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zwei Zylindern die durch den OZeanslug zu stark bean spruchten Ventilstösselstangen zu erneuern, wodurci sich der für Sonntag geplante Flug nach München uni Wien um einige Tage verzögern wird. Die beiden Ozeanflieger haben auch Potsdam einen Besuch abgestattet. Nach Besichtigung der Pots- damer Schlösser und Gärten verweilten sie einen Augen- blick anderGruftFriedrichsdesGroßen. Von Potsdamer Oberbürgermeister wurden den Fliegern werb volle Stiche von Sanssouci überreicht. Amerikanische Empfangsvordereitungen für Lindbergh. 500000 Briefe. Während Europas Hauptstädte Chamberlin und Le vine ehren, will Amerika wieder einmal Europa auch in diesem Punkt überbieten, wenn Lindbergh die heimischen Gestade erreichen wird. Die polizeilichen Maßnahmen in Newyork und Washington haben niemals zuvor einen solchen ILmfang erreicht. Die Newyorker Börse wird schließen, was bisher nur einmal zu Ehren eines Lebenden geschah, nämlich als der Oberkommandierende der ameri kanischen Armee im Weltkriege, Pershing, vom Kriegsschauplätze heimkehrte. Lindbergh wird in Amerika von einer halben Million Briefen erwartet, das ist eine Menge, die ein deutsches Hauptpostamt in der Mittelstadt an einem Tage nicht austragen lassen kann. Er ist zum Obersten der amerikanischen Armee ernannt und bekleidet noch mehrere hohe Würden. Der Kreuzer „Memphis", der Lindbergh von Europa nach Washington bringt, wurde bereits in der Chasepsakebah von 40 Aero planen empfangen. Derweilen rüsten andere zu noch größeren Taten, als sie der erste Atlantikflieger vollbracht hat. Der französische Pilot Drouhin will mit einem 600-k8-Motor den Flug Paris—Newyork antreten, der bekanntlich weit schwerer ist als die umgekehrte Strecke. Vorerst" wird aber Byrd einen Flug Amerika—Europa und zurück mit nur zwölf Stunden Aufenthalt in Varis ausführen. Lindberghs Empfang in Washington. 100000 Gäste zum Empfang. Die Ankunft des Atlantikflicgers Charles Lindbergh in der amerikanischen Hauptstadt gestaltete sich zu einem Triumphzuge, wie ihn selbst diese Stadt noch nicht gesehen hat. Aus allen Teilen der amerikanischen Repu blik trafen die Gäste ein, deren Zahl auf 100 000 geschätzt wird. Der Äther zeigte ein Heer von Flugzeugen und das schöne Luftschiff „Los Angeles", das Dr. Eckener einst von Friedrichshafen nach Newyork steuerte. Die Mutter des Fliegers fuhr in einem Eisenbahnzuge nach Washington, stieg aber eine Station vorher aus und setzte sich in eine Straßenbahn, um den Ova tionen nach Möglichkeit zu entgehen. Sie wurde aber von Polizeikommissaren erkannt und im Privatanto des Präsi denten Coolidge ins Weiße Haus gebracht, wo sie als Gast des Präsidenten Aufnahme gefunden hat. Präsident Coolidge feierte Lindbergh in einer Ansprache und gedachte besonders seiner Bescheidenheit, denn Lindbergh hat bisher alle Millionen« n ge böte, die ihm gemacht worden sind, abgelehnt. Dank gebühre auch dem französischen Volke, das Lind bergh trotz der Trauer um Nungesser und Coli gefeiert habe. Er erhielt das Ehrenfliegerkreuz, das ihm der Präsident unter dem Jubel der Menge an dis Brust heftete. Darauf sprach der Atlantikflieger selbst und überbrachte die Bots chaftder Freundschaft und des guten Willens der curop Kitchen Na tionen, die ihn empfangen haben. Seine nur drei Minuten lange Ansprache wurde be jubelt. Lindbergh wird nun nach Newyork fahren, das ihn in freudiger Aufregung erwartet. * Pinedo in Lissabon gelandet. , Der italienische Flieger de Pinedo ist in Lissabon cin- getroffen. Der Flug von den Azoren nach Portugal ver lief ohne Zwischenfall. Pinedo ist bekanntlich nach Lind bergh, aber vor Chamberlin abgeflogen. Er kam bei der Überquerung des Ozeans mit einem „nassen Bade" davon. OZeanflug und Abrüstung. Eine Anregung Schurmans. Bei dem Bankett des Amerikanischen Klubs in Berlin zu Ehren der Flieger Chamberlin und Levine würdigte der amerikanische Botschafter Schurman die Bedeutung des Fluges und kam dann auf die A b r ü st u n g s f r a g e zu sprechen. „Gleichwie fester Glaube und Entschlußkraft den Piloten zum Siege verhalfen," sagte Schurman, „so würde ein vernünftiges Maß von Vertrauen in den guten Willen anderer Nationen entschlossene Führer in die Lage versetzen, die kostspieligen und drückenden Rüstungs lasten, unter denen wir jetzt stöhnen und die, weit ent fernt, unsere Sicherheit zu garantieren, nur provozierend wirken und Anlaß zu künftigen Kriegen sein können, von den Schultern der Menschheit zu nehmen. Ich behaupte, daß in dem neuen Abschnitt der Geschichte, in den wir jetzt eintreten, eine Nation sich nicht länger durch Rüstungen schützen kann. Die neue Epoche verlangt stür misch die Abrüstung. Wenn dieses Ziel heute nicht erreicht werden kann, so darf man Wohl wenigstens eine vernünftige Verminderung der Rüstungen verlangen." Reichsminister des Äußern Dr. Stresemann antwortete dem Botschafter und führte aus, er könne als Außenminister des deutschen Volkes den Gedankengüngcu des amerikanischen Botschafters gern folgen. Er sei mit dem Botschafter der festen Überzeugung, daß die großen Ideen von Gerechtigkeit, von Eintreten für die großen kulturellen Ziele der Menschheit, das tiefe Sehnen der Völker, in Ruhe aufbauen und hochkommen zu können, von Sturm und Unwetter nicht niedergerungen werden. Diese Ziele ließen sich aber leichter erreichen, wenn man draußen wisse, daß das deutsche und das amerikanische Volk diesen Idealen gemeinsam zustreben. Die Amerikaner am Grabe Richihofens. Chamberlin und Levine haben Sonnabend auf dem Jnvalidenfriedhof am Grabe Nichthofens einen großen Lorbeerkranz mit den amerikanischen Farben und einer- weißen Schleife niedergelegt. Der Besuch des Friedhofs, auf dem die Amerikaner eine halbe Stunde verweilten, ging in aller Stille vor sich. Die MMlW -er Muer Bezirkes lM-N (Schluß.) Mit Unterstützung des Bezirkes setzte die Stadt Wilsdruff ihr Wannen- -unö Heilbad und auf eigene Kosten ihr Luft- und Schwimmbad instand. Einen breiten Raum widmet der Bericht den einzelnen Ge bieten der im Bezirk ausgeübten Iugendwohlfahrtspflege, dem Mutterschutz, der Säuglings- und Kleinlinderpflege. In aus wärtige Erholungsheime wurden 249 Kinder <117 Knaben und 132 Mädchen) zwecks Erholung gebrach. Die Berpslegkosten be trugen 33 736,25 RM., Reisekosten 3558,59 RM., ArzÄoften 126H4 RM., Versicherungskosten 180 RM Von den Eltern wurden bisher 3WS,30 RM. Berpflegkostenbeiträge zurück erstattet. .Interessant find ferner die statistischen Angaben über die Fürsorgeerziehung, Schutzaufsicht und Iugenögerichtshilfe und den 'Umfang der kriminellen und sonstigen Strafvergehen Jugend licher. Der Kriegsbeschädigten- und Kriegshimerbliebenenfürsorge lag im Berichtsjahre die Betreuung von 443 Schwerbeschädigten (im Vorjahre 429), darunter 8 Kriegsblinden und 28 Siechen (9 und 30) mit 599 versorgungsberechtigten Kindern ob. Die Zahl der Leichtbeschädigten betrug 475 (460), die der erwerbsunfähigen Witwen 480 (-496), der erwerbsfähigen Witwen 98 (104). An sonstigen Hinterbliebenen wurden gezählt 1512 <1598) Halb waisen, 90 (94) Vollwaisen, 197 <167) Kriegerelternteile, so daß die Gesamtzahl der zu Betreuenden 3885 Köpfe betrug, gegen über 3926 im vorherigen Rechnungsjahre, und somit eine Ver minderung um rund ein Prozent erfuhr. Bon diesen 3885 sind etwa 500 Kriegsbeschädigte und 2000 Kriegshinterbliebene als hilfsbedürftig anzusehen. Für Rentnerfürforge wurden aus Bezirksmitteln an laufen den Unterstützungen 310 875,78 RM., für Arzt und Apotheke 3191,88 RM., für Krankenhausbehandlung 2151,15 RM. und für sieben Begräbnisse 708,10 RM. verausgabt. 46 666,08 RM. wurden für Mittellosenfürsorge aufgewendet. Dem Bericht des Stadtrats u. des Krankenhausverbandes Nossen überdie auftrags gemäß von ihnen betreute Jugend- und Wohlfahrtspflege ist ein besonderer Abschnitt gewidmet. Er umfaßt im engeren Bereiche Mutterschutz, Säuglingsfürsorge, Psslegskinderwesen (Amtsvor- mundschaften), Iuendhilfe, Erholungssürsorge, Fürsorge für Ge- schlechtskrayke, Tuberkulose und Krüppel. Die einzelnen An gaben lasten erkennen, daß auch im Nossener Wohlfahrtspflege bezirk reiche segens-volle Arbeit geleistet worden ist. An Gemeindeunterstützungen aus dem endgültigen Vasten- ausgl-eich für 1925 und Vorschüssen für 1926 zu Aufwendungen der "Gemeinden für die Polizei, die Schulen, Wohlfahrtspflege, Erwerbslosenfürsorge und Wegebau zahlte der Bezirk an 77 Ge meinden insgesamt 27 638 RM. (im Vorjahre an 176 Gemein den insgesamt 1>19 318 RM.). Außerdem wurden an Gemeinde darlehen 1156000 RM. ausgenommen, die zur BeschleusuD von Straßen, Errichtung von Familstnwohnhäüsern, einer Bade anstalt, Planierung eines Sportplatzes, Straßenunterhaltung und Schulinstandsetzung, zum Bau von Wasserleitungen, An- und 'Um bau von Gemeindeämtern und 'Landkauf zu Siedlungszwecken Verwendung gefunden haben. — In 34 Gemeinden war die Wahlzeit der Bürgermeister ^gelaufen. Die bisherigen Bürger- - Amerika gegen lleberemwandermg. Die deutsche Einwanderungsquote erschöpft. Das amerikanische Generalkonsulat in Berlin teilt mit, daß die Vormerklisten zur Erteilung von Einwande rungsvisen nach den Vereinigten Staaten bei allen ame rikanischen Konsulaten in Deutschland wieder geschlossen werden, da genügend Vormerkungen vorliegen, um die deutsche Quote für das Rechnungsjahr 1927/28 vollkom men auszufüllen. Die deutschen Auswanderer müssssen sich also in diesem Jahr ein anderes Ziel suchen, als die Vereinigten Staaten. In den letzten Jahren traten viele Auswanderer den Weg nach Südamerika an. Australien versperrt den Deutschen leider immer noch seine Tore. meister wurden in 22 Gemeinben wiedergewählt, während in 12 Gemeinden Neuwahlen stattfaNden. Nach dem Stande vom 31. Dezember 1926 hielten sich mii ^der Genehmigung dauernden Aufenthaltes einschließlich der Fa milienangehörigen Ausländer im Bezirk auf: 209 Polen, Rusten, Staatenlose, 376 Tschechoslowaken, 188 sonstige Ausländer. Es find 300 Stück Pässe für das In- und Ausland neu ausgestellt worden, davon für Auswanderer, welche z. T. mit der ganzen Familie Deutschland verlassen, siebzehn nach ben Vereinigten Staaten, sechs nach Argentinien, zwei nach Südwestafrika, einer nach Brasilien. Baugenehmigungen wurden insgesamt 737 (757) erteilt, ' darunter befanden sich >276 Wohnungen. — Als Zeichen >der Ent wicklung des Autoverkehrs kann es angesehen werden, daß im Berichtsjahre nicht weniger als 53 Benzintankstellen in den ver- schiebensten Teilen des Bezirkes -genehmigt worden find. Die Zahl der Brände hat gegenüber der Zahl im vorher gehenden Berichtsjahre abgenommen. Es sind 55 >(65) Brand- und Explcsionsfälle gemeldet worden; darunter waren zwanzig größere, und zwar drei Stallgebäude, acht Scheunen, acht Wohn gebäude und ein Mühlengebäube. — Die während der Kriegs- unh Nachkriegszeit vernachlässigten Bachläufe haben in der letz ten Zeit die bestehenden Üntechaltungsgenossenschaften wieder stark beschäftigt. Teilweise sind notwendige Regulierungsarbeiten unter Zuhilfenahme der produAiven Erwerbslosenfürsorge aus geführt worden. Besonders ist zu erwähnen: Die Regelung inner halb -der Stadt Wilsdruff. — Die Bisamratte scheint sich im Be zirk immer mehr zu verbreiten. !Im Berichtsjahre sind 48 <i. V. -44) Prämien für erlegte Bisamratten gezahlt worden. — Zu Beginn des Berichtsjahres herrschte die Maul- und Klauenseuche noch in 80 Gemeinden. Die Seuche ging zwar nur langsam zurück, am Ende des Berichtsjahres waren jedoch nur noch zwei Ge meinden verseucht. (Zurzeit ist der Bezirk seuchenfrei!) — Für die bei der Hauptkörung 1926 vorgsstellten Zuchtbullen erhielten sechs Landwirte Anerkennungsurkunden des Wirtschaftsministe riums. 108 Rinderzuchtgenossenschaften haben auf Grund des Rinderzuchtgesetzes einen Vorstand gewählt, 92 Gemeinden sind auf Frist befreit worden. — Zur Bekämpfung der Krähenplage wurden die notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet. Nach den eingegangenen Meldungen sind im Bezirk gegen 500 (i. B- 200 bis 300) verendete Krähen gefunden worden. Im übrigen wird bemerkt, daß der Wildbestend im Bezirk durch das im ver gangenen Jahre ausgetretenen Unwetter vielfach außerordentlich gelitten hat, so daß sich viele Iagdausübungsberechtigte veranlaßt sahen, Treibjagden überhaupt nicht abzuhasten. Der Rehbestand scheint sich langsam zu heben, während der Hasenbestand als : schlecht zu bezeichnen ist. Rebhühner waren im Bezirk wenig vorhanden,, Fasanen etwas mehr. Zum Schluß sei noch über das Krafts:hrwesen erwähnt, daß ' 350 Anträge auf Erteilung von Führerscheinen bearbeitet -und an die Kreishau-ptmannschaft vermittelt worden sind. Zum ver kehr wurden 389 Krafträder, 161 Wagen drei Elektrokarren zu gelassen und -außerdem für vier Zugmaschinen und Motorpflüge die Zulassung vermittelt. Politische Zusammenstöße bei Wien. Wien. Wie das „Neue Montagsblatt" meldet, kam es ge stern in der Umgebung Wiens zwischen Nationalsozialisten und Mitgliedern des sozialistisch-republikanischen Schutzbundes zu Zu sammenstößen, wobei zahlreiche Personen Verletzungen erlitten. Schwere Unwetter in Oberösterreich. Wien. Große Teile Oberösterreichs wurden gestern von schweren Unwettern heimgefucht. Der Schaden ist sehr groß. Meh rere Gehöfte sind infolge Blitzschlages in Flammen aufgegan gen. Besonders heftig wütete das Unwetter im Semmeringgebiet. Auf der Südbahn sind alle Blocksignale zerstört. Ueber Mürzzu schlag ging ein fast einstündigcr Hagelschlag nieder. Die Zunahme der Erwerbsiäiigkeii. 53ProzentallerDeutschenstehenimBeruf. Die Ergebnisse der letzten Berufszählung aus dem Jahre 1926 sind jetzt veröffentlicht worden und zeigen im Vergleich zu der letzten Statistik vom Jahre 1907, daß die Zahl der Erwerbstätigen sich um 2 Prozent auf 53 Pro zent vermehrt hat. Dieses Plus ist vor allem auf die z u - nehmende Berufstätigkeit der Frau zu rückzuführen. Ist es doch eine bekannte Tatsache, daß es heute kaum noch Haustöchter gibt, daß fast alle jungeu Mädchen und auch viele verheiratete Frauen sich dem Er werbsleben widmen. Interessant sind auch die Verschie bungen, die sich innerhalb der einzelnen Berufe ergeben haben. In der Landwirtschaft sind jetzt nur noch 23 Prozent gegenüber 27,1 Prozent der gesamten Bevölke rung tätig. Ein kleiner Rückgang ist sogar bei der Gruppe Industrie und Handwerk festzustellen. Diese Verän derungen sind auf die wachsende Mechanisierung der Ar beit und auf die zunehmende Verwendung der Maschinen zurückzuführen. Die hier frei gewordenen Arbeitskräfte haben sich hauptsächlich dem Handel und Verkehr ge widmet, wo heute über 2 Millionen mehr Erwerbstätige gezählt werden als im Jahre 1907. Würde die Statistik die nebenberufliche Beschäftigung mitberechnet haben, so käme man zu dem Ergebnis, daß in Deutschland heute jeder erwachsene Mensch arbeitet. Von jeher ist Deutsch land als das fleißigste Land der Welt bekannt gewesen. - * SedlußMenll « j Bayerns MnozmiMer Mich mmMt. München, 12. Juni. Der bayrische Finanzminister Dr. Wilhelm Kmusneck ist heute vormittag um 10 Uhr tödlich ver unglückt. Er hotte auf dem Münchner Hauptbahnhofe Zeitungen gekauft, um sie seiner Frau zu bringen, die sich zurzeit in einer Münchner Klinik befindet. Er sprang auf einen fahrenden Stra ßenbahnwagen auf, glitt dabei aus und stürzte zwischen Trieb wagen und Anhänger, der über ihn hinwegging. Schwerverletzt wurde er in die Klinik gebracht, wo er alsbald verstarb. München. Rsichsaußemninister Dr. Stresemann hat aus Anlaß des Todes des Finanzmimsters Dr. Kraußneck ein Bei- ' leidstelegramM an den bayrische« Ministerpräsidenten Dr. Heid gerichtet. - , Z ,: 7 -U, Glückwünsche für den Vizekanzler v. Payer. Berlin. Reichskanzler Dr. Marx hat, zugleich im Namcr der Rcichsregierung, an Friedrich v. Payer zu dessen 80. Ge burtstag ein Glückwunschschreiben gerichtet, in dem Payer, Wirken als Politiker und Staatsmann bervorgehoben und de Dank für Payers Wirken ausgesprochen wird. Auch de> Reichspräsident hat Exzellenz v. Payer in herzlicher Worten telegraphisch seine Glückwünsche ausgesprochen. Leichte Steigerung der Großhandelsindcxziffer. Berlin. Die auf den Stichtag des 8. Juni 1927 berechnet' Grotzhandelsindexziffer hat gegenüber der Vorwoche um 0,4 Ä auf 138,2 (137,8) ängezogcn. Weiterer Rückgang der Erwerbslosenzahl. Berlin. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger ii der Erwerbslosenfürsorge zeigt auch in der zweiten Maihälft- einen erfreulichen Rückgang, und zwar um rund 94 000 gleicl 12,6 Prozent. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen beträgt Ansanj Juni 727 000. Vor einem halben Jahre wurden noch zwc Millionen Erwerbslose gezählt. Da für die bevorstehende! Erntearbeiten von der Landwirtschaft noch Kräfte gebrauch Werden, ist wohl mit einem weiteren Rückgang zu rechnen. Deutsch-englische Wirtschaftsbesprechungen. Leverkusen. Die Besprechungen zwischen deuischen uw englischen Wirtschaftssührern, die im vorigen Jahre auf de: Besitzung des englischen Verkehrsministers Colonel Asyle! stattfanden, wurden hier unter dem Vorsitz des Geheimrat! Professor Dr. Duisberg fortgesetzt. Der erste internationale Skatkongreß. Altenburg. In Sachsen-Altenburg begann unter überaus zahlreicher Beteiligung der 11. Deutsche Skatkongretz, an den sich verschiedene Ausländer, selbst von Übersee, beteiligten Neben den Wettspielen wird der Kongreß sich auch mit den Entwurf für ein Skaigesetz befassen. Bei den Skatmeister schaftsspielen wird zum erstenmal ein deutscher Skatmeistcr er wählt werden. Ein Autobus vom Zuge erfaßt. Verden. Die Kleinbahn Verden—Walsrode überfuhr ft der Nähe der Station Eitze an einem schrankenlosen und un übersichtlichen Bahnübergang einen dicht besetzten Autobus, de: aus Bremen kam. Die Fahrgäste waren Landwirte, die fick aus einer Besichtigungsreise nach Visselhövede befanden. Bel dem Unglück wurde der Landwirt Maibaum aus Bremen ge tötet, außerdem wurden zwei Personen schwer und eine ganz: Anzahl Personen leicht verletzt. Zwei Kinder vom Auto überfahren. Halle. Ein von Leipzig kommendes Auto nahm ist Gröbers die Kurve zu scharf, geriet daher aus den Bürgersteig und fuhr in eine Gruppe von Passanten hinein. En vierjähriges Mädchen wurde dabei getötet und ein fünfjährige! Knabe erheblich am Kopfe verletzt.