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ilsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, ,Ml,»russ« L«,«»IaU» lischctm an «llrn W«r»t«grn nachmitiagr 5 Uhr. «ejug, preise Bel «bh-l-n, In h« SäschSstaftelle »nd »en Bu»,»bestellen 2 RM. im Monat, bei Austellnn, durch die Bote» 2,Zo RW., bei Poftbestelluno r»M. »uzüglich «dtra». . ,ebühr. Lin,elnumniern ib«i,s,.All-Püst°nst°it-n Wochenblatt für Witsdruff u. Umgegend Postb»«-»und tr-,ernndDeschLst,ft«lleu — nehmen ju jeder Zeit Be- ft«llua„en entgegen. I« Falle HSHerer Dewalt, Krieg oder sonstiger BetrtebrftSrungen besteht !,Un Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — ittürksendung eingesaudter Schriftstücke erfolgt nur, weun Porto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. AnzeigeupM«: die 8gespaltene Raumzeile 20 Sipfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs- Pfennig, dvL 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. 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Daß Polen im allgemeinen sich den Teufel um Be schlüsse des Völkerbundes kümmert, wenn sie nämlich gegen das polnische Interesse verstoßen, ist ja bekannt; weiß man ia in Warschau ganz genau, daß in solchen Fällen der Völkerbund schließlich der sogenannte „Klügere" ist und nachgibt. Das geschah schon in dem Streit um Wilna; in der Entdeutschnngspolitik, die man eifrigst in Ostobcrschlcsien betreibt, kümmert man sich ja auch herz lich wenig um das, was in Genf dekretiert wird. Nicht minder kraß liegen die Dinge bei der Auseinandersetzung zwischen Deutschland und Polen über den Besitz des Chor- zow-Werkes, die jetzt wiederum — zum zweitenmal — den ständigen Internationalen Gerichtshof im Haag be schäftigt. Das Werk ist von den Polen als angeblicher deutscher Staatsbesitz einfach mit Beschlag belegt worden, als die neue Grenze in Oberschlesien gezogen war. Dieses vielleicht modernste Stickstoffw^rk, das früher auch den größten Teil der Elektrizitätsversorgung Oberschlesiens bewerkstelligte, war ein besonders fetter Biffen; freilich würde dieser Übergriff den Polen herzlich schlecht bekommen — weil sie nämlich ein paar hundert Millionen dafür an Deutschland zu bezahlen hätten —, wenn es nur irgendein Mittel gäbe, die Entscheidung des Haager Schiedsgerichts vom Mai vorigen Jahres, die für Deutsch land sehr günstig lautete, nun auch wirklich durchzuführen. Aber wie Fafnir, der Drache im „Ring des Nibelungen", brummt Polen: „Ich bin im Besitze", oder — um das den Polen Wohl etwas sympathischere französische Sprichwort zu zitieren —: ,,ck'^ suis, roste", „Ich bin dort, also bleib ich dort". Zum zweitenmal wurde nun deutscherseits in unsäg licher Geduld und nach dem vergeblichen Versuche, durch Verhandlungen mit Polen zum Ziele zu kommen, die An gelegenheit dem Haager Schiedsgericht vorgelegt. Jetzt aber änderte Polen seine Taktik, indem es nun durch seine Vertreter einfach die Zuständigkeit dieses Internationalen Gerichtshofes für den vorliegenden Streitfall bestritt. Als Hebel, den früheren Spruch umzuwerfen, benutzen dir beiden polnischen Vertreter die ihnen sonst sehr unsym pathische deutsch-polnische Konvention über Oberschlesien, ferner den ihnen viel sympathischeren Versailler Vertrag und sogar den Wortlaut der ersten Entscheidung über diese Angelegenheit vor dem Haager Schiedsgericht. Trdtzdem ist nicht daran zu zweifeln, daß auch jetzt wieder das Gericht der deutschen Seite recht geben wird, — aber es wird des größeren und wich tigeren Schrittes deutsch-polnischer Verhandlungen be dürfen, ehe sich unser Recht auch nur einigermaßen in Wirklichkeit umsetzen wird. Gerade die letzten Ereignisse in Oberschlesien haben ja bewiesen, daß Polen dort dem Deutschtum und seinen primitivsten Rechten gegenüber mit einer kaum noch überbietbaren, alles spottenden Bru talität vorgeht. Die Auflösung des Oberschlesischen Sejms, die Abberufung des Sejm-Marschalls Wolny, das pol nische Verhalten in der Schnlfrage sind nur ein paar Bei spiele dafür. Beispiele aber auch dafür, daß die anti- deutsche Politik des oberschlesischen Woiwoden und seiner Frennde vom Verband der Aufständischen die vollste Unterstützung auch der War schauer Zeutrale findet! Und das zu wissen ist für uns wichtiger als eine noch so gutgemeinte Entscheidung des Haager Schiedsgerichts, dem jede Macht fehlt, uns zu unserm Recht zu verhelfen. Hindenburgs Grüße an die Ausländs deutschen. Vertreter der deutschen Auslandshandelskammern beim Reichspräsidenten. Der Reichspräsident empfing im Anschluß an die Hamburger Tagung des Deutschen Industrie- und Handelstages die Vertreter der deutschen Auslauds- handclSkammern, darunter die Präsidenten der Deutschen Handelskammer in Spanien, der Deutschen Wirtschafts kammer für Österreich, der Deutsch-italienischen Handels kammer in Mailand, den Delegierte» des Deutschen Bundes in Batavia, der deutschen Handelskammern in Buenos Aires, Valparaiso und Rio de Janeiro und die Vertreter der deutschen Handelskammern in China und Japan. Der Delegierte der Deutschen Handelskammer in Buenos Aires, Divl.-Jng. Schlemo, richtete eine Ansvrache an den Reichspräsidenten, in der er der besonderen Ver ehrung Ausdruck gab, die das Nuslandsdeutschtum dem Reichspräsidenten entgcgcnbringt, der ein Vorbild dafür sei, wie man Vergangenheit und Gegenwart des Vater landes in der Arbeit um den Staat ohne Rücksicht auf parteipolitische Einstellung vereinigen kann. Der Reichspräsident erwiderte mit Worten des Dankes und der Anerkennung für die unter so schwierigen Verhältnissen geleistete Wiederaufbauarbeit der deutschen Auslandshandelskaufleute und der Ausländsdeutschen überhaupt. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Ta gung in Hamknirg mit dazu bcitraaen möge, die Ver bindung zwischen den Auslandshandelskammern und dem Wirtschaftsleben der Heimat zu festigen. Aodin geht dein Weg, ^rankreiA? Deutschlands Friedenspolitik. Rede Or Stresemanns im Reichstage. Es hieße den Eindruck der Reichstagssttzung vom Donners tag herabmindern, wenn der Zuschauer sich in Schilderungen der Nebenerscheinungen eitles „großen" Tages ergehen, wenn er von der gespannten Aufmerksamkeit des Hauses und der Tribünen, von dem Aufhorchen in den Diplomatenlogen und von dem Echo erzählen wollte, das die Ausführungen des verantwortlichen Leiters der Außenpolitik des Reiches fanden. Dr. Stresemann sprach mit ruhiger Bestimmtheit seine abgewogenen Sätze, umriß mit aller wünschenswerten Deut lichkeit unsere Stellung zu Rußland, die Wohl wcltrevolu- iionärer Propaganda Widerstand leistet, aber keinerlei offener oder geheimer Vereinbarung gegen den östlichen Nachbarn bci- jutreten geneigt ist. welche unsere Wechselbeziehungen zu diesem großen und wichtigen Wirtschaftsgebiet stören könnte. über die Darstellungen der Genfer Verhandlungen kam Stresemann dann zu seinem Hauptthema — zur Aus einandersetzung mit Herrn Poincaro und dessen kürzlicher Rede zu Lunsville. „Wir haben ein Recht auf die Räumung des Rhein landes," rief der Außenminister nach Paris hinüber. „Will man dort wirklich den Frieden, so erkenne man dieses Recht an und handele nach solcher Er kenntnis. „Wir fragen Frankreich: Willst du Krieg oder Frieden? Nicht wir, alle Völker warten auf deine Antwort, Frankreich." Bei dieser mit starker Bewegung formulierten Frage, der mit keinen zweideutigen rednerischen Kniffen mehr auszu- Weichen ist, brach aus allen Bänken minutenlanger Beifall aus. Reichskanzler Dr. Marx erhob sich und schüttelte Dr. Strcse- IN--"N die Hand: cs war der bisher vielleicht bedculungsvollstc Vorgang in diesem Jahre im Reichstag. Die gemeinsame Erklärung der Regierungsparteien folgte und mit der Rede des sozialdemokratischen Abgeordneten Breitscheid begann die Aussprache der Parteien. io. Sitzungsbericht. (326. Sitzung.) 0L. Berlin, 23. Juni. ! Nach Beendigung der ersten Lesung zum Entwurf des neuen Strafgesetzbuches wurde die Vorlage einem be- ; sonderen Ausschuß von 28 Mitgliedern überwiesen. Zur großen politischen Aussprache nahm Dr. Stresemann im Namen der Reichsregierung das Wort. Mit der Entgegen nahme der Regierungserklärung über die auswärtige Politik waren die Interpellationen der Regierungsparteien, der Sozial demokratie und der Kommunisten über die außenpolitische Lage verbunden. ReichSaußenminiffer Dr. Stresemann führte u. a. aus: Die kommunistische Fraktion glaubt in ihrer Interpellation, daß die Erörterungen in Genf den Zweck und das Ziel gehabt hätten, Deutschland in eine antirussische Front , einzugliedern. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen ! zwischen Deutschland und Rußland würde ein Vorgang sein, der für die gesamte internationale Lage von größter Bedeutung wäre. Deshalb ist auch in Genf über dieses Thema zwischen den Vertretern der beteiligten Negierungen und mir ver trauensvoll nnd offen gesprochen worden. Ich habe schon in der letzten Reichstagsdebatte gesagt, daß sich »n unserer bisherigen Außenpolitik nichts ändern werde, was durch die abgeschlossenen Verträge, besonders die Verträge von Locarno und Berlin und durch den Eintritt in den Völkerbund charakterisiert ist. Zweisc darüber, ob wir f im Ausland Verständnis für den Sinn dieser unserer Politik gewinnen, find trot-dcm aufgrtaucht. Ich kann ihnen auf Grund der Genfer Besprechungen mit aller Bestimmtheit ent- gegcntreten. Von keiner Seite haben sich Bestrebungen bemerk bar gemacht, uns von dieser Politik abzudrüngen. Im Gegenteil haben die Genfer Verhandlungen dazu bei- getragen, Zweck und Sinn unserer Politik den anderen Re gierungen gegenüber weiter zu klären und dafür Verständnis und Anerkennung zu finden. Ich kann auf das bestimmteste erklären, daß mir von einer Koalition gegen Sowjctrußland nichts bekannt geworden ist. Ich habe vielmehr die Überzeugung gewonnen, daß alle in Betracht kommenden Staaten volle Freiheit behalten wollen, ihr Verhältnis zn Rußland selbständig und nach Maßgabe ihrer individuellen Interessen zu bestimmen. (Lachen bei den Kommunisten.) Eine Intervention in die inneren Angelegen heiten des russischen Regimes kann für uns selbstverständlich nicht in Betracht kommen. Ebenso werden wir auch in Zu kunft allen Versuchen mit größter Schärfe entgegentreten müssen, die sich eventuell von außen her gegen unsere eigene Staatsform richten. Darin befinden wir uns in Übereinstimmung mit allen anderen Staaten, daß wir einer wcltrevolu- iion'ren Propaganda entschiedenen Wider stand entgegensetzen werden. Aber d s ist nicht etwa die Folge einer ausdrücklichen oder stillsck Zeigenden Vereinbarung gegen Rußland. Unsere Lage verlangt die wirtschaftliche Verknüpfung mit unseren Nachbar ländern. Wenn wir damit rechnen sollten, daß ein großes, Mächtiges Wirtschaftsgebiet von Deutschland etwa abgeschlossen werden sollte in den allgemeinen Wirtschaftsbeziehungen, wür den wir darin eine Gefährdung der Lage in ganz Europa er blicken. Wir haben ein Interesse daran, in engen wirtschaft lichen Beziehungen wie mit allen Ländern so auch mit Ruß land zu stehen. Der Reichsaußenministcr kommt nun aus den Mord des russischen Gesandten in Warschau und den Abbruch der diplo matischen Beziehungen zwischen Jugoslawien und Albanien zu sprechen. Bei dem bedauerlichen Attentat in Warschau haben auch wir in freundschaftlicher Weise die Vertreter Sowjetrußlands daraus hingcwiesen, daß das Ereignis nicht zu einer Verschärfung der europäischen Lage führen dürfe. Wir »vollen den Frieden und befinden uns damit in Übereinstimmung mit der Auf fassung, die in Genf einmütig zum Ausdruck gekommen ist. Wir haben inzwischen mit Befriedigung festgcstellt, daß di« Regierung von Sowjctrußland den Zwischenfall nicht irgend wie zu verschärfen die Absicht hat. Was die Spannung zwi schen Jugoslawien und Albanien anbelangt, so hat die Äeichs- regicrung aus Grund von Besprechungen mit Frankreich und England sich entschlossen, dem Komitee in Belgrad beizutrct-n, das im Falle von Grcnzstreitigkeiten die Tatsachen feststellen und dadurch zur Entspannung beitragen soll. Der Völkerbundrat hat in dem Sinne der von mir vor geschlagenen Entschließungen der Reichsregierung zur Durch führung der Beschlüsse der Wcltwirtschastskonferenz entschieden. Die überwiegende Mehrheit der in Gens vertretenen Regierungen hat positive Erklärungen abgegeben wie wir. Die Entschließung ist vom Kabinett einmütig ge billigt worden. Die zuständigen Körperschaften, der Reichsrat und der Handelspolitische Ausschuß des Reichstages werden sich schon in nächster Zeil m'U einer Herab setzung unseres Zollnivcaus zu beschäftigen haben. Wir wünschen, daß das Abrüstungsproblem entsprechend der klaren Forderung des Artikels 8 der Völker bundtagung gelöst wird. Leider ist es durch die Fülle der Berarungcn »nd Resolutionen beinahe zu einer Gehcimwisscn Wissenschaft geworden. Dabei ist es dock» nicht so komplizierst wenn man es nur entschlossen angreift. Welche von unsere» Nachbarn könnten von uns noch weitere Sicherungen ver langen? Unsere Entwaffnung bis znr Nacktheit ist doch das Äußerste, was man fordern kann. Wir gehen zr den Abrüstungs-Verhandlungen nicht als Schuldner, sonder» als Gläubiger. Ich habe in Genf, betonte der Außenminister erneute Zweifel geäußert, ob der gute Wille auch überall vor handen ist, der Verpflichtung zur Abrüstung nachzukommen Für den Völkerbund selbst ist die Lösung dieser Frage ein fach eine Frage seiner eigenen Geltung, ja, eine Frage seine» Existenz. Dr. Stresemann erwähnt nun die Beschwerden der Mcmelländcr, die sie gegen die litauische Regierung an den Völkerbund gerichtet haben. Der Völkerbundrat nahm in seiner Schluß sitzung Veranlassung zn der Erklärung, daß er sich hoffentlich nicht noch einmal mit der Regelung dieser Frage beschäftigen müsse. Die Erklärung enthält die Zusage, daß der Memel ländische Landtag spätestens am 1. September gebildet sein würde, daß das Wahlrecht nur solche litauischen Staatsbürger haben sollen, die ihren dauernden Wohnsitz im Memellande haben, und daß die Regierung dem Landtag verantwortlich sein soll. Der Redner bespricht dann das Verhältnis Deutschlands zu den in der Voischaftcrkonfcrenz vertretenen Mächten und die Zuziehung eines Deutschen zn der kolonialen Mandatskommission. Diese Kommission besteht aus Mitgliedern verschiedener Natio nalitäten, die besondere koloniale Erfahrungen besitzen, die aber nicht von ihren Regierungen abhängig sind. Wenn wir auch keine Kolonien besitzen, sind wir doch in hohem Matze an dieser Kommission interessiert. Dr. Stresemann legt das weiter in einer Auseinandersetzung mit den Kommunisten, die ihn öfters unterbrechen, ausführlich dar. Ich nehme an, das; im Septem ber die Zuziehung eines dcntschcn Mitgliedes in die Mandats kommission erfolgt. Mit Enttäuschung ist es ausgenommen worden, datz der Wunsch der Freien Stadt Danzig in bezug auf die Feststellung des Rechtszustandes aus der Westerplatte noch nicht erledigt worden ist. Die stärkste Enttäuschung hat in Deutschland die Tatsache hervorgerufen, daß die Frage der Truppenverminderung im Nhe'nland bei den diesmaligen Besprechungen in Genf nickst gelöst wor den ist. Es ist eine falsche Auffassung, wenn die französische Presse meint, daß die Erfüllung dieser deutschen Forderung ein Beweis des guten Willens gegenüber Deutschland sei, dem ein anderer guter Wille Deutschlands gewissermaßen als Ge genleistung gegcnübcrstchcn müsse. Es handelt sich hier nicht um irgendwelche Konzessionen, die von unserem Wohlverhal ten abhängig wären, sondern die Reduktion der Rheinland- trnppcn ist ein Teil derjenigen Zusicherungen, von denen die Unterzeichnnng des Locarno-Vertrages abhängig war. Aber wir machen auch aus die Erfüllung der Zusage der Trupvenrcduktion einmal einen formellen und zweitens einen darüber »veil hinausgchcndcn politischen Anspruch. Wenn das Misstrauen in den Wert feierlich gegebener Zusagen sich aus- breiten und erhärten wird durch die Nichterfüllung auf an deren Gebieten, so ist die Gefahr vorhanden, dass die Zuversicht auf anderen Gcbic m mit erschüttert tvird. Ich begrüße cs deshalb, daß der englische Unterstaatssckretär ausdrücklich darauf hingcwiesen hat, daß der cngli'che Außenminister Chamberlain die Zusage in derselben Weis: ausgelcgt hat wie wir. Der deutsche Botschafter hat in London darüber eine A«s- I tl. 'gehabt und ihm ist versichert worden, daß nach eng lischer Auffassung die Erledigung der