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Ein leiser Hauch des Welkens und Vergehens liegt schon über Flur und Wald, Mariengarn, das Weiße Ge webe der Luchs- und Weberspinnen, beginnt sein zartes Gespinst auszubreiten, Eberesche und die samtgrüne Eibe schmücken sich mit roten Beeren und über den Stoppel feldern kreist der Bussard und die Gabelweihe — der Herbst kündigt seinen Einzug an. Das ist die „hohe Zeit" des Weidwerks und edler, weidgerechter Jägerei. Bald bringen die Nächte auch den ersten Frost, silber grauer Reif deckt am Morgen die harten, dürren Gräser und Halme, Wasserlachen und Wagengleise überziehen sich mit dünner, kristallheller Eisschicht. In dämmeriger Frühe sammeln sich die Weidgenossen um das Reisigfeüer zum Kesseltreiben auf den Löffelmann. Dichte Krähen schwärme steigen mit wirrem Geschrei von ihren nächt lichen Ruheplätzen in den Wäldern auf und ziehen in dunkeln Geschwadern hoch über den öden Feldern den Dörfern und Städten zu. Ein scharfer Nord treibt Schauer feiner Eisnadeln über die kahlen Äcker und fegt den spärlichen dünnen Schnee in die Gräben und Mulden. Schweigend kommen die Jäger heran, die flügelführenden an der Spitze. Nun teilt sich der Zug, jeder Schütze strebt mit zwei Treibern seinem Stande zu. Der weitaus ladende mächtige Kreis wird geschlossen, Hornruf tönt halbverweht herüber, die Treiber rühren ihre Klappern und langsam beginnt die Kette vorzurücken. Da fällt der erste Schuß: ein flüchtiger Lampe, der sich bis zuletzt fest in die Ackerfurche gedrückt hat und fetzt Haken um Haken schlägt, um dem von allen Seiten drohenden Ver derben zu entrinnen» überschlägt sich und bleibt regungs los liegen. In rasenden Fluchten, die Lauscher zurück- gelegt, kommt ein Sprung Rehe über die Sturzäcker dahergebraust. Mancher hebt das Gewehr und „zieht mit"; doch die Parole des Jagdherrn lautet: „Rehe pas sieren!" und unbeschossen entkommen die Flüchtigen in das nahe Stangenholz. Doch nun knallt es von allen Seiten. Enger und enger wird der Kessel, immer dichter die Schützenkette, immer mehr häuft sich die Beute, bis endlich das Treiben abgeblasen und die „Strecke" gelegt wird. Oder es gilt dem ritterlichen Schwarz, wild. Wenn eine Novembernacht leichten Frost und eine „Neue", d. h., eine jungfräulich-frische Schneedecke gebracht hat, dann macht sich der Weidmann auf und kreist in der verschneiten Fichtendickung das Rudel ein. Mit langgezogenem „Hoho Rüd Hoh! Huch Sü! Huch ^>u! Find up min Hund!" rüdet der die Meute führende Wildmeister die Jagd an, die „Finder" werden auf die Fährte gelegt, dann die „Packer" zu scharfer Fahrt „ge schnallt" und bald kündet ihr Helles Geläut durch den stil len Winterwald, daß die Rotte zersprengt ist und von den Hunden gejagt wird. Jetzt heißt es: kaltes Blut und ruhige Hand! Fester packt die Faust den Büchsenkolben, alle Sinne schärfen sich. Da wird es unversehens in der polterndes Brechen und das tiefe Hauptschweines kommt rasch naher, dichte Schneewolken stäuben auf, ein vier- jähriger Keiler überfällt in wilder Flucht zwischen zwei liegenden Schützen die schmale Schneise, dicht gefolgt von zwei „Überläufern".*) Vier Schüsse fallen tn rascher Folge, doch nur der Keiler und ein Über läufer bleiben im Feuer, der andere kommt mit heiler Schwarte durch. Nicht immer aber verläuft die Jagd glatt und gefahrlos und mancher Jäger hat die furcht baren „Waffen" eines angekratzten wehrhaften Schwarz kittels schwer zu fühlen bekommen; dann wird der alte Jägerspruch zur Wahrheit: «Schwiegermütter, hauend Schwein, Korn zu grob und Korn zu fein- Fuchsgeheck und Mefsingschlinge Sind gar bitterböse Dinge!" Das höchste und schönste Weidwerk aber bleibt die Pirsch aus den geweihten Hirsch. Um Ägidi, dem Tag des Heiligen, dessen Wahrzeichen die Hirschkuh ist, tritt der edle Hirsch in die Brunft. Noch stehen die Sterne mit silbernem Glanz am Himmel, wenn der Jäger vor Tau und Tag die Jagdhütte verläßt und mit lautlos gleitendem Fuß dem Brunftplatz zustrebt; mählich verblaßt ihr Schein, ein kalter Windhauch, des Morgens Vorbote, fährt durch die erschauernden Baumkronen, matte Lichter zucken über den Horizont, der Tag beginnt zu grauen. Da röhrt fern im Tal ein „geringer" Hirsch — und mit dröhnendem Schrei, heiß und herzgeladen, antwortet ganz nah in der Dickung der starke Platzhirsch,**) dem des Jägers Weg und Wollen gilt. Minuten höchster Spannung vergehen, stürmisch hämmert das Herz gegen die Rippen, denn auch den ältesten Jäger schüttelt das Fieber, wenn der entscheidende Augenblick naht. Eine heidekrautbestandene Blöße öffnet sich, im fahlen Zwielicht der Dämmerung erkennt das nachtgewohnte Auge ein rasch näherziehendes Rudel Kahl wild, das der eifersüchtige Herr und Gebieter trenzend***) eng um kreist. Lautlos hebt der Jäger die Tritonmuschel zum Munde und gibt mit dröhnendem Röhren den Hirschruf. Jäh verhofft der Gewaltige, mit hocherhobenem Wind fang f-) sichert er herüber und antwortet dem vermeintlichen Nebenbuhler mit wildem Kampfruf, ein breiter Strom rauchenden Atems zerflattert in der kalten Frühluft. Nun gilt's! Langsam führt der Schütze die gestochene Büchse zur Wange, vereinigt am Heller werdenden Himmel Korn und Kimme — und hält kurz hinter das Blatt! Deutlich vernimmt er den Kugelschlag, mit steiler, hoher Flucht zeichnet der Hirsch die K^gel, prasselnd fährt das Rudel auseinander, nach allen Richtungen die Dickung flüchtig durchbrechend. Der Jäger lauscht, nun tiefe Stille. Beruhigt kehren Herzschlag und Atem zurück; dann wird der Anschuß, der im Frühlicht hellroten Lun- genschweiß1"j-) und tiefe Schaleneingriffe zeigt, mit einem Fichtenzweig „verbrochen". Doch noch Stunden vergehen, bevor die Nachsuche begonnen werden darf, denn das ge troffene Wild muß zuvor „krank" werden, und auch die brennendste Ungeduld kann den weidgerechten Jäger nicht verführen, es aus dem Wundbett vorzeitig aufzustören. Am Riemen arbeitet der Schweißhund dann die rote Fährte ruhig und sicher aus und nach tausend Gängen steht der Jäger vor dem inzwischen verendeten Vier zehnender. *) Schwarzwild im zweiten Lebensjahr ** ) Stärkster Hirsch auf dem Brunstpla^ ** *) Leiser Brunftlam des Hirsches. ß) Nase des Hochwildes. ff) Schweiß-Blut. Welt und Wissen. Tod zweier TMinger Gelehrten. Geheimer Hofrat Ernst von Sieglin, Ehrendoktor und Ehrensenator der Universi tät Tübingen, ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Von fernen Ausgrabungen in Alexandria stammen archäologische Sammlungen in Stuttgart, Tübingen und Leipzig. — Uni- versitatsprofessor Dr. Wilhelm von Blume, Tübingen, der im Jahre 1919 von der württembergischen Regierung mit der Ausarbeitung der neuen Verfassung betraut wurde, ist in Bad Hoheneck an den Folgen einer Lungen entzündung im Alter von 61 Jahren gestorben. Aus vem Genchtssaal. Urteil im Löb-Prozeß. Die Zivilkammer des Land gerichts Weimar wies die Zivilklage des ehemaligen thürin gischen Staatsbankpräsidenten Löb gegen das Land Thüringen ab. Löb hatte bekanntlich auf Nachzahlung dreier Monats gehälter in Gesamthöhe von 9000 Mark geklagt. Vergleich im Prozeß v. Tresckow—v. Sodenstern. Vor dem Einzelrichter des Amtsgerichts Berlin-Mitte fand ein Sühne termin m der Beleidigungsklage statt, die der Komtur der Ballei Neumark des Jungdeutfchen Ordens, Hasso v. Tresckow, gegen den Hauptschriftleiter der Deutschen Zeitung, Major von Sodenstern, angestrengt hat, weil die Deutsche Zeitung im Februar d. I. im Zusammenhang mit der Mitteilung über den gesellschaftlichen Boykott der Großgrund besitzer des Kreises Königsberg-Neumark gegen Herrn von Tresckow den Vorwurf des Vertrauensbruchcs gegen ihn erhoben habe. Die Parteien einigten sich auf folgenden Ver gleich: Die Deutsche Zeitung hat den Vorwurf des schweren Vertrauensbruches gegen Herrn von Tresckow am 16. Februar 1927 erhoben auf Grund der Erklärungen, die der Herr Reichs kanzler Dr. Marx am 11. Februar 1927 im Deutschen Reichstag abgegeben hat. Das Material hat die Deutsche Zeitung ledig lich aus den Erklärungen des Reichskanzlers entnommen, welches Material dem Reichskanzler Dr. Marx vorgelegen hat, entzieht sich der Kenntnis der Deutschen Zeitung. Seinerzeit hat nur publizistisches Interesse der Veröffentlichung zu grunde gelegen, ohne daß man Herrn v. Tresckow zu nahe treten wollte. i Wegen Totschlages verurteilt. Das Berliner Schwur- zericht verurteilte den Friseur Joseph Kolb, der angeklagt war, seine Braut, die Friseuse Frieda Hoffmann, die er als Mitinhaberin in sein Geschäft ausgenommen hatte, in der Nacht zum 8. Februar d. I. nach einer Eifersuchtsszene irdrosselt zu haben, wegen Totschlages zu fünf Jahren Ge fängnis unter Anrechnung von sieben Monaten Unter- Mchungshaft. Spiel und Spor«. Die Fertigstellung des Amsterdamer Stadions. Aus dem Jahresbericht des Komitees für die Vorbereitung der Olym pischen Spiele 1928 in Amsterdam geht hervor, daß der Stadionbau bereits soweit vorgeschritten ist, daß mit der Überdachung der Anfang gemacht werden kann. Es soll übri gens versucht werden, die Ergebnisse sofort nach Beendigung der einzelnen Wettbewerbe radiotelegraphisch der ganzen WeU zu übermitteln. Vier Kanalschwimmerinnen für 1928. Ein Kanalschwim men für Damen soll im nächsten Jahr unter Beteiligung von Frau Corson, Frl. Jensen-Dänemark, Frau Sion-Frankreich und der Deutschen Frau Vierkötter isrüher Frl. Döbler) vor sick> gehen. -. Tod im Boxkampf. Der 25jährigc Berufsboxer Arnaldo Olivieri ist während eines Boxkampfes in Mailand bewußtlos zusammengebrochen und in der gleichen Nacht an Müllers sind nicht einig. Dort wieder müssen erst die Hände gewaschen und die Brille gesucht werden. Hier ist kein Kind im Hause, die Mappe weiter zu tragen, Im nächsten Hause liest die Tochter den Inhalt. Was aber dastand, hat sie vergessen oder verwechselt. Infolgedessen wird der Zahltermin versäumt. Und der kleine Kurt gab: er hat sie beim Weitergeben im Spiel liegen gelaßen. Zum Schluß läßt er sie gar aus schmutzigem Wege fallen. O weh! So gelangt nach mancherlei Wechselfällen die vom Bürgermeister längst erwartete Mappe nach vier oder fünf Tagen in sein Haus zurück. Es kam sogar vor, daß sie so lang auMieb, daß der Gemeindediencr ihr ent gegen gehen und sie heimtragen mußte, damit der in ihr zur Versammlung oder Ein nahme festgesetzte Termin eingehalten werden konnte. Da sieht man nun die Be scherung: hier lag sie vier Stunden, dort fünf, sogar einmal von abends 7 Ähr dis zum nächsten Tage zu Mittag, trotzdem vorgemerkt war: Eilt! Schnell weiter geben! Und der Erfolg: Manchen regt die Bekanntmachung nicht auf. Die Aufforderung zur Einsicht in die Wählerliste wurde nicht beachtet. Bei der Wahl mußte der Wähler zurückgswiesen werden, weil er sich nicht überzeugt hatte, ob er aufgeführt war. Das Mädchen kam schon am 12. zur Fortbildungsschule, weil die Hausfrau nicht richtig nachgesehen hatte, baß sie erst am 19. beginnt. Ja, wenn die Mappe reden könnte, sie würde nicht gleich fertig werden. Denken wir nur an die Kriegszeit mit ihrem Brot-, Nährmittel- und Seifenmarkensystem. Sie ist ein wandelndes Stück Orts geschichte. Und -was meldete sie heute? Drei Tage hat sie zum Rundlause gebraucht. Von dem einen Höfe brauchte sie zum Nachbar fünf Stunden. Dir Entschädigungen bei Viehverlusten sind neu festgesetzt und bis zum 12. zu bezahlen. Die Aufwertungs steuer wird um 5 v. H. erhöht. Gebeten wird, die Werbewoche für deutsche Jugend herbergen zu sördern, und am 16. findet eine Wohnungszählung statt. Und zum Schluß: Mögst du, liebe zinkene Tante, unsern Gemeindegliedern in Zukunft immer recht Erfreuliches mitzuteilen haben! Ldt. falsches Selck in Msürutt. Von Otto Mörtzsch, Dresden. Das Geld hat nach meiner Meinung der Teufel oder seine Großmutter erfunden. Kaum begannen die ersten Münzen ihren Umlauf, da waren -auch schon Verbrecher an -der Arbeit, die echten Stücke durch täuschend nachgeahmte, laber minderwertige zu ersehen, um sich zu bereichern, ihre Mitmenschen aber M schädigen. Falsch münzerei ist wohl zu -allen Zeiten -und in -allen Ländern getrieben worden. Wie lange derartige Verbrechen geduldet wurden -und welchen Umfang ihre Verbreitung annahm, -lag -in erster Linie mit -daran, -ob -der betreffende Landesherr und seine Be amten dem Treiben ,/wohlwollend" -und mitgenießend zusahen oder ob mit straffer Hand zugegriffen -und ohne Ansehen -der Person dagegen Vorgegangen wurde. Auch in -unserm Sachsenlande kamen M-ünzverfälschungen -und --Verschlechterun gen vor. Im Gedächtnis des Volkes sind -am -festesten geblieben die Kipper- und Wipper-Münzen -des 17. -und -die Ephra-imsten 18. Jahrhunderts. Letztere wurden seit 1759 mit Genehmigung Friedrichs d.Gr. von den Juden--Ephraim und Itzig in Leipzig geprägt. Der -Volks-mund -sagte von -ihnen: „Von -außen schön, von innen schlimm. Von außen Friedrich, von innen -Ephraim." (Versilbertes Kupfer.) Äeber die Kip per- und Wipper - Münzen wird im Jahre 1621 berichtet, ,Mß etliche Mden zu Dreßden, Freiberg, Leipzig usw. einsamen, welche viel verbotenes Geld unter ihren Waaren sehr listig versteckt, -auch wohl -in verborgene Fächer ihrer . E°Käften und zwischen doppelte Böden der Schlag-Fässer eingespundet, item in die Kiewer, Man- 112 „Were Heimat" — Beilage zm Wilsdruffer Mgedlatt. Vie vissmatie unck ihr vorckringe» in Sie WIMuNer Legenck. Von Alfred R a nft, B l a n k e n st e i n. Die Tierwelt einer Landschaft ändert sich im Laufe der Zeit. Manche Arten degenerieren, d. h. sie nehmen an Zahl und Stärke ab und sterben schließlich aus; andere vermehren sich, neue tauchen auf. Die Veränderungen sind entweder in der Natur (Klimawechsel, Seuchen usw.) oder in der Kultur (dem Menschen) begründet. Die Kultur ist tierseindlich. Seit Christi Geburt hat sie in unsrer Gegend ausgerottet: Wildpferd, Auerochs, Wisent, Elch, Bär, Wolf, Luchs, Wildkatze, Biber, Fischotter, WW-schwe-in, Auer-, Birk- und Ha-se-lwild, Weiß- und -Schwarzstorch, -Uhu, W-anber- salke. Eine Reihe andrer Tiere ist infolge dauernder Verfolgung dem Aussterben nahe, so der Edelmarder, der Hühnerhabicht, der Eisvogel, das Rotwild. Neu ein gebürgert hat die Kultur den Fasan und die Bisamratte. Die Heimat der Bisamratte ist Nordamerika. Von dort ist der stattliche Nager durch die Fürstin Colloredo-Mannsseld nach Europa eingeführt worden. Die Fürstin setzte im Jahre 1906 in einem Teich der Domäne Dobrisch bei Prag zehn Pärchen ausb Ihrem Beispiel folgte einige Zeit später die fürstlich -Schwarzenbergische DomLnenverwaltung Bossow in Böhmen. Fürst Schwarzenberg ließ den Aus-fatzte-ich ausbetonieren und einsriedigen. Die Ratten brachen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen aus. Das europäische Klima bekam ihnen gut, dank ihrer starken Vermehrung und ihrer großen Wanderlust verbreiteten sie sich schnell. Im Jahre 1913 hatten sie bereits ganz Böhmen erobert. 1914 überschritten sie die Grenzen Sachsens und Bayerns. 1925 waren zwei Drittel des Freistaates Sachsen verseucht. Als nördliche Grenze der Verbreitung wurden Ende 1925 angegeben: Leipzig, Wurzen, Riesa, Großenhain, Bischofswerda, Zittau. Ende 1926 tauchten die schädlichen Nager sehr weit im Norden bei Kalbe an der Saale aus-1 Von 1914 bis 1922 sind in Sachsen insgesamt 1945 Bisamratten erlegt worden, 19'25 waren es 5560-°. Besonders stark ist Bayern be fallen, Im Früh-ja-hr 192-6 singen Me-i Fischere-ipäckM in -d-er Viks u-n-d zwar -auf einer Flußstrecke von 6 Kilometer Länge 326 Stück In der Wilsdruffer Gegend wurde die Bisamratte erstmalig im Frühjahr 1925 fest-gestellt. -Es wurden -erlegt bzw. einwandfrei beobachtet: 1925: Juni: sieben Ratten in Kleinvoigtsberg, mehrere in Helbigsdorf, drei in Blankenstein (das eine Tier wog 1,2 Kilogramm. Es hatte eine Länge von 34 Zenti meter, mit Schwanz maß es 54 Zentimeter). — August: Mei in Limbach-Birkenhain, eine in Lotzen, mehrere in Rothschönberg-Munzig, mehrere in Neukirchen. 1926: Januar: eine am Luftbad Wilsdruff. — März: eine in der Thodeschen Papierfabrik Hainsberg, eine in Grumbach, eine in Dorshain. — April: eine in Taubenheim, eine in der Beyermühle Siebenlehn, neunzehn in Klingenberg-Colmnitz. — Juni: -eine -in Munzig. — -Iusi: eine in Krum-menhennersd-orf, eine in Grillenburg. — Dezember: eine im Lerchenbach Wilsdruff-Kaufbach. 1927: März: eine in Seeligstadt. — April: eine in Schmiedewalde. — Mai: eine in Grunrbach eine in Grillenbuvg. — Juni: eine in Wils-druff. r Brehms Tierleben. 4. Aufl. 1914 2 I)r. C. Laske: Die Vimmratte in Schlesien. s Hans Ulbrich Die Bisamratte. Mitteilungen der Sächs. Jagdkammer. 1927 Nr. 2. 4 General Kehne: Bisamratten. Der deutsche Jäger. 1926 Nr. 36. 109