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Wilsdruffer Tageblatt : 09.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192707097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270709
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-09
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 09.07.1927
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Unwetter im Reiche. Berlin, 9. Juli. Wie die Morgenblätter berichten, wurde der an der Schwarzwaldbahn Offenburg-Konstanz gelegene Bezirk Villingen von einem von Hagelschlag be gleiteten Wolkenbruch heimgesucht, der die ganze Gegend bis Rottweiler unter Wasser setzte. In Peterzell lag der Hagel an manchen Stellen 10 bis 12 Zentimeter hoch. Das Vieh mußte aus den Ställen in Sicherheit gebracht werden. Die Keller vieler Häuser sind überschwemmt und das Wasser hat das Heu von den Wiesen fortgeschwemmt. Felder und Gärten sind durch Hagelschlag verwüstet. Der mittlere Teil des Kreises Halberstadt wurde ebenfalls von einem schweren Hagelunwetter heimgesucht, das in ver schiedenen Dörfern die Ernte fast vollständig vernichtete. Von dem Hagel wurden zum Teil sogar die Schiefer platten der Dächer zerschlagen. Ferner ging über Magde burg ein kurzes, aber sehr heftiges Gewitter nieder. Ein Blitz schlug in der Stadt auf dem Alten Markt in einen Leitungsmast der elektrischen Straßenbahn, wodurch das gesamte Straßenbahnnetz mit Ausnahme einer Linie still gelegt wurde. Zweite Veraiung der Zollnovelle. Deutscher Reichstag. (337. Sitzung.) 66. Berlin, 8. Juli. Die Verlängerung der Geltungsdauer der Meistbegün stigungsverträge mit Paraguay und der Vereinbarungen mit Frankreich über den Warenaustausch zwischen Deutschland und dem Saargebiet wird in allen drei Lesungen ange nommen. Verabschiedet wird auch ein Gesetzentwurf über die vor läufige Anwendung von Wirtschaftsabkommen, der die Reichs regierung ermächtigt, mit Zustimmung des Reichsrats und eines Reichstagsausschusses wirtschaftliche Abkommen mit aus ländischen Staaten im Falle eines dringenden wirtschaftlichen Bedürfnisses und im Falle, daß der Reichstag nicht versam melt ist, vorläufig — jedoch längstens für die Dauer von drei Monaten — anzuwenden. Das Haus nahm weiter in zweiter und dritter Beratung einen Gesetzentwurf an, der die Reichsregierung ermächtigt, zur Förderung der landwirtschaftlichen Sie delungen Bürgschaften des Reiches bis höchstens 70 Mil lionen Mark zu entnehmen. Es folgte die zweite Beratung der Gesetzentwürfe über Aolländerungen, über Erhöhung des Zuckerzolls und über Ermäßigung der Zuckersteuer. Entsprechend einer Vereinbarung im Ältesten rat findet heute nur die Einzelbcratung statt, während eine allgemeine Aussprache erst bei der dritten Beratung am Sonn abend erfolgen soll. Abg. Krätzig (Soz.) bezeichnet den Mehlzoll als ein Gratisgeschenk an die kartellierte Mehlindustrie. Er ermög liche die Schließung des Ringes für ein Privatmonopol unter der Führung französischer Kapitalisten. Ein kommunistischer Antrag, den Reichskanzler herbcizu- holen, wurde gegen die Antragsteller und Sozialdemokraten abgelehnt. Abg. Neddermeyer (Komm.) bekämpfte die Reichsregie rung als eine Regierung der Volksaushungerung. Abg. Dietrich (Dem.) wies auf die ungünstige Lage der fchweinezüchtenden Bauern hin. Der richtige Weg zur Abstellung der Notstände wäre die Aufhebung oder wenigstens weitgehende Herabsetzung der Futwrmitlelzölle. Ta die Regierungsparteien aber diesen Weg nicht gehen wollten, würden die Demokraten trotz starker Bedenken der Erhöhung des Schweinczollcs zustimmen. Abg. Obendieck (Komm.) richtet scharfe Angriffe gegen die Regierung und die Regierungsparteien. Das arbeitende Volk werde diese Regierung des Brotwuchers wegen hinwegfegcn. Abg. Stöcker (Komm.) beantragte Vertagung der Sitzung, bis die Regierungsparteien sich entschlossen hätten, wenigstens einen Redner vorzuschicken. Der kommunistische Antrag wurde abgelchnt. Abg. Frau Wurm (Soz.) sprach sich gegen die Erhöhung der Schweinezölle aus und beantragte statt dessen die Herab setzung der Futtermittelzölle. Abg. Putz (Komm.) schlug vor, den Ausgleich zwischen Industrie und Landwirtschaft lieber durch eine Herabsetzung der Jndnstriezölle zu erzielen. Die Abgg. Henke (Soz.) und Weber-Düsseldorf (Komm.) Wandten sich gegen die Erhöhung der Zuckerzölle. Damitschloß die Aussprache. Die Anträge der Linken auf Aufhebung der Futtermittel- zölle wurden abgelehnt. Ein Antrag der Sozialdemokraten au? Herabsetzung der Futtermittelzölle wurde in namentlicher Ab stimmung mit 242 gegen 192 Stimmen abgelehnt. Ebenso ein demokratischer Antrag aus Herabsetzung der Zölle für be stimmte Futtermittel. Auch alle übrigen Anträge werden abgelehnt und sämtliche Vorlagen in der Ansfchußfassung angenommen. Damit war die zweite Beratung erledigt. Kein Mionalseiertag in diesem Zahr. Beratungen im Nechtsausschuß und im Reichsrat. Der Nechtsausschuß des Reichstages befaßte sich weiter mit der Frage des Nationalfeiertages. Nach län gerer Debatte wurde mit 14 gegen 10 Stimmen ein sozial demokratischer Antrag abgelehnt, die bereits beschlossene Verbindung der Frage des Nationalfeiertages mit den Anträgen über die kirchlichen Feiertage zu lösen. Der Vorsitzende, Dr. Kahl (D. Vp.) legte hieraus zu Protokoll fest, daß hiermit das EndcderallgemcinenAus- sprache über die Anträge erreicht sei. Der Ausschuß ging hieraus auseinander, ohne eine neue Sitzung anzu beraumen. Weitere Abstimmungen fanden nicht statt. Da mit ist also die Frage des Nationalfeiertages vorläufig zurückgestellt und kann nicht mehr vor dem 11. August dieses Jahres erledigt werden. Auch der Reichsrat beschäftigte sich auf Antrag Preußens mit der Frage des Nationalfeiertages. In der Abstimmung, die auf Antrag Bayerns namentlich erfolgte, wurden die Vorschläge des Reichsratsausschusses auf Ein führung eines Nationalfeiertages am 11. August mit 42 gegen 25 Stimmen angenommen. Für den Nationalfeier tag stimmten mit der preußischen Staatsregierung die Provinzen Stadt Berlin, Posen-Westpreußen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Hannover, Westfalen, Hessen-Nassau, Rheinland und die Staaten Sachsen, Baden, Hessen, Ham burg, Mecklenburg-Schwerin, Anhalt, Bremen, Lippe- Detmold, Lübeck und Waldeck. Der Vertreter der Provinz Oberschlesien blieb wiederum der Abstimmung fern. Mit derselben Mehrheit wurde in namentlicher Ab stimmung die von Bayern beantragte Erklärung des Ge setzes zum verfassungsändernden Gesetz abgelehnt. Dieser Beschluß des Reichsrats wird zunächst nicht die von ihm gewünschte politische Wirkung haben, da ja der Rechts ausschuß des Reichstages auseinandergegangen ist, ohne einen Beschluß in dieser Frage herbeizuführen, ohne den Reichstag aber der Beschluß des Reichsrats wirkungslos bleibt. Politischrechtlich liegt die Frage so, daß die Reichs regierung verpflichtet ist, den Initiativantrag des Reichs rats an den Reichstag mit ihrer Stellungnahme weiterzu leiten. Das wird sie sicher tun. Es scheint aber ausge schlossen zu sein, daß die Angelegenheit vor der Sommer pause im Reichstag behandelt wird, die schon am 9. Juli beginnt. Da aber der Reichstag erst wieder im September zusammentritt, so bleibt die ganze Frage für diesen 11. August noch ungeregelt. Gegen Knegsschul-rüge und Meintandbesetzung. Entschließungen des Arbeitsausschusses Deutscher Verbände. Die Neichstagung des Arbeitsausschusses Deutscher Verbünde in Goslar ist nach einem Vortrag des Professors Dr. Mommsen über das Thema „Die Probleme der deut schen Völkerbundpolitik" beendet worden. Zur Kriegs- schuldlüge wurde von der Tagung einstimmig eine Entschließung angenommen, in der es heißt: Durch die gesamte historische Forschung, die sich vor allem auf die Aktenpublikation des deutschen Auswärtigen Amtes und die Veröffentlichungen aus den russischen Archiven gründet, ist der Vorwurf von der Schuld Deutschlands am Weltkriege als Lüge ein wandfrei nach gewiesen. Deshalb fordert die vom Arbeitsausschuß Deutscher Verbände einberufene Neichstagung in Goslar von der deutschen Reichsregie rung, in wirksamer Weise dem In- und Auslande gegen über zum Ausdruck zu bringen, daß sie einen Widerruf des Artikels 231 des Versailler Vertrages für unerläßlich hält und entsprechend den hohen Gesetzen der christlichen Moral die Anerkennung dieses Standpunktes seitens der Signatarmächte nunmehr erwarten muß, nachdem sie selbst in zahlreichen amtlichen Erklärungen, insonderheit in der des Reichskanzlers Dr. Marx vom 29. August 1924 und in der Note vom 26. September 1925, über ihre Ansicht keinen Zweifel gelassen hat. Ferner wurde einstimmig eine. Rheinlandent schließung angenommen, in der sich die Reichstagung des Arbeitsausschusses Deutscher Verbände mit aller Entschiedenheit gegen das französische Bestreben, die Be setzung der zweiten und dritten Rheinlandzone fortdauern zu lassen, wendet. Sie lehnt es ab, das deutsche Recht auf sofortige Befreiung mit neuen Gegenleistungen zu er kaufen. Beisetzung -es Prinzen Friedrich Sigismund. Trauerfeier in Luzern. Die Leiche des beim Reiten verunglückten Prinzen Friedrich Sigismund trifft am Sonntag auf dem Bahnhof Neubabelsberg bei Potsdam ein und wird von dort aus nach der Kapelle Nikolskoe übergeführt. Die Bei setzung findet am Dienstag von Nikolskoe aus nach der Gruftimalten Park statt. In der Friedhofskapelle des Luzerner Friedhofes in Friedenstal fand bereits die erste offizielle Trauerfeier statt. Die Einsegnung wurde durch Pfarrer Brändlein- Bern vorgenommen. An der Leiche des Prinzen hielten deutsche Offiziere die Ehrenwache. Nach der Trauerfeier wurde die Leiche in aller Stille über Basel- Frankfurt a. M. nach Potsdam übergeführt. Als Ver treter des ehemaligen Kaisers nahm Prinz August Wilhelm von Preußen an den Trauerfeierlichkeiten teil. Kus unlerer keimst ) Wilsdruff, am 9. Juli 4927. Merkblatt für den 10. und 11. Juli. Sonnenaufgang 3" 3>° Mondaufgang 16"° 17" Sonnenuntergang 20" 20" » Monduntergang 12'° 13°' 10. Juli: 1509 Der Reformator Calvin geboren. 11. Juli: 1657 Der erste preußische König Friedrich l. geboren. * WZZ Meiiev zieht auk. Was ist die Weite so dunstverhangen, so unsichtig . . .? Wohl! über dir scheint hell und reifend die Sonne . . . scheint noch . . . Aber aus diesem Reifen ist es aufgestiegen: Tag um Tag, lastheißen Tag, in welchem aus Keimen und Wachsen dieses Reifen ward. Du sahst es nicht? Du merktest es nicht? — und war doch um dich: fein-feinstes Regen und Heben und Steigen . . . Dir schien es nur Sonne und Helle? weil du nur lastheißem Tage lebtest! Nun aber ist der Sichtkreis verhangen und drohend, wie du um dich schaust erschreckt von der plötzlichen Stille Bangen. Unbeweglich steht Halm und Strauch und Baum: grollte nicht fern schon ein Rollen auf??! Doch der dunst schwere Sichtkreis schweigt, wird enger, wächst näher, steht Lichter um dein beklommen forschendes Ausschauen her . . . Um deine Füße huscht es stumm, Hastig, bang: die Schwalben, die schnellen Erforscher weiter Höhen, sind tief auf die Erde herabsteigen . . . Spürten sie dort droben schon das Nahende? Lastet seine Schwere sie schon nieder, dem grauen Staube der dürren Wege zu? Nun sind sie dort lautlos. . . und hastig . . . und -—- bang . . . Ich will nufschauen, denkst du; zur Sonne will ich auf schauen! Aber dein Blick schrickt zusammen und irrt scheu und bedrückt — in die Fernen hinaus, ob er sie er forsche: fahl und verhangen ward auch die Sonne schon, ein schwaches, blasses Abbild ihrer selbst; und die Ferne baut bleiche, unheimliche Massen empor dichter, immer dichter her herauf heran um dich und dein Dach, das dich schützen soll . . . Der Staub ist lebendig geworden!! Der Staub steht auf empor dem fahlen, matten Himmel zu hinauf!! Der Staub, der brennende graue Staub, der Staub der dürren Straßen . . . Die Halme ducken sich tief, und durch Blätter und Wipfel hin schüttelt ein Zittern: Das Wetter zieht auf!! Vor Wettersturmes dumpf aufwachendem Heulen rast dür res Laub empor und flieht in wirernder, stürzender, knäu- elnder Hast . . . Wohin . . . ?? Nur des Wirbel winds Stimme spricht durch das jache Dunkeln, und aus tief jagendem, fahlrotem Lasten fallen einzelne große, schwere Tropfen. — Weint das Dunkel ... ? Wo rum?? Oder ist es die atemlose Stille, die dastsht und Ausschau hält nach dem erLen-Wetterstrahl? rvm Avener zieht auf! Was birgt es, was trägt es in seinen Händen: Befreiung von diesem Druck, diesem Warten und Bangen oder Vernichtung . . . ? Durstig bangt die Dürre den schweren, großen Tropfen entgegen . . - * Wag erwärme im Schwimmbad Wilsdruff: 20^ Grad Celsius. Das Wetter der Woche. Die Entwicklung der Wetter lage nahm in der vergangenen Woche den angekündigten Verlauf. Nachdem es noch am Sonntag vormittag zu verschiedenen Regenfällen gekommen war, setzte noch am gleichen Tage eine schnelle Aufheiterung ein. Die Temperaturen waren bereits ßegenüber der Vorwoche nicht unerheblich gestiegen. An den folgenden Tagen kam ganz Deutschland in östliche Luftströmungen, womit eine weitere schnelle Erwärmung verbunden war. Die Tempe raturen stiegen vielfach über 30 Grad Celsius, für diesen Sommer bisher immerhin eine ungewöhnliche Er scheinung. Im Laufe des Mittwochs traten im Westen und in Mitteldeutschland stärkere Gewitterstörungen auf. Die über dem Harz sich entladene,. Gewitter entwickelten sich in der Brockengegend zu schwerUnwettern, die das surchtbare Unglück auf der Harzquerbahn zur Folge hatten. Im Laufe des Donnerstags traten weitere Störungen auf, die sich von Westen nach Osten fortpflanzten und eine nicht unerhebliche Abkühlung brachten. Nach Abzug dieser Störungen, die allerdings ziemlich umfangreich sind und deshalb einige Tage anhalten dürften, ist mit neuer Auf heiterung und Erwärmung zu rechnen. Hinaus in die Ferne treibt es in dieser Jahreszeit jeden, der es an Zeit und Gelddeutel irgend verantworten kann. Das Sinnen und Sehnen jedes Menschen geht grundsätzlich nach einer anderen Gegend als derjenigen, in der er sich gerade befindet. Wald und Wasser, Wiesen oder Berge locken in gleichem Maße, sofern sie nur weit entfernt sind. Es liegt ein merkwürdiger Zauber im Reisen. Wie manche Gegend durchfährt man im dahineilenden Zuge, bei deren vorüberhuschendem Bilde man das Empfinden hat: „Hier möchtest du aussteigen und bleiben!" Würden Zeit und Umstände es ermöglichen, diesem Verlangen nachzugeben, so wäre man vielleicht schon nach kurzem Aufenthalt bitter enttäuscht. Denn es sind meistens nur die flüchtigen Augen blicksreize, die die stärksten Eindrücke hinterlassen, später sorgt die Gewohnheit für ein baldiges Abstumpfen. Wer dagegen mit den gleichen suchenden Augen in der näheren Umgebung seines eigenen Heimaisortes herumgeht, der wird auch dort so viel bis her nie geahnte Schönheit entdecken, daß er die Sehnsucht in die Ferne hinaus bald vergißt. Gewiß: Meer und Berge sind dem im Flachlande Heimischen ständige Ziele seiner ungestillten Sehn sucht. Aber auch das bescheidenste Dorf, der kleinste Erbenwinke! können soviel an stiller Poesie und bescheidener aber zutraulicher Schönheit bergen, daß man auch in solchem verlorenen Winkel zufrieden und glücklich sein und alles um sich herum vergessen kann. Gewitter, Blitzschlag und Schadenfeuer. Nach der Hitze der letzten Tage traten imVerlaufe des gestrigenAbends Gewitter auf, die an unserer Gegend glücklicherweise wieder gnädig vorüberge- gangen sind, andernorts, z. B. im Muglitz- und Gottleubatale, aber geradezu katastrophal ausgetreten sind, wie wir an anderer Stelle berichten. Eine außergewöhnlich fesselnde Naturerschei nung war nach dem starken Donnerschlage zu beobachten. Wäh rend im Westen der Mond heraufzog und mit seinem Schein die Nacht verklärte, bedeckten gegen Südosten tiefschwarze Gewitter wolken den Himmel, Blitze zuckten und Donner rollte. Heute srüh sandte die Sonne bereits wieder heiße Strahlen zur Erde, was in der neunten Stunde abermals ein Gewitter mit starkem Regen guß zur Folge hatte. Dabei schlug der Blitz in Tanneberg in die Scheune des Gutsbesitzers Sparmann und zündete. Scheune und Seitengebäude mit der gesamten neuen Heuernte wurden ein Raub der Flammen. Die herbeigeeilten Feuerwehren mußten sich auf die Erhaltung der anderen in der Nähe liegenden Gebäude beschränken. Das Konzert der Städtischen Orchesterschule hatte gestern abend trotz der am Himmel drohenden Gewitterwolken eine An zahl Besucher in den Oberen Park geführt, die auch die ver einzelten Regentropfen mit in Kauf nahmen und bis zum Ende des flott gespielten Programms aushielten. Das Markttonzert morgen Sonntag fällt aus. Dafür findet kommenden Freitag abend 7 Uhr in Gemeinschaft mit dem Männer- und Frauenchor „Vrudergruß" ein Parkkongert statt. Die Priv. Schützengesellschast ladet im Anzeigenteile dieser Nummer alle ihre Mitglieder für Montag abend 249 Uhr in den „Adler" ein, wo die Nagelung der Iubiläumssahne mit den ge stifteten Fahnennägeln vor sich gehen soll. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 10. Juli: Dr. Bretschneider-Wiledruff und Dr. Wollburg- Seeligstadt. . 48. Sächsischer Schneidertag in Annaberg. Am 16., 17. und 18. Juli findet in Annaberg der 48. Verbandstag des Ver bandes der Schneiderinnungen Sachsens statt. Der Sonnabend bringt Sondertagungen der Damen- und Herrenschneiderei, die am Sonntag fortgesetzt werden. Die Annaberger Innung ver anstaltet am Sonntag abend einen Begrüßungsabend. Am Mon tag vormittag findet die öffentliche Hauptversammlung im Muse um statt. 11. Sächsischer Malerverbandstag in Zwickau. In Zwickau findet vom 26. bis 30. August 1927 der 11. Sächsische Ma-ler- verbandstag, verbunden mit einer großzügig angelegten Fach- und Materialienausstellung statt. Mr Neichsrat auf der Iohresschau in Dresden. Am Sonn abend den 9. Juli besuchte der Neichsrat auf Einladung der Iahresschau die diesjährige Papierausstellung. Vertreten waren u. a. der bayerische Gesandte Dr. von Preger, der sächsische Ge sandte Minister a. D. Dr. Gradnauer, der württembergische Ge sandte Staatsrat Dr. Wosler, der badische Gesandte Honold,, der thüringische bevollmächtigte Minister Dr. Münzel, der hambur gische Gesandte Senator Dr. Strandes, der mecklenburgisch- fchwerinische Gesandte Dr. Fischbein und der braunschweigische und anhaltische Gesandte Wirkliche Geheime Rat Boden. Von der sächsischen Regierung waren anwesend Ministerpräsident Heldt, Innenminister Dr. Apelt, Justizminister Dr. von Fumetti, Ar beitsminister Elsner und Finanzminister Weber. Von der Stadt verwaltung in -Vertretung des Oberbürgermeisters war Stadtrat Köppen erschienen; ferner eine Reihe weiterer Herren der säch sischen Regierung und des Rates. Saatenstand jm Freistaat Sachsen. Anfang Juli 1927. Im Monat Juni setzte nach einigen warmen, sonnigen Tagen eine -vor wiegend regnerische, in ihren Temperaturen stark -wechselnde Wit terung ein, die nur durch wenige heitere Tage unterbrochen wurde. Häufig traten Gewitter und Hagelfälle auf. Im Laufe des Mo nats hat die -Entwicklung der Saaten im allgemeinen zufrieden stellende Fortschritte gemacht. Das Statistische Landesamt be rechnete für das Land folgende Durchschnittsnoten (dabei bezeich net 1 einen sehr guten, 2 einen -guten, 3 einen mittleren, 4 einen geringen und 5 einen sehr geringen Stand): Winterweizen 2,4 (2,4); Sommerweizen 2,5 <2,6); Winterroggen 2,7 (2,7); Som ¬ merroggen (2,5); Has 2,4 (2,7); rüden 3,0 Wässerung- Kessel! Der MM Fof ,/Zur verbunden Gönner d< Tanzbein , die Wirts! Brau meinsam n M. Sie d der Unterri slen Mittw ärztlich der des erj der betr. L Moho Anordnung einen Mäd hat sich di dem Minis beabsichtigt Tännichtmi Mark Kost und Meiß Schulgem-ei men 10 0OI durchs Be; Fortbildung jahr anzug! trale Lage, dreiviertel iküche seien Soweit der sterium für wird, ist r nirgend Fa richtete Ko, die geringst Man «erste mit Mohor von dieser Mohm Hal der Fi Seerenteich meindegrun- 23 000 Ma gegen ist dr der Gemein Heute Regenfälle bewölkt, z etwas zur Mt! Dienst sollen in Wi Küche, 1 vierteilig g den. Samn zieherei" des Wilsdi Der Gt Premhol Sonn« im Gaftho ro. Brennschc Zacken, 282 r Aufbcreitet i 47, 48 u. 4S Forftamt S MM» Spklht! Freitai imGafthof u.) Naanw m. cm 3k 17S w. ' Reisstanc Durchsor b.) Spechts Stämme, cm, ö kn Kahlschla Forstämü Eltern» abend« 8 2 Wilsdr Größer neue u. gebr-, kabn für Damen u prima Gumn zum Teil wo billig zu Arthur Mei Leipziger MM
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