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Wilsdruffer Tageblatt : 06.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192708068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270806
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-06
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.08.1927
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wirkte er, nachdem er aus seiner amtlichen Stellung als Richler am Obsrgericht zu Göttingen ausgeschieden war, als Abgeordneter. Vor dem Ausbruch des Krieges von 1866 machte er mit seinen politischen Freunden vergeblich den Versuch, die Neutralität Hannovers durchzusetzen. Nach der Einverleibung Hannovers in Preußen wurde er in den.Norddeutschen Reichstag und in das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt. Im Abgeordnetenhause war er von 1873 bis 1879 Präsident, im Reichstage, zu dessen glänzendsten Rednern er gehörte, Führer der nationalliberalen Fraktion. Sein Eintritt in das preu ßische Kabinett, der von Bismarck gewünscht wurde, scheiterte daran, daß er die gleichzeitige Berufung einiger Parteifreunde in das Ministerium forderte. Die dadurch hervorgerufene Spannung zwischen Bismarck und ihm wuchs noch, als er (Bennigsen) das Sozialistengesetz be kämpfte. Im Jahre 1883 legte er feine Mandate nieder und kehrte erst vier Jahre später wieder in die politische Laufbahn zurück. Erst 1898 schied er seines hohen Atters wegen ganz aus dem politischen Leben aus, nachdem er auch das ihm 1888 übertragene Amt des Oberpräsidenten der Provinz Hannover niedergeleat batte. polnische kunchchau deutsches Reich. Die Frage der Kolonialmandat?. Das belgische Kabinett beschäftigte sich kn einer Sitzung mit der Frage der Kolonialmandate, die durch Deutschland auf der Völkerbundversammlung in Genf zur Sprache gebracht werden solle. Wie die Brüsseler Blätter dazu mitteilen, ist die belgische Regierung der Ansicht, sie könne, da Frankreich und England geneigt seien, in dieser Frage dem deutschen Standpunkt Rech nung zu tragen, sich dem Standpunkt dieser Großmächte anschließen. Ausführungsbestimmungen zum Verfassungsartikel 48. Die Bearbeitung der Ausführungsbestimmungen zum Artikel 48 der Reichsverfassung soll im Reichsinnen ministerium so beschleunigt werden, daß diese Be stimmungen spätestens im September dem Kabinett vor gelegt werden können. (Artikel 48 der Neichsverfassung handelt von dem Recht des Reichspräsidenten, mit Hilfe her bewaffneten Macht einzuschreiten, wenn ein Land die ihm nach der Reichsverfassung oder den Reichsgesetzsn obliegenden Pflichten nicht erfüllt oder wenn im Reich Sie öffentliche Sicherheit und Ordnung erheblich gestört »der gefährdet wird.) Italien. Neue Answandererverordnungen. Der Minister tat hat zwei Verordnungen erlassen, die sich mit den Aus wanderern befassen. Zunächst wird die Bezeichnung .Auswanderer" aus der amtlichen Sprache entfernt und durch den Ausdruck „Italiener im Auslande" ersetzt. Es wird ferner bestimmt, daß Italiener im Auslande, die Faschisten sind und deswegen Schädigungen er fahren, Anspruch auf gleiche Entschädigung haben wie im Jnlande weilende Italiener. Ferner soll der Orden „für verdienstvolle Arbeit" nicht mehr nur den im Jnlande, sondern auch den im Auslande weilenden Italienern ver liehen werden. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Reichsaußenminister Dr. Stresemann ist von seiner Urlaubsreise nach Berlin zurückgckehrt. Berlin. Nach Meldungen zuständiger Stellen dürfte das Wirtschaftsprovisorium zwischen Deutschland und Frankreich vor dem Abschluß stehen. Das Provisorium Wird voraussichtlich ein Jahr laufen. Berlin. In der Reichskanzlei fand eine Besprechung zwischen den hier anwesenden Ministern statt, die der Vor bereitung der auf den 10. August anberaumten wichtigen Kabinettssitzung galt. Berlin. Die Reichstagsaügeordneten Boh! a und Vierath sind aus der kommunistischen Reichstagsfraktion Ausgetreten. Leipzig. Bei einer kommunistischen Kundgebung kam es hier zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Mehrere Beamte erlitten Verletzungen. Die Was Liebe vermag. Roman von Erica Grupe-LörSer. (16) (Nachdruck verboten.) Die Musik ging jetzt in einen zündenden Marsch über. Der eine Fechter sprengte unmittelbar am Stier vorüber und lies ihm ein knallrotes Fähnchen vor den Augen gaukeln. Der Stier nahm den Kampf auf. Mehrere Male setzten Reiter und das ge waltige Tier in bebenden Sprüngen durch den Sand der Arena. Aber plötzlich stürzte sich der Stier mit einem ganz unerwarteten Seitensprung auf das Pferd und stieß ibm seine Hörner tief in den Leib. Der Reiter sprang vom Pferde. Auch ihm waren durch Ziesen Stoß Schenkel und Beine geschlitzt worden. Ein dunkler ölutstreifen ergoß sich über die gelbseidenen Kniebosen und die weißen Strümpfe. Das Pferd taumelte. Aus seinen Weichen auoll ein Strom von Blut. Es brach verendend zusammen. Die Zuschauer be gannen zu trampeln und zu pfeifen. Liane war empört- ' ' > , „Was soll das bedeuten?" fragte sie Martens. Er neigte sich wieder etwas vor, um sich ihr In dem all gemeinen Lärm verständlich zu macken. „Man ist unzufrieden! Der erste Fechter bat nach den Be griffen der Spanier seine Sache schlecht gemacht. Der Kampf ist zu kurz gewesen. Der Nervenkitzel der Spannung hätte länger hingebalten werden miissen!"' „Die Menschen sind abscheulich!" entfuhr es Liane. „Sehen Sie, der verwundete Fechter liest dort am Boden. Ist er nur ohnmächtig vom Blutverlust? Er hält immer noch krampfhaft das verhängnisvolle Fähnchen in der Hand. Und jetzt — ist es zu glauben? — das Pferd erhebt sich nochmals aus dem Sand! Das ist doch unmöglich, die Eingeweide anellsn ihm doch aus den Weichen — aus der ungeheuren Wunde!" Sie preßte das Spitzentuch vor die Augen und lehnte sich in ihren Stuhl zurück. Martens wurde besorgt. Die Tante kümmerte sich nicht im geringsten um ihre Nichte, sondern sah kaltblütig dem widerlichen Schauspiel zu, bas sich dort unten in der Arena abspielte. Der zweite Fechter sprengte jetzt vor, um den wütenden Stier abzulenken. Unterdessen schlangen die Diener behende ein Schutzleute mußten schließlich zu ihrem Schutze vom Gummi knüppel Gebrauch machen. Amsterdam. Die Internationale Seerechts konferenz ist nach Annahme einiger Entschließungen, von denen eine sich auf die Frage der obligatorischen Versicherung der Schiffspafsagiere bezieht, geschlossen worden. London. Der Führer der irischen Nationalisten, John Dillon, ist in einer Londoner Klinik, wo er sich einer Unter leibsoperation unterziehen mußte, gestorben. Reval. Ein aus Rußland in Reval eingetroffener Agent der Kommunistischen Internationale wurde auf der Straße erschossen, als er bei seiner Verhaftung be waffneten Widerstand leistete. Ein Polizeiosfizier wurde verwundet. - Neuer aus aller Welt 1 Ein Güterzug entgleist. Auf dem Bahnhof Zehlen- vorf-Mitte ereignete sich ein schwerer Eisenbahnunfall. Der Güterzug 8714, Richtung Berlin—Potsdam, fuhr auf nnen zu entladenden Güterwagen auf. Der Lokomotiv führer Hermann aus Potsdam wurde bei dem Zusammen- ^oß getötet. Mehrere Wagen entgleisten, Im Rhein ertrunken. Der Buchhalter Schwert aus Kernsheim unternahm mit seiner Tochter, seinem Schwager, dessen Frau und zwei Kindern eine Bootsfahrt ms dem Rhein. Beim Herannahen eines Dampfers kam sas Boot zum Kentern und sämtliche Insassen sielen in oen Rhein. Schwert und die beiden Kinder des Schwa gers wurden gerettet, während der letztere, seine Frau und die Tochter Schwerts ertranken. 24mal LebenS-retter in einem Jahre. In Küstrin rettete Bademeister Höweke einen zwölfjährigen Gym nasiasten vor dem Ertrinken. Höweke hat allein in diesem Jahre schon 24 Menschen gerettet. Todessprnng im Freibad. Im Göttinger Freibad sprang die 35jährige Margarete Schöppe vom 5-Meter- Turm auf einen unter dem Sprungbrett schwimmenden Studenten, zerschlug sich das Kinn auf dem Kopf des Schwimmers und ertrank. Der Student konnte sich mit einer schweren Kopfverletzung an Land retten. Spiele nicht mit Schießgewehr ... In Hohenofen in Thüringen legte ein 14jährigcr Knabe ein Jagd gewehr auf seinen Kameraden an. In diesem Augen blick entlud sich das Gewehr, und der Freund, der 14jährige Sohn eines Glashüttenarbeiters, brach tol zusammen. Ermordung mit der Mistgabel. In der Nähe von Krotoschin ist auf einem Bauernhof von Banditen ein teuflischer Mord verübt worden. Die Banditen hielten schon seit längerem dis Umgegend in Schrecken und ver übten Einbrüche auf den Bauernhöfen. In den letzten Tagen überfielen sie einen Bauernhof und töteten den Besitzer mit einer Mistgabel. Auf die Hilferufe des Vaters eilte der Sohn herbei. Dieser wurde durch vier Schüsse niedergestreckt. Die Banditen konnten bisher nicht ge faßt werden. Aufdeckung eines Fraucnmordes in Prag. Die Stadt Prag beschäftigt sich feit längerer Zeit mit dem rätselhaften Verschwinden einer reichen Ameri kanerin namens Vörösmarth, die in Prag mit dem Redakteur Michalko bekannt geworden war, der ihr gegen ein Heiratsversprechen den Betrag von 50 000 Kronen entlockt hatte. Im Laufe der Untersuchung wurde fesigestellt, daß Michalko die Amerikanerin durch eine fingierte Trauung von einer Anzeige zurückgehalten und sie dann mit Hilfe zweier Genossen, eines Mediziners, Dr. Klepetar, und eines Schwagers.der Frau namens I fAchskm unü vksm«8vke Reinigung D Z von Damen- u. tterrsnxaräerobe in mockernster Fustübrung Z Z Schnellste Lieferung D ß Venn»,. Merken, I D MkÜ VM, W«l, D ^IsillMIIWIIttllMllllllttWllttüHIIMWttllWIMMM dickes Seil um bas Pferd, das, verendend, die Beine starr von sich gestreckt, die schwarze Mähne auf dem gelben Sand, in der Mitte ams neue zusammengebrochen war, und zerrten es aus der Arena. Ein breiter Blutstreifen bezeichnete die Spur. „Das Schauspiel bereitet Ihnen Unbehagen, gnädiges Fräu lein?" Liane suchte sich wieder etwas aufzurichten. Die rußige, besorgte Stimme hinter ibr tat ihr wohl. „Darf ich Sie vielleicht etwas hinauSbsgleiten?„ Sie nahm das Anerbieten mit Dank an „Es ekelt mich an!" Liane wollte sich bei der Tante für einige Augenblicke ent schuldigen; aber diese achtere ihrer nicht, sondern sah allem mit unveränderter Kaltblütigkeit zu. Liane folgte Martens, der die Tür der Loge leise öffnete und sie draußen erwartete. „Mer dann versäumen Sie dieses seltene Schauspiel!" warf sie ein. Er machte eine leicht abwehrende Bewegung. „O, ich kann ganz gut auf derlei Sachen verzichten! Man macht so etwas hier mit, weil es eine Abwechselung bietet. Mir persönlich bereitet das Publikum mehr Unterhaltung, als dieses grausame und rohe Gefecht zwischen Menschen und einem rasenden Stier." Während der Zuschauerraum für diesen Tag notdürftig ßer- gerichtst und auSgeschmückt worden war, lagen die Zugänge zu den Rängen und Logen noch in ziemlichem Verfall. Ueberall war die weiße Tünche von den Bretterwänden abgebröckelt. Des wegen führte Martens Liane auf einen kleinen Balkon an der Rückwand des Zirkusgebäudes hinaus. Eine Gruppe hochstäm miger Palmen in unmittelbarer Nähe gab hier willkommenen Schatten, denn die Sonne stand noch in der Höhe des Spät nachmittags am Himmel. » Es war zum ersten Male, daß Martens Liane mit Ruhe sprechen und sehen konnte; zum ersten Male, daß auch sie auf ihn aufmerksamer wurde und ihn beachtete. Seine Ruhe, die Gleichmäßigkeit seines Auftretens, die natürliche Liebenswürdig keit taten ibr wohl. Nichts schien ihm ferner zu liegen, als dieses stete Suchen nach Mitteln, guten Eindruck zu machen, wie es bei Bodo der Fall war und wie sie es soeben auch in der neuen Bekanntschaft mit dem jungen spanischen Baron Alvarez gefunden. Kurt Martens erging sich nicht in oberflächlichen, persönlichen Huldigungen, sondern sprach über Sachen, die ibr Herz berührten. Sonderbar! Ebenso wie neulich, da sie Martens zufällig mit Sikorski aus der Wett geslHasft habe. Bei den fortgesetzten Verhören der drei Verhafteten gestand Sikorski, daß sie ! die Frau in die Slowakei gelockt und dort erwürgt ! haben, den Leichnam entkleideten und in einer s sumpfigen Gegend verscharrten. _ Absturz vom Eiffelturm. Der dänische Mechaniker Hansen, der schon früher versucht hatte, den Eiffelturm zu s besteigen, aber von der Polizei daran gehindert worden > war, hat diesen Versuch wiederholt. Dabei stürzte er ab und war auf der Stelle tot. Hansen wollte durch die Eiffelturmbesteigung bekannt werden, um dadurch eiue Anstellung beim Film zu erlangen. Vsm Auto getötet. In einem Dorf zwischen Caen j und Cherbourg (Frankreich) wurde ein mit neun Personen besetzter Lieferwagen von einem aus einer Seitenstraße einbiegenden Privatauto in zwei Teile ge rissen, wobei zwei Menschen getötet und elf, darunter die Insassen des Privatautos, schwer verletzt wurden. > Ausbreitung der Cholera in Indien. Die Cholera- epldemie in der Provinz Bombay greift immer weiter um sich. In den Bezirken Satara und Dapoli hat sich die Lage erheblich verschlimmert. In der vergangenen Woche waren 1186 Krankheitsfälle zu verzeichnen, wovon zehn einen tödlichen Ausgang nahmen. Die Be hörden haben einen umfassenden Feldzug für die Schutz impfung eingeleitet, die von weiten Teilen der Bevölke rung noch immer abgelehnt wird. Brrnte Tageschronil Berlin. Der preußische Ministerpräsident Dr. Braun hat der Frau Kreishauptmann Franziska Quensell geb. Lüntzel in Berlin-Wilmersdorf anläßlich ihres 100. Geburtstages ein Glückwunschschreiben und eine in der Staatlichen Porzellan- ! Manufaktur in Berlin hergestellte Ehrentasse der preußischen Htantsregierung überreichen lassen., Beuthen. Bei der Nachtschicht 'sind auf dem Kochhammcr- ftöz auf der Preu ßengrube irch zu Bruch gegangene Kohlenmassen vier Grubenarbci. zwei Häuer und zwei Schlevver, verschüttet worden. Ems ßremmge SiMM. Der Amtliche Preußische Pressedienst veröffentlicht in bestimmten Perioden die im Laufe des Jahres festgestellten Selbstmorde, eins Statistik, die nicht nur schauerlich in ihrer nüchternen Ziffernaufzählung, sondern gerade in unserer Zeit, da wir wissen, welche Tragödien hinter den meisten dieser selbstgewollten und selbstherbeigeführten Lebensab schlüsse stehsn, so unendlich traurig ist, daß man sich nicht ! gern mit ihr befassen möchte, wenn sie nicht in vielen Be- i Ziehungen recht lehrreich wäre. Im Jahre 1925 endeten allein in Preußen nicht weniger als 9164, darunter 6598 ' männliche und 2566 weibliche, Personen ihr Leben durch Selbstentleibung. Auf 100 000 Lebende entfielen also im Vorjahr 24 (36 männliche und 13 weibliche) Selbstmörder gegen 23 im Jahre 1924 und 22 im Jahre 1913. Von be sonderer Furchtbarkeit ist, daß bei den jugendlichen Selbst mördern (bis 15 Jahren) die weiblichen Personen über wiegen und ihre Zahl gegenüber den letzten Jahren wiederum nicht unerheblich sich erhöht hat. . Die Statistik wirft ein grelles Licht auf die derzeitige" wirtschaftliche, aber auch kulturelle Lage in unserm Vater land. So wird zwar „nur" bei 620 Männern und 90 Frauen als Grund zum Selbstmord wirtschaftliche Notlage angegeben, vermutlich sind aber unter den 3194 Fällen von Geistes- und Nervenftankheiten, die ebensoviel Unglückliche in den selbstgesuchten Tod trieben, nicht wenige, die aus wirtschaftlicher Not erst in diese furchtbaren Krankheitszu stände Hineingetrieben wurden. Sehr beachtenswert ist, daß nicht weniger als 343 der Selbstmörder gegen 302 im Vorjahr dem Moloch Alkohol zum Opfer fielen. Die häu figste Sslbstmordart ist nach wie vor die des Erhängens, die zweifünftel aller Selbstmörder beiderlei Geschlechter wähltcn, darunter 2988 Männer und 713 Frauen. Zur Pistole griffen 1528 Männer. 629 Frauen suchten den Tod und die Vergessenheit in den Wellen. Sehr zugenommen hat im Vorjahre wieder und scheint auch im laufenden Jahre noch weiter zuzunehmen der Freitod durch Einatmen von Leuchtgas, den 1925 577 Männer und 550 Frauen suchten und fanden. 331 Personen, darunter 77 Frauen, j ließen sich von der Eisenbahn, Elektrischen, dem Auto oder ! ähnlichen Verkehrsmitteln aus selbstmörderischen Absichten ' überfahren. Sehr lehrreich und zum Nachdenken lenkend ihrem beißen, neuen Schmerze und verweinten Augen begegnete und er ihr seine Hilfe anbot, kam auch jetzt wieder eine große Ruhe über sie, eine ausgleicbende Harmonie jn dem Bedürfnis, sich über Dinge auszusprechen, welche Oe weder Ler Tante noch Bodo gegenüber erwähnen konnte. Wenn man sagt, man könne ein Volk danach beurteilen, wie es sein Vergnügen und seine Zerstreuung sindet, so müßte man die Spanier eigentlich ein grausames Volk nennen, ein nach Sen sation und Effekt haschendes, wenn man dem Nationalvergnügen, solch einem blutigen Stiergesccht zusiebt. Im Grunde sind's doch sorglose, bewegliche, dabei nachlässige Menschen, bei denen die Herren von einer ausgesprochenen Ritterlichkeit sind. Aber man fühlt sich gerade bei Anlässen, wie der heutige Tag ist, doch völlig fremd zwischen ihnen. Es ist eine andere Rasse, eine andere Lebensauffassung — es ist einem alles fremd! Ich fühle mich deshalb inmitten solcher Vergnügungen bier viel heimatloser, As wenn ich mitten in meiner Arbeit sitze. Gebt es auch Ihnen so?" Sie überlegte, ehe sie antwortete. „Nicht ganz," erwiderte sie dann. „Mir geht es nicht ganz so. Wenn man ein so los gerissenes Blatt im Winde ist, wie ich cs bin, ohne Eltern, ohne Verwandte, ohne Heimathaus, ist es schließlich ganz gleich, wo man lebt und arbeitet. Heimatlos ist man doch überall!" Das klang so traurig, daß es ibm wieder ans Herz griff, gerade wie neulich, als er sie die wenigen Sekunden unter vier Augen gesprochen! Drinnen tm Zuschauerraum schmetterte die Musik die lustig sten, feurigsten Weisen, die Hunderte von Zuschauern brachen i« ein jubelndes Geschrei ans; irgendein interessanter, geschickt ge führter Stoß mochte dem Fechter drinnen eben geglückt fein; überall Sonnenschein, Glanz, Reichtum, Freuds und Lebens genuß — und hier ein einsames, junges Wesen, das trotz keiner Jugend so ernst ins Leben seben gelernt! Sie sprachen über Deutschland, über das Tropenland hier, und Liane ließ sich von Martens manches Wissenswerte erzählen, was ihre Verwandten nicht für nötig erachteten. Da wurden sic auseinander gerissen. Ein ungeheurer Lärm brach drinnen im Zuschauerraume von neuem los. Beifall toste. Dann verklang die Musik. Die Logentüren sprangen auf. Die Besucher ergingen sich in den Gängen ober eilten in andere Logen, um dort Besuche mit Bekannten ausrutauschsn. Es gab eine Pause, ein Atemholen i» all der Sensation. - (Fortsetzung folgt.) ist die ßen in fession, gemäß Preuß' hunger M-rkn zu erkl Erhöh! stieg v ständn crschrei schätzur Kreise, liche T und di drauchi Sleu Hohns 30. Kei Kal Bet Swe erst nie Loh ' wöc steh' gün Fan Syst . »ahl mon zwei 40 ! (14,! 80 2 feste! steine Die lich steine 10. L ist a Lani Keine Nach Vermö Lani Vier des Für Re Anm Zahlur Zahlung Augr Zahlung Steu besehe .. D Zeichen turnen < spielen > Tromme Meldesch der letzt, offene ü 22. Jah, " . „T Fürsten! der Gru Jockei L . Sl chut" gi die Löset derartige erwirkt I W, freun 1 Wasserbc 14. Augr - In 100 Kilo aus Wie kompagn gelegt. Sag Montag Dtenstaj Wtttmrt Donnerst, Freitag Sonnaben Sonntag
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