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Wilsdruffer Tageblatt : 05.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192710050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271005
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271005
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-05
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.10.1927
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öie Herren VerbanldsgsschLftsführ-ör Schumann und Hoi'Mnidiger Friöse-DreÄden, der für den dehi-nderten Beitragenen Rüörich dintz-efprungen mar. Drei Mitglieder waren >im letzten Vierteljahr derftvrlöen. Man gedachte ihrer durch Erheben von den Plätzen. Am 29. Oktober findet ein Filmvortrag lm ,/Löwen" von -der Firma Dr. Maddaus - Radeburg statt: Fabrikation homöopa thischer Arzneien und biochemischer Heilmittel. Aiffchließeäd wird der Film vorgsführt, der aMWich der Besichtigung her Fir ma durch Mitglieder des Verbandes und des hiesigen Bersins ausgenommen wurde. VerbanbsgeschäftsMrer Schumann machte MitteKung davon, daß in dem Kampfe gegen "das Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten insofern ein Erfolg zu verzeichnen sei, als die Anhänger der BoUSheilmethode ihren Körper nicht brauchen der Salvarsan-Spritzerei auszutiefern. Mr die Verband ssterbekasse war das Icrhr 1927 ein sogenanntes Katastrophenjahr. Bisher waren 45 Sterbefälle bei einem Msi- Meherstande von 6560 zu verzeichnen. Ücber 13 000 Mark Ster begelder wurden ausgezahlt. Dank der guten Reserve sei man ja bisher "über die Klippe hinweggekommen, ober >ab 1. Oktober müsse eine Erhöhung des Sterbsgeldbeitrages um 25 Pfg. für das Quartal eintreten. Andere Sterbekassen hätten die Beiträge viel mehr erhöhen müssen. Am 1. Januar 1928 trete dann bas reine Amlageverfähren in Kraft; "ässo das im 1. Quartal MSge- zahlte Sterbegeld werde auf die Mitglieder umgelegt. Der be treffende Nachtrag zu den Satzungen werde der nächsten 'Zeitung beigelegt. Als Angestellter der „Hahnsmanma"-Dresden dankte Herr Schumann noch für die Aufmerksamkeiten, die seinem "Ber- ein zum 25jährigen Bestehen von feiten des Wilsdruffer Bersins zuteil wurden. Dann nahm Herr Friese Has Wort zu dem -Thema: „Gicht, Rheumatismus und Erkältungskrankheiten". Seine äußerst volkstümlich gehaltenen Ausführungen standen un ter dem Motto: Ein Gramm Vorbeugung ist mehr wert Äs ein ganzer Zentner Arznei, der zur Krankhrilsbeseitigung geschluckt wird. Er ging aus Entstehung und Verhütung von GW und Rheuma näher ein u. bezeichnete die Eiweiß-Uöberfütterung des Körpers als Ursache der Erkrankungen. Vegetarische Kost, Obst und vor allem Weintrauben seien die besten Borbeugungsmittel weil sie die Kransheitsstoffe aus dem Körper ausschioden. Er gab auch einige Arzneimittel Mr Bekämpfung von Erkältungs krankheiten bciannt und beantwortete in der sich anschließenden Aussprache eine Anfrage über die setzt allenthalben austretende spinale Kinderlähmung. Nach seiner Meinung sei dieselbe wahr- schsirtlich auf die Impfung zurückzuführen, denn nach dem Urteile Dr. von Nissens sei keine Lymphe bazillensrei. Die Kranlheils- erschoinunWn ließen auch eine Parallele zur Syphilis zu. Den Ausführungen folgte reicher Beifall, den der Vorsitzende beson ders zum Ausdruck brachte. Der Bezirksausschuß für Handwerk und Gewerbe in der Amtshauptmannschait Meißen hält kommenden Sonntag mittags 1 Mr im ,-Löwen" in Wilsdruff seine diesjährige Hahreshaupt- versammlung ab. Den Jahresbericht erstattet Geschäftsführer Klotzsche, den Kassenbericht Schatzmeister Brömler-Meißen. Nach Beratung des neuen Haushältplanes HW Syndikus Dr. Kunze- Dresden einen Vortrag: „Was bringen die neuen Sozial- und Steuergesetze dem gewerblichen Mittelstand?" Ilm allseitiges Er scheinen der Mitglieder wird gebeten/ (Vgl. Ins.) Aufklärung eines Schr-unenbrandes. Im Nordwesten Dres dens, besonders in der Wilsdruffer Gegend sind des öfteren große Schadenfeuer zu verzeichnen gewesen, wodurch die ländliche Be völkerung verschiedentlich schwer beunruhigt worden ist- Am späten Abend des 5. September rückte die Dresdner Bevuifs- feuerwchr mit dem GroßbraUdlöschzug nach Podemus aus, von dessen Höhen ein gewaltiger Feuerschein weithin erneut ein Schadenfeuer verkündete. Es betraf dies eine große massive Feld scheune, angefüllt mit -der kurz zuvor oingebrachten Ernte, die dem "Gutsbesitzer Lantzsch gehörte. Man nahm an, daß der Brand mst auf das Konto eines Massenbrandstifters zu setzen sei. Dies war aber nicht der Fall, vieimchr hat sich ein im Gute von Lantzsch beschäftigter Erntcarbeiter Richter, nach dem Stadtteil Dresden-Evita zuständig und in der Mitte "der dreißiger Jahre stehend, der Polizei freiwillz gestellt, daß er in der Scheune ge- nächtigt, und diese dabei fahrlässig in Brand gesetzt habe. Richter wunde festgenvmmen und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Warnung vor einem Schwindler. Seit einiger Zeit hat der schon wiederholt wegen Heiratsschwindeleien, Warenvorschuß- unb "Zechbetrügereien vorbestrafte 33 Jahre alte Arbeiter Max Richard Schneider aus Somsdorf seine Betrügereien erneut aus genommen und betätigt sich gegenwärtig wieder als Warenvor- schußbetrüUer. Er schwindelt seinen Opfern, "di-e er sich -vorwie gend in Gastwirtskreisen und unter Geschäftsinhabern und äderen Angestellten sucht, vor, er sei Angestellter eines Elektrizitäts werkes und in der Lage, billigen Kaffee abzugeben. Der Kaffee sei von dem Elektrizitätswerk für seine Arbeiter bestellt, aber nicht vollständig labgcholt worden. Der Betrüger bietet den Kaf fee zu einem büstgen Preise an, ersucht "um eine Vorschußzahlung und verspricht dabei, den Kaffee in einigen Stunden zu liefern, was aber in keinem Falle geschieht. In "dieser Weise ist Schneider bisher in Dresden und Umgebung aufgetreten. Es ist anzuneh men, daß er seine -Betrügereien fortsetzen wird. Beim Betreffen wolle man in geeigneter Weise seine Festnähme veranlassen. Eine Warnung an deutsche Wanderburschen. Nach Mittei lung "des Auswärtigen Amts ist "über die große Anzahl deutscher Wanderburschen geklagt worden, die -fast ausnahmslos „schwarz" und häufig ohne Ausweispapiere in die Schweiz gelangen und dort bei den -deutschen Hiifsvereinen Unterstützung erbitten. Der Reichsminister des Innern hat nunmehr an die Landesregierun gen von Bayern, Württemberg und Baden ein Schreiben gerich tet, in dem er empfiehlt, Vie mit der Wanderfürsorge befaßten Stellen und -die Polizeibehörden entsprechend zu unterrichten und sie anzuweisen, die Wanderburschen darüber zu belehren, daß sie bei der in der Schweiz herrschenden Arbeitslosigkeit und dem Fehlen ausreichender Hilfe im Falle der Not mit einem Fort kommen in -der Schweiz nicht rechnen können und ihnen ohne vrdnunZsmäßge schweizerische Einreisebewilligung in der Schweiz Bestrafung und zwangsweise Heimschaffung nach Deutschland be- vorsteht- Lokal-Erfindungsschau v. Patentbüro Krueger, Dresden-A Johannes Bwtschn^eider, Wilsdruff, Vorrichtung z. andauernden Einführung von Arzneimitteln o. dergl. durch die Haut von Menschen, (ert. Pat.) — Alfred Schötz, Wurgwitz, Vorrichtung zum Festhalten und Schichten von der Form abgestreifter lieber- zöge z. B. aus Zellulose o. dergl. (Gm.) Dr. Harry Dember, Döltzschen, Vorrichtung zum Messen -insbesonders hoher elek trischer Spannungen, sausgel. Pat.) Röhrsdorf. (Hindenburg-Geburt st agsfei er.) Am vergangenen Sonntag hielt der "hiesige Militarverein anläß lich des Geburtstages Seiner Exzellenz Generalfeldmarschall von Hindenburg eine einfache, schlichte aber sehr würdige Feier ab. Von der Bühne grüßte sein Bildnis, von Eichenlaub und Lor beer umgeben. Der Gesangverein eröffnete die Feier mit dem Mannerchor „Was ist des Deutschen Vaterland" unter Kantor K öhl er s "Äitung. Hierauf begrüßte der Vorsitzende, Herr Otto Seif er t, die zahlreich erschienenen Kameraden und Gäste und hsses auf die Bedeutung des Tages "hin. Ein finniger Vorspruch, vorgetragen von "Herrn Kantor Klatsche-Sora, folgte. Um rahmt wunden die Darbietungen von der Stadtkapelle Wils- druff. Der Männerchor mit dem Liede „Das treue deutsche Herz" leitete zum Höhepunkte des Abends, der Festrede des Herrn Kamerad Pfarrer Küchler iüber. In ausgezeichneter Weise schilderte der Festredner den Lebensgang unseres verehrten Hin- denburg in vier Abschnitten und zwar 1. der Offizier im Frieden, 2. als Feldherr im Kriege, 3. -der Retter im Zusammenbruch und 4. als Rufer "und Mahner Mr Einigkeit. In seiner einstündigen Festrede hatte der hochgeschätzte Redner mit seinen interessanten Ausführungen die Anwesenden so tief bewegt, daß man gern noch länger zugehört hätte. Der Festrede folgte das Deutschland lied. Mit Danlesworten un die Mitwirkenden schloß der Vor sitzende den offiziellen Teil und ein Tänzchen hielt die Festteil nehmer noch "einige Stunden zusammen. Burkhardswalde. Die am Rotkreuztage von der Sanitätskolonue "durchgeführte Haussammlung ergab in den Ge meinden Burkhardswalde, Groitzsch, Miltitz, Munzig, Roitzschen, R-otschönderg, Schmiedewalde und Danneberg zusammen 228,10 Mark. Aus technischen Gründen war es leider nicht möglich, in weiteren Ortschaften M sammeln. Hierdurch sei allen Spendern nochmals bestens gedankt, die durch ihre Gaben es dem Roten Kreuz ermöglichen, seine Arbeit zum Segen aller weiter fortzu- fetzen. Mohorn. (Turnverein.) Die deutsche Turnerschaft, die von bewährten Händen geleitet wird, lüdet M ihren turnerischen Darbietungen anläßlich des 23. Stiftungsfestes am Sonntag alle Turnfreunde nach dem Mohorner Gasthof -freundlichst ein. Helft mit, Einwohner von nah und fern, "eine gute Sache unterstützen! Mohorn. (Vom Autofahrplan.) Ab 1. Oktobebr ist ein neuer Fahrplan der Linie Mchorn—Dresden in Kraft ge treten. Ein Blick in diesen genügt, und man ist enttäuscht. Im Sommerfahrplan gab es täglich fünfmal Verbindung mit Dres den und umgekehrt und vier Sonntagswagen, fetzt nur zweimal. Dir Einwohner von Mohorn, Grund, Herzogswalde und Am- gegend "sehen in diesem Eingriff, in den Verkehr eine baldige Ein stellung des gesamten Betriebes. Den Gemeinden selbst legte -die Reichspost nur hohe Lasten auf in Form von Zahlungen von Taufenden als Garantiesumme, Bau einer Autohalle und- so fort. Die Gemeinden hatten viäl Verpflichtungen und keine Rechte. Vereinskaleuder. Bezirksobstbauverein Wilsdruff. Freitag, den 7. Oktober Wanderversammlung in Blankenstein. Bezirksausschuß -es Handwerkes in der Amtshauptmann schaft Meißen. Sonntag -den 9. Oktober Bezirksversammlung im „Löwen". Wetterbericht WvVig bis zeitweise ziemlich heiter. Keine oder nur genüge Niederschläge. "Sehr "kühl, stellenweise nachts Bodenfröste. Jin oberen Erzgebirge Temperaturen teilweise etwas unter Null. Schwache bis mäßige nördliche bis westliche Winde. ? Sassen uns NaAbapfchalt i Meißen. DerMeißner Kunstverein hat aus seine KavikatuvemAusstellung neuerdings eine bemerkenswerte Aus stellung „Meißner Porträt-Malerei vergangener "Und neuer Zeit" eröffnet, die über "den engeren städtisc^n Kreis hinaus auch ikunstwissenschaMch Interesse finden wird. Es -ist dem Meiß ner Kunstverein gelungen, für die historische Abteilung, nament lich aus FanMenbesitz der umliegenden Schlösser und Güter, künstlerisch bedeutsame Werke zu vereinen, unter denen Porträts, wie von Anton Graff, Rayski, Schnorr v. Carvlsiföld, W. v. Kügstgen, Vogel von Vogslstein, Rotari, Tischbein usw. sehr be achtenswert sind. Aber auch die neuzeitliche Abteilung steht auf künstlerisch guter Grundlage -und es ist zu wünschen, daß "diese neue Anregung der zielbewuhten Meißner provinziellen Kunst- pflsge allgemein Beachtung -findet und kulturellen Nutzen bringt. Cossebaude. (Ein Opfer der eigenen Anvvr- si ch-tigkeit.) Die alte Unsitte, sich mit dem Fahrrads an bin anderes Gefährt anzuhängen, forderte am Montag abend in der Dresdner Straße wieder ein Opfer. Dort wurde die zwölfiäh- rig-e Minser aus Gohlis, als sie den Lastkraft-wagen, von dem sie sich mit ihrem Fahrr-ade hatte ziehen lassen, löslich, um -in -eine "Seitenstraße einMbiegen, von einem PersonenaM -erfaßt and "überfahren. Die Räder gingen dem Kinde über -den Hals, so baß es schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden -mußte. Dresden. (Die spinale Kinderlähmung.) Im Stadlbezirk Dresden wurden zwei neue -Fälle an spinaler 'Kin derlähmung beobachtet,' der Gesamtbostand an -erkrankten Kin- Kindern beträgt -mithin sieben. Todesfälle waren hierbei- nicht M verzeichnen. Am Bestände an kranken Erwachsenen hat sich nichts geändert. Dresden. (Tödlicher V e rk eh r su-nsall.) Gestern nachmittag gegen 6 Ahr sind -in "der Nähe der Baumwief-e der 69 -Jahre -alte pensioniert OberpvstfeTretär Leipert von hier und dessen Begleiterin vom einem -unbekannten Radfahrer umgefah ren worben. Hierbei -hat Leipert schwere Verletzungen davonge- tragen, an deren Folgen er nach "seiner -Einlieferung ins Kranken haus gestorben -ist. "Seine Begleiterin- ist nur -leicht verletzt wor den. Der unbekannte Radfahrer, der "die Verletzten hilflos liegen gelassen hat, -ist -in der Abenddämmerung unerkannt -entkommen. Pirna. "(Tödlicher Anglücksfall.) Gestern mittag fiel ein 23Whrig-es Mädchen, das hinter der Artilleriökaserne Gänse hütete, in den "dort gelegenen SchWeich. Eine halbe Stun de später faüd man die Leiche. Ottendorf. (Eigenartiger -Anfall.) Ein junger Fa brikarbeiter von hier schälte sich im Gehen -einen Apfel, stolperte und stach sich das Taschenmesser so unglücklich in den Leib, daß Bauchfell- und Magenverl-etz-unU entstand. -Er wurde sofort nach Klotzsche in die Minik -gebracht und sofort opebiert. Es besteht "die Hoffnung, ihn -am Leben zu erhalten. Bautzen. (Schwerer Zusammen stoß.) Au einem schweren Zusammenstoß zwischen -einem Motorradfahrer und einem Auto kam es -auf der Staatsstraße bei Jenkwitz. Dort fuhr der 18jährige Sohn des Mühlenbesitzers und Bürgermeisters Arndt beim "Einbiegen in die Staatsstraße g-egen ein Automobil -des Mühlenbesitzers Heinke, Bautzen. ArNdt wurde im Bogen- auf -die Straße geschleudert -und -erlist schwere Schä-delverletzun- gen und -einen Beinbruch. Nach der Einlieferung in das Kranken haus staöb "der -junge Mann. He-rtigswalde. (D -rilling e.) Starker "Zuwachs wurde "dem Arbeiter Zirnstein zuteil, indem ihm die Frau Drillinge gebar. Einer der drei "Knaben ist kurz nach der Geburt gestorben, wäh rend die noch löbenden und auch die Muster sich wohl-fühlen. Lcmgburkersdorf. (Anerwünschte K irm esgäste.) Diebe drangen nachts in "die Wohnungen und Keller der -Guts besitzer Marschner und Böhmer -ein und sta'hlen für 'die Kirmes vorgerichtete Eßwaren, z. B. -gebratene Enten- und verschiedene Braten. Auch «ädere Gegenstände fielen den Dieben- in die Hände. Ein Polizeihund verfolgte 'die Spur -über "die böhmische Grenze. Chemnitz. (Das bedenkliche Ansteigen der Brand st ist ungs zisfer.) Das Kriminaiamt Chemnitz teilt mit: Während in "den verflossenen Monaten teilweise ein merklicher Rückgang von Brandstiftungen aller Art wahrzuneh men war, ist neuerdings wieder ein "bedenkliches Ansteigen zu ver zeichnen. Allein in den letzten -Tagen haben- sich in Schwarzbach bei Scheibenberg, in Kunnersdorf bei Augustusburg, in Schlettau, in Niederwürschnitz, in Meinersdorf, in Hartmannsdorf und Ge ringswalde Brände meist -auf -Gütern ereignet, bei denen große Erntevvrr-äte vernichtet worden find. Bei -einer Anzahl der Brände ist Brandstiftung sest-g-estellt worden, bei anderen -wird sie vermutet. Im Anschluß -an die Schilderung jedes einzelnen Fal les weist -das Kriminalamt -darauf hin, daß di-e Sächsische Brand- ve-rsicherungskammsr für die Ermittlung von Brandstiftern bis zu 5000 Mark Belohnung zusichert. Aus Wunsch wird der Name de» Anzeigeerstatters geheim gehalten. Limbach. (Eine s-e ch slöpsige Familie meld e.t sich obdachlos.) Eine Familie, Mann und Frau mit vier Kindern im Alter von 2 bis 10 Jahren, zog mit einem Hand- und einem Kinderwagen durch unsere Städt und meldete sich hier ob dachlos. -Sie stammt aus Oberbayern und ist von Aachen hierher gewandert. Der Vater hofft "in Qelsnitz im Bergwerk Arbeit zu erhalten. Grimma. (T vd l -i ch -überfahre n.) Von einem harten Schicksalsschlag wurde die Familie des Gutsbesitzers Kötz in GroWsinberg betroffen. Ihr einziger im siebenten Lebensjahre stehM'der Sohn wurde auf dem Kartoffelfeld« vom väterlichen -Fuhrwerk überfahren. Die Räder gingen "dem Knaben über den Kopf. Ein Schäbelbruch führte den sofortigen Tod herbei. -Leipzig. (D i -e spin a i -e K inderl ä h m u n g.) Bis zum 3. Oktober einschließlich sind drei.neue Erk-rankungsfälle an spi naler Kinderlähmung in Leipzig föstgestellt worben, ein weiterer Todesfall wurde gemeldet. Die Gesamtzahl "der Erkrankungen be läuft sich -in "der Stadt Leipzig auf 144, "in Mei "Fällen davon -hat sich "der Verdacht nicht bestätigt, so 'daß tatsächlich 142 Personen erkrankt "sind; 90 davon sind Kleinkinder, 45 Schulkinder und 7 Erwachsene; die Gesamtzahl der Toten beläuft sich jetzt auf 20. .Der Bestand -in der Kreishauptmannschaft war am 4. Oktober Amtshauptmannschaft Döbeln 9, Amtshauptmannschaft Grimma 11, Amtshauptmannschaft Leipzig - Land 23, Amtshauptmann- s-chast Rochlitz 8: Meine Nachrichten j Der Prozeß gegen die Zentrale der K. P. D. vertagt. Leipzig. Vor dem Reichsgericht sollte am Dienstag der bochverratsprozetz gegen nenn Mitglieder der Zentrale der Kommunistischen Partei Deutschlands verhandelt werden. Senatspräsident Riedner stellte zu Beginn der Verhandlung fest, daß die Angeklagten nicht erschienen sind. Die Angeklagten sind, mit Ausnahme von zwei (Lindau und Schumann), Parlamentarier. Nachdem der Ver treter der Reichsanwaltschast fcstgestellt hatte, daß die Walt Obuch für sämtliche Angeklagten den Antrag auf Auf hebung des angcsctzten Termins. Oberreichsanwalt Werner wies daraus hin, daß er gegen die Abgeordneten nach dem Gesetz keine Anträge stellen kann, behielt sich aber vor, dies beim Parlament zu tun. Gegen die Angeklagten Schumann und Lindau beantragte er, Vorführung anzuordnen. Rach mehrstündiger Beratung verkündete der Präsident Niedner fol genden Beschluß: Die Hauptverhandlung wird bis auf weiteres vertagt. Die Ansetzung eines neuen Termins wird erst er folgen, wenn die Durchführung des Prozesses mit allen zu Gebote stehenden Zwangsmaßregeln vom Parlament gesichert ist. Auch die Vollstreckung eines Urteils soll gesichert sein. Ferner wird beschlossen, die Vorführung der beiden An geklagten Lindau und Schumann zum nächsten Termin anzu ordnen. Zwischenfall bei der Eröffnung des Dänischen Reichstags. Kopenhagen. Bei der Reichstagserösfnung demonstrierten jwei junge Kommunisten, indem sie Sasimpsworte gegen die Regierung ausstieben und Plakate in den Saal warfen. Beide wurden verhaftet. «öi-lr-fianael-Mrtlchslt Amtliche Berliner Notierungen vom 4. Oktober. Börsenbericht. Tendenz: Stark abgeschwächt. Die un erwartete Erhöhung des ReichSbankdiskoms von 6 aus 7 Pro zent machte die Börse nervös. Es gab Kursverluste auf allen Marktgebieten; am geringfügigsten waren sie bei Elektro- papieren, die nm 3—4 Prozent durchschnittlich verloren. Far ben waren mit einem Kursabschlag von 7 Prozent (302 zu W5 Prozent) ebenfalls noch einigermaßen gehalten. Montan- werte büßten am meisten ein. Einzelne Spezialwerte gingen bis »m 24 Prozent zurück. Die unsichere Stimmung hielt aber nicht an, da für Spezialwerte weiterhin Interesse be stand. Am Geldmarkt trat eine nennenswerte Entspan nung nicht ein. Nach dem Zahltag war tägliches Geld zwar etwas weniger gefragt, indessen erfuhr der letzttagige Satz von 8—9 Prozent im Zusammenhang mit der Reichsbankdiskont erhöhung keine Ermäßigung. Monatsgeld stellte sich unver ändert auf 8—9 Prozent. Der Privatdiskontsatz er fuhr eine Erhöhung um Prozent auf 6°/» Prozent für beide Sichten, ist also nur si« Prozent niedriger als die neue offizielle Bankratc! Devisenbörse. Dollar 4,19—4,20; engl. Pfund 20,40-20,43; holl. Gulden 168,03—168,37; Danz. 81,38 bis 81,54; franz. Frank 16,44—16,48; schweiz. 80,81 bis 80,97; Belg. 58,36—58,48: Italien 22,88—22,92; sch Wed. Krone 112,78—113,00; dän. 112,28—112,50; norweg. 110,39 bis 110,61; tschech. 12,42—12,44; österr. Schilling 59,12 bis 59,24; poln. Zloty (nicht amtlich) 46,82-47,02. Produktenbörse. Die direkten Cifsorderungen waren für Weizen auf Grund der höheren Auslandskurse fester ge halten, ohne daß sich dies im Markt auswirkte, da das zweit- händige Material angesichts der großen für Deutschland schwimmenden und zum Teil schon sehr nahen Mengen An gebot zu willigeren Forderungen hervorruft und damit aus das Warengeschäft drückt. Dieses bezieht sich ebenso wie auf Weizen auch auf Roggen. Vom Jnlande sind beide Brot früchte in geringen. Qualitäten sehr stark, in gutem Material nur mäßig angeboren, ohne daßffich viel neues Geschäft ent wickelte. ' Berliner Produktenbörse von heute, dem 5 Oktober 1927. 'OtzPs—0^11 sMuEorL !09Pl—WPs epWKpW SH OLsiL ftpMMWaß; W-umskpW lO^Isi siq 0^61 r^vH !0fiT—02'18 Nja-MMM lOS'98—08'18 ^sö -iZMMaI usvöa^ !Q9'M—v^L8 Dieheutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: Arthur Zschunke", sämtlich in Wilsdruff.
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