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179 Prllsungsfällen bei 70 die Entscheidung zugunsten der deutschen Minderheitsschule ausgefallen sei. Die rest lichen 109 Schüler müssen nach der Entscheidung Calon- ders, da sie der deutschen Sprache nicht genügend mächtig seien, den polnischen Schulen zugeführt werden. Aus In- unv Ausland Berlin. Ein Vertreter des ReiÄsministeriums des In nern legte namens der Reichsrcgtcrung einen Kranz am Grabe Walter Rathenau s, anläßlick der Wiederkehr des Todestages, nieder. Berlin. Im 78. Lebensjahre starb in Berlin der frühere Unterstaatssekretär im Reichsarbeitsministerium, zuvor Präsi dent der Reichsversicherungsanstall und noch früher ein Jahr zehnt lang Leiter der 2. Abteilung des Reichsamts des In nern, Wirklicher Geheimer Rat Exz. Franz Caspar. Koblenz. Der Oberpräsident der Nheinprovinz gibt be kannt, daß Nachrichten über neue Verhandlungen zwecks Aus tausches des Kreises Wetzlar gegen Teile der Provinz Hessen- Nassau unrichtig sind. München. Hier weilte eine Abordnung des Zentralver bandes Deutscher Katholiken in Nordamerika. Sie wurde von staatlichen, städtischen und kirchlichen Behörden feierlich begrüßt. München. Dem bayerischen Staatsminister des Innern, Stützel, wurde von der medizinischen Fakultät der Mün chener Universität die Ehrendoktorwürde verliehen. Washington. Das Marineamt hat die sofortige Rück berufung der 500 Marinesoldaten aus Nikaragua ver fügt. Diese Maßnahme liegt in der Linie des amerikanischen Räumungsplanes. Straßburg. Der französische Ministerpräsident Poin- carö wird Ende September das neue Kriegerdenkmal der Stadt Mülhausen einweihen. Diese Denkmalsweihe wird die erste sein, die Poincarö zu einem Kriegerdenkmal führt, das in erster Linie den im deutschen Heere gefallenen Elsässern geweiht ist. Belgrad. Die hiesigen Blätter verzeichnen die Über reichung der K o l l e kt i v n o t e der Großmächte und betonen, daß die Annahme der anempsohlenen Lösung durch die jugo slawische Regierung einen neuen Beweis der Aufrichtigkeit der Friedenspolitik Jugoslawiens und seines Geistes der Mäßigung liefert. z Neues aus aller well I Zwei Kinder bei Spielen erhängt. Der sieben Jahre alte Sohn des Arztes Dr Laube und der 14 Jahre alte Sohn des Arbeiters Herbst aus Berlin-Hermsdorf spielten im Garten mit den Resten einer Wäscheleine H i n- richtung. Sie stiegen auf einen Bock und befestigten sich gemeinsam die Schlingen des über einen Baum ge legten Strickes um den Hals. In diesem Augenblick kippte der Bock um und die beiden Knaben fanden, da niemand in der Nähe war, der den Vorfall bemerkte, den Tod. Selbstmordversuch im Kölner Dom. Im Kölner Dom hat ein junger Mann versucht, sich zu erschießen. Er wurde lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht. Nach kirchlicher Vorschrift muß der Kölner Dom jetzt neu ge weiht werden. Veruntreuungen bei der Schneidemühler Provinzial- bank. Außer der bereits gemeldeten Betrugsaffäre bei der Neichsbankfiliale in Schneidemühk, wobei einem bisher noch nicht zu ermittelnden Gauner 85 000 Mark in die Hände fielen, hat sich bei der Provinzialbank eine weitere Affäre herausgestellt. Der Bankbeamte Böttcher verun treute eine größere Summe, wie verlautet 60 000 Mark. Böttcher stellte sich freiwillig dem Gericht. Unter Tage verhungert. Vier Bergleute, die in der Kleophasgrube in Oberschlesien verschüttet worden waren, sind jetzt tot geborgen worden. Sie hatten noch zwei Tage lang Klopfzeichen gegeben, aber da immer wieder neue Gesteinsürüche erfolgten, konnte man nicht früher zu ihnen gelangen. Hagen wird bald Groststadt werden. Die letzte Ein wohnerzählung der Stadt Hagen hat 99 990 Bürger er- ocben. Der Magistrat wartet nun ab, wer der Hunderl- tause"d^- wird, um dielen Taa festlich zu beaebeu. Aus die Kunde, daß jener Jubilar" eine schöne Ertnne- rungssvende bekommt, haben sich bereits viele Per sonen, die schon seit langem nach Hagen ziehen wollten, auf die Reise gemacht. Verzweiflungstat einer Mutter. In Rennes (Frank reich) erwürgte eine Frau aus Verzweiflung darüber, daß ihr Mann sich dem Trunk ergeben hatte, ihre beiden Kinder und versuchte, sich dann selbst durch einen Dolch stoß in die Herzgegend zu töten. Sie wurde in lebens gefährlichem Zustande ins Krankenhaus eingeliefert. Aus Eifersucht die Geliebte eingemauert. Bei einer Razzia auf dem Kasaner Bahnhof in Moskau fand man ein 17jähriges Mädchen eingemauert. Sie lebte mit einem Grubenarbeiter zusammen, einem heißblütigen Tataren, der maßlos eifersüchtig war und das Mädchen stets ein- mauerte, wenn er auf Arbeit ging. Er ließ seiner Ge liebten nur eine kleine Öffnung zum Atmen. Außerdem bezeichnete er die Umgebung der Eingemauerten mit Kreidekreuzen an den Wänden, um den Ort auf dem Boden wiederzufinden. Er war fo eifersüchtig, daß er dem Mädchen auch nicht erlaubte, baden zu gehen, son dern lieber das Wasser in Eimern selbst auf den Boden schleppte. Die Berichterstatter dieses Vorfalls vergessen aber zu erwähnen, ob das Mädchen auch wirklich so hübsch war, was doch Wohl die Hauptsache ist. Die Meuterei in dem amerikanischen Bergwerk. Dis in einer Kohlengrube beschäftigten Strafgefangenen des Lansinger Staatsgsfängnifses, unte^ denen wegen der Verweigerung der Raücherlaubnis eine Meuterei aus gebrochen war, sind nunmehr ans Tageslicht gekommen. Viele von ihnen waren bei einem schrecklichen Kampfe, der sich unter ihnen abgespielt hatte, verletzt worden und einige wurden in ein Krankenhaus gebracht. Nach ihrer Schilderung mußten sie ungefähr 50 Extremisten, die als Streikführer auftraten, überwältigen, bevor sie an die Erdoberfläche zurückkehren konnten. Sie fochten, durch Hunger zur Verzweiflung getrieben, mit ihnen einen er bitterten Kampf aus. Die vierzehn Gefangenenwärter, die seit Dienstag in dem Bergwerk eingeschlossen waren, hatten seit dieser Zeit nichts gegessen. Bunte Tageöchronik Hannover. Nach dem Genuß von Fleisch- und Wurst konserven ist die aus sieben Köpfen bestehende Familie des Arbeiters Schröder in Heitlingen erkrankt. Der Arbeiter und sein 16 Jahre alter Sohn sind bereits gestorben. Staßfurt. Ein Kriegsbeschädigter in Staßfurt, der sich wegen einer Armlähmung nur mit Hausieren ernähren konnte, hat von einem in Amerika lebenden Verwandten 240 000 Mark geerbt. Madrid. Die Nachrichten über den beunruhigenden Ge sundheitszustand des spanischen Thronerben werden von spanischer Seite dementiert, was auch durch die England- reise des Königs bewiesen wird. Der König machte auf dieser Reise einen Besuch in Paris Aus vem GerichSssaal. Zuchthaus für eine Brandstifterin. Das Schwurgericht Glogau verurteilte die Frau Emmy Baumgart aus Klein- Lauersitz im Kreise Guhrau wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu drei Jahren Zuchthaus, sprach sie aber von der Anklage des Mordes frei. Sie war beschuldigt, ihren 28jährigen Sohn und ihre 72jährige Mutter ermordet und ihre Besitzung in Braud gesteckt zu haben. Berufung im Erichsen-Prozeß. Gegen daS Urteil des Schöffengerichts in Hirschberg (Schlesien), das den VortragS- redner Leo Erichsen wegen Notzucht zu 1)4 Jahren Zuchthaus und Nebenstrasen verurteilt hatte, haben der Verurteilte und der Staatsanwalt Berufung eingelegt. Fr-n Neumann läßt sich hypnotisieren. Der Verteidiger der noch immer unter dem Verdacht des Doppelmordes stehen- den Wirtschafterin Neumann des Professors Rosen nimm: mit Hilse eines Detektivs eigene Ermittlungen zur Aufklärung des Verbrechens vor. Um sich nun Klarheit darüber zu ver schaffen, ob Frau Neumann der Wahrheit die Ehre gibt plant der Rechtsanwalt ein Hypnoseexperiment. Frau Reu. mann soll durch einen sachverständigen Breslauer Arz: hypnotisiert und dann in der Hypnose über verschiedene Einzelheiten befragt werden. MelMckAuZSbueHw An ösmsn k1sr-I<en vLüssLil. «isc«7zzcnvrr ovircti vsiu^ö-ori^lt nkibrsL, (88. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Asanos ist hier," sagte der Kranke plötzlich ganz ruhig. „Wo? Wo? Augsburger! Reden Sie doch!" Friedrich schrie mit einem Male auf, beruhigte sich rasch wieder, sah sich aber scheu und unruhig nach allen Seiten um. „Mörder! Sind überall Mörder," keuchte er und faßte den Kurfürsten am Arm. „Ist Gang so lang, so lang. Kein Ende! Fühl' ich den Mörder. Dort steht er in der Nische! Schurke! Schuft! Was hat dir der Augsburger getan? " Erschöpft hielt er inne. Grauen saß in seinen Augen. Dem Fürsten erstarrte das Blut bei diesem Anblick. Er zitterte. „Geh," schrie der Kranke wieder, „ich will nicht durch den Saal gehen. Ich will nicht. Geh' vor mir, leucht' mir. Bist du auch ein Schurk'. Ianos, Janos! Ah — ah!" Und brach keuchend zusammen. Der Kurfürst aber packte den Kranken am Arm. „Sag' mir, wer wollte dich morden? Sag' es, Augs burger. Rädern laß ich ihn." „Weiß nicht! Buntes Kleid. O, der Leuchter hat den Augsburger totgeschlagen," wimmerte Friedrich im Fieber. Die Soldaten im Vorzimmer fuhren zusammen, wenn die Schreie des Kranken zu ihnen herausklangen. Mit einem Male stürzte der Kurfürst aus dem Zimmer, weinend. Er war am Ende seiner Kraft. Der Offizier trat hinzu und stützte ihn. „Wie — wie heißen Sie, Leutnant?" „Von Kessel, Majestät!" „Leutnant von Kessel, Sie lassen keinen Menschen zu dem Augsburger als den Hofmedicus Schützler. Nur den. Dem trau' ich. Kein anderer! Sie haften mir mit Ihrem Kopf dafür, Leutnant von Kessel. Man will den Augsburger er morden. Ja, ermorden, Leutnant Kessel. Sie haben mich richtig verstanden!" „Majestät, würde es nicht gut sein, wenn zwei meiner Leute ins Krankenzimmer selbst postiert würden!" „Ins Krankenzimmer? Warum?" „Majestät, halten zu Gnaden. Wenn einer es auf den Augsburger abgesehen hat, dann wird er nicht durch die stark bewachte Tür kommen, sondern —" „Sondern —?" „Durchs Fenster, Majestät oder durch den Bibsiotheks- gang." „Sie haben recht, Leutnant von Kessel. Durchs Fenster! Ja, Sie haben recht. Beordern Sie sofort zwei Ihrer zuver lässigsten Leute ins Zimmer. Sollen sich ganz still ver- halten. Was meinen Sie mit dem Bibliotheksgang?" „Majestät wollen sich erinnern, daß ein geheimer Gang in das Zimmer mündet. Früher war in dem Zimmer ein Teil der Bibliothek untergebracht." August der Starke verfärbte sich. „Bei Gott, Leutnant von Kessel, daran habe ich nicht gedacht. Ich danke Ihnen! Beordern Sie sofort zwei Mann ins Zimmer." Der Befehl wurde noch in Gegenwart des Kurfürsten ge geben, und dann verließ der Kurfürst das Vorzimmer. Draußen wartete sein Leibpage Brühl auf ihn, neben ihm stand der geheime Kabinettsrat von Heiligstadt. Beide stützten den Schwankenden und führten ihn in sein Kabinett. * * * Es war Nacht. Der Kranke war leicht eingeschlummert. Die beiden Sol daten und der alte Kammerdiener saßen im Krankenzimmer und sahen auf den müden Augsburger. Seltsame Gefühle bewegten sie, wenn sie in das müde schöne Antlitz sahen. Es wär so selten schön, wie sie es noch nie gesehen hatten. Wie ein Wunder dünkte es sie. Sie lauschten auf seine unruhigen Atemzüge. Und so verging Stunde um Stunde. * , * Im Vorzimmer weilte Leutnant von Kessel mit sechs Mann. Der Leutnant dachte an das furchtbare Schicksal, das den Kranken, der vielleicht am Rande des Grabes stand, betrof fen hatte. Jung, schön, mit einer Stimme wie Apollo, schien es, als sei mit ihm der Gott alles Schönen hernieder gestiegen. Und nach ihm tasteten Mörderhände. Ein ungeklärtes Mysterium lag auf ihm. Beneidenswerter Sterblicher! Lumen, Sport und Spiet Gaugruppe „Elbtal" der D. T. Handball. Krastfahrabteilung 4 Dr.eden — Wilsdruff trafen sich am gestrigen Sonntag zu einem Kranzwetsspiel auf hie sigem Sportplätze. Ueberraschend wirkten die Angriffe der Wils druffer Leute und ihre Tempos konnten gefallen. Die Niederlage von 6 : 3 mußt.) sich 'die Reichswehr aufzwingen lassen, denn diesmal wurde tatsächlich von den W. Leuten ein flotter Kampf geführt. Der Spielleiter war befriedigend. Nach Schlußpfiff überreichte man der W. Mannschaft den Siegeskranz. Jiujitsu in Deutschland. Die Deutsche Jiujitsumeister- schaft, die am 23. Juli in Swinemünde ausgetragen wird, hat ein gutes Nennungsergebnis zu verzeichnen. Schweden meldet zu den Radweltmeisterschaflen in Köln Bohlin, Malm, Strandberg und Nilsson, Der Berliner Mittelstreckenläufer Bücher, der der Nach folger Peltzers zu werden verspricht, kann an dem Vierver- bändekamps in Ludwigshafen nicht teilnebmen, da er sich für die englischen Meisterschaften schonen will. Turn- und Sportausstellung in Karlsruhe. In Gegen wart des Staatspräsidenten Dr. Trunk, von Vertretern der beteiligten Behörden und Verbände sowie des Landtages wurde in der Städtischen Ausstellungshalle die anläßlich der diesjährigen Hauptversammlung des Rcichsausschusses für Leibesübungen und Jugendpflege veranstaltete Deutsche Turn- und Sportausstellung eröffnet. Kemmerich umschwimmt Helgoland. Der bekannte Schwimmer Kemmerich hat Helgoland bei schwerer See in vier Stunden zwanzig Minuten umschwommen. Kemmerich wurde bei der Landung ein begeisterter Empfang bereitet. Ei» Fußballänderkampf in München. Europa-Barce lona tritt demnächst in München gegen die dortigen Bayern- München an. Deutsche Schwimmer in Front. Die Magdeburger Hellenen feierten auch in Bradford Siege. I. Rademacher ge wann das 300-Meler-Freistilschwimmen und das 200-Meier- Brustschwimmen, Schumburg das 150-Meter-Rückenschwimmen. Die Wasserballmannschaft siegle mit 8 :1 Ein neues Grotzmeisterturnicr im Schach. Die Teil nehmer des internationalen Schachturniers in Kecskemet sind: Alchejin, Nimzowitsch, Maroczy, Grünseld, Dr. Tarla- kower, Colle, Przepiorta, Nares, Kmoch, Gilg, Vajda, Takacs, Brinckmann, Ahnes. Wer wird neuer Boxweltmeister? Gene Tunney soll ferne Weltmeisterschaft am 5. September gegen den Sieger des Treffens Dempsey—Sharkey verteidigen. Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle LS4). Dienstag. 28. Juni. 16.30: Konzert. » 17.30: Aus neuen Büchern. » 18.05: Elisabeth Boehm-Halle: „Wie kann die Land frau den großen Aufgaben der Landwirtschaft dienen?" » 19: Dr. Michael-Dresden: „Zur Lebensgeschichte der Fliegen." » 1930: Vrof. Spamer: „Volkskunde, Soziologie." O 20.15: Sinfonie- konzert. Nordischer Abend. Solist: Hans Bassermann (Violine), Berlin. Das Leipziger Sinfonie-Orchester. Kajanus: Smfonietta. — Tor Aulin: Violinkonzert. — Sibelius: Zweite Sinfonie. Anschl.: Tanzmusik. Dienstag, 28. Ium Berlin Well« 484, Ü66. 12.30: Die Viertelstunde jür den Landwirt. * 16.00: Zoll rat a. D. Schiffer: Reisende, Zöllner und Schmuggler. 4- 1630: Stunde mit Büchern. * 17.00—18.30: Kapelle Gebrüde« Steiner. 4 19.00: Pros. Dr. Max I. Wolss: Trusts und Kar telle. * 19.25: Prof. Dr. G. Wegener, Rektor d. Handelshoch- schalle: Die Ereignisse in China. (Die Bedeutung der Fremden für die jüngste Entwicklung Chinas.) 4- 20.00: Orchesterkonzert. Übertragung aus d. Stadthalle der Deutschen Theaterausstel lung, Magdeburg 1927. Dirigent: Br Seidler-Winkler. 1. Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg". 2. Don Juan, Tondichtung nach N. Lenau. 3. Konzert für Violine mit Orchester, L-Moll. Konzertmeister Maurits van den Berg (Violine). 4. Variationen über ein Thema von Mozart. Berliner Funkorchester. Armer Teufel! Was war nun richtig? Das letztere wohl. Ich will über ihn wachen, dachte von Kessel um feinet- und meinet willen. Des Kurfürsten Gunst setzt mich instand, daß ich um Teresa werben kann. Teresa von Weltighofen war die Erwählte seines Herzens. Noch nicht achtzehn Jahre alt, hatte sie des siebenundzwanzlg- jährigen Leutnants Herz gefesselt. Leutnant von Kessel fehlte nur eins, um seinem reichen Schwiegervater in spe zu imponieren: Ein tüchtiger Batzen Geld oder die Gunst des Kurfürsten. Er unterbrach seinen Gedankengang. Ein Laut aus dem Krankenzimmer ließ ihn aufhorchen. Was war das? Ein unerklärliches Angstgefühl schnürt« ihm die Kehle zusammen. Ein furchtbarer Schrei! Entsetzen schüttelt ihn. Um Gottes willen, was geht dort drinnen vor? Er reißt die Türe auf und stürzt ins Krankenzimmer. Das Blut will ihm in den Adern gerinnen. D^r tot kranke Rittmeister hat sich aufgerichtet und kämpft mik einer kleinen Gestalt, die ein tierisches Brüllen ausstößt. Zustürzt der Leutnant auf die Kämpfenden. Da taumelt er zurück und merkt wie es anfängt in seinem Kopfe zu kreisen. Schwindel droht ihn niederzureihen. Im Bruch teil einer Sekunde steht er die Soldaten und den Kammer diener betäubt am Beden liegen. Bckäui^ ^Fortsetzung solgt.)