst kriegt er es nicht. Ei darf also keine Berufung einlegen, weil er sonst alt „lästiger Ausländer" ausgewiesen werden kann. Gallige Gemüter murmeln: „Das dient zur H e b u n c des Fremdenverkehrs, über die so viele und s< lange Reden gehalten werden!" Gewiß, eine Ausnahnu bleibt ein derartiges Fehlgreifen; aber leider findet gerat» solch' ein Fehlgreisen ein besonders lautes, unerwünschtes Echo. Durchaus nicht immer sind Kurzsichtigkeit oder Über- eifer, krampfhaftes Sichanklammern an den Buchstaben etwa bloß der „unteren Instanzen" schuld, wenn derartiß unerfreuliche Vorkommnisse sich ereignen; auch die oberen sind durchaus nicht „frei von Schuld und Fehle". Bei uns in Deutschland wird eben — und daran Hai die Staatsumwälzung wenig geändert — doch wohl etwas viel — viele behaupten: zuviel — „regiert", werden aus diese Weise Dinge erledigt, die man viel besser nicht durch eine Behörde bearbeiten ließe. Diese Mahnung richtet sich aber nicht etwa bloß an Reich und Länder, sondern vielleicht noch mehr an die Kommunen. Ein Beispiel: Die Stadtverordnetenversammlung einer schlesischen Stadt beschließt, das öffentliche Anschlagwesen nicht mehr an einen der beiden ortsansässigen Buchdrucker zu verpachten, wie das bisher geschehen war, sondern in eigene Regie zu nehmen. Sollte man das Anschlagwesen aber doch wieder verpachten, dann sollte keiner dieser beiden Buch drucker dafür in Frage kommen, sondern — ein „Neu traler", obwohl der bisherige Pächter weitaus das höchste Angebot machte. Warum diese höchst überflüssige Kommunalisierung, durch die die Privatwirtschaft geschädigt wird? Zudem werden dann allzu leicht Vorwürfe laut, daß — wie man jetzt auch wieder in Berlin behauptet — zwischen Stadt oerordneten und solchen Betrieben Beziehungen entstehen können, die einen leichten Korruptionsgeruch iiusHauchen. Dann sängt die Sache an, überaus ernsthaft zu werden. Alles, was an mehr oder weniger scherz haften Fehlgriffen geschieht, wird rasch vergeben und ver- zessen, weil wir Deutsche ja auf unser Behördentum ob seiner Sauberkeit stolz sind; dort sollte darum alles ge schehen, von sich fernzuhalten, was „Gelegenheit zur Tünde" bietet. Ein Serum gegen Kinderlähmung. Wichtige Mitteilungen auf der Wiener Hygienekonferenz. Von der Kinderlähmung ist immer noch mehr die Rede, als uns lieb sein kann. Noch immer kommen Nach richten, die erkennen lassen, daß die epidemisch auf tretende Krankheit noch nicht im Abflauen begriffen ist, sondern im Gegenteil sich hier und dort noch auszu breiten scheint. In den letzten Tagen erst ist über neue Krankheitsherde berichtet worden. Das veranlaßte die Völkerbundkommission für Kinderhygiene, die irr Wien zu einer Konferenz zusammengetreten war, ihren ur sprünglichen Arbeitsplan zu erweitern und sich in ihrer Schlußsitzung eingehend mit der Lähmungsepidemie zu befassen. Professor Pirquet erklärte, daß es dringend not wendig sei, zum mindesten eine Lokalisierung der Epi demie anzustreben. Er beantragte dann, das vom Pasteur-Institut in Paris hergestellte Serum gegen die spinale Kinderlähmung unter sorgfältiger wissenschaft licher Kontrolle anzuwenden und seine Wirksamkeit zu prüfen. Der Pariser Professor Debrö wies darauf hin, daß das Serum bisher nur in kleinen Mengen vorhanden gewesen sei: es stamme von Affen und die Gewinnung sei infolgedessen mit unvergleichlich höheren Kosten ver bunden als die Gewinnung eines Serums, das von Pferden stamme. Noch schwieriger sei es, das sogenannte Rekonvaleszentenserum, das heißt das Serum von Men schen, die die Krankheit überstanden haben, und das dann zur weiteren Behandlung neuer Krankheitsfälle dienen soll, zu beschaffen. Immerhin aber sollte nach Möglichkeit der vom Professor Pirquet beantragte Ver such mit dem Serum bei der jetzigen Epidemie durch geführt werden. Nach längeren Erörterungen beschloß die Kommission sür Kinderhygiene, im Einvernehmen mit der großen Hygienekommission des Völkerbundes Sachverständige nach den Infektionsherden in Sachsen und Rumänien zu entsenden. Es wurde für die Sach verständigenkommission ein Arbeitsplan, nach dem sie ihre Untersuchung durchführen soll, entworfen. Oie Belastung der kleineren S-ädis. Besoldungsreform und Gemeindcfi nanzen. Oberbürgermeister Dr. Belian, der Vorsitzende deS Reichsstädtebundes, in dem mehr als 1350 mittlere und kleinere, also die besonders schwer notleidenden Städte des Reiches vertreten sind, äußerte sich über die Auswirkungen der Besoldungsresorm auf die kommunalen Finanzen. Dr. Velian betonte, daß die ganze Besoldungsreform der Re gierung, über deren Notwendigkeit er an sich keinen Zweifel ließ, ohne Einvernehmen mit den Städten erfolgt sei. Daß bei der gegenwärtigen Gestaltung des Finanzausgleichs die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts ohne entsprechende Über weisungen von Reich und Ländern nur durch Belastung der Wirtschaft unter Erhöhung der Gewerbesteuerzu schläge und Anpassung der Werktarise möglich sei, sei durchaus selbstverständlich. um. Belian betonte weiter den Gesichtspunkt, daß die Entwicklung der kommunalen Finanzen durch die vom Reich und den Ländern den Kommunen zur Durchführung über wiesenen Aufgaben zwangsläufig bestimmt sei. 80 Pro zent der Gemeindeausgaben sind durch Gesetze, 13 Prozent in anderer Weise bereits sestgelegt, so daß die ganze Selbstver waltungstätigkeit der Gemeinden sich auf Ausgaben in Höhe von 7 Prozent erstrecke. Die Öffentlichkeit werde sich daran gewöhnen müssen, die Lage der deutschen Kommunen nicht nur mit dem Maßstabe der starken Aktivität der Großstädte in der Öffentlichkeit zu messen, sondern auch die vielfach ganz anders gelagerten Verhältnisse der übrigen kommunalen Ge bilde in Betracht zu Ziehen, in denen ein höherer Prozentsatz der Einwohner des Deutschen Reiches wohne und die eine außerordentlich wichtige Kraftquelle für die Bevölkerungs erneuerung unseres Volkes bilden. Man sollte annehmen, daß vor der abschließenden Stel lungnahme der Rcichsregierung zu der Bcsolduugsneuregelung seitens des Reichsfinanzministeriums die Deckungsfrage sür die durch das Vorgehen des Reiches den Ländern und Kom munen zwangsläufig entstehenden Mehrausgaben geklärt worden sei. Bisher sei allerdings solche grundlegende Er klärung des Rcichsfinanzministeriums oder der Reichs regierung ausgeblieben. Oberbürgermeister Dr. Belian schloß mit einem dringenden Appell an die verantwortlichen Stellen des Reiches und der Länder, zu der gerade für die mittleren und kleineren Städte lebensnotwendigen Frage unverzüglich Stellung zu nehmen. Seulsches Reich. Bericht über Genf Ende der Woche. Das Neichskabinett trat Montag zusammen und es begannen die Besprechungen zwischen den aus Anlaß des Geburtstags des Reichspräsidenten in Berlin weilenden Ministerpräsidenten der Länder und der Neichsregierung. Die Besprechungen erstrecken sich auf alle zwischen dem Reich und den Ländern schwebenden Fragen. Neben der Aussprache über den Finanzausgleich und das Reichs schulgesetz wird insbesondere auch die neue Besoldungs ordnung in den Kreis der Beratungen gestellt werden. Es kommen dabei auch die Bedenken zur Sprache, die in einer vor einigen Tagen stattgefundenen Zusammen kunft der süddeutschen Minister laut geworden sind. Über die außenpolitische Lage und die Tagung des Völker bundes dürfte Reichsaußenminister Dr. Streseinann gegen Ende dieser Woche im Kabinett berichten. Der Paßzwang Deutschland—Frankreich. Der Präsident des unterelsässischen Generakrats, Dr. Oberkirch, hat im Generalrat den Antrag ein gebracht, zur Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich den Paßzwang voll ständig abzuschasfen. Eine kürzliche Anfrage des Abgeord neten Peirotes hat der zuständige Minister in Paris da durch erledigt, daß er erklärte, dem Verkehr zwischen Deutschland und Frankreich stünden keinerlei Schwierig keiten entgegen, da ein jeder mit einem ordentlichen Paß versehene Reisende ungestört die Grenze überschreiten könne. Zur Erlangung eines französischen National- oasses ist aber immer noch ein Gesuch an die Polizei er forderlich, dis mißliebigen Personen den Paß verweigern kann. Durch die Abstempelung der Päsfe beim Grenz- übergaug hat die französische Polizei überdies das Mittel in der Hand, den Verkehr des einzelnen über die Grenze zu überwachen. Großbritannien. Jahreskonferenz der Englischen Arbeiterpartei. In Blackpool findet die 27. Jahreskonserenz der Englischen Arbeiterpartei statt. Der Vorsitzende, das Parlaments mitglied Roberts, erklärte in seiner Eröfsnungsrede, daß sie Arbeiterpartei durch den Generalstreik und den Berg- arbeiterstreik im vorigen Jahre schwer gelitten habe. Aber die große Masse der Parteimitglieder sei tteu ge blieben. Der Redner erwähnte hierbei den schädlichen Einfluß der kommunistischen Minderheitsbewegung, die f-ch bemühe, das Vertrauen zu den verantwortlichen Führern zu untergraben und die Saat der Uneinigkeit unter den Gewerkschaften auszustreuen. Hierauf richtete Roberts einen scharfen Angriff gegen die Konfervative Du -ist mein! Roman von H. o. Erlim Copyright by Greiner L Comp., Berlin W 30. Nachdruck verböte». 43. Fortsetzung. Stimmen klangen in ihrer Nähe, Schritte schienen daher zu kommen, und beide hatten fie eine unwillkürliche Bewegung gemacht, sich voneinander zu entfernen, und waren sich beide dann ebenso unfreiwillig noch um einen Schritt näher getreten, mit einem Gefühl, als müßten sie sich eilends noch etwas Besonders sagen, könnten so nicht auseinandergehen. Und aus diesem Gefühl heraus sagte er unruhig und schn-" weiß nicht, ob wir uns heut noch einmal be- mir tst's, als hätte ich noch manches, vieles Ihnen zu sagen, doch so — hier — ich kann es nicht." — Als sie nichts entgegnete, fragte er noch leiser und unruhvoller: „Sie sind oft auf Ulmcnhof — kehren wieder dahin zurück?" „Ja, nächste Woche schon - der Frühling ist so schön da draußen — unter den Weiden am Bach." __s „Unter den Weiden am Bach." — Er sprach es ihr nach. Sie nickte dazu, ihr scheuer Blick ging an Hartmut vorbei. „Mein liebster Platz ist es — jeden Nachmittag sitze ich dort." — War sie, kaum daß sie es gesprochen, ohne Gruß hinweggeeilt, hatte er ihr ein rasches Lebewohl gesagt? — Hartmut wußte es nicht — den Kopf zur Brust gesenkt, so ging er wie ein Träumender an den in lachendem Ge plauder des Weges Daherlommenden vorüber in den Saal zurück. Er war kaum eingetreten, da kam Madeleine ihm ent gegen und hing sich fröhlich an seinen Arm. „So, Liebster, das Wohltätigkeitspensum ist erledigt; Nun kannst du ohne Scheu an meiner Seite bleiben. Selbst die pflichtschuldige Begrüßung bei Tante Klementine habe ich dir abgenommen, es wird genügen, wenn du ihr noch gelegentlich im Vorübergehen einen guten Tag sagst. Nur bei Ulla müssen wir noch einmal vorsprechen." Und sie zog ihn mit sich hinüber zu einer der Buden, wo schäumender Sekt in den Gläsern perlte und lustig das Lachen und Scherzen der vier jungen Mädchen klang, die die Gläser füllten. Der lustigsten eine, geradezu strahlend vor Glückseligkeit darüber, daß Tante Klementine ihr er laubt hatte, bei dem Basar mitzuwirken, war Ulla. Als i sie jetzt Hartmut und Maoeleine daherkommen sah, winkte! sie ihnen mit beiden Armen entgegen. „Endlich. Ich hatte schon geglaubt, ihr wolltet mich überhaupt meiden. Ach, Madeleine" — voll Feuer hielt j sie deren Hände gefaßt und preßte sie in den ihren — z „einfach, süß siehst du aus. Und" — ihre Stimme dämpfte > sich zu geheimnisvollem Flüstern — „ich — ja — ich be-§ greife dich, denn er" — Blaue Augen, zum Himmel emporgeschlagen, vervoll ständigten, was die Lippen auszusprechen zögerten. Lächelnd schaute Madeleine sie an. „Es freut mich, daß dir mein Mann so gut gefällt, i Machen." Sie sagte es leise, do.., so, daß Hartmut es hören konnte. Er betrachtete mit heimlich belustigendem Wohl gefallen die große Kleine und bot ihr die Hand. „Darf ich Sie begrüßen, Fräulein Ulla? Eine Frage nach dem Befinden scheint überflüssig. Strahlend wie ein Frühlingshimmel." „Rot, wie ein Ziegelhaufen!" so schrie in Ma die Selbstverachtung dagegen, als sie fühlte, wie unter Hart muts Worten ihr die Helle Glut in das Gesicht schoß. Aber was tat's! Er, der Geheimnisvolle, der zweie geliebt, der fast einen Bruder umgebracht, den sein Vater aus dem Hause gejagt hatte — er hatte sie angelächelt, batte ihre Hand gedruckt, daß sie es in den rosigen Fingerspitzen beben suhlte. Sie übte schnöden Verrat an Vetter Egon, aber er — er! der unheimlich Rätselvolle — sie schwärmte für ihn. Ein kurzes plaudern noch, ein paar von Ulla dar gereichte Gläser Sekt, von Hartmut und Madeleine auf ihr Wohl geleert, ein paar in das Geldkörbchen hinein flatternde Scheine, dann wanderte das Ehepaar wieder durch den Saal. Verstohlen blickte Madeleine in ihres Gatten Gesicht. Die lächelnde Heiterkeit, die es gezeigt, während sie mit Ulla geplaudert hatten, war verschwunden. Er sah ernst und müde aus, und sein Blick streifte wie verloren durch das fröhliche Gewimmel. Suchte er nach ihr, die auch ihre Blicke bisher vergeblich gesucht hatten — nach Angelika? — Sie war auf dem Feste anwesend. Madeleine wußte es, hatte es erfahren von Frau Konsul Gredighausen. Sie hatte Angelikas Mutter, die in einem türkischen Zelt Mokka darbot, begrüßt, geleitet von dem Gefühl, daß auf diese Weise eine spätere Begegnung mit Hartmut er leichtert werde. Eine Beängstigung überkam sie, wie dieses Wieder sehen wohl auf Hartinut wirken werde; doch sie zwang fie hinab. Es mußte ja doch sein! Entschlossen wandte fie sich nach Frau Gredighaufens Zelt. Und dann hielten beide unwillkürlich den Schritt an und hatten in demselben Augenblicke das gleiche gesehen — Angelika, an der Seite ihres Vaters an einem der kleinen Tischchen vor dem Kaffeezelt sitzend. Dicht an ihren Gatten schmiegte sich Madeleine, und all ihre heiß- Liebe klang aus dem weichen Ton, mit dem sie bittend flüsterte: „Hartmut, lass' uns dem Zufall nicht ausweichen, der es uns leicht macht." „Der Zufall erleichtert es" — so hatte im nämlichen Augenblick sich ein weltkluger Mann gesagt, der zu der Erkenntnis gelangt war, daß allen sich noch um seiner Tochter Namen rankenden romantischen Gerüchten am sichersten die Spitze abgebrochen werde durch einen harmlos ungezwungenen Gesellschaftsverkehr mit Hartmut Bravand und dessen Frau. Konsul Gredighausen war mit auffallender Liebens würdigkeit den beiden entgegengetreten. (Fortsetzung folgt.)