Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192709080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270908
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-08
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kalkulation von der Polizei Revisionen vorgenom men. Auch in der Wohnung des Direktors der Gesell schaft fand eine Haussuchung statt. Im Zusammenhang mit den Haussuchungen sind Baumeister Gudermut aus Gleiwitz, Buchhalter Lober und der Chaufsenr Gilka ver haftet worden. Die Ursache der Verhaftungen war bisher nicht zu ermitteln. Lunte Tageschronik. Stuttgart. Der Bursche, der durch unverechtigken Ein griff in die Bremseinrichtung den Personenzug Fried- richshafen—Stuttgart bei der Fahrt zwischen Ulm und Geis lingen gefährdet hat, ist der Aushilfsarbeiter Johannes Tadelhuber. Er ist der Staatsanwaltschaft Ulm über geben worden. Kopenhagen. Bei Island ging der norwegische Fisch- dampser „Thorbjoern" mit seinen 17 Mann Besatzung bei einem Gewittersturm unter. Lemberg. In dem Ort Demblin in Galizien stieß ei« Personenzug mit einem Güterzug zusammen, wobei 14 Per sonen zum Teil schwer verletzt wurden. Größere GilmMMeute in CW? Einer englischen Zeitungsmeldung zufolge ist es einer wrffen- chaftlichen Vereinigung gelungen, in einer Reihe von Einzel- Men den Ertrag von Gummibäumen auf mehr als das Vier- äche ihres bisherigen zu steigern. Es werden in dem Bericht ogar Ergebnisse genannt, in denen die Ernte fast das Zehn- «che des Ueblichen betrug. Die ersten Versuche, welche die rmerikanischen Wissenschaftler machten, hatten gezeigt, daß Summibäume, welche bis dahin etwa 3 bis 4 engl. Pfund jährlich äeferten, nunmehr pro Jahr rund 20 Pfund Rohgummi er- jeugten. Ueber die Art und Weise der neuen Behandlungsart vird vorläufig Stillschweigen gewahrt, doch ist schon soviel aus »ein englischen Bericht zu entnehmen, daß es sich um eine Art Hochzucht des Gummibaumes handelt, Nachdem man vor einigen Zähren damit begonnen hatte, die Lehre, daß gewisse Eigen- chaften der Mutterpflanze sich auf ihre Nachkommen übertragen assen,- in der Praxis anzuwenden, war bis zu einem entspre- henden Versuch in der Zucht des Gummibaumes kein großer Schritt mehr. Nach vielen Versuchen gelang es Henn auch, durch -in bestimmtes System des Okulierens bisher nicht besonders -rtragreiche Bäume zu Leistungen zu bringen, wie sie bisher nur n Ausnahmefällen erreicht worden waren. Nachdem man auf liefe Weise eine Plantage, die bisher etwa 320 Pfund Gummi referte, mit Reisern besonders leistungsfähiger Bäume okuliert »atte, erntete man von diesem Gebiet rund 4000 Pfund Gummi. — Daß dieser Erfolg für alle Welt von größter Bedeutung ist, »raucht wohl nicht besonders betont zu werden; denn der Gummi- sunger ist in den letzten Jahren ins früher nie Geahnte ge- vachsen. In erster Linie wird selbstverständlich der Rohgümmi- areis dadurch beeinflußt werden. Amerikanische Sachverständige wben schon ausgerechnet, daß der Preis für 1 Pfund Gummi, der sisher in New Aork 25 Cents beträgt, bald auf 10 Cents sinken vürde, wenn durch dieses neue Verfahren die verfügbare Gum- nimenge nahezu verzehnfacht werde. Dementsprechend würden mnn auch die Preise für die Fertigwaren sinken, und vor allen Dingen Gummireifen, Gummischuhe usw. billiger werden, so daß Sie Verwendung von Gummi in der Herstellung von allerlei Be- sarfsartikeln einen neuen Aufschwung nehmen würde, und zwar hauptsächlich auf solchen Gebieten, auf denen bisher der Preis sie Anwendung unmöglich machte. Indirekt würde dann auch zewitz das Geschäft in Altgummi .in Mitleidenschaft gezogen Aus dem GenchSssasl. Zuchthaus für General Zymicrsli. Das Urteil gegen der polnischen Brigadegeneral Zymierski, früheren stellvertreten den Jntendanzches im polnischen Kriegsministerium, der am geklagt war, bei Militärlicfcrungen, die er selbst vergeben hat, bestochen worden zu fein, ist verkündet worden. Zymierski ist schuldig erkannt woroen, zum Schaden des Staatsschatzes gehandelt und Bestechungsgelder empfangen zu haben. Dei General wurde zu fünf Jahren schweren Kerkers und Aus stoßung aus dem polnischen Heercsverband verurteilt. Spiel and Sport. 4, vm die Faltbootmcisterschaft. Als Favorit für du Deutsche Faltbootmeisterschaft am 11. September aus der Elb, zwischen Schandau und Dresden startet der Meister des Vor jahres, Ammanshauser-Salzburg. Auch die Verteidiger de> Meisterschaft im Zweierfaltboot, Schneider-Eppendorfe! (München), gehen mit großen Aussichten in den Kampf. Die Meisterschaft im Gehen. Neben dem Asseburg Memorial trägt der V. B. A. V. am kommenden Sonnta, seine 50-Kilometer-Gehmeisterschaft aus. Favorit ist der Ver teidiger Siewert. Im Rahmen des Asseburg-Memorialt unternehmen die 10X100-Damcnstaffcln von S. C. C, Brandenburg und Viktoria-Magdeburg einen Rekordversuch Die Gefahren der sogenannten leichten Kost. Von Dr. med. G. Zickgraf. Der Begriff der Schwer- und Leichtverdaulichkeit ge wisser Speisen knüpft sich vorwiegend an die Vorgänge und Empfindungen, die wir von den Speisen im Magen haben, insbesondere an ihre Verweildauer im Magen. Diese Vorgänge und Empfindungen haben bekanntlich Zu sammenhang mit dem Bewußtsein, während das Zentrum der Verdauung, der Dünndarm, dem Bereich des Bewußt seins entzogen ist, und wir daher auch über die Vorgänge daselbst keine subjektiven Vorstellungen haben. Bekanntlich ist die Verweildauer der Speisen im Ma gen bei vielen Menschen eine ganz verschiedene, und daher kommt es auch, daß so viele Menschen ein verschiedenes Ur teil über die Bekömmlichkeit ein- und derselben Nahrung haben. Was bei dem einen „wie ein Stein im Magen liegt", das bezeichnet ein anderer als leichte Kost. Unter „leichter Kost" im allgemeinen versteht man nun meist Brei- und Suppendiät, wenigstens am Krankenbett. Dort hat die leichte Kost auch ihre Berechti gung. Wenn es sich, wie meistens, um vorübergehende Krankheiten handelt, häufig fieberhafter Art, fo ist eine solche Schonungsdiät durchaus am Platze und sogar gebo ten, wenn man bei dem niederliegenden Appetit dem Kran- k ken überhaupt etwas beibringen will. Man weiß, daß dem ' Kranken nichts schwerer fällt, als Bissen zu kauen, und so : wird eine mehr flüssige Kost zur Notwendigkeit. Aber schon bei länger dauernden schweren Krankheiten f sollte man, wenn irgend möglich, bald die Suppen- und s Breidiät verlassen und langsam aber bestimmt dem Kran ken wieder feste Nahrung beibringen. Abgesehen davon, daß bei der zu leichten Kost allmählich die Darmfunktionen ganz erlahmen, und infolge des Fehlens der sogenannten Füllkost es zu schweren Verstopfungen kommt, liegt in der Aufnahme halbflüssiger Nahrung sowieso schon eine gewisse Gefahr. In erster Linie entbehrt der Magen der Vorbereitung der Nahrung durch den Kauakt. Der Kauakt durchspeichelt den Bissen, und hier beginnt mit dem Zusatz des Speichels schon die erste Phase der Kohlehydratverdauung (Stärke, Mehl), die sich im Magen fortsetzt. Der Magen selbst wird durch den Kauakt bereits in Tätigkeit gesetzt, seine Drüsen sondern schon während des Kauens, noch vor dem Hinab- schluüen des Bissens, Salzsäure-Pepsin ab, höchst wichtige Bestandteile der Magenverdauung. Entbehrt nun der Kranke durch Aufnahme der „leichten Kost" Kauakt und vor bereitende Drüsenabsonderung, so gerät der Magen all- j mählich in einen Zustand der Erschlaffung, in dem er feiner Lammers Partei ln Duisburg. Am 44. Kaiserberg - j Turnfest (10. und 11. September im Duisburger Stadion? j nehmen u. a. Lammers, Lingnau und Frl. Junker teil . Goodsell bleibt Weltmeister im Skullen. Die Skullers i Weltmeisterschaft für Berufsfahrer, die in Vancouver aus- getragen wurde, endete mit einem Siege des Titelverteidigers - Major Goodsell, der seinen Herausforderer, den Engländer f Barry, um zehn Längen schlug. s brmÄunk'pkSgkamm Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 291). Freitag. 9. September. .16.30: Konzert. Mitw.: Hanna Tarda (Ee!.), Th. Blumer (Klavier) und das Dresd. Streichquartett. T 18.05: Aus neuen Büchern. D 19: Reichsbahnrat Malpace: Dis deutsche Reichsbahn in ihrer heutigen Gestalt. S 19.30: Sportlehrer Zeidler: Die tägliche Turnstunde. « 20.15: Von deutschem Geist. MOw.: Willy Buschhoff (Nezit.) und das Leipz. Vinf.-Orchester. Mozart: Ouv. Die Zauberflöte. — Goethe: Das Göttliche. — Beethoven: Aus der 9. Sinfonie. — Schiller: Worte des Glaubens. Die Kraniche des Ibykus. — Beethoven: Leonoren-Ouv. Nr. 3. — Goethe: Ueber allen Wipfeln. An den Mond. Prometheus. — Liszt: Die Ideale. — Schiller: Szene des Marquis Posa aus Don Carlos. — Wagner: Meistersinger-Vorspiel. » 22.15: Waldo Olters dorf und sein Tanz- und Kammerorchester. Königswusterhausen. Freitag, 9. Sept. 15: Dr. Simon: Kammermusik » 16: Dr. Tuaendreich: Das nervöse Kind. * 16-30: Schulrat Wolff, St. Konetzkn: Schulkundliche Fragen m Dialogform. S 17: Dr. Bloch: Die Tsmperaturskala und ihre Grenzen- S 17.30: F. Stiemer: Der . Dichter als Gestalt und Aufgabe der chemischen Verdauung nicht mehr gerecht wird. Auch die V e r w e i l d a u e r der Speisen im Magen wird abgekürzt, und häufig entleert er sich in unglaublich schneller Weise in den Dünndarm. Dem Dünndarm obliegt nun die Aufgabe, was Kauakt und Magen versäumt haben, wieder nachzuholen. Wenn das auch bis zu einem gewissen Grade möglich ist, so wird doch früher oder später der Mo ment kommen, wo er versagt und dann schwereDarm- störungen die Folge sind. Während der letzten Kriegsjahre, wo so viele Menschen Kriegsküchensuppen und Steckrübenbreie und dergleichen essen mußten, gab es auffallend viele solcher Darmkranken, deren Magen erschlafft, erweitert, zur Verdauung fast un geeignet war. Aber auch heute gibt es viele Menschen, die glauben, mit solcher leichten Kost dauernd auskommen zu können. Das wird nur in den wenigsten Fällen auf die Dauer ertragen. Mangelndes Gebiß zwingt ja manchmal zu breiiger Kost, doch sollte das immer nur ein vorüber gehender Zustand sein. Die Erscheinungen einer Ueberlastung des Dünn darmes bestehen in einer geringeren -Ausnützung der Ge samtnahrung, und dadurch entsteht oft Abmagerung. Die Darmentleerungen sind häufig vermehrt, manchmal besteht aber auch hartnäckige Verstopfung. Die meisten Störungen empfinden die Patienten in dem ewigen Kollern, Kneifen, j Aufgetriebensein des Bauches, dem schlechten Geschmack und im allgemeinen Körperzustand, der sich in ! Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Verstimmungen, Kopfschmer- - zen und sonstigen nervösen Symptomen zeigt. Das Heilmittel dagegen besteht einzig und allein in ! einer regelrechten Erziehung des Magens zu rich tiger Verdauung. „Man muß wieder seinem Magen et- , was bieten." Leichter allerdings gesagt als getan. Das ' muß schon mit dem Kauakt beginnen. Langsam essen, gut kauen. Zu den ° Mahlzeiten keine Getränke, nicht jeden Bissen mit einem Schluck Flüssigkeit hinunterspülen. Fer ner müssen die Speisen küchentechnisch gut vorbereitet, ein- : wandfrei gekocht, schmackhaft, und — was sehr viel Wert ! hat — appetitlich angerichtet sein. Die Art des gedeckten ! Tisches, e^was Blumenschmuck auf dem Tisch, die appetit lich riechenden Speisen erzeugen eine „Stimmung" des s Magens, die zur Aufnahme festerer und auch schwererer ' Speisen Wohl vorbereitet. Wenn so allmählich der Uebergang von der leichten i Kost zur normalen Kost gefunden wird, muß man sich im- ! mer vor Augen halten, daß es ein langsamer Weg ist, der aber sicher zum Ziele führt. Denn das Neben derMa- genfunktion ist oft wichtiger als das „Schone n". wymooi. » 1»: Lw.-Ing. mroyne: Die Unfallgefahr bei elektr. Anlagen und die Maßnahmen zu ihrer Verhütung. S 18.30: Englisch für Fortgeschr. » 18.55: W. Susat: Die Bedeutung der Handels- und Zahlungsbilanz. N 19.20: Wissenschaft!. Vortrag für Aerzte. S 20.30: Uebertr. aus Berlin: Deutscher Abend, s 22.30: In den Bergen. Freitag, 9. September. Berlin Welle 484 und 566. 15.30: Dr. Marg. Jacobsohn: Wirtschaft und Mode. * 16.00: Otto Kalk: Jugendbühne und Schule. * 17.00—18.55: Adotf-Beüer-Orchcster. In der Zeit von -t- 18.00—18.30: vor aussichtlich Fnnkttbertragungsversuche aus einem Flugzeug. * 19.05: Italienisch. * 19.30: Gartendir. Ludw. Lesser, Präsid. ds Deutschen Gartenbaugescllschaft: Rundschau für Blumcn- uud Gartenfreunde. * 20.00: Hermann Kasack: Köpfe der Dichterakademie. (Heinrich Mann, Schickele, Kaiser, Lörke, Werfel.) H 20.30: Deutscher Abend. Dirig.: Br. Seidler- Winkler. Mitwirk.: Alfred Braun und Berliner Funkorchester. 22.30: In den Bergen. Kouzertorchester Kermbach. Marie Flocke-Hagemann (Sopran), Hermann Schrader (Klarinette). Königswusterhausen Welle 1250. 15.00—15.30: Einführung in die musikal. Gattungen: Kammermusik. * 15.35—15.40: Wetter- u. Börsenbericht. * 16.00: bis 16.30: Das nervöse Kind. H 16.30—17.00: Schulkundliche Fragen in Dialogsorm. H 17.00—17.30: Die Temperaturskala und ihre Grenzen. * 17.30—18.00: Der Dichter als Gestalt und Symbol. Eine Geschichte des literarischen Ruhms. 18.00 bis 18.30: Die Unfallgefabr bei elektrischen Anlagen und die Maßnahmen zu ihrer Verhütung. 18.30—18.55: Englisch für Fortgeschrittene. 18.55—19.20: Die Bedeutung der Handels und Zahlungsbilanz. * 19.20—19.45: Wissenschaftlicher Vor trag für Arzte. 20.30: Übertragung aus Berlin: Deutscher Abend. * 22.30: In den Bergen. Du bist mein! Noman von H. o. E r I i n. CopvliW Hy Gieinei K.-Comp., Berlin W 30. Nachdruck verboten. 1. Fortsetzung. Gespenster, an die er nicht glauben, die er von sich abdrüngen wollte, er sah sie doch. Das Gespenst des Un friedens, das fas! des Hasses drohende Züge trug. Selbst in ihrer frühesten Kindheit hatte kein Verstehen, keine brüderliche Zuneigung zwischen seinen Söhnen geherrscht; bekämpft hatten sie einander wie die bittersten Feinde, und erst als das Berufsstamum die beiden trennte, war eine gewisse Rube eingetreten. Oswald hatte die unftische Lausbahn erwählt, Hartmut siel es zu, dereinst den Gnts- hof zu übernehmen, wofür er besser als Oswald üi Frage kam, da das U,m zugcschriebcue kleine mütterliche Ver mögen ihn doch etwas in den Stand setzen würde, den zu- sammcngeschmolzcucn Familienbesitz ein wenig wieder emporzuheben. ! Da war feit kurzem Oswald in der nahegelegenen ! Provmzial-Hauptfladt in das Bureau eines Rechtsanwaites i eingetreten uuo . Pflegte asijonnabendlich nach Ulmenhof herauszukommen. Und noch nie war bei diesen Besuchen des alten Mannes Freude, seinen Liebling wiederzusehen, unbeeinträchtigt geblieben von dem quälenden Gefühl, zwei heimlich erbitterte Gegner ständen in den Brüdern sich gegenüber. Wer trug die Schuld daran? Wer? — Hartmuts Stimme war es, die man dröhnen hörte, Hartmuts Fäuste waren es, die den andern schon als Knaben gepackt hatten, als wollten sie ihn zermalmen. Harimut und wieder Hartmuti Und jetzt, kam er jetzt abermals und streckte die Fäuste gegen den Bruder, vielleicht im Begehren, dessen Glück zu zerbrechen? — Wahrlich — Hochauf richtete sich der alte Mann und zuckte drohend die Brauen. Keiner sollte es wagen, noch einmal zer trümmernd in seinen Frieden zu greifen, nicht wider die Hand oicscS Sohnes — und des Sohnes einer Sündigen! — — Droben in ihrem Zimmer stand Angelika Gredig- hausen und freute sich des Bildes, das der Spiegel ihr zurückwarf. Das blaßgrüne Kleid stand ihr gut. Es hob die Farbe ihres Gesichtes, das Goldblond ihres Haares und stimmte harmonisch zu den Augen, deren lichte Klarheit dunkle Wimpernschleier geheimnisvoll umhüllten. Und es stand ihrem Weichen Munde gut, das Lächeln, womit sie zwei La France-Rosen vom Tische aufnahm und sich prüfend an den Gürtet hielt. Oswald Bravand kam heute abends, der wußte und sah, was schön war. Plötzlich verflog ihr Lächeln, die Rosen sanken auf den Tisch zurück. Von nuten drang eine Männerstimme zu ihr herauf. Des Hauses ältester Sohn erteilte den Leuten auf dem Hofe seine Befehle. Es geschah in herrischer Kürze. Angelika lauschte vorgeneigkeu Kopfes, ihre Wangen wurden heiß dabei und dann hatte sie die Rosen doch ergrissen und hastig ins Kleid genestelt. Und wieder spielte bas anmutige Lächeln um ihre Lippen und mich nicht mehr, indessen sie mit einem Buche ihr Zimmer verließ und ins Freie schritt. Es war die Zeit der Mittagsruhe für den Gutsherrn und Frau Reichmann, eigentlich auch für Angelika, die sich gesund und kräftig pflegen sollte aus dem Lande. Heute aber fühlte fte keine Schlajcnsmüdigkcit. Ueber den Hof eilte sie, beschrieb einen weiter. Bogen um Hartmut, der das Anschirren der Pferde beaufsichtigte, und raffte ihr Kleid zierlicher, als sie sühlle, daß er ihr nachsah. Unter den Ulmen vor dem Herrschaftshause suchte sie sich einen schattigen Platz, las jedoch nicht, sondern blickte träumerisch durch den geöffneten Torweg hinaus in die freie Landschaft, über die grünen Wiesen, die im Erntesegen reifenden Felder. Es mar schön hier und sie freute sich des Hierseins, freute sich, daß die Eltern sie nicht mitgenommen auf ihrer Reise nach Portugal, wo vordem der Vater Konsul gewesen und sie die Kindcrjahre verlebt hatte. Sie war gern hier auf Ulmenhos — sehr gern. — Ihr versonnener Blick ward Plötzlich fester und haftete auf einem Punkt. Die Allee entlang kam hoch zu Roß eine Dame daher gesprengt. Ulla Hölfenstein vielleicht? Angelika spähte schärfer und schnellte plötzlich von ihrem Sitz empor — die Reiterin hatte die Richtung nach dem Ulmenhos genommen und sprengte zum Tor herein. „Grüß Gott, Fräulein Angela, kennen Sie mich noch?" Lachend rief sie es vom Pferde herunter, und das Lachen ward ein unmerklich Lächeln, als Angelika ängst lich vor dem unruhigen Tiere zurückwich, ehe sie ein über raschtes: „Madeleine Falken, wirklich Sie"— hervorbrachte. „Ja, ich, Madeleine Falken, des Weltenbummelns müde - für ein Weilchen Eh ruhig, Roland!" Damit schwang sich die gertenschlanke Gestalt aus dem Sattel und übergab dem herbeieilenoeu Knechte ihren Rappen. Und dann niaßen fte einander mit prüfenden Blicken, die beiden grunoverschiedenen Erscheinungen, bis vie An kommende bestätigend nickte: „Noch immer wie einst, Angela. Siebzehn waren Sie damals in der Schweiz, ganze vier Jahre jünger als ich. Und heute uoch ebenso: wie eine Blume, so hold, so . . « und so weiter." „Und See — noch immer so . . . seltsam anders als alle." Angela sagte es, die Augen zum farblosen Gesicht der Sprecherin erhoben, gebannt von jeder Regung der gemmenscharsen Züge. Nur langsam fand sie sich zur Pflicht der Höflichkeit zurück, den East ins Haus zu bitten. Auf dem Wege dahin stockte Madeleinens Fuß plötzlich und — „Wer ist der Herr dort drüben?" fragte sie. „Der?" Angelika errötete ein wenig. „Des Guts herrn ältester Sohn. Er hat Sie wohl nicht bemerkt, Fräulein Falken, sonst —" Doch diese ging über die Antwort hinweg, als hätte sie nichts vernommen. „Welch merkwürdiger Kopf." Hartmut Bravand hatte mit kaum einem Blicke die beiden gestreift, die jetzt im Haus verschwände». Erne Viertelstunde später saß Madeleine Falken be reits wieder im Sattel und nahm Abschied vom Ulmenhose. (Fortsetzung folgt.) Elfrie den beider steckte sich Diele, unk Tür geöffi Besuch abs der Schwi Sie d erst vor ei sprungen > Und nun Gesicht, dc hängend, Blick laue — so star schwer, no I , Elfrie konnte es auch sie ß „Ich dest", sagt, lieber nich Und dir ü es schon u rereicn? gemacht h „Ja, rich vorwi so wie ihi mit dabei ten. Das alten Sack wärts koni „Du die Schwe Trauen kü nicht beste: daß sie dic Hinri- Vorher ha ausgeworf mand von Nun! zur Arbeit ihr Brot r würde sie hatte sie u s Hinri- jungen, z. Leben scho der ganzer gestern ab, Anstalt ü müssen un Aus I sich nicht, wirklich fr scheibe hin einen scchz behutsam die auf de das durch schienen. Da ti „Armer I könnte, so nichts aus Rat geben Lu in der bist du wr Dann koni bist uns ir denn wir > Ler fehlt k uoch einm „Wan Hände schi „Erst nichts dav nun mit r Mutter he es auch st Pantoffeln die würde Dann kam hinlegcn. Hinric widerspreck nicht befolg übereinank Maschine b wieder voi sprang er Käfig in d Er sagte ei er an den Als E „Da i Hunger. , lange Zeit. Tasse voll Sie r Tisch. Hu "Ich' > leicht kann der will iö ! „Abcr t Nun mußt - baft ertrag t äu bleiben, buten: Las
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)