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Wilsdruffer Tageblatt : 27.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192707279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270727
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270727
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-27
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.07.1927
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MW erzeugte ErregungszuWe bei Mrvölkeru. Von L. M. Dieck-Man. In Europa kennt man den Amokläufer nur nach den Be richten der Asienreisenden und gelegentlichen Zeitungsmitteilun gen. Er ist der Schrecken aller Bewohner der niederländisch- indischen Inseln. Unbekleidet, in der krampfhaft geschlossenen Faust den Kris, einen schmalen, scharfen Dolch, schweißtriefend vor Erregung und mit schaumbedeckten Lippen irrsinnige Schreie ausstoßend, rast er einher, reißt alle Hindernisse mit oft über menschlich anmutender Kraft nieder und erdolcht jedes Lebe wesen, das ihm unbewehrt in den Weg kommt. In früheren Zeiten sind zuweilen ganze Malaiendörfer in wenigen Stunden von einem einzigen Amokläufer gezehntet worden, wenn es diesem gelang, die wehrlosen Frauen und Kinder zu überraschen, während die Männer außerhalb in den Europäersiedelungen ar beiteten. Als vor einigen Jahrzehnten auf Java und Sumatra derartige Gemetzel überhand nahmen, sahen sich die Bewohner 'zur Selbsthilfe gezwungen: Die Amokläufer wurden sür vögele ssrei erklärt, und noch heute darf jeder diese Bestien in Menschen- i gestalt erlegen wie tollwütige Hunds. Die niederländische Ko- Zonialregierung versuchte das Uebel bei der Wurzel zu erfassen: sSie verbot kurzerhand die Zubereitung und den Genuß, besser (gesagt, Mißbrauch des Stechapfelgetränkes, das auf den malai- iischen Inseln dieselbe Rolle spielt wie in Europa der Alkohol und in China das Opium. Aus den Samen und Früchten des javanischen Stechapfels (Datura Stramonium) hergestellt, wir ken bereits geringe Mengen dieses malaiischen Genußmittels er regend, und zwar scheint es auf die Natur des Malaien einen ^besonders nachhaltigen und tiefgehenden Einfluß auszuüben, denn nach übermäßigem Genuß steigert sich bei ihm die Erregung bis zur Raserei. So wird der Malaie durch Mißbrauch des Stechapfelgetränkes zum Amokläufer, während Europäer, die davon zu Studienzwecken unterschiedlich große Mengen zu sich nehmen, niemals eine derartige Erregung zeigten, auch wich letztere bald bedrohlichen Lähmungszuständen. Kennzeichnend ist ferner, daß nur die Malaien dem Mißbrauch des Stechapfels zu verfallen scheinen, denn Chinesen, Neger, Indier und andere Angehörige der verschiedensten Rassen, die sich in den nieder ländisch-indischen Besitzungen aufhalten, können sich nicht mii dem Genuß dieses Erregungsmittels befreunden. Der Chemie ist es schon seit längerem gelungen, den er- regend wirkenden Bestandteil des Stechapfels, Daturin genannt, rein darzustellen. Das Daturin ist eine besondere chemische Form des in der Medizin angewandten Hyoscyamin, es findet sich außer im Stechapfel noch in den Blättern des Bilsenkrautes und der Tollkirsche und wird den sogenannten Alkaloiden zugezählt, unter welchem Namen die Chemie bestimmte Stoffe pflanzliche: Abkunft zusammenfaßt, die besondere Reaktionserscheinungen aufweisen. Ein weiteres Kennzeichen der meisten Alkaloide ist ihre Fähigkeit, schon in geringen Gaben den Gemütszustand zu beeinflussen. Von der sogenannten Alkaloid-Ekstase, d. h. den durch bestimmte Alkaloide hervorgerusenen Erregungszuständen, ist der eigentliche narkotische Rausch zu unterscheiden: Einmal nämlich erweist sich die künstlich erzeugte Ekstase in ihrem an griffslustigen Tätigkeitsdrang als das Gegenteil des duldsamen Verhaltens im narkotischen Rauschzustande, wie denn auch eine Reihe der aufreizend wirkenden Alkaloide (Daturin, Atropin) ganz anderer chemischer Abkunft sind als die eigentlichen narko tischen Rauschgifte des Opiums. Anderseits aber stellt die Ek stase den Höhepunkt gewisser Rauschzustände dar, was bei der Auswirkung bestimmter Alkaloide wie Scopolamin, Cocain, Haschisch, Peyote u. a. beobachtet werden kann. Besonders in teressant ist die Verbreitung dieser Alkaloide unter den' Natur völkern wegen der Möglichkeit, aus den Wirkungseigentümlich keiten Schlüsse auf die Charaktereigenschaften zu ziehen: Im Gegensätze zum Genuß der beruhigenden Rauschgifte, der stets auf eine gewisse Tateplostgkeit oder Feigheit und Verlogenheit der ihnr Verfallenen schließen läßt, — ist doch das „Vergessen- niächen" die gefährliche Scheinwirkrsng dieser Mittel — sollen "die erreaungssteigernoen Pflanzensäfte vor allem stimmung?- - Ms dem «ei'iMsksal j Revision im Stresemann-Mütter-Prozeß. Rechtsanwalt Dr. Müller hat gegen das Urteil des Landgerichts Plauen im Prozeß Stresemann-Müller Revision eingelegt. Die Revi sionserklärung ist beim Landgericht Plauen eingegangen. Generalleutnant von Schellcndorf freigesprochen. Wegen Vergehens gegen das Republikschutzgesetz hatte sich der Ge neralleutnant a. D. Friedrich Bronsart von Schellendorf vor der Großen Königsberger Strafkammer als Berufungsinstanz zu verantworten. Er hatte in einer Festrede anläßlich der Tannenbergfeier geäußert: „Der Soldatenkönig Friedrich Wil helm I. hat ein straffes Offizierkorps und einen unbestechlichen Beamtenstand geschaffen, von dessen Trümmern heute noch die erbärmliche Republik ihr Leben fristet." In dem Ausdruck „erbärmliche Republik" wurde eine Beschimpfung der Form und Einrichtungen der Republik erblickt. Das Gericht be tonte aber, die Bemerkung des Angeklagten enthalte zwar eine Beleidigung, nicht aber eine Beschimpfung im Sinne des an geführten Paragraphen des Republikschutzgefetzes. Der geohrseigte Patient. Die Frage, ob der Arzt einen Patienten ohrfeigen darf, beschäftigte zwei Gerichtsinstanzen. Ein achtjähriger Junge, an dem eine Mandelopera tion vorgenommen werden sollte, sträubte sich gegen den Ein griff mit Schlagen, Beißen, Kratzen und Fußtritten. Am nächsten Tage brachte die Mutter den Knaben wieder und bat den Arzt, die Operation auf jeden Fall vorzunehmen, er möge mit dem Bengel machen, was er wolle. Der Arzt griff nun zu dem seltsamen Rezept einiger kräftiger Backenstreiche, die den gewünschten Erfolg erzielten. In der Folge aber überlegte sich's die Mutter und zeigte den Arzt an. Er wurde bisher in zwei Instanzen freigesprochen, die sich beide aus den Standpunkt stellten, die Ohrfeigen seien ein erlaubtes Mittel gewesen, um den Knaben zum Offnen des Mundes zu veranlassen, da sonst die Operation unmöglich gewesen wäre. Der Staatsanwalt legte gegen den Freispruch Revision ein, so daß sich noch eine dritte Instanz zu äußern haben wird. (Zürnen, Spörl uns Spiel s Die VolksLurnmeisterschaften -er Sachsen turner. Am Sonnabend und Sonntag trug der Turnkreis Sachsen der Deutschen Turnerschast in Eibenstock!. E. seine diesjährigen Landesmeisterschaften im Volksturnen aus. Als Austragungsort wurde die dortige Bretschneider-Kampf bahn, die beste Sportplatzanlage im oberen Erzgebirge, be nutzt, die sich zur Durchführung vortrefflich eignete. Die Dis Wettkämpfe litten teilweise unter der Unbill der Witterung. Am Sonnabend mußten die Wettkämpfe wegen starker Regengüsse mehrmals unterbrochen werden. Am Sonn abend abend fand eine sinnige Feierstunde auf der Kampf bahn statt. Sie galt der Ehrung der gefallenen Sachsen- -üsner im Weltkriege und der verunglückten Turnbrüder dem schweren Unwetter im Osterzgebirge. Ein schlichter fördernden Zwecken dienen, weshalb sie denn auch besonders . von Völkern mit ausgeprägt religiös-kultischer oder kriegerischer Veranlagung angewandt werden. Schon 1829 berichtete der Forscher und Reisende Majutschkin von der Verwendung des Fliegenschwammgiftes zu Kultzwecken unter den Zauberpriestern, den Schamanen, der sibirischen Völ ker. In den kälteren Gegenden Asiens, von Kamtschatka bis zum Jenissei, ist der Fliegenschwamm der Hauptbestandteil eines stark erregend wirkenden Trankes. Das wird erklärlich, wenn man bedenkt, wie sehr gerade die Kälte die Stimmung des Menschen niederzudrücken vermag, zumal das im Fliegen schwamm enthaltene Muscarin gewisse Eigenschaften entfaltet, die besonders den Bewohnern jener kalten Zonen wünschens wert erscheinen müssen. Das Muscarin gehört nicht, wie man früher annahm, zu den eigentlichen Alkaloiden, sondern zu den sogenannten Ptomainen wie die gefährlichen Leichengifte. Der berühmte Arzt und Pharmakologe vr. F. Unger berichtet über die Wirkungen des Fliegenschwamm-Ptomains Muscarin nach eigenen Beobachtungen und persönlichen Nachprüfungen. Da nach soll es in kleinen Gaben das allen nordischen Völkern so angenehme Gefühl innerer Wärme und der Wohlbelebtheit ver mitteln, auch die sonst wortkargen Nordländer redselig machen. Die Schamanen wissen die Wirkungen des Fliegenschwamm trankes geschickt für ihre Zwecke auszunutzen: Sie versetzen sich durch ausgiebigen Genuß derart in Raserei, daß sie dem Volke als übermenschlich-schrecklich erscheinen; als strafende und rä chende Sendboten der Götter geltend, können sie ihre Verzückung ungehemmt austoben. Der Mißbrauch des Fliegenschwamms scheint schon seit Jahr hunderten unter den nordischen Völkern üblich gewesen zu sein. So wissen wir, daß die berühmt-berüchtigten Berserker, die „in Bärengestalt" austretenden Krieger Norwegens und Islands, ein Mittel kannten, dessen Genuß nicht nur überschäumende Blut gier, also die ost genannte Berserkerwut, entfachte, sondern zu gleich auch in diesem Zustande die Kräfte von zwölf starken Männern verlieh. Nun hat die heutige Arzneikunde nachbe wiesen, daß bestimmte Dosen Muscarin die Kräfteverteilung im Körper erheblich beeinflussen und eine vorübergehende außer gewöhnliche Steigerung der Muskelleistung zur Folge haben. Der mut- und kraftfördernde Trank der alter Berserker wird sicherlich Fliegenschwamm enthalten haben, denn außer dem Muscarin ist bisher kein Stoff bekannt, der gerade diese beiden Eigenschaften vereinigt. Um die Wirkungen des Fliegenschwamms zu steigern und nachhaltiger zu gestalten, vermischen ihn die Kamtschadalen mit dem ausgepreßten Safte der Sumpfheidelbeere oder den Wurzeln des Weiderich. Sie geben damit, ohne es zu wissen, ein Bei spiel für die Richtigkeit des Bürgi'schen Gesetzes von der Ku mulativwirkung, wonach der Wirkungsgrad einer Mischung von der Art der Einzelbestandteile abhängig ist. Wie der Reisende Pallas berichtet, bereiten die Tungusen ein stark erregend wirkendes Getränk aus den Samen einer dort heimischen Bilsenkrautart (Hyoscyamus physaloides). Auch diesem Genußmittel kommt eine außerordentliche Wirkung zu, das darin enthaltene Hyoscyamin gehört zu den stärksten Erre- gungsstofsen der Alkaloidchemie. Zum Schluffe seien noch einige Mittel erwähnt, deren er regende Bestandteile die Chemie noch nicht ergründen konnte: Die Makusi-Indianer in Guinea verbrennen die Samen und Früchte einer dort heimischen Mimosenart (Mimosa acacioides) und atmen den aufreizend wirkenden Rauch ein. Die Anwohner des Amazonenstromes zermahlen die erwähnten Teile der glei chen Pflanzenart staubfein und saugen das erhaltene Pulver, Parica genannt, mittels hohler Vogelknochen in die Nase hin auf, worauf sie in furchtbare Wutzustände verfallen. Das als „Napa" bezeichnete Erregungsmittel der Otomaken und Sulivas am Orinoko ist ein Gemisch desselben Stoffes mit Pflanzenasche, es wird von der Hand aus geschnupft und rrplöglicht durch „Streckung" eine Verlängerung der Wirkungsdauer. Begrüßungsabend mit turnerischen Vorführungen, Musik vorträgen und einem Festspiel fand ebenfalls am Sonnabend abend statt. Die Veranstaltung begann am Sonnabend nachmittag mit einer kurzen Kampfrichtersitzung. Zur festgesetzten Zeit nahmen Mehrkämpfe, zu denen nahezu alle Gemeldeten antraten, ihren Anfang. 16 Uhr begannen die Einzelkämpfe, die durch Regengüsse mehrfach unterbrochen werden mußten. Spannend verlief der 5000 m-Lauf, dem Große-Leipzig erst in der Zielgeraden vor Köhler-Grüna für sich entscheiden konnte. Den 800-rn-Lauf sicherte sich Scheibe-Wurzen. Im Schlag ballwerfen der Turner Beylich-Wurzen die vorjährige Landes bestleistung. Erster im Kugelstoßen beidarmig wurde Krause- Chsmnitz-Gablenz, der seine vorjährige Leistung von 21,58 m beachtlich überbot und dadurch auch eine neue Bestleistung D. T. schaffte (24,19 m). Kreismeister im Dreisprung wurde Melzer-Limbach mit 15.96,5 m (neue Landesbestleistung). Die Kreismeisterwürde im Hochsprung der Turnerinnen holte sich Frl Görner-Leipzig mit einem Sprunge von 1.46 m frei. Meisterin im Schlagballwerfen wurde Frl Berndt- Leipzig (67,90). Den Vierkampf der Turnerinnen gewann überlegen Frl. Börner-Leipzig. Am Sonntag vormittag wurden die Mehrkämpfe und Einzelkämpfe fortgesetzt. Den 1500-Meterlauf gewann in glänzender Weise Bögge-Leipzig. Thumsch-Neugersdorf sicherte sich die Kreismeisterwürde im Speerwerfen beidarmig mit der neuen Landesbestleistung von 71,45 Meter. Die vorjährige Kreismeisterin im Speerwerfen Frl. Hager- Dresden blieb auch diesmal wieder Siegerin. Das Kugel stoßen und das Diskuswerfen gewann bei den Turnerinnen Frl. Berndt-Leipzig. Das Steinstoßen beidarmig gewann wieder der vorjährige Kreismeifter Berger-Freital-Deuben. Erster im Kugelstoßen bestarmig wurde Kraußs-Chemnitz- Gablenz. Eine neue DT-Bestleistung im Kugelschocken er zielte Kraft-Buchholz mit 22,67 Meter. Müller-Leipzig-Eut- litzsch errang die Kreismeisterwürde im 200 Meter-Lauf. Der Dreikampf der Aelteren wurde in 3 Altersgruppen ausgekämpft In der ersten Altersgruppe wurde Gottschalk- Dresden Erster, in der zweiten Gruppe Unger-Schönau, in der dritten Gruppe Schulz-Leipzig-Gohlis. Bauer-Wurzen siegte im Zehnkampf, Elsner-Pothau im Sechskampf. Den Weitsprung der Turnerinnen sah Frl. Langhof-Chrmnitz- Furth mit 4,99 m als Siegerin. 12,8 Sek. war die Zeit, die Frl. Ruckdäschel-Dresden für die 100-m-Strecke als Erste benötigte. Kreismeifter im 100-m-Lauf der Turner wurde Kaspar-Leipzig in der Zeit von 11,2 Sekunden. Im 400-Metsr-Lauf wurde Heymann-Leipzig Kreismeifter. Der 10000-Meter-Lauf sah Richter-Maxen als Sieger, Den 110-Meter-Hürdsnlauf konnte Rollius-Leipzig nur mit Hand breite für sich entscheiden. Die viermal 100-Meter-Staffel der Turner gewann V. f. L. Dresdner Polizei. Die übrigen Wettbewerbe im Stoßen, Werfen und Springen, sowie die übrigen Staffeln der Turner und Turnerinnen zeitigten durchweg äußerst spannende Kämpfe, die teilweise nur ganz knapp entschieden wurden. !LN s KunMunk-progrsmm 1 Den Abschluß der Veranstaltung bildete die Siegerver kündung, die der Oberleiter der Landesmeisterschaften Kreis- volksturnwart Viehweg-Dresden vornahm. Tagung des Deutschen Fußballbundes. ist nach ausgedehnter Aussprache auf einer außerordentlichen Tagung des D. F. B. die Einführung eines Amateurschutz- Fußballkampf Hamburg—Nürnberg. Im Rahmen der Hamburger Sportwoche findet am 13. August ein Fußball« Städtekampf Hamburg—Nürnberg statt. Während die Süd deutschen sich auf die komplette Mannschaft des 1. F. C. Nürn berg stützen, tritt Hamburg mit einer arg zusammengewürfelten Mannschaft an. Von den Radweltmeistern. Der Weltmeister der Be rufsflieger, Michard-Frankreich, schlug in Amsterdam erneut Mocskops, Faucheux, Jap Meyer und Kaufmann. Der Weltmeister der Amateurflieger, der Kölner Mathias Engel, soll schon in nächster Zeit Berussflieger werden. — Das Nationale 25-Kilometer-Laufcn und -Gehen in Ber« Nn^endete im Lausen mit dem Siege von Gerhardt-Siegen 1:183,2 vor Schneider-Hirschberg und Reichmann-Siegen, im Gehen mit dem Siege von Hähnel-Erfurt 1:50:10 vor Born und Sievert-Berlin. Bei den reichsosfenen Volksturnwettkämpfen der Ber liner Turnerschaft schnitt der veranstaltende Verein besonders erfolgreich ab. Die 25-Kilometer-Lauf-Kreismeisterschaft ge wann Tietz, Friesen-Berlin überlegen in 1 :34 : 40, die 10V Meter Becker-Stendal 11,1, die 100 Meter Frauen Watter- B. T. S. V. 13, die 800 Meter Winkler-Karlshorst 2:4,1, den Hochsprung Kantorowicz-Berlin 1,67 Meter. Vertrages einstimmig angenommen und im Zusammenhang damit den Bundessatzungen (K 69) ein Absatz eingefügt, nach dem Vereine nur dann zur Teilnahme an den Verbands- und Bundesspielen für berechtigt erklärt werden, wenn sie diesen Amateurschutzvcrtrag mit dem Landesverband abgeschlossen haben. Alle bisher von Vereinen und Spielern gegen die Amateurbestimmungen begangenen Verstöße werden nunmehr nicht weiterverfolgt. Außerdem wurden neue Sperrbestim mungen sür Vereinswechsel der Spieler beschlossen. Die Weltmeisterschaft der Dauerfahrer über 100 Kilo meter, zu deren Endlaus im Elberfelder Stadion die Deutschen Sawall und Krcwer, Linart-Belgien, Leddy-Holland, Brunier- Frankreich, Parisot-Frankreich, Suter-Schweiz, Torricelli-Ita lien am Start waren, gewann Linart in der Zeit 1:8:43 vor Krewer 180 Meter zurück, Sawall 490, Suter 700, Brünier 1200 und Parisot 11450 Meter. Linart hatte von Beginn an die Führung und stellte auch über 40 Kilometer mit der Zeit 27:34 einen neuen Bahnweltrelord auf. Die übrigen Fahrer gaben während des Rennens auf. Deutsche Schwimmerfolge in Schweden. Am letzten Tage siegte Deutschland mit 192 : 144 Punkten. Schweden ge wann durch Arne Borg das 1500-Meter-Freistilschwimmen vor Neitzel, das Turmspringen der Herren durch Oeberg vor Kohle-Deutschland und Riebschläger-Deutschland und das Wasserballspiel mit 5:3. Deutschland sicherte sich die 4X100- Meter-Damen-Freistilstaffel, bei der wiederum Frl. Lehmann mitwirkte. — Der Schwimmländerkampf Süddeutschland— Österreich in Nürnberg endete unentschieden 42 : 42. Deutsche Schwimmer in Schweden. Im Schwimmländer kampf Deutschland—Schweden in Stockholm belegte Deutsch land in fast sämtlichen Rennen die beiden ersten Plätze bis aus das 400-Meter-Bel.-Schwimmen. , Neue Weltrekorde im Radfahren. Die Vorläuse zur Ra5weltmeisterschaft in Elberfeld brachten im ersten Laus einen Sieg des Holländers Leddy in neuer Weltrekordzeit von 1:10:10 vor Linart-Belgien, Sawall-Deutschland, Parisot- Frankreich und Läuppi-Schweiz. Reue Rekorde fielen auch über 80 Kilometer - 56:31,4 und 90 Kilometer --1 :03:24,H Im zweiten Lauf verbesserte jedoch der Franzose Brünier auch diese Leistungen. Er suhr neue Rekorde über 40 Kily- mctcr - 27:41; 50 Kifopicrer - 34 : 22,8 ; 60 Kilometer 40:^' Kilometer — 47:45,4; 80 Kilometer — 54 :32,4; 90 Kilometer - 64; 21; 100 Kilometer - 1;08;05^. Die Meisterschaften von Deutschland im Bahnfahrett über 1 und K Kilometer des Bundes Deutscher Radfahrer gelangen am 28. August auf der Stadionbahn zu Frankfurt a. M. zur Ent scheidung. Die Meisterschaft von Deutschland im Vierer-Ver eins-Mannschaftsfahren des Bundes Deutscher Radfahrer über eine deutsche Meile (7,5 Kilometer) wird am 14. August auf der Dresdener Radrennbahn ausgefahren. Engel—Falck, Hansen— Steffes-Beaufrand, die in der Weltmeisterschaft der Amateur- ftieger die ersten bis vierten Plätze belegten, treffen in einer Revanche anläßlich der Stcherweltmeisterschast in Elberfeld zusammen. Die Kegelmeisterschaften 1927 des Deutschen Keglerbundes bringt der Mainzer Verband in den Tagen vom 6. bis 15. August zur Durchführung. , Schmeling boxt gegen einen Neger. Der Gegner Schme lings bei den Hamburger Berufsboxkämpfen am 27. Juli wird nicht der ursprünglich vorgesehene Ire Magill sein, da dieser, wie bekannt wird, abgesagt hat. Als neuer Gegner des Europameisters im Halbschwergewicht wird der amerikanische Neger Taylor genannt. Die 100-Meter-Meisterläufer Körnig und Houben sollen nunmehr bei einem Abendsportfest am 24. August in Bochum Zusammentreffen. Hockcyländerkampf. Zu einem Hockeyländerkampf Deutsch- lalid—England liegt dem Deutschen Hockeybund jetzt eine offi« zielle Einladung der English Hockey Association vor, in der als Termin des in England auszutragenden Spiels der letzte Sonnabend des Novembers oder der erste Sonnabend des De zembers vorgeschlagen wird. Der Tiefschlag Dempseys. Eine offizielle Zeitlupenauf nahme des Boxkampfes Dempsey—Sharkey zeigt, daß der bean standete Schlag Dempseys offenbar ganz regelrecht ausgeführt wurde. Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 294). Donnerstag. 28. Juli. 16 30: Konzert des Leim. Rundfunkorch. 18.05: Steuerfunk. » 19: Landumffchaftsrat Schomerus: Unsers Obstgarten. nn Sommer. « 19L0: Direktor Hartung-Sainsberg: lieber Papiererzeugung. »2045: Johann Strauß Sohn als Ope- rettenkomponyt. Müw.: H. Böhm (Gesang). C. Blumau: Einl. und verbindender Tert. Dresd. Funkkapelle. Eitle Nacht in Venedig: Treu lem das liegt mir nicht; Lagunenwalzer. — Adelenwalzer. — Der Zmeunerbarou: Einzugsmarsch. — Simplicius: „Ich denke Mff^öuruck". — Ritter Pasman: Lied des Königs; Czardas. — Fürstin Nmetta: Neue Pizzikaiopolka. — Jakuba: Es war einmal. — Waldmeyter: ^m Walde, wo die Buchen rauschen; Trauschauwem. — Eartenlaubenwalzer. — Aschenbrödl. — Wiener-Blut-Walzer. — Deutschmeister-Jubiläumsmarsch. » 22: Funkpranger. 0 22.30: Funkstille, Donnerstag, 28. Juli. Berlin Welle 484, 566. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4c 16.00: Kurt Mittelstädt: Geflügelte Worte, deren Ursprung und Bedeutung im deutschen Sprachgebrauch. 4- 16.30: Dr. Alfons Nobel: Benares, die Hochburg der Brahmaucn. -tz 17.00: Balladen- lyrik. Doris Rackwitz (Rezitation). 4c 17.30—18.30: Konzert. Mitw.: Wiatschezlaw Wttkowsky (Flügel), Ernst Fischer (Kla rinette). 4c 18.40: Dr.-Jng. G. Sinner: Technische Wanderun gen durch das Badener Land. 4- 19.05: Rich. Göring: Tennis, eine Einführung in das Verständnis des weißen Sports. 4c 19.30: Dr. von Bonin: Die Bedeutung der Unfallverhütung für den Arbeitgeber. 4- 20.00: Ing. O. Kappclmayer: Wunder des Schalls. 4c 20.30: Vortrag. 4c 21.00: Walzcrstunde. Mitw: Konzertorchester Kermbach, Alexandrine Alexandrowa (Vvpr.); am Flügel: Beir Gcyset. 4° 22.30—OLü: Tanzmusik.
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