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MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, .Wilsdruffer TaoeklaU» erscheint -n allen Werktagen nachmittags 8 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung In »er DelchSftsftelle -ud »eu «us-abeft-llen 2 AM. im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 RM., bet Poftbeftellung 2 «M. ,v>a»lich Abtrag. ... . .. . gebühr. Einzelnummern iSRpsg.All-PoftauftaUen Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend PostbotenuubNN,er-Aus. trSacrund DcschLftsstelleu — ————— nehmen zu icder Zeit Be ¬ stellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg ober sonstiger Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreifes. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzelle 20 Rpsg., die »gespalten« Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reich». Pfennig, die 3 gespaltene Reklamezeil« im textlichen Teile 1 Reichsmark. 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Nicht mit Unrecht, wenn als das Ziel dieses Ehrgeizes, als Wiederaufstieg die Befreiung des deutschen Gebietes hingestellt wird! Hatte doch der Reichspräsident gerade das Gedenken an unsere Volksgenossen in den besetzten Gebieten zum Aus gangspunkt seiner Rede gemacht, mit der er auf den Glückwunsch des Reichskanzlers antwortete. Sie ist mehr als nur eine Dankesrede, sie ist eine Botschaft, eine Mahnung andasdeutscheVolk. Und wenn jetzt die Festesklänge verrauscht sind, so sollten nicht die Ge danken zerrinnen, denen Hindenburg in seiner Rede Aus druck gab; sie stellen ja einen noch höheren „nationalen Ehr geiz" dar als die nur rein äußere Befreiung Deutschlands, die Befreiung nämlich des deutschen Volkes vom üblen Geist des Unfriedens und inneren Haders. Ein Mann wie Hindenburg darf von sich sagen, daß er stets nur seine Pflicht tat, daß die Arbeit seines ganzen Lebens immer dem Vaterlande galt und gelten wird —, das weiß die Welt. Auch er ist in seinem Handeln und Wollen trotzdem auf manchen Widerspruch gestoßen; und er weiß, daß die Gegensätze bestehen und bleiben werden, die sich auf die Verschiedenheit der Ansichten über Ver gangenheit, Gegenwart und Zukunft Deutschlands grün den. Aber über allem steht doch, vielmehr sollte stehen, die Sorge um das Schicksal des allen Gemeinsamen, des Vaterlandes also. Die abgeklärte Lebensweisheit des greisen Reichspräsidenten vermag mit Recht nicht ein zusehen, warum denn die Austragung der Gegensätze nun in diesem Rahmen und nur iu diesem Rahmen möglich sein sollte, um einen gerechten Ausgleich herzu stellen. Hindenburg weist ans die zwar sehr naheliegende, aber leider so wenig Wirklichkeit werdende gegenseitige Achtung vor der Meinung des andern hin. Daß man den politischen Gegner für einen Schurken oder Dummkopf hält, ist ja in Deutschland unumstößlicher „Grundsatz" und erklärt zum großen Teil das Persönliche, häufig recht wenig Sachliche der Auseinandersetzungen zwischen den Parteien. Ein I n - s i ch - g e h e n , ein wenig S e l b st - zücht wäre wirklich das beste Geburtstagsgeschenk, der beste Nachklang der Hindenburg-Feier, namentlich wenn sie zur Achtung vor dem Suchen nach neuen Wegen und vor der großen Vergangenheit unseres Volkes führen würde. Ob seine Mahnung Erfolg haben wird und sein Wunsch, daß der Geist der Einmütigkeit wachsen möge? Hindenburg selbst, so betonte der Reichskanzler in seiner Glückwunschrede, ist ja das beste Beispiel dafür, wie die Selbstüberwindung und die Zurückstellung noch so leidenschaftlicher Gegensätze hinter die große gemeinsame Aufgabe des Wiederaufbaus erfolgte. Und daß Hinden burg durch seine selbstlose Hingabe an die Pflicht, an den Dienst für das Vaterland nun zum Träger, zum Fanal dieses Einiguugsgedankens wurde und bleiben wird. Marx wies auch auf das ständige Bemühen des Reichs präsidenten hin, alle Kräfte zusammenzufassen im Innern ebenso wie zu einer von der Zustimmung des gesamten Volkes getragenen Außenpolitik, Dienst am Staat und für den Staat ist Pflicht und niemand, der dazu bereit ist, soll zurückgewiesen werden, wenn ihn nicht eigensüchtige Zwecke treiben. Gewiß sind wir in Deutschland noch weit, weit von diesem Ziel entfernt, aber nach dieser Richtung wirkt die Persönlichkeit Hindenburgs einfach dadurch, daß er da ist. Sie schärft allmählich das Bewußtsein für den gewaltigen Unterschied zwischen dem häufig so widerlichen, weil so persönlichen Tageskampf und dem nur auf Sachlichkeit und das Einigende eingestellte Wirken dieses Mannes. Und wenn dieses Bewußtsein ebenso wächst wie der Mut, daraus die notwendigen Folgerungen zu ziehen, so wäre das der beste Nachklang zu Hindenburgs Geburtstagsfeier. Ein deutsch-litauisches Abkommen. Besprechungen Dr. Stresemanns mit Woldemaras. Der seit mehreren Tagen in Berlin anwesende litau ische Ministerpräsident Woldemaras hatte wiederholte Besprechungen mit dem Reichsaußenminister Dr. Strese mann. Das Ergebnis soll dem Vernehmen nach gewesen sein daß zunächst die Ausweisungen von Deutschen unterbleiben sollen, bis über die Niedcrlassungsfragen ein Einvernehmen erzielt ist. Die Verhandlungen, auch über das Memelgebiet, sollen demnächst in Berlin oder in Kowno weitergeführt werden. Woldemaras ist von Berlin nach Kowno abgereist. Einem Mitarbeiter der Deutschen Diplomatisch-poli tischen Korrespondenz erklärte der litauische Minister präsident, daß in den Unterredungen mit Dr. Stresemann alle Einzeldiffereuzen besprochen worden seien und mit Zusammentritt des Landtages und der Herstellung nor maler Verhältnisse im Memelgebiet werde der jetzige Gouverneur in seinem Auftrage dem Memellandischen Landtage ein Aktionsprogramm unterbreiten, das M allen wesentlichen Punkten die Msmelkouvention, die Ael Unklarheit und viele Lücken aufweise, im Geiste des Ausgleichs und der Versöhnung ergänzen solle. Wolde- ReiWWciit «Weilburg au das deuWM Ter ReichsyräWenl beim Reichskriegerbund. Das Kyffhäuserfest. Einen glanzvollen Abschluß der Geburtstagsfeier des Reichspräsidenten bildete der Reichskriegertag, zu dem der Reichskriegerbund „Kyffhäuser" seine Angehörigen aus dem ganzen Reiche in Berlin versammelt hatte. In langen Zügen marschierten die Kriegervereine Montag früh zum Stadion. 60 600 Mitglieder des Kysshäuser- bundes hatten ihre Teilnahme angemeldet, doch wurde diese Zahl noch überschritten, denn Montag morgen trafen noch zahlreiche Sonderzüge aus dem Reich in Berlin ein, während das Gros der Teilnehmer sich schon am Sonntag eingefunden hatte. Ungezählte füllten die Zuschauerplätze. Ein Wald von Flaggen wehte im Winde. In der Ehren loge hatten die alte Generalität und die obersten Kom mandobehörden der Reichswehr und der Reichsmarine Platz genommen. Man sah Generalfeldmarschall von Mackensen, Generaloberst v. Kluck, General Heye, Admiral Zenker, General v. Tschischwitz vom Reichswehrgruppenkommando I, den Kommandanten von Berlin, Severin, General Haß vom Wehrkreis III und Ver treter der übrigen Wehrkreise und Truppenkommandos. Huldigung vor Hindenburg. Kurz nach 11 Ahr ertönten Hochrufe in der Ferne^ die Musik intonierte und unter jubelnden Zurufen fuhren Reichspräsident v. Hindenburg in Marschallsunisorm, neben ihm der Präsident des „KyffhüuserbundeS", General v. Horn, in das Stadion ein. Die Fahrt ging langsam die Front der Kriegervereine rundherum. Gefolgt von Reichswehrminister Dr. Geßler, begab Hindenburg sich dann in die Ehrcnloge, wo er die Generalität begrüßte. Dann nahm die Huldigungsfeier ihren Anfang. Oie Fahrt zum Stadion. Reichspräsident von Hindenburg begrüßt auf seiner Fahrt nach dem Stadion vor dem Branden burger Tor den General von Horn. Neben ihm im Wagen Reichskanzler Dr. Marx. Eine Faynenkompagnie der Reichswehr mit 36 Fahnen und Standarten des alten Heeres marschierte ins Stadion ein. Sämtliche ehemaligen Armeekorps waren durch Fahnen und Standarten vertreten. Im Parade marsch marschierte die Komvaanie an der Ebrenloae vor- maras kündigte zugleich an, daß mit der deutschen Ne gierung der Abschluß eines Vertrages über das Aufent halts- und Niederlassungsrecht der beiderseitigen Staats angehörigen in Aussicht genommen sei; hiernach sollen Ausweisungen in Zukunft nur bei Vergehen, Verbrechen usw. ausgesprochen werden dürfen. Die Beschwerden wegen der Entlassung von Eisenbahn- und Postangestellten, die das litauische Sprachsxamen nicht bestanden haben, werde er, so erklärte Woldemaras, einer genauen Nach prüfung unterziehen. Schließlich bringt der litauische Ministerpräsident zum Ausdruck, „er stehe auf dem Stand punkt» daß daL gesamte Direktorium einschließlich des Präsidenten des Vertrauens des Landtages bedürfe. Die litauische Regierung denke nicht daran, ein Direktorium zu ernennen, das binnen kurzem das Mißtrauensvotum der Mehrheit des Landtages erhalte". Zum Schluß sprach Woldemaras die Hoffnung aus, daß bei den bevor stehenden Wirtschaftsverhandlungen ein Aushau der deutsch-litauischen Beziehungen sich ermöglichen lasse. Lei und schwenkte in Front vor Hindenburg ein, präsen tierte das Gewehr, und unter den Klängen des Präsentier marsches senkten sich die alten Fahnen des ehemaligen Heeres vor Hindenburg als Huldigung. Dann erklang, von den Zehntausenden begeistert mitgesungen, das Deutschlandlied. Unter dem brausenden Jubel der Massen verab schiedete sich Hindenburg von der Generalität, fuhr noch einmal unter dem Beifall der Massen um die Bahn und verließ dann das Stadion. Die weitere Feier bestand aus einer Erinnerungsfeier für die im Weltkriege Gefallenen. Den Schlußakt bildete die Nagelung der Fahnen mit dem anläßlich des Geburtstages des Reichspräsidenten mit seinem Bilde geprägten Hindenburg-Fahnennagel. * Das Festmahl beim Reichskanzler. Zu dem am Sonntag abend vom Reichskanzler Dr. Marx gegebenen Festessen waren sämtliche in Berlin an wesenden Reichsminister, , die Regierungschefs und Ge sandten der Länder, das preußische Staatsministerium, die Staatssekretäre des Reichs und Preußens sowie die bei den Empfängen beim Reichspräsidenten beteiligten Vertreter der Behörden erschienen. Im Verlaufe des Abends hielt der Reichskanzler eine Ansprache, in der er n. a. ausführte: Aus alle beseelt nur ein Gefühl der Verehrung und ein Gefühl des Dankes gegenüber dem Manne, der nach einem an Geschehnissen und Taten überreichen Leben, dessen Einzelheiten dauernd in der Geschichte fortleben werden, nicht gezögert hat, an seinem Lebensabend dem Ruf des deutschen Volkes zu folgen. Immer mehr ist uns Reichs präsident von Hindenburg zum Symbol geworden, zum Symbol des deutschen Wiederaufstiegs, der nur in treuer Pflichterfüllung und harter täglicher Arbeit langsam Schritt für Schritt erkämpft werden kann. In dieser Arbeit geht er uns als Führer voran. Wir können nichts Besseres tun, als in seinem versöhnlichen, sich selbst ver gessenden Geiste unsere Arbeit für unser Volk zu ver richten. Bei der Zugerldkundgebung am Sonntag im Berliner Stadion vor Hindenburg dankte der Reichspräsident den Schülern mit folgenden Worten: „Habt vielen Dank, liebe Kinder, für die schönen Lieder, die ihr mir hier vorgesungen habt und die mich herzlich erfreuten. Ihr habt gesungen von der Freude an der Heimat und der Liebe zum Vaterland?. Laßt diese Worte nicht nur auf euren Lippen sein, behaltet sie auch im Herzen. Haltet fest am Vaterlande und weiht ihm eure beste Kraft. Das wollen wir heute geloben, in dem wir Zusammen ausrnfen: „Deutschland, unser ge liebtes Vaterland, Hurra, Hurra, Hurra!" Begeistert stimmte alles ein. Auf besonderen Wunsch des Reichspräsidenten waren die Kinder, die an der Feier teilgenommen hatten, aus einem besonderen Fonds des Reichspräsidenten gegen Unfall versichert. Der Abtrans port ging ohne jede Störung vor sich. Zu Ruhestörungen kam es Sonntag nur an einzelnen Stellen in Berlin Im ganzen wurden 268 Personen wegen Ruhestörung, Nichtbefolgung polizeilicher Anord nungen usw. zwaugsgestellt. Die meisten gehörten der Kommunistischen Partei und deren Hilfsorganisationen an. Fünf Personen gehörten dem Stahlhelm an. Acht Personen werden wegen Verdachts des Landfriedens bruchs dem Richter vorgeführt werden. * Glückwünsche fremder Regierungen. Unter der Menge der eingegangenen Depeschen be findet sich auch eine Reihe von Glückwünschen fremder Staatsoberhäupter. So haben gratuliert: Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der Prä sident der Republik Österreich, der Reichsverweser von Ungarn, der König von Schweden, der König von Norwegen, der König von Dänemark, der König von Bulgarien, der König von Spanien, Ler König von Siam, der Bundespräsident der Schweiz, der Präsident von Lettland, der Prä- sindent von Finnland, der Präsident von Danzig, der Präsident von Liberia, der Minister des Äußeren von China und der Pap st. Von den inländischen Ehrungen seien noch hervor gehoben: Der preußische Innenminister hat der Polizei unterkunft zu Hannover am Waterlooplatz den Namen „Reichspräsident von Hindenburg" verliehen. In dem Kasernengebäude der Polizeiunterkunft hat Hindenburg als Leutnant 1867 bis 1873 in Garnison gelegen. Die Stadt Rathenow hat beschlossen, die Ringstraße nach den beiden Reichspräsidenten zu benenuen. Der Teil bis zur Friedrich-Wangel-Straße erhält den Namen Hinden- burg-Ring, der andere Teil Friedrich-Ebert-Ring. Ein besonders warm gehaltenes Telegramm ging auch vom Verein Deutscher Zeitungsverleger ein.