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Bauernvundpresse Klage erhoben. Bei den Prozessen handelt es sich um die Kritik, die die Bauernbundpresse nach der Generalversammlung der Zentralgenossenschaft Regensburg an der vorjährigen Bilanz dieses Unterneh mens geübt hatte, und um Artikel, in denen sich die Bauernbundpresse mit den Auseinandersetzungen zwi schen Dr. Heim und dem Landwirtschaftsminister Fehr beschäftigt. Bei den Diskussionen waren alle möglichen Behauptungen über angebliche Finanzierungen des Bayerischen Bauernbundes laut geworden. Die beschlagnahmten deutschen Kabel. Den Vereinigten Staaten ging eine gleichlautende Mitteilung von Großbritannien, Italien und Japan zu, die drei Staaten wären damit einverstanden, die im Jahre 1922 unterbrochene Konferenz zur endgültigen Tei lung der deutschen Vorkriegskabel zwischen ihnen, Frank reich und den Vereinigten Staaten gemäß den Bestim mungen des Versailler Vertrages wieder aufzunehmen. Wie man glaubt, beabsichtigt Frankreich nicht, an dieser Konferenz teilzunehmen, da die Konferenz vom Jahre 1922 den Vorschlag der Vereinigten Staaten, die Kabel sollten zu gleichen Teilen den fünf Mächten zugesprochen werden, grundsätzlich angenommen hatte. Frankreich will natürlich mehr von dem Raube haben und hat auch mehr als ein Fünftel der Kabel in Gebrauch. Die eigentlichen Besitzer, die Deutschen, werden natürlich nicht gefragt. Griechenland. Neue Verfassung. Die in der Kammer angenom mene Verfassung ist bekanntgegeben worden. In der Öffentlichkeit wird die Hoffnung ausgesprochen, daß nun mehr zusammen mit der Herstellung des Finanzgleich gewichts und der Wicdereinstellung der entlassenen Offi ziere ein wichtiger Schritt in der Festigung der Verhält nisse getan sei. —Die griechische Regierung hat beim Inter nationalen Gerichtshof eine Klage gegen die englische Negierung in ihrer Eigenschaft als Mandatsmacht in Palästina eingereicht. In dieser Klage wird von der englischen Regierung eine Schadensersatzleistung in Höhe von 217 000 Sterling verlangt. * Aus Zn« und Ausland. Berlin. Der Reichspräsident hat anläßlich der Ein weihung des neuen Weges nach Sylt dem Generaldirektor der Rcichsbahngescllschaft, Dr.-Jng. Dorpmüller, am 2. Juni ein herzliches Dankschreiben zugehcn lassen. Berlin. Der Preußische Richterverein erklärt zu dem Ur teil in dem Beleidigungsprozeß Mahraun-Sodenstern (Jungdeutscher Orden-Nationalverband Deutscher Offiziere), er werde eine endgültige Stellung erst einnehmen, wenn das in der Berufung weitergeführte Verfahren zu Ende geführt sei. Sollte das Urteil aus politischen statt aus juristischen Ge dankengängen hcrgeleitet sein, so müßte das jetzt schon aufs schärfste mißbilligt werden. Luxemburg. Staatsministcr Bech teilte in der Kammer mit, daß Luxemburg mit den zuständigen Trierer Regierungs stellen ein neues Grenzabkommen unterzeichnen werde, das den kleinen Grenzverkehr bedeutend erleichtern wird. Paris. Wie der „Motin" berichtet, galt eine Unterredung des französischen Außenministers Briand mit dem polnischen Botschafter wahrscheinlich der Niederlegung der deutschen Ost- festnngen. London. Das Auto des Ministers des Auswärtigen, Austen Chamberlain, fuhr in eine Stratzenwartehalle. Chamberlain wurde an der Stirn nnd an einem Finger ver letzt. Seine geplante Reise nach Gens wird durch den Unsall keine Verzögerung erleiden. London. Der Vater der Entente, der jetzt 83jährigc Lord Lansdowne, der vertraute außenpolitische Mitarbeiter Eduards VII., ist aus dem irischen Landsitz seiner Tochter, Ladv Bcauclcrk, plötzlich gestorben. London. Einer Agenturmeldung aus Mexiko zufolge sind Geheimagenten und Polizisten in die dortige Sowjetgesandt schaft eingedrungen. Eine Anzahl Personen, die der Abhal tung revolutionärer Zusammenkünfte verdächtig sind, sollen Verhaftet sein. Nach mehreren Stunden habe die Sowjet gesandtschaft ihre Freilassung erreicht. London. Wie mitgeteilt wird, hat die argentinische Regierung durch Vermittlung ihrer in Europa weilenden Marinekommission drei Ftthrcrschiffe für Zerstörerflottillen bei einer englischen Werft in Auftrag aeaebcn. -An ^ec^ei'iÄsnizcstet' von Vo!sczsncz Hsn!<en 0 LUk Lk L. Lkcuvrr vv LLti-VL k.l^s- o; L NkILIL!v- WL s" «Nachdruck oeroown.) „Bleib Ex da, Augsburger. Red' Er weiter, wie Ihm der Schnabel gewachsen ist Setz' Er sich zu mir. Ich will Ihn prüfen, ob Er das Jnstrukiionsbüchel gut im Kopfe hat." Dann ging's ohne Uebergang los. Und stramm ging's los Der König schonte nicht, aber sein Gesicht ward immer heiterer. Schließlich sprang er auf und schlug auf den Tisch. „Augsburger, Er ist ein Tausendsassa. Hat Er das alles heut in seinen Schädel cingetrichtert?" „Majestät, ich habe ein gutes Gedächtnis." „Wird Er auch kom.mandieren können, daß die Kerls Schneid in die langttt Beine kriegen." „Denk's Majestät!" „Uebermorgen nehm ich Ihn mit nach Potsdam Will Ihm erst meine langen Kerle zeigen. Augsburger, ich Henk mir. Er wird Augen machen. Keiner unter sünsund- fiebzig Zoll. He', was sagt Er, Rittmeister?" „Respektabel, Majestät." „Ich weiß, Er wird seine Freude baden," sagte der König freudestrahlend, dann schritt er selbst ins Vorzimmer. Schwarzkoff fuhr von seinem Sitze auf, als habe ihn ein Insekt gestochen. „Hol Er mir einen Krug Bier mrd zwei saubere Gläser." Des Königs Ton klang milde. Schwarzkoff segnete, während er davoneilte, den Einfluß des Rittmeisters auf den König. „Hat Er heut« noch etwas vor, Augsburger?" „Der Erbprinz von Bayreuth hat mich eingeladen." „Ach was, laß Er den fahren. Leiste Er mir Gesellschaft. Aber tu Er, was Er will. Ich will Ihm nicht befehlen." „Majestät," sagte der Rittmeister fröhlich, „ich bleibe gerne. Aber dem Erbprinz will ich eine Nachricht schicken." Der Kommunismus in Krankreich. Eine erregte Kammerdebatte. In der Französischen Kammer, in der noch immer über den Kampf gegen den Kommunismus gesprochen wird, machte ein Abgeordneter folgende interessante An gaben über die Organisation des Kommunismus in Frankreich: Die Rote Armee zählt in Paris 12300 Mann, die jederzeit mobilisiert werden können. Die Hälfte davon hat am 7. November in Clichy, in Kom pagnien von 120 Mann mit je einem Offizier eingeteilt, eine Parade abgehalten. Auch in den Ostertagen haben im Walde von Mödan Manöver mit Schießübungen statt gefunden; das Publikum ist von Funktionären der Kom munisten fünfhundert Meter von dem Übungsplatz ent fernt gehalten worden. Der Abgeordnete schloß mit der Aufforderung zum Zusammenschluß aller bürgerlichen Parteien, um den Kommunismus zu bekämpfen. In dieser Kammersitzung kam eS wieder, wie schon öfter in letzter Zeit, zu einem großen Tumult, als aus Abgsordnetenkreisen von der Regierung verlangt wurde, daß sie eine gerechte Steuerpolitik, die auch das Proletariat berücksichtige, betreiben soll. Ministerpräsident Poincare erklärte hierzu, daß seine Methode die einzige gewesen wäre, um einen Teil der Lasten des Landes durch indirekte Steuern zu decken. Der ehemalige Pensions- Minister Schmidt ries dazwischen: „Die jetzige Regierung ist die Gefangene der Banken." Poincarö sprang erregt auf und schrie: „Diejenigen, die jetzt behaupten, daß wir die Gefangenen der Banken sind, haben sich seinerzeit vor dem Ausland auf die Knie geworfen." Vom Abgeord neten Schmidt aufgefordert, seine Äußerung zu begrün den, erklärte Poincarö, am ganzen Körperbebend: „Als ich die Regierung im Jahre 1926 übernahm, war die Lage des Schatzamtes so schlecht, daß einige Tage vorher der Finanzminister den Versuch machte, auf dem Markte von London die Kupfervorräte des Kriegsministe riums zu verkaufen." Diese Erklärung löste einen minutenlangen Lärm aus. Sowohl die Sozialisten wie die Radikalen stürmten auf Poincarö ein, der es aber ablehnte, etwas von seiner Äußerung zurückzunehmen, und nur erklärte, er sei dazu herausgefordert worden. Die Durchführung der französischen Rekrutierung. Die französische Regierung hat in der Kammer einen Gesetzentwurf eingebracht über die Gewährung eines Zu satzkredites von 157 531 150 Frank, der dazu bestimmt ist, bereits in diesem Jahre den Beginn der Durchführung der Vorbedingungen für die Einführung der einjährigen Dienstzeit zu ermöglichen. Es handelt sich um die Rekru tierung von 36 000 Kapitulanten während eines Zeit raumes von höchstens drei Jahren. s Neues aus aller Welt k Kamps mit maskierten Einbrechern. In eine Gartenhauswohnung des Fabrikanten Schischka in der Königgrätzer Straße in Berlin drangen zwei Einbrecher gegen Mitternacht ein. Die Frau vernahm ein Geräusch und bemerkte dann, als sie aus dem Bett aufstand, zu ihrem Entsetzen zwei maskierte Einbrecher. Schischka eilte ihr zu Hilfe und warf sich den Männern entgegen. Er wurde aber durch acht Dolch st iche schwer ver letzt und konnte nichts ausrichten. Die Frau sprang aus dem Fenster und schrie um Hilse. Bevor die Polizei kam, waren die beiden Einbrecher entwischt. Die Post läßt sich kontrollieren. Wer die Zahl der Ferngespräche monatlich selbst errechnet, wird oft auf eine viel niedrigere Gesprächsziffer gekommen sein als die Post und sich über die Mehrausgaben wütend geärgert haben. Vor einiger Zeit ist von den geschädigten Fern sprechteilnehmern deshalb auch ein besonderer Reichs verband gegründet worden, der eine eigene Telephon kontrolle zwecks Nachprüfung der Gespräche führt. Die Arbeit dieses Verbandes ist jetzt in vollem Gange. Bei fünf Großhandelsfirmen verschiedener Branchen werden die Apparate Tag und Nacht von je zwei Beamten kon- „Mag der Schwarzkoff tun. Ist recht so, Rittmeister. Er ist korrekt. Das ist recht, das muß Er in allem sein-" Schwarzkoff trat mit einem riesigen Krug Bier ein. Der König maß Schwarzkoff mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß. „Kerl, was bringt Er da für einen Krug? Glaubt Er, daß sein König eine Schwadron totsaufen will? Er hat wohl auf den Nest spekuliert?" Der König trank viel und gern Bier, aber er wollte es nicht wahrhaben, wollte um Gottes willen nicht als ein Vieltrinker gelten. Die Zornesader schwoll dem König, während der Diener mit schlotternden Knien dastand. „Majestät, der Kerl scheint geahnt zu haben, daß ich einen Durst habe, der für zehn lange Kerle ausreicht." Die scherzhafte Bemerkung mit der Anspielung auf die langen Kerle entwaffnete d»n Zorn. Lachend rief der König dem Kammerdiener zu. „Do geb Er dem Ritt meister den Krug. Soll Er ihn sause,,." Derb lachend ließ er sich m den Sessel nieder. „Majestät gestatte», daß ich den Mundschenk spiele." „Tu' Er es, Rittmeister. Aber geb Er erst dem Schwarz- tosf den Auftrag. Wenn Er den Krug ausgctruuken hat vergißt Er es schließlich." trolliert. Die Beamten müssen alle zehn Minuten eine Steckuhr in Gang setzen und werden übrigens auch selbst wieder kontrolliert. Es kommt dem Verband darauf an, der Post einmal nachzuweisen, daß ihre Gesprächs- zählung durchaus nicht so unfehlbar ist, wie sie immer behauptet. Ein Prozeß einer größeren Privatfirma mit der Post wegen der Höhe der Lelcphonrechnung wird außerdem von dem Ergebnis der privaten Zählung abhängen. Auf das Ergebnis wird man allaemein aesvannt sein. Mit Loyugeldern gefluchtet. Der Angestellte Hans Nahnsen in Hamburg hat nach Unterschlagung von 44 000 Mark Lohngeldern die Flucht ergriffen. Nahnsen batte bereits früher unter dem Namen von Korff eine Anzahl von Scheckfälschungen begangen. Skandalöser überfall auf einen Straßsnbahn- schaffner. In der Nacht überfielen an der Endstation Zwätzen der Jenaer Straßenbahn drei unbekannte Männer den Schaffner Hädrich, der damit beschäftigt war, den vollbesetzten Straßenbahnwagen umzuleiten. Bevor die Fahrgäste eingreifen konnten, entrissen fie dem SchaffnerdieGeldtaschemitder Tageseinnahme, sttreckten den sich zur Wehr Setzenden durch drei Revol verschüsse nieder und flohen in der Richtung nach Kunitz, wo sie durch die Saale schwammen und entkamen. Es handelt sich um einen wohlvorbereitcten Ranbüber- fall. Der Schaffner wurde schwer verletzt in die Klinik gebracht. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Ein Großvater tötet feinen Enkel. In Arnshauscn bei Kissingen schlug ein Eisenbahnarbeiter seine Schwiegertochter und seinen sechs Jahre alten Enkel mit einem Beil hinterrücks nieder. Der Knabe starb bald darauf, die Mutter wurde in hoffnungslosem Zustand ins ! Krankenhaus gebracht. Der Großvater sprang in die Saale und fand in den Fluten den Tod. Ärzteerkrankung in Hamburg. Im Eppendorfcr Krankenhausc sind 16 Ärzte an Tuberkulose und 14 an , Skorbut (Ernährungsstörung des Organismus) erkrankt. Der Grund für die Massenerkrankung steht noch nicht ein- wandkrei kesi. f ^unMunftpfsgramm j „»„„„«„„„„«»UV Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 294). Mittwoch, 8. Juni. 12: Leipz. Sinf.-Orch. S 16.30: Für die Jugend. Prof. Enking lieft aus dem Eudrunlied und daiwifchen I spielt die Funkkapells eutfvr. Weisen. » 18.05: Morsekurs. » 18.20: I Arbeitsmarktbericht. » 19: Oberreg.-Rat Saupe: „Zum Erdacht- I nis August Hermann Franckes, dem Gründer der Halleschen Stift tuns/ » 19.30: Wova Schumann: Ueber Lebenskunst. S 20.15: I Kammermusik. Mitw.: ft^se Walther tEesang). das Dresd. Streich- i , guartett. Tbuile: Sona : für Cello und Klavier <D-Moll>. — 4 i Vodcrne Lieder. — Recüi: Streichquartett. — Weißmann: „Der ! gewe Vogel". Lieder mit TriobeglsitunZ. » 22: Funkpranger. I 8 22.25: Tanzmusik. Kömgswusterhausen. Mittwoch, 8. Juni. 12: Prof. Dr. Amsel, Oberschull. Westermann: Einbeitskurzschrift für Schüler. » 12.30: l Mitt. des Reichsstädtebundes. 8 15: Prof. Dr Amsel, OderfchuU. I Westermann: Einheitskurzschrift' für Aniänger. » 15.40: Wetter- l und Börsenbericht. S 16: Dr. Eberl: Der Berm des Gärtners. I S 16.30: Stud.-Ral Friebel. Lektor Mann: Englisch f. Fortge- I schrittene. » 17: Prok. Dr. Marcus: Die Ralurkräfte und ihre ! technische Verwertung » 17.30: Dr. Fijcher: Vom Singspiel zur Operette: Mozart als Singspielkompomst. » 18: Eewerbsoberl. Mayer: Technischer Lehrgang für Facharbeiter: Physik. » 18.30: Stud.-Ral Friebel, Lektor Mann: Englisch für Anfänger. G 18 55: , Z. Schneider, R.-Abg.: Die Versicherung der Arbeitslosen. » 19.20: Pros. Dr. Lampe: Deutsche Aliensorscher. Mittwoch, 8. Juni. Berlin Welle 484, 566. 13.30—14.00: Glockenspiel der Parochialkirche, VerNn. * s 15.30: S. Pfeiffer: Moderne Erziehungssragen: Tas geistige Erwachen des Kindes. * 16.00: Dr. mcd. Rcinh. Planer: Wie erklärt sich die Wirkung kleiner homöopathischer Arzneigaben? -i- 17.00: Jugendbühnc (Untcrhaltungssiunvc). Funkprinzcssin: l Marg. Stiebitz, -f- 17.30—18.30: Berliner Funkkapclle. * 19.05: s Obcrstudicndir. Dr. Michaelis, Halle: Leben und Werk August Hermann Franckes. * 19.30: Rechtsfragen des Tages (Geh. l JustizriU Pros. Dr. Ed. Heilfron). * 20.00: Armin T. Wegner: ! Die Abenteuer des Auges. Erlebnisse in der deutschen Land- i schäft (Im Tschungel der Mark). * 20.30: Vortrag. * 21.00: Konzert des KünstterpnarcS Mary Lewis-Bohnen und Michael , Bohnen. Berliner Funkorchester. 22.30—23.30: Fröhliche I Nachtmusik. Milwirlendc: Kapelle Gerhard Hossmaun. Das I „Heitere Obcrschlesischc Funkguartett". So geschah es. < Beim zweiten Glase sagte der König abwehrend: „Schenk Er mir nicht zu viel ein, Augsburger. Er weih, der Arzt hat's mir verboten." „Majestät, in Oesterreich haben sie ein gutes Wort: Wer lange trinkt, lebt lange." Der König lachte und trank das Glas in einem Zuge leer. „Ist auch ein Wortl" Nach einer Stunde stand der König plötzlich auf. „Augsburger, hör Er. Ich hab' Ihn noch nicht der königlichen Familie vorgestellt. Weiß' Er, ich werd' es heut noch tun. Wird ein Kapitalspaß, wenn meine Frau denkt. Er ist Wilhelmines Zukünftiger." Der Rittmeister wollte den König von diesem Gedanken abbringen, aber er merkte gleich, daß bei diesem Eisen kopfe in solchen Dingen jedes Wort umsonst war. Nach einigen Minuten saßen sie beide mit der Königin, Prinzessin Wilhelmine und der Hofdame der Prinzessin s zusammen. Die Unterredung verlief den Umständen entsprechend steif. Die Königin bemühte sich, dem Rittmeister kalt zu begeg nen Prinzessin Wilhelmine, ein wirklich hübsches Mädchen, war schüchtern wie ein eingesperrtes Vögelchen. Die beiden Frauen taten dem Rittmeister leid. Er fühlte, daß sie unter des Königs rauher, harter Art litten. Er spürte auch, daß es dem König sichtlich Vergnügen machte, die Königin in dem Glauben zu lassen, daß sie es mit dem künftigen Schwiegersohn zu tun habe. Das Beisammensein wurde nach etwa einer Stunde beendet. Als Friedrich Augsburger dris Schloß verließ, ging er in das Hotel des Erbprinzen von Bayreuth. Er traf den Erbprinzen in Gesellschaft von Freunden beim Weine. Man begrüßte ihn ehrfurchtsvoll. Der Erbprinz, glücklich wie ein guter Junge, dankte dem Rittmeister in wohlgesetzten Worten. Friedrich Augsburger unterbrach ihn lachend. (Fortsetzung w'r' '