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Wilsdruffer Tageblatt : 08.06.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192706083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270608
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-08
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.06.1927
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hen- ;rts. ht wenig gung ein- iliche An- 772 aber ürger und sie zu be- Z — sechs ffg., Knö- fie, Hem- u fordern, rderungen cs Gerber pel soll zu zu dieser >er Sohn, egen wen- cem Vater 'übrigens übstilutus len habe, irtschaften che Wirt- ts, Orga- riori und Vertrage liche vom höre. Die - Vicentes igle Voll- bmachung cd beschei- lnöfel sich i hindurch esen habe, und N ah' erne ver so kräftig m Pastor, habe, bah cde, wofür ch auf die hreiben sie , die aus rückständi- iagen aus- >ert, 1746, gen Kriege 2 grassierte Räusefraß. agen Sol ar Westrei- ibt es nur nften den e n lassen. gewährt, >r zu ihrer ich't ersicht- ni 1027. 1«N. 1-°V. s. Bewohner prächtigen Irlich, daß -trich durch können- srer Gänze Areiten sich Die totale uch an den cd sich sehr ie für die ize Anzahl Verdunke- -erden, vor rgensörmig m Korona. ! schon bei re Richtig- > englischen ung rüsten; so günstige ichten, und in Europa zu können, z zustande, >e zwischen -l nun der Pünktchen Lonne aber eine schein- dadurch ist den Mond d Celsius. : der Vor- eter Schrei- ri-lungen, in s Landtages sie Entschei den Paria-, en, sich der Notwendigkeit zu fügen und den Deutschnationalen in der Re gierung die Stellung zu gewähren, die ihnen auf Grund ihrer Stärke zukomme. Den Demokraten liege daran, die große -Koa lition wieder ins Leben zu rufen, doch widerstrebe diesem Ver langen die deutsche Volkspartei. Die Forderungen der Deutsch nationalen seien bekannt. Sie verlangten, da ein erheblicher Teil der Staatsverwaltung der Länder auf das Reich übergegangen sei, der Landtag hcwe also nicht mehr die gleiche Bedeutung wie früher. Den kleinen Parteien aber liege daran, an der Staatsregierung beteiligt zu sein und noch dazu in einer Stärke, die der ihrer Vertreterzahl im Landtag keineswegs entspreche. Dem gegenüber seien die Deutschnationalen als zweitstärkste Par tei überhaupt nicht in der Regierung vertreten gewesen und jetzt beabsichtige man, sie mit einem Miniftersitze abzuspeisen. Landtagsab-geordneter Schreiber gab der Aeberzeugung Aus druck, dah die Verringerung der Ministerien wenigstens um eins auf sechs gelingen werde und dah die Deutschnationalen die ihrer Stärke entsprechende Vertretung in der Regierung erlangen werden. Städtische Sparkasse Wilsdruff. Im Monat Mal erfolgten Einzahlungen in 277 Posten 24 050 RMk., davon 105 RMk. Schulsparkasse. Zurückgezahlt wurden in ä2 Posten 7 625 RMk. Das Psingstkonzerk der Städtischen Orchesterschule gestern abend im ,-Lin-denschlößchen" hatte erfreulicherweise einen guten Besuch aufzuweisen. Die Kapelle unter -Stadtmusikdirektor Philipps Leitung leistete wieder Vorzügliches. War es im ersten Teile die Fantasie aus C. M. Webers ,-Oberon" von Schreiner, die den besonderen Beifall der Hörer fand, so gefiel im zweiten Teile besonders die Ouvertüre zur Oper „Der Bar bier von Sevilla" von Rossini und das Potpourri aus der Operette „Die Puppenfee". Das Klarinette-Solo von Plaudert bewältigte Herr Hans S ch n e i d e r sicher und mit großer Ruhe, Mährend am Schlüsse der Schüler Jähne mit einem Xylophon- Solo reiche Zustimmung einheimsen konnte. Ein flotter Marsch leitete zu einem Tänzchen über, an dem sich -Jung und Alt be teiligte. Priv. Schützengesellschaft. Die Tage des Schützenfestes und des damit verbundenen 75jährigen Fahnenjubiläums rücken in greifbare Nähe. Die verschiedenen Ausschüsse haben alle Hände voll zu tun, um die Vorbereitungen für ein Wohlgelingen des Festes zu erledigen. Sie kamen gestern abend in der „Alten Post" wieder zu einer gemeinsamen Sitzung unter Leitung des Vorstandes, Herrn Oberlehrer Kantor Hientzsch, zusammen. Ehren- und Empfangsausschuh wurden ergänzt, die Festzeichen frage erledigt und das Festprogramm endgültig festgelegt. Eine rege Aussprache entwickelte sich bei Behandlung verschiedener Einzelfragen. Das Kinderfest, das sich in den Jahren daher be sonderer Beliebtheit der Einwohnerschaft erfreute, findet in dem vorjährigen Nähmen wieder. Mittwochs statt. Für die Haupt- sesttage Sonntag und Montag wird mit zahlreicher Beteiligung auswärtiger Schützenbrüder und starkem Zuzug aus den um liegenden Gemeinden gerechnet. Aus diesem Grunde erhofft man auch die nachgesuchte Genehmigung zum Offenhalten der Läden und Verkaufsstellen am Sonntag. -Zum Festgelingen gehört natürlich gutes Wetter. Auch das ist bestellt! Landbundversammlung. In der Versammlung des Land- bundes am Sonnabend warnte der Vorsitzende, Landtagsabge ordneter Schreiber vor neu entstandenen Kreditinstitutionen, deren Absicht es sei, die Kreditnot der Landwirtschaft auszunützen. Hingewiesen wurde darauf, dah den Roggenrentenschuldnern nur der Reichslandbund zu helfen vermöchte, doch sei die Zeit hier zu noch nicht günstig. Sodann sprach über das Thema: Welt kapitalismus und Marxismus ein 'bekannter Redner, Herr Kurt Fritzsche aus Dresden. Er beleuchtete zunächst die Verbindungen, welche zwischen -den scheinbar gegensätzlichen Mäch ten, Weltkapitalismus und Marxismus bestehen und zeigte deren Schäden der Gegenwart und in der Zukunft drohende Gefahren. Redner verwarf sodann die Kreditangebote der Grohgeschäfte, die nur zu einer Verteuerung der Waren führe, die vom Verbraucher allein getragen werden müsse. Redner wandte sich dann weiter gegen die Zwangswirtschaft, als deren Rest die Wohnungs- zwangswirtschaft noch bestehe und gegen den Amerikanismus, der heute vielfach als allein selig machende Form unserer Wirt schaft angesehen werde. Wie kurzsichtig das deutsche Volk sei, zeige sich darin, daß das deutsche Volk anstatt die Ernährung aus eigener Scholle zu sichern, und somit die eigene Landwirt schaft zu unterstützen, unseren ehemaligen Feinden entbehrliche Lebens- und Genuhmittel abnehme. Der Redner schloh mit einem Worte von Friedrich Liszt, daß VolkLwirtschaftssragen nationale Machtfragen sind. Kein Volk dürfe in solchen Fragen sich frem den Mächten oder Einflüsterungen beugen. Die Anführungen ernteten stärksten Beifall. Dezirksvbstbauverein Wilsdruff und Umgegend. Die -öffent liche und Mitgliederversammlung findet heute Mittwoch abend 7 Uhr im „Löwen" statt. -Der hiesiae Turnverein (D. T.) eröffnet kommenden Sonn tag mit einem'Anturnen den Sommerbetrieb auf dem Turnplätze an der Meißner Straße. Nach altem Brauche wird ein Schau turnen von Freiübungen und an Geräten stattfinden. Alle Turn- freunde seien schon heute darauf hingewiesen. Die Ortsgruppe Wilsdruff des Deutschnationalen Hand lungsgehilfenverbandes wird, am Montag den >13. Ji^ni im ,-Adler" ihren Mitgliedern einen interessanten Vortrag bieten. Ein Redner von der Geschäftsstelle Dresden wird über „Was fordert unsere Zeit von der kaufmännischen Jugend?" sprechen. Tas Thema ist gerade für die -jetzige -Zeit sehr gut passend. Wie wir hören, wird gleichzeitig eine kleine Ausstellung von Bildern der Jugend- und Erholungsheime sowie der eigenen be ruflichen Bildungsanftalten gezeigt, die Zeugnis davon Megen, daß im DHV. besonderer Wert auf die Erziehung und Ertüchti gung der Jugend gelegt wird. Es ist zu wünschen, daß recht viele Eltern, die ihren Sohn den Kaufmannsberuf erlernen lasten, diesen Abend besuchen. Auch Freunde der Bewegung des DHV. sind gern gesehen. Geringe Aussichten auf eine gute Obsternte. Nach den Berichten aus Oberlößnitz—-Meißen sind die Aussichten auf eine gute Obsternte leider sehr gering. Die Ursache ist in der über mäßig langen Blütezeit in Verbindung mit der kalten Regen periode zu suchen. Kirschen lassen vor allem sehr zu wünschen übrig. Aepfel und Birnen haben nur in einigen Sorten gut ange setzt. Bedenklich steht es mit dem Wein. Alte tragfähige Spa lierreben zeigen nur spärlichen Fruchtansatz, und in den ver schiedensten Weinbergen des Meißner Landes sind oie Aussichten erheblich ungünstiger als in den vergangenen Jahren. Gut steht es nur bei dem Beerenobst. Auf der Straße stehende Kraftfahrzeuge müßen beleuchtet werden. Wiederholt werden Personenautos während der Dunkel heit vor -Gastwirtschaften stehend anget-roffen, an denen die Be leuchtung ausgeschaltet ist. Meist gäben die Besitzer an, sie seien der Meinung, der Kraftwagen brauche nicht beleuchtet zu sein, weil er im -Lichtschein der Gasthauslaterne bzw. einer Straßen laterne steht. Die Meinung ist irrig. Nach der Auslegung der neueren Kvaflfahrzeugverordnun'g har ein Kraftwagen auf öffent lichen Wegen jederzeit Beleuchtung zu führen, auch wenn er vor Mnäer äer Seil. Plauderei von D. Goebeler. Wenn uns im Leben etwas nicht gefällt, wenn wir mal so regelrecht schelten auf Verhältnisse, auf Menschen, auf die Männer, auf die Kinder, auf die Jugend, auf alles mögliche und unmögliche; wenn mal wieder irgend etwas passiert ist, wobei einem sogenannten vernünftigen Men schen sozusagen die Haare zu Berge stehen, ein Verbrechen, ein Schwindel oder dergleichen, dann kommen wohl unsere lieben Mitmenschen und sagen achselzuckend und mit über legenem Lächeln: „Ja, was wollt ihr, das machtdie Zeit!" Der Zeit wird alles in die Schuhe geschoben, wenn Jugend nicht gutlut, wenn Männer untreu werden, was ja bekanntlich manchmal Vorkommen soll, wenn junge Frauen nicht Wirtschaften können, was auch mitunter passiert, wenn Familienmitglieder unverträglich sind, dann sind sie eben „Kinder unserer Zeit". Der Geist der Zeit bringt so etwas mit sich, auf ihn berufen wir uns selbst, wenn wir irgend etwas sagten oder taten, was wir besser nicht hätten tun oder sagen sollen. Er ist ein sehr all mächtiger Herr, dieser Geist der Zeit, er regiert alles. Ist das nicht eigentlich wunderlich? Ein Etwas, das man weder sehen noch fühlen kann, ein Wesenloses hat solche Macht, läßt beinahe die ganze Welt nach seiner Pfeife tanzen, formt Menschen und Menschensein zum Guten und zum Bösen. Wie ist das eigentlich möglich, was ist das für ein Ding, derGeistder Zeit? Wenn man der Frage, die sehr ernsthaft ist, gründlich nachgeht, kommt man zu sehr wunderlichen Entdeckungen. Sie sind nicht immer sehr erfreulich. Im Gegenteil, sie können manchmal recht beschämend für uns selbst sein. Goethe sagt im „Faust": Was ihr den Geist der Zeiten heißt, Das ist zumeist der Herren eigner Geist, Darin die Zeiten sich bespiegeln. Das Wort sagt genau das, worauf es ankommt. Der Mensch ist nicht nur das Kind seiner Zeit, er ist ihr Schöpfer, ihr Gestalter, er drückt ihr seinen Stempel, sein Gepräge auf. Der Geist der Zeit erfüllt nicht ihn, e r erfüllt die Zeit mit seinem Geist, und so wie dieser Geist ist, zeigt sich die Zeit. Das tun nicht bloß die Menschen, die auf führenden Posten stehen, das tut jede: an seiner Stelle, auch die Frau im allerengsten Haushalt vermag es, auch die Mutter; diese nun schon ganz und gar. Denn die Frau ist die Erzieherin der Kinder, der Jugend, sie ge staltet und bestimmt den Ton, der das Familienleben beherrscht. Vom Hause aus strahlt er hinaus in die Welt. Die feinfühlige Tochter, der rücksichtsvolle Sohn, sie nehmen ihn mit in das Bureau, an die Arbeitsstelle, in das ganze öffentliche Leben. Schnell sieht es da, wo sein Einfluß ausstrahlt, anders aus. Alles wird wärmer, Heller, freundlicher. Der Einfluß der Frau, des Mädchens wie der Ehefrau, reicht so unendlich weit, viel weiter, als sie selbst oft ahnt. Sie hat eine Macht in ihren Händen, die fast die Macht einer Herrscherin ist. Die einfachste Arbeiterfrau, das Bureaufräulein, das Dienstmädchen können sie ebensogut ausüben wie die vornehme Dame im Salon. Sie alle können freundlich, liebenswürdig, hilfsbereit sein, können sich Roheiten, Unanständigkeiten, unangebrachte Späße und dergleichen verbitten. Ein Wort, ein Blick genügt, um das zurückzuweisen. Es gibt Frauen — ganz einfache oft — von denen man sagt, „die läßt Unschönes nicht an sich heran; der darf man Häßliches nicht bieten". Ist das nicht ein wundervolles Lob? Sollten nicht alle Frauen danach streben, es zu verdienen? Wie licht und warm, wie klar und rein ist die Atmosphäre, die solch eine Frau umgibt. Wie teilt sich ihre Reinheit allem, was mit ihr in Berührung kommt, mit. Der Geist der Zeit hat in ihrer Umgebung keine Macht, er ist gar nicht da oder richtiger, er nimmt ein völlig neues Gesicht an, sie drückt ihm ihren Stempel auf, und darauf kommt es an. Hier liegt eine der wichtigsten Ausgaben der Frau. Es liegt nur an uns selbst, ob das Gute oder das Böse stärker sein und sich bespiegeln soll in der Zeit. Es ist nicht angebracht, sich mit der Zeit zu entschuldigen, wenn man irgend etwas Törichtes getan hat, es ist aber auch sinnlos, auf sie zu schelten. Stellen Sie sich doch vor, daß jeder einzelne ernsthaft beschließt: „Von heute an gibt es in meiner Umgebung und in meinem Hause nichts Häß liches, Unfreundliches, Böses mehr, mit aller Macht werde ich dagegen kämpfen, werde wieder und immer wieder ver suchen, Güte, Liebe, Frieden, Freundlichkeit, seelische Sauberkeit um mich zu verbreiten." Denken Sie bloß, was wir dann so nach und nach für schöne und angenehme Zeiten bekämen! Lassen Sie uns an diese Arbeit mit bestem Mut Herangehen, es liegt hier ein Aufgabe vor uns, die sich lohnt. Hotels usw. hält. Für andere Kraftfahrzeuge ist es unbedingt er-ford erlich, daß sie sich daran: Verlassen -können, ein haltendes Kraftfahrzeug schon von weitem an der Laterne zu erkennen. Verboten ist das AuMellen der Kraftwagen an Wegekreuzungen, scharfen Wogekrümmungen und Haltestellen von Straßenbahnen und Kraftomnibussen. Wann soll man Obst essen? Der gesundheitliche Wert unseres heimischen Obstes beruht vor allem auf seinem Gehalt an mineralischen Salzen, organischen Säuren sowie an Fruchtzucker. Ein Mangel des Obstes ist sein -geringer Gehalt an Eiweiß. Darum sind auch alle unsere Obstsorten schlechte selbständige Nahrungsmittel und nur als Zutaten und Ergänzungen der Mahlzeiten anzusehen. Wollte ein Mensch vom Obst allein leben, so müßte er beiläufig 15 Kilogramm Obst täglich essen. Der Mangel an Eiweiß ist aber nur bedingt ein Nachteil des Obstes, wie wir gleich sehen werden. Den höchsten Eiweißgehalt haben Kürbisse und Melonen. In den -südlichen Ländern sind diese bei den Früchte daher Volksnahrungsmütel. Freilich kann man von ihnen nicht fett werden, und nur die unendliche Genügsamkeit dieser Südländer vermag sich mit dem Nährwert dieser Obst arten abz-ufinden. Aus der Armut an Eiweiß unserer Früchte ergibt sich daher, daß man Obst -besonder dann genießen soll, wenn man Nahrungsmittel zu sich -genommen hat, die schon viel Eiweiß enthielten, also etwa nach reichlichem-Fleischgenuß. Auf diese Weise wird eine -vorteilhafte Mischung der Nahrung er reicht, und ein gesundheitlicher Ausgleich der Stoffe herbeige führt. Bekanntlich bringt eine zu einseitige eiweißreiche Nahrung schwere gesundheitliche Schädigungen mit sich. Wer seiner Ge sundheit also dienen will, genieße täglich nach jeder Mahlzeit reichlich Obst! Blankenstein. (W e m gehört der Kinderspor-t- wagen?) -In einem hicsigen Getreidefelde wurde ein Kinder sportwagen aufgcfunden, an dem noch ein Eisenbahnzettel hängt. Ob er von einem Diebstahl herrührt oder was es sonst für -eine Bewandtnis damit hat, ist unbekannt. Der etwaige Verl-ustträ-ger wird aufgrfordert, sich beim hiesigen Bürgermeister oder der Gendarmerie in Wilsdruff zu melden. * Vereins Kalender. Bezirks-Obstbau-Verein Wilsdruff und Umgeg. Mittwoch den 8. Juni Versammlung im „Löwen". Gewerbeverein. Dienstag den 14. Juni Versammlung. Ortsgruppe Wilsdruff des Deutschnationalen Handlungsge hilfenverbandes. Montag den 13. Juni im „Weißen Adler" Sitzung. Wetterbericht. Besonders im Anfang noch etwas zur Unbeständigkeit neigend. Im weiteren Verlaufe zeitweilig Aufklären. Ab flauende Winde. Te-mpetaturen zwischen kühl und gemäßigt warm schwankend. Erzgebirge noch kühl. i Sacdlen unck NachbsrIcbaN j Radebeul. (Bü r g e r m e i st e rw ahl.) Als Kandidaten für die Bürgermeisterwahl sind von der Fraktion der Rechten- Rechtsanwalt und Notar. Dr. Weigel-Annaberg und von -der Fraktion der Linien Regierungsrat Graf Wedel-Großenhain in Vorschlag gebracht worden. Kamenz. (V erkehrs u nf all.) Am Bahnübergang der - Strecke Kamenz—Straßgräbchen wurde am Sonnabend vormit tag der 74jährige, in Bernbruch wohnhafte Invalide Wald-Häuser von -der Lokomotive eines Zuges gefaßt, etwa zehn Meter weit -geschleift und so schwer verletzt, -daß er kurze.Zeit nach dem Unfall verstarb. Iohnsdorf bei Zittau. (E in Fund ausder Bron z e- z e i t.) Am Buchberge wurde -von Waldarbeitern eine bronzene -Gußform für Kelte (beide aus der Bronzezeit) gefunden. Aehn- liche Funde -wunden an derselben Stelle bereits vor -zwei Jahren gemacht. Bad Schandau. (Ein Opfer seines Berufes.) - Am Freitag nachmittag stürzte der Dachdecker Hille aus Rosen- ' dorf bei der Arbeit vom Dache der Mitteldorfer Försterei im Kirnitzschtal ab und zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, daß er bald danach verstarb. Rietzneuendorf. (Eigenartiger Unglücksf a l l durch einen H ir sch.) Als der hiesige Förster Schmidt sein Revier beging, bekam er plötzlich von hinten einen Stoß, wurde in die Höhe gehoben und fortgefchl-eudert. Er war von einem starken Hirsch angegriffen -worden. Dem Förster gelang es zu nächst, das Geweih zu fassen und hierdurch vor einem nochmali gen Luftreise bewahrt zu werden. Bald schwanden ihm aber die Kräfte, ein Seitensprun-g brachte einen Baum zwischen beide. Wütend wurde nun der Baum von dem Hirsch attackiert, so Daß es dem Förster wieder gelang, das Geweih zu fassen. Aber aua> das war nur kurze -Zeit möglich und es begann ein wildes Treiben um -den Baum herum, bei welchem der Hirsch wieder Sieger blieb, den Beamten zu Boden wa-rf und ihm mit dem Gowech nicht nur die ganze Kleidung zersetzte, sondern auch zahl reiche sehr schmerzhafte Verletzungen -beifügte. Nach längerer Zeit ließ -das wütende Tier von feinem Opfer plötzlich ab und ver schwand. Zechau. (Zwei Pferdevom Blitz erschlagen.) In einem Steinbruch wurden während des letzten Gewitters zwei Pferde des Gutsbesitzers P. Erler von einem Blitzstrahl getroffen und auf der Stelle getötet. Der Kutscher wurde zu Boden geworfen, blieb aber unverletzt. Flöha. EineFahrt auf L e b e n u n d- T o d hatte der im benachbarten Plaue wohnhafte Manufaktürwarengeschäfts- inhaber Lorenz auf der Augustusberger Landstraße zu bestehen. Als Lorenz die steil abfallende Straße mit seinem Kraftrade in ziemlich schnellem Tempo herabfuhr, muß er die Gewalt über sein Rad verloren oder das Niedergehen der Schranken am Bahn- idergang bei dem Plaueschen Gasthofe vor dem herankommenden Erdmannsdorfer Auge übersehen haben. Er durchbrach die Schranken und kreuzte wenige Zentimeter vor der Lokomotive -die Schienen so dicht, daß er von der Maschine noch gestreift und unmittelbar neben die Schienen geworfen' wurde. Es gelang, den Zug fast auf der Stelle zum Stehen zu bringen, so daß Lorenz wie durch ein Wunder mit nur geringfügigen Verletzun gen aus seiner gefährlichen Lage befreit werden konnte. Rochlitz. Das Sommerbad unserer Stadt konnte dem Betriebe übergeben werden. Das rund 8000 .Geviertmeter große Grundstück des Bodes befindet sich in -der Nähe der Muldenbrücke, ist also leicht erreichbar; es liegt mitten im Grünen und im Bereiche der Sonne, dazu durch die Tallehnen vor scharfem Ostw-ind geschützt. Das Schwimmbecken ist fünfzig Meter lang, dreißig Meter breit und 3H0 Meter tief. Auf Reinheit -des Badewassers ist besonderes Gewicht gelegt wor den. Darum wird auch das 2200 Raummeter faffen-de Becken nicht mit M-uldenwaster gespeist, auch nicht -der breite Umlauf, sondern durch Grundw-aster, das im Betriebe des Bades in genügender Menge gefunden und elektrisch gehoben wird. Oelsnih (Erzgeb.) (Tödlicher Ans a l l.) Am Pfingst montag früh gegen 5 Uhr verunglückte der 22 -Jahre alte Karl Borgis mit seinem Fahrrad tödlich. Er fuhr die Chaussee hinter dem Gasthof Promnitzer in ziemlich schnellem Tempo entlang. Dabei geriet er in eine ihm entgegenkommende Radfahrer gruppe. Wahrscheinlich infolge zu schnellen Anziehens der Hand bremse überschlug sich Borgis. Er blieb bewußtlos auf der Straße liegen. Hilfsbereite Personen brachten ihn sofort in das Promnitzer Krankenhaus, wo er seinen Verletzungen erlag. Aue. Beim Baden in der Mu l de ertrank hier der Sohn eines Arbeiters. Die Leiche konnte geborgen werden. Rodewisch. (Brand.) Am Montag srüh brannte das zweistöckige neue Fabrikgebäude der -Streichgarnspinnerei von Gsbr. Lenk in Neu-Hütte bei Rodewisch nieder. Als Entstehungs ursache des Brandes wird Selbstentzündung angenommen. Mylau. (Schwerer Autounfall.) Ein schweres Autounglück ereignete sich hier am ersten Pfingstfeiertag abends. Ein Lieferwagen kam in schnellem Tempo den steilen Ober mylauer Berg herab, fuhr einem voll-besetzten Staatsauto in die Flanke und riß mehrere auf dem Bürgersteig befindliche Spa ziergänger um. Frau -Fleischermeister Krüger wurde erfaßt, überfahren und erlitt führ schwere Verletzungen. Sie wurde ins Reichenbacher Krankenhaus gebracht, wo sie hoff nungslos darnioderliegt. Eine andere Frau erlitt einen Nerven chock. Der Führer -des Lieferwagens wurde sofort festgenommen und dem Amtsgericht Reichenbach zugcführt.
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