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Wilsdruffer Tageblatt : 14.06.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192706145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270614
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-14
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 14.06.1927
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krÄrksirurrwrbttaa in Weinböhla. Die Freiwillige Feuerwehr Weinböhla beging in festlicher Weise am Sonnabend und Sonntag ihr 25jähriges Jubiläum Zu Ehren desselben hielt der Bezirk^euerwehwerband Meiden Sonntag nachmittag 3 Uhr den diesjährigen Bezirksfeuerwehrliz im Zentralgafthof in Weinböhla ab. Branddirektor Mo- r i tz (Meiden) eröffnete ihn mit begrüßenden Worten. Namens der Gemeinde spricht Bürgermeister Glöckner, namens der Amtshauptmannschaft Reg.-Baurat Wilde, die von den Feuerwehren gepflegte Kameradschaft und selbstlose Nächsten liebe hervorhcbend, ideale Werte, mit denen wir haushalten müssen. Der vom Vorsitzenden erstattete Jahresbericht er- wähnt, daß der Bezirksverband Meißen-Großenhain Heuer sein 40jähriges Bestehen feiern konnte. Er wurde 1887 mit 15 Wehren begründet, 1914 aber wurden die Bezirke nach den amtshaupt- mannschäftlichen Grenzen eingeteilt. Der Verband Meißen zählte damals 16 Wehren mit 616 Mitgliedern, heut» 29 Weh ren mit 1344 Mitgliedern, ein sprechendes Zeugnis für die fort schreitende Entwicklung des Feuerwehrwesens im hiesigen. Be zirke. Darunter 5 städtische, 15 Gemeinde- und 9 Fabrikfeuer- wehren. Neu ausgenommen in den Verband wurden im Berichts jahre die Wehren von Neukirchen, Hohentanne und Grumbach. An Auszeichnungen konnten vergeben werden 18 Diplome für 20jährige Dienstzeit, 14 Ehrenzeichen für 25;äh- rige und zwei Ehrenzeichen für 40jährige Dienstzeit. Der Be richt weist ferner auf die gemeinnützigen Einrichtungen des Lan desverbandes hin (Freistellen in Bad Elster; Ehrengabe für 50jährige Dienstzeit) und unterbreitet der Versammlung einen Vorschlag zu veränderter Festsetzung der Vertre te rzah len/ Danach sollen die fünf städtischen Wehren mit 495 Mitgliedern drei, die 15 Gemeindewehren mit 515 Mitglie dern ebenfalls drei, und die neun Fabrikwehren mit 229 Mit- gi edern zwei Vertreter erhalten. Infolge dieser von der Ver sammlung genehmgten Aenderung wird von den beiden aus- fche'denden städtischen Vertretern nur einer (MichckMvssen) wie- dergLwählt. Dafür tritt zu den Leiden anderen Wiedergewähi- :en Förster-Sörnewitz und Schmidt (Tiedemann-Brockwitz), al; neuer Vertreter der Gemeindewehren Gumpert-Burk- hardswalde. Der Kassenbericht, erstattet vom Brand meister Wegener-Meißen verzeichnet bei 1355 Mabk Ein nahmen und 474 Mark Ausgaben einen Bestand von 781 Mark. In Anbetracht dieser günstigen Kassenverhältmsse schlug der Kas sierer vor, die Iahressteuer trotz erhöhter Anforderungen des Landesverbandes in der bisherigen Höhe weiter zu erheben. Widerspruch wurde hiergegen nicht erhoben. Die Rechnung ist von den Wehren Drockwitz (Glasfabrik) und Buvkhavdswalde geprüft und wird mit Dank an den Kassierer richtiggesproochen. Verschiedene Wünsche wurden hinsichtlich der Fachzeitung aus gesprochen, deren belehrenden Inhalt man vermehrt wissen möch te. Weiter beschäftigte sich die Versammlung eingehend mit der Angelegenheit der Führerknrfe, deren bisherige Einrich tung als ungenügend empfunden wird. Der Landesausschuß will deshalb Kurse bei den Berufsfeuerwehren in Dresden, Leipzig und Chemnitz pinrichten, zu denen die Verbände einige Mitglieder abordnen können. Diese Kurse sollen drei Wochen dauern, wäh rend deren die Teilnahmer allen Dienst der Berufsfeuerwehr mitzumachen haben. Die Teilnehmer haben dann ihrerseits die erworbenen Kenntnisse den Wehren ihres Bezirks zu vermitteln. Man verspricht sich jedoch von dieser Einrichtung, zumal bei der heute noch verhandelten Verschiedenheit der Geräte, nicht den ge wünschten Erfolg, abgesehen von der Personenfrage, die schwierig zu lösen ist. Dem Döbelner Verbände ist es infolge günstiger Verhältnisse möglich gewesen, zwei Teilnehmer zu entsenden. Hier ist man mehr für Ausbau der bisherigen Kurse, womit sich die Herbstführerfitzung beschäftigen soll. Von den weiteren An trägen sei noch der von Brockwitz erwähnt, der auf eine Verein heitlichung und Vereinfachung der Auszeichnungen abzielt. Es wurde dabei vom Vorsitzenden hervorgehoben, daß die Wehren nur die vom Landesverbände bestimmten Auszeichnungen ver geben dürfen und daß für fünfjährige Dienstzeit keine Auszeich nung erfolgt. Zuletzt beschäftigte man sich noch mit der wichtigen Wasierfrage, wobei das allmähliche Verschwinden der Dorfteiche beklagt wurde. Mit der Einladung des Brandmeisters Loose zum 30jährigen Stiftungsfest der Feuerwehr Meisatal im Herbst das mit Inspektion verbunden ist, schloß der Verbandstag. Auf einem Festwagen wird die Pflege des Gesangs in der Fa- malie verherrlicht. Line alte Postkutsche rumpelt auch im Zuge. „Gesang auf der Straße" betitelt sich diese Truppe. Handwerks burschen aus alter Zeit und Wandervögel der Jetztzeit begleiten den Wagen. Zuletzt kommt der Prunkwagen, die Huldigung an den Gesang. Die Wagen mit den Ehrengästen, Bundesbanner usw. folgen. Zwischen den einzelnen Festwagen und Gruppen werden die Sänger, begleitet von Musikkapellen, marschieren. Den Schluß bilden dann Vereine, Landsmannschaften, Innungen und die Ortsgruppe Oschatz vom Sängerbund Meißner Land. Aus dem Gemeinsamen MimsterialblatLe. In dem Gemein same Mmsteriälhlatte Nr. 10 vom 10. Juni werden die staatlichen Behörden und Dienststellen unter Hinweis auf die Notwendig- keft, mit Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage die sieber- stundenarbeit nach Möglichkeit einzudämmen, angewiesen, bei ihren Bestellungen die Lieferfristen so zu bemessen, daß die Auf träge auch von weniger kapitalkräftigen Unternehmern ohne Keberstundenarbeit pünktlich ausgeführt werden können, vor allem sollen die öffentlichen Aufträge nicht erst vor Ende des Haus- haltplanes vergeben werden. Den Gemeindebehörden wird empfohlen, gleiche Anordnungen zu treffen. Des weiteren ver öffentlicht bas Ministerialblatt eine Verordnung über Aktivvor» schlisse an Beamte usw. zur Gründung einer Heimstätte. Ferner eine Verordnung über die Bekundung der Teilnahme beim Hin- scheiden von Beamten, Angestellten und Arbeitern des Staates, in der es heißt: Die Verwendung von Staatsmitteln für die Be kundung der Teilnahme beim Hinscheiden von ^Beamten, Ange stellten und Arbeitern des Staates durch Blumenspenden, Zei tungsnachrufe und ähnliches ist unzulässig. Ebenso sollen in der Reget keine Gedächtnisreden gehalten werben. Anträge auf Einwanderung. Das amerikanische Konsulat keilt mit, daß am 17. Juni nachmittags 4,30 Uhr die Annahme von Anträgen für die Auswanderung nach den Vereinigten Staaten eingestellt wird. Die Beantwortung der seit 16. Mai eingegangenen ReMrieranträge wird in einigen Tagen vorge nommen werden. Pivniertag. Am 11. und 12. Juni wurde in der alten Garni sonstadt Riesa der 7. Sächsische Pioniertag abgehalten, lieber- aus zahlreich waren aus den Gauen des Sachsenlandes die che- maligen Pioniere erschienen. Die Festlichkeiten wurden am Sonnabend mit einem Begrübungsabend im „Stern" eingeleitet, bei dem Oberleutnant a. D. Fiedler eine zündende Festrede hielt. Am Sonntag fand in der überfüllten Trinitatiskirche ein Festgottesdienst statt, dem sich eine Heldengedenkfeier mit an schließendem Parademarsch auf dem Käsernenhof der ehemaligen Pionierkaserne anfchloß. Die Gedächtnisrede hielt Exzellenz Generalleutnant Fortmüller. Nachmittags bewegte sich ein im posanter Festzug durch die überaus festlich geschmückten Straßen der Stadt. Der Nonnalgüterlaris. Die Pressestelle der Neichsbahn- direStion Dresden teilt mit: In der Sitzung der ständigen Tarif kommission der deutschen Eisenbahnverwaltung und des Aus schusses der Verkehrsinteressen in Frankfurt am Main am 9. Juni hat sich die Kommission von neuem mit der systemati- fchen Durchführung des Rormalgütertarifs beschäftigt und hierbei eine Reihe von wichtigen, der Wirtschaft wesentliche Erleichte rung bringenden Beschlüssen gefaßt. Es wurde beschlossen, die Klassen -X bis v, insbesondere 8 und 0 zu senken, ferner eine neue Klasse zwischen den Klassen 8 und 8 einzuschieben und schließlich die Nebenklassenzuschläge für 10-Lonnen-Sendungen herabzu setzen.. Diese Beschlüsse bedürfen selbstverständlich noch der Zu stimmung der maßgebenden Stellen. Ueber die ebenfalls zur Erörterung stehende Frage der Ermäßigung der Fracht für Nah- entsernurwen ( bis 100 Kilometer) wurde eine Einigung nicht erzielt. der Re-chsanleihc. Die Frist für die Reichsanleihcn neuen Besitzes zum Um- A'K ^^-^"leiheablösungsschuld läuft am 30. Juni Markanleihen des Reiches, die nicht zum Umtausch angemeldet werden, sind nach Ablauf der Anmeldllng-frist wertlos. Die Anmeldung ist bei einer Lank, Sparkasse oder Genossenschaft vorzunehmcn. Helbigsdorf. (Geb i rg sv e re i n.) Die Mitglieder des Gebirgsvereins für die Sächf. Schweiz, Ortsgruppe Mohorn und Amgeg., unternehmen morgen Mittwoch einen Wanderausflug durchs Triebischtal, um in der Gaststätte von Wachsmuth einige Stunden in geselliger Unterhaltung zu verbringen. Herradors. (Forsttagung.) Revierförster Wegbrod wurde vom Landesforstamt^ beauftragt, als Vertreter des Spechtshaufen-Grillenburger Forstreviers der Tagung in Schan dau kommenden Sonntag bis Montag beizuwohnen. Vereinskalender. Gewerdeverein. Dienstag den 14- Juni Versammlung. Säng-erkranz. Mittwoch abends 7 Uhr,-Löwen". Frauenverein. Morgen Mittwoch Ausflug. Motorfahrervereinigung Wilsdruff u. Umgegend. Donners tag Ausfahrt mit Versammlung nach Blankenstein. Hous- und Gruttdbesitzerverein. Sonnabend den 18. Juni abends 8 Uhr in der „Tonhalle" Versammlung. Ortsausschuß für Handel und Gewerbe. Montag, 20. Juni, im „Adler" Sprechtag. Wetterbericht. Mäßig bewölkt. Vorwiegend trockenes Wetter, jedoch Nei gung zu Gewittern oder gewitterartigen Störungen. Wärmer. Schwache Luftbewegung. ^Sachsrn uns Ns<dvarl<dslt 1 Dresden. (Rangierunfall.) Die Pressestelle der Reichs- bahndirektio» Dresden teilt mit: Auf dem Güterbahnhof Dres den-Neustadt wurden aw Montag abend aus dem verbundenen Gleise zur Ladestelle liegende Gleisfrvme durch einen Rangier- Meilung überfahren, wodurch 4 leere Güterwagen entgleisten und einer umstürzle. Die Bahnanlagen wurden erheblich, einige angrenzende Pivatschuppen gering beschädigt. Leider wurde auch ein Eifenbahnbediensteter durch Anfahren schwer verletzt. Dresden. (Die Dresdner Ermittlungen über d i e Ba nd e r o l e n f ä l s ch u n ge n.) Der mit der Auf klärung der umfangreichen BanderolenfäffchuW beauftragte Berliner Untersuchungsrichter ist aus Dresden nach Berlin zu- rückgekehrt. Die Dresdner Ermittlungen haben schwerwiegedes Belastungsmaterial gegen den dreimal verhafteten und wieder freigelassenen früheren Inhaber der Berliner Dota Orient Zi- garetten-Evmp., Arthur Krackauer, und den Aigarettenfabrikanten Borsten ergeben. Gegen beide wurde Haftbefehl erlassen und Krackauer zum vierten Male verhaftet. In Dresden gelang es den wegen BanderolenfÄschung vorbestraften Alfred Fährmann und den Kaufmann Josef Schier zu ermitteln und festzunehmen. Das Haupt der Bande, ein wegen Falschmünzerei bereits zu langjähriger Zuchthausstrafe verurteilter Verbrecher, der noch eine Reststrafe von drei Jahren sechs Monaten zu verbüßenhat, ist entkommen. Dresden. (V erE eh r s u nf a ll.) Am Montag vormittag fuhren in der Wiener Straße zwei Motorradfahrer, Vettern aus Weinböhla, in einen Straßenhahnzug hinein. Sie erlitten beide schwere Verletzungen. Das Rad wurde zertrümmert. Dresden. (Ve r keh r s u nfall.) Am Freitag nachmittag stießen in der Großenhainer Straße ein Bierwagen mit einem Straßenbahnwagen zusammen. Der Bierwagen stürzte samt den Pferden um. Die beiden Bierkutscher fielen vom Wagen, einer von ihnen kam unter das Gefährt zu liegen. Beide wurden schwerverletzt und mußten nach dem Krankenhaus gebracht werden. Ebersbach. (T o l l k i rf che n w u r z el n im Kräuter tee.) Nach dem Genüße eines Absudes von Kräuterwurzeln, die in einer Rumburger Drogerie erstanden worden waren, er krankte ein Ebersbacher Ehepaar derart, daß es unter schweren Vergiftungserscheinungen tagelang im Sanatorium mit dem Tode kämpfte. Der Tee, der diese Erscheinungen hervorgerufen hatte, wurde nun zur Feststellung der in ihm enthaltenen Säfte nach Dresden geschickt, wo es sich ergab, daß in ihm Wurzeln von Tolkkirschen enthalten waren. Nur der verhältnismäßig ge ringe Genuß von dieser Wurzel hat die gefährdeten zwei Perso nen vor dem sicheren Tode bewahrt. Gegen den Rumburger Verkäufer des Tees wurde wegen grober Fahrlässigkeit das ge richtliche Verfahren eingeleitet. Zschopau. W ie eine Bifamratte gefährlich werden kann, zeigt ein Vorfall, der sich in Zschopau auf der Eisenstraße abspielte. Ein Ehepaar aus Gornau passierte abends die genannte Straße. Plötzlich wurde der Mann von einem katzengroßen Tier angesprungen, das sich in seinem Hals fest- beißen wollte. Natürlich wehrte sich der Mann aus Leibeskräf ten und suchte das Tier von sich abzuhalten. Der harte Kragen wurde seine Rettung, da dieser den Hals schützte. Erst nach längerem Kampfe gelang es, das Tier, eine ausgewachsene Bi samratte, mit dem Regenschirm zu erschlagen. Dieser Fall mahnt aufs neue zum Kampf gegen den gefährlichen Nager. Jeder, der eine Bisamratte erlegt, erhält von der Behörde eine Fangprä mie, außerdem ist das wertvolle Fell derselben sein Eigentum. Kirchberg. (Einrichtung einer Webjchule.) Die Einrichtung einer umfangreichen Fachabteilung für Weber und Spinner, unter Angliederung an die von Schulleiter Lippmann mit einem tüchtigen Lehrerstab geführte Verbandsberufsfchule für Kirchberg und Umgebung ist beschlossene Sache. Das Mini sterium für Volksbildung hat zunächst 4 Stunden bewilligt. Ge plant ist ein dreijähriger Kursus, nach den Pfingstferien begin nend und 4 Stunden wöchentlich umfassend. Hierzu gehören vor läufig 2 Stunden für Webfachkunde, Bindungslehre, Muster zerlegen und Fachrechnen und 2 Stunden praktisches Arbeiten an Webstühlen. Die neue Webschule ist im Gebäude der Firma Weller untergebracht, woselbst sich auch die neuzeitlichen Werk stätten für Holz- und Metallarbeiter befinden. Kirchberg. (Todesfall.) Infolge Schlaganfalls ver schied am Freitag nachmittag unerwartet der Fabrikbesitzer Willy Unger im 53. Lebensjahre. Er war Mitinhaber der weit über Sachsens Grenzen hinaus bekannten Firma C. G. Unger, Tuch fabrik, Kirchberg i. Sa. Als langjähriger 1. Vorsitzender des Zweigvereins vom Roten Kreuz hat der Verstorbene sich große Verdienste um die Rote Kreuz-Sache erworben. Kieritzsch. (Vom Z ug e üb e r fah r e n.) Der 20jährige Streckenarbeiter Schirmer aus Borna wurde auf der Bahnstrecke zwischen Kieritzsch und Böhlen beim Ueberschreiten der Gleise von einem Personenzuge totgefahren. Schirmer war im Begriff, für die Arbeitskolonne Master zu holen und hatte den hinter ihm herkommenden Zug durch das Geräusch eines entgegenkommenden Güterzuges nicht gehört. Wie von der zuständigen Gendarmerie station festgestellt worden ist, liegt ein Verschulden dritter Per sonen an dem bedauerlichen Unfall nicht vor. s Söklr-Ksnarl-WiMchs« 1 »UM-»«»» Amtliche Berliner Notierungen vom 13. Juni. Börsenbericht. (TendenzrSchwach.) Die politischen Unstimmigkeiten Warschau—Moskau wirken auch aus die Spekulation an der Börse zurück. Die ungünstigen Nach richten über Abnahme der Ruhrlohlenförderung trugen ferner dazu bei, Abgaben vorzunehmen. I. G. Farbenaktien gingen von 27s auf 272 95, andere Werte durchschnittlich um 3—4 A zurück. Der Geldmarkt war wenig verändert, der Satz für Monatsgeld liegt mit 8—8)4 A bedenklich hoch. Die 5prozen- tige Rcichsanlcihe findet selbst zu dem Kurse von 88,40 25 noch relativ wenig Interesse. Devisenbörse. Dollar 4,21—4,22; engl. Pfund 20,48—20,52; holl. Gulden 168,91—169,25; Danz. 81,57 bis 81,84; s r a n z. Frank 16,50—16.54; schweiz. 81,09 bis 81,25; Belg. 58,57-58,69; Italien 23,26—23,30; schweb Krone 112,91—113,13; d ä n. 112,71—112,93; n o r W e g. 108,98 bis 109,21; tschech. 12,49-12,31; österr. Schilling 59,31 bis 59,43; p o l n. Zloty (nicht amtlich) 47,01—47,21. Produktenbörse. Den matteren Auslandsmeldungen standen etwas ermäßigte Cisosfcrtcn znr Seite. Weizen war dabei williger als Roggen. Hier war die Haltung eher etwas fester, weil die seit Sonnabend zeitweise wieder sehr regne risch und kühl gewordene Witterung, besonders wegen des Saatenstandes auf schwerem Boden immer mehr beunruhigt Für Weizen zeigte sich nach Cisware etwas mehr Nachfrage, und da das Material sich zu den Notierungen im Zeitgeschäft kaum herlegen läßt, so stützte dies die diesseitigen Lieferungs- Preise. Ähnlich war die Situation für Roggen, welcher per Juli mit einer Steigerung von 0,50 Mark, September 1 Marl und Oktober von 1)4 Mark den heutigen Verkehr eröffnete. Gerste ist nur zu Futtcrzweckcn begehrt. Für Hafer hat sich iu der Situation wenig geändert, bei mäßigem Angebot ist die Kauflust vorsichtiger geworden. Mais ruhig. Mehl blieb auch heute still. Die Forderungen der Müller sind nachgiebig. Kleie wenig verändert. Getreide und Slfaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. Wetz., märk. 13. 6. 305-308 1l. 6. 305-308 Weizkl.s.Brl. 13. 6. 15,5 11.6. 15,5 pommersch. — — Rogll. f.Brl. 18.0-18,2 18,0-18,2 Nogg., mark. 280-282 280-282 Raps — — pommersch. — — Leinsaat — — westpreuß. — — Vikt.-Erbsen 42-55 42-55 Braugerste 241-275 241-275 kl.Speiseerb. 27-30 27-30 Futtergerste — —— Futtererbsen 22-23 22-23 Hafer, märk. 254-260 254-260 Peluschken 20-22 20-22 pommersch. — — Äckerbohnen 21-23 21-23 westpreuß. — — Wicken 22,0-24,5 22,0-24,5 Weizenmehl Luprn.,blaue 14,7-15,7 14,7-15,7 p. 100 kg fr. Lupin., gelbe 16,0-17,5 16,0-17,5 Bln.br.inkl. Seradella — — Sack (feinst. Rapskuchen 15,6-16,1 15,6-16,1 Mrk.ü.Not. 37.5-39,5 37,5-39,5 Leinkuchen 20,5-20,8 20.5-20,8 Noggenmehl Trockenschtz! 12,9-13,4 12,9-13,4 p. 100 kg fr. Soya-Schrot 19.5-20,0 19,7-20,2 Berlin br. Torfm30/70 — — inkl. Sack 36.0-38.0 36.0-38.0 Kartosfelslck. — — Berliner Eierpreise. (Bericht der amtlichen Notierungs- kommisston für den Eiergroßhandel in Pfg. pro StückO a) Inländische Eier: große Vollfrische gestempelte Eier 11,5, frische Eier über 55 Gramm 9,25—10, frische Eier unter 55 Gramm 8,5; b) Auslandscier: extra große Eier 11,5—12,5, große Eier 10,5, normale Eier 7,5—8,5, abweichende Eier 7, kleine und Schmutzeier 6,5—7. Tendenz: Ruhig. Berliner Kartofselerzeugerpreise je Zentner waggonfrei ab märkischer Station, amtlich ermittelt durch die Landwirtschafts- kammer für die Provinz Brandenburg und Berlin: Weiße Kartoffeln 3,80 bis 4,50 Mark, rote Kartoffeln 4,90—5,50 Mark, andere gclbfleischige (außer Niercnkartofseln) 5,50—6 Mark. Dresdner Produktenbörse vom 13. Juni 1927. Weizen, inländischer, Basis 73 Kilo, 300—305, stetig, Ba sis 69 Kilo, 288—293, stetig. Roggen, sächsischer, Basis 69 Kilo, 272—«277, stetig. Sommergerste, sächsische, 270-^285, ruh. Winker- und Futtergerste 245—270, ruhig. Hafer 270-4275, fest. Raps, trocken, geschäftslos. Wicken 28—MßA), ruhig. Lu pinen, blaue.20,50—21H0, ruhig, gelbe 21—22, ruhig. Futter lupinen 18,59--19,50, ruhig. Trockenschnitzel 14,00—14,50, vuh. Zuckerschnitzel 19—21, ruhig. Kartoffelflocken 33,50—34,00,' ruh. Dresdner Mariken: ÄaiserauMg 49,50—^51,50, ruhig. Bäcker mundmehl 43,00—45,00, ruhig. Weizennachmehl 24,00—25,00, ruhig. Inlandsweizenmehl, Type 7O2L, 41,40—43,50, ruh. Rog genmehl 01„ Type 6043,00—44,50, ruhig. Noggenmehl 1, Type 70A, 41,00—42,50, ruhig. Roggennachmehl 24—25, ruhig. Feinste Ware über Notiz. Berliner Produktenbörse von heute, dem 14 Juni 1927 Weizen 30,50—30,80: Roggen 28,00—28,20; Sommer gerste 24,10—27H0; Hafer 25,40—26,00; Weizenmehl 37,50 bis 39,50; Roggenmehl 36,00—38,00; Weizenkleie 15A5—15,50 Roggenkleie 18,00. Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff.
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