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Wilsdruffer Tageblatt : 01.09.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192709018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-01
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.09.1927
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L^DN-LLIiLLS L, Q .F^ VI 'isi 'o L scr-LLL L^'S'LÄ 'Z L 4M-- Lrockengerüft silr «rünfuttcr. werden kleingebrochen und unter die Blätter ?!ährwerte erhalten. Ein anderer Vorteil dieser Horden ist auch der, daß die Hausfrau sie zum Trocknen von Obst, Gemüse und Pilzen mit benutzen kann. Das Trockengerüst baut man folgendermaßen: Nehmen wir an, die Bratröhre sei 50 cm breit, 60 em tief und 40 eia hoch, so muß die für diesen Raum bestimmte Horde im Durchschnitt etwas kleiner sein, und zwar 48 ein breit, 57 cm tief und 9 cm hoch. Wir brauchen dann, wenn wir oben einige Zentimeter Spielraum lassen, vier Horden. Die Abbildung zeigt eine fertige Horde, welche so gebaut ist, daß wir mehrere übereinander stellen könnten. sind die Seitenrahmen aus Holz, l zeigt, wie sie oben ausgeschnitten werben, um bei übereinander gestellten Horden der Luft freien Zutritt zu gewähren; 2 sind die Füße, die oben von den Seitenrahmen ungefähr 4 cm zurückstehen müssen, damit die Füße der zweiten innerhalb der Ecken der Seitenrahmen cingreifen und so den darüber gestellten Horden festen Halt geben. L ist gut verzinktes Drahtgeflecht. Die gut getrockneten Blätter, sie müssen durch schnittlich braun sein, werden mit der Hand oder im Stoßmörser zu Pulver verrieben und gut durcheinander gemengt. Die getrockneten Zweige Kücken, die an der Krankheit leiden, verklebten Aster, schleppenden Gang und Grosze Schwäche zeigen, dazu immer jippen, dann sind das sichere Todeskandidaten, die man töten soll, um An steckungen zu vermeiden. gemischt. Das Ganze wird in einer Kiste ver wahrt und öfter durchlüftet. Im Winter wird es bann mit dem Weichfutter zusammen gefüttert. Die Zweige können auch ungebrochen gefüttert werben. Der Vorteil dieses „Zusatzfutters" ist erstens der, daß fast gar keine Verdauungsstörungen bei den Kaninchen im Herbst und Frühjahr aus weil die Ausscheidun gen zuletzt ganz wässe- rig und fast klar sind; die Krankheit tritt in der Regel bei frühen Bruten nicht auf. Am häufigsten finden wir sie bei Kücken, die im Juni erbrütet werden, während ganz späte Bruten, d. h. solche nach Juni, meistens verschont bleiben. Der Kllckendurchfall beruht auf Ansteckung. Es ist also ein Krankheits erreger vorhanden, der erfahrungsgemäß im Mai—Juni die gün stigsten Lebensbedin Vie gefährlichste Rückenkrankheit. Von Kleffner. Wir alle kennen den ansteckenden Kückendurch- pll, dem fraglos die meisten Kücken zum Opfer lallen. Die Krankheit heißt auch „Weiße Ruhr", Trocknen des KaninSen-Grünsutters als EM des frischen Griinfutters im Winter. Von H. Stämmler, Arnswalde. (Mit Abbildung.) Im Winter merkt der Kaninchenzüchter das Fehlen des frischen Grünfutters oft recht häufig. Um für den kommenden Winter mit genügend Futter versorgt zu sein, fange jeder Kaninchen züchter beizeiten an, folgende Grünfutterarten und Gewürze den Sommer über zu sammeln und zu trocknen: Gras, Salat, Blätter von Mohrrüben, Löwenzahn, Wegerich, Brennessel, Schafgarbe, Sonneilblume, Bärenklau, Milchdistel, alle Klee- artsn, Petersilie, Serradelle, Lirpinen, Sellerie, Weiden, Eichen, Birken und Linden; ferner Salbei, Pfefferminze, Kümmel, Majoran, Thymian, dann Zweige von Linden, Eichen, Weiden, Birken, Brennessel und Sonnenblumenstiele; Eicheln, Sonnenblumenkörner und Apfel- und Birnen schalen und unreifes Obst. Zum Trocknen dieser Sachen benutzt man am besten kleine Horden, wie sie untenstehende Ab bildung zeigt und die sich jeder Züchter an Hand dieser leicht bauen kann. Die Größe der Horden richtet man nach dem vorhandenen Platz ein, wo sie ausgestellt werden sollen. Der beste Platz ist die Bratröhre des Küchenherdes oder der Herd selbst, ferner auch ein freier, vor: der Sonne den ganzen Tag beschienener Platz. Je schneller das Trocknen vor sich geht, um so mehr wird das betresfends Gras oder Kraut seine wertvollen gungen vorfindet. Das ist auch bei anderen, auch menschlichen Krankheiten so, und man kann behaupten, daß jede Jahreszeit ihre typischen ansteckenden Krankheiten hat. Kücken, die von weißem Durchfall befallen werden, sind durchweg verloren, zumal die Krank heit nicht gleich erkannt und behandelt wird. Da nun auch die Ansteckungsgefahr beim weißen Durchfall sehr groß ist, gehen fast alle Kücken daran zugrunde, sofern die Krankheit auftritt. Das beste Mittel heißt also: vorbeugen! Da müssen wir, wie in allen Fällen, zunächst pein lichste Reinlichkeit empfehlen. Besonders soll sich diese aus die Futter- und Trinkgefäße erstrecken. Man reinige sie täglich in kochendem Wasser und Soda. Auch die Aufenthaltsräume der Kücken sind ab und zu zu desinsizeren. Besonders wichtig lst es auch, daß die Kücken nicht da aufgezogen werden, wo im selben Jahre, vielleicht erst vor wenigen Wochen, schon Kücken gehalten wurden, mithin der Boden als verseucht anzusehen ist, verseucht nämlich durch die Exkremente der Tiere. Gerade aus solchen Böden, also im engen Raume, tritt der weiße Durchsall am häufigsten auf. Wenn eben möglich, grabe man den Boden um und besäe ihn mit Grassamen und Roggen. Eine weitere Vorbeuge besteht in der Fütterung. Trockensütterung ist jedenfalls am vorteilhaftesten. Auf zwölf Kücken gebe man im übrigen ein- halbe graue Tablette Dohimoetol, die fein zer kleinert beigemengt wird. Als Grünsutter reiche man seinzerschnittenen Löwenzahn, Salat erst für größere Kücken, da er Durchfall begünstigt. Vor allen Dingen sorge man immer für Trink- wasser, das durchaus einwandfrei ist. Hat man Schwieriger ist das Veredeln der Stachel beeren, wobei das Kopulieren den Vorzug erhält. Ich würde diese, Veredlungsart nur für Stachel- becrbäumchen wählen, obwohl die Gärtner auch Lüsche veredeln. Stachelbeerbäumchen aber, ent standen durch Veredlung auf Libss aursum, sind im allgemeinen nicht mein Fall. Sträucher verjüngen sich viel schneller als Bäumchen, auch läßt bei diesen, wenn sie älter werden, die Fruchtbarkeit früher nach als bei ersteren. Viel Verdruß bereitet auch bei Bäumchen der Wind durch Abknicken der Kronen. Ich habe diesen Übelstand wiederholt, trotz starker Befestigung an Pfählen, wahrgenommen. Die Veredlung geschieht auf schlanke, am besten zweijährige Ruten von Kidos nursum im August. Man tut gut, die Augen anfänglich mit einer Glaszylinderhülle zu bedecken. Bekannt ist, daß man neue Stachelbeeren auch durch Samen gewinnen kann. Diese Methode hat aber den Nachteil, daß man nicht sicher ist, ob man dieselbe gute Sorte wieder erzielt und daß die Anzucht von der Aussaat bis zur Beerenernte längere Zeit in Anspruch nimmt, als bei den eben geschilderten Ver mehrungsarten. Aus diesem Grunde sollte man bei dem unsicheren Erfolge diese Vermehrungs- methode nicht anwenden. treten, und daß zweitens der Kamnchenbrate, noch bei Lebzeiten jederzeit „gewürzt" wird was ihn schmackhafter macht, als wenn dies erf in der Pfanne geschieht. Man hüte sich aber vor allem, die bekannter Giftpflanzen, wie Herbstzeitlose, Schierling, Nacht schatten, Klatschrose, Fingerhut, Tollkirsche und Hahnenfuß, zu verfüttern, die besonders iw getrockneten Zustand gefährlich sind. holunderbeerwein. Von vr. Kochs. Mit dem Holunderbeerwein hat es eine eigene Bewandtnis. Den Beeren fehlt die genügende Säure. Dies mag der Grund sein, daß es immer wieder Personen gibt, denen der Wein njcht be kommt und die über Brechreiz nach dem Genüsse zu berichten wissen. Möglicherweise enthalten di« rohen Beeren auch einen Bestandteil, auf den empfindliche Personen reagieren. Denn Verwandte unseres Holunders, z. B. der Berglattich, sind notorisch giftig, und vor dem Genuß des roten Holunders wird direkt gewarnt, da er ein giftiges Oel in seinen Samenkörnchen enthält. Ander- seits werden Holunderbeeren in manchen Gegen den viel zu Suppen rind Fruchtsaucen zusammen mit Johannisbeersaft verwendet, allerdings nur im gekochten Zustande. Es erscheint uns daher wichtiger, bei der Her stellung von Holunderbeerwein die Beeren nicht roh abzupressen. Sie werden erst in voller Reife geerntet, sorgfältig von den Stielen befreit und mit geringem Wasserzusatz, damit sie nicht anbrennen, unter Umrühren auf etwa 80" 0 erhitzt. Sie werden hierdurch weich und lassen sich leichter abpressen. Auf ein Liter Saft kommen 5 Z Zitronensäure oder Weinsäure, um die fehlende Säure zu ersetzen. Auch kann man statt dessen ein Drittel Johannisbeersaft oder den Saft von SpeierlingSfrüchten nehmen. Der Zusatz an Wasser und Zucker richtet sich danach, ob man einen herben oder milden Wein bekommen will. Holunderbeerwein herb: ein Liter Saft, ein halbes Liter Wasser und auf ein Liter dieser Mischung 300 bis 250 g ungeblauter Zucker. Holunderüeerwein mild: ein Liter Saft, dreiviertel Liter Wasser und je Liter der Mischung 300 x Zucker. Vergoren wird mit frischer Bordeaux-Hefe. Nach Beendigung der Gärung wird zum ersten Male von der Hefe abgezogen, dann nach Bedarf noch ein- bis zweimal vis zur Klärung. Falls gilt durchgegoren wurde, tritt eine Nachgärung im Sommer nicht mehr ein, und dann kann auf Flaschen gezogen werden. Genußfertig ist Holunder beerwein jedoch erst nach längerer Lagerung. Neues aus Stall und hos. Deutsche Rapskuchen sind den ausländischen bei weitem vorzuziehcn, denn sie verursachen weniger Magen- und Darmentzündungen, Nierenreizungen und Verwerfen, weil sie weniger giftig wirken. Auch werden Raps kuchen recht häufig durch Hederich- und Acker senfsamen verfälscht. Solche Rapskuchen ent wickeln dann beim Anfeuchten ein stechend riechendes ätherisches Senföl. Sie dürfen des halb nur in trockenem Zustande und in geringen Mengen verfüttert werden. An giftigen Bei mengungen kommen im Rapskuchen auch ge legentlich Rizinussamen vor, die in kleinen Mengen schon tödlich wirken. Gute Raps kuchen sollen gelbgrünlich aussehen und frischen, angenehmen Geruch besitzen. Aeltere Raps- Kuchen haben graue Farbe, und zu stark er hitzte, fettarmere, sind ganz dunkel gefärbt. Von guten Rapskuchen darf man an Milchvieh bis zu 1 kg täglich geben. Größere Mengen geben der Milch einen unangenehmen Geschmack und machen die Butter weich. Sz. Neber Gruppenfütterung uud Züchtung beim Rindvieh. Das Milchvieh sollt« nach Leistungs- gruppen «ungeteilt und gefüttert werden, am besten von 3 bis 5, 5 bis 10, 10 bis IS und 15 bis 20 Liter Milch und so weiter. Die erst« Gruppe erhält nur das einfache Grundfutter der Wirtschaft, die nächste Gruppe eine Zulage durch besseres Heu, Seradellaheu, Kleeheu, di« übrigen Gruppen Kraftfutter, das möglichst in eigener Wirtschaft gewonnen worden ist, wi« Hülsenftuchtschrot. Weiterhin Dürfen nur die leistungsfähigen Lier« zur Nachzucht verwendet werden. Besonders muß bei der Auswahl des Bullen neben Beachtung von Gesundheit und guter Form der größte Wert auf die Ahncn- teistung gelegt werden. Der Bulle darf nur aus einer milchergiebigen Familie stammen, denn der Bulle ist es, der in erster Linie die Milchergiebigkeit vererbt. Ferner muß zur Gesunderhaltung des Bestandes nicht nur das Jungvieh hart, viel in freier Luft aufgezogen werden, es sollte auch das Tuberkulose-Til gungsverfahren planmäßig durchgeführt werden. Einem Kontrollverein sollte sich der Landwirt unbedingt anschließen und der Tätigkeit des Kontrollbeamten Interesse entgegenbringen; er könnte sonst verbummeln, wenn er sich selbst überlassen bleibt. Or. Ws. Schweine müssen ihr Futter in Form eines kalten, steifen Breies erhalten. Obgleich diese Forderung im Fragekasten oft genug behandelt worden ist, muß sie hier nochmals besprochen werden, denn die vielen Fragen darüber be weisen, daß hier noch manche Unklarheit herrscht. Kleine Schweinehalter, die leider immer noch an der veralteten Suppenfütterung hängen, schaden sich dadurch am meisten, denn einmal gehen dadurch viele Nährstoffe ungenutzt durch die Tierkörper, was eine arge Futter- verschwendung bedeutet, und zum anderen wird der Magen des Schweines rasch gefüllt, aber »voll Wasser. Das Tier bleibt trotzdem hmrgrig und äußert das durch sein unruhiges Ver halten zwischen den Mahlzeiten. Das Schwein erhält sein Futter in Form eines steifen, kalten Breies. Nur säugende Schweine darf man etwas nasser füttern, weil durch die Milch idem Körper viel Flüssigkeit entzogen wird, die er setzt werden muß. Das Wasser erhalten -die vor dem Fressen, wenn möglich in «inem b. ren Tröge. Kalt muß der Futterbrei sein, damit das, was nicht sogleich verzehrt wird, lange unverändert bleibt. M. W. Ziegenmilch schadet den Säuglingen nicht, wenn außer ihr noch irgendeine passende Beikost, wie etwa Fruchtsast oder Apfelsinensaft oder etwas Gemüse gegeben wird. Es war bekanntlich vor einigen Jahren »or der Darreichung von Ziegenmilch an Säuglinge gewarnt worden, weil nach deren länger dauerndem Genuß das Auf treten einer höchst gefährlichen Blutarmut beob achtet wurde. Man nahm an, daß die löslichen Fettsäuren, wie Kapron-, Kapril- und Kaprin säure, von denen die Ziegenmilch achtmal soviel wie die Frauenmilch enthält, die eigenartige Wirkung Hervorrufen können. Jetzt hat der Direktor des Instituts für Milcherzeugung Ler Preußischen Versuchs- und Forschungsanstalt für Milchwirtschaft Professor Dr. Bünger in Kiel die Erscheinungen geklärt. Er berichtet darüber in dem von ihm verfaßten zweiten Band des höchst beachtenswerten „Neudammer Landwirt- Lchrbuch" (Verlag von I. Neumann-Neudamm Nm., Preis 7 kdl). Nach seinen Ermittlungen besitzt die Ziegenmilch das Vitamin S nur in sehr geringer Menge, und es machen sich dann die beobachteten Erscheinungen, die denen des Skor buts gleichen, bemerkbar. Sie können durch ganz geringe Zusätze von grünem Gemüse, Kartosfeln, Fruchtsästen geheilt werden. Es braucht somit die Ziegenmilch nicht herabgewürdigt zu werden. Sie ist auch für Säuglinge vollkommenes Nahrungs mittel, sobald die genannten Zusätze erfolgt sind. Da es sich hierbei um die Erforschung einer für die Ziegenzucht und Volksernährung wichtigen Angelegenheit handelt, werden die Versuche fort gesetzt. vr. Ws. Räude bei Kaninchen ist gerade kein« seltene Erscheinung. Vielfach sind unreine Ställe die Ursache; in vielen Fällen siegt aber auch «in« Uebertragung, also Ansteckung, vor. Ist Räude im Kaninchenbestand« ausgebrochen, dann reinige man die Ställe gut und tünche all« Wände usw. gründlich mit Kalkmilch, der man Cello- kresol zusetzt. Die Kaninchen selbst behandle man wie folgt: Ist Borke vorhanden, dann weiche man diese mit einer Seifenlösung, der man etwas Soda zusetzt, auf und behandle die räudigen Stellen nach dem Trocknen mit Peru- Lenicetsalbe. Bei einer stark nässenden Räude verwend« man nebenbei auch ein LeNicet-Streu- pulver. Di« Ohrenräude, die vielfach häufiger ist als die Hanträude, behandelt man dadurch, daß man eine Prif« Schwefelblüte in die Ohren streut. Es ist aber empfehlenswert, dann mit einer Lenicetsalbe nachzuhelfen. Da Räude sehr ansteckend ist. müssen die kranken Tiere isoliert werden. Kl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Winterhafer. Vom Winttrhafer ist in der landwirtschaftlichen Press« jetzt wieder die Rede. Oekonomierat Hüggelmeyer auf Hüggel- hof bei Osnabrück führt« ihn vor einigen Jahr zehnten aus Ungarn ein und baut ihn seitdem bei sich an. Ueber seine Winterfestigkeit wurde seinerzeit geklagt. Man hat ihn ver suchsweise zwei Winter hintereinander an gebaut, und beide Jahre winterte er gründlich aus, nicht «in Halm blieb stehen. Inzwischen soll jedoch seine Akklimatisation erheblich ge- sördert sein, so daß jetzt schon eher zu einem Anbauversuch mit ihm anzuraten ist. Er ver langt festes, somit rechtzeitig vor der Einsaat gepflügt«» Land, Einsaat in der zweiten Augusthülste, in einer Stärke von etwa 20 kg auf das Biertelhektar bei 21 ow Reihenweite, dabei muß di« Saat ziemlich tief eingebracht, und deshalb müssen die Drillschare stark be lastet werden. Düngung reichlich mit Stickstoff, zur Hälfte im Herbst, den Rest im Frühjahr, die übrige Düngung wie zu Sommerhaser. Wenn der Winter Hafer auch nicht unten Hederich leidet, fo ist doch ein anderes Unkraut, die Hundskamille, ihm besonders nachteilig. Im übrigen bietet Winterhafer alle die Vor teile, di« Wintergetreide gegenüber dem Sommergetreide besitzt, wie große Widerstands fähigkeit geg«» trockene Sommer und bessere Ausnützung der Bodenfeuchtigkeit. Bei wem der Sommerhafer in jedem Jahre unter der Maidürvt leidet, dem kann zu einem versuchs weisen Anbau des Winterhafers nur geraten werden. Es wäre zu hoffen, daß, wie seinerzeit die Wintergerste und der Squarehead-Weizen, so auch der Winterhafer sich immer mehr unseren klimatischen Verhältnissen anpässen möge. Da bei ist der Winterhafer besonders nährstoff reich, auch liefert «r eine reiche Strohernte. Ws. Beim Anbau von Comfrey kein Futter mangel. Wer Eomjrey an richtiger Stelle, auf frischen Boden angebaut hat, dem ge währt dies« Pslanz« den ganzen Sommer und Herbst hindurch Grünsutter in Menge. Andere Futtermittel kj>nn«n dadurch gespart werden. Ration«!!« Schweinehaltung, besonders Mast, wird bei Verabfolgung von Lomfrey als Beifutter bedeutend verbilligt. Jungschweine sollte man in erster Linie mit diesem Futter versorgen, das di« Verdauungsorgane weitet und si« dadurch zur Aufnahme und guten Verarbeitung auch voluminöseren Futters vor bereitet. - Mastschweine nehmen bekanntlich bei Grünfutterbeigaben wie Comfrey rascher als sonst zu. Comfrey wird dabei entweder lang oder grob gehäckselt und mit Schrot ver mengt oder auch allein gegeben. Sz. Nur ein freistehender Obstbaum, der von allen Seiten dem Licht ausgesetzt ist, liefert hohe Erträge ausgcreiften Obstes. Um mehr Licht und Luft in meinem Garten zu schaffen, habe ich vor zwei Jahren dreizehn hohe, fast vierzig Jahre alte Pflaumenbäume entfernt. Und das hat sich bei der Apfel- und Birnenernte als nur vorteilhaft «rwiesen. Denn wo Bäume zu dicht im Garten stehen, muß unbedingt Platz ge schaffen werden. Dann empfiehlt es sich, die stehengebliebenen Bäume zu numerieren oder sonstwie zu bezeichnen, um deren Ertrag zu er mitteln und auf diese Weise die einträglichsten Sorten festzustellen. Auch empfiehlt es sich, kleinfrüchtig« Bäume und solche, die stark unter Fusicladium leiden, allenfalls noch mit ge eigneten schorffesten Sotten umzupfrovfen, die guten Absatz finden und sich auch sonst für Boden und Klima «ignen. W. Neues aus Haus, Rüche und Reller. Foden ziehendes Brok. Eigentlich mehr im Sommer, aber auch in den kühleren Jahreszeiten, vornehmlich, wenn plötzliche Temperaturumschläge kühleren Tagen sehr milde folgen lassen, tritt eine Krankheit des Brotes aus, die darin besteht, daß das Brot einen sehr scharfen, üblen Geruch an nimmt, sich in der Krume bräunlich verfärbt, wo bei diese in eine schmierige, in zähen Fäden zu sammenhängende Masse übergeht. Das Brot ist ungenießbar. Man nennt die Krankheit das Fadenziehen des Brotes, und sie entsteht durch Pilze, welche schon dem Getreide und damit jedem Mehl anhasten, bald mehr, bald weniger. Müller und Bäcker streiten sich bei Auftreten dieser Krank heit darüber, wer der schuldige Teil an dieser Brotkrankheit sei. Dabei hat die Wissenschaft lange festgestellt, daß die Pilze eben überall vor handen sind und in alle pflanzlichen Erzeugnisse gelangen, die mit dem Ackerboden in Berührung kommen, daß also an der Ursache der Brotkrank heit niemand die Schuld trägt. Der Bäcker kann nur insofern helfend eingreifen, als die Herstellung schwachsaurer Teige die Entwicklung der Faden zieherpilze unmöglich macht. In Deutschland, wo erfreulicherweise das mit Sauerteig geführte Roggenbrot die übliche Brotnahrung darstcllt, kennt man die Krankheit daher auch weniger. Nur da, wo die Bevölkerung sich nicht mit mildsaurem Roggenbrot begnügt, sondern Hefebrot haben will, wird die Krankheit öfter angetroffen, und natürlich noch öfter, wo größere Weizenmehlmengen zur Herstellung eines Mischbrotes mitverwendst werden. Wird das Hefegebäck als Roggen- oder Weizenkleingebäck vertrieben, fo wird es durch schnellen Verbrauch der Gefahr des Fadenziehend werdens entzogen. Also die Bevölkerung kann sich selbst vor dieser Brotkrankheit schützen, indem sie als Großbrot das reine Roggenbrot genießt und daneben das Weizenbrot nur als Kleingebäck (Semmel, Schrippen) verwendet. Pr. H. L. K. Junge Kohlrabi (einfach). 12 bis 15 Köpfchen werden geschält und in seine Scheiben geschnitten. Das zarte Kraut streift man von den Stengeln und schneidet es in dünne Streifchen. Scheiben und Grünes kocht man, jedes für sich, in siedendem Salzwasser ab. Inzwischen bereitet man aus eigroß Butter oder gutem Fett mit zwei Koch, löffeln Mehl eine Helle Mehlschwitze, verrührt diese mit kochendem Wasser oder leichter Brühe zu dünner Soße, würzt sie mit Salz, Pfeffer und einer Spur Muskatnuß und kocht die Kohlrabi samt dem Grünen darin völlig weich. Nach Be lieben kann man zum. Schluß auch einige fertig gemachte Salzkartoffeln wenige Minuten mit dem Gemüse durchkochen, dem man beim Anrichten durch einen kleinen Zusatz von Maggi's Würze den richtigen Wohlgeschmack gibt. Man kann auch das Grüne wie Spinat fein verwiegen, für sich durchdünsten und dann auf die fertigen Kohl rabi obenauf legen. M. A. Gebackene Kalbsmilch. Nachdem die Kalbs milch kurze Zeit gewässert wurde, übergießt man sie mehrmals mit kochendem Wasser und zuletzt mit kaltem. Dann wird sie in Salz wasser weichgekocht, In dicke Scheiben ge schnitten, mit Salz und Pfeffer bestreut und, nachdem man sie mit Ei und geriebener Semmel paniert hat, in Butter auf beiden Seiten zu schöner Farbe gebacken und zu feinem Gemüse gereicht. E. S. Pilze sauer einzulege«. Reizker oder Stein pilze müssen zum Einlegen noch klein und zart sein. Sie werden sauber geputzt und öfter ge waschen und dann in einem Tiegel, leicht ge salzen, nur im eigenen Säst geschmort, bis sie gar sind. Danach wäscht man sie mit heißem Wasser ab, weil sie viel Schleim haben, den sie vor dem Einlegen verlieren müssen. Man kocht Weinessig mit Estragon, Psefferkörnern, Nelken und etwas Salz auf und gießt ihn erkaltet über die in einem Steintopf mit Zwiebelscheiben ver mischten Pilze. Die Zwiebelscheiben müssen mit kochendem Wasser bebrüht werden, ehe man sie zwischen die Pilze tut. Frau A. in L. Erdbeer-Marmelade mit Johannisbeeren. An Haltbarkeit und Wohlgeschmack gewinnt Wald erdbeer-Marmelade durch Hinzufügung von Johannisbeeren. Man nimmt dazu auf 1 KZ Erdbeeren 25E g durch ein Haarsieb gestrichene weiße Johannisbeeren. Beide Fruchtsorten kocht man zusammen 15 Minuten und schäumt sie sorgfältig ab. Danach schüttet man vorsichtig I Kg Zucker zu der Fruchtmasse bei stetem Rühr«n und läßt die Marmelade noch 15 Mi nuten kochen. Noch heiß füllt man sie in kleine Gläser, die man nach einigen Tagen mit Perggmenjpapier verbindet. ,. A. m L.
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